Deine Stadtterrasse: Der ehrliche Guide für ein Projekt, das wirklich hält

Entfalten Sie Ihre urbane Oase! Entdecken Sie kreative Terrassengestaltungsideen, die frischen Wind in Ihr Zuhause bringen.

von Carra Hilde

Ganz ehrlich? Eine Terrasse mitten in der Stadt ist ein absoluter Traum. Ein kleines Stück Freiheit über den Dächern, dein eigener Freiluft-Wohnraum. Ich habe in meiner Laufbahn unzählige solcher Projekte begleitet – von der ersten Skizze bis zur letzten Schraube. Aber ich habe eben auch das genaue Gegenteil gesehen: Terrassen, die nach drei, vier Sommern zu Sanierungsfällen wurden, weil an den falschen Ecken gespart wurde. Und das tut in der Seele weh.

Damit dir das nicht passiert, habe ich diesen Guide geschrieben. Hier geht es nicht um Hochglanz-Bilder, sondern um das, was darunterliegt. Um die unsichtbare Arbeit, die entscheidet, ob du 20 Jahre Freude an deiner Terrasse hast oder nur zwei. Lass uns mal Tacheles reden – von der Statik bis zum richtigen Öl.

1. Das Fundament: Ohne Statik und Plan geht gar nichts

Bevor wir auch nur über schicke Dielen oder Lounge-Möbel nachdenken, müssen wir über die knochentrockene, aber überlebenswichtige Basis sprechen. Bei einer Stadtterrasse ist das meistens ein Dach oder ein bestehender Balkon. Die allererste Frage lautet also: Hält das überhaupt?

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Eine Terrasse wiegt nämlich ordentlich was. Denk mal drüber nach: Da ist die schwere Unterkonstruktion, der Belag selbst, dann kommen große Pflanzkübel, die nach einem Gewitter voller Wasser sind, deine Möbel, zehn Freunde bei der Grillparty und im Winter vielleicht noch eine dicke Schneeschicht. Das alles summiert sich zu einer Last, die man als Laie niemals korrekt einschätzen kann.

Deshalb: Der Gang zum Statiker ist hier kein Luxus, sondern Pflicht. Ehrlich, ignoriere diesen Schritt niemals! Er schaut sich die Baupläne an und rechnet aus, was dein Dach wirklich tragen kann. Manchmal sind Verstärkungen nötig, ja, aber das schützt dich vor dem absoluten Albtraum-Szenario.

Gut zu wissen: Was kostet so ein Statiker-Gutachten? Rechne für eine normale Dachterrasse mal mit Kosten zwischen 500 € und 1.500 €. Das Geld ist eine der besten Investitionen in dein gesamtes Projekt.

Ach ja, und dann wäre da noch der Papierkram. Jedes Bundesland hat seine eigenen Regeln. Eine Dachterrasse verändert fast immer die Optik des Gebäudes und betrifft die Statik – daher ist sie so gut wie immer genehmigungspflichtig. Ein kurzer Anruf beim lokalen Bauamt schafft Klarheit und erspart dir späteren Ärger. Denk auch an die Absturzsicherung! Ab einem Meter Höhe ist ein Geländer Pflicht, meist 90 cm hoch. Bist du weiter oben (über 12 Meter), müssen es sogar 110 cm sein. Die senkrechten Stäbe dürfen dabei maximal 12 cm auseinander sein, damit kein Kinderkopf durchpasst. Das ist keine Schikane, sondern pure Sicherheit.

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2. Die Qual der Wahl: Welches Material für deine Oase?

Jetzt kommt der spaßige Teil! Die Wahl des Belags entscheidet über die Optik, das Gefühl unter den Füßen und den Pflegeaufwand für die nächsten Jahre. Die Preis- und Qualitätsunterschiede sind aber gewaltig.

Holz – Der Klassiker mit Charakter

Holz lebt, atmet und fühlt sich einfach unschlagbar an. Wie lange es draußen durchhält, verrät die sogenannte Dauerhaftigkeitsklasse (Klasse 1 ist top, Klasse 5 ist flop).

