Dein eigener Gartentisch? So baust du ein Schmuckstück, das ewig hält
Ein Bistrotisch – mehr als nur Möbel! Er ist der Schlüssel zu einem stilvollen Rückzugsort im Freien.
„Manchmal ist der beste Platz im Leben genau dort, wo die Sonnenstrahlen tanzen.“ Ein kleiner Bistrotisch, umgeben von duftenden Blumen und einem Glas Wein, verwandelt selbst den unscheinbarsten Garten in eine Oase der Gemütlichkeit. Erleben Sie, wie dieser einfache Tisch zum Herzstück Ihrer neuen Entspannungsecke wird.
Schon mal drüber nachgedacht, dir einen richtig schönen Bistrotisch für den Garten oder Balkon selbst zu bauen? Einen, der Charakter hat und nicht schon nach dem zweiten Winter krumm und schief in der Ecke steht? Aus meiner Erfahrung in der Werkstatt kann ich dir sagen: Ein guter Tisch hat selten was mit einem hohen Preis zu tun, sondern immer mit dem richtigen Material und ein paar cleveren Handgriffen.
Inhaltsverzeichnis
Dieser Tisch ist mehr als nur ein Möbelstück. Er ist der Platz für deinen ersten Kaffee am Morgen, während die Welt langsam erwacht, und für das entspannte Glas Wein am Abend. Und ich zeige dir, wie du dir genau so ein Teil bauen kannst – ein echtes Unikat, auf das du richtig stolz sein wirst. Keine Sorge, das hier ist kein oberflächlicher Basteltipp, sondern ehrliches Handwerk, ganz einfach und verständlich erklärt. Packen wir’s an!
Das A und O: Die Holzauswahl ist entscheidend
Okay, fangen wir beim Allerwichtigsten an: dem Holz. Ein Tisch, der das ganze Jahr draußen steht, muss einiges aushalten. Sonne, Regen, Frost und Hitze zerren ununterbrochen am Material. Hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Die Widerstandsfähigkeit von Holz gegen Pilze und Wetter wird übrigens in offiziellen Klassen eingeteilt. Für draußen solltest du definitiv auf Hölzer der Klassen 1 bis 3 setzen.

Hier sind meine persönlichen Favoriten aus der Praxis:
- Robinie (oft als „Falsche Akazie“ bezeichnet): Das ist mein absoluter Liebling für draußen. Man könnte sie als das „europäische Teakholz“ bezeichnen. Sie ist extrem hart, zäh und auch ohne chemische Behandlung wahnsinnig witterungsbeständig. Der große Vorteil: Sie wächst hier bei uns und ist damit nachhaltiger. Aber Achtung: Robinie ist wirklich hart und neigt beim Sägen oder Bohren zum Splittern. Gutes, scharfes Werkzeug ist hier absolute Pflicht!
- Eiche: Ein zeitloser Klassiker, der nicht nur wunderschön aussieht, sondern auch sehr robust ist. Eiche hat aber eine kleine Tücke: Sie enthält viel Gerbsäure. Wenn diese Säure mit Eisen in Kontakt kommt – also mit den falschen Schrauben oder sogar nur mit Metallstaub vom Werkzeug –, gibt es hässliche, tiefschwarze Flecken. Das will man auf seiner neuen Terrasse auf keinen Fall haben. Deshalb gilt hier die eiserne Regel: Benutze IMMER und ohne Ausnahme Edelstahlschrauben (A2 oder A4).
- Lärche und Douglasie: Das ist die smarte und oft auch günstigere Alternative. Beides sind heimische Nadelhölzer, die durch einen hohen Harzgehalt einen super natürlichen Schutz mitbringen. Wenn du sie nicht behandelst, entwickeln sie mit der Zeit diese wunderschöne, silbergraue Patina, die viele so lieben. Wenn du diesen Look magst, hast du damit einen unglaublich pflegeleichten Tisch für viele Jahre.
- Wovon ich dir abrate: Buche oder Ahorn. Das sind fantastische Hölzer für den Möbelbau im Haus, aber draußen sind sie eine Katastrophe. Sie ziehen Wasser wie ein Schwamm und sind nach kürzester Zeit ein Fall für den Kamin. Auch bei einfacher Kiefer oder Fichte solltest du vorsichtig sein; ohne eine sehr gute und ständig erneuerte Schutzbehandlung sind sie für draußen ungeeignet.

