Garten neu anlegen: Dein ehrlicher Guide zu Kosten, Planung und was du wirklich selbst machen kannst
Ein Garten ist mehr als nur ein Stück Erde – er ist eine Bühne für Ihre Kreativität. Entdecken Sie, wie Sie Ihre grüne Oase neu gestalten können!
„Die Blumen sind die Träume der Erde“, sagte einst Khalil Gibran. In dieser Traumwelt, in der Farben und Düfte miteinander tanzen, liegt das Geheimnis eines einladenden Gartens. Stellen Sie sich vor, Ihr Garten wird zum Rückzugsort, an dem jeder Sonnenstrahl ein Lächeln zaubert. Der Weg dorthin ist voller Möglichkeiten und kreativer Kniffe, die darauf warten, von Ihnen entdeckt zu werden.
Ganz ehrlich? Ein schöner Garten ist kein Zufallsprodukt. Nachdem ich unzählige Gartenprojekte begleitet habe, von kleinen Reihenhausgärten bis zu größeren Anlagen, habe ich eines gelernt: Der Traum vom eigenen grünen Paradies scheitert selten am Geld, sondern viel öfter an Fehlern in der Planung.
Inhaltsverzeichnis
Viele Ratgeber malen dir das Bild vom Traumgarten für ein paar hundert Euro. Das ist, um es freundlich zu sagen, oft nur die halbe Wahrheit. Ein Gartenprojekt kann ins Geld gehen, ja. Aber die wirklichen Kostenfresser sind nicht die teuren Pflanzen, sondern Arbeiten, die nach dem ersten harten Winter wiederholt werden müssen, oder Material, das nach kurzer Zeit unansehnlich wird.
Dieser Guide soll dir keine Angst machen. Im Gegenteil! Ich möchte dir das Wissen aus der Praxis an die Hand geben, damit du realistische Pläne schmieden, kluge Entscheidungen treffen und am Ende mega stolz auf dein Werk sein kannst – egal, ob du alles selbst anpackst oder dir gezielt Hilfe holst.

Der wichtigste erste Schritt: Ehrliche Planung auf Papier
Jedes gute Projekt beginnt mit einem Plan. Und zwar nicht im Kopf, sondern ganz klassisch auf Papier. Das ist am Anfang dein allerwichtigstes Werkzeug. Also, worauf wartest du? Schnapp dir jetzt ein Blatt (am besten kariert), einen Stift und ein Maßband. Nimm dir 15 Minuten Zeit, geh raus und miss deine Gartenfläche grob aus. Zeichne eine simple Skizze.
Trag alles ein, was schon da ist und bleiben soll: der große Apfelbaum, die Hecke zum Nachbarn, der Wasseranschluss an der Hauswand. Markier auch, wo die Sonne morgens aufgeht und abends untergeht. Das ist der entscheidende erste Schritt, der dich vor vielen Fehlkäufen bewahren wird!
Was kostet ein Garten wirklich? Eine knallharte Aufschlüsselung
Im Netz fliegen einem die Preise pro Quadratmeter nur so um die Ohren. Aber mal ehrlich, diese Zahlen sind oft wertlos. Sie sagen nichts über die Qualität der Materialien oder die Langlebigkeit der Arbeit aus. Lass uns die Kosten mal so aufschlüsseln, wie es auch ein Profi in einem Angebot tun würde.

1. Das Fundament, das keiner sieht: Der Untergrund
Das hier ist mit Abstand der teuerste und wichtigste Punkt. Und genau hier wird am häufigsten am falschen Ende gespart. Wenn wir eine Terrasse oder einen Weg anlegen, muss der alte Boden raus, oft 30 bis 40 Zentimeter tief. Dieser Aushub muss weg. Und das kostet.
Übrigens, die große Frage ist ja immer: Wohin mit dem ganzen Dreck? Du hast mehrere Optionen:
- Containerdienst: Die bequemste, aber auch teuerste Lösung. Je nach Region und Größe kostet ein Container für Erdaushub zwischen 150 € und 350 €.
- Recyclinghof: Wenn du einen Anhänger hast, kannst du den Aushub oft selbst zum Wertstoffhof bringen. Das ist günstiger, aber ein echter Knochenjob.
- Wiederverwenden: Ein Teil der Erde lässt sich super für ein neues Hochbeet oder zum Modellieren kleiner Hügel im Garten nutzen. Kreativ sein spart Geld!
Nach dem Aushub kommt der neue Unterbau: eine dicke Schotterschicht als Tragschicht und eine dünnere Splittschicht als Pflasterbett. Jede Lage wird mit einer Rüttelplatte knallhart verdichtet. Das verhindert, dass deine Terrasse später absackt. Aus meiner Erfahrung ist ein typischer DIY-Fehler, Pflastersteine direkt auf Sand zu legen. Das Resultat? Nach dem ersten Frost hast du eine Buckelpiste statt einer Terrasse. Eine meiner ersten „Rettungsaktionen“ war bei einem Kunden, dessen selbstgebaute Terrasse nach einem Winter regelrechten Wellengang hatte – eine teure Lektion.

