Fassade streichen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für ein Ergebnis, das ewig hält

Farben sind die Seele eines Hauses! Entdecken Sie, wie eine lebendige Fassade nicht nur Blicke anzieht, sondern auch Geschichten erzählt.

von Anna Müller

Servus und Griaß dich! Schön, dass du hier bist. Wenn du planst, deiner Hausfassade einen neuen Anstrich zu verpassen, dann stehst du vor einem echt großen Projekt. Aber keine Sorge, das packen wir schon. Ich hab in meinem Leben schon unzählige Fassaden gesehen und gestrichen – vom alten Bauernhaus bis zum modernen Neubau. Und eines hab ich gelernt: Die Fassade ist nicht nur Deko. Sie ist die Haut deines Hauses. Sie schützt alles, was dir lieb und teuer ist, vor Wind, Wetter und Frost.

Ein neuer Anstrich ist also viel mehr als nur ein bisschen Farbe. Es ist eine knallharte Investition in den Wert und Schutz deines Zuhauses. Und genau deshalb will ich dir hier keinen schnellen Baumarkt-Ratgeber hinklatschen, sondern Tacheles reden. Ehrlich, direkt und so, wie ich es einem guten Freund erklären würde.

Das Fundament: Deine Wand richtig lesen lernen

Bevor du auch nur daran denkst, einen Farbeimer zu öffnen, müssen wir uns den Untergrund ansehen. Das ist DER wichtigste Schritt, den die meisten aus Ungeduld überspringen. Ein riesiger Fehler! Also, geh mal raus zu deiner Fassade. Was siehst du?

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  • Der Dreck muss weg: Siehst du Staub, Ruß oder diesen typischen grünen Schleier von Algen und Moos? Das muss alles restlos runter, ohne Kompromisse.
  • Risse im Putz: Schau genau hin. Sind es feine Haarrisse, die wie ein Spinnennetz aussehen? Die sind meist nur ein Schönheitsfehler. Aber siehst du breitere, durchgehende Risse? Achtung! Das kann auf ein tieferes Problem hindeuten. Im Zweifel lieber mal einen Profi draufschauen lassen.
  • Blätterteig-Anstrich: Löst sich die alte Farbe in ganzen Platten? Ein klares Zeichen, dass hier nichts mehr hält. Die alte Schicht muss runter, auch wenn’s weh tut.
  • Weiße Flecken: Entdeckst du so weiße, kristalline Ausblühungen? Das sind oft Salze aus dem Mauerwerk. Die müssen trocken abgebürstet werden. Kommen sie immer wieder, hast du ein Feuchtigkeitsproblem, das zuerst gelöst werden muss.

Jetzt wird’s haptisch. Wir fühlen mal, was los ist.

Die Wischprobe: Fahr mal mit deiner flachen Hand über eine trockene Stelle der Wand. Bleibt ein weißer, mehliger Staub an deiner Hand kleben? Perfekt, dann „kreidet“ der Anstrich. Das bedeutet, das Bindemittel ist von der Sonne zerbröselt. Auf diesem Staub hält keine neue Farbe. Merk dir: abwaschen und grundieren ist hier Pflicht!

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Die Kratzprobe: Nimm einen alten Schraubendreher und kratz mal vorsichtig an einer unauffälligen Stelle. Bröselt dir der Putz entgegen oder ist er ganz weich? Dann fehlt die Festigkeit und eine Grundierung ist absolut unverzichtbar.

Die Klebeband-Probe: Ein super Trick, den kaum jemand macht. Nimm ein starkes Paketklebeband, drück es fest auf den alten Anstrich und reiß es ruckartig ab. Bleiben größere Farbstücke am Band hängen? Tja, dann ist die Haftung mies und der Altanstrich muss runter. Mühsam, aber unumgänglich.

