Sichtschutz selber bauen: So steht Ihr Zaun bombenfest – auch ohne Profi!
Ein Garten ohne Sichtschutz? Unvorstellbar! Entdecken Sie kreative DIY-Ideen für Ihren perfekten Rückzugsort.
„Ich bin nicht nur ein Baum, ich bin ein Geheimnis!“ murmelt der alte Apfelbaum, während er seine Äste über die Nachbargärten streckt. In der Welt der Gärten sind Sichtschutzelemente die schützenden Umarmungen, die uns vor neugierigen Blicken bewahren. Sie sind mehr als nur Holz und Stein – sie sind unsere Rückzugsorte, die uns umhüllen und uns erlauben, die Natur in vollen Zügen zu genießen. Wer hätte gedacht, dass ein Zaun nicht nur Grenzen zieht, sondern auch Geschichten erzählt?
Kennst du das? Du sitzt gemütlich auf deiner Terrasse, möchtest einfach nur entspannen, und fühlst dich doch irgendwie wie auf dem Präsentierteller. Genau dann kommt der Gedanke: Ein Sichtschutz muss her! Und kurz darauf der Schock, wenn man sich die ersten Angebote von Fachbetrieben ansieht. Puh, das kann ganz schön ins Geld gehen.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste zuerst: Planung und Papierkram
- Holz, WPC oder Stein? Welches Material für dich das richtige ist
- Jetzt geht’s los: Einen Holzzaun bauen wie ein Profi
- Spezialfälle: Hanglage und besondere Anforderungen
- Was kostet der Spaß wirklich? Eine ehrliche Rechnung
- Zum Schluss: Sicherheit und Pflege
- Bildergalerie
Ganz ehrlich, ich verstehe das total. Als alter Hase im Garten- und Landschaftsbau hab ich unzählige solcher Gespräche geführt. Ein professionell gebauter Sichtschutz ist eine echte Investition. Aber ich weiß auch, wie viel Spaß es machen kann, Projekte selbst in die Hand zu nehmen. Und genau dafür bin ich hier. Ich zeige dir, wie du einen Sichtschutz baust, der nicht nur top aussieht, sondern auch den nächsten Herbststurm locker übersteht. Wir sparen uns das Gerede von Billiglösungen, die nach zwei Wintern im Eimer sind. Stattdessen packen wir es richtig an – mit solidem Fundament, dem passenden Material und den kleinen Tricks der Profis.

Das Wichtigste zuerst: Planung und Papierkram
Bevor du voller Tatendrang zum Spaten greifst, halt! Zwei Dinge müssen wir klären, die oft übersehen werden und am Ende richtig teuer werden können: das Baurecht und der Frieden mit den Nachbarn. Ich hab schon erlebt, dass ein funkelnagelneuer Zaun wieder wegmusste, weil er ein paar Zentimeter zu hoch war. Ärgerlich, oder?
Was darf ich überhaupt? Der kurze Draht zum Bauamt
In Deutschland kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen, was das Baurecht angeht. Eine grobe Faustregel lautet zwar, dass Zäune und Mauern bis 1,80 Meter Höhe meistens ohne Genehmigung gebaut werden dürfen – aber verlass dich bloß nicht darauf! Dein allererster Schritt sollte ein kurzer Anruf beim lokalen Bauamt sein oder ein Blick auf deren Website. Frag gezielt nach dem Bebauungsplan für dein Grundstück. Manchmal gibt es ganz spezielle Vorgaben zu Höhe, Material oder sogar Farbe, um ein einheitliches Bild in der Nachbarschaft zu wahren.

Kleiner Tipp: Gib bei Google einfach mal „Nachbarrechtsgesetz [dein Bundesland]“ ein. Da findest du oft schon die wichtigsten Infos auf einen Blick. Das spart Nerven und im Zweifel auch eine Menge Geld.
