Terrassenüberdachung selber bauen? Diese Fehler kosten dich Tausende Euro (und Nerven)

Terrassenüberdachungen sind mehr als nur ein Dach – sie sind der Schlüssel zu Ihrem persönlichen Rückzugsort. Entdecken Sie die besten Tipps zur Planung!

von Sarah Becher

Ich hab in meiner Zeit als Handwerker schon so einiges gesehen. Wunderschöne Terrassendächer, die nach Jahrzehnten noch dastehen wie eine Eins. Aber ehrlich gesagt, hab ich auch das genaue Gegenteil erlebt: Konstruktionen, die sich unter dem ersten Schnee bogen, Anschlüsse, die Wasser direkt in die Hauswand geleitet haben und Fundamente, die der Frost einfach aus dem Boden gedrückt hat. Der Grund? Fast immer der gleiche: Schlechte Planung und fehlendes Wissen bei den Grundlagen.

Denn eine Terrassenüberdachung ist eben nicht nur ein Regenschirm. Es ist ein richtiges Bauwerk an deinem Haus, das Wind, Wetter und Schneemassen aushalten muss. Und genau deshalb will ich hier mal aus dem Nähkästchen plaudern. Nicht mit hochtrabenden Formeln, sondern mit handfesten Tipps von der Baustelle. Wir reden darüber, was wirklich zählt, damit du am Ende Freude und nicht nur Ärger und hohe Kosten hast.

Das Fundament: Die unsichtbare Arbeit, die alles entscheidet

Viele starren nur auf das schicke Holz oder das moderne Alu oben. Aber die wichtigste Arbeit passiert im Boden. Ein Dach steht und fällt – manchmal wortwörtlich – mit seinen Fundamenten. Die Pfosten müssen ja nicht nur das Eigengewicht tragen, sondern auch die Last von Schnee im Winter oder heftigen Wind, der an der Konstruktion zerrt.

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Die größte Gefahr lauert dabei im Winter: der Frost. Wasser im Boden gefriert, dehnt sich aus und drückt mit enormer Kraft nach oben. Ist dein Fundament nicht tief genug, hebt dieser „Frosthub“ es einfach an. Im Frühjahr taut’s, das Fundament sackt wieder ab – aber selten gleichmäßig. Das Ergebnis: Die ganze Konstruktion verzieht sich. Im besten Fall klemmt nur was, im schlimmsten Fall hast du Risse im Glas oder sogar an der Hauswand.

Achtung! Deshalb müssen Fundamente in unseren Breiten immer frostfrei gegründet werden, was eine Tiefe von mindestens 80 Zentimetern bedeutet.

Praktische Tipps für den Boden: Was du selbst machen kannst

Für die meisten Terrassendächer sind simple Punktfundamente für jeden Pfosten die beste Wahl. Das ist ein Job, den du mit etwas Schweiß gut selbst erledigen kannst. Plane dafür ruhig ein ganzes Wochenende ein, dann hetzt du dich nicht.

Was du dafür brauchst:

  • Einen Spaten und eine Schaufel
  • Ein paar Säcke Fundamentbeton (gibt’s im Baumarkt, kostet ca. 5-8 € pro Sack)
  • Pro Pfosten einen H-Pfostenträger aus feuerverzinktem Stahl (ca. 15-25 € das Stück)
  • Eine Wasserwaage und einen Eimer zum Anmischen
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Du gräbst für jeden Pfosten ein Loch, etwa 40×40 cm breit und eben diese 80 cm tief. Dann mischst du den Beton an und füllst die Löcher. In den noch feuchten Beton setzt du den H-Anker perfekt senkrecht ausgerichtet. Der Clou daran ist, dass der Holzpfosten später einige Zentimeter über dem Boden schwebt und keine Nässe vom Boden ziehen kann. Das ist der beste Schutz gegen Fäulnis, viel wirksamer als jeder Anstrich.

Eine moderne Alternative sind Schraubfundamente. Die werden mit einer Maschine in den Boden gedreht – geht schnell und macht kaum Dreck. Aber: Die eignen sich nicht für jeden Boden. In sehr steinigem oder extrem lockerem Sandboden halten sie nicht. Da ist das klassische Betonfundament oft die sicherere Wahl.

Die Konstruktion: Holz, Alu oder Stahl – Was passt zu dir?

