Fjord-Kreuzfahrt in Norwegen: Dein ehrlicher Guide für die perfekte Reise

Entdecken Sie die Geheimnisse der norwegischen Fjorde – eine Reise, die Naturwunder und unvergessliche Erlebnisse verspricht!

von Anette Hoffmann

Ich werde diesen Moment nie vergessen. Ein früher Morgen im Juni, das Schiff gleitet in einen riesigen Fjord. Die Luft riecht nach feuchtem Fels, Moos und kühlem Salzwasser. Und dann, als wir um eine Biegung fahren und diese weltberühmten, fast senkrecht herabstürzenden Wasserfälle auftauchen, wird es auf dem gesamten Deck totenstill. Das ist keine Übertreibung. Selbst die hartgesottensten Crewmitglieder hielten inne. In solchen Momenten spürt man die Urgewalt dieser Landschaft. Genau das ist es, was die Leute hier suchen.

Nach unzähligen Reisen entlang dieser Küste, Gesprächen mit Kapitänen, Lotsen, die jeden Felsen unter Wasser kennen, und hunderten von Reisenden habe ich eines gelernt: Es geht nicht darum, den billigsten Preis zu jagen. Es geht darum, den wahren Wert für dein Geld und deine kostbare Zeit zu bekommen. Dieser Guide ist meine persönliche Sammlung an Erfahrungen und Tipps. Damit deine Reise am Ende nicht nur aus Fotos besteht, sondern aus genau solchen unvergesslichen Momenten.

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Die wichtigste Entscheidung: Welches Schiff passt zu dir?

Alles fängt mit der Wahl des Schiffes an. Sie entscheidet über die Route, die Nähe zur Natur und das ganze Gefühl an Bord. Im Grunde gibt es drei Typen, und keiner ist per se „besser“ – sie sind nur für unterschiedliche Wünsche gemacht.

Die großen Kreuzfahrtschiffe: Schwimmende Resorts

Das sind die riesigen Schiffe mit Platz für mehrere tausend Passagiere, die man oft in den großen Hafenstädten sieht. Der große Pluspunkt ist klar der Preis und das Unterhaltungsangebot. Hier findest du Theater, Casinos, mehrere Pools und eine riesige Auswahl an Restaurants. Perfekt, wenn du viel Wert auf Abwechslung an Bord legst.

Aber, und das ist ein großes Aber: Ihre Größe ist auch ihr größter Nachteil. Sie können nur die großen Häfen anlaufen. In den Fjorden selbst dürfen sie oft nur an bestimmten Stellen ankern, und Landausflüge finden in riesigen Gruppen statt. Wenn 3.000 Menschen gleichzeitig ein kleines Fjorddorf stürmen, ist von der Idylle schnell nicht mehr viel übrig. Ein wichtiger Punkt, den du wissen solltest: Die Umweltauflagen werden immer strenger. In den berühmten UNESCO-Welterbe-Fjorden dürfen schon bald nur noch emissionsfreie Schiffe fahren. Viele der älteren, großen Pötte werden diese Traumrouten dann nicht mehr ansteuern können.

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Die klassischen Postschiffe: Das authentische Erlebnis

Das ist für viele der Inbegriff einer Norwegen-Reise. Diese Schiffe sind keine reinen Kreuzfahrtschiffe, sondern ein fester Bestandteil des norwegischen Alltags. Sie transportieren Fracht und lokale Passagiere zwischen Dutzenden von Häfen entlang der Küste. Das macht die ganze Reise sofort viel authentischer.

Mit 500 bis 900 Passagieren sind sie kleiner und wendiger. Sie fahren tief in die Fjorde hinein und legen auch in winzigen Orten an, die für die großen Schiffe unerreichbar sind. Man erlebt das echte Küstenleben. An Bord ist die Atmosphäre entspannter, der Fokus liegt auf der Landschaft. Statt Casino-Bling-Bling gibt es Vorträge von Experten und fantastisches, regionales Essen. Für mich ist das die beste Mischung aus Komfort und echtem Norwegen-Feeling. Kleiner Haken: Die Liegezeiten in den Häfen sind manchmal kurz, oft nur 30-45 Minuten zum Be- und Entladen.

