Dein Spielhaus für die Ewigkeit: Die Anleitung, die ich auch meinen Freunden geben würde
Ein Spielhaus im Garten? Ja, bitte! Entdecken Sie die magische Welt der Spielhäuser, die Kinderträume wahr werden lassen!
„Ein Haus ist mehr als nur vier Wände und ein Dach.“ Was wäre, wenn Ihr Garten zum Schauplatz aufregender Abenteuer wird? Stellen Sie sich vor, Ihr Kind öffnet die Tür zu einem eigenen Reich voller Geheimnisse, Rutschen und Kletterwänden. Ein Spielhaus verwandelt den Alltag in ein Märchen, in dem die Fantasie keine Grenzen kennt. Lassen Sie uns gemeinsam in diese fantastische Welt eintauchen!
Ganz ehrlich? Ein Spielhaus zu bauen, ist so viel mehr als nur ein paar Bretter zusammenzuschrauben. Es ist der Ort, an dem später wilde Piratengeschichten entstehen oder geheime Clubtreffen stattfinden. Und genau deshalb tut es mir in der Seele weh, wenn ich diese wackeligen Bausätze sehe, die nach dem zweiten Winter reif für den Sperrmüll sind. Oder noch schlimmer: Anleitungen im Netz, die die wichtigsten Sicherheitsregeln einfach ignorieren.
Inhaltsverzeichnis
- Erst die Pflicht: Was du wirklich an Werkzeug und Zeit brauchst
- Die Basis für alles: Ein Fundament, kein fauler Kompromiss
- Das Herzstück: Welches Holz soll es sein?
- Die Konstruktion: So wird ein Schuh draus
- Dach und Wände: Die schützende Hülle
- Sicherheit: Hier gibt es NULL Kompromisse!
- Pflege und die ehrliche Kostenfrage
- Deine Bau-Checkliste zum Abhaken
- Bildergalerie
Vergessen wir mal die Illusion, ein sicheres und langlebiges Haus für 200 Euro zu bauen. Gutes Holz und solide Schrauben haben nun mal ihren Preis. Aber keine Sorge, du musst auch keine 5.000 Euro für ein maßgefertigtes Haus vom Profi ausgeben. Mit dem richtigen Plan, gutem Material und etwas Geduld baust du ein Reich, das nicht nur diesen Sommer übersteht, sondern vielleicht sogar für die nächste Generation noch da ist.
Übrigens, dein erster Schritt, noch bevor du auch nur einen Cent ausgibst: Nimm einen Zollstock und ein paar Stöcke, geh in den Garten und markiere die Ecken des zukünftigen Hauses. Fühlt sich der Platz gut an? Ist genug Abstand zum Zaun? Perfekt. Das ist der wichtigste Schritt von allen, denn er macht das Projekt real.

Erst die Pflicht: Was du wirklich an Werkzeug und Zeit brauchst
Bevor wir loslegen, lass uns kurz über das Handwerkszeug reden. Du brauchst keine Profi-Werkstatt, aber mit diesen fünf Dingen wird dein Leben unendlich viel einfacher:
- Ein guter Akkuschrauber: Und zwar einer mit etwas Kraft und zwei Akkus. Du wirst Hunderte von Schrauben versenken, da willst du nicht ständig auf den Ladevorgang warten.
- Eine Säge: Ideal ist eine Kappsäge. Damit werden alle Schnitte exakt und winklig. Eine gute Stichsäge tut es zur Not auch, aber es wird fummeliger.
- Wasserwaage & Zollstock: Absolut unverzichtbar. Miss lieber dreimal und säge einmal. Ein schiefes Fundament verfolgt dich durch das ganze Projekt.
- Ein Zimmermannswinkel: Um sicherzustellen, dass deine Rahmen wirklich 90 Grad haben. Ein einfaches, aber magisches Werkzeug.
- Schraubzwingen: Mindestens zwei davon. Sie sind wie eine dritte Hand, die dir die Balken zusammenhält, während du schraubst.
Und wie lange dauert der Spaß? Sei realistisch. Das ist kein Nachmittagsprojekt. Plane mal grob ein: Ein solider Tag für das Fundament. Ein weiterer Tag für den Zusammenbau der vier Wandrahmen. Und dann nochmal ein bis zwei Tage für die Verkleidung, das Dach und die ganzen Details. Also eher zwei Wochenenden als eines.

