Deine Außenküche für die Ewigkeit: Der ehrliche Guide vom Fundament bis zum ersten Steak
Stellen Sie sich vor, Sie kochen unter freiem Himmel! Entdecken Sie 32 kreative Ideen für Ihre perfekte Outdoor-Küche.
„Manchmal ist das beste Rezept für Glück ein Grillabend im Garten, umgeben von Lichtern und Lachen.“ So könnte ein berühmter Koch über die Kunst der Outdoor-Küche denken. In dieser Welt, wo die Wände verschwinden und der Himmel zum Dach wird, entfaltet sich ein neues Kochen. Lassen Sie sich von der Magie dieser Freiluftküchen verzaubern und träumen Sie von Ihrem eigenen kulinarischen Paradies!
Ich hab in meinem Leben als Handwerker schon so einiges gesehen. Gerade bei Außenküchen zeigt sich brutal schnell, wer seine Hausaufgaben gemacht hat. Da gibt es diese beeindruckenden Bauten, die nach einem Jahrzehnt noch aussehen wie neu. Und dann gibt es die traurigen Trümmerhaufen, die schon nach zwei Wintern aufgeben und bröseln. Der Unterschied? Liegt fast nie am Geld, sondern an der Planung und am Respekt vor dem Material.
Inhaltsverzeichnis
- Erst denken, dann buddeln: Die Planung ist alles
- Das Fundament: Wer hier spart, baut zweimal
- Der Korpus: Stein auf Stein zur Traumküche
- Die Arbeitsplatte: Das Gesicht deiner Küche
- Die Top 5 Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest
- So überwintert deine Küche ohne Schäden
- Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
- Inspirierende Bilder
Klar, jeder träumt von diesen lauen Sommerabenden, an denen man am eigenen, massiven Grill steht, alles griffbereit hat und der Held des Gartens ist. Aber der Weg dahin ist oft steinig. In diesem Guide gibt’s kein Hochglanz-Blabla, sondern handfestes Wissen aus der Praxis – die Art von Tipps, die man sonst nur unter Kollegen weitergibt.
Erst denken, dann buddeln: Die Planung ist alles
Bevor du auch nur den Spaten in die Hand nimmst, passiert die wichtigste Arbeit im Kopf. Ein Nachmittag, den du dir mit Zettel und Stift nimmst, kann dir später Wochen voller Ärger und teurer Korrekturen ersparen. Glaub mir.

Der perfekte Platz: Mehr als nur ’ne freie Ecke
Wo soll das gute Stück denn hin? Denk mal über diese Punkte nach:
- Windrichtung: Du willst den Rauch nicht ständig im Wohnzimmer oder auf der Kaffeetafel der Nachbarn haben. Beobachte ein paar Tage, woher der Wind meistens weht.
- Sonne: In der prallen Mittagssonne brutzeln ist kein Spaß. Ein Plätzchen mit etwas Nachmittagsschatten ist Gold wert.
- Nähe zum Haus: Kurze Wege sind dein bester Freund. Du wirst öfter rein- und rauslaufen, als du denkst. Ein Standort nahe der Terrassen- oder Küchentür ist ideal.
- Nachbarschaftsfrieden: Rauch und Gerüche können für Zoff sorgen. Halte einen fairen Abstand zur Grundstücksgrenze und sprich vielleicht einfach mal kurz mit deinen Nachbarn. Ein freundliches Wort im Vorfeld verhindert so manchen Streit am Gartenzaun.
Ach ja, und ganz wichtig, bevor wir weitermachen: Brauchst du eine Baugenehmigung? Das ist von Bundesland zu Bundesland und manchmal sogar von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Ein Anruf beim örtlichen Bauamt dauert fünf Minuten und erspart dir im schlimmsten Fall einen Rückbau. Unbedingt klären!