Kleine Expeditions- und Luxusschiffe: Ganz nah dran

In dieser Kategorie findest du Schiffe für nur 100 bis 300 Passagiere. Ihre Mission: dorthin zu gelangen, wo sonst niemand hinkommt. Mit robusten Schlauchbooten geht es direkt vom Schiff aus auf Entdeckungstour in versteckte Buchten oder ganz nah an eine Gletscherzunge heran. Oft sind Wissenschaftler und Biologen an Bord, die ihr Wissen teilen. Der Fokus liegt zu 100 % auf der Natur. Diese Exklusivität hat natürlich ihren Preis und ist die teuerste Option. Und, ganz ehrlich: Auf einem kleinen Schiff spürst du bei rauer See die Wellen deutlich mehr. Für echte Abenteurer und Natur-Fans ist das aber oft die ultimative Erfahrung.

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Die beste Kabine für dein Geld: Wo du sparen kannst

Bei der Kabine kannst du clever Geld sparen. Eine Innenkabine ist am günstigsten, aber du bist hier, um die Landschaft zu sehen, oder? Mein Tipp: Nimm eine normale Außenkabine mit Fenster. Du hast Tageslicht, siehst die atemberaubende Landschaft vorbeiziehen und sparst eine Menge Geld gegenüber einer Balkonkabine. Ein Balkon ist im Hochsommer toll, aber im Mai, Juni oder September ist es oft zu kühl und windig, um ihn wirklich zu nutzen. Für die Differenz von oft 300 bis 500 Euro kannst du dir lieber ein paar geniale Landausflüge gönnen. Das meiste Leben spielt sich sowieso auf den Außendecks ab!

Kleine Sorge, große Wirkung: Was tun bei Seekrankheit?

Ach ja, die Angst vor der Seekrankheit. Ganz ehrlich, die meisten Leute haben damit auf den Fjordrouten kaum Probleme, da die Gewässer oft sehr geschützt sind. Aber falls du empfindlich bist, hier ein paar Profi-Tipps:

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  • Die richtige Kabine: Wähle eine Kabine mittschiffs und auf einem der unteren Decks. Dort sind die Schiffsbewegungen am geringsten.
  • Blick zum Horizont: Wenn du merkst, dass es dir mulmig wird, geh an die frische Luft und fixiere mit den Augen den Horizont. Das hilft deinem Gehirn, die Bewegung auszugleichen.
  • Vorbereitung ist alles: In jeder Apotheke bekommst du vor der Reise gute Tabletten oder Kaugummis gegen Reisekrankheit. Es gibt auch Akupressurbänder fürs Handgelenk, auf die manche schwören. An Bord gibt es meist auch etwas gegen eine kleine Gebühr, aber es ist besser, vorbereitet zu sein.

Die Fjorde verstehen: Mehr als nur tiefes Wasser

Um diese Landschaft wirklich wertzuschätzen, hilft es, ihre „Physik“ zu kennen. Ein Fjord ist ja kein Fluss, sondern ein vom Meer geflutetes, von Gletschern ausgehobeltes Tal. Manche sind über 1.300 Meter tief! Das hat krasse Auswirkungen.

Ganz unten ist das Wasser eiskalt und salzig. An der Oberfläche schwimmt eine Schicht wärmeres Süßwasser von den unzähligen Wasserfällen. Diese Schichtung ist wichtig. Die Oberflächentemperatur kann im Sommer zwar mal 15 °C erreichen, aber schon einen Meter tiefer fällt sie auf eiskalte 4-5 °C. Achtung, das ist kein Scherz: Wer eine Kajaktour plant, sollte das wissen. Ohne einen richtigen Trockenanzug kann eine Kenterung hier blitzschnell lebensgefährlich werden. Buche solche Touren NUR bei seriösen Anbietern mit der richtigen Ausrüstung!

Das Wetter kann sich hier zudem in Minuten ändern. Strahlender Sonnenschein kann plötzlich von eiskalten Fallwinden und Regen abgelöst werden. Deshalb gilt immer: Eine wind- und wasserdichte Jacke gehört bei jedem Landausflug in den Rucksack, auch wenn der Himmel morgens strahlend blau ist.

Der perfekte Zeitpunkt: Eine Frage des Lichts und der Wasserfälle

Die „beste“ Reisezeit gibt es nicht. Es kommt darauf an, was du erleben willst.

