Dein Handgelenk-Tattoo: Der ehrliche Guide vom Profi – Alles zu Schmerz, Kosten & Pflege
Ein Handgelenk Tattoo ist mehr als nur ein Design – es erzählt Geschichten, bewahrt Geheimnisse und strahlt subtile Eleganz aus.
„Die Tinte auf meiner Haut hält mehr als nur Farbe – sie bewahrt Erinnerungen und Gefühle, die nie verblassen.“ Diese Gedanken könnte ein Handgelenk Tattoo zum Leben erwecken. Es ist der perfekte Ort für intime Symbole, die nur für den Träger sichtbar sind. Warum nicht etwas Wunderschönes wählen, das die eigene Persönlichkeit widerspiegelt und gleichzeitig ein Hauch von Geheimnis bewahrt?
Ich steche seit einer gefühlten Ewigkeit Tattoos und hab in meinem Studio wirklich alles gesehen. Von riesigen Rückenprojekten bis hin zu den feinsten Linien an Stellen, die einem alles abverlangen. Und das Handgelenk? Das gehört definitiv zur Königsklasse. Es ist eine der beliebtesten, aber ganz ehrlich, auch eine der zickigsten Stellen für ein Tattoo.
Inhaltsverzeichnis
- Die große Frage zuerst: Wie weh tut ein Handgelenk-Tattoo wirklich?
- Warum das Handgelenk so eine Zicke ist: Ein Blick unter die Haut
- Die richtige Vorbereitung: Was du VOR dem Termin tun solltest
- So entsteht Qualität: Ein kleiner Einblick in die Werkstatt
- Die Heilung: Dein Job nach dem Stechen
- Kosten & Zeit: Warum Qualität ihren Preis hat
- Gute Motive vs. schlechte Ideen: Was wirklich funktioniert
- Wann ein Profi „Nein“ sagt
- Ein letztes Wort zum Schluss
- Bildergalerie
Viele kommen mit einem perfekten Bild von Instagram und einer ziemlich romantischen Vorstellung rein. Mein Job ist es dann, diese Vorstellung auf den Boden der Tatsachen zu holen – und das meine ich im besten Sinne! Dazu gehört eben auch eine gnadenlos ehrliche Aufklärung. In diesem Guide nehme ich kein Blatt vor den Mund. Wir reden Klartext über die Haut, die Technik, die Schmerzen und die Heilung. Und ich erkläre dir, warum das billigste Tattoo am Ende oft das teuerste ist.
Die große Frage zuerst: Wie weh tut ein Handgelenk-Tattoo wirklich?
Seien wir ehrlich, das ist doch die Frage, die dir unter den Nägeln brennt, oder? Eine pauschale Antwort gibt es nicht, denn jeder empfindet Schmerz anders. Aber aus Erfahrung kann ich dir eine grobe Einordnung geben.

Im Vergleich zu anderen Stellen? Es zwickt definitiv mehr als am Oberarm, ist aber meist kein Weltuntergang wie bei den Rippen oder am Fuß. Die meisten beschreiben es so: Die weiche Innenseite fühlt sich wie ein fieses, heißes Ziehen an. Direkt über dem Knochen spürst du eher ein scharfes Vibrieren. Aber die gute Nachricht ist: Kleine Motive am Handgelenk sind schnell gestochen. Zähne zusammenbeißen, tief durchatmen – das schafft man!
Warum das Handgelenk so eine Zicke ist: Ein Blick unter die Haut
Bevor die Nadel auch nur in die Nähe deiner Haut kommt, müssen wir verstehen, womit wir es zu tun haben. Das Handgelenk ist keine glatte Leinwand wie ein Oberschenkel. Es ist ein komplexes Geflecht aus hauchdünner Haut, Knochen, Sehnen und Adern.
Die Haut an der Innenseite ist extrem dünn. Die Farbpigmente müssen exakt in die mittlere Hautschicht, die Dermis, eingebracht werden. Ein winziger Bruchteil eines Millimeters zu tief, und die Farbe verläuft unter der Haut. Das Ergebnis ist ein sogenannter „Blowout“ – die Linien sehen unscharf und ausgefranst aus, fast wie ein alter blauer Fleck. Einmal passiert, ist das kaum noch zu retten. Direkt darunter spürst du die Knochen und die Sehnen, die deine Finger bewegen. Das ständige Bewegen und Beugen kann die Heilung erschweren und beeinflusst, wie das Tattoo auf lange Sicht aussieht.

