Klettergerüst im Garten: So baust du es WIRKLICH sicher – Ein Praxis-Guide vom Profi

Draußen spielen? Kinderträume werden wahr mit einem Klettergerüst im Garten! Entdecken Sie kreative Ideen für unvergessliche Abenteuer.

von Anna Müller

Hey, schön, dass du hier bist! Ein Klettergerüst für die Kids im Garten zu zimmern, ist ein absolut geniales Projekt. Man schafft etwas mit den eigenen Händen, das für jahrelangen Spaß sorgt. Aber, und das sage ich dir ganz ehrlich aus meiner jahrelangen Praxis mit Holz: Es ist auch eine riesige Verantwortung. Ich sehe leider viel zu oft wackelige Konstruktionen, bei denen an der falschen Stelle gespart wurde. Das muss nicht sein.

Deshalb gibt’s diesen Guide. Nicht, um dir Angst zu machen, sondern um dir das Wissen an die Hand zu geben, damit du ein Klettergerüst bauen kannst, das bombenfest steht. Eines, das Wind, Wetter und einer Horde tobender Kinder standhält. Wir reden Klartext über das Fundament, das richtige Holz und die Sicherheitsregeln, die wirklich zählen. Sieh es einfach als ein Gespräch unter Machern, denen gute Arbeit wichtig ist. Packen wir’s an!

Das Fundament: Mehr als nur ein Loch im Rasen

Alles, was dauerhaft stabil sein soll, braucht eine solide Basis. Das ist beim Hausbau so und beim Klettergerüst erst recht. Das Fundament ist, ohne Übertreibung, der wichtigste Teil der ganzen Aktion. Viele Bausätze kommen mit diesen einfachen Erdankern zum Eindrehen. Ehrlich gesagt? Für eine Hollywoodschaukel vielleicht okay, aber nicht für ein Gerüst, auf dem Kinder schaukeln und klettern. Ein richtiges Betonfundament ist da unumgänglich.

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Stell dir nur mal die Kräfte vor, die da wirken, wenn zwei, drei Kids gleichzeitig schaukeln. Das sind enorme seitliche Lasten. Dazu kommt der Wind, der an der ganzen Konstruktion zerrt. Ein einfacher Pfosten im Loch gibt da mit der Zeit nach, der Boden wird weich und das ganze Ding fängt an zu kippen. Ein Albtraum.

Das eigentliche Geheimnis liegt aber in der sogenannten Frosttiefe. In unseren Breitengraden müssen Fundamente im Außenbereich mindestens 80 cm tief sein. Warum? Weil Wasser im Boden bei Frost gefriert, sich ausdehnt und ein zu flaches Fundament einfach anhebt. Im Frühling taut es, der Boden sackt ungleichmäßig ab und dein Gerüst wird jedes Jahr ein bisschen schiefer. Ein 80 cm tiefes Fundament steht auf frostfreiem Grund und bewegt sich nicht. Punkt.

Anleitung: Ein Punktfundament, das hält, was es verspricht

Für die Pfosten eines Klettergerüsts sind sogenannte Punktfundamente ideal. Das ist im Grunde für jeden Pfosten ein eigenes kleines Betonfundament. Klingt nach viel Arbeit, ist aber mit der richtigen Vorbereitung gut machbar. Plan für das Ausheben der Löcher und das Betonieren ruhig einen ganzen Samstag ein. Das Aushärten dauert dann nochmal extra.

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Was du wirklich brauchst – Die Einkaufs- & Werkzeugliste:

Bevor du loslegst, ab in den Baumarkt. Du brauchst H-Pfostenanker aus feuerverzinktem Stahl. Ganz wichtig: Kauf sie passend zu deinen Holzpfosten! Für gängige 9×9 cm Kanthölzer gibt es passende 91-mm-Anker (kosten so um die 10-15 € pro Stück). Dann brauchst du fertigen Estrichbeton im Sack, den man nur mit Wasser anmischt. Rechne mit etwa zwei 25-kg-Säcken pro Loch, die kosten zum Glück nur um die 5 € pro Sack. An Werkzeug brauchst du einen stabilen Spaten, eine Schubkarre und einen Eimer zum Mischen, eine Maurerkelle und eine gute Wasserwaage.

