Sonnensegel für die Terrasse: Dein Guide für eine bombenfeste Montage (und woran die meisten scheitern)
Sonnensegel sind mehr als nur Schatten – sie verwandeln Ihre Terrasse in ein stilvolles Refugium. Entdecken Sie kreative Ideen!
„Wenn der Schatten spricht, flüstert er von Entspannung.“ So könnte es der alte Baum erzählen, während er sanft im Wind wiegt. Sonnensegel sind die wahren Helden des Freiluftlebens. Sie schützen nicht nur vor der Sonne, sondern schaffen auch eine Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Ob maritim, modern oder traditionell – die Vielfalt der Designs lässt keine Wünsche offen und verwandelt jede Terrasse in eine Oase der Ruhe.
Du träumst von einem schicken Sonnensegel über deiner Terrasse? Super Idee! Aber bevor du jetzt zum Baumarkt rennst, lass uns mal kurz Tacheles reden. Ich hab schon etliche dieser Dinger montiert und, was noch wichtiger ist, auch die wieder abmontiert, die der erste Herbststurm zerlegt hat. Ein Sonnensegel ist eben nicht nur ein Stück Stoff – es ist ein System, das unter enormer Spannung steht und krasse Kräfte aushalten muss.
Inhaltsverzeichnis
Vergiss mal kurz die Hochglanzbilder aus den Katalogen. Wir sprechen hier über die knallharte Realität: Physik, das richtige Material und vor allem die Befestigung. Denn genau da entscheidet sich, ob du die nächsten 15 Jahre entspannt im Schatten liegst oder dich über ausgerissene Dübel und gerissene Nähte ärgerst.
5 Fragen, die du dir stellen musst, bevor du einen Euro ausgibst:
Ganz ehrlich, nimm dir fünf Minuten Zeit für diese Punkte. Das erspart dir später eine Menge Kopfschmerzen und Geld.
- Sonne oder auch Regen? Willst du nur Schatten (luftdurchlässig) oder auch bei einem Schauer draußen sitzen bleiben (wasserdicht)? Das ist die wichtigste Weichenstellung.
- Wie windig ist deine Ecke? Wohnst du in einer geschützten Senke oder auf einer freien Fläche, wo der Wind so richtig durchpfeift?
- Wand oder Mast? Hast du eine stabile Hauswand zur Verfügung oder brauchst du freistehende Masten?
- Was sagt der Geldbeutel? Planst du eine schnelle Lösung für 300 € oder eine Profi-Anlage für die Ewigkeit, die auch mal 3.000 € kosten kann?
- Selber machen oder machen lassen? Bist du handwerklich fit und traust dir Fundamente und Wandmontage zu, oder holst du lieber einen Profi?

Die unsichtbaren Kräfte: Dein Segel ist stärker, als du denkst
Viele Leute sehen nur das Tuch, das Schatten spendet. Ich sehe da etwas anderes: pure Physik. Ein straff gespanntes Segel mit, sagen wir mal, 20 Quadratmetern kann bei einer ordentlichen Windböe eine Zugkraft von mehreren hundert Kilo auf JEDEN EINZELNEN Eckpunkt ausüben. Stell dir vor, an jeder Ecke zerrt ein Kleinwagen. Das muss deine Hauswand oder der Mast im Garten erst mal aushalten.
Ein entscheidender Faktor dabei ist das Gewebe. Ein wasserdichtes Segel wirkt wie ein echtes Bootssegel – es fängt den Wind voll ein und die Belastung auf die Ankerpunkte ist gigantisch. Ein luftdurchlässiges Gewebe hingegen ist viel entspannter, weil ein Teil des Windes einfach durchpfeifen kann. Das reduziert die Kräfte enorm.
Die unterschätzte Gefahr: Der Wassersack
Ich werde nie den Anruf eines Kunden vergessen. Er hatte ein großes, wasserdichtes Segel fast waagerecht gespannt. Nach einem nächtlichen Starkregen sammelten sich hunderte Liter Wasser in der Mitte. Dieser „Wassersack“ wog am Ende fast eine halbe Tonne. Tja, der Mast aus dünnwandigem Alu ist umgeknickt wie ein Streichholz und hat dabei noch ein paar Terrassenplatten mit aus dem Boden gerissen. Ein teurer Schaden, der so einfach vermeidbar gewesen wäre.