Übrigens, ein wenig Biologie: Tattoos am Handgelenk neigen dazu, etwas schneller zu verblassen. Das liegt an der starken Durchblutung und der ständigen Bewegung. Der „Stoffwechsel“ der Haut ist hier einfach aktiver. Das ist keine schlechte Arbeit des Tätowierers, sondern schlichtweg die Natur der Sache.
Die richtige Vorbereitung: Was du VOR dem Termin tun solltest
Ein gutes Tattoo ist Teamarbeit. Dein Teil beginnt schon, bevor du das Studio betrittst. Denk dran, gute Tätowierer haben oft eine Wartezeit von einigen Wochen bis Monaten. Nutze diese Zeit zur Vorbereitung!
Hier eine kleine Checkliste für dich:
- Schlaf gut aus: Komm ausgeruht und entspannt zum Termin.
- Iss ordentlich: Ein stabiler Kreislauf ist Gold wert. Frühstücke gut und bring dir vielleicht einen kleinen Snack und etwas zu trinken mit.
- Kein Alkohol am Vorabend: Alkohol verdünnt das Blut, was zu stärkeren Blutungen während des Tätowierens führen kann. Das erschwert die Arbeit und kann das Ergebnis beeinflussen.
- Medikamente checken: Wenn du blutverdünnende Medikamente nimmst, sprich unbedingt vorher mit deinem Arzt und informiere deinen Tätowierer.
- Bequeme Kleidung: Zieh am besten ein T-Shirt oder ein weites Oberteil an, bei dem du den Ärmel locker und ohne zu spannen hochkrempeln kannst.

So entsteht Qualität: Ein kleiner Einblick in die Werkstatt
Ein sauberes Handgelenk-Tattoo ist kein Zufallsprodukt. Es ist das Ergebnis von Erfahrung und der richtigen Technik. Für die feinen Linien an dieser Stelle nutze ich am liebsten moderne, leise Rotary-Maschinen. Sie sind sanfter zur Haut und erlauben eine unglaublich präzise Linienführung.
Das A und O ist aber die richtige Spannung der Haut. Um eine gerade Linie auf einer runden, beweglichen Fläche zu ziehen, muss die Haut perfekt gestrafft sein. Dafür brauche ich deine Mithilfe: Du musst dein Handgelenk absolut still halten. Jede noch so kleine Bewegung kann die Linie ruinieren. Und die Tiefe? Daran arbeite ich mit minimalem Druck. Man kann es fast hören, wenn die Nadel in der perfekten Tiefe arbeitet – ein ganz bestimmtes, sattes Summen. Das ist etwas, das man in keinem Lehrbuch findet, das ist pure Erfahrung.
Die Heilung: Dein Job nach dem Stechen
Meine Arbeit ist getan, jetzt bist du dran! Gerade am Handgelenk ist die Pflege in den nächsten Wochen entscheidend für das Endergebnis.

Nach dem Stechen decke ich das frische Tattoo mit einer speziellen, atmungsaktiven Folie ab. Diese lässt du am besten für 24 bis 48 Stunden drauf. Sie schützt die Wunde und fördert die erste Heilungsphase. Danach beginnt die eigentliche Pflegeroutine: Zweimal täglich vorsichtig mit einer pH-neutralen Seife waschen, sanft mit einem sauberen Tuch trocken tupfen (nicht reiben!) und hauchdünn eincremen.
Kleiner Tipp für die Einkaufsliste: Hol dir in der Apotheke oder Drogerie eine gute Wund- und Heilsalbe. Meine Kunden haben die besten Erfahrungen mit Klassikern wie Bepanthen Wund- und Heilsalbe oder spezieller Pegasus Tattoo-Creme gemacht. Dazu eine pH-neutrale Waschlotion, zum Beispiel von Sebamed. Rechne mal mit etwa 15 bis 20 Euro für das komplette Pflege-Set.
Achtung! Die größten Fehler bei der Heilung am Handgelenk:
- Uhren & Armbänder: Absolutes No-Go für mindestens zwei bis drei Wochen! Sie reiben, bringen Schmutz in die Wunde und ersticken das Tattoo.
- Enge Kleidung: Die Bündchen von Pullovern oder Hemden sind Gift für ein frisches Tattoo. Trag lockere Sachen.
- Wasser: Kurzes Duschen ist okay. Aber Baden, Schwimmen oder Sauna sind für mindestens drei Wochen tabu.
- Sonne: Direkte Sonne ist der Feind jedes Tattoos, aber besonders eines frischen. Auch nach der Heilung solltest du immer einen hohen Lichtschutzfaktor verwenden, sonst verblasst die Pracht schneller als du gucken kannst.
Was tun, wenn’s doch mal Probleme gibt?

