Süße Maulbeeren im Herbst pflanzen: So finden Sie den besten Baum

Haben Sie diesen Sommer die herrlich süßen Früchte eines Maulbeerbaums probiert und sich gewünscht, Sie hätten einen eigenen im Garten? Dann haben wir gute Nachrichten: Der Herbst ist die ideale Zeit, um diesen fast vergessenen Obstbaum zu pflanzen. Mit ein paar Tipps finden Sie garantiert das richtige Exemplar für Ihren Garten und können schon bald Ihre eigenen Früchte ernten.
Warum der Herbst die perfekte Pflanzzeit ist
Während viele den Frühling als klassische Pflanzzeit ansehen, bietet der Herbst für Maulbeerbäume entscheidende Vorteile. Der Boden ist vom Sommer noch angenehm warm, was den Wurzeln hilft, sich schnell zu etablieren. Ohne den Stress, gleichzeitig Blätter und Früchte versorgen zu müssen, kann der Baum seine ganze Energie in ein starkes Wurzelwerk investieren. Das Ergebnis ist ein kräftigerer Austrieb im nächsten Frühling. Ein weiterer Pluspunkt: Viele Baumschulen und Gartencenter bieten im Herbst oft Gehölze zu günstigeren Preisen an. Eine junge Maulbeere im Container kostet je nach Größe etwa 25 bis 45 Euro – im Herbst finden Sie vielleicht ein echtes Schnäppchen.
Die richtige Maulbeere für Ihren Garten wählen

Die Wahl der richtigen Sorte ist entscheidend für den Erfolg. Die drei Hauptarten haben unterschiedliche Ansprüche und Fruchtqualitäten. Hier ein Überblick, der Ihnen die Entscheidung erleichtert:
- Weiße Maulbeere (Morus alba): Lassen Sie sich nicht vom Namen täuschen! Die Früchte können weiß, rosa oder sogar tiefviolett sein. Diese Art ist die robusteste und winterhärteste Option für die meisten Regionen in Deutschland. Sie ist anspruchslos und kommt mit fast jedem Boden zurecht. Eine beliebte Sorte ist die Hängeform ‚Pendula‘, die auch in kleineren Gärten toll aussieht und leicht zu abernten ist.
- Schwarze Maulbeere (Morus nigra): Geschmacklich ist sie die Königin! Ihre Früchte sind hocharomatisch, süß und saftig mit einer feinen Säure. Allerdings ist sie wärmeliebend und frostempfindlicher. Sie eignet sich am besten für milde Weinbauregionen wie den Rheingraben, das Moseltal oder geschützte Innenhöfe in Städten. In kälteren Lagen ist ein windgeschützter Platz an einer Südwand Pflicht.
- Rote Maulbeere (Morus rubra): Diese amerikanische Art ist in Europa seltener zu finden, aber sie ist ein Elternteil vieler robuster und ertragreicher Hybridsorten wie ‚Illinois Everbearing‘, die für ihre lange Ernteperiode bekannt ist und auch in unserem Klima gut gedeiht.
Pflanzanleitung: Schritt für Schritt zum Erfolg

Die Pflanzung selbst ist unkompliziert, wenn man einige Grundregeln beachtet. Maulbeeren lieben die Sonne, also wählen Sie den sonnigsten Platz, den Sie haben. Planen Sie ausreichend Platz ein, denn der Baum kann je nach Sorte 8 bis 12 Meter hoch und breit werden.
So geht’s:
- Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so breit und genauso tief wie der Wurzelballen ist.
- Bei schwerem Lehmboden mischen Sie etwas Sand oder feinen Kies unter die ausgehobene Erde, um die Drainage zu verbessern. Generell freut sich der Baum über eine gute Portion reifen Kompost im Pflanzloch.
- Lockern Sie den Wurzelballen mit den Händen leicht auf und setzen Sie den Baum in das Loch. Die Oberkante des Ballens sollte mit dem Erdniveau abschließen. Die Veredelungsstelle, eine Verdickung am Stamm, muss deutlich über der Erde bleiben.
- Füllen Sie das Loch mit der vorbereiteten Erde, treten Sie sie leicht an und formen Sie einen kleinen Gießrand.
- Wässern Sie den jungen Baum kräftig mit mindestens 10 bis 20 Litern Wasser. Ein Stützpfahl gibt in den ersten Jahren Halt bei starkem Wind.
Pflege und ein wichtiger Tipp zur Ernte
Einmal angewachsen, ist die Maulbeere sehr pflegeleicht. Nur im ersten Jahr sollten Sie bei Trockenheit regelmäßig gießen. Ein Schnitt ist selten nötig. Wenn die Krone zu dicht wird, können Sie sie im späten Winter auslichten, damit mehr Licht und Luft an die Früchte gelangt.
Der beste Erntetrick, den ich über die Jahre gelernt habe: Die Früchte reifen über Wochen verteilt und fallen bei Reife leicht vom Baum. Breiten Sie einfach eine alte Decke oder eine Plane unter dem Baum aus und schütteln Sie die Äste sanft. Die reifen Früchte fallen herunter und lassen sich sauber einsammeln. Aber Achtung: Der dunkle Saft färbt stark! Pflanzen Sie den Baum daher nicht direkt neben eine helle Terrasse oder einen gepflasterten Weg, um unschöne Flecken zu vermeiden.