Richtig Rodeln: Mehr als nur den Berg runter – Mein Werkstatt-Guide für den perfekten Winterspaß

Schlitten fahren: ein Wintertraum für Groß und Klein! Entdecken Sie die Freude und Inspiration in unserer Bildergalerie.

von Anna Müller

Eine ehrliche Einleitung: Mehr als nur ein Hügel und ein Brett

Ich stehe schon gefühlt mein ganzes Leben lang in der Holzwerkstatt. Das Handwerk habe ich von der Pike auf gelernt, und ich kann euch sagen: Ich habe unzählige Schlitten gebaut, repariert und, ja, auch verbessert. Ich erinnere mich noch genau an den Geruch von frisch gebogenem Eschenholz und dieses unvergleichliche Geräusch, wenn Kufen zum ersten Mal über Neuschnee gleiten. Das vergisst man nicht.

Wenn ich heute an den Rodelhängen stehe, sehe ich viele Familien. Und das ist wunderbar! Aber, ganz ehrlich, oft sehe ich auch diese billigen Plastikschalen aus dem Supermarkt. Klar haben die Leute Spaß, aber ich sehe eben auch die Beinahe-Unfälle. Die schlechte Kontrolle in den Kurven, die gebrochenen Plastikteile, die dann einfach im Schnee liegen bleiben. Rodeln ist eine fantastische Sache, die uns raus in die Natur bringt, aber es ist eben auch eine ernste Angelegenheit, bei der ein bisschen Wissen über Material und Technik nicht schaden kann.

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Deshalb gibt’s hier meine gesammelten Erfahrungen. Kein Marketing-Gerede, sondern ehrliche Ratschläge aus der Praxis. Wir klären, warum ein guter Schlitten sein Geld wert ist, wie man ihn richtig lenkt und bremst und wie man Gefahren erkennt, bevor es brenzlig wird. Denn der größte Spaß kommt doch erst dann auf, wenn man sich sicher fühlt.

Die Physik des Gleitens: Warum der Schnee nicht immer dein Freund ist

Jeder denkt, Rodeln sei simpel: Berg runter, die Schwerkraft macht den Rest. Im Prinzip ja, aber unter den Kufen passiert eine ganze Menge Wissenschaft. Das zu verstehen, ist der erste Schritt zum souveränen Rodler.

Der unsichtbare Wasserfilm

Ein Schlitten gleitet nicht direkt auf den Schneekristallen. Das wäre viel zu holprig. Durch den Druck und die Reibung der Kufen entsteht eine winzige Menge Wärme, die die oberste Schicht der Kristalle schmilzt. So entsteht ein hauchdünner Wasserfilm, auf dem der Schlitten quasi surft. Das ist das ganze Geheimnis!

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Die Temperatur spielt hier die Hauptrolle. Ideal sind Bedingungen zwischen -2 °C und -8 °C. Da ist der Schnee kalt genug, um nicht zu matschen, aber noch warm genug, um unter Druck zu schmelzen. Ein kleiner Anhaltspunkt: Wenn der Schnee unter den Kufen leise surrt, sind die Bedingungen top. Wenn er laut quietscht, ist er meist sehr kalt und „stumpf“.

  • Zu warmer Schnee (um 0 °C): Pappschnee! Er ist nass, klebrig und bremst ungemein. Anstatt zu gleiten, saugt sich der Schlitten förmlich fest. Das Lenken wird zur Schwerstarbeit.
  • Sehr kalter Schnee (unter -10 °C): Die Kristalle sind hart wie Glas. Die Reibungswärme reicht kaum aus, um einen guten Gleitfilm zu erzeugen. Der Schlitten kratzt über den Schnee, ist langsam und die Kufen nutzen sich schneller ab.

Ach ja, und die Profis wachsen ihre Kufen, ähnlich wie Skifahrer. Das ist für den Sonntagsausflug vielleicht etwas übertrieben, zeigt aber, wie wichtig diese Interaktion zwischen Kufe und Schnee ist.