  • Die Champions (Klasse 1-2): Hölzer wie Robinie, Teak oder Cumaru. Die halten locker 25 Jahre oder mehr, auch ohne Chemie. Die Robinie ist quasi der europäische Superheld unter den Hölzern – extrem hart und widerstandsfähig. Kleiner Tipp: Hier musst du unbedingt vorbohren, sonst reißt dir das Holz oder du reißt Schraubenköpfe ab. Preislich liegt so ein Premium-Holz schnell bei 90 bis 150 € pro Quadratmeter.
  • Die soliden Allrounder (Klasse 3): Hier finden wir die beliebte Sibirische Lärche oder die Douglasie. Sie halten etwa 10-15 Jahre. Die Lärche aus Sibirien ist dichter und harzreicher als die heimische, weil sie langsamer wächst – das macht sie haltbarer. Preislich bewegst du dich hier in einem faireren Rahmen von etwa 40 bis 70 € pro Quadratmeter.
  • Nur mit Behandlung (Klasse 4): Kiefer und Fichte. Unbehandelt haben die draußen nichts zu suchen, sie wären nach wenigen Jahren morsch. Nur mit einer Kesseldruckimprägnierung (erkennbar an der grünlichen Farbe) werden sie halbwegs tauglich, sind aber eher die Budget-Lösung für den schmalen Geldbeutel.
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WPC – Die pflegeleichte Alternative?

WPC, also ein Mix aus Holzfasern und Kunststoff, ist beliebt, weil es nicht splittert und leicht zu reinigen ist. Aber Achtung! Die Qualitätsunterschiede sind enorm. Es gibt Hohlkammer-Profile, die günstiger und leichter sind. Ich persönlich rate davon ab. Ich hab schon eingedrückte Dielen unter schweren Pflanzkübeln gesehen und im Winter kann gefrierendes Kondenswasser in den Kammern zu Rissen führen.

Investiere lieber in massive WPC-Dielen. Die sind deutlich stabiler und langlebiger. Sie dehnen sich bei Hitze aber auch ganz schön aus – das muss man beim Verlegen mit einplanen. Gutes, massives WPC startet oft erst bei 80 € und kann locker bis 120 € pro Quadratmeter gehen.

Profi-Tipp für den Baumarkt: Heb mal eine Hohlkammer-Diele und eine massive Diele an. Den Gewichtsunterschied spürst du sofort – und Gewicht ist hier ein gutes Zeichen für Qualität!

Stein & Keramik – Für die Ewigkeit gebaut

Fliesen oder Platten sind super robust und pflegeleicht. Das Wichtigste hier: Sie müssen absolut „frostsicher“ sein. Wenn Wasser in winzige Poren eindringt und gefriert, sprengt es die schönste Fliese. Achte auch auf die Rutschfestigkeit (mindestens Klasse R10), damit die Terrasse bei Regen nicht zur Eisbahn wird.

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3. Die unsichtbare Arbeit: Warum die Unterkonstruktion alles ist

Du kannst die teuerste Diele der Welt kaufen – wenn die Basis darunter Murks ist, war alles umsonst. Staunässe ist der Tod jeder Terrasse. Deshalb ist ein guter „konstruktiver Holzschutz“ das A und O.

  • Gefälle einplanen: Die gesamte Fläche braucht ein leichtes Gefälle von 1,5-2 %, das vom Haus wegführt. So kann Wasser immer ablaufen.
  • Luft muss zirkulieren: Zwischen Dielen und Untergrund müssen immer ein paar Zentimeter Luft sein. Das sorgt dafür, dass alles nach einem Regen schnell wieder trocknet. Lagerhölzer niemals direkt auf die Dachpappe legen! Dafür gibt es spezielle Gummi-Pads oder Stelzlager, die Abstand schaffen.

