Dein Gartenprojekt: Warum das, was du nicht siehst, am wichtigsten ist

von Anna Müller

Ich steh in so vielen Gärten, beruflich und auch privat bei Freunden, und sehe immer wieder das Gleiche. Manche Gärten sind eine Augenweide und sehen auch nach Jahren noch top aus. Andere? Ehrlich gesagt, ein Trauerspiel nach dem ersten Winter. Woran liegt’s? Selten am Geld allein. Fast immer liegt der Hund im Verborgenen begraben – buchstäblich unter der Erde.

Viele konzentrieren sich nur auf die schicken Platten oder die teuren Pflanzen. Die Frage, die ich am häufigsten höre, ist: „Wie kriege ich einen tollen Garten für kleines Geld?“ Meine Antwort ist immer dieselbe: Du kannst an vielem sparen, aber NIEMALS am Fundament. Wenn du das einmal verstanden hast, sparst du am Ende nicht nur einen Haufen Geld, sondern vor allem Nerven. Und genau das will ich dir hier zeigen, ohne Märchen und unrealistische Versprechungen. Lass uns mal Tacheles reden.

Das unsichtbare Fundament: Hier entscheidet sich alles

Wenn jemand eine neue Terrasse plant, geht es immer zuerst um die Optik. Naturstein? Holz? Oder doch diese modernen Keramikplatten? Völlig verständlich, das ist ja das, was man am Ende sieht. Was ich meinen Azubis aber als allererstes einbläue, ist: Schaut nach unten! Die Qualität und Langlebigkeit deines Projekts entscheidet sich in den ersten, dreckigsten Arbeitsschritten.

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Ganz ehrlich, ich musste mal einen Garten retten, wo der Besitzer sündhaft teure Natursteinplatten für über 100 € pro Quadratmeter direkt auf eine dünne Schicht Sand gelegt hat. Nach dem ersten Frost sah die Terrasse aus wie eine Mondlandschaft. Die Reparatur war am Ende teurer als ein kompletter Neubau vom Profi. So eine Erfahrung brennt sich ein und zeigt, warum die unsichtbare Arbeit so verdammt wichtig ist.

1. Der Aushub: Mehr als nur ein Loch buddeln

Für eine Terrasse oder einen gepflasterten Weg reicht es nicht, mal eben die Grasnarbe abzutragen. Wir müssen in die Tiefe. Als Faustregel kannst du für einen einfachen Gartenweg mit 20-25 cm rechnen. Für eine Terrasse, die auch mal schwere Möbel aushalten muss, oder gar eine Zufahrt, reden wir eher von 30-40 cm. Das ist keine Willkür, sondern folgt bewährten technischen Regeln, damit nichts absackt.

Und dieser Aushub muss weg. Achtung, das unterschätzen fast alle! Lass uns mal rechnen: Eine kleine Terrasse von 15 m² (also 3×5 Meter) bei 30 cm Tiefe ergibt 4,5 Kubikmeter Erde. Ein Kubikmeter lockere Erde wiegt locker eine Tonne. Das sind also über 4 Tonnen, die du von Hand bewegst und entsorgen musst. Ein Container dafür kostet je nach Region schnell 150 bis 250 Euro.

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Kleiner Tipp: Frag mal bei Bauern oder Tiefbaufirmen in deiner Nähe an. Manchmal suchen die Füllmaterial und nehmen dir den Aushub günstiger oder sogar umsonst ab. Aber klär vorher genau ab, was sie brauchen – verunreinigten Boden will natürlich niemand.

2. Die Tragschicht: Das Rückgrat deiner Fläche

Auf den nackten Boden kommt die Tragschicht. Das ist meist ein Schotter- oder Mineralgemisch (z. B. mit einer Körnung von 0/32). Diese Schicht ist das Rückgrat: Sie verteilt das Gewicht und lässt Wasser durchsickern. Das ist der entscheidende Punkt gegen Frostschäden. Wenn Wasser unter deinen Platten gefriert, hebt es sie an und im Frühling hast du eine unschöne Stolperfalle.

Dieser Schotter muss in Lagen von maximal 15 cm rein und dann verdichtet werden. Dafür brauchst du eine Rüttelplatte. Und hier ein Praxistipp zur Auswahl des Geräts: Für einen einfachen Gartenweg tut es eine kleine Platte mit etwa 60 kg, die du im Baumarkt mieten kannst (kostet ca. 50-80 Euro am Tag). Für eine Terrasse sollten es aber schon 100-120 kg sein, damit die Verdichtung auch wirklich passt.

