Ein einsamer Holzscheit knistert im Dunkeln, während die Flammen wie Tänzer in einem feurigen Ballett emporsteigen. Was wäre, wenn das Licht des Feuers nicht nur Wärme, sondern auch unendliche Kreativität ausstrahlt? In einer Welt, die oft grau und eintönig erscheint, flüstert das Feuer von Möglichkeiten, die uns dazu einladen, unsere Bildschirme mit Leidenschaft zu füllen. Tauchen Sie ein in die hypnotisierende Galerie der Feuer Wallpaper und lassen Sie sich entführen!
In meiner Werkstatt höre ich oft den Wunsch nach Wänden, die „leben“. Weg von der ewig gleichen Raufaser, hin zu etwas mit Charakter. Ich erinnere mich gut an einen jungen Kreativen, der für sein neues Loft eine Wand wollte, die „wie echtes Feuer brennt“. Aber eben nicht kitschig, sondern kraftvoll und authentisch. Er wedelte mit Ausdrucken von billigen Fototapeten, die er online gefunden hatte, und ich musste schmunzeln.
Also holte ich eine meiner Musterplatten hervor. Eine Oberfläche, gespachtelt mit edlem Kalkmarmorputz, verfeinert mit durchscheinenden Pigmentlasuren. Das Licht tanzte darauf, die Farben hatten eine unglaubliche Tiefe, man konnte die Wärme förmlich spüren. Seine Augen wurden groß. „Das“, sagte er, „genau das ist es.“
Dieser Moment fasst es perfekt zusammen. Es gibt die schnelle Lösung, die oft enttäuscht, und es gibt das echte Handwerk. Eine Wand in Feueroptik ist keine Tapete. Sie ist eine handgefertigte Oberfläche, die Schicht für Schicht entsteht, und jede ist ein absolutes Unikat. Klar, das hat seinen Preis. Der wahre Wert liegt aber in der Wirkung, der Langlebigkeit und dem Gefühl, etwas Echtes und Beständiges an der Wand zu haben.
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In diesem Beitrag zeige ich dir, wie wir Profis so eine Wand gestalten. Ich erkläre die Techniken, die Materialien und worauf es wirklich ankommt. Und ich gebe dir auch Tipps, wie du dich mit einfacheren Mitteln an das Thema herantrauen kannst – immer mit dem nötigen Respekt vor dem Material und deiner Sicherheit.
Die Magie dahinter: Warum eine Spachtelwand wirklich leuchtet
So eine Flammenwand ist im Grunde eine meisterhafte Täuschung, die unser Auge und Gehirn gezielt anspricht. Es geht nicht darum, plump Flammen zu malen. Die Kunst liegt darin, die Essenz von Feuer einzufangen: Licht, Bewegung und Tiefe. Dafür nutzen wir ein paar ziemlich coole physikalische Tricks.
Lichtbrechung und Reflexion: Der Untergrund ist alles! Wir verwenden oft mineralische Spachtelmassen, zum Beispiel einen feinen Kalk-Marmor-Putz. Dieser enthält winzige Marmormehl-Partikel. Beim Spachteln und vor allem beim anschließenden Verdichten mit der Kelle richten sich diese Partikel aus und erzeugen eine superglatte, aber mikroskopisch lebendige Oberfläche. Das Licht wird nicht einfach nur zurückgeworfen. Es dringt ein kleines bisschen in die oberste Schicht ein, wird gebrochen und reflektiert. Polierte Stellen glänzen hell auf, wie züngelnde Flammen. Matte, offenporigere Stellen schlucken das Licht eher – das erzeugt Tiefe und den Eindruck von Glut.
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Transparenz und Farbschichten: Farbe kommt hier nicht aus dem Eimer und wird deckend aufgerollt. Wir arbeiten mit Lasuren. Eine Lasur ist im Grunde eine halbtransparente Farbschicht, durch die man hindurchsehen kann. Wir legen mehrere Lasuren übereinander: Zuerst eine helle, gelbliche Schicht als Grundfeuer. Darüber kommt eine rötliche Schicht. Und ganz zum Schluss setzen wir mit einer sehr dunklen, fast schwarzen Lasur Akzente in den Vertiefungen. Weil die Schichten durchscheinen, mischen sich die Farben erst im Auge des Betrachters. Das erzeugt eine Farbtiefe, die ein normaler Anstrich niemals hinbekommt.