Übrigens, es muss nicht immer Holz drunter. Eine super Alternative, die viele Profis mittlerweile bevorzugen, ist eine Unterkonstruktion aus Aluminium. Die ist zwar teurer, aber verzieht sich nicht, ist extrem langlebig und perfekt für Flachdächer, wo es auf jedes Gramm Gewicht ankommt.

Und bei den Schrauben? Keine Kompromisse! Nimm ausschließlich Edelstahlschrauben (A2 für normale Lagen, A4 in Küstennähe oder am Pool). Alles andere rostet und hinterlässt hässliche Flecken. Als grobe Faustregel brauchst du etwa 35-40 Schrauben pro Quadratmeter. Das läppert sich!

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4. DIY oder Profi? Eine ehrliche Einschätzung

Jetzt fragst du dich sicher: Kann ich das nicht selbst machen? Meine ehrliche Antwort: Es kommt darauf an.

Das kannst du als ambitionierter Heimwerker wagen: Eine kleine, ebenerdige Terrasse auf einem festen, geraden Untergrund im Garten. Wenn du handwerklich geschickt bist und dir Zeit nimmst, ist das machbar.

Hier brauchst du ZWINGEND einen Profi: Sobald es um Dachterrassen, Balkone, komplizierte Höhenausgleiche oder irgendetwas geht, das die Statik des Hauses berührt – Finger weg! Ein Fehler hier kann lebensgefährlich und finanziell ruinös werden.

Noch ein Wort zum Zeitaufwand: Ein eingespieltes Profi-Team baut eine 20m²-Terrasse in vielleicht 3-5 Tagen auf. Wenn du das als DIY-Projekt am Wochenende angehst, plane mal realistisch 3-4 komplette Wochenenden ein, wenn alles glattläuft.

Kleiner Handwerker-Trick: Wenn du Holzdielen verlegst, schau dir die Kopfseite an. Du siehst die Jahresringe als Bögen. Die Seite, wo die Bögen nach unten offen sind (wie ein trauriger Mund), sollte nach oben zeigen. Holz wölbt sich nämlich leicht, und so läuft das Wasser besser ab, anstatt in kleinen „Schüsseln“ stehen zu bleiben.

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5. Pflege: Ölen bis zum Umfallen oder lässig vergrauen lassen?

Jedes Holz wird draußen mit der Zeit silbergrau. Das ist kein Schaden, sondern eine natürliche Schutzschicht, eine Patina. Viele lieben diesen Look. Wenn du dazugehörst: Glückwunsch, du hast kaum Arbeit! Einfach regelmäßig sauber machen, fertig.

Wenn du aber den warmen Holzton erhalten willst, musst du ölen. Und zwar jedes Jahr, am besten im Frühling. Wichtig ist, pigmentiertes Öl zu nehmen, denn die Pigmente sind der eigentliche UV-Schutz. Vor dem Ölen muss die Terrasse aber gründlich mit einer Bürste und milder Seifenlauge geschrubbt werden. Bitte, bitte keinen Hochdruckreiniger! Der raut die Holzfasern auf und macht alles nur schlimmer.

Sei ehrlich zu dir: Wenn du keine Lust auf die jährliche Schrubb- und Öl-Aktion hast, dann lass es lieber gleich und freunde dich mit dem edlen Grau an. Eine fleckige, halbherzig geölte Terrasse sieht schlimmer aus als eine natürlich vergraute.

6. Was kostet der Spaß denn nun wirklich?

Klar, man kann eine kleine Terrasse für 1.000 € zusammenzimmern. Aber das ist dann oft die Variante mit billigem Kiefernholz und mangelhafter Unterkonstruktion, die nach dem dritten Winter reif für den Sperrmüll ist.

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Eine solide, langlebige Stadtterrasse für 10.000 € oder mehr beinhaltet eben all das, worüber wir gesprochen haben: Ein Statiker-Gutachten, hochwertige, langlebige Materialien (wie massives WPC oder Hartholz), eine durchdachte Unterkonstruktion auf Stelzlagern, hunderte teure Edelstahlschrauben, ein sicheres Geländer und natürlich die vielen Stunden eines erfahrenen Handwerkers, der weiß, was er tut.

