Familien-Tattoos: Dein Guide für Tinte, die bleibt – ehrlich & ohne Schnickschnack
Familien-Tattoos sind mehr als nur Kunst auf der Haut – sie sind ewige Erinnerungen an die Liebe, die unseren Alltag prägt.
„Die Haut ist die Leinwand der Seele“, sagte einst ein weiser Mann – und was könnte diese Leinwand besser zieren als die Geschichten unserer Lieben? Tattoos als Ausdruck von Familie sind weit mehr als Tinte und Schmerz; sie sind das sichtbare Zeugnis einer unzertrennlichen Bindung, die über Generationen hinweg reicht. Ob in Form von Babyfüßen, Initialen oder symbolischen Motiven – jedes Design erzählt eine Geschichte, die tief im Herzen verankert ist.
Kaum etwas geht so unter die Haut wie die eigene Familie, oder? Kein Wunder, dass der Wunsch nach einem Familien-Tattoo so oft aufkommt. Das sind nicht einfach nur Bilder; das sind Versprechen, Erinnerungen und oft auch ein kleiner Anker im Alltag. Ich habe schon so viele dieser Geschichten miterlebt – von stolzen Eltern, die den winzigen Fußabdruck ihres Babys für immer festhalten, bis hin zu Geschwistern, die sich mit einem gemeinsamen Symbol ewige Verbundenheit schwören.
Inhaltsverzeichnis
- Die Idee – Finde das Herz deiner Geschichte
- Die Planung – Dein Weg zum richtigen Studio
- Die Technik – Was da eigentlich passiert
- Die Kosten – Eine ehrliche Rechnung
- Der große Tag – So bereitest du dich vor
- Sicherheit & Hygiene – Dein gutes Recht
- Die Heilung – Deine Verantwortung für ein brillantes Ergebnis
- Ein letztes, heikles Thema: Asche im Tattoo
- Mein Fazit
- Bildergalerie
Aber ganz ehrlich: Dieses Thema braucht eine realistische Beratung. Vergiss bitte den Mythos vom perfekten Tattoo für 50 Euro. Das ist nicht nur Quatsch, sondern kann auch gefährlich sein. In diesem Guide packe ich mal alles aus, was ich über die Jahre gelernt habe. Von der ersten Idee im Kopf bis zur perfekten Pflege – direkt aus der Praxis für dich.
Die Idee – Finde das Herz deiner Geschichte
Ein Familien-Tattoo startet nicht mit dem Geräusch der Nadel, sondern mit einem Gefühl. Es ist der Drang, Liebe und Zusammenhalt sichtbar zu machen. Die wichtigste Frage ist deshalb nicht „Was?“, sondern „Warum?“. Was soll dieses Tattoo dir in 20 Jahren noch erzählen? Ein gutes Gespräch mit dem Tätowierer ist hier Gold wert. Manchmal dauert es eine Weile, bis man den wahren Kern der Geschichte freigelegt hat.
Viele kommen mit Bildern von Pinterest & Co. an. Das ist ein super Startpunkt! Aber die Aufgabe eines Profis ist es, daraus etwas Einzigartiges zu machen, das nur zu euch passt. Ein kleiner Tipp: Wenn dir der erste Entwurf nicht zu 100 % zusagt, sei ehrlich! Jeder gute Tätowierer plant Korrekturschleifen ein und möchte, dass du am Ende überglücklich bist. Es ist dein Körper, deine Geschichte.
Der klassische Babyfußabdruck
Immer wieder ein Gänsehaut-Moment. Normalerweise wird der Originalabdruck aus dem Krankenhaus als Vorlage genommen und auf die gewünschte Größe skaliert. Hier zählt jedes Detail, jede feine Linie. Ein grob gestochener Abdruck kann schnell wie ein dunkler Fleck aussehen, daher ist eine ruhige, erfahrene Hand entscheidend. Übrigens, die Platzierung spielt eine große Rolle. Am Handgelenk, wo viel Bewegung ist, können feine Linien mit der Zeit weicher werden. Besser geeignet sind oft Stellen wie der Unterarm oder die Wade. Namen und Geburtsdatum in einer klaren Schrift runden das Ganze oft ab.