Die Wahl des Materials ist natürlich Geschmackssache, aber auch eine Frage des Budgets und des Aufwands. Jedes Material hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile.

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Holz: Der warme Klassiker
Klar, als jemand, der viel mit Holz arbeitet, schlägt mein Herz dafür. Es ist ein lebendiger Baustoff, der sich toll in den Garten einfügt. Aber bitte, nimm kein billiges Bauholz! Für tragende Teile im Außenbereich greifen die Profis zu Brettschichtholz (BSH) oder zumindest Konstruktionsvollholz (KVH). Diese Hölzer sind technisch getrocknet und extrem formstabil, sie verziehen sich also kaum. Hölzer wie Lärche oder Douglasie sind von Natur aus wetterfester als Fichte. Sie kosten etwas mehr, aber du sparst dir auf lange Sicht Arbeit beim Holzschutz. Kleiner Tipp: Achte bei den Schrauben und Winkeln unbedingt auf Edelstahl (V2A). Normale verzinkte Schrauben reagieren mit den Gerbstoffen im Holz und hinterlassen hässliche schwarze Flecken.

  • Kostenfaktor: Holz ist oft die preiswertere Option. Rechne mal grob mit 200 bis 450 Euro pro Quadratmeter für einen kompletten Bausatz, je nach Holzart und Qualität.

Aluminium und Stahl: Modern und pflegeleicht
Aluminium ist leicht, absolut rostfrei und du musst es nie wieder streichen. Die pulverbeschichteten Oberflächen halten ewig und die Konstruktionen wirken oft sehr filigran und modern. Übrigens: Wenn es an heißen Tagen unter dem Dach mal knackt – keine Panik! Das ist nur das Metall, das sich in der Sonne ausdehnt. Das ist völlig normal und bei der Montage bereits eingeplant. Stahl ist sogar noch tragfähiger, aber hier ist der Korrosionsschutz das A und O. Wird die Schutzschicht verletzt, muss sie sofort ausgebessert werden, sonst rostet es.

  • Kostenfaktor: Alu ist eine andere Hausnummer. Hier liegst du schnell bei 300 bis über 600 Euro pro Quadratmeter. Dafür ist der Pflegeaufwand aber auch bei null.
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Der Wandanschluss: Die Achillesferse deines Projekts

Jetzt kommt der Punkt, an dem die meisten Fehler passieren. Der Anschluss an die Hauswand ist die kritischste Stelle der ganzen Konstruktion. Hier entscheidet sich, ob dein Wohnzimmer trocken bleibt oder du in ein paar Jahren einen teuren Wasserschaden hast. Eine Holzlatte mit ein paar Schrauben im Putz? Bitte nicht! Das ist undicht und gefährlich.

Die Befestigung muss immer in der tragenden Wand erfolgen, also im Mauerwerk selbst. Dafür nehmen Profis Schwerlastanker oder chemische Dübel. Das ist absolute Präzisionsarbeit.

Und ganz wichtig: Hast du eine Außendämmung (WDVS)? Dann ist das hier ein Job für den Fachmann, zu 100 %. Bohrst du da einfach durch, schaffst du eine massive Kältebrücke. Das Ergebnis ist Feuchtigkeit und garantiert Schimmel im Haus. Es gibt spezielle, thermisch getrennte Montagesysteme, aber deren Einbau erfordert Erfahrung. Ehrlich, die Kosten für den Profi sind hier eine sehr gute Investition.

Genauso wichtig ist die Abdichtung nach oben. Eine simple Silikonfuge reicht nicht, die wird nach ein, zwei Wintern spröde und undicht. Man braucht ein richtiges Wandanschlussblech aus Zink oder Alu, das über die Dacheindeckung greift und an der Wand sauber abgedichtet wird.

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Die Eindeckung: Klare Sicht oder kühler Kopf?

Beim Dach selbst hast du im Grunde zwei Optionen: Glas für die edle Optik oder Kunststoffplatten als praktische Alternative.

Verbundsicherheitsglas (VSG) bietet eine tolle, unverstellte Sicht. Es ist kratzfest und bei Regen viel leiser als Kunststoff. Für Überkopfverglasungen ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, weil die Scherben bei einem Bruch an einer Folie haften bleiben. Der Nachteil: Glas ist sauschwer und die Unterkonstruktion muss das aushalten. Außerdem wird es darunter im Sommer richtig heiß. Eine Markise ist da quasi Pflicht.