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Die Tücke von Eisplatten

Auf viel befahrenen Bahnen bilden sich oft spiegelglatte Eisplatten. Das ist pures Gift für die Kontrolle! Auf Eis geht der Reibungswiderstand gegen null, was bedeutet: Du wirst rasend schnell und kannst kaum noch bremsen oder lenken. Eine glänzende, fast durchsichtige Stelle auf der Bahn ist ein klares Warnsignal. Unbedingt vorher Tempo rausnehmen und die Kurve ganz weit außen anfahren.

Materialkunde: Warum ein guter Schlitten eine Investition ist

In der Werkstatt sehe ich alles, vom 10-Euro-Plastikbob bis zum handgefertigten Sportrodel. Und der Unterschied ist gewaltig – nicht nur im Preis, sondern vor allem bei Sicherheit, Kontrolle und Langlebigkeit. Das Material lügt eben nicht.

Der Klassiker: Der Holzschlitten

Ein traditioneller Holzschlitten ist mehr als nur Nostalgie; er ist ein durchdachtes Stück Technik. Die gängigsten Bauarten sind der Davoser und der Hornschlitten. Der Davoser ist mit seinen geraden Kufen ein stabiler Allrounder, perfekt für Familienhänge. Der Hornschlitten, mit seinen nach oben gebogenen Hörnern, wurde ursprünglich für den Transport im Tiefschnee entwickelt und ist oft noch robuster gebaut.

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Das A und O ist das Holz. Gutes Eschenholz ist hier die erste Wahl, denn es ist extrem zäh und elastisch. Es federt Stöße ab, ohne zu brechen, anders als spröde Hölzer wie Buche. Achtet beim Kauf darauf, dass die Verbindungen geschraubt und nicht nur genagelt sind. Schrauben halten den dynamischen Belastungen stand, Nägel lockern sich schnell.

Kleiner Tipp zur Größe: Für einen Erwachsenen allein reicht meist ein 100-cm-Modell. Wollt ihr ein Kind mit vor euch draufsetzen, sollten es schon 110 oder besser 120 cm sein, damit alle bequem und sicher Platz finden. Rechnet mal mit 80 € bis 150 € für einen ehrlichen Holzschlitten, der was aushält. Alles deutlich darunter ist oft fragwürdig verarbeitet.

Die Gefahr: Billige Plastikschlitten

Ich sags, wie es ist: Von den meisten Plastikschlitten halte ich gar nichts. Für Kleinkinder am flachen, übersichtlichen Hügel im Garten – meinetwegen. Aber auf einer richtigen Rodelbahn sind sie gefährlich. Das billige Plastik wird bei Kälte oft spröde und kann bei einem Aufprall splittern. Das Hauptproblem ist aber die fehlende Kontrolle. Ohne Kanten, die im Schnee greifen, wird man zum unkontrollierbaren Passagier. Bremsen und Lenken nur mit den Händen im Schnee? Das funktioniert vielleicht bei Schrittgeschwindigkeit, aber nicht, wenn es mal schneller wird.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Ausnahme für die Allerkleinsten: Natürlich gibt es diese Lehnenrodel oder Sitzschalen mit Rückenlehne. Die sind super, um die Kleinsten sicher über den flachen Hügel zu ziehen. Aber bitte wirklich nur da! Sobald es steiler wird und um Kurven geht, bieten sie keinerlei seitlichen Halt oder echte Kontrolle.

Für Ambitionierte: Der Sportrodel

Ein Sportrodel ist ein komplett anderes Gerät, gebaut für Geschwindigkeit und präzise Steuerung. Seine Kufen sind nach außen geneigt (etwa 15-25 Grad), die Holme über Gummilager beweglich gelagert und der Sitz besteht aus straffem Gurtband. Diese Bauweise erlaubt eine aktive Lenkung über den Lenkriemen. Zieht man am Riemen, verwindet sich der Schlitten und die Kufe gräbt sich in den Schnee – man fährt Kurven wie auf Schienen. Das braucht etwas Übung, aber die Kontrolle ist unschlagbar.

Preislich geht es hier los: Einsteiger-Sportrodel gibt es ab etwa 150 € bis 200 €. Nach oben sind die Grenzen natürlich offen, aber schon die Basismodelle sind eine ganz andere Welt als ein starrer Holzschlitten.