Namen, Initialen und Daten
Schlicht, aber oho! Die Schriftart ist hier alles. Sie muss zur Person und zur Bedeutung passen. Eine verschnörkelte Schrift wirkt romantisch, eine kantige Blockschrift eher modern und stark. Ein besonders persönlicher Kniff: die Handschrift eines geliebten Menschen zu verwenden. Die Unterschrift der Oma oder die ersten Schreibversuche des eigenen Kindes – persönlicher geht’s kaum. Bei Daten denken wir heute oft weiter als nur an römische Zahlen. Wie wäre es mit den Koordinaten des Geburtsortes oder einem kleinen Symbol, das das Datum unauffällig integriert?
Der wachsende Stammbaum
Ein wirklich anspruchsvolles Projekt mit einer riesigen Stärke: Ein Stammbaum kann wachsen. Man kann mit den Eltern oder Großeltern starten und später Partner oder Kinder hinzufügen. Das Design muss diese Erweiterbarkeit von Anfang an mitdenken. Ein Profi plant den Platz für zukünftige Äste und Blätter schon mit ein, damit das Gesamtbild organisch und nicht wie ein starres Diagramm wirkt.
Symbole mit Seele
Manchmal sagt ein Bild mehr als jedes Wort. Ein Kompass für den gemeinsamen Weg, in die gleiche Richtung zeigende Pfeile für den Zusammenhalt oder Tiermotive wie ein Wolfsrudel für Schutz und Stärke. Wichtig ist nur, dass das Symbol wirklich zu eurer Familie passt und nicht nur ein Trend ist. Die persönliche Verbindung gibt dem Tattoo erst seine Seele.
Die Planung – Dein Weg zum richtigen Studio
Die beste Idee nützt nichts ohne einen guten Handwerker. Die Wahl des Tätowierers ist die wichtigste Entscheidung im ganzen Prozess. Ein Fehler hier kann nicht nur ins Geld gehen, sondern auch echt enttäuschend sein.
So findest du den richtigen Profi
Schau dir die Portfolios ganz genau an. Jeder Tätowierer hat seinen eigenen Stil. Such gezielt nach jemandem, dessen Arbeiten dich umhauen. Achtung: Schau nicht nur auf frisch gestochene Tattoos! Frag immer nach Bildern von VERHEILTEN Arbeiten. Frisch gestochen sieht fast alles scharf aus. Die wahre Qualität zeigt sich erst nach ein paar Monaten. Sind die Linien noch sauber? Sind die Farben satt? Rote Flaggen sind unscharfe Handyfotos, geklaute Designs oder ein unsauberes Studio. Ein kleiner Praxis-Tipp: Such auf Instagram nach Hashtags wie
tattooköln,
finelinetattooberlin oder #realistictattoohamburg. So findest du Künstler in deiner Nähe, die genau deinen Stil treffen.
Das Beratungsgespräch: Deine Checkliste
Ein professionelles Studio bietet dir immer ein kostenloses Vorgespräch an. Nutze diese Chance! Die Chemie muss stimmen, schließlich vertraust du diesem Menschen deine Haut an. Fühlst du dich gut aufgehoben? Nimmt er sich Zeit? Um sicherzugehen, stell diese Fragen unbedingt:
- Kann ich Fotos von verheilten Tattoos in deinem Stil sehen?
- Welche Farben benutzt du und sind sie REACH-konform? (Das ist die aktuelle EU-Norm für sichere Farben)
- Wie läuft es ab, wenn mir der Entwurf nicht sofort gefällt? Wie viele Änderungen sind inklusive?
- Wie bereitest du deinen Arbeitsplatz vor?
Ein guter Tätowierer wird dir all das geduldig und transparent beantworten.
Die Wahl der Körperstelle – Schmerz & Haltbarkeit
Wo soll das Kunstwerk hin? Diese Entscheidung hat Folgen. Nicht nur für die Sichtbarkeit, sondern auch technisch. Haut ist nicht überall gleich. Und ja, die Schmerzfrage kommt immer! Ganz ehrlich, da gibt es riesige Unterschiede. Während der äußere Unterarm für die meisten gut auszuhalten ist (vielleicht eine 2-3 auf einer Schmerzskala von 1-10), sind die Rippen, der Brustkorb oder die Füße eine ganz andere Hausnummer (eher eine 8-10). Die Innenseite des Oberarms oder die Wade liegen oft irgendwo dazwischen.