Die Basis für alles: Ein Fundament, kein fauler Kompromiss
Der häufigste Fehler? Das Haus einfach auf den Rasen zu stellen. Das ist der sichere Tod für jedes Holz, denn die Feuchtigkeit vom Boden kriecht unaufhaltsam nach oben. Ein Fundament sorgt nicht nur für Stabilität, sondern hebt die ganze Konstruktion ins Trockene. Das ist sogenannter „konstruktiver Holzschutz“ – wir bauen einfach so schlau, dass das Holz gar nicht erst nass wird.
Für ein Spielhaus brauchst du keine massive Betonplatte. Die praktischste Lösung für den Garten ist ein Schotterbett mit Gehwegplatten. So geht’s:
- Heb die Grasnarbe großzügig ab, etwa 15-20 cm tief.
- Fülle eine 10-15 cm dicke Schicht Schotter ein. Den musst du verdichten. Ein Handstampfer (kann man oft für ein paar Euro im Baumarkt leihen) ist hier Gold wert.
- Darauf kommt eine dünne Schicht Sand, nur um die letzten Unebenheiten auszugleichen.
- Und hier der kleine Trick: Nimm eine lange, gerade Holzlatte und eine Wasserwaage. Lege die Latte über die Sandfläche und ziehe sie ab, bis alles wirklich eben ist.
- In dieses Bett legst du jetzt an den Ecken und in der Mitte ein paar einfache Gehwegplatten (z.B. 40×40 cm). Fertig ist deine trockene und stabile Basis!
Wenn dein Garten am Hang liegt, sind Punktfundamente aus Beton eine Überlegung wert. Das ist mehr Arbeit, aber die einzige saubere Lösung bei starkem Gefälle.

Das Herzstück: Welches Holz soll es sein?
Im Baumarkt kann einen die Auswahl echt erschlagen. Aber keine Sorge, die Entscheidung ist einfacher als sie aussieht. Für ein langlebiges Spielhaus im Freien gibt es eigentlich nur zwei wirklich gute Optionen.
Vergessen wir mal die Standard-Fichte oder Tanne. Die ist super günstig (Preisklasse: €), aber ohne eine penible und regelmäßige Behandlung mit Holzschutz ist sie nach wenigen Jahren morsch. Das ist was für drinnen, aber nicht für draußen.
Die absolut beste Wahl für dein Projekt ist Lärche oder Douglasie. Beide Hölzer sind von Natur aus super witterungsbeständig, weil sie viele Harze enthalten. Sie sind zwar teurer (Preisklasse: €€€), aber du sparst dir auf lange Sicht die ganze Arbeit mit der Chemie. Mit der Zeit bekommen sie eine wunderschöne silbergraue Patina und halten ewig. Aus meiner Erfahrung ist das der beste Kompromiss aus Haltbarkeit, Optik und Sicherheit für die Kinder.