Wusstest du schon? Ein riesiger Vorteil von mineralischen Materialien wie Kalkputz ist das Raumklima. Kalkputz ist diffusionsoffen, das heißt, er „atmet“. Er kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben. Außerdem ist er von Natur aus alkalisch, was Schimmelbildung auf ganz natürliche Weise hemmt – ohne Chemie! Und für den Brandschutz ist es auch ein Argument: Mineralische Putze sind nach DIN 4102 als „nicht brennbar“ (Baustoffklasse A1) eingestuft. Das ist ein Sicherheitsplus, das eine Kunststofftapete einfach nicht bieten kann.
Werkzeug und Material: Was wirklich in den Koffer gehört
Gutes Werkzeug ist kein Luxus, es ist die halbe Miete. Klar kann man mit einem Billigspachtel eine Wand irgendwie glätten. Aber für diese feinen Oberflächentechniken braucht man spezialisierte Werkzeuge, die einfach anders in der Hand liegen und auf der Fläche arbeiten.
Die Werkzeuge, auf die ich schwöre:
Venezianische Glättkelle: Das A und O für diese Technik. Sie ist aus federndem Edelstahl und hat abgerundete Ecken. Das verhindert fiese Kratzer in der frischen Spachtelmasse. Meine Lieblingskelle ist ein treuer Begleiter seit Jahren, der Griff ist wie für meine Hand gemacht.
Federblattspachtel: Ein kleiner, super flexibler Spachtel, perfekt für Ecken oder um Material auf die große Kelle aufzutragen.
Lasurbürste: Eine gute Lasurbürste hat lange, weiche Borsten, nimmt viel Farbe auf und gibt sie gleichmäßig ab. Billige Pinsel machen nur Streifen, also Finger weg!
Naturschwamm & Baumwolltücher: Unerlässlich, um Lasur aufzutragen oder wieder abzunehmen. Ein Naturschwamm erzeugt wunderbar organische Muster.
Rührquirl für die Bohrmaschine: Pigmente und Spachtelmassen müssen absolut klumpenfrei sein. Von Hand schaffst du das kaum.
Die Materialien – hier entscheidet sich die Qualität:
Grundierung (Haftgrund): Das Fundament. Ohne das hält der beste Putz nicht. Eine ehrliche Beratung im Fachhandel (z.B. bei Sto oder Brillux) ist hier Gold wert, denn eine Gipskartonwand braucht was anderes als ein alter Putz.
Spachtelmasse: Mein Favorit ist, wie gesagt, Kalk-Marmor-Putz von Herstellern wie Kreidezeit oder Volimea. Er ist edel und toll zu verarbeiten. Alternativ gibt es Dispersionsspachtelmassen. Die sind einfacher zu handhaben, aber fühlen sich nicht so wertig an und sind nicht diffusionsoffen.
Farbpigmente: Ich nutze fast nur pulverförmige Erd- und Eisenoxidpigmente. Ocker für Gelb, Siena für Rot, Umbra für dunkle Akzente. Die haben eine natürliche Leuchtkraft. Achtung: Immer erst sorgfältig in etwas Wasser anrühren, sonst gibt es hässliche Farbflecken.
Lasurbinder & Versiegelung: Das ist die Basis für die Lasur. Am Ende kann man die Wand noch mit einem Schutzwachs (oft auf Bienenwachsbasis) versiegeln. Das macht sie robuster und die Farben leuchten noch intensiver.
Die Profi-Ausführung: In 8 Schritten zur Flammenwand
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Stell dir vor, wir gestalten eine 15-Quadratmeter-Wand im Wohnzimmer. Ein Profi plant dafür etwa drei bis vier Tage ein, weil die Trocknungszeiten einfach eingehalten werden müssen.
Aber bevor wir loslegen, die Frage, die allen unter den Nägeln brennt: Was kostet der Spaß vom Profi? Ganz ehrlich, rechne je nach Zustand der Wand und gewünschter Veredelung mit einem Preis zwischen 150 € und 300 € pro Quadratmeter. Das ist eine Hausnummer, klar, aber dafür bekommst du auch ein langlebiges Kunstwerk, das jeden Tag aufs Neue begeistert.
Schritt 1: Schonungslose Vorbereitung Die unbeliebteste, aber wichtigste Arbeit. Alles abdecken, was sauber bleiben soll! Die Wand wird auf Risse und lose Stellen geprüft, Löcher verspachtelt, alles glatt geschliffen und entstaubt. Einmal hat ein junger Kollege hier geschummelt. Das Ergebnis: Die Spachtelmasse ist nach einem Jahr stellenweise abgeplatzt. Er hat es nie wieder vergessen.
