Gewächshäuser winterfest machen

von Anette Hoffmann
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In immer mehr Gärten deutschlandweit sieht man kleine und größere Gewächshäuser stehen. Tatsächlich hat die Nutzung eines Gewächshauses im eigenen Garten eine ganze Reihe positiver Effekte. So kann man dadurch beispielsweise das ganze Jahr über Gemüse anbauen – je nach Art des Gewächshauses. Auch das Überwintern von empfindlichen Topfpflanzen und natürlich nicht zuletzt das Anziehen und Vorkultivieren von Pflanzen im Frühjahr gelingt in einem Gewächshaus in der Regel besser als im heimischen Garten ohne Schutz vor Wind und Wetter.

Dass in Deutschland insgesamt mehr als 1,2 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzte Anbaufläche in Gewächshäusern zu finden ist, ist ein klares Zeichen dafür, dass die Profis in Sachen Landwirtschaft es den Haus- und Gartenbesitzern gleichtun – allerdings schon seit vielen Jahren. Mancher passionierte Gartenbesitzer hat in den letzten Jahren allerdings die Erfahrung machen müssen, dass sein Gewächshaus entweder nach dem Winter selbst nicht mehr so richtig gut in Schuss war oder aber, dass die Pflanzen trotz Gewächshaus den Winter nicht überstanden haben. In beiden Fällen könnte es damit zusammenhängen, dass das Gewächshaus womöglich nicht hinreichend auf den Winter vorbereitet wurde.

Wir zeigen in diesem Artikel, wie man das eigene Gewächshaus optimal auf den Winter vorbereitet und worauf es bei der Frage, was im Winter im Gewächshaus bleiben kann und was nicht, wirklich ankommt.

So bereten Sie das eigene Gewächshaus auf den Winter vor

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Ein Gewächshaus ist kein Wintergarten – könnte aber wie einer wirken

Wer sichergehen möchte, dass sein Gewächshaus auch im Winter optimale Dienste leistet, muss schon bei der Planung und beim Bau des Gewächshauses entsprechende Vorsorge treffen. Ein Gewächshaus ist kein Wintergarten – allerdings kann es für die Pflanzen im Gewächshaus wie ein solcher wirken. Voraussetzung dafür ist der Schutz vor eindringender Kälte.

Bei einem eigentlich recht gut isolierten Gewächshaus ohne Fundament, dringt die Kälte über den im Winter oftmals gefrorenen Boden schnell ins Gewächshaus ein. Wer also ein Gewächshaus einfach nur auf den Rasen stellt und meint, es wird den Pflanzen darin schon ausreichend Schutz bieten, irrt damit leider zumeist. Damit ein Gewächshaus auch im Winter wirklich optimal die Temperaturen halten und den Pflanzen ein gutes Zuhause bieten kann, muss hier ein Fundament gelegt und ein Boden beispielsweise aus Fliesen oder aus Holzdielen verlegt werden.

Schon gewusst?

Gerade wenn ein Gewächshaus derart fest mit dem Erdreich verbaut wird, muss vor dem Bau die Notwendigkeit einer Baugenehmigung beim zuständigen Bauamt erfragt werden. Da die baurechtlichen Gegebenheiten in den Bundesländern unterschiedlich sind, kann keine pauschale Aussage dazu getroffen werden, unter welchen Voraussetzungen eine Baugenehmigung erforderlich ist und wann nicht. In den meisten Fällen ist die Notwendigkeit einer Baugenehmigung allerdings abhängig vom umbauten Raum – also von der Größe – des Gewächshauses.

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Das Gewächshaus winterfest machen – die ersten Schritte

Die ersten Schritte hin zu einem wirklich winterfesten Gewächshaus müssen bereits im Herbst unternommen werden. Wenn die Zeit kommt, da Büsche und Blumen im Garten auf den Winter vorbereitet werden müssen, sollte auch das Gewächshaus einmal näher unter die Lupe genommen werden.

Als Erstes ist es dafür wichtig, das Gewächshaus auf Schäden, Löcher und Risse zu prüfen. Wenn entsprechende Schäden am Gewächshaus zu finden sind, müssen diese jetzt repariert und ausgebessert werden. Andernfalls können sich kleinere Schäden mit dem nächsten Herbststurm verschlimmern oder im Winter zu erheblichen Temperaturverlusten im Gewächshaus führen.

Darüber hinaus bringt ein beschädigtes Gewächshaus im Winter noch ein anderes Risiko mit. Hier nisten sich gern Mäuse, Ratten und andere Nager auf der Suche nach einem Winterquartier ein. Ist das Gewächshaus nach Rissen und Löchern abgesucht, sind die Dichtungen an der Reihe. Sowohl die Dichtungen an der Tür als auch die Dichtungen zwischen den einzelnen Fenstern sollten einzeln überprüft werden. Bei Rissen in den Dichtungen ist es wichtig, diese unmittelbar auszutauschen. Andernfalls tritt hierüber im Winter ein Wärmeverlust auf, der die Kosten für das Betreiben des Gewächshauses deutlich in die Höhe treiben kann.