2. Materialien: Der feine Unterschied zwischen „billig“ und „preiswert“
Der Preisunterschied bei Materialien ist gigantisch. Aber ihre Lebensdauer eben auch. Schauen wir uns mal die Klassiker an:
- Terrassenbelag: Ein einfacher Betonpflasterstein ist für 15-25 € pro Quadratmeter zu haben. Er sieht anfangs gut aus, verblasst aber oft und wird porös. Ein schöner Klinker oder ein Naturstein wie Granit liegt eher bei 60-120 €/m², behält aber seine Farbe und wird mit den Jahren oft noch schöner. Eine immer beliebtere Alternative ist WPC (ein Holz-Kunststoff-Gemisch) für ca. 50-100 €/m². Es ist extrem pflegeleicht, heizt sich in der prallen Sonne aber stark auf.
- Holz für die Terrasse: Kesseldruckimprägnierte Kiefer ist der günstige Einstieg. Du musst sie aber fast jährlich ölen, und nach einiger Zeit ist sie oft durch. Lärche oder Douglasie sind da schon deutlich robuster. Sie kosten mehr, halten aber auch länger und sehen edler aus.
Ganz ehrlich: Fass mal einen zehn Jahre alten Betonstein an und dann einen alten Klinker. Du spürst den Qualitätsunterschied sofort.

3. Die Arbeitszeit: Warum der Profi so verdammt schnell (und teuer) ist
Ein erfahrenes Team pflastert an einem Tag eine Fläche, für die ein Laie eine ganze Woche schuftet. Wir haben das richtige Werkzeug, die Routine und die Power. Diese Effizienz hat natürlich ihren Preis. Ein Stundenlohn von 50 bis 75 Euro pro Fachkraft ist in der Branche normal. Das deckt nicht nur den Lohn, sondern auch Maschinen, Versicherung und den ganzen Betrieb dahinter.
Vertrauenstipp: Lass dir immer ein detailliertes Angebot geben. Ein seriöser Betrieb listet dir genau auf, was Material, Entsorgung und Arbeitsstunden kosten. Pauschalpreise ohne Details sind oft ein Warnsignal.
Klartext: Was eine 20m² Terrasse wirklich kostet – Ein Rechenbeispiel
Okay, machen wir es konkret. Nehmen wir eine Standard-Terrasse mit 20 Quadratmetern.
Wenn du es selbst machst (DIY):
- Material: Du brauchst Schotter und Splitt. Die Formel ist einfach: Länge x Breite x Tiefe. Für 20 m² und 25 cm Schottertiefe sind das 5 Kubikmeter, was etwa 8-9 Tonnen sind. Lass dir das unbedingt in Big Bags so nah wie möglich an die Baustelle liefern! Jeder Meter, den du nicht mit der Schubkarre fährst, ist eine gewonnene Stunde. Rechne für Schotter, Splitt und Fugenmaterial mit ca. 400-600 €.
- Steine: Nehmen wir einen Mittelklasse-Betonstein für 25 €/m². Das sind 500 €.
- Werkzeugmiete: Eine Rüttelplatte brauchst du unbedingt (ca. 40-60 €/Tag), ein Nassschneider für die Steine ist auch praktisch (ca. 30-50 €/Tag).
- Sonstiges: Randsteine, Zement für die Ränder, etc. – plane mal 150 € ein.
Unterm Strich landest du als Selbermacher bei ca. 1.200 – 1.500 € an reinen Material- und Mietkosten. Nicht eingerechnet: Deine Zeit, dein Schweiß und mindestens ein Wochenende, das dafür draufgeht.