Schritt 2: Die Grundierung Der passende Haftgrund wird aufgerollt. Und dann: warten. Die Trocknungszeit auf der Packung ist ein Gebot, kein Vorschlag. Meistens über Nacht.
Schritt 3: Die Kratzspachtelung Die erste Putzschicht wird sehr dünn aufgetragen und dann mit steil gestellter Kelle fast komplett wieder abgekratzt. Kleiner Tipp: Stell dir einen Winkel von ca. 80 Grad vor, so schabst du wirklich nur den Überschuss ab und füllst alle Poren für eine perfekte Basis.
Schritt 4: Die Strukturschicht Nach dem Trocknen folgt die zweite, etwas dickere Schicht (1-2 mm). Jetzt wird’s kreativ! Mit kurzen, kreuzenden Bewegungen entsteht die Struktur. Hier arbeite ich bewusst unregelmäßig, lasse kleine Grate und Vertiefungen stehen. Das Ganze soll zufällig und organisch aussehen.
Schritt 5: Das Verdichten – der magische Moment Man muss den perfekten Zeitpunkt abwarten, wenn der Putz „angezogen“ ist – fest, aber noch kühl. Jetzt fahre ich mit einer sauberen Venezianerkelle und viel Druck flach über die Fläche. Dadurch werden die Marmorpartikel poliert und es entsteht dieser typische, seidige Glanz. Man hört dabei ein leises Singen der Kelle. Das ist der Klang von Qualität.
Schritt 6: Die erste Lasur (Glut) Die Wand muss wieder komplett trocknen (mind. 24 Stunden). Dann mische ich eine warme, gelb-orange Lasur an und trage sie ungleichmäßig auf. Sofort danach nehme ich mit einem feuchten Tuch wieder etwas Farbe ab. Das erzeugt eine wolkige, lebendige Basisglut.
Schritt 7: Weitere Lasuren (Feuer & Tiefe) Nach dem Trocknen setze ich mit einer roten Lasur Akzente, aber nicht flächig, sondern nur an ausgewählten Stellen. Weniger ist mehr! Zum Schluss tupfe ich mit einer sehr dunklen Lasur nur noch in die tiefsten Stellen der Struktur. Das erzeugt den 3D-Effekt.
Schritt 8: Schutz und Finish Auf Wunsch wird die trockene Wand hauchdünn gewachst und aufpoliert. Das schützt und bringt die Farben zum Strahlen.
Deine Mission: Die vereinfachte Methode für Selbermacher
Die Profi-Technik erfordert Übung. Aber keine Sorge, du kannst auch mit einfacheren Mitteln ein tolles Ergebnis erzielen. Das Wichtigste zuerst: Deine erste Mission, solltest du sie annehmen… Kauf dir für unter 10 € eine Gipskartonplatte im Baumarkt und übe darauf. Das ist die beste Investition, die du machen kannst!
Material für ca. 5 m² (realistische Kosten):
Gute Grundierung (ca. 15 €)
Fertig abgetönte Effektspachtelmasse (ca. 40 €)
Fertige Wandlasur in Rot und Braun/Anthrazit (ca. 2x 20 €)
Ein guter Flächenspachtel und eine kleine Kelle (ca. 25 €)
Schwamm und Tücher (ca. 5 €)
Du siehst, die oft versprochenen 50 € sind ein Märchen. Plane für eine kleine Wand eher 100-150 € nur für das Material ein.
Der große Unterschied zwischen Profi- und DIY-Methode? Die Profi-Technik bietet unerreichte Tiefe, Glanz und Langlebigkeit, ist aber zeit- und kostenintensiver. Die DIY-Methode ist schneller, günstiger und ein super Einstieg. Das Ergebnis ist etwas rustikaler, aber immer noch 100% handgemacht und beeindruckend.
So geht’s vereinfacht:
Vorbereitung & Grundierung: Identisch zur Profi-Anleitung. Nicht schummeln!
Spachteln in einem Schritt: Trage die Effektspachtelmasse auf und versuche sofort, eine unregelmäßige Struktur zu erzeugen.
Lasieren: Nach dem Trocknen die rote Lasur mit einem Schwamm unregelmäßig auftupfen und Überschuss sofort abnehmen.