Polycarbonat-Stegplatten sind die leichtere und günstigere Lösung. Es gibt sie in hitzeabweisenden Varianten, die einen Teil der Sonnenenergie reflektieren und so den Hitzestau reduzieren. Der entscheidende Punkt bei der Montage: Die Platten dehnen sich bei Wärme stark aus! Sie dürfen niemals starr verschraubt werden, sondern werden in speziellen Alu-Profilen mit Gummilippen verlegt. Das ist ein typischer Heimwerker-Fehler, der zu Rissen führt.

Gefälle und Entwässerung: Das Wasser muss weg!

Jedes Dach, auch dein Terrassendach, braucht ein Gefälle, damit das Regenwasser abfließen kann. Ein komplett flaches Dach ist ein Baufehler. Als Faustregel gilt ein Mindestgefälle von 5 Grad, das sind etwa 9 Zentimeter Höhenunterschied pro Meter Dachtiefe. Das reicht, damit das Wasser den meisten Schmutz von selbst mit abspült.

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Vorne kommt eine Dachrinne dran, die das Wasser sammelt. Wohin damit? Am besten schließt du sie an die Kanalisation an. Wenn das nicht geht, tut es auch eine Regentonne oder eine Sickergrube im Garten. Aber Achtung: Kläre vorher mit deiner Gemeinde, ob das Versickern von Dachflächenwasser bei dir erlaubt ist.

Genehmigung und Statik: Die Sache mit dem Papierkram

In vielen Bundesländern sind Terrassenüberdachungen bis zu einer gewissen Größe genehmigungsfrei. Aber Vorsicht: „Genehmigungsfrei“ heißt nicht „regelfrei“! Du musst trotzdem alle Vorschriften wie den Abstand zum Nachbarn einhalten.

Unabhängig davon brauchst du für JEDE Überdachung eine Statik. Das ist der rechnerische Beweis, dass die Konstruktion sicher ist. Wusstest du, dass nasser Schnee auf einer kleinen 15m² Terrasse schnell mal über 1,5 Tonnen wiegen kann? Das ist das Gewicht eines Kleinwagens auf deinem Dach! Deswegen ist die Statik so verdammt wichtig. Ein Statiker berechnet die nötigen Balkenstärken und Befestigungen für deine spezielle Region (Stichwort: Schnee- und Windlastzonen). Die paar Hundert Euro dafür sind die beste Versicherung für dein Projekt.

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Kleine Pflege-Checkliste für danach

Ein Dach ist gebaut, um zu bleiben. Mit ein wenig Pflege hast du auch lange Freude dran.

  • Bei Holz: Je nach Wetterseite und Holzart braucht die Konstruktion alle 3-5 Jahre einen neuen Schutzanstrich mit einer guten Lasur. Das schützt vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit.
  • Bei Alu/Glas/Kunststoff: Das Material selbst ist quasi wartungsfrei. Aber die Dachrinne solltest du zweimal im Jahr, im Frühling und Herbst, von Laub und Dreck befreien, damit nichts verstopft.

Ein letztes Wort vom Profi

Ein Terrassendach ist ein geniales Projekt, aber eben auch anspruchsvoll. Der größte Fehler ist, am falschen Ende zu sparen – bei der Statik, beim Material oder beim Wandanschluss. Der Ärger und die Folgekosten sind fast immer höher als die Ersparnis.

Mein Rat: Plane gut und sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du bei einem Punkt wie der Statik oder dem Anschluss an die gedämmte Fassade unsicher bist, hol dir Hilfe. Wo du einen guten Handwerker findest? Frag mal bei der lokalen Handwerkskammer oder der Zimmerer-Innung nach. Lass dir Referenzen zeigen! Ein guter Profi kostet Geld, klar. Aber er liefert eine Arbeit, mit der du jahrzehntelang entspannt im Trockenen sitzen kannst – und das ist unbezahlbar.

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Der Wandanschluss ist die Achillesferse vieler DIY-Projekte. Hier trifft Ihre Konstruktion auf die bestehende Bausubstanz. Eine unsaubere Abdichtung mit billigem Silikon reicht nicht aus. Feuchtigkeit kriecht unbemerkt hinter die Verkleidung und kann zu Schimmel und schweren Schäden an der Hausisolierung führen. Investieren Sie in ein hochwertiges Wandanschlussprofil aus Aluminium und spezielle Dichtbänder, wie sie auch im Fensterbau verwendet werden. Das ist die beste Versicherung gegen teure Folgeschäden.