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Ganz wichtig: Eine Rüttelplatte ist kein Spielzeug! Trag immer Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen. Ich habe schon üble Fußverletzungen gesehen, weil Leute die Kontrolle verloren haben. Führe die Maschine mit gestreckten Armen und geh niemals rückwärts. Sicher ist sicher.

3. Die Bettung und das Gefälle: Hier kommt die Magie

Auf den verdichteten Schotter kommt eine 3-5 cm dicke Schicht aus feinerem Material, meist Splitt (Körnung z.B. 2/5). Sand geht auch, aber den lieben Ameisen und er wird bei Starkregen leichter ausgeschwemmt. In dieser Schicht werden die Platten oder Steine später verlegt.

Und jetzt kommt der Trick, an dem die meisten Heimwerker scheitern: das Gefälle. Deine Terrasse braucht ein Gefälle von 1,5 % bis 2 % weg vom Haus, damit Regenwasser abläuft und nicht an deiner Kellerwand steht. Aber wie macht man das?

So geht’s: Spann zwei Schnüre parallel zur Hauswand am Anfang und am Ende deiner Terrassenfläche. Die Schnur am Haus ist dein Nullpunkt. Die äußere Schnur setzt du pro Meter Abstand 2 cm tiefer an. Beispiel: Bei 3 Metern Tiefe muss die äußere Schnur 6 cm tiefer hängen als die innere. An diesen Schnüren ziehst du dann mit einer langen Alulatte den Splitt glatt. Voilà, perfektes Gefälle!

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Was du für eine 15 m² Terrasse wirklich brauchst:

Damit es greifbar wird, hier mal eine grobe Einkaufs- und Werkzeugliste:

  • Material: ca. 3 m³ Schotter (0/32), das sind gut 4,5 Tonnen (ca. 120-180 €), und knapp 1 m³ Splitt (2/5), ca. 1,2 Tonnen (ca. 50-70 €). Dazu kommen natürlich die Pflastersteine oder Platten.
  • Werkzeug: Schaufel, Schubkarre, Rüttelplatte (Miete ca. 60 €/Tag), Gummihammer, Wasserwaage, lange Alulatte, Schnur und Pflöcke, Trennschleifer („Flex“) mit Diamantscheibe für Zuschnitte (Miete oder Kauf).

Und der Zeitaufwand? Sei realistisch. Für so ein 15 m² Projekt bist du als geübter Heimwerker mit einem Helfer locker 3-4 Wochenenden beschäftigt. Ein Wochenende für den Aushub, eins für den Schotter und die Rüttelei, eins fürs Pflastern und Verfugen. Das ist kein schnelles Nachmittagsprojekt.

Pflaster, Holz oder WPC? Die Qual der Wahl beim Belag

Erst jetzt, wo die ganze unsichtbare Knochenarbeit erledigt ist, kommen wir zum spaßigen Teil. Die Wahl des Belags ist natürlich Geschmackssache, aber es gibt gewaltige Unterschiede bei Preis, Aufwand und Pflege.

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  • Betonsteinpflaster: Das ist der Preis-Leistungs-Sieger. Einfache Steine bekommst du schon ab 15-20 € pro Quadratmeter. Sie sind robust und relativ leicht zu verlegen. Der Nachteil: Günstige Steine bleichen oft mit der Zeit aus. Mein Tipp: Gib lieber ein paar Euro mehr für beschichtete oder farbechte Steine aus (ab ca. 35 €/m²), das sieht länger gut aus.
  • Naturstein: Wunderschön, jeder Stein ein Unikat, aber auch eine andere Preisliga. Rechne mit 50 bis über 150 € pro Quadratmeter nur für das Material. Die Verlegung ist anspruchsvoller, weil die Steine oft unterschiedliche Dicken haben. Das musst du in der Splittschicht ausgleichen – das erfordert Geduld und ein gutes Auge.
  • Holzterrassen: Fühlen sich toll an, aber hier lauert der Teufel im Detail. Eine Unterkonstruktion ist Pflicht, das Holz darf nie die Erde berühren. Und bei den Schrauben: Nimm unbedingt Edelstahl! Standard ist V2A. Wohnst du aber an der Küste (Salzluft) oder hast einen Pool (Chlor), musst du das teurere V4A nehmen. Sonst hast du nach wenigen Jahren fiese Rostfahnen und die Schrauben brechen.
  • WPC/BPC (Holz-Kunststoff-Verbund): Eine sehr beliebte Alternative. Der Vorteil ist klar: Es ist super pflegeleicht, splittert nicht und die Farbe bleibt stabil. Ideal für Familien mit Kindern. Die Nachteile? Es kann sich in der prallen Sonne extrem aufheizen – barfuß laufen ist dann nicht mehr. Außerdem gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Billiges WPC kann sich verziehen und sieht schnell billig aus. Gutes WPC kostet ähnlich wie hochwertiges Holz, also ab ca. 50-100 € pro Quadratmeter.
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Das Grünzeug: Ein bisschen mehr als nur Rasen säen

