Rosen vor Frost schützen: Der entscheidende Schritt im Herbst

von Katrin Schubert
rosen vor frost schytzen der entscheidende schritt im herbst

Der Herbstzauber im Garten mit seinen leuchtenden Farben bedeutet nicht das Ende der Gartenarbeit. Ganz im Gegenteil: Jetzt legen wir den Grundstein für eine prächtige Rosensaison im nächsten Jahr. Viele Hobbygärtner machen den Fehler, ihre Rosen erst zu schützen, wenn der Winter schon da ist. Doch die richtige Vorbereitung beginnt viel früher und ist einfacher als gedacht.

Schritt 1: Die richtige Vorbereitung ab September

Der Schutz Ihrer Rosen beginnt nicht mit dem Einpacken, sondern mit der richtigen Nährstoffversorgung. Genau hier liegt der Schlüssel, um die Pflanzen von innen heraus stark für den Winter zu machen.

  • Düngung umstellen: Stellen Sie bereits Ende August bis Anfang September die Düngung mit stickstoffhaltigen Mitteln komplett ein. Stickstoff fördert weiche, neue Triebe, die den ersten Frost nicht überleben würden.
  • Kalium für starke Zellen: Geben Sie Ihren Rosen stattdessen eine letzte Gabe eines kaliumbetonten Düngers (oft als „Herbstdünger für Rosen“ oder „Patentkali“ im Gartencenter für ca. 5-10 € erhältlich). Kalium stärkt die Zellwände und hilft den Trieben, richtig auszureifen. Das ist wie ein Wintermantel von innen.
  • Leichter Rückschnitt: Entfernen Sie kranke Blätter und Triebe sowie verblühte Blüten. Machen Sie aber keinen starken Rückschnitt im Herbst! Dieser würde die Rose nur anregen, neue Triebe zu bilden, die erfrieren würden. Der eigentliche Rosenschnitt erfolgt erst im Frühjahr zur Forsythienblüte.

Schritt 2: Das Anhäufeln – Der wichtigste Schutz für die Basis

rosen vor frost schytzen der entscheidende schritt im herbst 2

Der empfindlichste Teil Ihrer Gartenrose ist die Veredelungsstelle – die kleine Verdickung kurz über dem Wurzelhals, aus der die edlen Triebe wachsen. Erfriert diese, ist die ganze Pflanze oft verloren. Der beste Schutz ist das sogenannte Anhäufeln.

Wann ist der richtige Zeitpunkt? Warten Sie die ersten leichten Fröste ab, meist Ende Oktober oder im November. Die Rose soll sich langsam an die Kälte gewöhnen.

Wie wird’s gemacht?

  • Häufeln Sie lockere Gartenerde, reifen Kompost oder eine Mischung aus beidem etwa 15-20 cm hoch um die Basis der Rose an. So entsteht ein kleiner Hügel, der die Veredelungsstelle perfekt isoliert.
  • Experten-Tipp: Verwenden Sie keinen Torf oder Rindenmulch zum Anhäufeln. Diese Materialien saugen sich mit Wasser voll, gefrieren zu einem Eisklumpen und können der Pflanze mehr schaden als nützen.

Schritt 3: Zusätzlicher Schutz für Krone und Triebe

rosen vor frost schytzen der entscheidende schritt im herbst 3

Nach dem Anhäufeln benötigen die oberirdischen Teile der Rose, je nach Sorte und Region, zusätzlichen Schutz. Besonders in kälteren Regionen Deutschlands wie dem Alpenvorland oder den Mittelgebirgen ist dies unerlässlich.

  • Beet- und Edelrosen: Decken Sie die angehäufelte Erde locker mit Tannen- oder Fichtenreisig ab. Das Reisig isoliert, lässt aber Luft zirkulieren und verhindert Fäulnis. Eine dicke Schicht Laub ist weniger ideal, da sie bei Nässe zusammenpappt.
  • Kletterrosen: Lange Triebe sind dem Wind und der Wintersonne ausgesetzt. Wickeln Sie sie locker mit Jute, Wintervlies oder Schilfrohrmatten ein. Binden Sie die Triebe vorher vorsichtig zusammen, damit sie bei starkem Wind nicht brechen.
  • Hochstammrosen: Die Krone von Hochstammrosen ist besonders gefährdet. Stülpen Sie einen Jutesack oder eine Vlieshaube locker über die gesamte Krone und binden Sie sie am Stamm leicht fest. Der Stamm selbst kann ebenfalls mit Jute umwickelt werden, um ihn vor Spannungsrissen durch die Wintersonne zu schützen.

Spezialfall: Rosen im Topf richtig überwintern

Rosen in Töpfen sind dem Frost viel stärker ausgesetzt, da der Wurzelballen von allen Seiten durchfrieren kann. Hier sind einige zusätzliche Schritte nötig:

Stellen Sie den Topf an einen geschützten Ort, zum Beispiel an eine Hauswand, wo er vor eisigem Wind und direkter Wintersonne geschützt ist. Isolieren Sie den Topf von unten mit einer Holzplatte oder einer Styroporplatte. Wickeln Sie den Topf selbst mit Luftpolsterfolie, Jute oder speziellen Kokosmatten ein. Die Erde wird ebenfalls angehäufelt und mit Reisig abgedeckt. Vergessen Sie nicht, Ihre Topfrosen an frostfreien Tagen sparsam zu gießen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet – eine der häufigsten Todesursachen im Winter.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.