  • Mai & Anfang Juni: Das Erwachen. Meine persönliche Lieblingszeit. Die Hänge sind saftig grün, die Obstbäume in manchen Regionen stehen in voller Blüte. Der absolute Hammer: Die Wasserfälle führen durch die Schneeschmelze jetzt gigantische Wassermengen. Der Lärm ist ohrenbetäubend! Es ist noch nicht so voll und die Preise sind moderater. Nachteil: Einige hohe Passstraßen könnten noch gesperrt sein.
  • Juli & August: Die Hochsaison. Die Tage sind ewig lang (Stichwort Mitternachtssonne im Norden), das Wetter ist am stabilsten und wärmsten. Alle Attraktionen haben geöffnet. Der Preis dafür: Es ist voll. Richtig voll. In den Hotspots liegen oft mehrere große Schiffe gleichzeitig, und die Preise für alles sind am höchsten.
  • September: Die goldene Ruhe. Wenn die Massen weg sind, kehrt eine magische Ruhe ein. Das Licht ist weich und golden – ein Traum für Fotografen. Die ersten Herbstfarben leuchten an den Hängen. Das Risiko für Regentage steigt, aber ganz ehrlich: Ein Fjord im Nebel hat eine unglaublich mystische, dramatische Stimmung.

Landausflüge: Selber machen oder buchen?

Hier kannst du richtig Geld sparen und individuellere Erlebnisse haben. Die vom Schiff organisierten Touren sind bequem und sicher – das Schiff wartet garantiert auf dich. Aber sie sind teuer und finden in großen Gruppen statt.

Die clevere Alternative: Mischen! Für komplizierte Ziele oder bei knapper Zeit ist der organisierte Ausflug super. Aber in vielen Orten kannst du easy dein eigenes Ding machen.

Ein konkretes Beispiel: Ein Ausflug zu einem berühmten Gletscherarm. Der organisierte Schiffsausflug kostet oft 110 € und mehr pro Person. Am Kai wartet aber meist auch ein lokaler Shuttlebus, der regelmäßig zum gleichen Ziel fährt. Das Ticket kostet dann vielleicht 40 € für Hin- und Rückfahrt, und du kannst deine Zeit vor Ort selbst bestimmen. Frag einfach an der lokalen Touristeninfo am Hafen nach dem „Gletscher-Express“ oder ähnlichen Angeboten.

Dein Tag auf eigene Faust in einer Hafenstadt – so geht’s:
1. Geh vom Schiff einfach los. Die Zentren sind meist fußläufig erreichbar.
2. Erklimme den Aussichtspunkt der Stadt. In einer bekannten Stadt sind das zum Beispiel 418 Stufen, die du in 20-30 Minuten schaffst. Die Aussicht von oben ist besser als bei jeder Bustour.
3. Schlendere danach durch die alten Gassen, trink einen Kaffee in einem lokalen Café und sauge die Atmosphäre auf.
4. Plane IMMER einen großzügigen Zeitpuffer für die Rückkehr ein. Das Schiff wartet nicht! Ich habe schon Leute gesehen, die ihr Schiff verpasst haben – ein extrem teurer Fehler.

Packliste des Profis: Das muss wirklich mit

Gutes Gepäck ist die halbe Miete. Das Zauberwort heißt Zwiebelprinzip!

  • Unverzichtbar: Eine wirklich 100 % wind- und wasserdichte Jacke mit Kapuze. „Wasserabweisend“ reicht nicht! Eine Regenhose ist ebenfalls Gold wert.
  • Darunter: Ein Fleecepullover und Funktionsshirts (am besten aus Merinowolle, die müffelt nicht so schnell).
  • Schuhe: Bequeme, wasserdichte Wanderschuhe mit gutem Profil. Deine normalen Sneaker werden es dir nach einem regnerischen Ausflug nicht danken.
  • Für an Bord: Gemütliche Kleidung, vielleicht Hausschuhe. Die Atmosphäre ist fast immer leger.
  • Kleine Dinge mit großer Wirkung:
    • Fernglas: Ein Muss! Damit siehst du die Papageitaucher auf den Vogelfelsen oder die Ziegen an den steilen Hängen. Ein 8×42 Glas ist der perfekte Allrounder.
    • Kleiner Rucksack: Für Wasser, Snacks und Jacke bei Landausflügen.
    • Thermoskanne: Morgens mit heißem Tee vom Frühstücksbuffet füllen. An einem kühlen Tag an Deck unbezahlbar.
    • Sonnenschutz: Ja, wirklich! Die Sonne auf dem Wasser ist extrem intensiv.