Ein Garten lebt von Pflanzen. Aber auch hier gilt: Qualität hat ihren Preis. Eine kleine Staude für 2,99 € aus dem Baumarkt ist okay, aber ein fünf Jahre alter, formschöner Zierstrauch für 80 € aus einer guten Baumschule gibt deinem Garten sofort Struktur und Charakter.

Kenn deinen Boden!

Bevor du losrennst und Pflanzen kaufst, mach eine simple Fühlprobe. Nimm etwas feuchte Erde und reib sie zwischen den Fingern. Fühlt sie sich körnig an wie am Strand? Dann hast du Sandboden. Lässt sie sich zu einer Wurst formen? Das ist Lehmboden.

  • Bei Lehmboden: Super, er speichert Nährstoffe! Aber er neigt zu Staunässe. Arbeite groben Sand und Kompost ein, um ihn aufzulockern.
  • Bei Sandboden: Wasser und Nährstoffe rauschen nur so durch. Hier helfen viel Kompost und etwas Gesteinsmehl (Bentonit), um Wasser besser zu halten.

Rasen: Säen oder Rollen?

Rasensaat ist günstig (ca. 50 Euro für 100 m²), aber du brauchst Geduld. Es dauert Wochen, bis die Fläche dicht ist, und du bist ständig am Unkraut zupfen. Rollrasen ist die Sofort-Lösung. Er kostet zwar 5-10 Euro pro Quadratmeter plus Lieferung, ist aber nach zwei Wochen voll belastbar. Die Bodenvorbereitung ist bei beiden Methoden gleich intensiv!

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Die ehrliche Budget-Realität: Was kriegst du für dein Geld?

Vergiss die Hochglanz-Kataloge. Hier ist eine realistische Einschätzung, was du mit deinem Budget erreichen kannst, wenn du die meiste Arbeit selbst machst.

  • Budget ca. 1.000 Euro: Das reicht für eine solide Auffrischung. Bestehende Beete säubern und mulchen, eine kleine Kies-Sitzfläche anlegen oder den Rasen neu säen. Eine gepflasterte Terrasse ist hier leider nicht drin.
  • Budget ca. 5.000 Euro: Jetzt wird’s interessant! Damit kannst du eine kleine Terrasse (ca. 10-12 m²) mit Betonsteinpflaster komplett selbst bauen, inklusive aller Materialien und Gerätemiete. Oder du legst eine kleine Holzterrasse an. Aber plane die Zeit ein – das sind wie gesagt mehrere Wochenenden Knochenarbeit.
  • Budget ca. 10.000 Euro und mehr: Hiermit kannst du entweder ein richtig hochwertiges DIY-Projekt mit Naturstein umsetzen oder dir gezielt Hilfe holen. Ein guter Kompromiss: Lass die schweren Erdarbeiten und den Unterbau von einem Profi machen und verlege die Platten selbst. Das spart enorm viel Kraft und sichert die Qualität.
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Ein letztes Wort zur Sicherheit

Ganz ehrlich, das hier ist mir wichtig. Deine Gesundheit ist unbezahlbar. Heb schwere Sachen immer aus den Knien, nicht aus dem Rücken. Trag bei Maschinen immer die Schutzausrüstung, vor allem die Brille beim Steine schneiden. Ein Steinsplitter im Auge und dein Gartenprojekt ist ganz schnell beendet. Und Finger weg von 230-Volt-Installationen im Freien – das ist ein Job für den Elektriker, ohne Wenn und Aber.