Clever bauen: Wie Wasser zum Freund wird
Das beste Holz nützt dir gar nichts, wenn die Konstruktion falsch ist. Das oberste Gebot lautet: Wasser muss immer und überall ablaufen können. Staunässe ist der absolute Todfeind für jeden Holztisch. Das erreichst du mit ein paar ganz einfachen, aber extrem wirkungsvollen Details:
- Spalten statt Fugen: Die einzelnen Bretter der Tischplatte sollten nicht press aneinanderliegen. Lass einen kleinen Spalt von etwa 3-5 mm dazwischen. So kann Regenwasser sofort abfließen und die Luft zirkulieren, wodurch das Holz schneller trocknet.
- Kanten brechen: Scharfe Kanten sind Schwachstellen. Hier reißt jede Schutzschicht zuerst und Wasser kann eindringen. Eine kleine, sanfte Rundung (ein Radius von 3-5 mm) mit der Oberfräse oder einfach mit Schleifpapier macht die Kante viel widerstandsfähiger und fühlt sich obendrein viel angenehmer an.
- Füße hoch: Die Tischbeine dürfen niemals direkt auf dem feuchten Boden stehen. Kleine, unauffällige Kunststoff- oder Metallgleiter sind hier Pflicht. Sie verhindern, dass das Holz von unten Wasser zieht – der Fachmann nennt das „Schutz des Hirnholzes“, der empfindlichsten Stelle eines jeden Holzes.

Die Bauanleitung: Schritt für Schritt zum Traumtisch
So, jetzt geht’s in die Werkstatt! Wir bauen einen klassischen, runden Bistrotisch mit einem Durchmesser von 70 cm und einer Höhe von 75 cm. Das ist die ideale Größe für zwei Personen. Die Anleitung ist für Robinie, funktioniert aber genauso für Lärche oder Douglasie.
Schritt 1: Planung, Material und Werkzeug
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Mach dir eine simple Skizze und eine Einkaufsliste.
Kleiner Tipp, bevor du überhaupt loslegst: Nimm dir einen Eimer oder einen großen Karton, der ungefähr 70 cm breit ist, und stell ihn an die Stelle im Garten, wo der Tisch später stehen soll. Passt die Größe? Wirkt es stimmig? Dieser 5-Minuten-Check kann dir später viel Ärger ersparen.
Was brauchst du an Werkzeug? Du musst dir keine Profi-Werkstatt einrichten. Mit dieser Grundausstattung kommst du locker ans Ziel: – Das Minimum: Ein guter Akkuschrauber, eine Stichsäge mit einem scharfen, sauberen Sägeblatt, Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (oder noch besser: ein kleiner Schwingschleifer), ein Zollstock, ein Bleistift und ein paar stabile Schraubzwingen. – Nice-to-have: Eine Oberfräse macht das Abrunden der Kanten einfacher und eine Kappsäge sorgt für perfekt rechtwinklige Schnitte. Es geht aber definitiv auch ohne!

Und das Material (Beispiel für 70 cm Durchmesser): – Tischplatte: 4-5 Bretter, 25 mm dick, ca. 15-18 cm breit und 80 cm lang (etwas Übermaß ist immer gut). – Gratleisten (für die Stabilität unter der Platte): 2 Leisten, 40 x 60 mm, ca. 60 cm lang. – Gestell: 3 Kanthölzer, 60 x 60 mm, 75 cm lang. – Verbindungsmittel: Hol dir gleich vernünftige Edelstahlschrauben (A2), am besten mit Torx-Kopf, die greifen besser. Du brauchst ca. 20 Stück in der Größe 5×60 mm (für die Platte) und 6 Stück in 6×80 mm (für die Beine). Ein Päckchen wasserfester D4-Leim ist auch nie verkehrt. – Oberfläche: Ein gutes Holzöl für den Außenbereich, Schleifpapier (Körnung 80, 120, 180) und ein paar alte Baumwolllappen.
Was kostet der Spaß? Ganz ehrlich, vergiss diese „Bau-es-für-50-Euro“-Märchen. Für hochwertiges Robinienholz und gute Schrauben solltest du mit 150 bis 200 Euro rechnen. Bei Lärche oder Douglasie landest du vielleicht bei 100 bis 150 Euro. Das ist eine Investition, die sich aber über Jahre auszahlt. Mein Tipp: Frag beim lokalen Sägewerk oder im Holzfachhandel. Dort bekommst du oft bessere Qualität und eine ehrlichere Beratung als im großen Baumarkt.