Reden hilft: Das Gespräch mit dem Nachbarn
Ein Sichtschutz steht oft direkt an der Grundstücksgrenze, und das ist ein sensibles Terrain. Im Grunde ist es simpel: Baust du den Zaun komplett auf dein Grundstück, gehört er dir allein. Du musst dann aber meist einen kleinen Abstand zur Grenze einhalten (oft sind das 50 Zentimeter). Steht der Zaun genau auf der Grenze, ist es eine „gemeinsame Einfriedung“, und ihr teilt euch Kosten und Verantwortung.
Mein Rat aus jahrelanger Erfahrung: Sprich mit deinem Nachbarn, bevor du loslegst. Zeig ihm deine Pläne, trink einen Kaffee zusammen. Vielleicht findet er die Idee super und ihr macht gemeinsame Sache. Ein freundliches Gespräch ist die beste Basis für einen stabilen Zaun und eine gute Nachbarschaft.

Holz, WPC oder Stein? Welches Material für dich das richtige ist
Die Materialwahl ist mehr als nur eine Frage des Geschmacks. Es geht um Haltbarkeit, Pflege und Kosten. Schauen wir uns die gängigsten Optionen mal ganz praktisch an.
Der Klassiker: Holz
Holz ist einfach wunderschön und natürlich. Meine Favoriten für draußen sind ganz klar Lärche und Douglasie. Die sind von Natur aus so reich an Ölen und Harzen, dass sie auch ohne Chemie super wetterfest sind. Sie bekommen mit der Zeit eine edle, silbergraue Patina – das ist ein natürlicher Schutz, kein Schaden! Wer den warmen Holzton behalten will, muss eben alle 1-2 Jahre mit einem pigmentierten Öl ran. Eine günstigere Alternative ist kesseldruckimprägnierte Kiefer (KDI). Hier ist die Qualität der Imprägnierung entscheidend. Achte auf Prüfsiegel! Für einen Holzzaun musst du mit Materialkosten von etwa 60 € bis 90 € pro laufendem Meter rechnen, je nach Holzart und Qualität.

Der Pragmatiker: WPC
WPC (ein Mix aus Holzfasern und Kunststoff) ist super pflegeleicht. Kein Streichen, kein Ölen. Klingt perfekt, hat aber eine Tücke: das Material dehnt sich bei Hitze stark aus. Hältst du dich nicht penibel an die Dehnungsfugen aus der Montageanleitung, wirft es im Sommer unschöne Wellen. Ganz ehrlich: Greif hier lieber zu den teureren Vollprofilen. Sie sind deutlich stabiler und verzeihen kleine Fehler eher. Preislich liegt WPC oft etwas über Holz, so bei 80 € bis 120 € pro Meter.
Der Massive: Gabionen (Steinkörbe)
Gabionen sind Drahtkörbe, die mit Steinen gefüllt werden. Absolut pflegefrei, extrem langlebig und ein fantastischer Schallschutz. Aber Achtung: Spar nicht an der Qualität der Drahtkörbe! Eine gute Zink-Aluminium-Beschichtung ist Pflicht, sonst rostet dir das Ding nach ein paar Jahren durch. Und die Steine müssen frostfest sein! Eine Gabionenwand ist die teuerste Variante und kann, je nach Steinfüllung und Höhe, schnell 150 € bis über 250 € pro Meter kosten. Kleiner Tipp: Im Inneren der Körbe gibt es spezielle Distanzhalter aus Draht. Die verhindern, dass die Gabione durch das Gewicht der Steine „ausbeult“. Unbedingt verwenden!

Jetzt geht’s los: Einen Holzzaun bauen wie ein Profi
Genug geredet, ran ans Werk! Ich zeige dir jetzt, wie wir einen klassischen Sichtschutz aus Lärchenholz bauen. Der Schlüssel zum Erfolg sind die Pfosten. Wenn die bombenfest stehen, hält der ganze Zaun.