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Die richtige Fahrtechnik: So bleibst du Herr der Lage

Sich einfach nur draufsetzen und hoffen, ist keine gute Strategie. Aktives Fahren ist der Schlüssel zu Kontrolle und Sicherheit.

  • Sitzposition: Immer aufrecht sitzen und den Blick weit nach vorne richten, nicht nur auf die Kufen. So erkennst du Hindernisse und den Kurvenverlauf frühzeitig.
  • Gewichtsverlagerung: In der Kurve lehnst du dich immer aktiv nach innen. Dadurch drückst du die kurveninnere Kufe in den Schnee und unterstützt die Lenkung.
  • Bremsen (Die wichtigste Technik!): Der häufigste Fehler ist, panisch die Fersen in den Schnee zu rammen. Das kann den Schlitten vorne aushebeln. Richtig geht’s so: Beide Füße flach mit der ganzen Sohle auf den Schnee setzen und gleichzeitig mit den Händen am Schlitten nach oben ziehen. So erzeugst du eine gleichmäßige, kontrollierte Bremswirkung.

Ein echter Game-Changer: Holt euch sogenannte Bremssohlen zum Überschnallen für eure Schuhe. Diese Dinger haben kleine Metallspikes und verbessern die Bremswirkung dramatisch. Die kosten zwischen 20 € und 40 €, sind in jedem guten Sportgeschäft oder online erhältlich und jeden Cent wert. Der Unterschied ist wie Tag und Nacht, ehrlich!

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Sicherheit: Was man im Winter nie unterschätzen sollte

Fast alle Unfälle, die man so sieht, wären vermeidbar gewesen. Es geht nicht um Angst, sondern um Respekt und gute Vorbereitung.

Die nicht verhandelbare Ausrüstung

Hier gibt es keine Diskussionen: Ein Helm ist absolute Pflicht. Ein Skihelm ist ideal. Feste, hohe Schuhe schützen die Knöchel und sind zum Bremsen unerlässlich. Eine Skibrille schützt vor Fahrtwind und aufgewirbeltem Schnee und verbessert die Sicht bei Schneefall enorm. Und natürlich robuste, wasserdichte Handschuhe.

Gefahren, die jeder unterschätzt

  • Kettenrodeln: Mehrere Schlitten aneinanderzubinden ist extrem gefährlich. Lasst es einfach sein! Der letzte Schlitten in der Kette wird in Kurven wie eine Peitsche nach außen geschleudert und ist absolut unkontrollierbar.
  • Nachtrodeln: Bitte nur auf offiziell beleuchteten Bahnen. Und selbst dann ist eine eigene Stirnlampe Gold wert. Die Beleuchtung von oben wirft Schatten, in denen sich Löcher oder Eisplatten verbergen können.
  • Alkohol: Ein Glühwein zum Aufwärmen auf der Hütte ist super. Aber Rodeln unter Alkoholeinfluss ist genauso verantwortungslos wie Autofahren. Die Bergwacht kann Geschichten erzählen, die einem die Lust am „Schnapsl-Rodeln“ für immer verderben.

Achtung! Macht vor jeder ersten Abfahrt einen 30-Sekunden-Check: Sind alle Schrauben fest? Gibt es Risse im Holz? Ist der Lenkriemen intakt? Das gilt besonders bei Leihrodeln!

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Nach dem Spaß kommt die Pflege: So überlebt dein Schlitten den Sommer

Ein guter Schlitten kann dich ein Leben lang begleiten, wenn du ihm ein Minimum an Pflege gönnst. Das ist wirklich kein Hexenwerk.

  • Sofort trocknen: Nach jeder Rodelpartie den Schlitten mit einem alten Lappen abwischen. Vor allem die Kufen und die metallischen Teile müssen trocken sein, sonst setzt sich schnell Flugrost an.
  • Die richtige Lagerung: Bitte nicht im feuchten, modrigen Keller! Ein trockener Dachboden, eine Garage oder ein gut belüfteter Schuppen sind ideal. Holz arbeitet und mag keine ständige Feuchtigkeit.
  • Flugrost-Erste-Hilfe: Wenn du doch mal leichte Rostflecken auf den Kufen entdeckst – kein Drama! Einfach mit feiner Stahlwolle oder der rauen Seite eines Küchenschwamms abreiben. Danach einen Hauch Öl (z.B. WD-40 oder einfaches Nähmaschinenöl) auf einen Lappen geben und die Kufen dünn einreiben. So sind sie für den Sommerschlaf perfekt geschützt.