Und wie lange dauert das? Wenn du handwerklich nicht gerade zwei linke Hände hast, plane mal ein volles Wochenende ein. Also zwei entspannte Samstage oder so. Hetz dich nicht, das Ergebnis soll ja Freude machen!
Schritt 2: Die Tischplatte – Das Herzstück
Hier ist sauberes Arbeiten Gold wert, denn die Platte siehst und fühlst du jeden Tag.
- Bretter anordnen: Lege die Bretter mit der späteren Unterseite nach oben auf eine ebene Fläche. Lass zwischen den Brettern die besagten 3-5 mm Luft. Positioniere die beiden Gratleisten quer dazu, ungefähr 10 cm vom späteren Rand entfernt.
- Verschrauben mit dem Bewegungstrick: Holz lebt und arbeitet. Es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Würdest du es starr verschrauben, würde es unweigerlich reißen. Und jetzt der Profi-Trick: Bohre in den Gratleisten für die äußeren Bretter Langlöcher statt runder Löcher. Wie das geht? Ganz einfach: Bohre zwei Löcher nebeneinander und verbinde sie dann vorsichtig mit der Stichsäge oder einem scharfen Stechbeitel zu einem kleinen Schlitz. Nur das mittlere Brett wird mit einem runden Loch fixiert. So kann sich das Holz bewegen. Das ist ein winziges Detail mit gigantischer Wirkung!
- Kreis anzeichnen und sägen: Finde den Mittelpunkt der Platte, schlag einen kleinen Nagel ein, binde eine Schnur dran, miss den Radius (35 cm) ab und knote einen Bleistift ans Ende – fertig ist der perfekte Zirkel. Gesägt wird langsam und mit einem scharfen Blatt an der Stichsäge, um Ausrisse zu vermeiden.
- Schleifen, schleifen, schleifen: Jetzt kommt die Fleißarbeit, die sich am Ende auszahlt. Beginne mit 80er Körnung, um Sägespuren zu entfernen, dann 120er, dann 180er. Immer in Faserrichtung arbeiten! Das Ergebnis muss sich am Ende seidig glatt anfühlen.

Schritt 3: Das Untergestell – Für einen festen Stand
Ein wackeliger Tisch nervt. Deshalb bauen wir ein Dreibein-Gestell, denn das steht selbst auf unebenem Boden immer sicher.
- Beine vorbereiten: Schneide die drei Kanthölzer auf exakt die gleiche Länge. Die oberen Enden, wo sie zusammenlaufen, brauchen einen Gehrungsschnitt (ein Winkel von ca. 15 Grad ist ein guter Start).
- Beine verbinden: Das ist der kniffligste Teil. Am einfachsten geht es mit einem zentralen Verbindungsklotz (ein dreieckiges oder rundes Reststück). Und hier ein Tipp aus der Werkstatt, der dir viel Fluchen erspart: Bevor du auch nur ein Loch bohrst, zwinge die Beine und den Klotz mit Schraubzwingen bombenfest zusammen! Sonst verrutscht dir die ganze Konstruktion und am Ende wackelt alles. Dann von außen durch die Beine in den Klotz bohren und alles fest verschrauben und verleimen.
- Gestell montieren: Das fertige Gestell wird von unten mittig an den Gratleisten verschraubt – nicht direkt an der Tischplatte! So kann die Platte arbeiten, ohne das Gestell zu verziehen.

Das Finish: Warum Öl jeden Lack schlägt
Ich bin ein riesiger Freund von Ölen, nicht von Lacken. Warum? Ein Lack bildet einen Film auf dem Holz. Bekommt dieser Film einen winzigen Riss, dringt Wasser ein, kommt aber nicht mehr raus. Der Lack blättert ab, das Holz wird grau und gammelt. Die Reparatur ist eine Strafarbeit.
Ein gutes Öl zieht tief ins Holz ein und schützt es von innen. Es „feuert“ die Maserung wunderschön an und fühlt sich warm und natürlich an. Die Pflege ist kinderleicht: Einmal im Jahr leicht anschleifen und eine neue, dünne Schicht Öl auftragen. Fertig. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit Marken wie Osmo oder Leinos gemacht. Wichtig ist nur, dass „für Außenbereich“ und idealerweise „UV-Schutz“ auf der Dose steht.
Und so ölst du richtig: Trage das Öl satt auf und lass es 20-30 Minuten einziehen. Und jetzt kommt der wichtigste Schritt, den fast alle falsch machen: Nimm einen sauberen, trockenen Baumwolllappen und wische ALLES überschüssige Öl, das nicht eingezogen ist, restlos wieder ab. Die Oberfläche darf sich danach nicht mehr nass oder klebrig anfühlen, nur noch seidig. Tust du das nicht, trocknet das Öl auf der Oberfläche zu einer klebrigen Schicht, die nie aushärtet. Diesen Vorgang nach 24 Stunden Trocknung noch ein- bis zweimal wiederholen.

