Terrassen-Glaswand: Dein Guide für eine stabile Wohlfühl-Oase (ohne teure Fehler)
Was wäre ein Zuhause ohne den Blick ins Grüne? Entdecken Sie die atemberaubende Eleganz von Glaswand Terrassen!
In einer Welt, in der der Raum oft als Mangelware gilt, eröffnet eine Glaswand Terrasse neue Dimensionen. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem sonnigen Nachmittag, umgeben von transparentem Glas, das die Natur in Ihr Wohnzimmer einlädt. Der Wind spielt mit den Blättern der Pflanzen, während Sie mit einem kühlen Getränk in der Hand das Gefühl von Freiheit und Luxus genießen. Diese architektonischen Meisterwerke sind nicht nur ein Schutz vor der Witterung, sondern auch ein Statement für Stil und Raffinesse.
Ich hab in meinem Leben unzählige Terrassen gesehen. Manche stehen nach Jahrzehnten noch da wie eine Eins, andere sind schon nach dem zweiten Winter ein Fall für den Bagger. Und ganz ehrlich? Der Unterschied ist selten das Geld, sondern fast immer das Know-how. Eine Glaswand für die Terrasse ist eben so viel mehr als nur eine Scheibe. Es ist ein komplettes System, das Wind, Wetter und der Zeit trotzen muss.
Inhaltsverzeichnis
- Erst die Frage, dann das Glas: Was soll deine Glaswand eigentlich können?
- Das Herzstück: Warum das richtige Glas keine Geschmackssache ist
- Die Konstruktion: Das Skelett, das alles zusammenhält
- Das Fundament: Warum die 80-Zentimeter-Regel heilig ist
- Der Ablauf: Von der Idee bis zur fertigen Wand
- Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Hausnummer
- Pflege für Faule: So bleibt deine Glaswand ewig schön
- Dein Gewinn: Mehr als nur Glas
- Bildergalerie
Lass uns mal Klartext reden. Nicht über irgendwelche unrealistischen Spar-Angebote, sondern über solides Handwerk. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt, damit du am Ende nicht nur Geld ausgibst, sondern Lebensqualität gewinnst und deine Investition sich auch nach vielen Jahren noch richtig gut anfühlt.
Erst die Frage, dann das Glas: Was soll deine Glaswand eigentlich können?
Wenn Leute zu mir kommen, höre ich oft nur: „Ich will eine Glaswand.“ Meine erste Gegenfrage ist dann immer: „Super Idee! Aber was genau soll die Wand für dich tun?“ Das ist der absolute Knackpunkt. Denn ein simpler Windschutz an der Seite hat völlig andere Anforderungen als eine komplett geschlossene Verglasung, die ja schon fast ein Kaltwintergarten ist.
Im Grunde gibt es drei klassische Varianten:
- Der reine Windschutz: Das sind meistens feststehende Elemente an einer oder zwei Seiten deiner Terrasse. Perfekt, um die fiese, vorherrschende Windrichtung auszusperren und eine kuschelige Ecke zu schaffen. Die Statik ist hier noch überschaubar, aber trotzdem nicht zu vernachlässigen.
- Die Verglasung unter einem Dach: Du hast schon eine Terrassenüberdachung? Optimal! Mit seitlichen Glaselementen und vielleicht sogar Schiebetüren an der Front machst du daraus einen rundum geschützten Raum. Hier wirken die Windkräfte schon auf größere Flächen, was die Befestigung an Wand und Boden anspruchsvoller macht.
- Das Glashaus oder der Kaltwintergarten: Das ist die Königsdisziplin. Hier bauen wir eine komplette Hülle aus Glas mit eigenem Glasdach. Da geht es nicht nur um Wind, sondern auch um Schneelasten im Winter. Entwässerung und eine gute Belüftung sind hier das A und O und müssen von der ersten Minute an mitgeplant werden.
Wenn wir das geklärt haben, DANN können wir über Material reden. Ein alter Grundsatz aus der Werkstatt lautet: Erst die Funktion verstehen, dann die Lösung bauen.
Das Herzstück: Warum das richtige Glas keine Geschmackssache ist
Glas ist nicht gleich Glas. Wenn ich im Baumarkt manchmal Angebote für „Terrassenglas“ sehe, wird mir ehrlich gesagt ein bisschen anders. Für fast jede senkrechte Glaswand gibt es eine ganz klare Vorschrift, die sozusagen unsere Handwerker-Bibel ist: die DIN 18008. Wer die ignoriert, spielt mit der Sicherheit.