Fazit: Dein bestes Werkzeug ist Wissen

Ein schöner, langlebiger Garten muss kein Vermögen kosten. Aber er braucht eine ehrliche Planung und die Entscheidung: Investiere ich Geld für einen Profi oder Zeit und Schweiß für die Eigenleistung? Der Versuch, beides zu sparen, geht fast immer schief.

Mein Rat ist daher ganz einfach: Informier dich, bevor du loslegst. Sei ehrlich zu dir, was du kannst und was nicht. Und wenn du dich für den DIY-Weg entscheidest, dann spar von mir aus an der Deko oder der Größe der Pflanzen. Aber spar niemals, wirklich niemals, am Unterbau. Denn dieses unsichtbare Fundament ist das Einzige, was dir garantiert, dass du auch in vielen Jahren noch Freude an deinem Garten hast.

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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Eine der unsichtbaren, aber entscheidenden Planungen ist die Entwässerung. Wohin fließt das Regenwasser von Ihrer neuen Terrasse? Ein leichtes Gefälle von 1,5-2%, das vom Haus wegführt, ist unerlässlich. Bei größeren, versiegelten Flächen sind oft zusätzliche Drainagelösungen wie Rinnen von Herstellern wie ACO oder BIRCO nötig, die das Wasser gezielt in Sickerschächte oder die Kanalisation leiten. Das verhindert Staunässe, Frostschäden und grüne, rutschige Beläge.

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  • Stabilität für Jahrzehnte
  • Perfekt saubere Kanten, in die kein Rasen wächst
  • Verhindert das seitliche „Wegwandern“ der Pflastersteine

Das Geheimnis? In Beton gesetzte Randsteine. Sie sind der unsichtbare Rahmen, der Ihr Kunstwerk zusammenhält. Ohne sie verliert selbst der beste Unterbau mit der Zeit an Form und Halt.

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Schotter oder Splitt – was ist der Unterschied?

Ganz einfach: Schotter ist ein Gesteinsgemisch mit verschiedenen Korngrößen, inklusive feiner Anteile. Er lässt sich extrem gut verdichten und bildet die stabile Tragschicht. Splitt hingegen hat eine sehr enge, gebrochene Körnung ohne Feinanteile und wird als letzte Schicht (ca. 3-5 cm) direkt unter die Pflastersteine oder Platten gelegt. Er dient als Ausgleichsschicht und lässt Wasser gut durch.

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„Der Trend geht eindeutig zu mehr Wasserdurchlässigkeit im Garten“, so der Bund deutscher Landschaftsarchitekten (bdla).

Angesichts zunehmender Starkregenereignisse ist die Versickerung vor Ort mehr als nur ein Öko-Statement. Sogenannte Öko-Pflaster oder Drainfugen ermöglichen es, dass Regenwasser direkt ins Erdreich zurückgeführt wird, anstatt die Kanalisation zu belasten. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern wird in vielen Gemeinden auch mit geringeren Abwassergebühren belohnt.

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Das A und O der Stabilität: Die Rüttelplatte. Man kann sie nicht oft genug erwähnen. Denken Sie nicht einmal daran, den Schotter nur mit einem Handstampfer zu verdichten. Eine gemietete Rüttelplatte (ab ca. 40 € pro Tag im Baumarkt) verdichtet die Tragschicht so, dass sie wirklich trägt. Jede Schotterschicht von ca. 15-20 cm muss einzeln abgerüttelt werden, um spätere Setzungen zu vermeiden. Das ist der Moment, in dem aus losem Gestein ein echtes Fundament wird.

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Bevor der erste Spatenstich getan wird, sollten Sie an die Zukunft denken. Wo soll später die Beleuchtung für den Baum stehen? Wo braucht die Outdoor-Küche einen Stromanschluss? Leerrohre für Elektrokabel lassen sich während der Erdarbeiten für wenige Euro mitverlegen. Nachträglich die fertige Terrasse wieder aufzureißen, ist nicht nur ärgerlich, sondern auch extrem kostspielig.