- Es juckt höllisch: Auf gar keinen Fall kratzen! Kühle die Stelle vorsichtig mit einem in ein sauberes Tuch gewickelten Kühlpad oder klopfe ganz sanft mit den Fingerspitzen darauf. Das lindert den Reiz.
- Du vermutest einen Blowout: Keine Panik! Lass das Tattoo erstmal komplett abheilen. Frisch sieht vieles oft schlimmer aus, als es später ist. Wenn es verheilt ist, sprich mit deinem Tätowierer über die Optionen.
Kosten & Zeit: Warum Qualität ihren Preis hat
„Was kostet denn so ein kleines Tattoo am Handgelenk?“ Die Frage höre ich täglich. Die ehrliche Antwort: Es kommt drauf an. Ein kleines, einfaches Symbol startet in einem seriösen Studio bei etwa 150 bis 200 Euro. Für ein Motiv von der Größe einer 2-Euro-Münze solltest du mit 30-45 Minuten reiner Stechzeit rechnen. Insgesamt bist du mit Vorbereitung, Anzeichnen und Nachsorge schnell eine gute Stunde im Studio.
Dieser Preis mag manchen hoch erscheinen. Aber du bezahlst nicht nur für die Farbe unter der Haut. Du bezahlst für die Beratung, den individuellen Entwurf, sterile Einwegmaterialien, zertifizierte Farben und vor allem für die Erfahrung, die dafür sorgt, dass du am Ende keinen blauen Fleck, sondern ein Kunstwerk auf der Haut hast. Ein 50-Euro-Tattoo spart garantiert an einer dieser Ecken – und das willst du nicht, glaub mir. Eine Laserentfernung ist um ein Vielfaches teurer.

Wie du einen guten Tätowierer findest
Gib dich nicht mit dem Erstbesten zufrieden. Ein Profi nimmt sich Zeit für dich. Hier sind ein paar Fragen, die du im Vorgespräch stellen solltest:
- „Kannst du mir Fotos von verheilten Handgelenk-Tattoos zeigen, die du gestochen hast?“ (Frische Tattoos sehen immer gut aus!)
- „Warum ist mein Wunschmotiv an dieser Stelle eine gute (oder schlechte) Idee?“
- „Wie arbeitest du, um Blowouts zu vermeiden?“
Ein guter Tätowierer wird diese Fragen lieben, weil sie zeigen, dass du dir Gedanken machst.
Gute Motive vs. schlechte Ideen: Was wirklich funktioniert
Nicht jedes Motiv eignet sich für das Handgelenk. Die Kunst ist es, ein Design zu wählen, das mit deinem Körper altert.
Was super funktioniert:
- Einfache Symbole & Silhouetten: Herzen, Wellen, Sterne, klare geometrische Formen.
- Kurze Wörter oder Initialen: In einer klaren, nicht zu verspielten Schriftart.
- Florale Elemente: Eine einzelne Blüte, ein paar Blätter oder eine kleine Ranke, die sich organisch anpasst.
Wovon ich persönlich abrate:

- Realistische Mini-Porträts: Die Details werden mit der Zeit zu einem unkenntlichen Fleck verschwimmen.
- Lange, feine Schriftzüge: Werden in ein paar Jahren schwer lesbar sein.
- Perfekte Armbänder: Das Handgelenk ist nicht gleichmäßig rund. Ein perfekter Kreis wirkt bei Bewegung schnell eierig und krumm. Organische, ungleichmäßige Bänder funktionieren hier viel besser.
Wann ein Profi „Nein“ sagt
Es gibt Momente, da lehne ich einen Tattoowunsch ab. Das ist keine Arroganz, sondern pure Verantwortung. Zum Beispiel, wenn jemand völlig unsicher ist, unrealistische Erwartungen hat oder wenn gesundheitliche Bedenken bestehen (z. B. Hautkrankheiten an der Stelle, Schwangerschaft). Deine Gesundheit und deine Zufriedenheit stehen immer an erster Stelle.
Ein letztes Wort zum Schluss
Ein Tattoo am Handgelenk kann unglaublich schön und persönlich sein. Es ist sichtbar, aber trotzdem intim. Es erfordert aber eben mehr Planung, mehr Pflege und mehr Geduld als viele andere Stellen. Sieh es als eine Investition in dich und deinen Körper. Wenn du diese mit Bedacht angehst und dir einen Profi suchst, der ehrlich zu dir ist, wirst du ein Leben lang Freude daran haben.