Achtung! Ein wasserdichtes Sonnensegel braucht IMMER ein Gefälle von mindestens 15 %, besser sogar 20 %. Das heißt: Auf 5 Metern Länge muss ein Höhenunterschied von mindestens 75 bis 100 Zentimetern her. Nur so läuft der Regen ab und bildet keine gefährlichen Lasten.
Das Herzstück: Welcher Stoff passt zu dir?
Die Wahl des Tuches ist keine reine Geschmacksfrage. Sie entscheidet über Langlebigkeit, Schutz und Aufwand. Im Grunde gibt es zwei Hauptkandidaten.
HDPE-Gewebe: Der luftige Alleskönner für Hitzetage
HDPE steht für „High-Density Polyethylen“, ein robustes Kunststoff-Netzgewebe. Fühlt sich technisch an, ist etwas steif und hat eine offene Struktur. Für reine Sonnenschutz-Anwendungen ist das meist die beste Wahl.
- Regenschutz? Eher nicht. Ein paar Tropfen hält es ab, aber bei richtigem Regen wirst du nass.
- Hitzestau? Kaum. Weil es luftdurchlässig ist, kann die warme Luft nach oben entweichen. Es bleibt also angenehm kühl darunter.
- Windlast? Mittel. Der Wind kann teilweise durch, was die Befestigung entlastet.
- Profi-Tipp: Achte aufs Gewicht. Gute Qualitäten liegen zwischen 280 und 340 g/m². Alles darunter leiert oft schnell aus. Schau auch auf die Ränder: Ein sauber umgenähter Saum mit eingearbeitetem Gurtband ist ein Muss für die Haltbarkeit.
- Preisklasse: Meist etwas günstiger als die wasserdichte Variante.

Polyester- & Acryl-Gewebe: Dein Schutzschild gegen Regen
Diese Stoffe fühlen sich an wie klassischer Markisenstoff. Sie sind dicht gewebt und beschichtet, um sie wasserdicht zu machen. Perfekt, wenn du deine Gartenmöbel bei einem Schauer schützen willst.
- Regenschutz? Ja, absolut. Dafür sind sie gemacht.
- Hitzestau? Ja, kann passieren. Da keine Luft entweichen kann, staut sich an heißen Tagen die Wärme darunter.
- Windlast? Hoch! Das Segel fängt den Wind voll ein und braucht eine extrem stabile Befestigung.
- Profi-Tipp: Frag nach „spinndüsengefärbten“ Stoffen. Hier wird das Garn durchgefärbt, bevor es gewebt wird. Das ist extrem farbecht und bleicht in der Sonne nicht aus. Billige Stoffe sind nur oberflächlich bedruckt und sehen nach zwei Sommern traurig aus.
- Preisklasse: In der Regel die teurere, aber auch multifunktionalere Option.
Die Befestigung: Hier darfst du NIEMALS sparen!
Ganz ehrlich, ein teures Segel an einer wackeligen Befestigung ist rausgeworfenes Geld und ein echtes Sicherheitsrisiko. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Befestigung an der Hauswand – aber richtig!
Die Hauswand scheint stabil, aber moderne Fassaden haben so ihre Tücken.
- Massives Mauerwerk (Beton, Vollziegel): Idealfall! Aber vergiss den 8er-Standarddübel. Du brauchst Schwerlastanker oder Injektionsmörtel mit einer massiven Gewindestange und einer Wandöse aus Edelstahl. Die dynamische Last durch Windböen hebelt dir einen einfachen Dübel über die Zeit einfach aus der Wand.
- Lochziegel: Spreizdübel sind hier tabu, die finden in den Hohlkammern keinen Halt. Hier MUSST du mit Injektionsmörtel und Siebhülsen arbeiten. Das ist aber kein Hexenwerk: Loch bohren (wichtig: ohne Schlag!), Loch gründlich ausblasen, Siebhülse reinstecken, Mörtel reindrücken, bis er vorne rausquillt, Gewindestange eindrehen. Hält bombenfest.
- Wärmedämmung (WDVS): ABSOLUT nichts für Heimwerker! Die Dämmung trägt null Last. Du musst durch die Dämmung hindurch ins tragende Mauerwerk. Dafür gibt es spezielle Abstandsmontagesysteme, die die Last sicher verankern und eine Kältebrücke verhindern. Falsche Montage führt hier nicht nur zum Absturz, sondern auch zu teuren Schäden an der Fassade. Hol dir dafür einen Fachmann!