Abschließende Worte aus der Werkstatt

Rodeln ist eine Kunst für sich. Es braucht das richtige Werkzeug, die richtige Technik und den nötigen Respekt vor der Natur. Ein teurer Schlitten macht dich nicht automatisch zum Profi, aber ein guter, gepflegter Schlitten gibt dir die Chance, einer zu werden.

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Investiert lieber einmal in Qualität als mehrmals in kurzlebigen Tand. Nehmt euch die Zeit, die Technik zu lernen und seid rücksichtsvoll auf der Piste. Wenn ihr diese einfachen Ratschläge beherzigt, werdet ihr viele Jahre lang eine riesige Freude am Rodeln haben – eine der ehrlichsten und schönsten Arten, den Winter zu erleben.

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Schließen Sie mal die Augen und lauschen Sie: Das leise, singende Geräusch, wenn geschliffene Stahlkufen über kalten Pulverschnee zischen. Es ist der Soundtrack eines perfekten Wintertages. Ein dumpfes Kratzen oder lautes Rumpeln hingegen verrät oft ungeeigneten Schnee oder schlecht gewartetes Material. Das richtige Geräusch ist nicht nur Genuss, sondern auch ein Indikator für optimale Gleitbedingungen.

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  • Eine wasserdichte, aber atmungsaktive Schneehose.
  • Stabile, hohe Winterschuhe mit gutem Profil – sie sind Ihre Bremsen!
  • Fingerhandschuhe, keine Fäustlinge, für besseres Gefühl am Zugseil.
  • Eine Skibrille für klare Sicht bei Schneefall und Fahrtwind.
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Der Kufenwinkel entscheidet alles: Bei hochwertigen Rodeln, wie denen von Gasser oder Kathrein, sind die Kufen nicht flach, sondern leicht nach innen geneigt (ca. 15-25 Grad). Warum? Beim Steuern durch Gewichtsverlagerung gräbt sich die Innenkante der Kufe in den Schnee. Das Ergebnis ist eine präzise Kurvenfahrt statt unkontrolliertem Driften. Ein Detail, das den Unterschied zwischen Genuss und Sturz ausmacht.

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Ein moderner Sportrodel kann auf präparierten Bahnen Geschwindigkeiten von über 50 km/h erreichen. Das unterstreicht die Wichtigkeit von Helm und richtiger Bremstechnik.

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Ein guter Rodel wird nicht mit den Füßen gelenkt. Echte Kontrolle kommt aus der Kombination von Gewichtsverlagerung und dem Zug am Riemen. Probieren Sie es aus:

  • Für eine Linkskurve: Verlagern Sie Ihr Gewicht auf den linken Oberschenkel und ziehen Sie gleichzeitig kräftig am linken Ende des Zugriemens. Die rechte Kufe hebt sich leicht.
  • Für eine Rechtskurve: Das genaue Gegenteil. Gewicht nach rechts, am rechten Riemen ziehen.
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Mein alter Holzschlitten ist so langsam, woran liegt’s?

Oft sind die Kufen das Problem. Mit der Zeit können sie leichten Flugrost ansetzen oder stumpf werden. Die Lösung kommt aus dem Skikeller: Reinigen Sie die Kufen gründlich und ziehen Sie sie mit einem feinen Schleifpapier (400er Körnung) ab. Danach eine dünne Schicht Universal-Skiwachs auftragen und polieren. Sie werden den Unterschied sofort spüren!

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Davoser Schlitten: Der starre Klassiker mit geraden Kufen. Robust, ideal für gemächliche Familienabfahrten auf geraden Hängen.