Bildergalerie



Die Sache mit dem Schmuck: Ein frisches Handgelenk-Tattoo und deine Lieblingsuhr sind erstmal keine Freunde. Metall- oder Lederarmbänder können an der heilenden Haut reiben, sie irritieren und den Heilungsprozess stören. Gib deinem neuen Kunstwerk mindestens zwei bis drei Wochen Freiraum, bevor du wieder Armbänder oder Uhren an derselben Stelle trägst. Danach wird es zu einem einzigartigen Accessoire, das deinen Schmuck perfekt ergänzt.



- Vermeiden Sie es, ein zu komplexes, detailreiches Motiv für eine sehr kleine Fläche zu wählen.
- Bedenken Sie, dass Linien über die Jahre leicht breiter werden können.
Das Geheimnis? Zeitlose Einfachheit. Ein klares, gut platziertes Design wirkt oft stärker und altert würdevoller als ein überladenes Mini-Gemälde, dessen Details mit der Zeit verschwimmen könnten. Weniger ist hier oft mehr.



„Tattoos sind die Geschichten in deinem Herzen, geschrieben auf deiner Haut.“ – Charles De Lint
Gerade am Handgelenk, einem Ort, den man ständig im Blick hat, wird ein Tattoo zu einer täglichen Erinnerung. Es ist mehr als nur Tinte; es ist ein persönlicher Anker, ein Symbol für eine überwundene Hürde, eine geliebte Person oder ein Mantra, das dir Kraft gibt. Wähle ein Motiv, dessen Geschichte du jeden Tag gerne aufs Neue siehst.



Hilfe, mein Tattoo juckt! Was tun?
Das ist völlig normal und ein Zeichen, dass die Haut heilt! Auf keinen Fall kratzen. Das kann die Haut verletzen und Farbe aus dem Tattoo ziehen. Kühlen ist die beste Methode: Halte ein sauberes, in kaltem Wasser getränktes Tuch für einige Minuten vorsichtig auf die Stelle (nicht reiben!). Alternativ hilft auch leichtes, sanftes Klopfen mit den flachen Fingern auf die juckende Hautpartie. Und natürlich: dünn mit einer Heilsalbe wie Bepanthen oder speziellen Produkten von TattooMed eincremen.



Schwarz-Grau: Die klassische Wahl, die oft eleganter altert. Die Kontraste bleiben lange erhalten und Nachstechen ist unkomplizierter. Ideal für feine Linien und Schattierungen.
Farbe: Ein echter Hingucker, aber anspruchsvoller. Farbige Pigmente, besonders helle Töne wie Gelb oder Weiss, können durch UV-Strahlung schneller verblassen. Die dünne Haut am Handgelenk macht die Farbbrillanz zu einer echten Kunst.
Für Langlebigkeit und geringeren Pflegeaufwand ist Schwarz-Grau am Handgelenk meist die sicherere Bank.



Die Wahl des richtigen Artists ist entscheidend, gerade an dieser heiklen Stelle. Schau dir die Portfolios genau an! Suche nicht nur nach schönen Motiven, sondern achte gezielt auf Bilder von verheilten Handgelenk-Tattoos. Sind die Linien auch nach Monaten noch scharf und klar? Gibt es Anzeichen von Blowouts? Ein Profi wird stolz seine gut verheilten Arbeiten zeigen und dich transparent über die Risiken aufklären.


- Trage lockere Kleidung, deren Ärmel nicht am Handgelenk scheuern.
- Iss eine gute Mahlzeit und trinke ausreichend Wasser vor dem Termin.
- Vermeide Alkohol und Blutverdünner (wie Aspirin) 24 Stunden vorher.
- Bring etwas zur Ablenkung mit: Kopfhörer für Musik oder einen Podcast sind Gold wert.



Wichtiger Punkt: Dein Tattoo ist eine lebenslange Investition. Die Kosten für ein professionelles Handgelenk-Tattoo mögen anfangs hoch erscheinen, aber sie beinhalten die Erfahrung des Künstlers, sterile Einwegmaterialien und das Know-how, ein Verlaufen der Farbe (Blowout) zu verhindern. Ein billiges Tattoo bei einem unerfahrenen Tätowierer kann zu einem unscharfen Fleck werden, dessen Korrektur – falls überhaupt möglich – ein Vielfaches des ursprünglichen Preises kostet.