Pflanzen brauchen einen sicheren Ort für den Winter

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Im Gewächshaus erfolgt der Frühjahrsputz schon im Herbst

Einer der wichtigsten Schritte beim Winterfestmachen des Gewächshauses ist die Reinigung der Fenster. Im Herbst und Winter hat der Tag deutlich weniger Sonnenstunden zu bieten als im Frühling und im Sommer. Hinzu kommt, dass die Sonne in dieser Jahreszeit immer mehr an Kraft verliert. Da ist es wichtig, dass jeder Sonnenstrahl seinen Weg ins Gewächshaus findet. Das geht nur, wenn die Fenster des Gewächshauses sauber sind.

In den meisten Fällen reicht es dazu, das Gewächshaus einmal von außen mit dem Gartenschlauch abzuspritzen. Hartnäckiger Schmutz sollte mit einem Tuch entfernt werden. Wer es gern besonders sauber möchte, zieht die Fenster anschließend noch einmal mit einer Gummiflitsche zur Fensterreinigung ab. Besonders einfach geht das übrigens mit einem Akku-Fenstersauger.

Schmutz sollte entfernt werden

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Auch die Temperaturen im Gewächshaus wollen gesichert sein

Um auch im Winter eine für alle Pflanzen angenehme Temperatur im Gewächshaus garantieren zu können, braucht man eine Gewächshausheizung. Je nach Art des Gewächshauses und gewünschten Temperaturen muss man auf die jeweilige Leistungsstärke der Heizung achten. Wichtig ist allerdings, wenn man aus dem Vorjahr bereits eine Heizung hat, diese schon im Herbst auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen. Zum einen werden schon in dieser Jahreszeit die Nächte kälter, sodass hier in mancher kalten Nacht auch die Heizung schon zum Einsatz kommen kann.

Zum anderen sollte sichergestellt sein, dass ausreichend Zeit zwischen dem ersten Funktionstest und der richtig kalten Jahreszeit liegt, um eventuell notwendige Reparaturen oder eine womöglich sogar erforderliche Neubeschaffung vornehmen zu können.

Zusätzlich zur klassischen Gewächshausheizung gibt es auch Wärmedecken für den Boden, die ein Abziehen der Wärme durch den kalten Boden verhindern sollen.

Jetzt ist auch die richtige Zeit, um das Gewächshaus noch einmal zusätzlich zu isolieren. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine ist das Anbringen von Luftpolsterfolie rund um das Gewächshaus herum. Da hierdurch der Lichteinfall ein Stück weit behindert wird ist es umso wichtiger, dass vorher alle Fenster des Gewächshauses absolut sauber sind.

Das Überwintern von frostempfindlichen Pflanzen ist im Gartenhaus nicht kompliziert

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Wenn der Winter Einzug gehalten hat

Hat der Winter Einzug gehalten, muss man ebenfalls regelmäßig ein Auge aus das Gewächshaus haben. Zum einen sollte hier täglich einmal kurz durchgelüftet werden. Natürlich – das geht mit einem erheblichen Temperaturverlust einher, der anschließend durch zusätzliche Heizleistung wieder ausgeglichen werden muss. Doch das warme und feuchte Klima in einem Gewächshaus begünstigt die Bildung von Schimmel, wenn hier nicht regelmäßig gelüftet wird. Um Schimmelbildung zu vermeiden, ist dieser zusätzliche Heizaufwand unvermeidlich.

Kommt es zu Schneefällen, ist es wichtig, die Fenster möglichst schon am Morgen von dem Schnee zu befreien. Das hat zwei Hintergründe. Zum einen kann durch den Schnee kein Sonnenlicht ins Innere des Gewächshauses gelangen. Zum anderen taut der Schnee, der direkt mit dem Gewächshaus in Berührung kommt, durch die Wärme der Fensterscheiben an.

Wenn sich nun auf dem angetauten Schnee weitere Schneemassen aufbauen, kann es dazu kommen, dass die angetaute Schneeschicht festfriert. In diesem Fall würde sich eine teilweise recht dicke Eisschicht auf dem Gewächshaus bilden. Das wiederum führt zu einer Belastung für die Fensterscheiben am Gewächshaus und kann mögliche Schäden am Glas nach sich ziehen.

Eine Inspektion des Gartenhauses im Herbst beugt Schaden vor

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Fazit: Es ist eigentlich recht einfach, ein Gewächshaus winterfest zu machen

Im Prinzip ist es wie eine Inspektion des Hauses vor dem aufkommenden Winter. Das Wichtigste ist dabei einmal sicherzustellen, dass am Gewächshaus und den zugehörigen Dichtungen keine Schäden zu finden sind und dass die Heizungsanlage für das Gewächshaus noch voll funktionsfähig ist. Wenn dann noch die obligatorische Reinigung erfolgt ist, steht einem erfolgreichen Überwintern des Gewächshauses und der darin befindlichen Pflanzen im heimischen Garten nichts mehr im Weg.

Anette Hoffmann

Annette Hoffmans erstaunliche Medienkarriere spiegelt ihr pures Engagement für den Journalismus und das Publizieren wider. Ihre Reise begann 2010 als freiberufliche Journalistin bei Vanity Fair, wo sie ihre einzigartige kreative Perspektive einbringt.