    Die echten Kosten und wann du buchen solltest

    Eine Norwegen-Reise muss kein Vermögen kosten, aber die Schnäppchen-Angebote haben oft Haken. Lass uns mal ehrlich rechnen.

    Wann buchen? Gerade die beliebten Postschiff-Reisen sind in der Hochsaison oft schon ein Jahr im Voraus ausgebucht. Für gute Preise und Auswahl gilt: Früh buchen, besonders wenn du eine bestimmte Kabine oder Reisezeit möchtest.

    Der Reisepreis deckt meist Kabine und Vollpension. Aber die Nebenkosten sind der Knackpunkt. Rechne mit 40-70 € pro Person und Tag für Getränke, Trinkgelder und Kleinigkeiten. Ein Bier an Bord kann gut und gerne 9-11 € kosten. Und das Internet? Rechne mal mit 15-25 € pro Tag für eine Verbindung, die in den engen Fjorden oft langsam ist oder ganz ausfällt. Sieh es als Chance für eine digitale Detox!

    Landausflüge sind der größte variable Posten. Plane hierfür 400-800 € pro Person ein, je nachdem, was du machen möchtest.

    Realistisches Fazit: Eine gute, einwöchige Reise auf einem der klassischen Schiffe in einer Außenkabine, inklusive Flug, Nebenkosten und ein paar tollen Ausflügen, wird dich realistisch zwischen 2.200 und 3.000 € pro Person kosten. Alles deutlich darunter ist oft mit Kompromissen verbunden (Innenkabine, Riesenschiff, hohe Nebenkosten). Angebote darüber, z.B. auf Expeditionsschiffen, sind oft „all-inclusive“, was den hohen Preis relativiert.

    Ein letztes Wort: Respekt ist alles

    Norwegens Natur ist wild, gewaltig und atemberaubend schön. Aber sie verlangt Respekt. Verlasse bei Wanderungen niemals die markierten Wege, nimm deinen Müll wieder mit und hinterlasse nichts als Fußspuren. Eine gute Auslandskrankenversicherung, die auch eine Rettung abdeckt, ist übrigens keine Option, sondern Pflicht.

    Wenn du mit der richtigen Einstellung und guter Planung an diese Reise herangehst, wird es mehr als nur ein Urlaub. Es wird eine Begegnung mit einer der letzten großen Wildnisse Europas. Eine Erfahrung, die bleibt. So wie dieser stille Morgen in diesem einen, unvergesslichen Fjord.

    Inspirationen und Ideen

    • Eine wind- und wasserdichte Jacke (z.B. mit Gore-Tex Membran)
    • Ein gutes Fernglas (ein 8×42 von Zeiss oder Leica macht einen riesigen Unterschied)
    • Schuhe mit griffiger Sohle für spontane Spaziergänge an Land
    • Eine dünne Mütze und Handschuhe, selbst im Sommer

    Das Geheimnis? Das Zwiebelprinzip. Das Wetter kann sich im Fjord innerhalb von Minuten ändern. Wer auf Schichten setzt, ist für die sonnige Bucht genauso gewappnet wie für den eisigen Wind am Nordkap.

    Der Sognefjord, Norwegens längster und tiefster Fjord, reicht an seiner tiefsten Stelle 1.308 Meter unter den Meeresspiegel. Das ist tiefer als der höchste Berg Grossbritanniens hoch ist.

    Diese schiere Dimension ist vom Deck eines Schiffes kaum zu fassen. Man fährt buchstäblich auf einem versunkenen Gebirgstal, dessen gewaltige Ausmasse die Stille und die Ehrfurcht, die man dort empfindet, noch verstärken.

    Die richtige Reisezeit: Die meisten buchen im Juni oder Juli für die Mitternachtssonne. Ein Geheimtipp ist jedoch der späte August oder frühe September. Die Touristenmassen sind verschwunden, die Preise oft günstiger und die Landschaft erstrahlt in den ersten, goldenen Herbstfarben. Das Licht ist weicher, fast magisch, und die Luft an Deck klarer. Eine ganz andere, melancholisch-schöne Atmosphäre.