Wenn du es machen lässt:
Ein Profi wird für das gleiche Projekt wahrscheinlich zwischen 2.500 € und 5.000 € aufrufen, je nach Stein und regionalen Preisen. Das klingt erstmal viel, aber darin enthalten sind: die komplette Arbeit, der Maschineneinsatz, die Entsorgung des Aushubs und – ganz wichtig – die Gewährleistung. Wenn da was absackt, muss der Betrieb nachbessern.
Die lebendigen Elemente: Pflanzen, Boden und Wasser
Ein Garten lebt. Das ist der Kern der Sache. Die schönste Pflanze wird kümmern, wenn sie am falschen Ort steht.
Die Basis für alles: Dein Boden
Bevor du auch nur einen Euro im Gartencenter lässt, schau dir deinen Boden an. Ist er sandig und trocken oder schwer und lehmig? Mach den „Wurst-Test“, den ich schon als Lehrling gelernt habe: Nimm eine Handvoll feuchte Erde und versuche, eine Wurst daraus zu formen. Zerfällt sie sofort, ist der Boden sandig. Lässt sie sich gut formen, ist er lehmig. Simpel, oder?

Und, was ist bei dir rausgekommen? Das zu wissen, ist der erste Schritt zum grünen Daumen! Sandige Böden brauchen viel Kompost, um Wasser zu halten. Lehmige Böden lockerst du mit Sand auf, um Staunässe zu verhindern.
Pflanzenauswahl: Warum heimisch fast immer die bessere Wahl ist
Exotische Pflanzen sehen im Laden toll aus, aber bei uns erleben sie oft einen Klimaschock. Heimische Gehölze und Stauden sind an unser Wetter angepasst, robuster und eine wahre Freude für Bienen und Vögel. Eine Felsenbirne zum Beispiel ist ein Alleskönner: wunderschöne Blüte im Frühling, leckere Früchte im Sommer und eine tolle Herbstfärbung. Viel smarter als ein empfindlicher Olivenbaum, um den du jeden Winter bangen musst.
Kleiner Tipp: Kaufe, wenn möglich, in einer lokalen Baumschule statt im großen Baumarkt. Die Pflanzen dort sind oft an das regionale Klima gewöhnt und die Beratung ist meist Gold wert. Achte beim Kauf darauf, dass der Wurzelballen fest ist und die Wurzeln hell aussehen, nicht braun und matschig.

Die Strukturen: Wege, Terrassen und Zäune
Strukturen geben dem Garten Form und Halt. Hier zeigt sich Handwerksqualität am deutlichsten.
Wege und Terrassen: Die Kunst des Gefälles
Der Unterbau ist alles, das hatten wir schon. Aber wie sorgt man für das nötige Gefälle, damit Regenwasser abläuft? Eine Terrasse braucht immer ca. 2 % Gefälle weg vom Haus. Klingt kompliziert? Ist es nicht!
Wenig bekannter Trick für Anfänger: Nimm eine 1 Meter lange Wasserwaage. Lege sie auf deinen fast fertigen Unterbau. Wenn du am vom Haus entfernten Ende ein 2 cm dickes Holzstückchen unter die Wasserwaage legst und die Blase dann in der Mitte ist, hast du dein perfektes 2-%-Gefälle. Simpel, aber absolut effektiv.
Sichtschutz: Mehr als nur ein billiger Zaun
Privatsphäre ist wichtig. Aber die billigen Lamellenzäune aus dem Baumarkt für 20 € pro Element sind oft schon nach wenigen Jahren grün und brüchig. Bessere Alternativen sind Hecken aus Hainbuche (kostet anfangs ca. 10-15 € pro laufendem Meter, braucht aber Geduld), Holzzäune aus Lärche oder Gabionen (mit Steinen gefüllte Drahtkörbe).