Die Wasser-Probe: Spritz mal mit einer Sprühflasche Wasser an die Wand. Zieht es sofort ein und wird dunkel? Dann ist die Wand stark saugend. Perlt es ab? Dann ist sie kaum saugend. Beides ist nicht ideal. Ein stark saugender Untergrund klaut der frischen Farbe das Wasser, sie trocknet fleckig. Hier muss eine Grundierung her, um den Durst der Wand zu stillen.

Die brutale Wahrheit: Kosten und Zeitplan

Okay, reden wir über Geld und Zeit. Das sind ja meist die wichtigsten Fragen, oder?

farbe für hausfassade - orange - sehr schön aussehen

Was kostet der Spaß? Das hängt natürlich stark von deiner Eigenleistung ab.

  • Nur Material: Rechne mal ganz grob mit 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter. Das beinhaltet eine wirklich gute Siliconharzfarbe, Grundierung, Abdeckmaterial und Kleinkram. Klar, es gibt Farbe für 5 Euro/m², aber dazu später mehr…
  • Das Gerüst: Sicherheit geht vor! Für ein typisches Einfamilienhaus kannst du für die Miete eines Gerüsts für 2-3 Wochen mit ca. 700 bis 1.500 Euro rechnen, je nach Anbieter und Region. Das selbst aufzubauen ist lebensgefährlich – lass das die Profis machen!
  • Alles vom Profi: Wenn du einen Malerbetrieb beauftragst, liegst du am Ende je nach Aufwand und Region bei 40 bis 70 Euro pro Quadratmeter. Da ist dann aber alles drin: Gerüst, Material, Arbeit und die Gewissheit, dass es hält.

Wie lange dauert das wirklich? Plane realistisch! Das ist kein Nachmittagsprojekt. Hier ein Beispielplan für ein 150 m² Haus für den ambitionierten Heimwerker:

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  • Wochenende 1 (Samstag): Gerüst aufbauen lassen. Danach die Fassade mit dem Hochdruckreiniger und bei Bedarf mit Algenentferner bearbeiten. Das dauert einen ganzen Tag.
  • Die Woche danach: Trocknen, trocknen, trocknen lassen! Mindestens 3-4 sonnige Tage.
  • Wochenende 2 (Samstag): Der nervigste Teil. Alles, was keine Farbe abbekommen soll, wird penibel abgeklebt. Fenster, Türen, Böden, Lampen. Danach besserst du Risse aus.
  • Wochenende 2 (Sonntag): Jetzt kommt die Grundierung drauf. Das geht meist recht flott.
  • Wochenende 3 (Samstag & Sonntag): Endlich Farbe! Am Samstag der erste Anstrich, gut trocknen lassen (meist 12-24 Stunden) und am Sonntag der finale zweite Anstrich.

Du siehst: Unter drei Wochenenden und etwas Glück mit dem Wetter geht da gar nichts.

Die Vorbereitung: 80 % der Arbeit für 100 % Ergebnis

Ich kann es nicht oft genug sagen: Hier wird die Qualität gemacht! Beim Reinigen mit dem Hochdruckreiniger gilt: Weniger ist mehr. Viele ballern da mit vollem Druck drauf und ruinieren den Putz. Maximal 60-80 bar und ein Flachstrahl sind völlig ausreichend. Bei Algenbefall kommst du um einen speziellen Fassadenreiniger (Algizid) nicht herum. Wichtig: Schutzbrille und Handschuhe tragen, das Zeug ist nicht ohne!

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Kleine Risse füllst du mit Acryl-Fassadenspachtel für den Außenbereich, den gibt’s in jeder Bauabteilung. Einfach den Riss etwas aufkratzen, säubern und glatt zuspachteln.

Kleiner Tipp vom Profi zum Abkleben: Kauf das teuerste, UV-beständige Malerkrepp, das du finden kannst. Das billige Zeug backt dir in der Sonne fest und du verbringst einen ganzen Tag damit, Klebereste vom Fensterrahmen zu kratzen. Glaub mir, ich hab alles gesehen. Diese 10 Euro mehr für eine gute Rolle sparen dir Stunden an Ärger.

Die Qual der Wahl: Welche Farbe für deine Wand?