    Wie kann ich die typischen Touristenfallen bei Landausflügen umgehen?

    Vermeiden Sie die grossen, vom Schiff organisierten Bus-Touren, die oft nur zu überfüllten Aussichtspunkten und Souvenirläden führen. Recherchieren Sie stattdessen vorab kleine, lokale Anbieter. Mieten Sie ein E-Bike, um ein Dorf auf eigene Faust zu erkunden, oder buchen Sie eine geführte Kajak-Tour in einer kleinen Gruppe. Oft sind die besten Erlebnisse nur wenige hundert Meter vom Anleger entfernt – man muss nur den grossen Gruppen in die entgegengesetzte Richtung folgen.

    Wichtiger Punkt: Das UNESCO-Welterbe schützt sich. Ab 2026 dürfen die berühmtesten Fjorde wie der Geirangerfjord und der Nærøyfjord nur noch von emissionsfreien Schiffen befahren werden. Dies ist eine massive Veränderung für die Branche. Prüfen Sie bei der Buchung, ob Ihr Schiff diese neuen, strengen Umweltauflagen erfüllt. Unternehmen wie Havila Kystruten oder die neueren Schiffe von Hurtigruten sind hier Vorreiter und garantieren, dass Sie diese magischen Orte auch in Zukunft noch erleben können.

    Die Postschiff-Alternative: Hurtigruten und Havila sind nicht nur Kreuzfahrtschiffe, sondern auch lebenswichtige Versorgungslinien, die Fracht und lokale Passagiere zwischen den Häfen transportieren. Diese Funktion sorgt für eine viel authentischere Erfahrung. Sie erleben den norwegischen Alltag hautnah, wenn in einem kleinen Hafen Paletten verladen werden oder Schulkinder an Bord kommen. Diese Mischung aus Tourismus und echtem Leben macht den besonderen Reiz dieser Routen aus.

    „Die Stille in den Fjorden ist keine Abwesenheit von Geräuschen. Es ist ein Klang für sich – das Plätschern des Wassers, der Ruf eines Seevogels, das ferne Rauschen eines Wasserfalls. Man muss nur hinhören.“ – Aus dem Logbuch eines norwegischen Lotsen.

    Ein häufiger Fehler ist, nur das Panorama zu sehen und die Details zu übersehen. Nehmen Sie sich Zeit für die kleinen Dinge, die Norwegens Küste so besonders machen:

    • Die winzigen, bunten Fischerhütten (Rorbuer), die sich an die Felsen klammern.
    • Die Ziegen, die an den steilsten Hängen grasen.
    • Das wechselnde Muster der Wellen im Kielwasser des Schiffes.

    Genau diese Beobachtungen verwandeln eine schöne Reise in eine unvergessliche Erinnerung.

    Kleine Schiffe, grosse Nähe: Der wahre Vorteil kleinerer Expeditionsschiffe (unter 500 Passagiere) liegt in ihrer Flexibilität. Wenn der Kapitän eine Gruppe Wale sichtet oder das Nordlicht plötzlich am Himmel tanzt, kann er von der geplanten Route abweichen und für einen unvergesslichen Moment anhalten. Bei den grossen Kreuzfahrtschiffen ist das aufgrund des straffen Zeitplans und der Trägheit des Schiffes praktisch unmöglich. Sie zahlen für die Chance auf Spontaneität.

    Vergessen Sie nicht das kulinarische Erlebnis an Land. Auch wenn die Verpflegung an Bord ausgezeichnet ist, sollten Sie in einem Hafen unbedingt eine lokale Spezialität probieren. Kaufen Sie in Bergen auf dem Fischmarkt ein „Skillingsbolle“ (eine Zimtschnecke), probieren Sie in Ålesund einen „Bacalao“ (Stockfisch-Eintopf) oder geniessen Sie in einem kleinen Fjorddorf einfach nur frisch gebackene Waffeln mit „Brunost“ (Braunkäse). Das ist der Geschmack Norwegens.

Anette Hoffmann

Annette Hoffmans erstaunliche Medienkarriere spiegelt ihr pures Engagement für den Journalismus und das Publizieren wider. Ihre Reise begann 2010 als freiberufliche Journalistin bei Vanity Fair, wo sie ihre einzigartige kreative Perspektive einbringt.