Kleiner Tipp für Faule (und Schlaue): Frag im Baumarkt oder im Werkzeugverleih nach einem Leih-Erdbohrer. Kostet für einen Tag vielleicht 30-40 Euro, aber spart dir Stunden an Plackerei und schont den Rücken ungemein!

So wird’s gemacht:

  1. Löcher buddeln: Markiere die Positionen der Pfosten exakt. Dann gräbst du für jeden Anker ein Loch von ca. 40×40 cm Breite und eben diesen 80 cm Tiefe. Ja, das ist anstrengend, aber hier wird die Sicherheit verankert. Der Boden des Lochs sollte schön fest sein.
  2. Beton anmischen: Mische den Beton in der Schubkarre an. Halte dich an die Wasserangabe auf der Verpackung! Der Beton sollte „erdfeucht“ sein, also ein fester Brei, kein flüssiger Gatsch. So hat er die höchste Festigkeit.
  3. Anker exakt ausrichten: Fülle das Loch mit Beton und drücke den H-Anker hinein. Und jetzt kommt der kniffligste Teil, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet: Das Ausrichten. Alle Anker müssen perfekt senkrecht und in einer Flucht zueinander stehen. Profi-Trick: Spanne eine Richtschnur zwischen den äußeren Ankerpunkten. Mit der Wasserwaage und einem Zollstock richtest du dann jeden einzelnen Anker exakt an dieser Schnur aus, sowohl in der Höhe als auch seitlich. Nimm dir hierfür Zeit, denn spätere Korrekturen sind quasi unmöglich.
  4. Geduld haben: Beton braucht Zeit. Lass die Fundamente mindestens 48 bis 72 Stunden in Ruhe aushärten. Bei kühlem, feuchtem Wetter gib ihm lieber eine ganze Woche, bevor du die schweren Holzpfosten montierst.

Wann du doch lieber den Profi rufst? Wenn dein Garten eine extreme Hanglage hat, der Boden voller großer Steine ist oder du dir das exakte Ausrichten der Fundamente einfach nicht zutraust. Ein Anruf bei einem Garten- und Landschaftsbauer kann da viel Frust ersparen.

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Die Holzwahl: Eine Entscheidung für viele, viele Jahre

Im Baumarkt stehst du vor einer Wand aus Holz und die Entscheidung ist gar nicht so leicht. Aber die Holzwahl entscheidet über die Langlebigkeit und den Wartungsaufwand. Hier zu sparen, ist wirklich am falschen Ende gespart.

  • Kesseldruckimprägniertes Holz (KDI): Das ist die Budget-Option. Meist Fichte oder Kiefer, die chemisch gegen Fäulnis und Insekten geschützt wird. Achte darauf, dass es chromfrei ist, was heute eigentlich Standard sein sollte. Der Nachteil: Es ist halt Chemie im Spiel und das Holz neigt dazu, sich beim Trocknen stark zu verziehen und Risse zu bilden. Preislich liegt es im unteren Bereich.
  • Lärche: Mein persönlicher Favorit für solche Projekte. Lärche ist von Natur aus durch ihren hohen Harzgehalt super witterungsbeständig und braucht keine Chemie. Mit der Zeit bekommt sie eine edle, silbergraue Patina. Sie ist teurer als KDI-Holz, aber die Investition in ein langlebiges Naturprodukt lohnt sich absolut. Hält locker 15 Jahre und mehr.
  • Douglasie: Ganz ähnlich wie die Lärche, ein sehr robustes und haltbares Holz für draußen. Oft ist sie einen Tick günstiger als Lärche und damit eine exzellente Alternative mit ähnlicher Haltbarkeit und Optik.
  • Robinie: Das ist die absolute Königsklasse und das, was oft für öffentliche Spielplätze verwendet wird. Robinienholz ist extrem hart, quasi unzerstörbar und hält ewig. Für den Privatgebrauch ist es aber meistens zu teuer und wegen seiner Härte auch echt schwer zu bearbeiten.

Mein Tipp: Wenn es das Budget irgendwie hergibt, nimm Lärche oder Douglasie. Du bekommst ein wunderschönes Naturprodukt, das ohne Chemie auskommt und ewig hält. Achte beim Kauf auf ein FSC- oder PEFC-Siegel, das steht für nachhaltige Forstwirtschaft.