Auch die Haltbarkeit der Details hängt von der Stelle ab. An Händen, Fingern oder Füßen erneuert sich die Haut so schnell, dass Tattoos dort oft verblassen und regelmäßig nachgestochen werden müssen. Das sollte man vorher wissen! Am Unterarm, an der Wade oder auf dem Rücken bleiben feine Linien und Details in der Regel sehr lange schön scharf.
Und was ist mit dunklerer Haut? Ein super wichtiger Punkt! Hier braucht es oft einen erfahrenen Künstler, der weiß, wie Farben auf melaninreicher Haut wirken. Kräftige schwarze Linien sehen immer toll aus. Bei Farben muss man clever wählen. Sehr helle Töne wie Weiß oder Pastellgelb können unter der dunkleren Hautschicht an Leuchtkraft verlieren. Kräftige, satte Farben wie tiefes Rot, Grün oder Blau funktionieren hingegen oft wunderbar. Ein guter Tätowierer wird dich hier ehrlich beraten, welche Palette für deinen Hautton am besten geeignet ist.
Die Technik – Was da eigentlich passiert
Tätowieren ist präzises Handwerk. Die Nadel muss die Farbe in die zweite Hautschicht, die Dermis, bringen. Diese Schicht ist stabil und erneuert sich nicht ständig wie die Oberhaut. Dort wird die Farbe von den Zellen des Immunsystems eingekapselt und bleibt dauerhaft. Zu tief darf die Nadel aber auch nicht, das würde zu unschönen „Blowouts“ führen, bei denen die Farbe unter der Haut verläuft. Das erfordert jahrelange Übung.
Die Werkzeuge sind dabei wie die Pinsel eines Malers. Es gibt feine „Liner“-Nadeln für die Konturen und breitere „Magnum“-Nadeln, um große Flächen gleichmäßig zu füllen oder weiche Schattierungen zu erzeugen. Jede Nadel ist selbstverständlich ein steriles Einwegprodukt, das vor deinen Augen geöffnet wird. Bei den Farben gilt: Qualität über alles! Seriöse Studios verwenden ausschließlich in der EU zugelassene (REACH-konforme) Farben von namhaften Herstellern. Frag ruhig nach, woher die Tinte kommt!
Die Kosten – Eine ehrliche Rechnung
Okay, reden wir über Geld. Warum kostet ein gutes Tattoo mehrere Hundert Euro? Weil der Stundensatz viel mehr abdeckt als nur die Zeit, in der die Nadel summt:
- Material: Sterile Nadeln, hochwertige Farben, Desinfektionsmittel, Handschuhe, Folien – das sind pro Sitzung schnell 20 bis 60 Euro.
- Vorbereitung: Das Zeichnen deines einzigartigen Entwurfs und die sterile Vor- und Nachbereitung des Platzes.
- Betriebskosten: Miete, Strom, Versicherungen und die teure Wartung der Sterilisationsgeräte.
- Erfahrung: Du bezahlst für die Sicherheit, die dir jahrelange Erfahrung und ständige Weiterbildung bieten.
- Steuern: Klar, auch Tätowierer müssen Steuern zahlen.
Ein kleines, einfaches Tattoo startet daher in seriösen Studios meist bei 100 bis 150 Euro. Ein detaillierter Babyfußabdruck in Originalgröße mit Datum dauert inklusive aller Vorbereitungen schnell 2-3 Stunden und landet dann eher bei 250 bis 400 Euro. Große Projekte gehen schnell in den vierstelligen Bereich.
Und warum sind Cover-ups, also das Überdecken alter Tattoos, oft teurer? Ganz einfach: Der Planungsaufwand ist viel höher. Das neue Design muss das alte Motiv nicht nur komplett abdecken, sondern dessen alte Linien und dunkle Flächen geschickt integrieren. Das ist technisch eine der größten Herausforderungen.