Verbund-Sicherheitsglas (VSG) – Dein Bodyguard
Für alle feststehenden Wände ist VSG die einzig sinnvolle Wahl. Stell es dir wie ein Sandwich vor: zwei Glasscheiben mit einer extrem reißfesten Folie dazwischen. Der riesige Vorteil: Wenn das Glas bricht – zum Beispiel durch einen heftigen Stoß –, bleiben die Splitter an dieser Folie kleben. Es gibt ein Spinnennetz-Muster, aber die Scheibe fällt nicht raus. Es entsteht keine gefährliche, offene Lücke. Ich wurde mal zu einer Familie gerufen, bei der ein Kind mit dem Dreirad volle Kanne gegen die Glaswand gefahren ist. Das Glas war hin, aber es blieb im Rahmen. Die Eltern waren heilfroh. Mit einfachem Glas wäre das ein Albtraum gewesen.
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) – Für alles, was sich bewegt
ESG ist speziell wärmebehandeltes Glas und dadurch viel stoßfester als normales Glas. Wenn es doch mal bricht, zerfällt es in tausende kleine, stumpfe Krümel, wie du es von Autoseitenscheiben kennst. Das Verletzungsrisiko ist also viel geringer. Wir nehmen ESG deshalb vor allem für bewegliche Teile wie Schiebe- oder Pendeltüren. Gut zu wissen: ESG kann nach dem Härten nicht mehr bearbeitet werden. Jeder Schnitt, jede Bohrung muss vorher exakt sitzen. Ein Messfehler bedeutet hier immer: komplett neu bestellen.
Die Glasstärke: Reine Physik, kein Bauchgefühl
„Reichen 8 mm oder nehmen wir lieber 10 mm?“ Diese Frage ist keine Design-Entscheidung. Die nötige Glasstärke wird berechnet. Sie hängt von drei Dingen ab:
- Größe der Scheibe: Je größer, desto dicker. Logisch.
- Windlastzone: An der Küste pfeift ein ganz anderer Wind als im Schwarzwald. Deutschland ist in Zonen eingeteilt. Eine schnelle Suche nach „Windlastzonenkarte Deutschland“ beim DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) zeigt dir sofort, wo du wohnst. Meistens ist es im Binnenland Zone 1 oder 2, an der Küste 3 oder 4.
- Einbauhöhe: Eine Glaswand im Erdgeschoss ist weniger belastet als eine auf einer Dachterrasse im fünften Stock.
Für eine typische Seitenwand von 2,20 m Höhe und 1,00 m Breite landen wir meist bei VSG mit einer Dicke um die 8 bis 10 Millimeter.
Die Konstruktion: Das Skelett, das alles zusammenhält
Das beste Glas bringt nichts, wenn die Halterung schlappmacht. Die Profile sind das Skelett, das die Kräfte aufnimmt und sicher in den Boden ableitet. Hier gibt es im Wesentlichen drei Kandidaten:
Aluminium ist der moderne Standard. Es ist leicht, absolut wetterfest (rostet nicht!) und kann in jeder denkbaren Farbe beschichtet werden. Für eine offene Terrasse reichen normale „kalte“ Profile völlig aus. Preislich liegt es im guten Mittelfeld und ist am pflegeleichtesten.
Stahl ist noch stabiler und erlaubt super filigrane, schlanke Konstruktionen mit Industrie-Charme. Er muss aber perfekt vor Rost geschützt werden, meist durch eine Feuerverzinkung und eine Pulverbeschichtung. Das macht ihn etwas aufwendiger und in der Regel auch teurer als Aluminium.
Holz schafft eine wunderbar warme, natürliche Atmosphäre. Aber es ist auch eine Diva. Holz braucht Pflege und muss regelmäßig geölt oder gestrichen werden, damit es nicht leidet. Wichtig ist hier, dass das Holz nie direkt im Nassen steht. Preislich kann es je nach Holzart von moderat bis sehr teuer gehen.
Apropos Halterung: Rahmenlose Systeme, bei denen das Glas nur oben und unten in einer schmalen Schiene steckt, sehen mega elegant aus. Aber Achtung! Die stellen höchste Ansprüche an das Fundament. Ich wurde mal zu einer Reparatur gerufen, wo sich der Untergrund nur um 5 Millimeter gesetzt hatte. Ergebnis: Die große Frontscheibe für fast 2.500 Euro war komplett durchgerissen. Das war teures Lehrgeld für den Bauherrn.