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Der Aufbau: Zweimal messen, einmal sägen

Das Fundament ist trocken, das Holz liegt bereit. Jetzt geht’s an die Montage, die für einen mittelgroßen Turm gut und gerne nochmal ein komplettes Wochenende in Anspruch nehmen kann. Und hier gilt der alte Handwerkerspruch mehr denn je: „Zweimal messen, einmal sägen.“

Stabile Verbindungen sind das A und O

Vergiss einfache Spax-Schrauben für tragende Verbindungen! Die halten den Schaukel-Bewegungen auf Dauer nicht stand. Echte Profis nehmen hierfür Schlossschrauben. Das sind die mit dem runden Kopf außen und dem Gewinde für eine Mutter auf der anderen Seite. Der Clou ist der Vierkant direkt unter dem Kopf, der sich ins Holz zieht und verhindert, dass die Schraube beim Anziehen mitdreht. Unbedingt große Unterlegscheiben (Karosseriescheiben) verwenden! Die verteilen den Druck und verhindern, dass die Mutter sich über die Jahre ins Holz frisst.

Konstruktiver Holzschutz: Clever bauen, weniger pflegen

Guter Holzschutz fängt nicht erst beim Anstrich an, sondern schon bei der Konstruktion. Die Grundregel ist einfach: Wasser muss immer so schnell wie möglich wieder weglaufen können.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

  • Abstand zum Boden: Haben wir mit den H-Ankern schon erledigt. Das ist der wichtigste Punkt.
  • Wasser ableiten: Säge die oberen Enden der senkrechten Pfosten ganz leicht schräg an. So kann Regenwasser ablaufen und bildet keine Pfützen. Alternativ gibt es schicke Pfostenkappen aus Metall.
  • Kanten brechen: Ein kleiner, aber feiner Trick. Fahre mit Schleifpapier einmal über alle scharfen Kanten. Eine leicht gerundete Kante ist weniger anfällig für Absplitterungen.

Sicherheit ist keine Option: Die wichtigsten Regeln

So, und jetzt kommen wir zu dem Thema, das mir am meisten am Herzen liegt. Für private Spielgeräte gibt es zwar Normen, aber viele wichtige Details sind oft unbekannt. Denk immer dran: Du baust das so, als würden deine eigenen Kinder darauf spielen.

1. Der Fallraum: Rund um das Gerüst muss genug freier Platz sein. Als Faustregel gelten mindestens 2 Meter in jede Richtung. Dort dürfen keine Zäune, Bäume, Terrassenkanten oder Wäschespinnen stehen.

2. Der Fallschutz: Ein gepflegter Rasen reicht als Fallschutz nur bis zu einer Fallhöhe von 1,50 Meter. Bei allem, was höher ist, musst du für einen dämpfenden Untergrund sorgen. Ideal sind Holzschnitzel oder Rindenmulch in einer dicken Schicht von mindestens 30 cm. Sand geht auch, verdichtet sich aber schnell und muss regelmäßig aufgelockert werden.

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3. Fangstellen VERMEIDEN: Das ist die größte versteckte Gefahr! Kinder können mit dem Kopf, Fingern oder Kleidung in Spalten hängen bleiben. Achtung, hier sind die Maße entscheidend:

  • Kopf- und Halsfangstellen: Vermeide unbedingt alle Öffnungen, die zwischen 8,9 cm und 23 cm groß sind. Ein Kinderkopf passt durch, der Körper aber nicht – das ist lebensgefährlich! Prüfe Geländerabstände und Lücken in Kletternetzen ganz genau. Ein einfacher Test: Nimm eine leere 1-Liter-Milchpackung (ca. 7×7 cm) und einen Fußball. Wo die Packung durchpasst, der Ball aber nicht, hast du eine potenzielle Gefahrenstelle.
  • Fingerfangstellen: Spalten zwischen 8 mm und 25 mm sind tabu. Da können sich kleine Finger böse einklemmen.
  • Kordelfangstellen: Überstehende Schraubenenden oder scharfe Holzkanten sind gefährlich. Kordeln von Jacken oder Fahrradhelme können sich daran verfangen. Verwende Hutmuttern, um scharfe Gewindeenden sicher abzudecken.