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  • Douglasie oder Lärche: Diese heimischen Hölzer sind von Natur aus witterungsbeständiger als Fichte und eine gute, preiswerte Wahl. Sie entwickeln mit der Zeit eine silbergraue Patina.
  • Leimholz (BSH): Brettschichtholz ist formstabiler und neigt weniger zu Rissen und Verzug als Vollholz. Es ist die erste Wahl für größere Spannweiten und sichtbare, ästhetisch anspruchsvolle Konstruktionen.

Der kleine Aufpreis für BSH zahlt sich durch Langlebigkeit und eine makellose Optik schnell aus.

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Glas oder Polycarbonat – was ist die richtige Wahl für mich?

Echtglas (in der Regel Verbund-Sicherheitsglas, VSG) bietet eine unübertroffene, klare Optik, ist kratzfest und sehr langlebig. Allerdings ist es schwer und teuer. Polycarbonat-Stegplatten, oft unter Markennamen wie Makrolon bekannt, sind leichter, günstiger und einfacher zu verarbeiten. Der Nachteil: Sie können mit der Zeit vergilben, sind kratzempfindlicher und das Regengeräusch ist deutlich lauter als bei Glas.

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„Je nach Bundesland können Terrassenüberdachungen bis zu einer bestimmten Größe verfahrensfrei sein, aber das entbindet nicht von der Einhaltung des öffentlichen Baurechts.“ – Ein häufiger Satz in den Landesbauordnungen.

Das bedeutet: Auch wenn Sie vielleicht keine formale Baugenehmigung benötigen, müssen Sie trotzdem Grenzabstände, Schneelasten und Bauvorschriften einhalten. Ein kurzer Anruf beim zuständigen Bauamt vorab schafft Klarheit und verhindert einen amtlich angeordneten Rückbau.

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Die unterschätzte Gefahr: Die Schneelast. Viele Selbstbauer orientieren sich an der Optik und dimensionieren Träger und Sparren zu schwach. In Deutschland wird die Schneelast in Zonen eingeteilt. Während im norddeutschen Tiefland vielleicht 75 kg/m² ausreichen, können es im Alpenvorland über 250 kg/m² sein. Prüfen Sie online die Schneelastzone für Ihren Wohnort. Eine zu schwache Konstruktion biegt sich im besten Fall nur durch, im schlimmsten Fall kollabiert sie.

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Bausatz vom Hersteller: Alles passt zusammen, die Statik ist geprüft und eine Anleitung liegt bei. Ideal für alle, die sich den Zuschnitt und die komplexe Planung nicht zutrauen.

Kompletter Eigenbau: Maximale gestalterische Freiheit und potenziell günstiger, wenn Sie Zugang zu guten Materialquellen haben. Erfordert aber viel Know-how, Zeit und das richtige Werkzeug.

Ein Bausatz von Anbietern wie `Holzprofi24` oder `Tuinmaximaal` ist oft der sicherere Mittelweg.

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  • Ein warmes, indirektes Licht sorgt für eine wohnliche Stimmung.
  • Integrierte LED-Spots wirken modern und aufgeräumt.
  • Die Lichtfarbe sollte bei warmweißen 2700 bis 3000 Kelvin liegen.

Das Geheimnis? Planen Sie die Kabelführung von Anfang an! Nichts stört die Optik mehr als nachträglich verlegte Aufputz-Kabelkanäle. Verstecken Sie die Leitungen unsichtbar in den Alu-Profilen oder in ausgefrästen Nuten der Holzbalken.

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Denken Sie an die Entwässerung! Das schönste Dach nützt nichts, wenn bei jedem Schauer ein Wasserfall auf Ihre Terrasse stürzt. Eine integrierte oder aufgesetzte Dachrinne ist Pflicht. Planen Sie ein Gefälle von mindestens 5 Grad (ca. 9 cm auf 1 Meter) ein, damit das Wasser zuverlässig abläuft und sich keine Pfützen bilden, die im Winter gefrieren oder Algenwachstum fördern.

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Über 90 % des Tropenholzes auf dem deutschen Markt stammt laut WWF aus dubiosen oder illegalen Quellen.