Am Ende investierst du nicht nur in ein paar Quadratmeter mehr Fläche. Du investierst in Lebensqualität, in unzählige Sommerabende unter freiem Himmel und in den Wert deiner Immobilie. Und diese Investition sollte auf einem soliden Fundament stehen. Wortwörtlich.

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Holz oder WPC – was ist die ehrlichere Wahl für die Stadt?

Viele schwören auf WPC (Wood-Plastic-Composite), weil es als pflegeleicht gilt. Aber Vorsicht: Hochwertiges WPC von Marken wie UPM ProFi oder TimberTech hat seinen Preis und kann sich bei direkter Sonneneinstrahlung stark aufheizen – barfuß laufen wird da schnell zur Mutprobe. Echtes Holz, insbesondere thermisch modifiziertes Holz wie Kebony oder Accoya, entwickelt eine natürliche, silbergraue Patina, bleibt kühler und fühlt sich einfach unübertroffen an. Es braucht zwar einmal im Jahr eine Ölbehandlung, belohnt aber mit einer Authentizität, die kein Verbundstoff je erreichen kann. Die Entscheidung ist letztlich eine des Gefühls und der Bereitschaft zur Pflege.

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  • Integrierte, dimmbare LED-Bodenstrahler für subtile Wegführung.
  • Indirekte Lichtbänder unter Sitzbänken oder an Pflanzkübeln für einen schwebenden Effekt.
  • Gezielte Spots, die eine besondere Pflanze oder eine Skulptur anstrahlen.

Das Geheimnis? Eine durchdachte Lichtplanung, die Ihre Terrasse nachts in einen magischen Ort verwandelt, statt sie nur grell auszuleuchten.

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Ein Kubikmeter feuchte Blumenerde kann bis zu 800 Kilogramm wiegen.

Das ist ein entscheidender Fakt, den viele bei der Planung ihrer Dachbegrünung unterschätzen. Ein einzelner großer Pflanztrog mit 1,5 m x 0,5 m x 0,5 m fasst bereits fast einen halben Kubikmeter. Die Wahl leichter Substrate (Mischungen mit Lava, Bims oder Blähton) und leichter Pflanzgefäße aus Fiberglas anstelle von massivem Beton oder Terrakotta ist daher nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern vor allem der Statik.

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Der unsichtbare Held: Die korrekte Entwässerung. Wasser ist der größte Feind jeder Bausubstanz. Auf einer Terrasse muss es zuverlässig abfließen können. Das bedeutet ein Gefälle von 1,5 % bis 2 % weg vom Gebäude, funktionierende Abläufe, die nicht von Laub verstopft werden, und eine Unterkonstruktion, die Wasser nicht staut. Stelzlager sind hier oft die beste Lösung, da sie eine Luftzirkulation unter den Dielen ermöglichen und das Wasser frei abfließen kann. Hier zu sparen, führt fast garantiert zu teuren Folgeschäden an der Bausubstanz des Hauses.

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In der Höhe ist Wind ein ständiger Begleiter. Anstatt massive Wände zu errichten, die gefährlichen Winddruck erzeugen, ist eine clevere Filterung die Lösung. Denken Sie in diesen Kategorien:

  • Struktureller Windschutz: Geländer aus Lochblech oder Lamellen brechen den Wind, ohne ihn voll zu blockieren. Hersteller wie Warema bieten hierfür elegante Systemlösungen.
  • Grüner Windschutz: Flexible Gräser wie Chinaschilf (Miscanthus) oder Bambus (in Wurzelsperren!) filtern den Wind und erzeugen ein beruhigendes Rauschen.
  • Mobiler Windschutz: Robuste Paravents oder seitliche Markisen bieten flexiblen Schutz genau dort, wo Sie ihn gerade benötigen.
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Wie schaffe ich trotz der Nähe zu den Nachbarn eine private Atmosphäre?