Die jährliche Inspektion und der rechtliche Kram

Einmal im Jahr, am besten im Frühling, solltest du dir eine Stunde Zeit für einen Sicherheitscheck nehmen. Rüttel kräftig an den Pfosten, zieh alle Schrauben nach (Holz arbeitet!), schleif raue Stellen ab und locker den Fallschutz auf. Kontrolliere auch Schaukelsitze und Seile auf Verschleiß.

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Architekturprojekte dokumentieren: Tipps für professionelle Studienarbeiten

Ach ja, und was sagt eigentlich das Amt dazu? In der Regel sind Spielgeräte im privaten Garten genehmigungsfrei. Aber: Wenn du ein riesiges Baumhaus mit fünf Etagen planst oder direkt an der Grundstücksgrenze baust, schadet eine kurze, formlose Anfrage beim örtlichen Bauamt nie. Sicher ist sicher.

Was kostet der Spaß denn nun wirklich?

Man liest oft von Klettergerüsten für unter 300 Euro. Da muss ich dich enttäuschen: Für diesen Preis bekommst du kein sicheres, langlebiges Gerüst. Allein das Material kostet mehr, wenn man auf Qualität setzt.

Eine ehrliche Rechnung für ein solides DIY-Projekt mittlerer Größe sieht eher so aus:

  • Holz (z.B. Lärche): ca. 400 – 700 €
  • Fundamente (H-Anker, Beton): ca. 80 – 120 €
  • Schrauben & Befestigungsmaterial: ca. 100 – 150 €
  • Fallschutz (Holzschnitzel für ca. 10 m²): ca. 200 – 400 €
  • Anbauteile (gute Schaukel, Rutsche): ca. 150 – 300 €

Wir landen also schnell bei 900 bis 1.700 Euro. Das ist eine Stange Geld, keine Frage. Aber du investierst es in die Sicherheit deiner Kinder und in ein Spielgerät, das bei guter Pflege locker 10-15 Jahre Freude macht.

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Mein Schlusswort an dich

Ein Klettergerüst selbst zu bauen, ist ein fantastisches Projekt, das dich mit Stolz erfüllen wird. Aber es ist eben auch kein einfacher Schrankaufbau. Nimm dir die Verantwortung zu Herzen und arbeite mit Sorgfalt und Verstand, nicht mit Eile.

Und wenn du dir bei einem Schritt unsicher bist, frag jemanden, der sich auskennt. Am Ende gibt es keine schönere Belohnung, als das unbeschwerte Lachen der Kinder auf einem Gerüst, das du mit deinen eigenen Händen sicher und stabil gebaut hast.

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Laut DIN EN 71-8, der europäischen Norm für privat genutztes Spielplatzgerät, müssen Freiräume um ein Klettergerüst mindestens 2 Meter betragen, um Kollisionen zu vermeiden.

Das bedeutet konkret: Planen Sie nicht nur die Stellfläche des Gerüsts selbst, sondern auch eine großzügige Sicherheitszone drumherum. Diese Zone muss frei von Hindernissen wie Zäunen, Mauern, Gartenmöbeln oder großen Steinen sein. Besonders im Schwingbereich einer Schaukel ist dieser Abstand überlebenswichtig.

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Welches Holz ist wirklich das Beste für draußen?

Für ein langlebiges Klettergerüst haben sich vor allem zwei Holzarten bewährt: Lärche und Douglasie. Beide besitzen von Natur aus einen hohen Harzanteil, der sie sehr witterungsbeständig und resistent gegen Pilz- und Insektenbefall macht – auch ohne chemische Behandlung. Günstiger ist oft kesseldruckimprägnierte Kiefer (KDI). Hier wird Schutzmittel unter hohem Druck ins Holz gepresst. Achten Sie bei KDI-Holz aber auf eine hochwertige Imprägnierung (salzfrei) und darauf, dass es für Kinderspielgeräte geeignet ist.

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  • Alle Schrauben nachziehen
  • Holzoberflächen auf Splitter prüfen und ggf. abschleifen
  • Standsicherheit der Pfosten durch Rütteln testen
  • Haken und Aufhängungen von Schaukeln auf Abnutzung kontrollieren
  • Zustand des Fallschutzes prüfen (z.B. Rindenmulch nachfüllen)

Der ideale Zeitpunkt für diesen 15-Minuten-Check? Der erste sonnige Frühlingstag, bevor die Spielsaison wieder richtig losgeht.