Deine Einkaufs- und Werkzeugliste
Bevor du zum Baumarkt fährst, hier eine kleine Checkliste. Das hilft ungemein bei der Planung.
- Werkzeug, das du haben solltest: Ein guter Akkuschrauber, eine lange Wasserwaage (mind. 1 m), Spaten, Schaufel, Maßband, Bleistift und Handschuhe.
- Werkzeug, das du leihen kannst (und solltest!): Für die Fundamentlöcher ist ein Erdbohrer Gold wert. Den kannst du im Baumarkt oder bei einem Baumaschinenverleih für ca. 40-60 € pro Tag mieten. Das spart dir Stunden schweißtreibender Arbeit, glaub mir.
- Material für 10 Meter Zaun (1,80 m hoch):
- 11 Holzpfosten (z.B. Lärche 9×9 cm, 1,90 m lang)
- 11 H-Pfostenträger aus feuerverzinktem Stahl
- Ca. 20-25 Säcke Estrichbeton (je 25 kg)
- Lärchenbretter für die Füllung (Menge je nach Brettbreite und Fugenabstand)
- Eine große Packung Edelstahlschrauben (V2A)! Unbedingt Edelstahl, sonst gibt’s hässliche Rostflecken.
- Ein paar Kanthölzer und Latten zum Abstützen.
Schritt 1: Das Fundament – Die Basis für die Ewigkeit
Vergiss diese Einschlaghülsen, die man in den Boden hämmert. Die sind okay für einen kleinen Weidezaun, aber nicht für eine 1,80 m hohe Wand, die Wind und Wetter trotzen muss. Wir machen das richtig, mit Beton.
- Perfekt ausrichten: Bevor du gräbst, spann eine Richtschnur. Schlag am Anfang und am Ende deiner Zaunlinie je einen Holzpflock in den Boden und verbinde sie straff mit einer Maurerschnur. So stellst du sicher, dass alle Pfostenlöcher später in einer perfekten Linie liegen. Markiere die Positionen für die Pfosten direkt an der Schnur (z.B. alle 1,80 m).
- Löcher graben: Heb für jeden Pfosten ein Loch von ca. 40×40 cm Breite und 80 cm Tiefe aus. Ja, 80 cm! Das ist die frostfreie Tiefe. So verhinderst du, dass der Boden im Winter gefriert und dein Fundament nach oben drückt.
- Beton anrühren: Nimm fertigen Estrichbeton aus dem Sack und misch ihn nach Anleitung erdfeucht an. Er sollte nicht flüssig sein, sondern wie ein Schneeball zusammenpappen. Schutzbrille und Handschuhe sind hier Pflicht!
- Pfostenträger setzen: Wir betonieren nicht den Holzpfosten ein, sondern einen H-Pfostenträger aus Stahl. Füll etwas Beton ins Loch, setz den Träger rein und richte ihn mit der Wasserwaage perfekt aus. Füll das Loch dann komplett mit Beton auf. Kleiner Profi-Trick: Nimm zwei Holzlatten und verschraube sie kreuzweise über dem Loch am Träger. So fixierst du ihn bombenfest, während der Beton anzieht.
- Geduld haben: Gib dem Beton mindestens 2-3 Tage Zeit zum Aushärten, bevor du weitermachst. Eine Woche ist sogar noch besser.
Ich hatte mal einen Kunden, der bei den Fundamenten gespart hat. Nach dem ersten Herbststurm lag sein schöner neuer Zaun flach im Garten. Das ist eine Lektion, die man nur einmal (und teuer) lernt. Die Zeit und das Geld für ein ordentliches Fundament sind die beste Investition in dein ganzes Projekt.
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Schritt 2: Die Montage – Auf die Details kommt es an
Wenn die Fundamente fest sind, kommt der spaßige Teil. Verschraub die Holzpfosten mit den H-Ankern. Nimm dafür spezielle Durchgangsschrauben (Schlossschrauben) aus Edelstahl, keine einfachen Spax. Zieh alles gut fest und kontrollier jeden Pfosten nochmal mit der Wasserwaage.