Akzente setzen: Wenn alles trocken ist, mit einem fast trockenen Schwamm und der dunklen Lasur nur noch einige Vertiefungen betonen.
Das Ergebnis wird nicht den polierten Glanz der Profi-Technik haben, aber es ist eine ehrliche, handgemachte Oberfläche, auf die du mächtig stolz sein kannst.
[Hier könnte ein beeindruckendes Bild stehen: die langweilige Raufaserwand links, die glühende Flammenwand rechts.]
Der letzte Schliff: Licht, Pflege und was sonst noch wichtig ist
Die Wand ist fertig? Fast! Um sie richtig zum Leben zu erwecken, brauchst du das richtige Licht. Ein kleiner Profi-Tipp: Eine LED-Leiste mit warmweißem Licht (ca. 2700 Kelvin), die von unten an der Wand entlang streift (sogenanntes Streiflicht), verdoppelt den Flammeneffekt am Abend dramatisch!
Und was, wenn doch mal was passiert? Ein Kratzer vom Stuhl, ein Spritzer vom Glas? Keine Panik! Bei gewachsten Oberflächen perlt vieles einfach ab. Leichte Verschmutzungen lassen sich oft mit einem feuchten Tuch entfernen. Bei tieferen Kratzern kann man vorsichtig mit etwas passendem Wachs oder einem Rest der Lasur die Stelle ausbessern. Das Tolle ist: Eine mineralische Wand lebt und kleine Macken werden mit der Zeit oft einfach Teil ihrer einzigartigen Geschichte.
Sicherheit und typische Fehler – aus Erfahrung gelernt:
Staub: Beim Anrühren und Schleifen immer eine FFP2-Maske tragen. Deine Lunge wird es dir danken.
Haut und Augen: Kalkputz ist alkalisch. Trage immer Handschuhe und eine Schutzbrille.
Ansätze im Putz: Immer „nass in nass“ arbeiten. Eine Wand muss ohne lange Pausen fertig gespachtelt werden, sonst siehst du hässliche Übergänge.
Zu viel Lasur: Der häufigste Anfängerfehler! Die Lasur muss hauchdünn aufgetragen und teilweise wieder abgenommen werden, sonst wirkt sie fleckig.
Ungeduld: Trocknungszeiten sind heilig. Wer hier abkürzt, riskiert Schäden.
Mein Fazit aus der Werkstatt
Eine Wand in Flammenoptik ist so viel mehr als nur Farbe. Sie ist ein Stück Handwerkskunst, das einem Raum Seele und Wärme verleiht. Die Preisspanne zwischen einer Billigtapete und dieser Technik ist riesig, ja. Aber sie spiegelt eben auch den gewaltigen Unterschied in Aufwand, Qualität, Haltbarkeit und Wirkung wider.
Ich hoffe, ich konnte dir einen ehrlichen Einblick geben. Vielleicht traust du dich ja jetzt an ein eigenes kleines Projekt. Fang klein an, sei geduldig und nimm die Vorbereitung ernst. Wenn es aber die eine, große Wand im Wohnzimmer werden soll, die jeden Tag aufs Neue beeindruckt, dann mein Rat: Sprich mit einem Fachbetrieb in deiner Nähe. Ein guter Handwerker verkauft dir nicht nur seine Arbeit. Er teilt seine Erfahrung und schafft am Ende einen Wert, der viele Jahre Freude macht.
Die wahre Magie einer solchen Wand entfaltet sich erst mit dem richtigen Licht. Gezielte Spots von oben oder indirekte Lichtvouten von unten streifen über die polierte Oberfläche und lassen die Tiefen und Glanzlichter lebendig werden. So erwacht das „Feuer“ erst bei Dämmerung richtig zum Leben und verändert die Atmosphäre des gesamten Raumes.
Erdpigmente: Ocker, Siena und Umbra. Sie wirken natürlicher, erdiger und haben eine unnachahmliche, samtige Tiefe.
Synthetische Pigmente: Leuchtender, reiner und intensiver. Ideal für dramatische, fast surreale Akzente, aber mit Bedacht einzusetzen.
Die Kunst liegt oft in der Mischung beider Welten, um sowohl Leuchtkraft als auch Authentizität zu erzielen.
Kalkputz ist von Natur aus alkalisch und wirkt dadurch schimmelhemmend und antibakteriell.