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Der Teufel steckt im Detail: die Schrauben. Verzinkte Standard-Schrauben aus dem Baumarkt sind für den Außenbereich ungeeignet. Sie rosten innerhalb weniger Saisons, verlieren ihre Festigkeit und können brechen. Greifen Sie unbedingt zu Edelstahlschrauben (mindestens A2-Qualität) oder speziell beschichteten Schrauben wie den WIROX- oder YELLOX-Varianten von Spax. Sie kosten mehr, sind aber eine unverzichtbare Investition in die Sicherheit und Langlebigkeit der gesamten Konstruktion.

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Selbst das stabilste Gerüst nützt wenig, wenn der Untergrund hart wie Beton ist. Der Fallschutz ist kein Luxus, sondern Pflicht. Je nach Podesthöhe gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Rindenmulch: Eine natürliche und günstige Option. Für ausreichende Dämpfung ist eine Schicht von mindestens 30 cm nötig.
  • Holzhackschnitzel: Dämpfen noch etwas besser als Rindenmulch und verrotten langsamer.
  • Fallschutzmatten: Die professionellste Lösung. Sie sind zwar teurer, aber wartungsarm, langlebig und bieten eine definierte, geprüfte Dämpfung. Ideal für den direkten Bereich unter Schaukeln oder am Rutschenauslauf.
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Der TÜV SÜD warnt: „Zu den häufigsten Unfallursachen auf Spielplätzen gehören Fangstellen für den Kopf.“

Das ist die größte unsichtbare Gefahr beim Eigenbau. Achten Sie peinlich genau darauf, keine Öffnungen zwischen 8,9 cm und 23 cm zu konstruieren – zum Beispiel bei Geländern, Leitern oder in Kletternetzen. In diesem Bereich kann ein Kinderkörper durchrutschen, der Kopf aber stecken bleiben. Messen Sie lieber dreimal nach!

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Ein Klettergerüst muss nicht wie ein Fremdkörper im Garten stehen. Mit der richtigen Farbe wird es zum Design-Element. Wichtig ist, nur Produkte zu verwenden, die für Kinderspielzeug geeignet sind und der Norm EN 71-3 entsprechen. Die „Aqua Holzlasur“ von Remmers oder die „Landhausfarbe“ von Osmo sind hierfür exzellente Beispiele. Sie sind speichel- und schweißecht und in vielen Farbtönen erhältlich, von dezenten Naturtönen bis hin zu fröhlichem Schwedenrot.

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Bausatz von der Stange: Ideal für Einsteiger. Die Teile sind passgenau zugesägt, die Statik ist geprüft und eine detaillierte Anleitung liegt bei. Marken wie Wickey oder Jungle Gym bieten hier unzählige Varianten.

Kompletter Eigenbau nach Plan: Für erfahrene Heimwerker. Sie haben die volle gestalterische Freiheit und können das Gerüst perfekt an Ihren Garten anpassen. Oft lassen sich Kosten sparen, wenn Werkzeug und Know-how vorhanden sind.

Für die Sicherheit ist ein geprüfter Bausatz meist die verlässlichere Wahl.

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Wenn der letzte Balken sitzt, kommt der schönste Moment: das Lachen der Kinder, das zum ersten Mal vom neuen Spielgerät herüberschallt. Dieser Klang ist der wahre Lohn für die Planung, das Graben und das Schwitzen. Sie haben nicht nur ein Klettergerüst gebaut, sondern einen Ort für Erinnerungen, Abenteuer und unbeschwerte Kindheitstage.

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  • Es wächst mit den Kindern mit.
  • Einzelne Elemente können ausgetauscht oder ergänzt werden.
  • Passt sich flexibel an den verfügbaren Platz an.

Das Geheimnis? Modulare Klettergerüst-Systeme. Hersteller wie Isidor oder das bereits erwähnte Wickey bieten die Möglichkeit, mit einer Basiskonstruktion zu starten und diese später um eine Kletterwand, eine Reckstange oder eine zweite Schaukel zu erweitern. So bleibt das Spielparadies über Jahre spannend.

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Tragende Balken: Verwenden Sie für die Grundkonstruktion am besten Konstruktionsvollholz (KVH). Im Gegensatz zu sägerauem Kantholz ist es technisch getrocknet, formstabiler und hat definierte Festigkeitseigenschaften. Das erleichtert nicht nur den Zusammenbau, sondern ist auch ein massives Plus für die Statik.