Beim Anbringen der Bretter oder Fertigelemente gilt: Abstand halten! Lass zwischen dem untersten Brett und dem Boden mindestens 5-10 cm Luft. Das ist der wichtigste „konstruktive Holzschutz“, denn so kann Spritzwasser nicht ins Holz ziehen. Und verwende kleine Holzklötzchen als Abstandshalter zwischen den Brettern, damit die Fugen schön gleichmäßig werden.
Spezialfälle: Hanglage und besondere Anforderungen
Nicht jeder Garten ist topfeben. Was also tun, wenn dein Grundstück schräg ist?
Sichtschutz am Hang – So geht’s richtig
Du hast zwei elegante Möglichkeiten. Die einfachste ist die „abgetreppte“ Montage. Dabei bleibt jedes Zaunfeld für sich waagerecht, aber du versetzt die Felder von Pfosten zu Pfosten in der Höhe. Das erfordert unterschiedlich lange Pfosten, sieht aber sehr professionell und aufgeräumt aus.
Die zweite Möglichkeit ist, den Zaun parallel zum Hang zu bauen. Das funktioniert gut mit einzelnen Brettern, die du schräg zusägst, sodass die Oberkante parallel zum Boden verläuft. Das ist etwas mehr Arbeit, fügt sich aber oft harmonischer in die Landschaft ein.
Wind, Schnee und Lärm
Wohnst du in einer windigen Gegend, ist eine komplett geschlossene Wand wie ein Segel. Überleg dir hier eine offenere Bauweise, zum Beispiel mit Lamellen oder Rankgittern, durch die der Wind pfeifen kann. In der Stadt ist Lärm oft das größere Problem. Hier sind schwere Materialien wie Gabionen unschlagbar. Eine 50 cm tiefe, dicht gefüllte Gabionenwand kann den Straßenlärm spürbar reduzieren.
Was kostet der Spaß wirklich? Eine ehrliche Rechnung
Reden wir über Geld. Für unser Beispiel – 10 Meter Sichtschutz aus Lärchenholz, selbst gebaut – kommst du auf folgende Kosten:
- Materialkosten: Rechne grob mit 1.200 € bis 1.600 €. Darin enthalten sind Holz, Pfostenträger, Beton und die wichtigen Edelstahlschrauben.
- Werkzeugmiete & Kleinkram: Plan hier nochmal etwa 100 € – 150 € ein.
- Deine Zeit: Das ist unbezahlbar, aber rechne als Laie mal mit zwei bis drei vollen Wochenenden Arbeit.
Ein Fachbetrieb würde für das gleiche Projekt wahrscheinlich zwischen 4.000 € und 6.000 € verlangen. Der Preisunterschied kommt durch Lohnkosten, Maschinen, Anfahrt und vor allem die Gewährleistung. Wenn bei einem Profi-Zaun was wackelt, kommt er und repariert es. Diese Sicherheit hat eben ihren Preis.
What's HotZum Schluss: Sicherheit und Pflege
Bitte tu mir einen Gefallen: Pass auf dich auf! Trage feste Schuhe, Handschuhe und eine Schutzbrille. Ein Holzsplitter im Auge ist kein Spaß. Und sei ehrlich zu dir selbst. Wenn dein Grundstück eine extreme Hanglage hat oder du etwas sehr Komplexes planst, hol dir wenigstens für eine Beratungsstunde einen Profi dazu. Das ist gut investiertes Geld.
Einen Sichtschutz selbst zu bauen, ist ein fantastisches Projekt. Es ist anstrengend, ja. Aber das Gefühl, am Abend mit einem kühlen Getränk vor dem eigenen, selbst geschaffenen Werk zu sitzen? Unbezahlbar. Wenn du es richtig anpackst, schaffst du nicht nur Privatsphäre, sondern einen echten Mehrwert für dein Zuhause, an dem du viele, viele Jahre Freude haben wirst.