Achten Sie bei der Holzauswahl unbedingt auf anerkannte Siegel wie FSC oder PEFC. Diese garantieren, dass das Holz aus nachhaltig und fair bewirtschafteten Wäldern stammt. Heimische Hölzer wie Lärche oder Douglasie sind oft die ökologisch sinnvollere Alternative und stehen exotischen Hölzern in puncto Haltbarkeit kaum nach.

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Muss ich für die Pfosten wirklich Edelstahl-Schrauben verwenden?

Ja, unbedingt! Verzinkte Schrauben sind zwar günstiger, aber ihre Schutzschicht wird beim Eindrehen beschädigt. Gerade im Außenbereich und bei Hölzern mit hohem Gerbsäureanteil (wie Eiche oder Lärche) korrodieren sie schnell. Das Resultat sind unschöne schwarze „Fahnen“ im Holz und eine geschwächte Verbindung. Investieren Sie in hochwertige V2A- oder bei Küstennähe sogar V4A-Edelstahlschrauben von Marken wie `Spax` oder `Fischer`. Das ist ein kleines Detail mit riesiger Wirkung auf die Langlebigkeit.

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  • Aufdachmarkise: Liegt über dem Glas und stoppt die Hitze, bevor sie den Raum darunter aufheizt. Effizienter, aber auch teurer und dem Wetter voll ausgesetzt. Modelle von `Warema` oder `Markilux` sind hier marktführend.
  • Unterglasmarkise: Ist unter dem Dach montiert, dadurch vor Wind und Wetter geschützt und oft günstiger. Der Hitzeschutz ist etwas geringer, da die Wärme bereits durch das Glas gedrungen ist.
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Die Farbe Anthrazitgrau (RAL 7016) dominiert seit Jahren den Markt für Fenster, Türen und eben auch Terrassendächer aus Aluminium. Der Grund? Der dunkle, matte Ton wirkt modern, edel und bildet einen fantastischen Kontrast zu hellen Hausfassaden und dem Grün des Gartens. Er ist zudem relativ unempfindlich gegenüber Schmutz. Ein zeitloser Trend, der Ihrer Terrasse einen architektonischen Charakter verleiht.

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„Form follows function.“ – Louis Sullivan, Architekt

Dieser Design-Leitsatz ist beim Bau einer Terrassenüberdachung Gold wert. Bevor Sie sich für ein Design entscheiden, fragen Sie sich: Was ist die Hauptfunktion? Reiner Regenschutz? Ein schattiges Plätzchen im Sommer? Ein windgeschützter Ort für den Herbst? Die Antworten bestimmen die Wahl von Material, Dachneigung und eventuellen Seitenelementen. Die Ästhetik ergibt sich dann fast von selbst aus der durchdachten Konstruktion.

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Lasur: Dringt tief ins Holz ein, erhält die natürliche Maserung und schützt von innen. Die Poren bleiben offen, das Holz kann atmen. Muss aber regelmäßiger (ca. alle 2-3 Jahre) erneuert werden. Ideal für einen natürlichen Look.

Lack: Bildet eine geschlossene, schützende Schicht auf dem Holz. Sehr widerstandsfähig, aber wenn die Schicht reißt, kann Wasser eindringen und der Lack abplatzen. Eine Renovierung ist aufwändiger.

Für Terrassendächer empfehlen Experten oft hochwertige Dünnschichtlasuren von `Sikkens` oder `Osmo`.

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Ein oft übersehener Faktor: die Windlast. Eine Terrassenüberdachung wirkt wie ein riesiges Segel. Insbesondere bei freistehenden oder an windexponierten Ecken gebauten Dächern können enorme Sogkräfte entstehen, die an den Fundamenten und der Wandverankerung zerren. Die DIN EN 1991-1-4 regelt die Windlasten in Deutschland. Ein Blick in die Norm oder eine Rücksprache mit einem Statiker gibt Sicherheit, dass Ihr Dach nicht beim ersten Herbststurm abhebt.

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  • Schützt vor herabfallenden Ästen oder Ziegeln.
  • Bricht nicht in scharfkantige Scherben, sondern bleibt dank einer innenliegenden Folie als Ganzes erhalten.
  • Reduziert das Verletzungsrisiko für spielende Kinder oder Haustiere massiv.

Das Geheimnis? Verwenden Sie für Überkopfverglasungen ausschließlich Verbund-Sicherheitsglas (VSG). Einfaches Glas oder auch Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) ist hier nicht zulässig und extrem gefährlich.