Was brauchst du wirklich? Die Kunst des Weglassens
Der größte Fehler ist, eine komplette Restaurantküche in den Garten bauen zu wollen. Sei ehrlich zu dir selbst: Was wirst du wirklich nutzen?
- Arbeitsfläche: Das A und O! Plane mindestens 60, besser 80 cm freie Fläche neben dem Grill ein. Hier wird geschnippelt und angerichtet.
- Grill: Baust du einen Grill fest ein oder stellst du deinen alten in eine Nische? Miss das Gerät penibel aus und plane ein paar Zentimeter Luft für die Belüftung ein.
- Spüle: Ein Wasseranschluss ist Luxus, aber im Winter auch eine potenzielle Schwachstelle. Ein simpler Anschluss für den Gartenschlauch reicht oft völlig aus. Alles, was fest mit dem Haus verbunden ist, braucht einen Profi – allein schon wegen der Gefahr von Frostschäden.
- Stauraum: Offene Fächer für Holz und Kohle sind einfach und praktisch. Geschlossene Schränke müssen aber absolut wetterfest sein, sonst züchtest du dir da drin schnell Schimmel und nistest Ungeziefer ein.
Mach dir eine simple Skizze auf kariertem Papier. Das zwingt dich, über Maße nachzudenken und ist eine bewährte Methode auf jeder Baustelle.

Das Fundament: Wer hier spart, baut zweimal
Das ist der Punkt, an dem die meisten DIY-Projekte scheitern. Eine gemauerte Außenküche wiegt schnell eine halbe Tonne oder mehr. Ohne stabiles Fundament gibt der Boden nach, die Konstruktion bekommt Risse und zerlegt sich selbst. Das liegt an einer unsichtbaren Kraft: dem Frosthub.
Im Winter gefriert das Wasser im Boden und dehnt sich dabei um fast 10 % aus. Diese Kraft hebt alles an, was nicht tief genug gegründet ist. Im Frühjahr taut es, der Boden setzt sich ungleichmäßig, und deine Fugen reißen. Deshalb muss ein Fundament immer in die frostfreie Tiefe. In den meisten Regionen Deutschlands sind das mindestens 80 cm.
Die solide Basis: Streifenfundament aus Beton
Für eine richtige, gemauerte Küche ist ein Betonfundament unter den tragenden Mauern die einzig wahre, dauerhafte Lösung. Das ist mehr Arbeit, ja, aber die zahlt sich über Jahrzehnte aus.
- Aushub: Grabe einen 80 cm tiefen und ca. 30 cm breiten Graben, wo später deine Mauern stehen sollen.
- Schalung bauen: Soll das Fundament oben ein Stück aus der Erde ragen, baust du aus stabilen Brettern eine Art Kasten. Wichtig ist, dass die Bretter gut miteinander verschraubt und abgestützt sind, damit der schwere Beton sie nicht auseinanderdrückt.
- Bewehrung rein: Beton kann Druck super ab, aber keinen Zug. Damit er bei Bewegungen im Boden nicht reißt, kommt Stahl rein. Ein einfacher Bewehrungskorb aus dem Baustoffhandel tut hier seinen Dienst.
- Beton gießen: Du kannst den Beton selbst mischen (Mischung 1:4 aus Zement und Betonkies 0/16) oder dir für größere Mengen Fertigbeton liefern lassen. Fülle ihn in den Graben und stochere mit einer Latte gut darin herum, um Luftblasen rauszubekommen.
- Geduld haben: Decke den frischen Beton mit einer Plane ab, damit er nicht zu schnell trocknet. Und jetzt kommt’s: Er muss mindestens eine Woche aushärten, bevor du darauf weiterbauen kannst. Plane diese Wartezeit fest ein!
Kleiner Tipp: Eine Rüttelplatte zum Verdichten von Schotter oder einen Betonmischer musst du nicht kaufen. Die kannst du dir im Baumarkt oder bei einem lokalen Baumaschinenverleih oft für 30-50 € pro Tag leihen. Das lohnt sich!