Sicherheit zuerst! Ein ehrliches Wort zum Schluss
Deine Gesundheit steht über allem. Bitte nimm diese Punkte ernst:
- Schutzausrüstung: Eine Schutzbrille ist nicht verhandelbar. Ein Holzsplitter im Auge ist kein Spaß. Bei lauten Arbeiten ist auch ein Gehörschutz eine gute Idee.
- Brandgefahr durch Öl-Lappen: Dieser Punkt liegt mir besonders am Herzen, weil ich schon fast miterlebt habe, wie es schiefgeht. Mit Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden! Ich erinnere mich an einen jungen Kollegen, der die Lappen abends achtlos zusammengeknüllt in den Mülleimer warf. Am nächsten Morgen roch es in der Werkstatt schon verdächtig… Glück gehabt! Also: Die Lappen nach Gebrauch immer flach zum Trocknen ausbreiten oder in einem Eimer Wasser ertränken. Bitte, versprich es mir!
- Standsicherheit: Prüfe am Ende, ob der Tisch wirklich stabil steht. Rüttel kräftig dran. Gerade wenn Kinder im Haus sind, ist das unglaublich wichtig.
Einen Tisch mit den eigenen Händen zu bauen, ist eine unglaublich befriedigende Arbeit. Du schaffst nicht nur ein Möbelstück, sondern einen Ort für Erinnerungen. Und jedes Mal, wenn du deinen Kaffee darauf abstellst, wirst du ein kleines bisschen stolz sein. Ich wünsche dir ganz viel Freude und Erfolg dabei!

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Denk an die


- Glatt geschliffen: Modern, elegant und leicht zu reinigen. Perfekt, wenn du eine feine, ebenmäßige Oberfläche bevorzugst.
- Gebürstet: Hier werden die weicheren Holzteile mit einer speziellen Bürste entfernt, was die härtere Maserung plastisch hervortreten lässt. Das Ergebnis ist eine tolle Haptik und eine rustikalere, charaktervolle Optik.
Das Geheimnis? Die gebürstete Oberfläche kaschiert kleine Kratzer und Dellen, die im Alltag unweigerlich entstehen, deutlich besser.


Rund, quadratisch oder rechteckig – welche Form für meinen Bistrotisch?
Ein runder Tisch fördert die Kommunikation, da sich alle Anwesenden ansehen können – ideal für gesellige Runden auf kleinem Raum. Quadratische Tische wirken hingegen strukturierter und moderner, lassen sich bei Bedarf aber auch platzsparend an eine Wand schieben. Berücksichtige nicht nur den verfügbaren Platz, sondern auch die typische Nutzung: gemütlicher Plausch oder praktischer Abstellort?


Wusstest du schon? FSC-zertifiziertes Holz stammt aus Wäldern, die nach strengen ökologischen und sozialen Prinzipien bewirtschaftet werden. Ein kleines Logo mit großer Bedeutung für die Nachhaltigkeit deines Projekts.


Der häufigste Fehler: Der falsche Leim. Für ein Outdoor-Projekt wie deinen Gartentisch ist ein D3-Leim das absolute Minimum, besser ist jedoch ein wasserfester D4-Leim nach DIN EN 204. Produkte wie „Titebond III Ultimate“ sind explizit für den Außenbereich konzipiert und garantieren, dass deine Leimfugen auch nach dem dritten Regenschauer noch bombenfest halten.


Die im Artikel erwähnte silbergraue Patina ist eine natürliche Schutzschicht, die das Holz vor UV-Strahlung bildet. Wenn du diesen edlen Look gezielt fördern möchtest, kannst du den Prozess beschleunigen:
- Reinige das Holz mit einer Seifenlauge, um Schmutz zu entfernen.
- Lass Sonne und Regen ihre Arbeit tun. Nach einigen Monaten stellt sich der Farbton von selbst ein.
- Vermeide filmbildende Lacke, setze stattdessen auf offenporige Öle, die das Vergrauen nicht verhindern.