Befestigung an Masten – das Fundament ist alles
Keine Wand da? Dann müssen Masten her. Aber bitte keine Einschlaghülsen für Wäschespinnen!
- Material: Nimm feuerverzinkten Stahl oder Edelstahl. Bei Edelstahl ist V2A der Standard. Wohnst du aber an der Küste (Salzluft!) oder hast einen Chlorpool, ist V4A Pflicht, weil es nicht rostet.
- Das Fundament: Die Faustregel lautet 40×40 cm im Quadrat und 80 cm tief. Diese Tiefe ist wichtig, um unter die Frostgrenze zu kommen, damit der Frost im Winter den Mast nicht anhebt. Betonier den Mast leicht schräg (ca. 10 Grad vom Segel weg), damit er den Zugkräften besser standhält.
- Geduld ist eine Tugend: Ein frisches Betonfundament braucht Zeit. Lass es mindestens 2-3 Wochen aushärten, bevor du den Mast mit der vollen Segelspannung belastest.
Kleiner Tipp zur Einkaufsliste: Rechne pro Wand-Ecke mal mit Materialkosten von ca. 60-80 € für eine Lösung, die wirklich hält. Eine massive Wandöse aus V4A-Edelstahl kostet ca. 25 €, ein gutes Spannschloss M10 um die 30 € und ein Set Schwerlastanker oder Injektionsmörtel nochmal 15-20 €. Hochwertige Teile findest du oft im Bootsbedarf oder in spezialisierten Online-Shops – die wissen, was Belastung aushält.

Die Kunst des Spannens: Faltenfrei und sicher
Ein schlaffes Segel sieht nicht nur furchtbar aus, es flattert im Wind und das zerstört auf Dauer die Nähte. Spannung ist alles! Darum haben gute Segel auch immer einen „konkaven Schnitt“, also nach innen gebogene Seiten. Nur so lässt sich die Spannkraft von den Ecken bis in die Mitte des Tuches leiten und alles wird schön straff.
Wichtiger Tipp beim Ausmessen: Wenn du ein Segel nach Maß bestellst, zieh vom gemessenen Abstand zwischen den Ankerpunkten auf jeder Seite etwa 5-10 % ab. Du brauchst diesen Platz für die Spannelemente (Spannschlösser, Karabiner), um das Segel später auch richtig auf Zug bringen zu können!
Beim Spannen selbst gehst du am besten über Kreuz vor, ähnlich wie beim Anziehen von Radmuttern am Auto. So verteilt sich die Spannung gleichmäßig.
Der ultimative Planungstipp: Werde zum Sonnen-Detektiv
Bevor du auch nur einen Ankerpunkt setzt, mach folgendes: Nimm dir an einem sonnigen Tag Zeit und beobachte den Schatten auf deiner Terrasse. Mach um 12 Uhr, 15 Uhr und 18 Uhr ein Foto oder markiere den Schattenverlauf mit Kreide. Das gibt dir ein perfektes Gefühl dafür, wo dein Segel hängen muss, um genau dann Schatten zu spenden, wenn du ihn brauchst.

Sicherheit und Pflege: Damit die Freude lange währt
Ein paar schnelle Regeln, damit nichts schiefgeht:
- Sturmwarnung? Segel runter! Bei Sturm (ab Windstärke 8) muss das Segel abgenommen werden. Das dauert mit den richtigen Karabinern nur wenige Minuten und rettet deine ganze Konstruktion.
- Winterpause ist Pflicht: Vor dem ersten Schnee oder Frost muss das Segel trocken eingelagert werden. Schneelast ist der Tod für jedes Segel.
- Grillen verboten: Offenes Feuer und heiße Grills haben unter einem Kunststoffsegel nichts verloren.
- Reinigung: Niemals mit dem Hochdruckreiniger! Der raue Strahl zerstört die Imprägnierung und die Nähte. Nimm eine weiche Bürste, lauwarmes Wasser und eine milde Seifenlauge. Gut abspülen und komplett trocknen lassen, bevor es ins Winterlager geht.
Mein Fazit aus der Praxis
Ein gutes Sonnensegel ist eine geniale Sache. Aber der Schlüssel zum Erfolg ist ein durchdachtes Gesamtsystem. Investiere Zeit in die Planung und vor allem: Gib dein Geld für eine massive, sichere Befestigung aus. Sie ist die Lebensversicherung für dein Sonnensegel. Wenn du dir bei der Montage an der Fassade unsicher bist, frag lieber einen Profi. Diese Investition zahlt sich in Sicherheit und Langlebigkeit tausendmal aus. Dann hast du auch wirklich lange Freude an deinem neuen Lieblingsplatz im Freien.