Wusstest du schon? Die Haut erneuert ihre oberste Schicht, die Epidermis, etwa alle 28 Tage.
Dein Tattoo sitzt jedoch in der Dermis, der darunterliegenden Schicht. Trotzdem beeinflusst der Zustand deiner Epidermis die Sichtbarkeit und Brillanz der Farben. Eine gut gepflegte, mit Feuchtigkeit versorgte Haut lässt dein Tattoo strahlen. Das Wichtigste für die Langlebigkeit ist aber konsequenter Sonnenschutz, da UV-Strahlen die Farbpigmente in der Dermis über Jahre hinweg zersetzen.



Unsicher bei der Motivwahl? Bevor du dich für immer festlegst, könntest du einen Testlauf wagen. Marken wie Inkbox oder Tattly bieten hochwertige temporäre Tattoos, die ein bis zwei Wochen halten. So kannst du die Platzierung, die Größe und das Motiv im Alltag auf dich wirken lassen. Es ist die perfekte Generalprobe, um sicherzustellen, dass du deine Entscheidung auch in einem Monat noch liebst.



Kann ich mein Handgelenk-Tattoo im Job haben?
Die Akzeptanz von Tattoos hat sich stark gewandelt, aber in sehr konservativen Branchen (z.B. Banken, gehobener Service) kann eine sichtbare Tätowierung immer noch ein Thema sein. Die gute Nachricht: Ein kleines, feines Tattoo am inneren Handgelenk lässt sich meist problemlos mit einer Uhr oder einem Armband diskret für wichtige Termine abdecken. Überlege dir vorher, wie wichtig eine ständige Sichtbarkeit in deinem Berufsfeld ist.



- Sofortiger Schutz vor Sonne und Schmutz.
- Unterstützt ein feuchtes Wundklima, was die Heilung beschleunigt.
- Verhindert, dass Kleidung an der Wunde klebt.
Das Geheimnis? Moderne Suprasorb-Folien. Viele Studios verwenden heute selbstklebende, atmungsaktive Wundfolien (oft „Second Skin“ genannt). Diese bleibt mehrere Tage auf der Haut, macht das ständige Eincremen am Anfang überflüssig und bietet optimalen Schutz für das empfindliche Areal.


Die Platzierung ist eine subtile Entscheidung mit großer Wirkung. Die Innenseite ist die beliebtere Wahl: diskreter, persönlicher und oft als weniger schmerzhaft empfunden. Die Außenseite ist präsenter und ein stärkeres Statement. Bedenke: Die Haut an der Außenseite ist etwas dicker, aber auch stärker der Sonne ausgesetzt, was mehr Pflege beim Sonnenschutz erfordert.



Laut einer Umfrage von Ipsos aus dem Jahr 2019 trägt bereits jeder fünfte Deutsche (21%) ein Tattoo. Bei den unter 30-Jährigen ist es sogar mehr als jeder Dritte.
Du bist also in guter Gesellschaft. Das Tattoo hat sich vom Zeichen der Rebellen zu einem etablierten Ausdruck der eigenen Persönlichkeit entwickelt. Gerade kleine, filigrane Motive am Handgelenk haben diesen Wandel maßgeblich mitgeprägt.



Die ständige Bewegung des Handgelenks ist eine Herausforderung für die Heilung. Versuche in den ersten Tagen, übermäßige oder ruckartige Bewegungen zu vermeiden. Das bedeutet: Vielleicht das intensive Hanteltraining oder Yoga-Stellungen, die Druck auf die Handgelenke ausüben (wie der „herabschauende Hund“), für eine Woche pausieren. Gib deinem Körper die Ruhe, die er braucht, um die Farbe perfekt in die Haut einzuschließen.



Single Needle: Hier wird nur eine einzige Nadel verwendet. Das Ergebnis sind extrem feine, zarte Linien, fast wie mit einem Bleistift gezeichnet. Perfekt für minimalistische Designs, aber es erfordert einen extrem ruhigen und erfahrenen Tätowierer.
3RL (3 Round Liner): Eine Standardkonfiguration mit drei eng gebündelten Nadeln. Die Linien sind immer noch sehr fein, aber etwas robuster und langlebiger als bei Single Needle. Ein guter Kompromiss für die meisten Handgelenk-Tattoos.