Kleiner Tipp: Frag mal bei einem lokalen Sägewerk oder Holzfachhandel an. Die Qualität des Holzes dort ist oft viel besser als bei der Massenware im Baumarkt, und manchmal ist es nicht mal teurer.
Ach ja, und was ist mit diesem grünlichen, kesseldruckimprägnierten (KDI) Holz? Das wird mit Salzen vollgepumpt, um es haltbar zu machen. Klingt gut, aber ehrlich gesagt, bei Flächen, wo Kinder ständig drauf fassen, klettern und vielleicht sogar mal dran lecken, habe ich mit unbehandeltem, natürlich haltbarem Holz einfach ein besseres Bauchgefühl.
Die Konstruktion: So wird ein Schuh draus
Ein Spielhaus ist im Grunde ein Mini-Holzrahmenbau. Das Skelett baust du aus Kanthölzern, die du dann mit Brettern verkleidest.
Für das tragende Gerüst nimmst du Kanthölzer von mindestens 6×6 cm, besser noch 8×8 cm. Das klingt vielleicht massiv, aber du willst ja auch, dass das Haus stehen bleibt, wenn mal drei Freunde zu Besuch sind.
Der Profi-Trick, der alles einfacher macht: Baue die vier Wände einzeln flach auf dem Boden liegend zusammen. Das ist viel einfacher, als zu versuchen, die Pfosten einzeln aufzustellen. Lege die Hölzer zu einem Rahmen, prüfe mit dem Zimmermannswinkel, ob alles passt, und verschraube sie. Um die Rechtwinkligkeit zu 100% zu prüfen, misst du die beiden Diagonalen. Sind sie exakt gleich lang? Perfekt, dein Rahmen ist im Winkel!

Was aber, wenn die Diagonalen nicht passen? Keine Panik. Gib der Ecke mit der längeren Diagonale einen leichten Klaps mit einem Gummihammer in Richtung der kürzeren Diagonale. Miss neu. So tastest du dich an den perfekten Winkel heran.
Achtung beim Verschrauben: Bohre die Löcher im oberen Holz immer vor! Das verhindert, dass das Holz reißt. Welchen Bohrer? Ganz einfach: Der Bohrer sollte so dick sein wie der Schraubenschaft OHNE das Gewinde. Das ist ein winziger Schritt, der aber einen riesigen Unterschied für die Stabilität macht. Und nimm gute, verzinkte Holzbauschrauben – für draußen am besten welche aus Edelstahl, die rosten nie.
Dach und Wände: Die schützende Hülle
Für die Wände ist eine sogenannte Stülpschalung super. Dabei überlappen sich die Bretter wie Dachziegel, sodass Regenwasser perfekt abläuft. Alternativ gehen auch Nut- und Federbretter. Hier aber wichtig: Lass eine winzige Fuge zwischen den Brettern. Holz arbeitet, und wenn es nass wird, dehnt es sich aus. Sitzen die Bretter zu stramm, wölbt sich die ganze Wand.

Beim Dach ist eine Neigung von mindestens 15 Grad Pflicht, damit das Wasser gut abläuft. Am einfachsten und dichtesten sind Bitumenschindeln auf einer Lage Dachpappe. Fang immer unten an und arbeite dich Reihe für Reihe nach oben, damit sich die Schindeln überlappen. Und plane einen Dachüberstand von mindestens 15-20 cm an allen Seiten ein – das schützt die Wände vor Regen.
Sicherheit: Hier gibt es NULL Kompromisse!
Jetzt kommt der wichtigste Teil, denn hier geht es um die Sicherheit deiner Kinder. Denk wie ein Kind und suche nach potenziellen Gefahren.
- Kopffangstellen: Das ist die größte Gefahr! Alle Öffnungen, durch die ein Kinderkörper, aber nicht der Kopf passt, sind tabu. Das betrifft vor allem Geländer. Der Abstand zwischen den Stäben muss entweder kleiner als 8,9 cm oder größer als 23 cm sein. Alles dazwischen ist lebensgefährlich. Ich hab mal ein Haus gesehen, das ein Opa für seine Enkel gebaut hatte – die Geländerabstände waren perfekt, um sich zu strangulieren. Das mussten wir komplett umbauen. Diesen Fehler darfst du nicht machen!
- Scharfe Kanten und Splitter: Schleife ALLE Kanten und Ecken ab. Einfach mit Schleifpapier einmal drüberfahren, das reicht schon.
- Quetschgefahr: Achte bei Türen und Fensterläden auf genug Abstand, damit sich keine kleinen Finger einklemmen. Ein kleiner Gummipuffer kann hier Wunder wirken.
- Standsicherheit: Wenn das Haus fertig ist, rüttle kräftig daran. Es darf nicht wackeln. Tut es das doch, musst du die Verankerung im Boden verbessern.