Bildergalerie



Kleines Detail, riesiger Unterschied: Achten Sie bei allen Metallteilen – von der Wandöse bis zum Karabiner – auf die Bezeichnung V4A-Edelstahl. Während V2A für viele Anwendungen ausreicht, bietet V4A durch seine Molybdän-Legierung einen überlegenen Korrosionsschutz, besonders in Küstennähe oder bei Pool-Umgebungen. Das ist der Profi-Standard, der Rost über Jahrzehnte keine Chance lässt.


- Lauwarmes Wasser und eine milde Seifenlösung (z.B. Kernseife) sind Ihre besten Freunde.
- Niemals mit dem Hochdruckreiniger! Das beschädigt die Imprägnierung und die Faserstruktur.
- Verwenden Sie eine weiche Bürste, um Schmutz sanft zu lösen.
- An der Luft trocknen lassen, niemals feucht einlagern.


Eine Windböe von nur 70 km/h (Windstärke 8) erzeugt auf ein 5×5 Meter großes, wasserdichtes Segel eine Zugkraft von über 250 Kilogramm – pro Befestigungspunkt!



Muss ein wasserdichtes Segel wirklich so stark geneigt sein?
Absolut, und hier ist kein Spielraum für Ästhetik. Eine Neigung von mindestens 15 Grad (das entspricht etwa 25-30 cm Höhenunterschied pro Meter) ist unverzichtbar. Alles darunter riskiert die gefürchtete Wassersackbildung. Schon wenige Liter Wasser wiegen Dutzende Kilos und können Nähte reißen oder Verankerungen aus der Wand brechen lassen. Denken Sie daran: Wasser findet immer den tiefsten Punkt.


Die Farbe Ihres Sonnensegels ist mehr als nur eine optische Entscheidung. Helle Töne wie Beige, Creme oder Hellgrau reflektieren das Sonnenlicht am besten und schaffen eine helle, freundliche Atmosphäre, ohne den Bereich zu sehr abzudunkeln. Kräftige Farben wie Terrakotta oder Marineblau setzen starke architektonische Akzente, können den darunterliegenden Bereich aber auch dunkler wirken lassen. Ein leuchtendes Gelb oder Orange kann sogar die gefühlte Lichtstimmung heben und an trüberen Tagen für gute Laune sorgen.


HDPE-Gewebe (Polyethylen): Das ist der luftdurchlässige Klassiker. Robust, UV-stabil und reißfest. Perfekt für windige Lagen, da es den Druck reduziert. Marken wie Coolaroo sind hier bekannt.
Acryl-Gewebe: Fühlt sich an wie Markisenstoff, ist wasserabweisend und bietet exzellente Farbbeständigkeit. Ideal, wenn die Optik im Vordergrund steht. Oft bei Herstellern wie Dickson oder Sattler zu finden.
Die Wahl hängt also davon ab, ob Sie Windresistenz oder eine stofflichere, farbintensive Optik priorisieren.



Denken Sie über die reine Befestigung hinaus. Die Masten und Ankerpunkte sind eine perfekte Basis für eine stimmungsvolle Beleuchtung.
- Wickeln Sie wetterfeste LED-Lichterketten um die Masten.
- Spannen Sie eine Lichterkette entlang einer der Segelkanten.
- Installieren Sie einen kleinen, nach oben gerichteten LED-Spot am Fuß jedes Mastes, um das Segel von unten anzustrahlen.


- Ermöglicht ein müheloses Nachspannen des Segels im Sommer.
- Erleichtert das Abhängen für den Winter in Minutenschnelle.
- Hilft, die Spannung präzise und gleichmäßig zu verteilen.
Das Werkzeug dahinter? Hochwertige Wantenspanner oder Flaschenzüge. Eine kleine Investition, die die Handhabung Ihres Segels revolutioniert und seine Lebensdauer verlängert.