Das Fundament: Warum die 80-Zentimeter-Regel heilig ist
Ich kann es nicht oft genug sagen: Die teuerste Glaswand ist wertlos, wenn das Fundament nichts taugt. Das ist der häufigste und teuerste Fehler überhaupt. Bei uns muss ein Fundament „frostfrei“ sein, also mindestens 80 cm tief in die Erde reichen. Warum? Im Winter gefriert das Wasser im Boden, dehnt sich aus und drückt ein zu flaches Fundament einfach nach oben. Im Frühling taut es, alles sackt wieder ab – und deine Glaswand steht unter einer Spannung, die sie irgendwann nicht mehr aushält.
Stell dir das mal bildlich vor: Wir heben einen Graben aus, ca. 30 cm breit und 80 cm tief. Da kommt Beton rein. In den feuchten Beton setzen wir Anker, an denen später die Profile bombenfest verschraubt werden. Das ist die Basis für alles.
Und was ist mit Selbermachen? Ganz ehrlich: Den Graben nach genauen Vorgaben ausheben, das traue ich einem geschickten Heimwerker absolut zu. Damit kann man ein paar Euro sparen. Aber sobald es an den Beton, die exakte Ausrichtung der Anker und die Montage des Glases geht, sollten die Profis ran. Hier entscheidet sich die Langlebigkeit des ganzen Projekts.
Der Ablauf: Von der Idee bis zur fertigen Wand
So ein Projekt hat einen klaren Fahrplan. Und sei nicht ungeduldig! Rechne realistisch mit 6 bis 10 Wochen von der ersten Messung bis zur fertigen Wand. Allein das maßgefertigte Sicherheitsglas braucht oft 3 bis 5 Wochen, bis es geliefert wird.
Eine Frage, die immer kommt, ist die nach der Baugenehmigung. Das ist oft unkomplizierter als gedacht. Eine einfache Seitenwand ist häufig genehmigungsfrei. Ein komplettes Glashaus aber fast immer genehmigungspflichtig. Ein kurzer Anruf oder eine Mail an dein lokales Bauamt schafft Klarheit. Such einfach online nach „Landesbauordnung [dein Bundesland]“ und „genehmigungsfreie Bauvorhaben“, um dich vorab zu informieren.
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Hausnummer
Vergiss reißerische Angebote. Eine maßgefertigte, sichere und langlebige Lösung vom Fachmann hat ihren Preis. Hier mal ein paar realistische Beispiele, inklusive Montage und Mehrwertsteuer:
- Eine einzelne Seitenwand (ca. 2,20 m hoch, 2,50 m breit): Plane hier realistisch zwischen 3.500 € und 5.000 € ein.
- Eine dreiseitige Verglasung unter einem Dach (ca. 8 laufende Meter): Hier geht es eher in Richtung 8.000 € bis 14.000 €, je nachdem, wie viele teure Schiebeelemente du möchtest.
- Ein komplettes Glashaus (ca. 4×3 Meter): Hier reden wir schnell über 18.000 € bis 30.000 € und aufwärts.
Wo sparen – und wo auf keinen Fall?
Ein paar Stellschrauben gibt es immer, aber bitte an der richtigen Stelle!
Sparen ERLAUBT:
- Wähle eine Standardfarbe für die Profile (z.B. Anthrazit) statt einer teuren Sonderlackierung.
- Plane mehr feste Elemente und weniger bewegliche Schiebetüren. Jedes Schiebeelement ist technisch aufwendiger und damit teurer.
- Wie gesagt: Den Aushub für das Fundament nach Absprache selbst übernehmen.
Sparen VERBOTEN:
- Niemals an der Glasqualität! VSG ist für feste Teile Pflicht. Punkt.
- Niemals an der Fundamenttiefe! Die 80 cm sind heilig.
- Niemals an der professionellen Montage! Das Glas wiegt enorm viel und muss spannungsfrei und sicher eingesetzt werden. Das ist kein Job für Laien.
Pflege für Faule: So bleibt deine Glaswand ewig schön
Eine gute Glaswand ist super pflegeleicht. Du brauchst kein riesiges Arsenal. Hier ist dein Starter-Set:
Ein Eimer mit lauwarmem Wasser, ein Spritzer normales Spüli, ein weiches Tuch und ein guter Gummi-Abzieher. Das war’s für die Scheiben. Scheuermilch oder kratzige Schwämme sind tabu!
