Holz-Gartenschaukel selber bauen: Die ehrliche Anleitung, damit sie sicher und richtig gut wird
Schaukeln ist nicht nur für Kinder! Entdecke, wie eine Gartenschaukel aus Holz zum Herzstück deines Gartens werden kann.
„Ich schaukelte in den Himmel, während die Welt mich unten vergaß.“ So könnte ein Tagtraum eines geschäftigen Gartens beginnen. Wenn du den Stress des Alltags hinter dir lassen und die Seele baumeln lassen möchtest, ist eine Gartenschaukel aus Holz der perfekte Rückzugsort. Sie vereint rustikale Eleganz mit zeitloser Gemütlichkeit und lädt dazu ein, das Leben einfach mal von einer anderen Perspektive aus zu betrachten.
Es gibt diesen ganz besonderen Geruch in einer Holzwerkstatt. Eine Mischung aus frischem Lärchenholz, vielleicht etwas Eiche und dem Öl von den Maschinen. Ich liebe es. Und ich erinnere mich noch genau an meine erste selbst gebaute Schaukel für die Kids. Das war mehr als nur ein Gestell mit einem Brett dran – es war ein Versprechen für sicheres Toben und endlose Sommertage im Garten.
Inhaltsverzeichnis
Heute sehe ich als Handwerker viele Gartenschaukeln. Manche sind top, andere, ehrlich gesagt, eine tickende Zeitbombe. Und da hilft auch kein teurer Preis, wenn die Konstruktion einfach Murks ist. Eine stabile, langlebige Schaukel zu bauen, ist eine ernste Sache. Es geht um Physik, das richtige Material und saubere Arbeit. In diesem Beitrag packe ich mal alles aus, was ich über die Jahre gelernt habe. Kein trockenes Regelwerk, sondern handfestes Wissen, damit du eine gute Entscheidung triffst – egal, ob du kaufst oder selbst zur Säge greifst.

Das Fundament: Das richtige Holz und ein bisschen Physik
Alles fängt mit dem Holz an. Klar, im Baumarkt lachen dich oft günstige Kanthölzer aus Fichte oder Kiefer an. Für ein Kellerregal? Absolut okay. Für eine Schaukel, die bei Wind und Wetter draußen steht? Bitte nicht. Diese Hölzer sind einfach nicht für draußen gemacht und ohne Dauerpflege ein echtes Sicherheitsrisiko, weil sie dir weggammeln.
Welches Holz packt das Wetter wirklich?
Als Profi schaue ich immer auf die natürliche Haltbarkeit. Es gibt da eine offizielle Einteilung in Klassen, von sehr dauerhaft bis nicht dauerhaft. Hier sind meine Favoriten, mit denen du auf der sicheren Seite bist:
- Lärche oder Douglasie: Das sind die Arbeitspferde für solche Projekte und meine persönliche Empfehlung. Beide Hölzer bringen von Natur aus viel Harz mit, was sie super widerstandsfähig gegen Pilze und Insekten macht. Ohne Behandlung bekommen sie mit der Zeit diese wunderschöne silbergraue Patina. Preis-Leistung ist hier einfach unschlagbar.
- Eiche: Das ist die Luxusklasse. Extrem robust, extrem langlebig. Eine Schaukel aus Eiche baust du quasi für die Ewigkeit. Aber Achtung: Eiche ist deutlich schwerer und teurer. Die Bearbeitung fordert auch dein Werkzeug etwas mehr.
- Robinie (auch als „Falsche Akazie“ bekannt): Das härteste Zeug, was bei uns wächst. Robinie ist so widerstandsfähig, dass man sie sogar ohne Schutz direkt in die Erde packen könnte (was wir bei der Schaukel trotzdem nicht tun!). Der Haken? Das Holz ist sehr hart und zickig in der Verarbeitung. Eher was für Fortgeschrittene.
Gut zu wissen: Du wirst oft kesseldruckimprägniertes (KDI) Holz finden. Das ist chemisch behandelt, um es haltbar zu machen. Für die Standfüße vielleicht eine Option, aber für Sitzflächen oder Teile, wo Kinder ständig drauf herumklettern, würde ich die Finger davon lassen. Da bin ich eigen.