Der große Tag – So bereitest du dich vor
Der Termin steht! Ein paar Kleinigkeiten helfen, damit alles glattläuft.
- Iss vorher gut! Mit leerem Magen zum Tätowierer zu gehen, ist keine gute Idee. Dein Kreislauf wird es dir danken.
- Zieh was Bequemes an. Am besten dunkle Kleidung, die nicht zu eng an der tätowierten Stelle anliegt. Ein bisschen Farbspritzer kann immer mal passieren.
- Begleitung? Frag vorher nach. Viele Studios haben aus Platz- und Hygienegründen die Regel, dass nur der Kunde selbst in den Arbeitsbereich darf. Das hilft auch dem Tätowierer, sich voll zu konzentrieren.
Sicherheit & Hygiene – Dein gutes Recht
Ein professionelles Studio riecht fast ein bisschen wie eine Arztpraxis – und das ist gut so! Hygiene ist das A und O. Alle Oberflächen werden vor jedem Kunden desinfiziert, Nadeln sind Einwegprodukte und wiederverwendbare Griffstücke werden in einem Autoklaven (einem Dampfsterilisator) absolut keimfrei gemacht. Darauf zu achten, ist dein Recht als Kunde.
Trotzdem ist ein Tattoo ein Eingriff. Ein Restrisiko für Infektionen oder (seltene) Allergien bleibt. Deswegen unterschreibst du vorher eine Einverständniserklärung. Sollte eine frische Tätowierung nach Tagen stark pochen, eitern oder die Rötung zunehmen, geh bitte sofort zum Arzt!
Die Heilung – Deine Verantwortung für ein brillantes Ergebnis
Das Tattoo ist fertig, die Hauptarbeit des Künstlers getan. Jetzt liegt es an dir! Die richtige Pflege in den ersten Wochen entscheidet, wie brillant dein Tattoo ein Leben lang aussieht.
Hör genau auf die Anweisungen deines Tätowierers. Meist wird das Tattoo mit einer speziellen, atmungsaktiven Folie abgedeckt. Nach dem Entfernen wäschst du es vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einer pH-neutralen Seife und tupfst es mit einem sauberen, fusselfreien Tuch trocken. Dann kommt eine dünne Schicht Heilsalbe drauf. Weniger ist hier mehr!
Kleiner Shopping-Tipp für die Apotheke: Besorg dir am besten pH-neutrale Seife (z.B. von Sebamed), fusselfreie Küchentücher und eine gute Wund- und Heilsalbe (klassisch Bepanthen oder spezielle Tattoocremes wie Pegasus). Das ist die perfekte Grundausstattung.
Wenn es nach ein paar Tagen juckt: Nicht kratzen! Das ist das Schlimmste, was du tun kannst. Vorsichtiges Klopfen hilft. In den ersten 3-4 Wochen sind Vollbäder, Sauna, Chlorwasser und vor allem pralle Sonne tabu. Und langfristig gilt: Der größte Feind deines Tattoos ist die UV-Strahlung. Creme es immer mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+) ein, dann strahlen die Farben auch nach Jahrzehnten noch.
Ein letztes, heikles Thema: Asche im Tattoo
Der Wunsch, die Asche eines geliebten Menschen in der Tinte zu tragen, ist tief emotional. Trotzdem ist hier größte Vorsicht geboten. Kremationsasche ist nicht steril und das Einbringen in die Haut birgt unkalkulierbare Gesundheitsrisiken. Viele seriöse Künstler lehnen diesen Wunsch aus Verantwortung für die Gesundheit ihrer Kunden ab. Es ist ein sehr persönliches Thema, aber die Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.
Mein Fazit
Ein Familien-Tattoo ist eine Investition – in Geld, Zeit und Vertrauen. Nimm dir die Zeit für die perfekte Idee, such dir einen Künstler, dem du vertraust, und sei bereit, für Sicherheit und Qualität fair zu bezahlen. Dann bekommst du nicht nur Tinte unter die Haut, sondern ein echtes Stück Handwerkskunst, das deine Geschichte erzählt und das du ein Leben lang mit Stolz tragen wirst.