Für die Laufschienen von Schiebetüren nimmst du eine alte Zahnbürste, um Laub und Dreck rauszukratzen. Und einmal im Jahr sprühst du etwas Silikonspray auf die Laufrollen, damit alles flutscht. Wichtig: Nimm kein harziges Öl wie WD-40, das zieht nur neuen Schmutz an!
Dein Gewinn: Mehr als nur Glas
Eine Glaswand ist eine der besten Investitionen in deine Lebensqualität. Ich denke da an eine Familie, deren West-Terrasse ab 18 Uhr immer ungemütlich zugig war. Nach dem Bau einer simplen Seitenwand sitzen sie jetzt bis in den späten Abend draußen und genießen den Sonnenuntergang. Du verlängerst deine Freiluftsaison um Monate – vom ersten warmen Frühlingstag bis in den goldenen Herbst.
Geh das Projekt mit Verstand an. Hol dir Angebote von Fachbetrieben, vergleiche nicht nur den Preis, sondern auch die Details. Eine gute Investition in Qualität ist immer auch eine Investition in deine Sicherheit und den Wert deines Hauses. Und dann wirst du über Jahre hinweg jeden einzelnen Sonnenstrahl genießen, den deine neue Glaswand für dich einfängt.
Bildergalerie
Sicherheitsglas ist nicht gleich Sicherheitsglas: Oft wird von „Sicherheitsglas“ gesprochen, doch der Teufel steckt im Detail. Für Terrassenverglasungen kommt fast immer Verbundsicherheitsglas (VSG) zum Einsatz. Anders als Einscheibensicherheitsglas (ESG), das bei Bruch in kleine Krümel zerfällt, hält beim VSG eine reißfeste Folie zwischen den Scheiben die Bruchstücke zusammen. Das minimiert das Verletzungsrisiko drastisch und bietet sogar einen erhöhten Einbruchschutz.
- Vermeiden Sie kreisende Bewegungen beim Putzen, diese hinterlassen oft Schlieren. Arbeiten Sie stattdessen in geraden, überlappenden Bahnen von oben nach unten.
- Ein hochwertiger Abzieher mit weicher Gummilippe ist die halbe Miete. Nach jedem Zug die Lippe mit einem Tuch trocknen!
- Destilliertes Wasser im Putzwasser verhindert Kalkflecken, besonders in Regionen mit hartem Wasser.
Wussten Sie schon? Eine fachmännisch installierte Terrassenverglasung kann den Wert einer Immobilie um bis zu 10 % steigern, so Schätzungen von Immobilienexperten.
Diese Wertsteigerung entsteht nicht nur durch die zusätzliche Nutzfläche, sondern auch durch die verbesserte Energiebilanz des angrenzenden Wohnraums und die deutlich höhere Aufenthaltsqualität. Es ist eine Investition, die sich doppelt auszahlt.
Welche Farbe für die Profile?
Während Weiß schnell steril wirken kann, hat sich Anthrazit (oft RAL 7016) zum unangefochtenen Favoriten entwickelt. Der Grund: Dunkle, schlanke Rahmen treten optisch in den Hintergrund und lenken den Blick uneingeschränkt in den Garten. Sie wirken wie ein Passepartout für die Natur und verleihen selbst massiven Konstruktionen eine moderne, unaufdringliche Eleganz.
Wird es hinter dem Glas im Sommer nicht unerträglich heiß?
Eine berechtigte Sorge! Die Lösung liegt in speziellem Sonnenschutzglas. Diese Gläser besitzen eine hauchdünne, unsichtbare Metallbeschichtung, die einen Großteil der Wärmestrahlung der Sonne reflektiert, während das sichtbare Licht fast ungehindert passieren kann. In Kombination mit einer guten Belüftungsmöglichkeit und eventuell einer Außenbeschattung (Markise) bleibt Ihre Terrasse auch an heißen Tagen eine Wohlfühlzone.
Rahmenlos: Bietet maximale Transparenz und ein schwebendes Gefühl. Die einzelnen Scheiben werden nur oben und unten in Schienen geführt. Ideal für den reinen Windschutz, wo die Optik im Vordergrund steht.