Der Korpus: Stein auf Stein zur Traumküche
Das Fundament ist fertig, jetzt geht’s ans Eingemachte. Die Wahl des richtigen Steins ist hier eine Glaubensfrage, aber auch eine Frage der Vernunft.
- Porenbeton (oft als Ytong bekannt): Bei Heimwerkern beliebt, weil er leicht ist und sich easy sägen lässt. Achtung! Ich sag’s ganz ehrlich: Ich bin kein Fan für draußen. Porenbeton saugt Wasser wie ein Schwamm. Du musst ihn absolut perfekt und lückenlos verputzen und versiegeln. Jeder noch so kleine Haarriss im Putz wird zur Wassereintrittsstelle, und bei Frost sprengt es dir den Stein. Nur zweite Wahl, wenn du mich fragst.
- Kalksandstein: Mein persönlicher Favorit. Schwer, massiv, nimmt kaum Wasser auf und ist quasi unzerstörbar. Das Mauern ist anstrengender, keine Frage, aber das Ergebnis ist eine Küche für die Ewigkeit. Bekommst du günstig im Baustoffhandel, oft sogar günstiger als Porenbeton.
- Klinker oder Ziegelsteine: Der Klassiker, super witterungsbeständig und wunderschön, wenn man’s kann. Sauberes Sichtmauerwerk mit perfekten Fugen braucht aber echt Übung. Wenn du es dir zutraust – top! Ansonsten lieber verputzen.
Praxis-Tipp: Die erste Steinreihe ist die wichtigste. Sie muss 100%ig in der Waage sein. Spanne eine Richtschnur und nimm dir für diese Reihe doppelt so viel Zeit wie für alle anderen zusammen. Wenn die erste Reihe schief ist, wird der Rest nur noch Pfusch.

Die Arbeitsplatte: Das Gesicht deiner Küche
Die Platte muss alles abkönnen: Hitze vom Grill, Fett, Rotwein, Regen und Frost. Hier entscheidet sich die Optik und die Alltagstauglichkeit.
- Beton (DIY): Modern, robust und relativ günstig. Materialkosten liegen bei ca. 100-150 €. Der Haken: Beton ist offenporig. Du musst die Platte nach dem Gießen schleifen und mehrfach mit einer lebensmittelechten Versiegelung behandeln, sonst hast du für immer Fettflecken. Eine Herausforderung, aber mit einem mega Ergebnis.
- Naturstein (Granit): Die absolute Königsklasse. Frostfest, unempfindlich, pflegeleicht. Aber auch teuer und schwer. Eine Platte vom Steinmetz kann schnell 800 € und mehr kosten. Eine Investition fürs Leben.
- Fliesen: Eine super Alternative, wenn du es richtig machst. Nimm unbedingt frostsicheres Feinsteinzeug für den Außenbereich. Normale Badfliesen zerspringen im ersten Winter. Verlege sie mit flexiblem Fliesenkleber und Fugenmörtel für draußen auf einer zementgebundenen Bauplatte. Kostenpunkt: ca. 200-300 € für alles.
- Holz: Sieht toll aus, keine Frage. Aber ehrlich gesagt, für eine ungeschützte Außenküche ist es die pflegeintensivste und unpraktischste Lösung. Du musst es ständig ölen und trotzdem wird es mit der Zeit arbeiten und verwittern.

Die Top 5 Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest
Ich hab im Laufe der Jahre alles gesehen. Hier ist die Hitliste der teuersten Pannen, die du dir sparen kannst:
- Am Fundament sparen: Die Küche direkt auf Gehwegplatten zu stellen, rächt sich garantiert. Nimm dir die Zeit für die 80 cm Tiefe.
- Den falschen Stein nehmen: Ungeschützter Porenbeton im Freien ist ein Todesurteil auf Raten.
- Elektrik selbst machen: Wasser und Strom im Freien sind lebensgefährlich. Das ist ein Job für eine Elektrofachkraft. Punkt.
- Keine Abdichtung: Besonders auf horizontalen Flächen (unter der Arbeitsplatte) oder am Sockel ist eine Dichtschlämme (sieht aus wie grauer Joghurt) eine billige Versicherung gegen teure Wasserschäden.
- Die erste Steinreihe vermasseln: Ist die erste Reihe nicht im Wasser, kämpfst du bei jeder weiteren Reihe und das Ergebnis wird nie gerade sein.
So überwintert deine Küche ohne Schäden
Eine gute Außenküche ist auch im Winter kein Problem, wenn du ein paar Dinge beachtest. Hier ist meine kurze Checkliste für den Herbst:

- Wasser abstellen: Wenn du einen festen Wasseranschluss hast, muss die Leitung komplett entleert werden. Sonst platzt sie bei Frost. Garantiert.
- Grill schützen: Reinige den Grill gründlich und decke ihn mit einer passenden Haube ab.
- Arbeitsplatte pflegen: Reinige die Platte von Fett und Schmutz. Eine Betonplatte freut sich vielleicht über eine neue Schicht Versiegelung.
- Stauraum leeren: Nimm alles aus den Schränken, was schimmeln oder Ungeziefer anlocken könnte.
Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
Pauschale Zahlen sind Quatsch. Aber hier ist eine ehrliche Aufschlüsselung für eine solide DIY-Küche von ca. 2,5 Metern Länge, damit du eine Vorstellung hast:
- Fundament & Korpus: Für Schotter, Zement, Stahl und Kalksandsteine (ca. 120-150 Steine im Normalformat) landest du bei etwa 400-700 €. Das ist das Rückgrat deiner Küche. Hol dir das Material im Baustoffhandel, da ist es oft günstiger als im Baumarkt.
- Arbeitsplatte: Eine DIY-Betonplatte kostet dich ca. 100-150 € an Material. Eine ordentlich geflieste Platte ca. 200-300 €. Granit fängt bei 800 € an und geht nach oben offen.
- Putz & Farbe: Für das komplette System (Grundierung, Armierungsgewebe, Putz, Fassadenfarbe) plane mal 200-350 € ein.
- Einbauten: Ein solider Einbau-Gasgrill startet bei etwa 400 €.
Du siehst, eine richtig langlebige DIY-Außenküche ohne Profi-Anschlüsse ist für ca. 1.200 bis 1.800 € an reinen Materialkosten machbar. Und wie lange dauert’s? Sei realistisch. Als ambitionierter Laie mit Job und Familie, plane mal 4 bis 6 volle Wochenenden ein, wenn das Wetter mitspielt. Allein die Aushärtezeit des Betons blockiert dich eine Woche.

Keine Zeit für das große Projekt? Der Quick-Win für Anfänger
Du bist noch nicht bereit für den vollen Bau? Kein Problem! Fang klein an. Mauere einfach zwei stabile Säulen und lege eine dicke Beton- oder Holzplatte drauf. Dazwischen stellst du deinen Kugelgrill. Das ist ein super Wochenendprojekt, kostet fast nichts und gibt dir eine stabile Ablagefläche. So bekommst du ein Gefühl fürs Material.
Am Ende geht es nicht nur ums Geld. Es geht um das unbezahlbare Gefühl, an deiner selbst gebauten, massiven Küche zu stehen, das erste Steak aufzulegen und zu wissen: Das hab ich gebaut. Das hält. Und das ist ehrliches Handwerk, auf das du verdammt stolz sein kannst.
Inspirierende Bilder


Die Arbeitsplatte ist der heimliche Held jeder Außenküche. Während Naturstein wie Granit klassisch und robust ist, setzen Profis immer häufiger auf ultrakompakte Oberflächen wie Dekton oder Neolith. Der Grund: Sie sind quasi porenfrei, nehmen also keine Fette oder Weinflecken an, sind extrem kratzfest und absolut UV-beständig. Ihre Farbe verblasst auch nach zehn Sommern in der prallen Sonne nicht – eine Investition, die sich optisch und praktisch auszahlt.

Gas, Holzkohle oder doch lieber ein Keramikgrill?
Die Wahl des Grills ist eine Glaubensfrage, aber hier ist eine ehrliche Einordnung: Gasgrills (z.B. von Napoleon oder Weber) sind die pragmatische Wahl für schnelle, kontrollierte Hitze. Perfekt für den Feierabend-Burger. Holzkohle liefert das unschlagbare Raucharoma, erfordert aber mehr Zeit und Zuwendung. Keramikgrills wie das Big Green Egg sind die Alleskönner: Sie halten die Temperatur über Stunden stabil, ideal für Long Jobs wie Pulled Pork, können aber auch die extreme Hitze für das perfekte Steak erzeugen.