Das bedeutet, dass eine solche Wand nicht nur optisch ein Highlight ist, sondern auch aktiv zu einem gesünderen Raumklima beiträgt. Die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, macht sie zu einem „atmenden“ Element in Ihrem Zuhause.
Kann man eine solche Wand selbst gestalten?
Ja, aber mit Bedacht. Für Einsteiger eignen sich Lasurtechniken auf einem glatt gespachtelten Untergrund besser als echte Kalkpresstechnik. Mischen Sie dafür Wandfarben (z.B. von Farrow & Ball in „Blazer No. 212“ und „Charlotte’s Locks No. 268“) mit einem Lasur-Binder und tragen Sie die Farben mit einem Naturschwamm nass in nass auf. So entsteht ein weicherer, wolkiger Flammeneffekt ohne das Risiko, die teure Spachtelmasse zu ruinieren.
Das Werkzeug macht den Meister. Für das Finish einer echten Kalkpresstechnik ist eine hochwertige, rostfreie „Venezianerkelle“ mit abgerundeten Ecken unerlässlich. Billige Kellen können schwarze Streifen (Metallabrieb) auf der Oberfläche hinterlassen und die gesamte Arbeit zunichtemachen. Marken wie Pavan oder Storch sind hier eine sichere Investition.
Die Farbwahl bestimmt die Stimmung:
Rot-Orange: Energetisch, warm, gesellig. Perfekt für Wohnbereiche oder eine akzentuierte Küchenwand.
Gold-Gelb: Luxuriös, optimistisch, einladend. Schafft eine heitere, leuchtende Atmosphäre.
Dunkelrot & Anthrazit: Dramatisch, edel, intim. Ideal für eine Kaminecke, eine Bar oder ein Heimkino, um eine wohlige Glut-Optik zu erzeugen.
Kalk-Marmor-Putz: Die Königsklasse. Materialien von Herstellern wie Volimea oder Oikos basieren auf natürlichen Sumpfkalken. Sie ermöglichen extreme Verdichtung, tiefen Glanz und sind diffusionsoffen, was das Raumklima verbessert.
Synthetischer Spachtel: Oft auf Acrylbasis. Leichter zu verarbeiten und günstiger, aber der Glanz wirkt flacher, „plastischer“. Die Oberfläche ist nicht atmungsaktiv. Eine gute Alternative für weniger beanspruchte Bereiche oder bei kleinerem Budget.
Denken Sie über die Wand hinaus. Eine feurige Spachtelwand harmoniert wunderbar mit ruhigen, ehrlichen Materialien. Dunkles, geöltes Eichenholz, schwarzer Stahl oder eine Arbeitsplatte in Betonoptik bilden einen spannenden Kontrast zur Lebendigkeit der Wand und erden das Gesamtbild, sodass es nicht überladen wirkt.
Ein perfekt glatter Untergrund (Q4-Qualität).
Die richtige Grundierung, um das Saugverhalten auszugleichen.
Geduld zwischen den einzelnen Spachtelgängen.
Das sind die drei unsichtbaren, aber entscheidenden Säulen für eine makellose Flammenwand. Jeder Fehler im Fundament zeigt sich gnadenlos im Finish.
Wie schützt man die fertige Oberfläche?
Traditionell wird eine polierte Kalkpresstechnik mit einer speziellen Seife (z.B. Marseiller Seife) oder einem Punischen Wachs versiegelt. Die Seife reagiert mit dem Kalk und bildet eine wasserabweisende, aber weiterhin diffusionsoffene Schicht (Kalkverseifung). Wachs intensiviert den Glanz und die Farbtiefe noch stärker, schränkt aber die Atmungsaktivität leicht ein.
Die Technik des Stucco Veneziano, die oft als Basis für solche Effekte dient, wurde bereits in der römischen Antike praktiziert und in der Renaissance in Venedig zur Perfektion gebracht.
Sie holen sich also nicht nur eine Farbe an die Wand, sondern ein Stück europäischer Kunst- und Architekturgeschichte. Die irisierende Tiefe, die man heute mit Produkten von Stoopen & Meeus erzielt, ist das Ergebnis jahrhundertelanger Verfeinerung.
Weniger ist oft mehr: Eine einzelne, meisterhaft gestaltete Wand wird zum Kunstwerk und Herzstück des Raumes. Den gleichen Effekt auf alle vier Wände anzuwenden, kann schnell erdrückend wirken und lässt den Raum kleiner erscheinen. Wählen Sie die Wand, die beim Betreten des Zimmers den Blick fängt, oft die gegenüber der Tür oder die hinter dem Sofa.