Stabilität auf unebenem Grund: Dein Balkon oder deine Terrasse ist nicht perfekt eben? Kein Problem. Integriere verstellbare Möbelfüße in dein Tischgestell. Diese kleinen, oft unsichtbaren Helfer lassen sich einfach rein- und rausschrauben und gleichen so Unebenheiten von mehreren Millimetern aus. So stellst du sicher, dass dein Morgenkaffee nicht ins Schwanken gerät.


Kombiniere die warme Haptik deiner selbstgebauten Holzplatte mit einem kühlen, industriellen Kontrast. Tischgestelle aus schwarz pulverbeschichtetem Stahl sind nicht nur extrem witterungsbeständig, sondern auch ein modisches Statement. Anbieter wie „Die Metall-Manufaktur“ oder diverse Etsy-Shops bieten fertige Gestelle an, auf denen du deine Platte nur noch montieren musst – eine tolle Abkürzung zum perfekten Designerstück.


„Die Befriedigung, die man aus der Arbeit mit den eigenen Händen zieht, ist eine der tiefsten menschlichen Freuden.“ – Zitat, oft zugeschrieben an den Handwerks-Verfechter William Morris.
Dieses Gefühl, wenn du das erste Mal am selbstgebauten Tisch sitzt, ist unbezahlbar. Es ist mehr als nur ein Möbelstück; es ist ein Zeugnis deiner Kreativität und Geduld.


Welches Öl schützt mein Holz am besten?
Leinölfirnis: Der Klassiker. Dringt tief ein, feuert die Maserung schön an und ist günstig. Nachteil: Es braucht relativ lange zum Trocknen. Tungöl (Holzöl): Gilt als eines der besten natürlichen Öle für draußen. Es ist extrem wasserabweisend und bildet eine harte, widerstandsfähige Oberfläche. Hartwachs-Öle für außen (z.B. von Osmo): Kombinieren die Vorteile von Öl und Wachs. Sie schützen von innen und bilden gleichzeitig eine schmutz- und wasserabweisende, atmungsaktive Schicht. Oft die praktischste Lösung.


- Verwende immer Edelstahlschrauben (mind. A2).
- Bohre die Löcher im Holz vor, besonders bei harten Hölzern wie Robinie.
- Senke die Schraubenköpfe leicht an (mit einem Kegelsenker), damit sie bündig mit der Oberfläche abschließen.


Ein kleiner, aber entscheidender Profi-Tipp: Nach dem ersten Wässern oder der ersten Ölung richten sich feine Holzfasern auf und die Oberfläche fühlt sich wieder rau an. Schleife die Platte nach dem ersten Auftrag mit sehr feinem Schleifpapier (Körnung 240 oder höher) noch einmal ganz leicht ab. Der zweite Ölauftrag erzeugt dann eine unvergleichlich glatte und seidige Oberfläche.


Farbakzente setzen: Wer sagt, dass ein Holztisch immer holzfarben sein muss? Besonders bei günstigeren Hölzern wie Douglasie oder Kiefer kann ein Anstrich Wunder wirken. Nutze eine hochwertige, für den Außenbereich geeignete Holzfarbe, z.B. im skandinavischen Stil in Schwedenrot oder Taubenblau. Wichtig: Grundiere das Holz vorher, damit die Farbe gleichmäßig deckt und lange hält.


Schrauben von Spax oder Heco: Bieten oft spezielle Gewinde, die das Holz beim Eindrehen nicht spalten, sowie einen CUT-Punkt, der das Vorbohren in weicheren Hölzern manchmal überflüssig macht.
Günstige Baumarkt-Schrauben: Können funktionieren, neigen aber eher zum Abreißen oder haben unsaubere Köpfe, was das Eindrehen erschwert.
Gerade bei den wenigen Schrauben für einen Tisch lohnt sich die kleine Investition in Markenqualität.


Laut einer Umfrage von Houzz renovieren über 50 % der Hausbesitzer ihre Außenbereiche, um mehr Zeit im Freien zu verbringen. Ein selbstgebauter Tisch ist nicht nur ein Möbel, sondern die Schaffung eines neuen Lebensraums.
Dein Bistrotisch wird zum Mittelpunkt für den schnellen Espresso am Morgen, das Feierabendbier oder als Arbeitsplatz im Grünen. Er ist eine Investition in deine Lebensqualität.