Bildergalerie
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H-Pfostenanker vs. Einschlagbodenhülse: Für einen wirklich sturmsicheren Zaun ist der H-Pfostenanker die ungeschlagene Profi-Wahl. Er wird in ein Betonfundament gesetzt und umschließt den Pfosten von zwei Seiten, was maximale Stabilität gegen Winddruck bietet. Einschlagbodenhülsen sind zwar schneller montiert, eignen sich aber nur für leichte, niedrige Zäune und bieten bei weichem Boden oder starkem Wind kaum Halt.
Wussten Sie schon? Eine massive Holzwand kann den Lärmpegel von einer befahrenen Straße um bis zu 10 Dezibel reduzieren. Das entspricht einer Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke!
Noch effektiver sind Gabionenwände. Ihre unregelmäßige Steinoberfläche bricht die Schallwellen und absorbiert sie, anstatt sie nur zu reflektieren. Das Ergebnis ist eine spürbar ruhigere Gartenoase.
Der richtige Look für Ihr Holz?
Die Wahl der Holzart prägt die gesamte Atmosphäre. Sibirische Lärche entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne, silbergraue Patina und ist von Natur aus sehr witterungsbeständig. Douglasie hat eine wärmere, rötlichere Färbung und eine markante Maserung. Wer es moderner mag, greift zu thermisch behandeltem Holz (Thermo-Esche), das durch die Hitzebehandlung eine edle, dunkle Farbe erhält und extrem formstabil wird.
- Stabilität, die jedem Herbststurm trotzt.
- Kein Verziehen oder Absacken nach wenigen Jahren.
- Ein professionelles Ergebnis, das Sie stolz macht.
Das Geheimnis dahinter? Ein millimetergenau ausgerichtetes Fundament. Nehmen Sie sich Zeit, die Pfostenanker exakt mit Schnur und Wasserwaage zu setzen. Dieser eine zusätzliche Arbeitsschritt entscheidet über die Langlebigkeit des gesamten Projekts.
Wer eine pflegeleichte und extrem langlebige Alternative zu Holz sucht, sollte sich WPC (Wood-Plastic-Composite) ansehen. Diese Dielen bestehen aus einer Mischung von Holzfasern und Kunststoff. Sie verrotten nicht, müssen nie gestrichen werden und sind unempfindlich gegenüber Insekten. Marken wie Megawood oder TimberTech bieten hier hochwertige Systeme an, die auch optisch überzeugen.
Wichtiger Punkt: Tragen Sie die erste Schicht Lasur oder Öl unbedingt vor dem Aufbau der Zaunelemente auf! So erreichen Sie auch die Kanten und Nuten, die später unzugänglich sind. Gerade an Nut und Feder sammelt sich Feuchtigkeit, die unbehandeltes Holz schnell aufquellen und faulen lässt. Ein kleiner Mehraufwand, der die Lebensdauer Ihres Zauns verdoppeln kann.
Lassen Sie sich von japanischen Gärten inspirieren! Statt massiver Wände nutzen sie oft Bambusmatten oder Zäune mit durchdachten Lattungen. Diese filtern das Licht auf malerische Weise und schaffen private Bereiche, ohne den Garten komplett abzuschotten. Das Spiel von Licht und Schatten verleiht Ihrem Außenbereich eine lebendige, meditative Tiefe.
Der häufigste Fehler beim Selbstbau? Die Windlast unterschätzen. Ein 1,80 m hoher und 10 m langer, geschlossener Zaun muss bei starkem Wind einer Kraft von mehreren hundert Kilogramm standhalten.
Kann ich den Zaun direkt an der Hauswand befestigen?