Ein hochwertiges Sonnensegel blockt bis zu 98% der schädlichen UV-A- und UV-B-Strahlen.
Das ist vergleichbar mit dem Schutzfaktor (UPF) 50+ von spezieller Kleidung. Das bedeutet, dass Sie nicht nur kühlen Schatten genießen, sondern auch einen zertifizierten Schutz für Ihre Haut erhalten. Achten Sie auf die Angaben des Herstellers zum UPF-Wert – es ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal, das weit über die reine Schattenfunktion hinausgeht.



Ein oft übersehener Schwachpunkt bei günstigen Sonnensegeln ist das Nähgarn. Es mag unsichtbar sein, aber es ist den gleichen Belastungen ausgesetzt wie das Tuch selbst: UV-Strahlung, Regen und Spannung. Profi-Hersteller wie Soliday oder WAREMA verwenden oft Garne aus PTFE (Teflon), wie z.B. Tenara von GORE. Dieses Garn ist extrem witterungsbeständig und zersetzt sich nicht durch UV-Licht – im Gegensatz zu herkömmlichem Polyestergarn, das nach wenigen Saisons spröde werden und reißen kann.


Niemals über Grills oder Feuerstellen: So verlockend es auch sein mag, den Grillbereich zu beschatten – montieren Sie ein Sonnensegel niemals direkt über einer offenen Feuerquelle. Funkenflug kann das Gewebe beschädigen oder im schlimmsten Fall entzünden, selbst bei als „schwer entflammbar“ klassifizierten Stoffen. Halten Sie immer einen sicheren Abstand ein.


Die Checkliste für die Winterpause:
- Segel vor dem ersten Frost oder Sturm abnehmen.
- Gründlich reinigen und VOLLSTÄNDIG trocknen lassen.
- Locker zusammenlegen, nicht scharf knicken.
- In einer atmungsaktiven Tasche aufbewahren.
- An einem trockenen, mäusesicheren Ort lagern (Keller, Garage).



Was unterscheidet eine 300-Euro-Lösung von einer für 3.000 Euro?
Für 300 € erhalten Sie meist ein konfektioniertes Standardsegel mit einfacherem HDPE-Gewebe und grundlegendem Befestigungsmaterial. Im Premium-Segment ab 3.000 € bekommen Sie in der Regel eine maßgefertigte Anlage von einem Fachbetrieb wie Pina. Das beinhaltet eine professionelle Windlastberechnung, hochwertige Materialien (V4A-Stahl, Acryl-Gewebe), oft aufrollbare Systeme und eine fachgerechte Montage mit Garantie. Sie kaufen nicht nur ein Produkt, sondern eine komplette, sichere und langlebige Lösung.


Wandverankerung: Die stabilste Methode. Hier kommen Schwerlastanker oder Injektionsmörtel (z.B. von Fischer) in massivem Mauerwerk zum Einsatz. Voraussetzung ist eine tragfähige Bausubstanz.
Masten aus Edelstahl/Alu: Die flexibelste Lösung. Erfordert massive Betonfundamente (mindestens 80 cm tief, um frostsicher zu sein!), um den Hebelkräften standzuhalten. Die Optik ist moderner und kann bewusst als Designelement eingesetzt werden.


Die konkave, also nach innen gewölbte, Schnittform moderner Sonnensegel ist kein reines Design-Feature. Sie ist eine direkte Anleihe aus dem Segelsport und ermöglicht erst die faltenfreie, straffe Spannung des Tuchs über die Ecken.



Wer sagt, dass es bei einem Segel bleiben muss? Besonders bei großen oder L-förmigen Terrassen ist die Kombination von zwei oder drei sich überlappenden, dreieckigen Segeln ein echter Hingucker. Spielen Sie mit unterschiedlichen Farben oder Höhen, um eine dynamische, fast skulpturale Wirkung zu erzielen. Diese Methode ermöglicht es auch, Teilbereiche gezielt zu beschatten und schafft ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten.


Der typische Fundament-Fehler: Viele DIY-Projekte scheitern am Mastfundament. Ein einfacher Eimer Beton im Rasen reicht nicht! Die Hebelkräfte des Windes ziehen den Mast schief. Ein Fundament für einen Segelmast muss tief (frostsicher, min. 80 cm) und breit genug sein (z.B. 40×40 cm) und oft leicht schräg gegen die Zugrichtung des Segels gegossen werden. Sparen Sie hier nicht an Beton und Arbeit – es ist die Basis für alles.