Intimität ist urbaner Luxus. Statt auf massive, hohe Wände zu setzen, die oft erdrückend wirken und genehmigungspflichtig sind, schaffen Sie lieber verschiedene Ebenen der Privatsphäre. Ein Rankgitter mit schnell wachsendem Hopfen oder einer Clematis bietet im Sommer einen lebendigen Sichtschutz. Große Pflanzkübel, strategisch platziert mit Gräsern oder immergrünem Portugiesischem Kirschlorbeer, schaffen grüne Inseln, die den Blick lenken. Auch ein Sonnensegel schützt nicht nur vor der Sonne, sondern auch vor neugierigen Blicken von oben.

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„Die beste Terrasse ist nicht die, die am meisten zeigt, sondern die, die am besten verbirgt – nämlich die Technik. Steckdosen, Wasseranschlüsse und Beleuchtungskabel sollten von Anfang an eingeplant und unsichtbar integriert sein.“ – Zitat eines erfahrenen Landschaftsarchitekten

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Vergessen Sie Holzdielen für einen Moment. Eine spannende Alternative für einen modernen, urbanen Look sind großformatige Keramikfliesen in 2 cm Stärke. Marken wie Marazzi oder Villeroy & Boch bieten hier täuschend echte Beton-, Stein- oder sogar Holzoptiken. Der Vorteil: Sie sind absolut farbecht, kratzfest, unempfindlich gegenüber Flecken und extrem pflegeleicht. Die Verlegung auf Stelzlagern oder im Splittbett ist unkompliziert und sorgt für eine perfekte Entwässerung. Ideal für einen cleanen, minimalistischen Stil, der über Jahre hinweg makellos bleibt.

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Massive Pergola: Bietet permanenten, architektonischen Schatten und kann mit Kletterpflanzen begrünt oder mit einem Lamellendach (z.B. von Renson) ausgestattet werden. Ein Statement, aber weniger flexibel.

Flexibles Sonnensegel: Lässt sich je nach Sonnenstand und Bedarf spannen oder einrollen. Es wirkt leichter, luftiger und ist oft die kostengünstigere Lösung. Achten Sie auf hochwertige, sturmfeste Befestigungspunkte.

Die Entscheidung hängt davon ab, ob Sie einen fest definierten „Außenraum“ schaffen oder maximale Flexibilität bewahren möchten.

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Eine Stadtterrasse ist mehr als nur ein zusätzlicher Raum; sie ist ein Puffer zur Hektik der Stadt. Studien des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP belegen, dass Grünflächen den Umgebungslärm um mehrere Dezibel senken können. Blätter und Substrat absorbieren Schallwellen, während das Rascheln von Gräsern im Wind unerwünschte Geräusche maskiert. Ihre grüne Oase ist also nicht nur schön, sondern auch ein effektiver, natürlicher Schallschutz.

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Denken Sie frühzeitig an Strom! Nichts ist ärgerlicher, als später mit Verlängerungskabeln hantieren zu müssen. Planen Sie mehrere wetterfeste Außensteckdosen (Schutzklasse IP44) an strategischen Orten ein: eine in der Nähe des Essbereichs für einen Elektrogrill oder eine Tischlampe, eine weitere im Loungebereich für Laptop oder Musikanlage und vielleicht eine für die Bewässerungsanlage. Eine smarte Lösung sind in den Boden eingelassene Steckdosen oder Modelle, die dezent in Pflanzkübel oder Mauern integriert sind.

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  • Trockenheitskünstler: Sedum-Arten, Lavendel, Blauschwingelgras (Festuca glauca) und Thymian lieben die Sonne und kommen mit wenig Wasser aus.
  • Windbrecher: Robuste Gräser wie das Federborstengras (Pennisetum) oder Chinaschilf (Miscanthus sinensis) sind flexibel und brechen den Wind.
  • Strukturgeber: Kleinwüchsige Kiefern (Pinus mugo) oder Zwerg-Flieder bringen ganzjährig Form und Höhe auf die Terrasse.
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Wichtiger Punkt: Stauraum ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Wohin mit den teuren Sitzauflagen bei einem plötzlichen Regenguss? Wo lagern Grillzubehör, Gießkanne und kleine Werkzeuge? Planen Sie den Stauraum von Anfang an mit ein. Eine maßgefertigte Sitzbank mit aufklappbarer Sitzfläche ist die eleganteste Lösung. Sie kombiniert Sitzgelegenheit und wasserdichte Box in einem und bewahrt die minimalistische Ästhetik Ihrer Terrasse.