Pflege und die ehrliche Kostenfrage
Auch das beste Lärchenholz freut sich ab und zu über etwas Pflege. Wenn du es streichen willst, nimm unbedingt eine Lasur oder ein Öl, das für Kinderspielzeug geeignet ist (achte auf die Norm EN 71-3). Diese sind speichelfest und dünsten keine Schadstoffe aus.
Einmal im Jahr, am besten im Frühling, solltest du alle Schrauben nachziehen und nach rauen Stellen suchen. Alle paar Jahre kannst du den Anstrich erneuern. Das ist an einem Nachmittag erledigt und verdoppelt die Lebensdauer.
Und was kostet der Spaß jetzt wirklich? Für ein solides Haus (ca. 1,5m x 1,5m) aus gutem Holz solltest du realistisch planen:
- Konstruktionsholz (Lärche/Douglasie): ca. 250 – 350 €
- Verkleidung (Lärche/Douglasie): ca. 300 – 450 €
- Dach (Bitumen, Pappe): ca. 80 – 120 €
- Fundament & Schrauben (gute Qualität!): ca. 120 – 180 €
- Holzschutzlasur (kindersicher): ca. 30 – 50 €
Wir landen also irgendwo zwischen 780 und 1.150 Euro. Ja, das ist Geld. Aber dafür baust du etwas von Wert, eine Erinnerung, ein kleines Stück Zuhause im Garten. Und der Stolz in den Augen deiner Kinder, wenn sie ihr eigenes, sicheres Reich erobern – der ist sowieso unbezahlbar.

Deine Bau-Checkliste zum Abhaken
Damit du nichts vergisst, hier die wichtigsten Schritte im Überblick:
- [ ] Standort im Garten festlegen und ausmessen.
- [ ] Werkzeug- und Materialliste schreiben und alles besorgen.
- [ ] Fundament ausheben, mit Schotter füllen, verdichten und plan abziehen.
- [ ] Gehwegplatten als trockene Auflagepunkte für das Haus legen.
- [ ] Vier Wandrahmen am Boden liegend zusammenbauen (Diagonalen prüfen!).
- [ ] Wandrahmen aufstellen, ausrichten und miteinander verschrauben.
- [ ] Dachkonstruktion bauen und aufsetzen.
- [ ] Dach mit Dachpappe und Bitumenschindeln eindecken.
- [ ] Wände mit Stülpschalung oder Nut-und-Feder-Brettern verkleiden.
- [ ] Alle Kanten schleifen, um Splitter zu vermeiden.
- [ ] Finale Sicherheitsprüfung: Rütteln, alle Öffnungen checken, keine scharfen Kanten.
- [ ] Optional: Mit einer kindersicheren Lasur streichen.
- [ ] Einweihungsparty feiern!
Bildergalerie


Welches Holz ist denn nun das Richtige?
Für die tragende Konstruktion ist oft von kesseldruckimprägniertem (KDI) Holz die Rede. Es ist günstig und gegen Fäulnis geschützt, kann aber chemische Salze enthalten. Eine hochwertigere, natürlich langlebige Alternative sind Lärche oder Douglasie. Sie kosten mehr, kommen aber oft ohne chemische Behandlung aus und entwickeln mit der Zeit eine wunderschöne silbergraue Patina. Für die Fassade oder sichtbare Teile ist unbehandeltes Lärchenholz oft die ästhetischste und sicherste Wahl für Kinderhände.