Kleine Schäden ausbessern:
Kleine Kratzer oder Macken können oft durch erneutes Polieren mit der Kelle und etwas Wachs kaschiert werden.
Bei tieferen Beschädigungen muss der Bereich vorsichtig angeschliffen und mit dem Originalmaterial in mehreren Schichten wieder aufgebaut werden.
Profi-Tipp: Bewahren Sie immer eine kleine Restmenge des Original-Spachtelmaterials und der verwendeten Pigmente auf!
Der haptische Reiz: Einer der größten Unterschiede zur Tapete ist das Gefühl. Fahren Sie mit der Hand über eine perfekt geglättete Kalkmarmorwand. Sie fühlt sich kühl, seidig und fast wie echter Stein an – eine sinnliche Erfahrung, die die Wertigkeit des Materials unterstreicht.
Niemals aggressive Reiniger oder scheuernde Schwämme verwenden.
Staub lässt sich am besten mit einem weichen, trockenen Mikrofasertuch entfernen.
Leichte Flecken können vorsichtig mit einem nebelfeuchten Tuch und etwas Neutralseife abgetupft werden.
Um die Illusion von züngelnden Flammen zu verstärken, können nach dem Polieren Akzente mit metallischen Wachsen gesetzt werden. Ein Hauch von Kupfer-, Gold- oder Bronze-Wachs, mit einem weichen Tuch auf die Glanzlichter aufgetragen, fängt das Licht ein und erzeugt einen subtilen, aber unglaublich edlen Schimmer, der an flüssiges Metall erinnert.
Laut einer Studie des Portals Houzz geben 32% der Renovierer an, dass die Schaffung eines einzigartigen
Ist eine feurige Wand für jeden Raum geeignet?
Prinzipiell ja, aber die Wirkung ist entscheidend. In einem Schlafzimmer könnte ein intensives Rot-Orange zu anregend wirken. Hier wären sanftere, glutähnliche Töne in Terrakotta oder Bernstein besser geeignet. In einem Badezimmer ist eine echte Kalkpresstechnik aufgrund ihrer feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften ideal, muss aber im direkten Spritzwasserbereich zusätzlich versiegelt werden.
Die Kelle zu steil ansetzen (verursacht Riefen und Kratzer).
Die Schichten zu dick auftragen (führt zu Rissen beim Trocknen).
Die Farben zu stark vermischen (ergibt einen matschigen Braunton statt lebendiger Farbverläufe).
Vom Sonnenuntergang inspiriert: Beobachten Sie einen echten Sonnenuntergang. Die Farbabstufungen sind nie hart, sondern fließen ineinander: von leuchtendem Gelb am Horizont über intensives Orange und tiefes Rot bis hin zu Violett. Übertragen Sie dieses Prinzip auf die Wand: Helle Töne als Basis, dunklere als darüberliegende Lasur.
Von der Glut inspiriert: Hier dominieren dunkle, fast schwarze Töne als Grundlage, in die mit einem Schwamm oder Tuch Akzente in tiefem Rot und Orange „getupft“ werden. Das erzeugt den Eindruck von schwelender, lodernder Hitze.
Ein häufig übersehener Aspekt ist die Akustik. Eine glatt polierte, harte Wand reflektiert den Schall stärker als eine raue Tapete. In großen, minimalistisch eingerichteten Räumen kann dies zu mehr Hall führen. Planen Sie daher weiche Gegenspieler ein: einen hochflorigen Teppich, schwere Vorhänge oder große Polstermöbel, um den Klang zu absorbieren.
Der Zeitfaktor: Eine professionell gespachtelte Wand braucht Zeit. Je nach Größe, Untergrund und gewünschter Technik müssen Sie mit mehreren Tagen Arbeit rechnen. Zwischen den einzelnen Spachtel- und Lasurschichten sind Trocknungszeiten von bis zu 24 Stunden einzuhalten. Echte Handwerkskunst lässt sich nicht beschleunigen.
Intensive, dynamische Farbverläufe
Tiefer, fast dreidimensionaler Glanz
Ein einzigartiges, unnachahmliches Finish
Das Geheimnis? Die Nass-in-Nass-Technik, bei der mehrere farbige Lasuren aufgetragen und miteinander vertrieben werden, bevor sie trocknen. So entstehen weiche Übergänge und eine unglaubliche Lebendigkeit.
Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.