Bildergalerie
- Die Handschrift eines Kindes, um seinen Namen zu schreiben
- Die Koordinaten des Ortes, an dem die Familie gegründet wurde
- Ein Tier, das die Familiendynamik symbolisiert (z.B. ein Wolfsrudel)
- Geburtsblumen aller Mitglieder in einem einzigen Strauß
Was, wenn ein neues Familienmitglied dazukommt?
Eine fantastische Frage, die vorausschauende Planung belohnt. Viele Designs lassen sich wunderbar erweitern. Ein Baum, an dem neue Äste wachsen, eine Sternenkonstellation, die um einen neuen Stern ergänzt wird, oder ein Blumenstrauß, der eine weitere Blüte erhält. Besprich diese Möglichkeit von Anfang an mit deinem Tätowierer. Er kann das Motiv so anlegen, dass spätere Ergänzungen harmonisch und wie von Anfang an geplant aussehen.
Laut einer Dalia-Research-Studie von 2019 geben 31 % der tätowierten Deutschen an, dass ihr Tattoo eine persönliche, tiefgründige Bedeutung hat.
Bei Familien-Tattoos dürfte dieser Prozentsatz noch deutlich höher liegen. Es geht nicht um einen Trend, sondern um das Festhalten von Beziehungen. Diese Zahl unterstreicht, warum es so wichtig ist, sich Zeit für die Motivfindung zu nehmen – es ist ein Symbol, das für immer eine ganz persönliche Geschichte erzählt.
Der feine Unterschied: Die Wahl der Nadelstärke ist entscheidend für den Look. Für zarte Silhouetten oder filigrane Schriften wird oft eine feine „Single Needle“ verwendet. Das Ergebnis ist elegant, fast wie mit einem Fineliner gezeichnet. Bei größeren, flächigeren Motiven oder traditionellen Stilen kommen Nadelgruppen zum Einsatz, die für satte Farben und langlebige Konturen sorgen. Dein Künstler wird dich hier basierend auf deinem Motivwunsch beraten.
Schon mal über ein abstraktes Familienporträt nachgedacht? Statt realistischer Gesichter kann jedes Familienmitglied durch eine einfache Form, eine Farbe oder eine minimalistische Linie dargestellt werden. So entsteht ein sehr persönliches und zugleich künstlerisches Design, das seine Bedeutung nur für Eingeweihte preisgibt und auch in vielen Jahren noch ästhetisch ansprechend wirkt.
Farbe oder Schwarz-Grau?
Farbe: Ideal für Motive wie Blumen, Comicfiguren oder Aquarell-Stile. Farben können Emotionen transportieren, verblassen aber je nach Hauttyp und Sonneneinstrahlung unterschiedlich schnell. Intensive Farben benötigen eventuell nach einigen Jahren eine Auffrischung.
Schwarz-Grau: Zeitlos und klassisch. Perfekt für Porträts, Schriften und realistische Darstellungen. Schwarz-graue Tattoos gelten als extrem langlebig und altern oft sehr elegant mit der Haut.
Die Wahl hängt rein von deinem persönlichen Geschmack und dem gewählten Motiv ab.
- Eine gute Mahlzeit ein bis zwei Stunden vorher essen.
- Ausreichend Wasser trinken.
- Bequeme Kleidung tragen, die die zu tätowierende Stelle leicht zugänglich macht.
- Auf Alkohol und blutverdünnende Medikamente 24 Stunden vorher verzichten.
Das Geheimnis? Ein stabiler Kreislauf und eine entspannte Haltung machen die Sitzung für dich und deinen Tätowierer wesentlich angenehmer.
Der wichtigste Pflegetipp für die Ewigkeit: Sonnenschutz! UV-Strahlung ist der größte Feind deines Tattoos. Sie zersetzt die Farbpigmente in der Haut und lässt die Konturen mit der Zeit verblassen und verschwimmen. Eine gute Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+), wie sie zum Beispiel von Marken wie La Roche-Posay oder Daylong angeboten wird, ist für tätowierte Haut im Sommer unerlässlich.