Im Baumarkt erschlägt dich die Auswahl. Aber ganz ehrlich, für dich als Heimwerker gibt es eigentlich nur zwei relevante Systeme, und eines davon ist meist die beste Wahl. Wichtig ist die „Atmungsaktivität“ (der sogenannte sd-Wert). Deine Wand muss Feuchtigkeit von innen nach außen abgeben können. Je niedriger der sd-Wert, desto besser.

  • Siliconharzfarbe: Das ist der moderne Alleskönner und in 90 % der Fälle die richtige Wahl. Sie ist super atmungsaktiv, aber gleichzeitig extrem wasserabweisend. Regentropfen perlen einfach ab (der berühmte Lotuseffekt). Das hält die Fassade trocken und sauber. Sie haftet auf fast allen Untergründen und ist relativ einfach zu verarbeiten. Kostet etwas mehr, ist es aber absolut wert. Hier liegst du bei den Markenherstellern bei ca. 80-120 Euro für einen 10-Liter-Eimer.
  • Dispersionsfarbe (Acrylat): Das ist die Standard-Baumarkt-Farbe. Sie ist günstiger, aber auch deutlich weniger atmungsaktiv. Sie bildet eher einen Film auf der Wand. Für einen alten mineralischen Putz ist sie oft ungeeignet, weil sie Feuchtigkeit einschließen kann. Wenn dein Haus aber ein modernes Wärmedämm-Verbundsystem mit einem Kunstharzputz hat, ist sie oft die vorgesehene Beschichtung.
  • Silikatfarbe: Das ist die mineralische Königsklasse. Extrem langlebig und am atmungsaktivsten. Sie geht eine chemische Verbindung mit dem Putz ein („Verkieselung“). Aber: Sie ist sehr anspruchsvoll in der Verarbeitung (Schutzkleidung ist Pflicht!) und hält nur auf rein mineralischen, ungestrichenen Untergründen. Eher was für den Profi und für historische Gebäude.

Ganz ehrlich: Spar nicht bei der Farbe! Ich erinnere mich an einen Kunden, der stolz die billigste Baumarkt-Farbe gekauft hat. Nach zwei Wintern sah die Fassade aus wie ein Streuselkuchen. Alles blätterte ab. Die Sanierung war am Ende dreimal so teuer wie ein richtiger Anstrich von Anfang an. Der Preis für das Gerüst und deine Arbeitszeit ist derselbe, egal ob du gute oder schlechte Farbe nimmst.

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Ran an die Rolle: Die richtige Technik

Das Wetter muss mitspielen. Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad. Streiche niemals in der prallen Mittagssonne, sonst trocknet die Farbe zu schnell und reißt. Arbeite dich am besten „mit der Sonne ums Haus“, also immer auf der Schattenseite.

Die wichtigste Regel lautet: „Nass in Nass“ arbeiten. Das heißt, du musst eine ganze Wandfläche in einem Rutsch fertigstellen, ohne Pausen. Sonst siehst du später hässliche Ansätze. Streiche erst die Ecken und Kanten mit einem Pinsel vor, dann füllst du die Fläche zügig mit einer langflorigen Lammfellrolle. Immer erst senkrecht auftragen, dann waagerecht verteilen und zum Schluss nochmal leicht senkrecht drüberrollen. So wird’s schön gleichmäßig.

Und dann: Geduld. Lass den ersten Anstrich komplett durchtrocknen, bevor der zweite folgt. Die genaue Zeit steht auf dem Eimer.

Ein letztes Wort…

Eine Fassade zu streichen, ist ein Hammer-Projekt, auf das du richtig stolz sein kannst. Wenn du die Sache mit Sorgfalt und dem richtigen Plan angehst, schaffst du ein Ergebnis, das dein Haus nicht nur verschönert, sondern auch für das nächste Jahrzehnt schützt.