Nützliches Zubehör für mehr Komfort und Langlebigkeit:
- Höhenverstellung: Ein Gleitschlitten am Mast erlaubt es, die Neigung des Segels dem Sonnenstand anzupassen.
- Wind- und Sonnensensor: Bei motorisierten Anlagen ein Muss. Fährt das Segel bei zu starkem Wind automatisch ein.
- Feder-Dämpfer: Ein spezielles Federelement am Befestigungspunkt, das extreme Windspitzen abfedert und das Material schont.



Bevor Sie Masten einbetonieren, lohnt sich ein kurzer Blick in die lokalen Vorschriften. Je nach Bundesland und Größe der Anlage kann eine Baugenehmigung erforderlich sein.
- Feste Anlagen über einer bestimmten Größe (oft 25-30 m²) sind häufig genehmigungspflichtig.
- Die Nähe zur Grundstücksgrenze ist ebenfalls relevant.
- Sprechen Sie im Zweifel kurz mit Ihrem örtlichen Bauamt – das erspart späteren Ärger.


Kann ich mein Sonnensegel in mein Smart Home integrieren?
Ja, das ist der neueste Trend! Hersteller wie Somfy bieten Motoren für aufrollbare Segel, die sich per App, Fernbedienung oder sogar Sprachbefehl (via Alexa, Google Assistant) steuern lassen. Sie können Szenarien erstellen, wie „Fahre das Segel bei Sonnenuntergang ein“ oder es mit Wetterdaten koppeln, sodass es bei einer Regenwarnung automatisch schließt. Das ist nicht nur komfortabel, sondern auch ein riesiges Sicherheitsplus.


- Schafft eine sanfte, diffuse Lichtstimmung.
- Verhindert harte Schlagschatten auf der Terrasse.
- Wirkt leicht, elegant und weniger dominant.
Das Geheimnis liegt in einem hellen, luftdurchlässigen HDPE-Gewebe. Im Gegensatz zu einer dichten, wasserdichten Plane lässt es einen Teil des Lichts durch und sorgt für eine angenehme, natürliche Helligkeit.



Die Grundidee des Sonnensegels ist Jahrtausende alt. Bereits die Römer spannten riesige Tuchbahnen, das „Velarium“, über das Kolosseum, um die Zuschauer vor der Sonne zu schützen.
Was damals Sklaven mit komplexen Seilzügen bewerkstelligten, erreichen wir heute mit Hightech-Materialien und Ingenieurskunst. Moderne Segel greifen diese antike, leichte Architektur wieder auf und bringen ein Stück mediterrane Lässigkeit in unsere Gärten.


Schauen Sie sich die Ecken eines Qualitätssegels genau an. Statt nur eines umgenähten Saums finden Sie hier mehrlagige Verstärkungen und oft ein kreuzweise vernähtes Gurtband, das die Zugkräfte aufnimmt und in die Fläche des Segels verteilt. An den Ecken ist ein massiver D-Ring aus V4A-Edelstahl eingeschweißt oder eingenäht. An dieser Verarbeitung erkennen Sie sofort den Unterschied zwischen einem langlebigen Profi-Produkt und einer kurzlebigen Billiglösung.


Dreieckiges Segel: Die dynamischste und vielseitigste Form. Perfekt für verwinkelte Ecken und die Kombination mehrerer Segel. Benötigt nur drei Befestigungspunkte.
Viereckiges Segel: Bietet die maximale Schattenfläche. Wirkt ruhiger und architektonischer. Benötigt aber vier stabile Befestigungspunkte und eine exakte Planung, um faltenfrei zu hängen.
Die Wahl ist also eine Frage der Ästhetik und der verfügbaren Ankerpunkte.

Achtung, WDVS-Fassade: Haben Sie eine Wärmedämmung an der Hauswand? Dann sind Standard-Dübel absolut tabu! Die Zugkräfte würden die Dämmplatten einfach aus der Wand reißen. Hier müssen spezielle Thermodübel oder Distanz-Montagesysteme (z.B. Thermax von Fischer) verwendet werden, die die Kraft durch die Dämmung hindurch in das tragende Mauerwerk leiten. Das ist eine Arbeit für den Profi!