„Ein Tattoo ist eine Markierung auf der Seele, die sich auf der Haut zeigt.“ – Unbekannt
Die erste Zeichnung deines Kindes muss nicht in der Schublade verstauben. Viele Tätowierer lieben die Herausforderung, die unperfekten, aber ehrlichen Linien einer Kinderzeichnung direkt auf die Haut zu übertragen. Ob ein Strichmännchen-Familienporträt oder ein fantasievolles Monster – es ist eine unglaublich charmante und authentische Art, eine unbeschwerte Zeit für immer festzuhalten.
Der Heilungsprozess wurde durch sogenannte „Second Skin“-Folien revolutioniert. Diese atmungsaktiven, selbstklebenden Verbände, wie z.B. Dermalize oder Suprasorb F, werden direkt nach dem Stechen auf das frische Tattoo geklebt und bleiben dort für mehrere Tage.
- Sie schützen vor Bakterien und Reibung an der Kleidung.
- Das Wundsekret fördert die Heilung in einem feuchten Milieu.
- Das lästige, mehrmals tägliche Eincremen in den ersten Tagen entfällt.
Schmerzt ein Tattoo an der Rippe mehr als am Unterarm?
Ja, in der Regel schon. Das Schmerzempfinden ist zwar individuell, aber es gibt Faustregeln: Stellen mit dünner Haut direkt über Knochen (Rippen, Fuß, Wirbelsäule, Knie) sind empfindlicher. Bereiche mit mehr Muskel- oder Fettgewebe (Unter- und Oberarm, Wade, Oberschenkel) sind meist weniger schmerzhaft. Für ein erstes Familien-Tattoo ist der Unterarm eine beliebte und gut erträgliche Wahl.
Der Trend zu veganer Tinte ist mehr als nur ein Hype. Immer mehr Studios verwenden ausschließlich Farben ohne tierische Inhaltsstoffe.
Traditionelle schwarze Tinte konnte Schellack (aus Läusen) oder Knochenkohle enthalten. Moderne vegane Marken wie „World Famous Ink“, „Eternal Ink“ oder „Intenze“ setzen auf pflanzliche oder synthetische Alternativen, ohne Kompromisse bei der Farbbrillanz oder Haltbarkeit einzugehen. Frag einfach in deinem Studio danach!
Vorsicht, Detailfalle: Ein häufiger Fehler ist der Wunsch, zu viele Details auf einer zu kleinen Fläche unterzubringen. Ein winziger, detailreicher Stammbaum am Handgelenk mag als Entwurf super aussehen, aber mit der Zeit werden die feinen Linien unter der Haut leicht „verlaufen“ und zu einem unkenntlichen Fleck verschwimmen. Vertraue deinem Tätowierer, wenn er dir rät, das Design zu vergrößern oder zu vereinfachen – er weiß, wie es in 10 Jahren aussehen wird.
Manchmal sagt ein Symbol mehr als tausend Worte. Statt Namen oder Porträts kann ein gemeinsames Symbol die Verbindung ausdrücken. Der Anker steht für Halt und Sicherheit, ein Kompass für die gemeinsame Richtung im Leben und ein Unendlichkeitszeichen, verwoben mit den Initialen, für ewige Verbundenheit. Ein solches Motiv ist dezent und dennoch voller Bedeutung.
- Der Moment, wenn die Vorlage auf die Haut aufgetragen wird und man die Idee zum ersten Mal am eigenen Körper sieht.
- Das beruhigende, monotone Surren der Maschine, das nach einer Weile fast meditativ wirkt.
- Der erste Blick in den Spiegel auf das fertige, gerötete Kunstwerk.
Das Erlebnis, sich ein Familien-Tattoo stechen zu lassen, ist oft genauso bedeutungsvoll wie das Ergebnis selbst.
Realistisches Porträt: Eine hohe Kunst, die einen absoluten Spezialisten erfordert. Hier wird ein Foto detailgetreu auf die Haut übertragen. Schau dir das Portfolio des Künstlers genau an: Kann er wirklich realistische Gesichter, die nicht wie Karikaturen aussehen?