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  • Rüttelplatte: Absolutes Muss für die Verdichtung der Tragschicht. Mieten!
  • Minibagger: Bei mehr als 10 m² Fläche eine Überlegung wert. Spart Tage an Arbeit und schont den Rücken.
  • Steinknacker oder Nassschneidetisch: Für präzise Zuschnitte von Platten oder Pflastersteinen.
  • Laser-Nivelliergerät: Um das perfekte Gefälle exakt einzuhalten.
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Wussten Sie schon? Ein Kubikmeter lockere Gartenerde dehnt sich beim Aushub auf bis zu 1,3 Kubikmeter aus.

Dieser „Auflockerungsfaktor“ ist der Grund, warum viele die Menge des Aushubs und damit die Kosten für den Abtransport unterschätzen. Planen Sie also immer einen Puffer von 20-30% bei der Bestellung des Containers oder der BigBags für die Entsorgung ein.

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Keramikplatten: Extrem pflegeleicht, farbecht und modern. Sie benötigen aber einen absolut planen und stabilen Unterbau (Splittbett), da sie sehr hart sind und bei Unebenheiten brechen oder „kippeln“ können.

Natursteinplatten: Jede Platte ein Unikat, lebendige Optik. Verzeihen minimale Unebenheiten eher, können aber empfindlicher auf Flecken reagieren. Hier ist oft eine Verlegung im Mörtelbett auf einer Betontragschicht die sicherste Variante.

Die Wahl des Belags beeinflusst also direkt die Anforderungen an den Unterbau!

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Ist ein Unkrautvlies unter dem Pflaster wirklich nötig?

Es ist ein zweischneidiges Schwert. Ja, es unterdrückt anfangs Unkraut von unten. Aber: Das meiste Unkraut wächst gar nicht von unten durch den Schotter, sondern wird als Samen in die Fugen geweht und keimt dort. Ein Vlies kann zudem die kapillare Wirkung des Bodens stören und im schlimmsten Fall Wasser stauen. Viele Profis verzichten darauf und setzen lieber auf eine saubere Fugenausbildung, z.B. mit festen Fugenmörteln von Marken wie Sopro oder PCI.

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Die japanische Gartenkunst lehrt uns, die Schönheit im Verborgenen zu schätzen. Ein perfekt geharkter Kiesgarten hat seine spirituelle Tiefe nicht nur in der sichtbaren Oberfläche, sondern auch in der unsichtbaren Vorbereitung, die stundenlange Konzentration erfordert. Ähnlich verhält es sich mit dem Fundament unserer Gärten: Die unsichtbare, sorgfältige Arbeit ist die Basis für die sichtbare, langanhaltende Harmonie und Ruhe.

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Der häufigste Fehler bei DIY-Terrassen ist ein falsch angelegtes oder fehlendes Gefälle.

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Die unterste Schicht Ihres Fundaments ist die Frostschutzschicht. Ihre Aufgabe ist es, zu verhindern, dass Wasser im Boden gefriert, sich ausdehnt und Ihre Terrasse anhebt. Dafür braucht man ein Material, in dem Wasser nicht kapillar aufsteigen kann. Ideal ist ein Schotter- oder Kiesgemisch der Körnung 0/32 oder 0/45. Feiner Sand oder lehmiger Boden sind hierfür absolut ungeeignet, da sie Wasser speichern.

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  • Prüfen Sie den Bebauungsplan Ihrer Gemeinde auf Vorgaben zur Flächenversiegelung.
  • Holen Sie eine Leitungsauskunft bei den Stadtwerken ein, um keine Kabel oder Rohre zu treffen.
  • Informieren Sie Ihre Nachbarn über die bevorstehenden (lauten) Arbeiten.
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Nachhaltiger Gedanke: Fragen Sie bei lokalen Recyclinghöfen oder Tiefbauunternehmen nach Recycling-Schotter (RC-Schotter). Dieser wird aus aufbereitetem Bauschutt hergestellt, hat oft hervorragende technische Eigenschaften, schont natürliche Ressourcen und ist meist günstiger als Primärschotter aus dem Steinbruch.

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Was bedeutet „gebundene“ und „ungebundene“ Bauweise?

Die „ungebundene“ Bauweise ist der Klassiker für die meisten Terrassen: Schottertragschicht, Splittbett, Platten reinlegen, Fugen mit Sand füllen. Sie ist flexibel und wasserdurchlässig. Die „gebundene“ Bauweise bedeutet, dass die Platten in einen speziellen Drainagemörtel auf einer Betontragschicht verlegt und die Fugen mit festem Mörtel geschlossen werden. Das ist aufwändiger und teurer, aber extrem stabil und unkrautfrei – oft die beste Lösung für stark belastete Flächen oder empfindliche Keramikfliesen im Außenbereich.