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Denken Sie über den reinen Standplatz hinaus. Wo scheint im Hochsommer die pralle Mittagssonne? Ein Platz im Halbschatten eines Baumes ist ideal. Ist das Gerüst gut vom Küchenfenster oder der Terrasse aus einsehbar? So haben Sie die spielenden Kinder immer im Blick, ohne direkt daneben stehen zu müssen. Und ganz wichtig: Planen Sie die Laufwege im Garten mit ein, damit der Rasenmäher noch problemlos vorbeikommt.

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Spielen ist die höchste Form der Forschung.

Dieses Zitat, das oft Albert Einstein zugeschrieben wird, trifft den Nagel auf den Kopf. Klettern, balancieren und schaukeln schult nicht nur die Motorik und den Gleichgewichtssinn, sondern auch die Risikokompetenz. Ein sicheres Klettergerüst ist also weit mehr als ein Spielzeug – es ist ein Entwicklungslabor für Ihr Kind.

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Brauche ich für das Spielgerät eine Baugenehmigung?

In der Regel sind Spielgeräte für den privaten Gebrauch im eigenen Garten genehmigungsfrei, solange sie eine Gesamthöhe von ca. 3 Metern nicht überschreiten. Aber Achtung: Das Nachbarschaftsrecht spielt hier eine Rolle! Es gibt Vorschriften zum Grenzabstand, die von Bundesland zu Bundesland variieren. Meist sind 3 Meter zur Grundstücksgrenze einzuhalten. Ein kurzer, freundlicher Plausch mit den Nachbarn vor dem Bau kann zukünftigen Ärger vermeiden.

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Ein kleiner Handgriff mit riesiger Wirkung: Brechen oder runden Sie alle Kanten und Ecken der Holzbalken vor der Montage ab. Das verhindert nicht nur schmerzhafte Splitter in kleinen Händen, sondern verleiht der gesamten Konstruktion auch eine weichere, professionellere Optik. Ein einfacher Kantenhobel, ein Multischleifer oder sogar nur ein Schleifklotz mit 80er-Papier reichen dafür völlig aus.

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Machen Sie das Klettergerüst zum Unikat! Mit kleinen, oft günstigen Anbauteilen sorgen Sie für immer neuen Spielanreiz:

  • Ein Piraten-Steuerrad und ein Fernrohr aus Kunststoff
  • Ein Briefkasten für die geheime Flaschenpost
  • Bunte Klettergriffe an einer senkrechten Wand (z.B. von Movit)
  • Ein einfacher Eimer an einem Seilzug zum Transportieren von Schätzen
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H-Pfostenträger: Die Champions-League-Lösung. Sie werden tief in Beton gesetzt und halten den Holzpfosten komplett vom feuchten Erdreich fern. Das sorgt für maximale Stabilität gegen Schaukelbewegungen und ist der beste konstruktive Holzschutz überhaupt.

Einschlag-Bodenhülsen: Die schnelle, aber wackelige Alternative. Sie werden nur in den Boden geschlagen und bieten seitlichen Kräften kaum Widerstand. Für einen Briefkastenpfosten okay, für ein Klettergerüst absolut tabu.

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Der Trend im Garten geht eindeutig zu mehr Natürlichkeit. Spielgeräte aus unbehandeltem Robinien- oder Lärchenholz fügen sich harmonisch in die Umgebung ein.

Verstärken Sie diesen Effekt, indem Sie die Umgebung des Klettergerüsts mitgestalten. Pflanzen Sie robuste Sträucher wie Felsenbirne oder Weide als natürliche Verstecke, legen Sie einen Pfad aus Trittsteinen an oder integrieren Sie einen Sandkasten direkt in die Anlage. So entsteht eine zusammenhängende Abenteuerlandschaft statt einer isolierten Spielinsel.

Wasser ist der größte Feind jeder Holzkonstruktion. Achten Sie deshalb auf konstruktiven Holzschutz. Das bedeutet: Vermeiden Sie waagerechte Flächen, auf denen Wasser stehen bleiben kann. Schneiden Sie die Oberseiten der senkrechten Pfosten schräg an, damit Regenwasser sofort abläuft. Der wichtigste Punkt, wie im Artikel beschrieben: Halten Sie das Holz durch H-Anker vom direkten Erdkontakt fern.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.