Wenn Käfer diese Pflanzen riechen, drehen sie sofort um

Haben Sie sich auch schon über ungebetene Krabbeltiere in der Wohnung geärgert? Bevor Sie zur chemischen Keule greifen, hat die Natur eine duftende und wirksame Lösung parat. Bestimmte Pflanzen verströmen Aromen, die wir als angenehm empfinden, die aber für viele Insekten wie ein unüberwindbares Stoppschild wirken. Mit den richtigen grünen Mitbewohnern machen Sie Ihr Zuhause für Plagegeister unattraktiv.

Wichtiger Hinweis vorab: Diese Pflanzen sind wunderbar zur Vorbeugung und zum Fernhalten von gewöhnlichen Lästlingen wie Mücken, Motten oder Spinnen. Bei einem ernsthaften Befall, insbesondere von Bettwanzen (Cimex lectularius), sind sie jedoch keine Lösung. In diesem Fall sollten Sie sich immer an einen professionellen Schädlingsbekämpfer wenden.

Lavendel: Der duftende Schutzschild

Lavendel ist nicht nur ein Symbol für die Provence und pure Entspannung, sondern auch ein echter Insektenschreck. Der hohe Anteil an Linalool, einem natürlichen Alkohol, wirkt auf viele Insekten abstoßend. Besonders Motten, Mücken und sogar Flöhe meiden diesen intensiven Duft.

• Praktische Anwendung: Füllen Sie kleine Stoffbeutel mit getrockneten Lavendelblüten (ca. 2-3 € pro 100g im Reformhaus) und legen Sie diese in Ihren Kleiderschrank oder unter das Kopfkissen. Ein Topf mit echtem Lavendel (Lavandula angustifolia ‚Hidcote‘ oder ‚Munstead‘) auf der Fensterbank oder dem Balkon hält Mücken im Sommer fern.
• Experten-Tipp: Schneiden Sie den Lavendel nach der Blüte im Spätsommer zurück, aber nicht bis ins alte Holz. So bleibt er kompakt und blüht im nächsten Jahr umso schöner. In den meisten deutschen Regionen ist er winterhart.

Pfefferminze: Die erfrischende Barriere

Der starke, klare Duft der Pfefferminze kommt vom Menthol. Diese Substanz überreizt das Nervensystem vieler Insekten und Spinnentiere. Wenn sie Menthol riechen, suchen sie schnell das Weite. Ameisenstraßen im Haus oder Spinnen in den Ecken können so auf natürliche Weise unterbrochen werden.

• Praktische Anwendung: Mischen Sie ein paar Tropfen Pfefferminzöl (ab ca. 5 € pro 10ml) mit Wasser in einer Sprühflasche. Besprühen Sie damit Fensterrahmen, Türschwellen und Sockelleisten. Ein Topf mit Pfefferminze (Mentha x piperita) in der Nähe der Terrassentür wirkt wahre Wunder.
• Wichtiger Garten-Tipp: Pflanzen Sie Minze im Garten immer in einen Topf oder mit einer Wurzelsperre! Sie breitet sich über unterirdische Ausläufer extrem aggressiv aus und kann schnell das ganze Beet übernehmen. Im Topf lässt sie sich perfekt kontrollieren.

Rosmarin: Das würzige Abwehrmittel

Rosmarin duftet nicht nur herrlich nach Mittelmeer und verfeinert Kartoffeln, sein intensives Aroma, das von Kampfer und Eukalyptol geprägt ist, ist auch bei Insekten unbeliebt. Insbesondere Kleidermotten und verschiedene Käferarten werden durch den harzigen Geruch abgeschreckt.

• Praktische Anwendung: Hängen Sie getrocknete Rosmarinzweige zwischen Ihre Kleidung in den Schrank. Ein gesunder Rosmarinstrauch im Topf auf einem sonnigen, warmen Fensterbrett (ideal ist ein Südfenster) verbessert nicht nur das Raumklima, sondern hält auch Plagegeister fern.
• Tipp für Deutschland: Die meisten Rosmarin-Sorten sind in Deutschland nicht winterhart. Überwintern Sie die Pflanze an einem kühlen (5-10 °C), aber hellen Ort wie einem Treppenhaus oder einem unbeheizten Wintergarten. Gießen Sie im Winter nur sehr sparsam, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Mit dieser kleinen, duftenden Armee aus Lavendel, Minze und Rosmarin schaffen Sie eine natürliche Barriere. Sie verschönern nicht nur Ihr Zuhause und Ihre Küche, sondern sorgen auch auf sanfte Weise dafür, dass lästige Krabbeltiere lieber draußen bleiben.