Und wo kriegst du gutes Holz her? Für die empfohlenen Querschnitte wirst du im Standard-Baumarkt oft nicht fündig. Fahr lieber zum Holzfachhandel oder direkt zu einem Sägewerk in deiner Nähe. Die haben oft besseres, trockeneres Holz (Stichwort: KVH, Konstruktionsvollholz) und schneiden es dir manchmal sogar passend zu.
Warum ein „A“ so genial stabil ist
Eine Schaukel ist pure Physik in Aktion. Das Gewicht zieht nach unten, die Bewegung erzeugt enorme Seitenkräfte. Die genial einfache Lösung dafür ist die A-Form der Seitenteile. Dieses Dreieck leitet alle Kräfte perfekt in den Boden ab. Der Winkel oben ist dabei entscheidend. Ein guter Richtwert liegt zwischen 60 und 75 Grad. Das sorgt für Stabilität, ohne dass die Schaukel zu viel Platz wegnimmt.
Spar hier bitte nicht am Material. Bei den Holzbalken zählt jeder Zentimeter. Für eine normale Gartenschaukel (bis ca. 2,50 Meter hoch) aus Lärche oder Douglasie hat sich Folgendes bewährt:
- Oberer Querbalken: Mindestens 10 x 12 cm. Sollen auch mal Erwachsene schaukeln (und wer will das nicht?), nimm lieber 12 x 14 cm.
- A-Stützen (die schrägen Beine): Hier sind 10 x 10 cm eine sichere Bank. 8 x 10 cm gehen zur Not auch, aber dicker ist besser.
- Querstreben (in den A-Böcken): Da reichen 8 x 8 cm locker aus.

Die Kosten & deine Einkaufsliste: Was kommt da auf dich zu?
Seien wir ehrlich, was kostet der Spaß? Ein Billig-Bausatz aus dem Internet für 150 € ist nicht mit einer soliden, selbst gebauten Schaukel zu vergleichen. Hier mal eine realistische Einschätzung für den Selbstbau:
- Der billige Bausatz (ca. 150-300 €): Meist dünnes Nadelholz, simple Schrauben, keine vernünftige Verankerung. Kann nach ein paar Saisons schon wackelig werden.
- Dein solider Selbstbau (ca. 400-600 €): Hier investierst du in Langlebigkeit und Sicherheit. Das Geld steckt vor allem im guten Holz und den massiven Beschlägen.
- Vom Profi gefertigt (ab 1.500 € aufwärts): Klar, das ist eine andere Hausnummer. Hier bezahlst du für perfektes Handwerk, Gewährleistung, Arbeitszeit und die absolute Sicherheit, dass alles passt.
Deine Einkaufsliste für eine Schaukel (ca. 2,50m hoch, 3m breit):
- Holz (z.B. Lärche/Douglasie):
- 4x Standbeine (A-Stützen): 10×10 cm, Länge ca. 2,80 m
- 1x Querbalken: 12×14 cm, Länge ca. 3,00 m
- 2x Querstreben: 8×8 cm, Länge ca. 1,00 m
- 1x Schaukelsitz (Brett): ca. 45 cm breit, 20 cm tief, 4 cm stark
- Eisenwaren & Zubehör:
- 12x Schlossschrauben (M10, ca. 180 mm lang) mit passenden Muttern und großen Unterlegscheiben
- 2x Schaukelschellen, die um den 12×14 cm Balken passen (bitte nicht nur Haken zum Einschrauben!)
- ca. 5-6 m Schaukelkette oder witterungsbeständiges Seil
- 4x H-Pfostenträger zum Einbetonieren
- 4-5 Säcke Estrichbeton (je 25 kg)
- Eine Dose gutes Holzöl oder eine Dünnschichtlasur
- Anzeichnen: Lege die beiden Stützen im richtigen Winkel übereinander auf den Boden und zeichne die Umrisse der Kreuzung exakt an. Markiere auch die halbe Holztiefe (bei 10 cm also 5 cm).
- Sägen: Stelle deine Handkreissäge auf die markierte Tiefe ein. Säge nun innerhalb der Markierung viele Schnitte dicht nebeneinander. Wie ein Kamm.
- Ausstemmen: Nimm einen scharfen Stechbeitel und ein Klopfholz und stemme die „Zähne“ des Kamms einfach weg.
- Nacharbeiten: Mit dem Beitel oder etwas Schleifpapier die Fläche glätten. Fertig! Jetzt passen die beiden Hölzer perfekt ineinander.