Achtung bei Paletten! Ein Sichtschutz aus Europaletten ist trendy, aber sei vorsichtig. Verwende NIEMALS Paletten mit der Kennzeichnung „MB“ – die sind mit giftigem Methylbromid behandelt. Wenn schon, dann nur Paletten mit dem „HT“-Stempel (hitzebehandelt). Aber auch die sind nicht für die Ewigkeit gemacht.
Für die Ehrgeizigen: Licht und Mauern
Gartenbeleuchtung: Solar-Stecklichter sind nett, aber für echtes Stimmungslicht brauchst du ein richtiges System. Was du selbst machen kannst, sind sichere 12- oder 24-Volt-Systeme. Ein Trafo kommt in die Außensteckdose, von da aus verlegst du die Niederspannungskabel. Aber Achtung: Finger weg von 230-Volt-Installationen im Garten! Das ist gesetzlich vorgeschrieben ein Job für den Elektriker. Wasser und Strom sind eine lebensgefährliche Mischung.
Mauern bauen: Eine kleine Kräuterschnecke ist ein tolles DIY-Projekt. Eine Mauer, die einen Hang abstützen soll, ist eine ganz andere Hausnummer. Hier wirken enorme Kräfte. Eine Stützmauer braucht ein tiefes Betonfundament (ca. 80 cm, frostfrei!) und eine Drainage. Hier zu sparen, kann katastrophale Folgen haben. Das ist ein klarer Fall für den Fachmann.

Fazit: Selber machen oder den Profi rufen?
Was kannst du denn nun selbst machen? Eine ganze Menge! Der Schlüssel ist, ehrlich zu dir selbst zu sein.
Gute DIY-Projekte:
- Beete anlegen, umgraben und bepflanzen.
- Ein Hochbeet bauen.
- Einen Holzzaun streichen.
- Rasen anlegen oder pflegen.
Wann du einen Profi rufen solltest:
- Alle Arbeiten mit schweren Maschinen (Minibagger, große Rüttelplatten).
- Der Unterbau für größere Terrassen und Wege.
- Stützmauern und Mauern über ca. 1 Meter Höhe.
- Alle 230-Volt-Elektroarbeiten.
- Das Fällen großer Bäume.
Ein super Kompromiss ist übrigens die Zusammenarbeit: Lass die schweren, technischen Arbeiten wie Aushub und Unterbau von einer Firma erledigen. Das Verlegen der Steine oder das Bepflanzen kannst du dann selbst übernehmen. Viele Betriebe sind für solche Modelle offen und es spart dir Geld, sichert aber die Qualität der Basis.
Ein Gartenprojekt ist etwas Wunderbares. Mit realistischer Planung und dem Wissen, wo die Fallstricke lauern, wird dein Garten zu einer nachhaltigen Freude – und nicht zur Kostenfalle. Viel Erfolg dabei!

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Der unsichtbare Kostenfaktor: Bevor du auch nur eine Pflanze kaufst, investiere in einen Bodentest. Ein einfaches Testkit aus dem Gartencenter (ca. 15-20 €) verrät dir den pH-Wert und die Nährstoffzusammensetzung. Diese kleine Investition erspart dir später hunderte von Euro für Pflanzen, die in deinem Boden eingehen würden, weil die Bedingungen nicht stimmen.

- Schatten am Nachmittag
- Windgeschützt
- Raum für geselliges Beisammensein
Das Geheimnis? Der perfekte Standort für deine Terrasse. Beobachte deinen Garten einen ganzen Tag lang, bevor du auch nur einen Spatenstich machst. Wo hältst du dich instinktiv am liebsten auf? Meist ist das genau der richtige Platz.


Laut einer Studie des Bundesamtes für Naturschutz kann ein naturnah gestalteter Garten die lokale Artenvielfalt um bis zu 30 % erhöhen.
Das bedeutet: Jede heimische Staude, jede kleine Wasserstelle und jeder Verzicht auf chemische Spritzmittel zählt. Dein Garten wird so zu einer wichtigen Trittstufe für Insekten und Vögel im urbanen Raum.

Hilfe, mein Garten ist eine Schlammwüste! Was tun?
Staunässe ist der Feind vieler Pflanzenwurzeln. Wenn Wasser nach einem Regen lange stehen bleibt, ist die Drainage schlecht. Die Profi-Lösung ist oft eine Drainageleitung, aber für Teilbereiche hilft schon das Einarbeiten von grobem Sand oder feinem Kies in die oberen 20-30 cm der Erdschicht. Das bricht die dichte Struktur auf und lässt Wasser besser versickern.

Terrassendielen im Check: WPC vs. Echtholz
WPC (Wood-Plastic-Composite): Extrem pflegeleicht, splitterfrei und farbstabil. Marken wie TimberTech oder megawood bieten hier langlebige Lösungen. Ideal für Familien mit Kindern und alle, die wenig Zeit für Pflege aufwenden wollen.
Echtholz (z.B. Lärche, Douglasie): Lebendige, natürliche Optik, die mit der Zeit eine silbergraue Patina entwickelt. Braucht regelmäßige Pflege mit Öl, um Rissbildung und Verwitterung vorzubeugen. Belohnt dafür mit einer unvergleichlichen Haptik und Wärme.