Hörnerschlitten: Mit seinen aufgebogenen Hörnern und oft beweglicherer Konstruktion erlaubt er eine aktivere Lenkung. Ein sportlicher Allrounder.

Für ambitionierte Fahrer ist der beweglichere Hörnerschlitten meist die bessere Wahl.

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Eschenholz, das traditionelle Material für hochwertige Schlitten, kann das 15-fache seines Eigengewichts tragen, bevor es bricht.

Diese extreme Zähigkeit und Elastizität ist kein Zufall der Natur, sondern der Grund, warum Werkstattmeister wie der Autor darauf schwören. Das Holz federt Stöße auf unebenen Pisten ab, was nicht nur den Komfort, sondern vor allem die Kontrolle und Sicherheit bei höheren Geschwindigkeiten enorm verbessert.

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  • Präzise Lenkbarkeit in jeder Kurve.
  • Bessere Dämpfung auf holprigen Strecken.
  • Höhere Geschwindigkeiten bei voller Kontrolle.

Das Geheimnis? Ein „beweglicher“ Rodel. Bei diesen Modellen sind die Kufenholme über Gummilager mit der Sitzfläche verbunden. Das erlaubt eine leichte Verwindung des gesamten Schlittens – die Grundlage für die Carving-Technik beim Rodeln.

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Nachtrodeln hat eine ganz eigene Magie. Die Welt wird leiser, die Lichter im Tal funkeln und der Schneekristall glitzert im Schein der Stirnlampe. Die Sinne sind geschärft, jede Kurve fühlt sich intensiver an. Viele präparierte Rodelbahnen bieten beleuchtete Abfahrten an – ein unvergessliches Erlebnis.

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Der schnelle Check vor jeder Abfahrt:

  • Sind alle Schrauben fest? Ein kurzer Rütteltest gibt Aufschluss.
  • Hat der Zugriemen Risse oder spröde Stellen?
  • Sind die Kufen sauber und frei von Eis oder Schmutz?

Diese 30 Sekunden können einen großen Unterschied für Ihre Sicherheit machen.

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Achtung, Eisplatten! Sie sind der größte Feind des Rodlers. Oft lauern sie an schattigen Stellen oder nach einem leichten Tauwetter. Fahren Sie vorausschauend und reduzieren Sie vor uneinsichtigen Kurven die Geschwindigkeit. Auf einer Eisplatte verlieren Sie schlagartig die Kontrolle – hier hilft nur, den Rodel zu verlassen und seitlich wegzurutschen, um einen Aufprall zu vermeiden.

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„Ein Rodel ist kein Wegwerfartikel, sondern ein Begleiter für Generationen. Die Pflege, die man ihm zukommen lässt, gibt er in Form von Sicherheit und Freude zurück.“ – Alpenländisches Sprichwort

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Effektiv bremsen bedeutet nicht, panisch die Füße in den Schnee zu stemmen. Das führt oft zum Kontrollverlust. Die richtige Technik:

  • Setzen Sie sich aufrecht hin, um den Luftwiderstand zu erhöhen.
  • Stemmen Sie beide Füße mit der gesamten Sohle flach und fest in den Schnee, links und rechts neben den Kufen.
  • Für eine Notbremsung: Ziehen Sie zusätzlich die Front des Schlittens mit dem Riemen steil nach oben. Die hinteren Enden der Kufen graben sich in den Schnee.
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Lohnt sich die Investition in einen teuren Markenrodel wirklich?

Absolut. Ein Billigschlitten für 30 Euro mag eine Saison halten. Ein Qualitätsrodel von Herstellern wie Graf oder Torggler kostet zwar mehr, ist aber eine Anschaffung fürs Leben. Er besteht aus besseren Materialien (Esche statt Buche), hat eine durchdachte Geometrie für mehr Sicherheit und lässt sich im Gegensatz zu Plastikschalen reparieren. Auf lange Sicht sparen Sie nicht nur Geld, sondern investieren vor allem in die Sicherheit Ihrer Familie.

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Standard-Stahlkufen: Solide und langlebig, benötigen aber Pflege, um Rost vorzubeugen und gut zu gleiten. Regelmäßiges Wachsen ist hier Pflicht für optimalen Spaß.