- Wackeltest: Rüttel kräftig an der ganzen Konstruktion. Gibt etwas nach?
- Schrauben prüfen: Sind alle Schrauben und Muttern noch fest angezogen?
- Haken & Ketten: Kontrolliere die Schaukelschellen auf Risse oder starken Verschleiß.
- Holz checken: Gibt es tiefe Risse, besonders an den Verbindungen? Stich mal mit einem Schraubendreher in die Bereiche nahe am Boden. Wenn das Holz weich ist, ist das ein Alarmzeichen!
- Sorgt für eine samtige, natürliche Haptik.
- Lässt das Holz atmen und verhindert Staunässe.
- Kann einfach aufgefrischt werden, ohne schleifen zu müssen.
- Ein sauberer Abschluss: Fasen Sie alle scharfen Kanten der Holzbalken mit einem Hobel oder Schleifpapier leicht ab (ca. 2-3 mm). Das sieht nicht nur professioneller aus, sondern reduziert auch die Splittergefahr erheblich.
- Bohren statt quetschen: Bohren Sie die Löcher für die Schlossschrauben immer 1 mm größer als der Schraubendurchmesser. So hat das Holz Platz zum Arbeiten und wird beim Anziehen der Schrauben nicht gequetscht oder gespalten.
- Schwedenrot oder Taubenblau: Verleiht einen charmanten, ländlichen Charakter und erinnert an skandinavische Sommerhäuser. Ideal in Kombination mit weißen Polstern.
- Anthrazit oder Schwarz: Wirkt modern und edel. Ein dunkler Rahmen lässt das umliegende Grün des Gartens intensiver leuchten und bildet einen eleganten Kontrast.
- Natur geölt: Betont die Maserung und Wärme des Holzes. Passt perfekt in naturnahe Gärten und unterstreicht den handwerklichen Charakter.
- Jährliche Inspektion aller Schraubverbindungen.
- Prüfung der Seile oder Ketten auf Abrieb und Verschleiß.
- Reinigung des Holzes von Moos und Schmutz.
- Eine perfekt ausbalancierte, leichtgängige Bewegung.
- Absolute Geräuschlosigkeit beim Schaukeln.
- Minimierter Verschleiß an Seil oder Kette.
Der Zusammenbau: Jetzt wird’s handfest!
Gutes Material ist die halbe Miete. Die andere Hälfte ist saubere Arbeit. Und ganz wichtig: Das ist ein Zwei-Personen-Job! Alleine den schweren Querbalken da hochzuwuchten, ist nicht nur anstrengend, sondern brandgefährlich. Hol dir also unbedingt Hilfe.
Schritt 1: Die A-Böcke am Boden montieren
Die stabilste Verbindung für die sich kreuzenden Stützen ist eine sogenannte „Überblattung“. Dabei greifen die Hölzer ineinander, statt nur stumpf aufeinander zu liegen. Klingt kompliziert, ist es aber nicht.
Werkstatt-Tipp: Eine Überblattung in 4 Schritten selbst machen
Wenn die Überblattung sitzt, bohrst du durch beide Hölzer und sicherst die Verbindung mit zwei dicken Schlossschrauben. Den unteren Querriegel für den A-Bock setzt du einfach dazwischen und verschraubst ihn ebenfalls von beiden Seiten.
What's HotSchritt 2: Die große „Hochzeit“ – der Querbalken kommt drauf
Jetzt brauchst du deinen Helfer. Legt den schweren Querbalken auf zwei stabile Böcke. Hebt dann die fertigen A-Böcke nacheinander an den Balken und richtet sie aus. Verschraubt die Stützen von schräg oben mit langen, dicken Schrauben am Querbalken. Hier ist Präzision gefragt, damit am Ende alles gerade steht. Eine Wasserwaage ist dein bester Freund!
Schritt 3: Aufhängung und Sitz – die wichtigen Details
Das Gestell steht, jetzt kommt der spaßige Teil. Aber auch hier gibt es ein Riesen-Sicherheits-Thema: die Haken. Bitte, bitte bohre niemals einfache Ösenhaken von unten in den Balken! Jedes Loch schwächt das Holz, und durch die Bewegung weitet es sich. Irgendwann reißt der Haken aus.