- Eine wetterfeste Doppelsteckdose in der Nähe der Arbeitsfläche für Mixer oder Pürierstab.
- Ein eigener Wasseranschluss mit frostsicherem Außenwasserhahn, um nicht ständig mit Eimern laufen zu müssen.
- Ein durchdachter Abfluss für das Spülbecken – idealerweise direkt ans Abwassersystem angeschlossen.
- Eine strategisch platzierte Gasleitung für den Gasgrill, um den Ärger mit dem Flaschenwechsel zu minimieren.

Der Teufel steckt im Detail: Nicht jeder Edelstahl ist gleich. Für den Außeneinsatz ist V2A (Werkstoff 1.4301) das absolute Minimum, aber bei salziger Küstenluft oder in der Nähe eines Chlorpools ist nur V4A (1.4401) wirklich dauerhaft vor Flugrost und Korrosion geschützt.

Der smarte Kompromiss: Nicht jeder hat Zeit oder das Budget für eine komplett gemauerte Maßanfertigung. Modulare Outdoor-Küchensysteme sind eine geniale Alternative. Marken wie WWOO mit ihren Betonelementen oder Burnout Kitchen mit pulverbeschichteten Stahlmodulen bieten hochwertige, flexible Lösungen, die mit Ihren Bedürfnissen wachsen können. Sie kombinieren professionelle Qualität mit einfacherer Installation.

Arbeitsplatte aus Granit: Ein Klassiker, extrem hart und hitzebeständig. Jede Platte ist ein Unikat. Nachteil: Muss regelmäßig imprägniert werden, um Fleckenbildung durch Öle und Säuren zu verhindern.
Arbeitsplatte aus Sinterkeramik (z.B. Dekton): Die technologische Weiterentwicklung. Absolut fleckenresistent, UV-stabil und kratzfest. Hält extremer Hitze und Frost stand. Optisch sehr modern, aber preislich im oberen Segment.
Für die „Feuer-und-vergiss-es“-Mentalität ist Sinterkeramik die sorgenfreiere Wahl.

- Verlängert die Nutzungsdauer bis tief in die Nacht.
- Erhöht die Sicherheit und verhindert Stolperfallen.
- Schafft eine unvergleichliche, fast magische Atmosphäre.
Das Geheimnis? Ein durchdachtes, mehrschichtiges Lichtkonzept. Kombinieren Sie eine Grundbeleuchtung von oben mit gezieltem Arbeitslicht direkt über dem Grill und der Arbeitsfläche (z.B. durch LED-Spots unter einem Oberschrank oder einer Pergola) und setzen Sie Akzente mit indirektem Licht, das Wände oder Pflanzen anstrahlt. Dimmbarkeit ist hier kein Luxus, sondern ein Muss.

Der größte Fehler bei der Beleuchtung ist, nur eine einzige, starke Lampe von oben zu installieren. Das wirft Schatten genau dorthin, wo man sie nicht braucht: auf das Grillgut und die Arbeitsfläche. Man steht sich also ständig selbst im Licht. Planen Sie von Anfang an gezieltes Arbeitslicht ein, zum Beispiel durch in die Überdachung integrierte LED-Spots oder eine flexible Klemmlampe direkt am Grill.

Laut einer Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) ist für über 50% der Deutschen der Garten ein „erweitertes Wohnzimmer“.
Das erklärt, warum die Außenküche sich vom reinen Grillplatz zum vollwertigen sozialen Mittelpunkt entwickelt. Es geht nicht mehr nur um die Wurst, sondern um das gemeinsame Erlebnis des Kochens und Genießens unter freiem Himmel. Eine gut geplante Küche wird zum Magneten für Familie und Freunde.