Denk bei deiner Planung nicht nur in Flächen, sondern in „Gartenzimmern“. Ein kleiner, von hohen Gräsern umgebener Sitzplatz, eine Leseecke unter einem Baum, der offene Spielbereich für die Kinder. Durch die Abgrenzung von Bereichen mit Hecken, Hochbeeten oder auch nur unterschiedlichen Bodenbelägen wirkt selbst ein kleiner Garten größer und spannender.

„Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ – Dieter Kienast, Landschaftsarchitekt

Wasser im Garten muss nicht immer ein großer Teich sein. Schon eine kleine, ebenerdige Wasserschale aus Cortenstahl oder Granit wird zum Anziehungspunkt für Vögel und Insekten. Der sanfte Klang eines kleinen Quellsteins kann störenden Straßenlärm überdecken und schafft eine Oase der Ruhe. Wichtig ist nur eine kleine Pumpe, die das Wasser in Bewegung hält.


Der Trendwerkstoff: Cortenstahl
Du siehst ihn überall – als Hochbeet, Rasenkante oder Sichtschutzelement. Die charakteristische rostige Oberfläche ist kein Mangel, sondern eine Schutzschicht! Diese Edelrost-Patina bildet sich innerhalb weniger Monate und schützt den Stahl darunter dauerhaft vor weiterer Korrosion. Das macht Cortenstahl extrem langlebig und pflegeleicht, ohne Streichen oder Lackieren.

Brauche ich wirklich Strom im ganzen Garten?
Ja, plane es von Anfang an mit ein! Später Erdkabel zu verlegen, wenn der Rasen schon wächst, ist extrem ärgerlich. Denk an mindestens drei Dinge: Strom für die Teichpumpe, Anschlüsse für eine stimmungsvolle Beleuchtung (z.B. mit dem Philips Hue Outdoor System) und eine Steckdose in der Nähe des Sitzplatzes für Grill, Laptop oder Lichterketten. Lass die Verlegung unbedingt von einem Elektriker machen!

- Kies (z.B. Rheinkies): Rund geschliffen, angenehm zu begehen. Ideal für Gartenwege oder als dekorative Mulchschicht. Gängige Körnung: 8/16 mm.
- Splitt (z.B. Basaltsplitt): Kantig gebrochen, verkeilt sich und bietet eine stabilere Oberfläche. Perfekt als Unterbau für Terrassen oder für seltener begangene Zierflächen.


Ein häufiger Anfängerfehler: Pflanzen werden mit ihrem finalen Wuchsdurchmesser im Kopf zu dicht gesetzt. Das sieht im ersten Jahr gut aus, führt aber nach 2-3 Jahren zu einem ungesunden Konkurrenzkampf um Licht, Wasser und Nährstoffe. Halte dich an die Pflanzabstände auf dem Etikett – auch wenn es anfangs kahl aussieht! Die Lücken kannst du im ersten Jahr mit einjährigen Sommerblumen füllen.

Du träumst vom Mittelmeer-Flair? Das geht auch in unseren Breitengraden. Kombiniere:
- Terracotta-Töpfe in verschiedenen Größen
- Wärmespeichernde Natursteinmauern
- Kräuter wie Lavendel, Rosmarin und Thymian
- Kiesflächen anstelle von Rasen
- Eine Pergola, berankt mit Wein oder einer Blauregen-Sorte


Schon gewusst? Eine Regentonne mit 200 Litern Fassungsvermögen kann pro Jahr bis zu 16.000 Liter Leitungswasser für die Gartenbewässerung einsparen.
Schließe einfach eine an dein Fallrohr an. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern Regenwasser ist auch kalkärmer und damit besser für die meisten Pflanzen als Leitungswasser.

Rasen-Dilemma: Saat vs. Fertigrasen
Rasen säen: Deutlich günstiger (ca. 1-2 €/m²). Du hast die volle Kontrolle über die Saatmischung (z.B. Schattenrasen, Spiel- und Sportrasen). Nachteil: Es dauert 4-8 Wochen bis zur ersten Belastbarkeit und erfordert viel Pflege gegen Unkraut.
Rollrasen: Teurer (ca. 6-12 €/m²), aber das Ergebnis ist sofort perfekt. Der Rasen ist nach ca. 2 Wochen voll belastbar. Ideal, wenn die Zeit drängt oder Kinder ungeduldig warten.