Gerahmt: Bietet höhere Stabilität und bessere Dichtigkeit, was bei geschlossenen Systemen entscheidend ist. Moderne Systeme von Herstellern wie Schüco oder Solarlux bieten heute extrem schlanke Profile, die den Panoramablick kaum schmälern.
Das A und O bei geschlossenen Systemen ist die Entwässerung. Nichts ist ärgerlicher als Wasser, das sich sammelt oder ins Haus läuft. Achten Sie auf diese Details:
- In die Bodenschiene integrierte Entwässerungsöffnungen.
- Ein leichtes Gefälle der Terrasse vom Haus weg (ca. 1-2 %).
- Bei einem Glashaus: eine ausreichend dimensionierte Dachrinne mit Fallrohr.
- Die gesamte Glasfront lässt sich wie eine Ziehharmonika auf ein schmales Paket zusammenfalten.
- Es entsteht eine riesige, barrierefreie Öffnung ohne störende Pfosten im Durchgangsbereich.
- Perfekt für eine maximale Verbindung von Innen und Außen an warmen Tagen.
Das Geheimnis? Moderne Falt-Schiebe-Systeme. Sie sind die flexibelste Lösung, um eine Terrasse komplett zu öffnen oder zu schließen.
Lassen Sie sich vom skandinavischen „Uterum“ (Außenraum) inspirieren. In Schweden und Norwegen ist der verglaste Anbau seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Architektur. Er dient als lichtdurchfluteter Pufferraum, um die kurze Sommersaison maximal zu verlängern und die Natur selbst bei rauem Wetter hautnah zu erleben.
„Der Winddruck auf eine 10 m² große Glasfläche kann bei einer Böe von 100 km/h schnell eine Kraft von über 500 Kilogramm erreichen.“
Diese Zahl macht deutlich, warum die Verankerung im Boden und an der Hauswand kein Fall für Heimwerker ist. Ein Fachbetrieb berechnet die Statik anhand Ihrer lokalen Wind- und Schneelastzone und sorgt für eine Befestigung, die diesen Kräften sicher standhält.
Tipp für Putzmuffel: Fragen Sie nach selbstreinigendem Glas. Marken wie Pilkington Activ™ oder SGG BIOCLEAN nutzen eine spezielle Beschichtung, die zwei Dinge tut: Sie zersetzt organischen Schmutz mithilfe von UV-Licht und lässt Regenwasser als Film abperlen, der den gelösten Schmutz einfach mitnimmt. Das reduziert den Putzaufwand erheblich.
Was ist mit der Privatsphäre, wenn alles aus Glas ist?
Kein Problem, es gibt elegante Lösungen. Satinato-Glas (mattiertes Glas) bietet permanenten Sichtschutz in bestimmten Bereichen, etwa zum Nachbargrundstück hin. Eine flexiblere Variante sind Plissees oder Vertikal-Lamellen, die direkt an den Glaselementen montiert werden und sich bei Bedarf zuziehen lassen.
- Eine Baugenehmigung ist oft erforderlich, besonders bei kompletten Glashäusern oder wenn Grenzbebauungsvorschriften berührt werden.
- Der Bebauungsplan Ihrer Gemeinde kann Vorgaben zu Größe, Höhe und Materialien machen.
- Die Statik muss von einem Fachmann nachgewiesen werden.
Der erste Schritt? Ein kurzer Anruf bei Ihrem lokalen Bauamt. Das schafft Klarheit und verhindert teure Rückbau-Anordnungen.
Denken Sie über die reine Verglasung hinaus. Die Atmosphäre entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer Elemente:
- Integrierte LED-Beleuchtung: In die Dachsparren oder Profile eingelassene LED-Stripes schaffen abends ein magisches Ambiente.
- Heizstrahler: Moderne Infrarot-Dunkelstrahler wärmen ohne störendes rotes Licht und machen kühle Abende gemütlich.
- Beschattung: Eine Unterglas- oder Aufdachmarkise ist an sonnigen Südlagen unerlässlich.
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann eine Verglasung wie ein Kaltwintergarten den Heizenergiebedarf des dahinterliegenden Raumes um bis zu 20 % senken, da sie als thermische Pufferzone wirkt.
Kondenswasser an der Innenseite der (Einfach-)Verglasung ist im Winter normal. Es zeigt, dass die Abdichtung zum warmen Haus gut ist. Wichtig ist regelmäßiges Stoßlüften, um die feuchte Luft abzuführen und Schimmelbildung an angrenzenden Bauteilen zu verhindern. Schon 5-10 Minuten Querlüften am Tag machen einen riesigen Unterschied.