Ja, das ist eine gängige Methode, um einen sauberen Abschluss zu schaffen. Verwenden Sie dafür spezielle Wandanschlussprofile aus Aluminium oder dem Material Ihres Zaunsystems. Wichtig ist die Befestigung an tragfähigem Mauerwerk mit geeigneten Dübeln und Schrauben (z.B. Fischer oder Würth Schwerlastdübel). Bei einer gedämmten Fassade müssen Sie unbedingt spezielle Abstandsmontagesysteme wie das TherMax von Fischer verwenden, um Wärmebrücken zu vermeiden.
- Werkzeug-Check für Profi-Ergebnisse:
- Ein langer Richtscheit oder eine Schlagschnur zum exakten Ausrichten der Pfostenflucht.
- Ein Erdbohrer (manuell oder motorbetrieben) spart enorm viel Kraft und Zeit beim Ausheben der Fundamentlöcher.
- Eine hochwertige Wasserwaage (mind. 60 cm) für absolut senkrechte Pfosten.
- Ein Gummihammer, um die Zaunelemente schonend in die Nuten zu treiben.
Cortenstahl: Dieser rostrote Stahl ist der Trend für moderne, architektonische Gärten. Die Besonderheit: Unter der sichtbaren Rostschicht bildet sich eine dichte Sperrschicht, die den Stahl vor weiterer Korrosion schützt. Das Material ist extrem langlebig und entwickelt eine einzigartige, lebendige Patina. Perfekt in Kombination mit Sichtbeton, Holz oder üppigem Grün.
Gabionen: Mit Steinen gefüllte Drahtkörbe sind nicht nur extrem robust und ein hervorragender Schallschutz. Sie bieten auch kleinen Tieren wie Insekten und Eidechsen einen Lebensraum. Für eine individuelle Optik können Sie verschiedene Gesteinsarten wie grauen Granit, weißen Marmorkies oder rötlichen Jura-Bruchstein mischen oder in Schichten einfüllen.
Denken Sie vertikal! Ein Sichtschutzelement muss nicht nur eine Wand sein. Integrieren Sie doch Rankgitter für Kletterpflanzen wie Clematis oder duftendes Geißblatt. Oder planen Sie Aussparungen für Pflanzkästen, in denen Kräuter oder hängende Erdbeeren Platz finden. So wird Ihr Sichtschutz zu einem lebendigen, grünen Teil Ihres Gartens.
Eine Studie des Thünen-Instituts zeigt, dass der Einsatz von heimischen, langlebigen Holzarten wie Douglasie oder Lärche im Gartenbau CO2 langfristig bindet und somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Natürlicher Holzschutz: Statt chemischer Lasuren setzen immer mehr Gartenbesitzer auf pigmentierte Öle. Produkte wie das „Landhausfarbe“-Öl von Osmo dringen tief ins Holz ein, lassen es aber atmen und schützen es von innen heraus. Der Vorteil: Kein Abblättern der Farbe. Zum Auffrischen wird die Fläche einfach gereinigt und neu übergeölt – ganz ohne mühsames Anschleifen.
Grünspan am Holzzaun? Kein Problem!
Mischen Sie eine einfache Lösung aus warmem Wasser und Soda (oder speziellen Grünbelag-Entfernern wie von Mellerud). Tragen Sie die Lösung mit einer Bürste auf, lassen Sie sie kurz einwirken und schrubben Sie den Belag dann kräftig ab. Anschließend gut mit klarem Wasser nachspülen. Wichtig: Verzichten Sie auf den Hochdruckreiniger, da dieser die Holzfasern aufrauen und den Zaun anfälliger für neue Besiedlung machen kann.
Option A: Sichtschutzmatte aus Bambus. Bietet eine helle, exotische Optik und ist relativ blickdicht. Ideal für einen modernen oder asiatisch inspirierten Look. Lebensdauer: ca. 5-10 Jahre.
Option B: Sichtschutzmatte aus Heidekraut. Wirkt sehr natürlich und rustikal, fast wie eine gewachsene Hecke. Dunklere Farbe, sehr robust und langlebig (oft 15 Jahre und mehr).