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Ein eigener Wasseranschluss – ist das nicht übertrieben?

Auf keinen Fall. Das Schleppen von schweren Gießkannen durch die Wohnung wird Ihnen spätestens im zweiten Sommer die Freude an den Pflanzen verderben. Ein frostsicherer Außenwasserhahn ist eine relativ kleine Investition, die den Komfort massiv erhöht. In Kombination mit einem automatischen Bewässerungssystem mit Tropfschläuchen (z.B. von Gardena Micro-Drip) versorgt sich Ihre Terrasse sogar während Ihres Urlaubs von selbst. Das sichert nicht nur das Überleben Ihrer Pflanzen, sondern vor allem Ihre Entspannung.

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  • Bleibt auch bei Nässe und Alter farbstabil.
  • Benötigt kein Öl oder chemischen Schutz.
  • Ist extrem hart und widerstandsfähig gegen Abnutzung.
  • Stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Das Geheimnis? Es ist Kebony, ein norwegisches Weichholz, das mit einer bio-basierten Flüssigkeit behandelt und gehärtet wird, wodurch es die Eigenschaften von tropischem Hartholz erlangt. Eine brillante, langlebige und ökologische Alternative.

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Der städtische „Hitzeinsel-Effekt“ kann die Temperatur in Städten im Sommer um bis zu 10°C im Vergleich zum ländlichen Umland erhöhen.

Ihre grüne Terrasse ist mehr als nur ein persönlicher Rückzugsort. Durch die Verdunstung von Wasser über die Blätter kühlen Pflanzen aktiv ihre Umgebung. Eine gut bepflanzte Terrasse wirkt wie eine kleine, natürliche Klimaanlage und trägt dazu bei, diesen Effekt lokal zu mildern. Sie schaffen sich nicht nur eine Oase, sondern leisten auch einen kleinen Beitrag für ein besseres Stadtklima.

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Fiberglas/Polystone: Leicht, was die Statik schont und das Umstellen erleichtert. Frostsicher und in vielen modernen, minimalistischen Formen und Farben (meist Anthrazit, Grau, Betonoptik) erhältlich.

Terrakotta/Keramik: Schwer und massiv, was bei starkem Wind ein Vorteil sein kann. Wirkt klassisch und mediterran, ist aber oft nicht garantiert frostsicher und kann bei Staunässe im Winter platzen.

Für eine moderne Stadtterrasse mit Statik-Thema ist leichtes Fiberglas meist die klügere und praktischere Wahl.

Wenn alle technischen und planerischen Hürden genommen sind, beginnt die Kür: die Schaffung von Atmosphäre. Es geht darum, wie sich das Licht am Morgen auf den Holzdielen bricht, um das Gefühl, barfuß über warmen Stein zu laufen, und um den Duft von Lavendel und Minze nach einem Sommerregen. Ihre Terrasse ist Ihr ganz persönlicher Filter für die Stadt – ein Ort, an dem Sie den Puls der Metropole spüren, aber gleichzeitig in Ihrer eigenen, geschützten Welt zur Ruhe kommen können. Das ist der wahre Lohn der ehrlichen Arbeit.

Carra Hilde

Carra Hilde ist eine der jungen Autorinnen in unserem Online-Magazin. Aber dafür eine der produktivsten, vor allem bei ihren Lieblingsthemen: Sport, Ernährung und gesundes Leben. Carras Karriere begann als Redaktionsassistentin und Übersetzerin, über eine Tätigkeit als freie Journalistin bei der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jahr 2015 bis hin zur Redakteurin beim Handelsblatt, einer führenden Wirtschafts- und Finanzzeitung.