Die einzig sichere Lösung sind Schaukelschellen, die komplett um den Balken gelegt werden. Sie verteilen die Last und beschädigen das Holz nicht. Achte auf Modelle mit einem Nylon- oder Kugellager, das verhindert nerviges Quietschen und Verschleiß. Der Abstand der Haken sollte etwas breiter sein als der Sitz, das sorgt für stabiles Schwingen.
Die Verankerung: Damit die Schaukel nicht auf Wanderschaft geht
Ich wurde mal zu einer Familie gerufen, deren Schaukel immer „wanderte“. Bei jedem Schwung hob ein Fuß leicht ab. Die hatten sie einfach auf den Rasen gestellt. Die Lösung ist simpel und absolut unverzichtbar: eine feste Verankerung im Boden.
Die Profi-Lösung sind H-Pfostenträger, die in ein kleines Betonfundament gesetzt werden. Das klingt nach mehr Arbeit, als es ist:
Grabe für jeden Fuß ein Loch (ca. 40×40 cm breit, 60 cm tief). Fülle etwas Kies für die Drainage rein, mische den Estrichbeton nach Anleitung an und fülle das Loch. Setze den H-Anker rein und richte ihn mit der Wasserwaage perfekt aus. Nach 2-3 Tagen Trocknungszeit kannst du die Schaukel auf die Träger stellen und fest verschrauben. So bewegt sich garantiert nichts mehr.
Der letzte Schliff: Holzschutz und der 2-Minuten-Sicherheits-Check
Damit du lange Freude an deinem Werk hast, braucht das Holz etwas Pflege. Der beste Schutz ist aber die Konstruktion selbst: Sorge dafür, dass die Füße dank der Metallanker keinen direkten Kontakt zur feuchten Erde haben. Fase außerdem die Kanten an der Oberseite der Balken leicht ab, damit Regenwasser abtropfen kann.
Für die Oberfläche empfehle ich ein gutes Holzöl oder eine Dünnschichtlasur. Beides dringt ins Holz ein und schützt es von innen, ohne eine dicke Schicht zu bilden, die abblättern kann. Einmal im Jahr oder alle zwei Jahre auffrischen genügt. Von dicken Lacken rate ich ab – wenn da ein Riss reinkommt, dringt Wasser ein und das Holz fault unbemerkt von innen.
Der 2-Minuten-Sicherheits-Check (mach das 1x im Frühling!):
Eine selbst gebaute Schaukel ist am Ende so viel mehr als nur Holz und Schrauben. Es ist ein Stück Handwerk, auf das du richtig stolz sein kannst. Ein Ort der Freude, gebaut mit Verstand und Sorgfalt. Und dieses Gefühl, mein Freund, das gibt’s in keinem Baumarkt zu kaufen.
Haftungsausschluss: Diese Anleitung basiert auf jahrelanger Praxiserfahrung und soll dir als Hilfestellung dienen. Jeder Nachbau geschieht auf eigene Verantwortung. Die Sicherheit, besonders bei Kinderspielgeräten, hat immer oberste Priorität. Im Zweifel lieber einmal mehr einen Fachmann fragen!
Bildergalerie
Wussten Sie schon? Bei einer schwingenden Person kann die dynamische Last auf die Aufhängung das Dreifache des eigentlichen Körpergewichts erreichen. Eine absolut solide Verankerung und hochwertige Haken sind daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
Der Teufel steckt im Detail: die richtigen Schrauben. Für eine langlebige Verbindung im Außenbereich sind Edelstahlschrauben (A2 oder besser noch A4 bei Meeresnähe) die erste Wahl. Verzinkte Schrauben sind zwar günstiger, aber ihr Korrosionsschutz kann durch die natürlichen Gerbstoffe in Hölzern wie Eiche oder Lärche angegriffen werden. Das Resultat: unschöne schwarze Verfärbungen und auf lange Sicht eine geschwächte Verbindung. Marken wie Spax oder Würth bieten hier spezielle Edelstahlschrauben für den Holzbau im Freien an.
Das Geheimnis? Ein hochwertiges Holzöl für den Außenbereich. Anders als Lacke bildet es keine geschlossene Schicht, die abplatzen kann. Öle von Osmo oder Saicos ziehen tief ins Holz ein und schützen es von innen heraus.
Muss das Fundament immer aus Beton sein?