Statt teurer Sichtschutzwände aus dem Baumarkt kannst du mit etwas handwerklichem Geschick eine lebendige und nützliche Alternative schaffen. Baue aus einfachen Holzlatten oder ausgedienten Paletten ein stabiles Rankgitter und pflanze schnellwachsende Kletterpflanzen wie die einjährige Schwarzäugige Susanne oder mehrjährige Waldreben (Clematis). Sieht toll aus und bietet Insekten Nahrung.


Gartenbeleuchtung ist mehr als nur ein Wegelicht. Setze gezielte Akzente! Ein Strahler, der von unten die Krone eines schönen Baumes anleuchtet, schafft eine magische Tiefe. LED-Bänder unter den Kanten von Hochbeeten oder Sitzbänken lassen diese nachts förmlich schweben. Weniger ist hier oft mehr – konzentriere dich auf 2-3 Highlights.

- Benötigt kaum Pflege
- Unterdrückt Unkraut zuverlässig
- Bietet Insekten eine Nahrungsquelle
Die Lösung? Bodendecker! Statt Rindenmulch sind robuste Bodendecker wie der Kriechende Günsel (Ajuga reptans) oder der Teppich-Thymian (Thymus serpyllum) eine lebendige und nachhaltige Alternative für Flächen unter Bäumen oder an Hängen.

Tipp für Sparfüchse: Kaufe Stauden und Gehölze immer in kleineren Töpfen. Eine junge Pflanze im 9×9 cm Topf kostet oft nur ein Drittel einer größeren im 5-Liter-Container. Mit guter Pflege und etwas Geduld holt die kleine Pflanze den Wachstumsvorsprung der großen oft schon im zweiten Jahr auf.


Der japanische Begriff „Shakkei“ bedeutet wörtlich „geborgte Landschaft“.
Dieses Designprinzip integriert die Umgebung bewusst in die Gartengestaltung. Der schöne Baum im Nachbargarten oder der Kirchturm in der Ferne werden durch geschickte Sichtachsen zu einem Teil deines eigenen Gartens. Eine Lücke in der Hecke kann so mehr wert sein als eine geschlossene Wand.

Ein Hochbeet ist mehr als nur ein Trend. Die erhöhte Position schont den Rücken bei der Gartenarbeit. Die spezielle Schicht-Befüllung (unten grober Grünschnitt, oben feine Erde) erzeugt durch Verrottung Wärme und liefert Nährstoffe von unten. Das Ergebnis: deutlich höhere Erträge bei Gemüse und Kräutern, besonders in den ersten Jahren.

Welche Feuerstelle passt zu mir?
Eine gemauerte, feste Feuerstelle wird zum dominanten Mittelpunkt deines Gartens, ideal für große Runden. Eine flexible Feuerschale aus Stahl oder Gusseisen (z.B. von höfats) lässt sich je nach Windrichtung und Anlass umstellen und im Winter leicht verstauen. Für Terrassen in Mietwohnungen sind oft nur Gas-Feuertische erlaubt, die rauch- und funkenfrei für Atmosphäre sorgen.


Der größte Fehler bei der Gartenplanung ist, ihn nur für den Tag zu gestalten. Ein professionell geplanter Garten entfaltet bei Dunkelheit eine völlig neue, faszinierende Persönlichkeit. Investiere in einen durchdachten Beleuchtungsplan – er verdoppelt quasi die Nutzungszeit deines grünen Wohnzimmers und erhöht die Sicherheit auf Wegen und Treppen.

„To plant a garden is to believe in tomorrow.“ – Audrey Hepburn
Wenn dein Garten am Hang liegt, musst du nicht gleich teure Stützmauern bauen. Nutze die Topografie! Schaffe mit breiten, flachen Stufen aus Holzbohlen oder Natursteinplatten verschiedene Ebenen. Bepflanze die Böschungen mit robusten, tiefwurzelnden Stauden wie Storchschnabel (Geranium) oder Frauenmantel (Alchemilla mollis), die den Boden befestigen und die Pflege erleichtern.