Der häufigste und teuerste Fehler: Ein mangelhaftes Fundament. Die Glaswand wiegt mehrere hundert Kilo und braucht einen absolut stabilen, frostsicheren Untergrund. Ein einfaches Verlegen von Terrassenplatten reicht nicht. Ein Streifen- oder Punktfundament aus Beton, das bis in eine frostfreie Tiefe (meist 80 cm) reicht, ist unabdingbar, um Setzungen und Verformungen der Konstruktion zu verhindern.
Stellen Sie sich einen kühlen, aber sonnigen Oktobertag vor. Der Wind peitscht die letzten Blätter von den Bäumen, aber Sie sitzen bei einer Tasse Tee im T-Shirt auf Ihrer Terrasse, umgeben von Glas, und beobachten das Schauspiel in wohliger Wärme. Oder ein lauer Sommerabend, an dem ein plötzlicher Schauer aufzieht. Statt panisch alles reinzuräumen, schieben Sie einfach die Glaselemente zu und genießen das Prasseln des Regens.
Schiebetür: Klassisch und bewährt. Ein oder mehrere Elemente gleiten parallel hinter ein feststehendes Teil. Platzsparend im Betrieb, da kein Schwenkbereich benötigt wird. Ideal, wenn nur ein Teil der Front geöffnet werden soll.
Falt-Anlage: Die gesamte Front wird im Zickzack zu einem schmalen Paket gefaltet. Ermöglicht die größte Öffnungsbreite und ein Gefühl von totaler Freiheit. Technisch aufwendiger und meist etwas teurer.
- Vollständig barrierefreier Übergang nach draußen.
- Keine Stolperkante, ideal für Kinder oder bei Bewegungseinschränkungen.
- Optisch eine nahtlose Verlängerung des Wohnraums.
Möglich wird dies durch thermisch getrennte und bodenbündig eingelassene Laufschienen, wie sie von Premium-Anbietern wie Sunflex oder Keller Minimal Windows angeboten werden. Ein Detail, das den Komfort auf ein neues Level hebt.
Aluminium: Absolut witterungsbeständig, pflegeleicht und formstabil. Ermöglicht sehr schlanke und dennoch tragfähige Konstruktionen. In allen erdenklichen Farben pulverbeschichtbar. Der heutige Standard für Langlebigkeit.
Holz/Alu: Die warme, wohnliche Optik von Holz auf der Innenseite, kombiniert mit einer wetterfesten Aluminiumschale außen. Verbindet das Beste aus beiden Welten, ist aber in der Regel die teuerste Variante.
Der akustische Unterschied ist verblüffend. Eine geschlossene Glaswand schirmt Straßenlärm oder laute Nachbarn effektiv ab und schafft eine Oase der Ruhe. Selbst bei geöffneten Elementen wirkt die verbleibende Verglasung als Schallschutz und sorgt für eine gedämpftere, privatere Atmosphäre auf Ihrer Terrasse.
Aluminium ist ein Champion der Nachhaltigkeit. Rund 75 % des jemals produzierten Aluminiums sind heute noch im Gebrauch. Das Recycling benötigt nur etwa 5 % der Energie, die für die Neuproduktion erforderlich ist.
Wenn Sie sich also für Aluminiumprofile entscheiden, wählen Sie einen Werkstoff, der nicht nur extrem langlebig, sondern auch hervorragend wiederverwertbar ist und so den Kreislauf schließt.
Vergessen Sie nicht die Beleuchtung! Indirektes Licht schafft am Abend eine zauberhafte Stimmung. In die Dachsparren oder die Wandanschlussprofile integrierbare LED-Bänder sind eine elegante Lösung. Sie sind unsichtbar, wenn sie ausgeschaltet sind, und tauchen den Raum bei Dunkelheit in ein weiches, stimmungsvolles Licht, das die Glasarchitektur perfekt zur Geltung bringt.
Am Ende geht es um mehr als nur um Glas und Aluminium. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der Ihre Lebenszeit im Freien verlängert. Ein Raum, in dem Sie den ersten Kaffee am Morgen in der Frühlingssonne genießen und den Tag bei einem Glas Wein ausklingen lassen, auch wenn es draußen schon kühl wird. Es ist eine direkte Investition in tägliche Lebensqualität.