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Wie schütze ich mich vor seitlichem Wind und neugierigen Blicken?

Erweitern Sie Ihr Dach mit Seitenelementen. Fest installierte Wände aus Holz oder Glas bieten permanenten Schutz. Eine flexiblere Lösung sind Senkrechtmarkisen oder verschiebbare Glaselemente, die Sie je nach Wetter und Bedarf öffnen und schließen können. So wird Ihre Terrasse zu einem geschützten „Gartenzimmer“, das Sie von Frühling bis Herbst nutzen können.

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Der Klang von Regentropfen auf dem Dach kann wunderbar entspannend sein – oder nervtötend laut. Auf Polycarbonat-Stegplatten prasselt Regen oft wie ein Trommelwirbel. Auf massivem Echtglas hingegen erzeugt er ein viel sanfteres, gedämpfteres Geräusch. Ein kleiner, aber feiner Unterschied für die Atmosphäre, den Sie bei der Materialwahl bedenken sollten.

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Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) meldet jährlich über 1 Million Leitungswasserschäden an Wohngebäuden.

Auch wenn es sich bei einem Terrassendach nicht um eine Leitung handelt, ist die Ursache oft dieselbe: eine fehlerhafte Verbindung. Ein schlecht abgedichteter Wandanschluss kann über Jahre unbemerkt Wasser in die Fassade leiten. Der Schaden, der dadurch entsteht, übersteigt die Kosten für eine professionelle Abdichtung um ein Vielfaches.

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  • Aluminium: Pflegeleicht, modern, sehr langlebig. Kein Streichen nötig. In vielen Farben (z.B. pulverbeschichtet in RAL 7016 Anthrazit) erhältlich. Wärmeleitung ist höher als bei Holz.
  • Holz: Natürliche, warme Optik. Passt gut in Gärten. Benötigt regelmäßige Pflege (Ölen oder Lasieren), um es vor Witterung zu schützen. Arbeitet bei Feuchtigkeit und Temperaturwechseln.
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Tipp für Sparfüchse: Sparen Sie nicht an der Substanz wie Fundament, Statik oder Abdichtung. Einsparpotenzial liegt woanders: Warten Sie auf Rabattaktionen im Baumarkt für Beton oder Schrauben. Fragen Sie bei lokalen Sägewerken nach Holz – oft günstiger als im Baumarkt. Und erledigen Sie alle Arbeiten, die kein Spezialwerkzeug erfordern, selbst, wie den Aushub für die Fundamente oder den finalen Anstrich.

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Wie reinige ich das Dach richtig?

  • Glas: Mit klarem Wasser, einem weichen Abzieher und eventuell einem milden Glasreiniger. Hochdruckreiniger können Dichtungen beschädigen!
  • Polycarbonat: Nur mit viel Wasser und mildem Seifenwasser. Niemals trocken reiben, da die Oberfläche sonst zerkratzt. Keine lösungsmittelhaltigen Reiniger verwenden.
  • Holz/Alu: Mit einer weichen Bürste und neutraler Seifenlauge von grobem Schmutz und Grünbelag befreien.
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Freistehend: Bietet maximale Flexibilität bei der Platzierung im Garten, erfordert aber eine steifere Konstruktion mit vier oder mehr Pfosten und eventuell diagonalen Verstrebungen, um die Windlasten aufzunehmen.

Angebaut: Nutzt die Stabilität der Hauswand, spart Material für mindestens zwei Pfosten und schafft einen direkten Übergang von drinnen nach draußen. Erfordert aber eine absolut dichte und fachmännische Verankerung an der Fassade.

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Denken Sie über den reinen Nutzwert hinaus. Eine gut geplante Terrassenüberdachung ist kein Fremdkörper, sondern eine architektonische Erweiterung Ihres Wohnraums ins Freie.

Ihr Werkzeugkasten ist entscheidend für den Erfolg. Neben den Basics aus dem Artikel sollten Sie sich für ein solches Projekt unbedingt Folgendes besorgen oder leihen:

  • Eine Kapp- und Gehrungssäge für präzise, saubere Winkelschnitte im Holz.
  • Einen leistungsstarken Akku-Schlagschrauber, um lange Holzschrauben mühelos einzudrehen.
  • Eine lange, absolut gerade Richtlatte oder Schlauchwasserwaage, um Höhen über Distanz exakt zu übertragen.