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  • Ein sattes, sicheres Gefühl bei jedem Schritt
  • Keine wackelnden Gartenmöbel
  • Das beruhigende Wissen, dass der nächste Starkregen keine Pfützen hinterlässt

Das ist der tägliche Lohn für ein korrekt ausgeführtes Fundament. Es ist die unsichtbare Qualität, die man jeden Tag spürt.

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Die Tiefe des Aushubs hängt stark von Ihrem Boden ab. Lehmige, bindige Böden speichern Wasser und sind frostgefährdeter. Hier müssen Sie tiefer graben (eher 40 cm), um eine dickere Frostschutzschicht einzubauen. Bei sandigen, gut sickerfähigen Böden reichen oft auch 25-30 cm. Ein einfacher Test: Graben Sie ein Loch und füllen Sie es mit Wasser. Wenn es schnell versickert, haben Sie Glück.

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Laut einer Studie der KFW-Bankengruppe werden Schäden durch Starkregen an Gebäuden und Grundstücken in den kommenden Jahren weiter zunehmen.

Eine vorausschauende Gartengestaltung ist daher auch eine Investition in den Werterhalt Ihrer Immobilie. Ein durchdachtes Entwässerungskonzept, das Wasser vom Gebäude wegleitet und auf dem eigenen Grundstück versickern lässt, ist aktiver Objektschutz.

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Eine Holzterrasse wirkt leicht und natürlich, braucht aber ebenso ein bombenfestes Fundament. Die Unterkonstruktion aus Holz darf niemals direkt auf der Erde liegen. Die gängigste Methode sind Punktfundamente aus Beton, auf denen die Tragbalken mit speziellen, höhenverstellbaren Terrassenfüßen (z.B. von Spax oder Eurotec) montiert werden. So ist das Holz perfekt vor Feuchtigkeit geschützt und die Terrasse lässt sich millimetergenau ausrichten.

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Wichtiger Punkt: Verwenden Sie für das Pflasterbett niemals einfachen Bausand. Er enthält zu viele Lehm- und Schluffanteile, die Wasser speichern und bei Frost zu Schäden führen können. Greifen Sie immer zu gewaschenem Edelsplitt der Körnung 2/5 oder 1/3. Die scharfen Kanten der gebrochenen Steinchen verhaken sich und geben den Platten einen stabilen, aber wasserdurchlässigen Halt.

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Denken Sie an die kleinen Details, die später den Unterschied machen. Planen Sie zum Beispiel den Standort eines Sonnenschirmständers im Voraus. Eine im Fundament verankerte Bodenhülse ist unsichtbar, wenn sie nicht gebraucht wird, aber unschlagbar stabil, wenn der erste Sommersturm aufzieht. Kein Vergleich zu wackeligen Schirmständern, die wertvollen Platz auf der Terrasse rauben.

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  • Einfache Installation durch Klicksysteme
  • Diskrete Optik, oft mit verschiedenen Abdeckrosten (Metall, Kunststoff) erhältlich
  • Effiziente Ableitung von Oberflächenwasser

Moderne Entwässerungsrinnen wie die ACO Self oder die MEA Meagard sind die professionelle Lösung, um Terrassen, Einfahrten oder Hauseingänge dauerhaft trocken zu halten.

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Kann ich die Kosten für den Unterbau reduzieren?

Ja, aber an der richtigen Stelle! Sparen Sie nicht an der Tiefe des Aushubs oder der Qualität des Schotters. Sparen können Sie durch Eigenleistung: Der Aushub und das Verteilen des Schotters sind körperlich anstrengend, aber technisch nicht kompliziert. Mieten Sie sich einen Minibagger und eine Rüttelplatte für ein Wochenende und erledigen Sie die „Drecksarbeit“ selbst. Die Verlegung der Platten, die Präzision erfordert, können Sie dann einem Profi überlassen.

Der Boden unter unseren Füßen ist nicht statisch. Er setzt sich, wird von Regen und Frost bewegt. Ein gutes Fundament ist nichts anderes als eine technische Schicht, die diese Bewegungen vom sichtbaren Belag entkoppelt und neutralisiert.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.