Mein Tattoo ist nach Jahren verblasst. Was nun?
Keine Panik, das ist normal. Hautalterung und UV-Strahlung fordern ihren Tribut. Ein sogenanntes „Touch-up“ kann wahre Wunder wirken. Ein guter Tätowierer kann die Linien nachziehen und die Farben wieder auffrischen. Oftmals sieht das Tattoo danach wieder aus wie neu. Ein Touch-up ist in der Regel schneller und günstiger als das ursprüngliche Tattoo. Der beste Zeitpunkt ist, wenn die Linien merklich an Schärfe oder die Farben an Brillanz verlieren.



Gerade bei Schriften und Symbolen ist die Ausrichtung entscheidend. Soll es für dich lesbar sein (also zu dir gewandt) oder für andere (von dir weggewandt)? Es gibt kein Richtig oder Falsch, es ist eine rein persönliche Präferenz. Tipp: Schneide dein Wunschmotiv aus Papier aus und klebe es in beiden Ausrichtungen auf dein Handgelenk. Trage es einen Tag lang „Probe“ und schau, was sich für dich natürlicher anfühlt.


„Der menschliche Körper ist die beste Leinwand.“ – Unbekannt



Immer mehr Künstler und Kunden legen Wert auf Nachhaltigkeit und Ethik. Vegane Tattoofarben sind heute Standard in vielen professionellen Studios. Marken wie „World Famous Ink“, „Intenze“ oder „Eternal Ink“ bieten eine riesige Palette an hochqualitativen Farben, die gänzlich ohne tierische Bestandteile wie Schellack, Knochenkohle oder Glyzerin auskommen. Frag in deinem Studio einfach nach, welche Farben verwendet werden – ein gutes Zeichen für einen modernen, bewussten Betrieb.



Der Sommer-Faktor: Ein frisches Tattoo darf wochenlang nicht in die pralle Sonne oder in Chlor- bzw. Salzwasser. Ein Tattoo im Hochsommer zu stechen, bedeutet also potenziellen Verzicht auf Badeausflüge. Dafür ist die Kleidung luftiger und reibt weniger.
Der Winter-Vorteil: Im Winter ist die Sonne schwächer und man geht seltener schwimmen. Perfekt für die Heilung! Aber Achtung: Dicke, enge Pulloverärmel können an der frischen Wunde scheuern. Lockere Schichten sind der Schlüssel.



Ein Handgelenk-Tattoo ist eine ständige Präsenz. Für viele wird es zu einem Teil ihrer Identität, den sie nicht mehr missen möchten. Diese permanente Sichtbarkeit kann ein Gefühl von Selbstbestimmung und Stärke vermitteln. Es ist ein bewusst gewähltes Zeichen, das man nicht versteckt, sondern als Teil von sich selbst in die Welt hinausträgt.



- Der Schmerz ist kurz, aber intensiv und spitz.
- Die Heilung erfordert besondere Sorgfalt wegen der ständigen Bewegung.
- Die Linien müssen perfekt sitzen, Fehler sind sofort sichtbar.
Warum also das alles auf sich nehmen? Weil ein gelungenes Handgelenk-Tattoo eine einzigartige Eleganz besitzt. Es ist ein subtiles Statement, das je nach Geste mal sichtbar und mal verborgen ist – ein kleines, persönliches Geheimnis, das man mit der Welt teilt.



Wie finde ich die perfekte Schriftart?
Vermeide es, einfach eine Standardschrift von Word zu nehmen. Viele Tattoo-Künstler sind auch exzellente Kalligrafen und können eine einzigartige Schrift nur für dich entwerfen. Alternativ sind Plattformen wie DaFont oder Font-Plattformen von Google eine gute Inspirationsquelle. Lade die Schriftart herunter, tippe dein Wort oder deinen Satz und drucke es in verschiedenen Größen aus. So bekommst du ein Gefühl für die Wirkung am Handgelenk.

Die absolute Todsünde am Handgelenk: Ungeduld. Wer an der frischen Tätowierung kratzt, die Folie zu früh abreißt, die Pflege vernachlässigt oder sie ungeschützt der Sonne aussetzt, riskiert nicht nur Infektionen, sondern auch ein fleckiges, verblasstes Ergebnis. Die ersten zwei Wochen sind entscheidend für ein Leben lang Freude an deinem Tattoo. Halte dich penibel an die Anweisungen deines Tätowierers!