Der unsichtbare Feind jedes Holzbaus im Garten ist die Feuchtigkeit von unten. Ein direkter Kontakt des Holzes mit dem Erdreich ist das sichere Todesurteil für Ihr Projekt.
Deshalb ist die Verwendung von H-Pfostenträgern aus verzinktem Stahl, die einbetoniert werden, keine Übertreibung, sondern eine Investition in die Ewigkeit. Sie halten die gesamte Struktur vom Boden fern, sorgen für eine perfekte Belüftung und verhindern, dass die Pfosten nach wenigen Jahren wegrotten. Das ist das Fundament für ein Haus, das Generationen überdauert.

- Eine funktionierende Türklingel (es gibt einfache batteriebetriebene Modelle)
- Ein kleiner Briefkasten für geheime Botschaften
- Blumenkästen unter den Fenstern, die gemeinsam bepflanzt werden
- Ein personalisiertes Namensschild neben der Tür
Das Geheimnis? Es sind diese kleinen, interaktiven Details, die aus einem Holzhaus ein echtes Zuhause für die Fantasie machen.


Der richtige Anstrich: Eine gute Farbe schützt nicht nur das Holz, sondern verleiht dem Haus auch seinen Charakter. Greifen Sie unbedingt zu Farben, die für Kinderspielzeug geeignet sind und der Norm DIN EN 71-3 entsprechen. Das garantiert, dass sie speichel- und schweißecht sind.
Marken & Stile: Für den klassischen, skandinavischen Look sind die deckenden Landhausfarben von Osmo eine robuste Wahl. Wer es edler mag, findet bei Farrow & Ball wetterfeste Außenfarben in einzigartigen, matten Tönen, die das Spielhaus zu einem echten Design-Statement im Garten machen.

„Freies Spiel im Freien ist für die Entwicklung von Kindern von entscheidender Bedeutung. Es fördert nicht nur die Motorik, sondern auch Kreativität, Problemlösungsfähigkeiten und soziale Kompetenz.“ – Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V. (BAG)

Der Schrauben-Check: Geben Sie hier lieber einen Euro mehr aus. Verzinkte Schrauben sind der Mindeststandard, aber bei Hölzern wie Lärche oder Eiche können sie mit der Zeit schwarze Flecken verursachen. Die beste Wahl sind Edelstahlschrauben (A2 oder bei Küstennähe A4). Marken wie Spax oder Würth bieten spezielle Terrassen- oder Fassadenschrauben mit Bohrspitze an, die das Holz nicht spalten und sauber versenkt werden können.


Sicherheit geht vor, besonders bei den Fenstern. Hier gibt es zwei klare Favoriten:
- Plexiglas (Acrylglas): Es ist leicht, bruchsicher und einfach zuzuschneiden. Ideal für ein Spielhaus, da keine scharfen Scherben entstehen können. Achten Sie auf eine UV-beständige Variante, damit es nicht vergilbt.
- Echtglas: Sollte nur als Verbund-Sicherheitsglas (VSG) in Betracht gezogen werden. Es ist teurer, schwerer und aufwendiger im Einbau, bietet aber eine kratzfestere und klarere Sicht. Für die meisten Spielhäuser ist Plexiglas jedoch die klügere und sicherere Wahl.

Haben Sie schon an die Belüftung gedacht? Ein häufiger Fehler ist, das Spielhaus hermetisch abzudichten. Das führt im Sommer zu unerträglicher Hitze und fördert ganzjährig die Bildung von Kondenswasser und Schimmel. Planen Sie bewusst kleine Lüftungsöffnungen ein, zum Beispiel durch ein winziges, vergittertes Fenster unter dem Dachgiebel oder indem Sie die Tür nicht ganz luftdicht schließen. Das sorgt für ein gesundes Klima im Inneren.

Wussten Sie schon? Die TÜV-Norm für öffentliche Spielplatzgeräte (EN 1176) ist für private Gärten nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Dennoch liefert sie wertvolle Anhaltspunkte für maximale Sicherheit: Achten Sie auf abgerundete Kanten, vermeiden Sie Spalten, in denen sich Finger einklemmen könnten (zwischen 8 und 25 mm), und sorgen Sie bei Anbauten wie einer Rutsche oder Kletterwand für ausreichenden Fallschutz, z. B. durch Rindenmulch oder spezielle Fallschutzmatten.