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Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du bei der Beurteilung von Rissen unsicher bist oder Respekt vor der Höhe auf dem Gerüst hast, ist es keine Schande, einen Fachmann zu holen. Im Gegenteil, das ist klug. Aber wenn du es dir zutraust: Pack es an, aber pack es richtig an! Das Gefühl, wenn das Gerüst weg ist und dein Haus in neuem Glanz erstrahlt, ist jede Mühe wert.

Bildergalerie

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Darf ich meine Fassade eigentlich in jeder beliebigen Farbe streichen?

Leider nein! Bevor du dich in ein leuchtendes Orange wie auf unseren Bildern verliebst, wirf einen Blick in den Bebauungsplan deiner Gemeinde. Oft gibt es hier klare Vorgaben zur Farbgestaltung, sogenannte „Gestaltungssatzungen“. Manchmal sind nur gedeckte Töne erlaubt, oder die Farbe muss sich in das Straßenbild einfügen. Ein kurzer Anruf beim örtlichen Bauamt erspart dir eine Menge Ärger und im schlimmsten Fall einen teuren Neuanstrich auf Anordnung.

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Silikonharzfarbe: Der Allrounder. Extrem wasserabweisend, aber trotzdem atmungsaktiv (diffusionsoffen). Schmutz perlt mit dem Regen einfach ab (der „Lotuseffekt“). Ideal für Wetterseiten und in Gebieten mit viel Niederschlag. Marken wie Sto oder Caparol bieten hier Top-Produkte an.

Reine Silikatfarbe: Die Mineralische. Sie verbindet sich durch Verkieselung unlösbar mit dem Putz, ist extrem langlebig und von Natur aus schimmel- und algenwidrig. Perfekt für historische Bauten und ökologisches Bauen. Braucht aber einen mineralischen Untergrund und etwas mehr Know-how bei der Verarbeitung.

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Eine gut gemachte Fassadenbeschichtung mit hochwertiger Farbe sollte mindestens 10 bis 15 Jahre halten, bevor ein Renovierungsanstrich nötig wird.

Diese Langlebigkeit erreichst du aber nur, wenn die Vorarbeit – wie im Artikel beschrieben – zu 100 % stimmt. Jeder gesparte Schritt bei der Reinigung oder Grundierung halbiert gefühlt die Lebensdauer deines neuen Anstrichs. Die Investition in Zeit und Qualität zahlt sich hier also wortwörtlich über Jahrzehnte aus.

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orange farbe für hausfassade - sehr schön gestaltet

Die Wahl des Farbtons ist eine Bauchentscheidung, aber eine mit Konsequenzen. Gerade ein kräftiges Orange oder ein warmer Terrakotta-Ton verändert die gesamte Ausstrahlung deines Hauses:

  • Sattes Ziegelorange: Wirkt bodenständig, warm und einladend. Erinnert an mediterrane Architektur und schafft eine gemütliche Atmosphäre.
  • Helles Apricot oder Pfirsich: Freundlich, dezent und sonnig. Lässt die Fassade bei jedem Licht strahlen, ohne aufdringlich zu sein.
  • Leuchtendes Reinorange: Mutig, modern und ein echtes Statement. Funktioniert am besten in Kombination mit klaren Linien und neutralen Tönen wie Grau oder Weiß.
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gelbes-haus-auf-drei-etagen und mit einem riedigen hof
  • Keine unschönen „Ansätze“ an der Wand.
  • Eine gleichmäßige, wolkenfreie Oberfläche.
  • Maximale Deckkraft mit weniger Farbe.

Das Geheimnis dahinter? Die „Nass-in-Nass“-Technik. Das bedeutet, du streichst zusammenhängende Flächen in einem Zug durch, ohne dass die Ränder der vorherigen Bahn antrocknen. So verbinden sich die Farbschichten nahtlos. Bei großen Fassaden arbeitest du am besten zu zweit: Einer streicht die Ränder vor, der andere rollt die Fläche direkt im Anschluss aus.