Edelstahl- oder polierte Kufen: Die Premium-Variante. Sie gleiten von Haus aus besser, sind nahezu rostfrei und benötigen deutlich weniger Pflege. Der Aufpreis lohnt sich für alle, die oft und gerne rodeln.

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Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) sind Kopfverletzungen beim Rodeln besonders häufig. Trotzdem tragen weniger als 20% der Rodler einen Helm.

Eine erschreckende Zahl, wenn man bedenkt, wie schnell man auf einer harten oder vereisten Piste unterwegs sein kann. Ein einfacher Ski- oder Snowboardhelm kann schwere Verletzungen verhindern und sollte zur Standardausrüstung gehören – nicht nur für Kinder.

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Ein hochwertiger Holzschlitten ist mehr als nur ein Sportgerät – er ist ein Statement für Nachhaltigkeit. Während gebrochene Plastikbobs als Müll im Schnee zurückbleiben, kann ein guter Holzrodel über Jahrzehnte genutzt und bei Bedarf einfach repariert werden. Er wird oft von Generation zu Generation weitergegeben und erzählt so seine ganz eigene Familiengeschichte.

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Die Sitzposition ist kein Zufall, sie ist Teil der Steuerung. Für maximale Kontrolle und Geschwindigkeit sitzen Sie hinten, um das Gewicht auf die Kufen zu bringen. Lehnen Sie sich in den Kurven aktiv hinein, wie ein Motorradfahrer. Nur wer mit seinem Schlitten eine Einheit bildet, kann sein volles Potenzial ausschöpfen.

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Die perfekte Sitzbespannung

Die klassische Gurtbespannung ist nicht nur eine Frage der Optik. Sie ist flexibel und passt sich den Bewegungen des Fahrers an, was die Gewichtsverlagerung unterstützt. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Gurte straff gespannt und fest verankert sind. Ein durchhängender Sitz vermindert die Kontrolle und den Fahrkomfort erheblich.

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Wann ist der Schnee perfekt zum Rodeln?

Die besten Bedingungen finden Sie nicht bei nassem Matsch oder eisiger Kälte. Ideal ist Pulverschnee bei Temperaturen zwischen -2 °C und -8 °C. Dann bildet sich unter den Kufen der perfekte Gleitfilm, ohne dass der Schlitten zu tief einsinkt. Ein guter Indikator: Wenn der Schnee beim Gehen unter den Schuhen knirscht, ist die Piste bereit für eine Rekordabfahrt!

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Der häufigste Fehler beim Bremsen? Die Füße als „Pflug“ zu benutzen und dabei die Beine nach vorne zu strecken. Dadurch verlagert sich das Gewicht nach hinten, die Front des Schlittens wird leicht und unlenkbar. Im schlimmsten Fall dreht man sich unkontrolliert. Bremsen Sie immer mit den Füßen direkt neben dem Körper.

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Wussten Sie schon? Der berühmte „Davoser“ Schlitten wurde um 1883 in dem Schweizer Kurort entwickelt – ursprünglich als Transportmittel für Kurgäste, bevor er als Sportgerät die Welt eroberte.

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Vergessen Sie die Baumwollsocken! Setzen Sie auf Funktionsmaterialien, genau wie beim Skifahren. Ein System aus drei Schichten hat sich bewährt:

  • Basisschicht: Lange Skiunterwäsche (Merino oder Synthetik), die Schweiß vom Körper wegleitet.
  • Isolationsschicht: Ein Fleecepullover, der die Wärme speichert.
  • Außenschicht: Eine wind- und wasserdichte Jacke und Hose als Schutz vor den Elementen.

So bleiben Sie auch nach mehreren Abfahrten warm und trocken.

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Ein kleiner Trick aus der Werkstatt: Lagern Sie Ihren Holzschlitten über den Sommer an einem trockenen, aber nicht zu warmen Ort wie einem Keller oder einer Garage. Direkte Sonneneinstrahlung oder die trockene Luft eines Heizungskellers können das Holz austrocknen und brüchig machen. So bleibt Ihr treuer Begleiter für den nächsten Winter top in Schuss.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.