Fundament A: Punktfundament. Hierfür heben Sie für jeden Eckpfosten ein Loch aus (ca. 80 cm tief für Frostsicherheit) und füllen es mit Beton, in den ein Pfostenträger gesetzt wird. Es ist die stabilste, aber auch aufwendigste Methode.
Fundament B: Gehwegplatten. Eine einfachere Alternative. Sie ebnen den Untergrund, legen eine Schicht Schotter und Sand darauf und platzieren an den Auflagepunkten des Hauses einfache Beton-Gehwegplatten. Weniger dauerhaft als ein Betonfundament, aber für kleinere, leichtere Häuser oft ausreichend.

Beziehen Sie Ihre Kinder mit ein, aber auf sichere Weise! Kleinere Kinder können beim Streichen von bereits zugeschnittenen Brettern helfen (natürlich mit ungiftiger Farbe). Ältere Kinder können unter Aufsicht beim Schleifen von Kanten oder beim Anreichen von Werkzeug assistieren. Allein das gemeinsame Ausmessen und Abstecken des Standorts macht das Projekt von Anfang an zu einem Familienabenteuer.

- Eine Innenwand mit Tafelfarbe streichen.
- Eine kleine Sitzbank mit aufklappbarem Deckel für Spielzeug.
- Solarbetriebene Lichterketten für eine magische Abendstimmung.
- Ein einfacher Flaschenzug, der an einem Balken befestigt wird.


Wie bekommt das Dach den letzten Schliff?
Die einfachste Lösung ist besandete Dachpappe, die einfach aufgenagelt wird. Etwas schöner und haltbarer sind Bitumenschindeln, die es in verschiedenen Formen und Farben gibt und die an ein echtes Ziegeldach erinnern. Sie werden überlappend verlegt und genagelt. Das sorgt für eine hohe Dichtigkeit und eine tolle Optik, die den Aufwand wert ist.

Der erste Winter-Check: Nach dem ersten Winter lohnt sich eine kurze Inspektion. Haben sich Schrauben gelockert? Gibt es Risse im Holz, die versiegelt werden sollten? Ist das Dach noch überall dicht? Eine fünfminütige Kontrolle im Frühjahr kann die Lebensdauer des Hauses um Jahre verlängern und stellt sicher, dass es für die neue Spielsaison wieder absolut sicher ist.

Denken Sie vertikal! Ein Spielhaus muss nicht immer nur ebenerdig sein.
Schon ein kleines Podest von 50-80 cm Höhe, erreichbar über eine kleine Leiter oder eine Rampe, verdoppelt den Spielwert. Es schafft eine „Oben“- und „Unten“-Ebene, bietet einen besseren Ausblick und ermöglicht den Anbau einer kleinen Rutsche. Der Raum unter dem Podest kann zudem als „Garage“ für Spielzeugautos oder als schattiger Sandkasten genutzt werden.


- Es schafft ein Gefühl von Geborgenheit und einen eigenen Rückzugsort.
- Es fördert das Rollenspiel und die Kreativität wie kaum ein anderes Spielzeug.
- Es motiviert, mehr Zeit an der frischen Luft zu verbringen.
Der Grund? Ein Spielhaus ist mehr als ein Objekt. Es ist eine leere Bühne, die Kinder mit ihren eigenen Geschichten füllen.

Der skandinavische Ansatz beim Design von Spielhäusern verzichtet oft auf knallige Farben und überladene Formen. Stattdessen stehen klare Linien und das Material selbst im Vordergrund. Oft wird hochwertiges Holz einfach nur mit einem transparenten, schützenden Öl behandelt, um die natürliche Maserung zu betonen. Das Ergebnis ist ein zeitloses Spielhaus, das sich harmonisch in den Garten einfügt und die Fantasie der Kinder anregt, anstatt sie mit Reizen zu überfluten.