Abstrakte Silhouette: Eine stilisierte und oft zeitlosere Alternative. Anstatt fotorealistischer Details wird nur der Umriss der Personen dargestellt. Das lässt Raum für Interpretation und altert oft besser, da kleine Veränderungen im Gesicht keine Rolle spielen.
Die richtige Pflegecreme ist entscheidend für eine komplikationslose Heilung und leuchtende Farben. Viele Tätowierer empfehlen spezielle Tattoopflegeprodukte wie „Hustle Butter“ oder „Tattoo Goo“, die auf die Bedürfnisse der verletzten Haut abgestimmt sind. Aber auch bewährte Wund- und Heilsalben aus der Apotheke, zum Beispiel Bepanthen, sind eine hervorragende Wahl. Wichtig ist, eine dünne Schicht aufzutragen, um die Poren nicht zu verstopfen.
„Zeig mir einen Mann mit einem Tattoo und ich zeig dir einen Mann mit einer interessanten Vergangenheit.“ – Jack London
Ein Geschwister-Tattoo ist ein besonderes Bekenntnis. Oft sind es kleine, passende Symbole, die nur die Geschwister selbst in ihrer vollen Bedeutung verstehen.
- Sonne und Mond, um unterschiedliche, aber sich ergänzende Charaktere darzustellen.
- Römische Ziffern für die Reihenfolge der Geburt.
- Ein Zitat aus einem gemeinsamen Lieblingsfilm oder -buch der Kindheit.
Welche Schriftart passt zu uns?
Die Typografie transportiert eine eigene Stimmung. Eine geschwungene Schreibschrift wirkt elegant und persönlich, während eine klare, serifenlose Schrift (wie Helvetica) modern und zeitlos ist. Eine Old-School-Schrift im „Sailor Jerry“-Stil kann einen coolen Retro-Vibe haben. Viele Künstler entwerfen eine individuelle Schrift für dich oder passen bestehende an. Eine besonders persönliche Note: die digitalisierte Handschrift eines geliebten Familienmitglieds.
Der Begriff „Ohana“, bekannt aus dem Disney-Film „Lilo & Stitch“, ist zu einem beliebten Motiv für Familien-Tattoos geworden. Seine Bedeutung – „Ohana heißt Familie. Familie heißt, dass alle zusammenhalten und füreinander da sind“ – fasst das Gefühl perfekt zusammen. Oft wird das Wort selbst in einer schönen Schriftart gewählt oder mit hawaiianisch inspirierten Mustern wie Hibiskusblüten kombiniert.
Touch-Up: Wann ist es nötig? Ein gut gestochenes und gepflegtes Tattoo hält ein Leben lang. Manchmal kann es aber sein, dass während der Heilung an winzigen Stellen etwas Farbe verloren geht oder Linien nach Jahren an Intensität einbüßen. Die meisten seriösen Studios bieten ein kostenloses Nachstechen innerhalb der ersten Monate an. Eine richtige „Auffrischung“ bei verblassten Farben ist oft erst nach einem Jahrzehnt oder später ein Thema – vor allem bei farbigen Tattoos, die viel Sonne abbekommen haben.
Ein Flash-Tattoo ist ein vorgefertigtes Design des Künstlers, das oft zu einem Festpreis angeboten wird. Ein Custom-Tattoo ist ein komplett individueller Entwurf nach deinen Wünschen.
Für ein Familien-Tattoo ist meist ein Custom-Design die erste Wahl. Doch manchmal hat ein Künstler ein Flash-Motiv – etwa einen stilisierten Baum oder ein Herz –, das perfekt zu deiner Idee passt. Es lohnt sich immer, auch die Flash-Bögen im Studio durchzusehen.
Ein Stammbaum ist ein Klassiker, aber er muss nicht traditionell aussehen. Stell dir einen Baum vor, dessen Blätter die Fingerabdrücke der Familienmitglieder sind. Oder einen, dessen Äste die Geburtsdaten in römischen Ziffern formen. Eine andere Idee ist eine Wurzel, die sich um den Unterarm schlängelt und aus der die Namen der Kinder wie Zweige sprießen. So wird ein altes Symbol zu einem einzigartigen Kunstwerk.