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Wichtiger Punkt: Streiche niemals bei praller Sonneneinstrahlung oder auf von der Sonne aufgeheizten Wänden! Die Farbe trocknet sonst viel zu schnell, was zu unschönen Streifen und Ansätzen führt. Außerdem kann die schnelle Verdunstung des Wassers die Haftung der Farbe am Untergrund massiv beeinträchtigen. Ideal ist es, „mit dem Schatten zu wandern“ oder einen trockenen, aber bewölkten Tag abzuwarten.

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Du hast Pinsel und Farbrolle parat? Super, aber für ein Profi-Ergebnis brauchst du noch ein paar stille Helden:

  • Ein Fassadennetz fürs Gerüst: Schützt nicht nur vor Farbspritzern auf dem Nachbargrundstück, sondern auch den frischen Anstrich vor Wind, Staub und Insekten.
  • Hochwertiges Malerkrepp für außen: Das gelbe Standard-Kreppband ist hier der Feind. Investiere in UV-beständiges Klebeband (z.B. von Tesa oder Kip), das sich auch nach Tagen noch rückstandsfrei entfernen lässt.
  • Ein Abstreifgitter: Klingt banal, ist aber essenziell, um die Farbe gleichmäßig auf der Rolle zu verteilen und Tropfen zu vermeiden.
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Gerade bei den im Artikel gezeigten warmen Orangetönen entsteht sofort ein Gefühl von Urlaub und Süden. Dieser „Toskana-Effekt“ lässt sich gezielt einsetzen. Ein warmer Ocker- oder Terrakotta-Ton, kombiniert mit dunkelgrünen Fensterläden und blühenden Pflanzen in Terrakotta-Töpfen, verwandelt selbst ein schlichtes Haus in eine kleine mediterrane Oase. Es geht nicht nur um Farbe, sondern um das Lebensgefühl, das du damit erschaffst.

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Wusstest du schon? Fassadenfarben mit sogenannter „photokatalytischer Wirkung“ können mithilfe von Sonnenlicht aktiv Schadstoffe wie Stickoxide aus der Luft abbauen und wirken selbstreinigend.

Diese innovative Technologie, wie sie beispielsweise in Produkten wie „StoColor Photosan“ enthalten ist, sorgt dafür, dass deine Fassade länger sauber bleibt und gleichzeitig einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität leistet. Eine Investition in Ästhetik und Umwelt zugleich.

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Was ist eigentlich dieser „Hellbezugswert“ (HBW) und warum ist er wichtig?

Der HBW gibt auf einer Skala von 0 (Schwarz) bis 100 (Weiß) an, wie stark eine Farbe das Sonnenlicht reflektiert. Besonders bei gedämmten Fassaden (WDVS) ist das entscheidend! Ein zu dunkler Farbton (niedriger HBW, meist unter 20) kann dazu führen, dass sich die Fassade im Sommer extrem aufheizt. Das belastet das Material und kann zu Rissen führen. Frag beim Farbkauf gezielt nach dem HBW deines Wunschfarbtons!

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Sparen? Ja, aber an der richtigen Stelle! Es ist verlockend, bei der Farbe zum günstigsten Angebot zu greifen. Aber das ist die schlechteste Sparmaßnahme überhaupt. Billigfarben haben weniger Pigmente und Bindemittel. Die Folge: Du musst drei- statt zweimal streichen, die Deckkraft ist fleckig und nach wenigen Jahren blättert der Anstrich. Gib dein Geld lieber für eine Qualitätsfarbe von Brillux, Keim oder Alligator aus und spare dafür, indem du die Arbeit (nach guter Vorbereitung) selbst erledigst.

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Matte Optik: Sie wirkt sehr edel, ruhig und kaschiert kleine Unebenheiten im Putz besser. Matte Oberflächen sind der Klassiker und wirken sehr mineralisch und natürlich.

Seidenmatte / seidenglänzende Optik: Diese Oberflächen sind etwas glatter und dadurch widerstandsfähiger und leichter zu reinigen. Sie reflektieren das Licht stärker, was die Farbe intensiver leuchten lässt, betonen aber auch jede Unebenheit im Untergrund.