Muss es immer ein Bausatz sein?
Nein! Eine spannende und nachhaltige Alternative ist die Verwendung von recycelten Materialien. Ein altes, stabiles Fenster vom Sperrmüll kann zum Herzstück der Fassade werden. Palettenholz, sorgfältig geschliffen und behandelt, eignet sich für nicht-tragende Wände oder den Innenausbau. Das spart nicht nur Geld, sondern verleiht dem Haus auch einen einzigartigen Charakter und eine persönliche Geschichte.


Geheimtür oder Klappe? Eine kleine Falltür im Boden (natürlich nur bei Stelzenhäusern und nicht aus großer Höhe!) oder eine versteckte Tür in einer Wand, die wie ein Bücherregal aussieht, ist der Traum jedes Kindes. Solche Elemente sind mit etwas handwerklichem Geschick und stabilen Scharnieren relativ einfach umzusetzen und heben Ihr Spielhaus auf ein legendäres Niveau.

Der häufigste Fehler bei der Standortwahl: Die Sonne wird unterschätzt.
Ein Standort in der prallen Mittagssonne ohne jeglichen Schatten kann das Spielhaus im Sommer in eine unbenutzbare Sauna verwandeln. Ideal ist ein Platz, der am Vormittag Sonne bekommt und am Nachmittag im lichten Schatten eines Baumes oder des Wohnhauses liegt.

Denken Sie an die Zukunft! Ein Spielhaus kann mit den Kindern „wachsen“. Was heute ein Kaufladen ist, kann in ein paar Jahren mit Sitzsäcken und einem kleinen Tisch zur coolen Hütte für Hausaufgaben im Freien oder zum Treffpunkt für Freunde werden. Eine stabile Grundkonstruktion und eine ausreichende Innenhöhe (mindestens 1,50 m) machen diese Umnutzung später problemlos möglich.


Sensorik-Elemente: Binden Sie die Sinne mit ein. Ein Windspiel aus Bambus am Dachvorsprung, eine Außenwand mit unterschiedlichen Oberflächen (glatt geschliffenes Holz, eine raue Rinden-Sektion, ein Feld mit bunten Fliesenmosaiken) oder duftende Kräuter in den Blumenkästen machen das Haus zu einem Erlebnis für mehr als nur die Augen.

Wie schütze ich das Holz effektiv, aber kindgerecht?
Vergessen Sie aggressive Holzschutzlasuren aus dem Baumarkt-Regal. Die beste, ungiftige Methode ist ein zweistufiger Prozess: Zuerst eine farblose Grundierung, die tief ins Holz einzieht und es vor Bläue und Pilzen schützt. Anschließend zwei Schichten eines hochwertigen Holzöls oder einer offenporigen Lasur auf Wasserbasis. Marken wie Auro oder Biofa bieten hier rein natürliche und für Kinder unbedenkliche Produkte an.

- Der Boden unter der Rutsche ist nicht gesichert.
- Die Leiter hat runde Sprossen, die bei Nässe extrem rutschig sind (flache Stufen sind besser).
- Der Abstand zwischen den Geländerstäben auf einer Veranda ist zu groß (> 10 cm).
Die Lösung? Denken Sie wie ein neugieriges Kind und überprüfen Sie jeden Winkel auf potenzielle Gefahren, bevor das Haus zum Spielen freigegeben wird.
Wasser ist der natürliche Feind des Holzes, aber auch Ihr bester Freund bei der Qualitätskontrolle.
Machen Sie den Test: Spritzen Sie nach dem Anstrich Wasser auf die Außenwand. Perlt es sauber ab, ist der Schutz perfekt. Zieht es ins Holz ein oder hinterlässt dunkle Flecken, braucht es noch eine weitere Schicht Farbe oder Öl. Dieser einfache Trick stellt sicher, dass Ihr Werk für den nächsten Regenguss gewappnet ist.