Beide eignen sich hervorragend, um einen unansehnlichen Maschendrahtzaun schnell und günstig zu verkleiden.
Ein lebender Sichtschutz aus Hainbuchen, Liguster oder Eiben bietet mehr als nur Privatsphäre. Er filtert Feinstaub aus der Luft, dämpft Geräusche durch sein Blätterwerk und bietet Vögeln Nistplätze. Das leise Rascheln der Blätter im Wind schafft eine unnachahmlich beruhigende Atmosphäre, die eine starre Wand niemals erzeugen kann.
- Alte Fensterrahmen mit Milchglas oder Stoff bespannen.
- Palettenholz abschleifen und zu einer rustikalen Wand zusammensetzen.
- Geflochtene Elemente aus biegsamen Weiden- oder Haselnussruten erstellen.
Mit ein wenig Kreativität wird Ihr Sichtschutz zu einem einzigartigen Kunstwerk, das Ihre persönliche Note trägt und garantiert kein zweites Mal existiert.
Setzen Sie farbliche Akzente! Ein Zaun muss nicht holzfarben sein. Ein sattes Anthrazitgrau (RAL 7016) lässt das Grün der Pflanzen davor leuchten und wirkt sehr edel. Ein klassisches Schwedenrot verleiht dem Garten skandinavisches Flair. Und ein sanfter Salbei- oder Blauton schafft eine beruhigende, mediterrane Stimmung. Achten Sie auf hochwertige, wetterfeste Außenfarben, z.B. von Farrow & Ball oder Brillux.
DIE KARDINALSÜNDE: Holzpfosten direkt in die Erde oder in den Beton setzen. Feuchtigkeit aus dem Erdreich steigt unweigerlich ins Holz auf und lässt es von unten her verrotten – garantiert! Pfostenschuhe aus Metall sind absolut unverzichtbar.
Budget-Tipp: Weiden- oder Haselnusszäune. Diese geflochtenen Elemente, oft als „Friesenzaun“ bekannt, sind eine charmante und oft günstigere Alternative zu massiven Holzelementen. Sie bringen einen natürlichen, ländlichen Charakter in den Garten und sind erstaunlich robust. Sie eignen sich perfekt für naturnahe Gärten oder als Abgrenzung für den Gemüsegarten.
Wie weit dürfen die Pfosten maximal auseinander stehen?
Eine goldene Regel gibt es nicht, da es von der Höhe des Zauns und dem Material abhängt. Bei klassischen Holzzäunen (1,80 m hoch) hat sich ein Abstand von 1,80 m bis maximal 2,00 m zwischen den Pfostenmitten bewährt. Bei WPC-Systemen geben die Hersteller den exakten Abstand vor – halten Sie sich unbedingt daran, um die Garantie nicht zu verlieren! Ein geringerer Abstand bedeutet immer mehr Stabilität.
Denken Sie über die reine Funktion hinaus an die Atmosphäre. Ein Zaun mit horizontalen Lamellen lässt den Garten breiter wirken. Vertikale Latten strecken ihn optisch in die Höhe. Elemente mit schmalen Schlitzen oder Aussparungen erzeugen ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten, das sich im Laufe des Tages verändert und dem Garten Lebendigkeit verleiht.
Exotisch & Nachhaltig: Bambusrohre. Dicke Bambusrohre, wie die der Marke Moso, sind eine spannende Alternative. Sie sind extrem hart, formstabil und wachsen unglaublich schnell nach. Einzelne Rohre können vertikal an einem Rahmen befestigt werden, um einen luftigen, aber blickdichten Schutz im Asia-Stil zu schaffen. Das Material ist leicht und dennoch härter als viele heimische Holzarten.





















