Für die meisten Fassaden ist eine hochwertige, matte Dispersions- oder Silikonharzfarbe die beste und sicherste Wahl.

Großes, rotes Glashaus - The Glashouse
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  • Schützt perfekt vor eindringendem Regen.
  • Ist gleichzeitig extrem offen für Wasserdampf von innen.
  • Verhindert so Feuchtigkeit und Schimmel im Mauerwerk.

Was klingt wie Magie, ist die wichtigste Eigenschaft einer guten Fassadenfarbe: die Diffusionsoffenheit (gemessen als sd-Wert). Eine „atmungsaktive“ Farbe lässt die im Haus entstehende Feuchtigkeit nach außen entweichen. Eine zu dichte Farbe wirkt wie eine Plastiktüte und schließt die Feuchtigkeit ein – ein fataler Fehler für die Bausubstanz.

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Der Teufel steckt im Detail. Wenn dein Anstrich fertig ist, vergiss die kleinen Dinge nicht, die den Gesamteindruck ausmachen:

  • Sockelbereich: Streiche den Sockel (die unteren 30-50 cm der Wand) mit einer speziellen, extrem robusten und wasserabweisenden Sockelfarbe. Meist in einem dunkleren Ton, um Spritzwasser zu kaschieren.
  • Metallteile: Regenrinnen, Fensterbleche oder Lampenhalterungen. Reinige sie gründlich und streiche sie bei Bedarf mit einem passenden Metallschutzlack, damit sie nicht rostig neben deiner neuen Fassade hängen.
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Unterschätze niemals die Macht einer Testfläche! Ein Farbton wirkt auf einem kleinen Papiermuster im Baumarkt völlig anders als auf einer großen Fassadenwand bei unterschiedlichem Tageslicht. Kaufe eine kleine Probemenge deines Favoriten und streiche eine mindestens 1×1 Meter große Fläche an einer unauffälligen Stelle. Beobachte die Farbe einen Tag lang – bei Morgen-, Mittag- und Abendsonne. Nur so vermeidest du teure Überraschungen.

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„Die meisten Fehler passieren, bevor der erste Tropfen Farbe an der Wand ist.“ – Altes Maler-Sprichwort

Dieser Satz fasst alles zusammen. Hetze nicht durch die Vorbereitung. Jede Stunde, die du extra in die Reinigung, das Abkleben und die Grundierung investierst, ist eine Garantie für ein Ergebnis, auf das du jahrelang stolz sein kannst. Geduld ist hier die wichtigste Zutat.

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Ein warmer Orangeton muss nicht altbacken wirken. Im Gegenteil, richtig kombiniert, ist er ein Zeichen für selbstbewusste, moderne Architektur. Hier sind zwei unschlagbare Kombinationen:

  • Orange & Anthrazitgrau: Das kühle, technische Grau (z.B. für Fensterrahmen, Türen, Dachuntersichten) bildet einen harten, aber extrem stilvollen Kontrast zum warmen Orange. Wirkt klar, grafisch und sehr hochwertig.
  • Orange & Sichtbeton: Die raue, pure Ästhetik von Betonflächen harmoniert perfekt mit der emotionalen Wärme von Orange. Ein spannendes Duo, das in der modernen Architektur sehr beliebt ist.
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Hilfe, es hat auf den frischen Anstrich geregnet! Was jetzt?

Keine Panik! Wenn die Farbe bereits „staubtrocken“ war (meist nach 1-3 Stunden), passiert in der Regel nichts Schlimmes. Leichter Regen perlt dann oft schon ab. Bei starkem, peitschendem Regen auf ganz frischer Farbe können allerdings „Auswaschungen“ oder unschöne Laufspuren entstehen. Lass die Wand komplett durchtrocknen und begutachte den Schaden. Meist reicht es, die betroffenen Stellen leicht anzuschleifen und noch einmal dünn zu überstreichen.

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Die magische Grenze liegt bei ca. 8° Celsius.