Verleihe deinem Tisch eine ganz persönliche Note! Mit einem einfachen Brennkolben (Prym oder Weller) kannst du deine Initialen, das Baujahr oder ein kleines Symbol dezent an einer unauffälligen Stelle einbrennen. Es ist ein kleines Detail, das aus einem schönen Möbelstück dein ganz persönliches Unikat macht.


- Holz bewegt sich! Sorge für einen Spalt von 3-5 mm zwischen den einzelnen Brettern der Tischplatte.
- Dies ermöglicht dem Holz, sich bei Feuchtigkeit auszudehnen, ohne dass sich die Platte wölbt oder aufreißt.
- Nutze beim Verschrauben einfach eine 5-Cent-Münze als Abstandshalter für ein gleichmäßiges Fugenbild.


Der Upcycling-Gedanke: Halte die Augen auf Flohmärkten oder in Kleinanzeigen offen! Ein altes Nähmaschinengestell aus Gusseisen ist eine fantastische, robuste und stilvolle Basis für eine neue Tischplatte aus Holz. So kombinierst du alte Handwerkskunst mit deinem neuen Projekt und schaffst ein echtes Statement-Piece mit Geschichte.


Wichtiger Tipp zur Pflege: Reinige deinen geölten Holztisch niemals mit aggressiven Haushaltsreinigern oder Mikrofasertüchern! Diese können die schützende Ölschicht angreifen oder abtragen. Eine milde Seifenlauge (z.B. aus Kernseife) und ein weicher Baumwolllappen sind alles, was du für die regelmäßige Reinigung brauchst.


Was ist eigentlich Thermoholz?
Das ist eine clevere Alternative zu Tropenhölzern. Heimische Hölzer wie Esche oder Kiefer werden dabei unter Sauerstoffabschluss stark erhitzt. Dieser Prozess verändert die Zellstruktur, macht das Holz extrem witterungsbeständig (oft Resistenzklasse 1-2) und unanfällig für Pilze. Es bekommt einen edlen, dunklen Farbton, ist aber etwas spröder in der Verarbeitung.


Lass dich vom Pariser Flair inspirieren. Die klassischen Bistrotische dort haben oft eine Tischplatte mit einer Einfassung aus Messing oder Zink. Auch wenn das im Eigenbau schwierig ist, kannst du den Look nachempfinden: Lackiere den Rand deiner Tischplatte in einem matten Metallic-Ton, bevor du die Oberfläche ölst. Ein Hauch von Eleganz für deinen Balkon.


- Kleine Dellen und Druckstellen einfach entfernen.
- Die betroffene Stelle mit Wasser befeuchten.
- Ein feuchtes Tuch darauflegen und mit einem heißen Bügeleisen kurz darüber bügeln.
Der Trick? Der Wasserdampf lässt die eingedrückten Holzfasern wieder aufquellen. Funktioniert bei massivem, unbehandeltem oder geöltem Holz erstaunlich gut!


Eichenholz enthält bis zu 10 % Gerbsäure (Tannine). Diese wirkt als natürlicher Schutz gegen Fäulnis und Insekten, reagiert aber eben auch mit Eisen zu dunklen Verfärbungen.
Deshalb ist die im Artikel erwähnte Regel – ausschließlich Edelstahlschrauben zu verwenden – keine bloße Empfehlung, sondern eine chemische Notwendigkeit, um die Schönheit deines Eichentisches zu bewahren.


Die richtige Höhe: Ein Standard-Esstisch ist ca. 75 cm hoch. Ein Bistrotisch darf aber auch etwas höher sein, oft zwischen 75 und 90 cm, je nachdem, ob er eher zum Stehen oder für Barhocker gedacht ist. Miss die Sitzhöhe deiner Stühle, bevor du das Gestell baust. Als Faustregel gilt: Tischoberkante sollte etwa 30 cm über der Sitzfläche liegen.
Wenn dein Werkzeugarsenal begrenzt ist, sind sogenannte „Pocket Holes“ (Taschenlochbohrungen) eine geniale Methode für stabile Verbindungen, ohne komplexe Zapfen herstellen zu müssen. Mit einer speziellen Lehre (z.B. von Kreg) bohrst du verdeckte, schräge Löcher und verbindest die Teile mit speziellen Schrauben. Das ist schnell, extrem stabil und für Einsteiger perfekt geeignet.