Nicht zwingend. Für einen stabilen Stand sind Punktfundamente aus Beton zwar der Goldstandard, aber es gibt Alternativen. Massive, eindrehbare Bodenanker oder sogenannte H-Pfostenträger, die in den Boden geschlagen werden, können eine Lösung sein, wenn der Boden ausreichend fest ist. Sie sind schneller zu installieren und schonen den Rasen. Prüfen Sie jedoch vorab die Herstellerangaben zur Traglast – bei der Sicherheit sollten keine Kompromisse gemacht werden.
Die Wahl der Aufhängung beeinflusst das Schaukelerlebnis maßgeblich:
Kette aus Edelstahl: Extrem langlebig, wetterfest und justierbar. Kann jedoch Geräusche verursachen und ist für kleine Kinderfinger weniger geeignet.
Synthetikseil (z.B. Polypropylen): Leise, angenehm im Griff und witterungsbeständig. Achten Sie auf UV-stabilisiertes Material, damit es nicht brüchig wird. Ein guter Seildurchmesser für den Griffkomfort liegt bei 16-20 mm.
Die silbergraue Patina, die unbehandelte Lärche oder Douglasie mit der Zeit entwickeln, ist kein Zeichen von Verfall, sondern eine natürliche Schutzschicht, die durch UV-Strahlung entsteht. Wem dieser Look gefällt, der kann sich die jährliche Streicharbeit sparen. Einmal im Jahr mit einer Bürste und Wasser reinigen genügt, um Algen und Schmutz zu entfernen.
Wichtiger Punkt: Kindersicherheit. Wenn Kinder die Schaukel nutzen, achten Sie besonders auf mögliche Klemm- und Fangstellen. Der Abstand zwischen dem Schaukelsitz und dem seitlichen Gestell sollte so gewählt sein, dass sich niemand einklemmen kann. Vermeiden Sie Haken oder hervorstehende Schraubenenden, an denen sich Kleidung verfangen könnte. Hutmuttern sind eine saubere und sichere Lösung für Schraubenenden.
Verleihen Sie Ihrer Schaukel einen persönlichen Touch! Ein seitlich angebrachtes Brettchen wird zum perfekten Abstellplatz für das Sommergetränk. Eine kleine, eingekerbte Nut verhindert dabei das Verrutschen des Glases. Für Leseratten lässt sich mit wenigen Handgriffen eine wasserdichte Box für Bücher an der Rückseite anbringen.
„Die beste Position für eine Gartenschaukel ist dort, wo der Blick schweifen kann, aber der Rücken geschützt ist – zum Beispiel vor einer Hecke oder einer blühenden Rabatte.“ – Zitat eines Landschaftsarchitekten
Die Farbe Ihrer Schaukel kann die Gartenatmosphäre stark beeinflussen.
Welche Werkzeuge sind wirklich nützlich?
Neben Akkuschrauber und Säge erleichtern einige Spezialisten die Arbeit ungemein. Ein guter Satz Ratschenschlüssel macht das Anziehen der Muttern von Schlossschrauben zum Kinderspiel. Für saubere, große Bohrungen (z.B. für die Querbalken-Verbindung) ist ein Forstnerbohrer die beste Wahl. Und eine Wasserwaage mit mindestens 60 cm Länge sorgt dafür, dass am Ende auch wirklich alles im Lot ist.
Ketten-Aufhängung: Sehr robust und klassisch. Sie lässt sich Glied für Glied in der Höhe verstellen.
Seil-Aufhängung: Leiser und weicher im Griff. Ideal für eine sanfte, ruhige Bewegung.
Für die ultimative Laufruhe sorgen spezielle Schaukelhaken mit Kugellager oder Nylon-Gleitlager. Sie verhindern Quietschen und reduzieren den Verschleiß am Material erheblich.
Der richtige Sitzkomfort entscheidet, ob die Schaukel zur Lieblingsecke wird. Eine Sitztiefe von ca. 50 cm ist für Erwachsene angenehm. Eine leicht nach hinten geneigte Sitzfläche (ca. 5-7 Grad) und eine ebenfalls leicht geneigte Rückenlehne erhöhen den Komfort spürbar und verhindern das Gefühl, nach vorne zu rutschen.
So bleibt Ihre Schaukel über Jahre sicher. Besonders nach dem Winter ist ein kurzer Check entscheidend. Ziehen Sie lockere Schrauben nach, da sich das Holz durch Feuchtigkeit und Trockenheit bewegt hat.