Wohin mit all dem Zubehör, den Saucen und dem Grillbesteck?
Offene Regale sehen im Katalog toll aus, in der Realität sind sie aber Staub- und Pollenfänger. Investieren Sie in geschlossene, wetterfeste Schubladen und Schränke. Hersteller wie Hettich bieten spezielle Outdoor-Scharniere und Auszugssysteme, die nicht rosten. Türen mit Dichtungen halten nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Insekten und Spinnen fern. So ist Ihr Equipment immer sauber und sofort einsatzbereit, wenn Sie es brauchen.

Die Harmonie der Materialien entscheidet darüber, ob Ihre Außenküche wie ein Fremdkörper oder eine natürliche Erweiterung Ihres Hauses wirkt.
- Zu einem modernen Haus mit klaren Linien: Passen Arbeitsplatten aus Beton oder dunkler Sinterkeramik und Fronten aus pulverbeschichtetem Edelstahl oder HPL-Platten (High Pressure Laminate).
- Zu einem klassischen Backsteinhaus: Wirken gemauerte Sockel, die den Klinker aufgreifen, kombiniert mit Arbeitsflächen aus Edelstahl oder dunklem Granit besonders stimmig.
- Zu einem Haus im Landhausstil: Bieten sich Elemente aus robustem Holz (z.B. Thermoesche oder Ipe) an, ergänzt durch eine Arbeitsplatte aus hellem Naturstein.

Der Sound macht die Stimmung. Aber bitte nicht mit einer scheppernden Bluetooth-Box aus dem Supermarkt. Planen Sie von Anfang an ein wetterfestes Audiosystem ein. Marken wie Bose (z.B. die FreeSpace 51) oder Sonos (mit ihren Outdoor-Lautsprechern) bieten Lösungen, die sich unauffällig in die Gartengestaltung integrieren lassen und auch bei leiser Lautstärke einen satten, klaren Klang liefern. So untermalen Sie das Grill-Event mit der perfekten Playlist, ohne die Nachbarn zu stören.

- Frische Kräuter immer griffbereit.
- Ein wunderbarer Duft beim Kochen.
- Ein grüner, lebendiger Akzent in der Küche.
Die einfachste Lösung? Ein in die Arbeitsplatte eingelassener Pflanzkasten aus Edelstahl. Er ist leicht zu reinigen und Rosmarin, Thymian oder Minze sind direkt neben dem Schneidebrett – praktischer geht es nicht.

Wichtiger Punkt: Ergonomie! Die Standardhöhe für Küchenarbeitsplatten liegt bei 90-92 cm. Das kann bei einer Außenküche tückisch sein. Die Grillroste der meisten Einbaugrills liegen oft einige Zentimeter höher als die Auflagefläche des Grills. Planen Sie entweder die Arbeitsfläche etwas niedriger (ca. 85 cm) oder schaffen Sie verschiedene Arbeitshöhen, um eine bequeme und rückenschonende Haltung beim Grillen und Schnippeln zu gewährleisten.

Eine schnelle Checkliste, bevor der erste Frost kommt:
- Wasserleitung komplett entleeren und Haupthahn abdrehen.
- Gasflasche vom Grill trennen und an einem geschützten Ort lagern.
- Grill und Edelstahlflächen gründlich reinigen, um eingebrannte Fette zu entfernen.
- Alle Geräte vom Stromnetz nehmen.
- Eine hochwertige, atmungsaktive Abdeckhaube über die gesamte Küche ziehen, um sie vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen.

Das klassische ‚Arbeitsdreieck‘ der Innenküche – Spüle, Herd, Kühlschrank – ist auch draußen Gold wert.
Übertragen Sie dieses Prinzip auf Ihre Außenküche: Positionieren Sie die wichtigsten Zonen – heiße Zone (Grill), nasse Zone (Spüle) und Vorbereitungszone (Arbeitsfläche) – in einer logischen und nahen Anordnung zueinander. Das verhindert unnötige Laufwege und macht den gesamten Kochprozess flüssiger und effizienter. Der Kühlschrank sollte dabei als vierte Zone leicht zugänglich sein.