Darunter solltest du auf keinen Fall mehr streichen. Nicht nur die Luft-, sondern auch die Objekttemperatur der Wand muss über diesem Wert liegen, auch nachts! Moderne Farben benötigen diese Mindesttemperatur, damit die chemischen und physikalischen Trocknungsprozesse korrekt ablaufen und der Farbfilm seine volle Schutzwirkung entfalten kann. Ein kalter Herbsttag kann also schon zu riskant sein.

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farbe für hausfassade -hell blau

Profi-Tipp fürs Gerüst: Sicherheit geht vor! Sorge dafür, dass das Gerüst fachmännisch aufgebaut und verankert ist. Überprüfe vor jedem Betreten den festen Sitz der Belagbohlen und der Seitenschutzgeländer. Trage festes Schuhwerk und arbeite niemals bei starkem Wind oder Gewitter auf dem Gerüst. Deine Gesundheit ist wichtiger als jeder Zeitplan.

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Langflorige Lammfellrolle: Der Klassiker für groben, strukturierten Putz. Sie nimmt extrem viel Farbe auf und gibt sie tief in die Poren des Putzes ab. Das Ergebnis ist ein satter, gleichmäßiger Anstrich.

Polyamid-Fassadenrolle: Die robuste Alternative. Etwas weniger Farbaufnahme, aber widerstandsfähiger und leichter zu reinigen. Ideal für mittelraue bis feine Putze. Finger weg von billigen Schaumstoffrollen – die sind für Fassaden absolut ungeeignet!

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Wenn du Wert auf Nachhaltigkeit legst, gibt es tolle Alternativen zu herkömmlichen Farben. Produkte von Herstellern wie KEIM (auf Silikatbasis) oder Auro (mit pflanzlichen Ölen und Harzen) sind oft frei von Lösemitteln und Konservierungsstoffen. Sie sind nicht nur umweltfreundlicher in der Herstellung, sondern tragen auch zu einem gesunden „Wandklima“ bei, da sie extrem diffusionsoffen sind. Gut für dich, gut für dein Haus, gut für die Umwelt.

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Der Anstrich ist trocken, das Gerüst ist weg – Zeit für den finalen Check. Geh mit etwas Abstand um dein Haus und achte auf diese Punkte:

  • Wolkenbildung: Sieht die Farbe aus allen Blickwinkeln gleichmäßig aus oder gibt es fleckige, schattige Bereiche?
  • Deckkraft: Scheint der alte Untergrund an manchen Stellen noch durch?
  • Farbspritzer: Kontrolliere Fenster, Dachziegel und den Sockel auf versehentliche Spritzer und entferne sie vorsichtig.
  • Saubere Kanten: Sind die Übergänge zu Fenstern und Türen sauber und gerade?

Kleine Fehler lassen sich jetzt oft noch leicht ausbessern.

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Der unsichtbare Held: Tiefengrund. Der Artikel erwähnt es: Wenn der Untergrund kreidet oder stark saugt, ist eine Grundierung Pflicht. Verwende hier aber nicht irgendein Produkt. Auf kreidenden Altanstrichen ist ein lösemittelhaltiger Tiefengrund (z.B. Caparol Dupagrund) oft die einzige Rettung, da er tiefer eindringt und die losen Partikel verfestigt. Auf normalen, saugenden Putzen reicht oft ein wässriger Tiefengrund. Die richtige Wahl hier ist die halbe Miete für die Haltbarkeit.

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  • Perfekt gerade Linien an Fenstern und Türen.
  • Keine Farbspritzer auf dem Glas oder den Rahmen.
  • Ein absolut sauberer, professioneller Gesamteindruck.

Der Trick ist Geduld und gutes Material. Drücke das hochwertige UV-Außenklebeband mit einem Spachtel oder dem Fingernagel fest an, damit keine Farbe darunter laufen kann. Und der wichtigste Tipp: Ziehe das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist! So erhältst du eine rasiermesserscharfe Kante ohne dass der Farbfilm einreißt.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.