Ein Sonnendach ist nicht nur praktisch, sondern rundet auch die Optik ab. Statt einer festen Holzkonstruktion bietet ein Segel aus Stoff Flexibilität. Achten Sie auf einen Outdoor-Stoff mit hohem UV-Schutz, wie zum Beispiel die der Marke Sunbrella. Diese sind nicht nur farbecht, sondern auch wasser- und schmutzabweisend.
Laut einer Studie der University of Exeter kann bereits ein kurzer Aufenthalt im Grünen das Stresslevel signifikant senken. Das sanfte Wiegen einer Schaukel verstärkt diesen Effekt und fördert ein Gefühl der Geborgenheit und Ruhe.
Ihre selbst gebaute Schaukel ist also mehr als nur ein Gartenmöbel – sie ist eine Investition in Ihr Wohlbefinden.
Wichtiger Punkt: Hirnholz schützen! Die empfindlichsten Stellen an einem Holzbalken sind die Schnittflächen, das sogenannte Hirnholz. Hier kann Wasser wie durch Strohhalme ins Innere ziehen. Versiegeln Sie diese Flächen besonders sorgfältig, am besten mit einem speziellen Hirnholzschutz oder mehreren Schichten Öl oder Lasur, um Fäulnis vorzubeugen.
Wie tief müssen die Pfosten in den Boden?
Eine bewährte Faustregel für Stabilität lautet: Ein Drittel der Pfostenlänge über dem Boden sollte im Boden verankert sein. Bei einer Schaukelhöhe von 2,10 m bedeutet das, dass die Pfosten eine Gesamtlänge von ca. 3 m haben und 90 cm tief im Fundament stecken sollten. Diese Tiefe von 80-90 cm ist zudem wichtig, um die Frostsicherheit des Fundaments zu gewährleisten.
Polster und Kissen machen die Schaukel erst richtig gemütlich. Statt teurer Maßanfertigungen können oft auch hochwertige Palettenkissen eine passende und preiswertere Alternative sein. Achten Sie auf Bezüge aus Dralon oder Polyacryl, die wasserabweisend und lichtecht sind. Marken wie ‚Beo‘ oder ‚Madison‘ bieten hier eine große Auswahl.
Inspiration aus Fernost: Die traditionelle indische „Jhula“ ist oft kunstvoll verziert und dient als zentraler Treffpunkt im Haus oder auf der Veranda. Sie hängt meist an massiven Messingketten und ist mehr eine schwebende Bank als nur eine Schaukel. Ein schönes Beispiel dafür, wie eine Schaukel zum Herzstück eines Wohnbereichs werden kann.
Das Geheimnis liegt in der Aufhängung. Investieren Sie in hochwertige Schaukelgelenke (auch Marathon-Schaukelhaken genannt) mit integrierten Kugellagern oder Polyamid-Buchsen. Der Unterschied zu einem einfachen Haken ist enorm und jeden Cent wert.
Budget-Tipp: Sparen Sie nicht am tragenden Holz oder an der Befestigung! Wo Sie aber clever Kosten senken können, ist beim Holz für die Sitzfläche oder die Rückenlehne. Hier können oft auch Reststücke aus Douglasie oder Lärche verwendet werden, die in Sägewerken oder bei Zimmerern günstiger zu haben sind.
Die Verbindung zwischen dem senkrechten Pfosten und dem oberen Querbalken ist die Achillesferse vieler Konstruktionen. Eine der stabilsten und professionellsten Methoden ist die klassische Überblattung, bei der die Balken ineinandergreifen. Diese wird dann mit zwei durchgehenden Schlossschrauben gesichert. Simple Winkel aus dem Baumarkt sind für die auftretenden Scherkräfte oft nicht ausgelegt.
Der Maler Jean-Honoré Fragonard verewigte die Gartenschaukel bereits 1767 in seinem berühmten Rokoko-Gemälde „Die Schaukel“. Sie war damals ein Symbol für Lebensfreude, Spiel und galante Leichtigkeit – ein Gefühl, das sie bis heute in unsere Gärten bringt.


























