Beton ist doch unverwüstlich, oder?
Jein. Eine Arbeitsplatte aus Sichtbeton sieht fantastisch aus und ist extrem robust, aber sie hat eine Achillesferse: ihre Porosität. Ohne eine hochwertige, lebensmittelechte Versiegelung saugt Beton Ölspritzer, Rotwein oder Zitronensaft auf wie ein Schwamm und hinterlässt dauerhafte Flecken. Diese Versiegelung muss – je nach Beanspruchung und Produkt – alle ein bis zwei Jahre erneuert werden, um die makellose Optik zu erhalten.

Der Hype um Pizzaöfen im Garten ist ungebrochen und eine perfekte Ergänzung zur Außenküche. Modelle von Marken wie Ooni oder Gozney erreichen in kürzester Zeit Temperaturen von über 450°C, bei denen eine echte neapolitanische Pizza in 60-90 Sekunden fertig ist. Ob als kompaktes, mobiles Gasmodell oder als fest integrierter, holzbefeuerter Ofen – es ist die ultimative Erweiterung für jeden, der mehr als nur grillen will.

Tropisches Hartholz (z.B. Ipe, Teak): Extrem langlebig, witterungsbeständig und formstabil. Bildet mit der Zeit eine edle silbergraue Patina. Achten Sie hier unbedingt auf eine FSC-Zertifizierung, um Raubbau zu vermeiden.
Heimisches Thermoholz (z.B. Esche, Kiefer): Durch eine spezielle Wärmebehandlung wird das Holz extrem widerstandsfähig und haltbar, fast auf dem Niveau von Tropenhölzern. Eine ökologischere und oft preiswertere Alternative.
Beide Holzarten verleihen der oft kühlen Optik von Edelstahl und Stein eine warme, natürliche Note.

Ein Hauch von Mittelmeer: Der typische gemauerte, verputzte und oft weiß gekalkte Korpus einer mediterranen Außenküche ist nicht nur schön, sondern auch extrem robust und hitzebeständig. Oft wird er mit bunten Fliesen als Arbeitsfläche oder Rückwand kombiniert.

Getränke müssen kalt bleiben – aber ein normaler Kühlschrank hat draußen nichts zu suchen. Die Elektronik und Isolierung sind nicht für Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit ausgelegt. Investieren Sie in einen speziellen Outdoor-Kühlschrank (z.B. von Caso oder Liebherr). Diese sind für Umgebungstemperaturen von bis zu 40°C konzipiert, haben ein robustes Edelstahlgehäuse und sind perfekt isoliert, um den Inhalt auch in der Sommerhitze zuverlässig zu kühlen.

Sparen ist gut, aber an den falschen Stellen wird es teuer. Sparen Sie nicht am Fundament, an der Qualität der Arbeitsplatte oder an den fest verbauten Geräten – das sind die Teile, die Witterung und Belastung standhalten müssen. Sparen können Sie hingegen bei Dingen, die leicht nachrüstbar sind: Statt teurer Schrankfronten können anfangs auch einfache Edelstahlregale genügen. Ein simpler Wasserhahn tut es zunächst auch, ein Designermodell kann später folgen.

Verleihen Sie Ihrer Küche eine persönliche Note, die man nicht kaufen kann.
- Schrauben Sie einen massiven, gusseisernen Flaschenöffner an eine Seitenwand.
- Integrieren Sie eine starke Magnetleiste für Ihre besten Grillmesser – das ist praktisch und sieht professionell aus.
- Lassen Sie ein kleines Schild aus Schiefer mit einem persönlichen Spruch oder dem „Namen“ Ihrer Außenküche anfertigen.
Laut dem Verband Deutscher Stahlhandel werden jährlich über 20 Millionen Tonnen Stahl recycelt.
Auch beim Bau Ihrer Außenküche können Sie auf Nachhaltigkeit achten. Korpusse aus Edelstahl sind nicht nur langlebig, sondern auch zu 100% recycelbar. Bei Holzelementen ist die Wahl von heimischem Thermoholz statt Tropenholz ein klares Statement. Manchmal lassen sich sogar alte Klinker oder Natursteinplatten von anderen Baustellen retten und zu einer einzigartigen Arbeitsfläche oder Verkleidung verarbeiten.




