Rabat für Selbermacher: Dein Plan für echtes Marokko unter 500 Euro
Entdecken Sie das verborgene Juwel Marokkos: Rabat – eine Stadt, die Tradition und Moderne in einem atemberaubenden Ambiente vereint!
„Man sieht nur mit dem Herzen gut; das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Diese Worte von Antoine de Saint-Exupéry könnten nicht passender für Rabat sein. Hier, wo die Wellen des Atlantiks sanft die Küste küssen, verschmelzen Geschichte und Gegenwart zu einem faszinierenden Erlebnis. Lassen Sie sich entführen in eine Stadt voller Geheimnisse, die darauf warten, entdeckt zu werden!
Also, reden wir Klartext. Das hier ist kein Hochglanz-Reiseführer für Tagträumer. Ich bin Handwerker, kein Influencer. Mein ganzes Leben habe ich mit meinen Händen gearbeitet, Pläne gezeichnet und dafür gesorgt, dass Dinge solide sind und halten. Mein Job hat mich immer wieder nach Nordafrika verschlagen, sehr oft nach Rabat. Und ich kam nie als Tourist, der mal für eine Woche abschalten will. Ich kam zum Arbeiten, hatte mit den Leuten vor Ort zu tun und musste den Puls einer Stadt verstehen, die nicht für Instagram-Fotos posiert.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Versteh die zwei Welten von Rabat
- Dein Werkzeugkasten: Die richtige Vorbereitung ist alles
- Handeln im Souk: Eine Kunst, kein Kampf
- Unterwegs in der Stadt: Beweg dich wie ein Einheimischer
- Der Treibstoff: Gut und günstig essen
- Die Sehenswürdigkeiten: Ein Blick mit dem Auge des Handwerkers
- Ein letztes Wort des Meisters
- Bildergalerie
Dadurch habe ich Rabat auf eine Art und Weise kennengelernt, die den meisten Besuchern verborgen bleibt. Ich habe gelernt, wie man sich orientiert, wo man verdammt gut und günstig isst und wie man mit den Leuten wirklich ins Gespräch kommt. Ehrlich gesagt, habe ich am Anfang auch Lehrgeld gezahlt, zu viel bezahlt und auf die falschen Leute gehört. Jede dieser Lektionen war Gold wert. Und genau dieses Wissen aus der Praxis will ich dir weitergeben.

Hier geht es nicht um bunte Bildchen. Es geht um einen handfesten Plan. Einen Bauplan, mit dem du Rabat nicht nur besuchst, sondern es wirklich erlebst. Und ja, das geht auch mit einem Budget von unter 500 Euro für eine Woche. Aber es erfordert eine andere Einstellung. Sieh diese Reise nicht als Urlaub, sondern als ein Projekt. Und jedes gute Projekt braucht eine saubere Planung.
Das Fundament: Versteh die zwei Welten von Rabat
Bevor wir über Flüge oder Hotels reden, musst du ein grundlegendes Prinzip kapieren. Es ist die Basis für jede kluge Entscheidung, die du dort treffen wirst. Die Stadt hat quasi zwei parallel laufende Wirtschaftssysteme: eins für die Touristen und eins für die Einheimischen.
Die Touristen-Wirtschaft ist laut, bequem und vor allem teuer. Du findest sie in den Hauptstraßen der Neustadt, in den schicken Restaurants mit englischer Speisekarte und bei den Touren, die dir im Hotel angeboten werden. Hier kostet ein Zimmer schnell 100 Euro und mehr pro Nacht, und ein Abendessen für zwei kann locker die 50-Euro-Marke knacken. Diese Welt ist darauf ausgelegt, dir das Denken abzunehmen. Dafür zahlst du aber einen hohen Preis – nicht nur mit Geld, sondern auch mit dem Verlust echter Erlebnisse.

Die lokale Wirtschaft ist das, was du suchst. Sie ist unauffällig, pragmatisch und unfassbar günstig. Stell dir das mal vor: In der Touristen-Welt zahlst du für einen Kaffee an der Hauptstraße locker 30 Dirham (fast 3 €). Nur ein paar Gassen weiter, wo die Einheimischen sitzen, kostet der gleiche Kaffee plötzlich nur noch 10 Dirham. Eine große Flasche Wasser? Am Touri-Kiosk 10 Dirham, im kleinen Laden um die Ecke 2 Dirham. Das ist kein Witz, das ist die Realität. In dieser Welt musst du aktiv werden, vielleicht mal mit Händen und Füßen kommunizieren und dich auf Unbekanntes einlassen. Dein Lohn ist nicht nur ein vollerer Geldbeutel, sondern ein ehrlicher Einblick ins marokkanische Leben.
Dein Werkzeugkasten: Die richtige Vorbereitung ist alles
Ein guter Handwerker kommt nie ohne sein Werkzeug auf die Baustelle. Deine Reise nach Rabat ist deine Baustelle. Und deine Vorbereitung entscheidet über Gelingen oder Scheitern.
Ankunft und die ersten Schritte: So startest du richtig
Der wichtigste Moment ist die erste Stunde im Land. Hier tappen die meisten in die erste Kostenfalle. Wenn du am Flughafen Rabat-Salé (RBA) landest, ignoriere die Leute, die dir ein teures Privattaxi andrehen wollen. Geh raus und suche nach den weißen „Grand Taxis“. Das sind Sammeltaxis. Die Fahrt ins Zentrum kostet einen festen Preis, der deutlich unter dem liegt, was man dir als Touri andrehen will. Noch günstiger ist der Flughafenbus, der dich direkt zum Bahnhof im Zentrum bringt – kostet nur ein paar Euro.

Gleich am Flughafen oder in der Stadt solltest du dir eine marokkanische SIM-Karte besorgen. Anbieter wie Maroc Telecom oder Orange haben Stände. Für etwa 100 Dirham (unter 10 €) bekommst du genug Datenvolumen für eine ganze Woche. Das ist essenziell für Karten, Übersetzer und um unterwegs mal was nachzuschauen.
Kleiner Tipp fürs Geld: Wechsel am Flughafen nur einen kleinen Betrag für das Taxi und die SIM-Karte, vielleicht 20-30 Euro. Den besten Kurs bekommst du in den offiziellen Wechselstuben (`bureau de change`) in der Neustadt. Vergleiche einfach die „Achat“ (Ankauf) Raten.
Unterkunft für Praktiker: Riad statt Resort
Vergiss die anonymen Hotelketten. Die Alternative heißt Riad. Ein Riad ist ein traditionelles marokkanisches Haus mit einem ruhigen Innenhof, oft wunderschön verziert. Hier wohnst du mitten im Leben, nicht in einer Touristenblase. Du findest sie vor allem in der Medina (der alten, ummauerten Stadt – ein Labyrinth, gebaut vor hunderten von Jahren). Das ist perfekt, wenn du alles zu Fuß erkunden willst. Wenn du es etwas moderner magst, schau im Viertel Agdal. Dort ist es geordneter und es gibt viele Cafés und Geschäfte.

Was ist ein fairer Preis? Für ein sauberes, einfaches, aber charmantes Zimmer in einem Riad solltest du zwischen 250 und 450 Dirham (ca. 23-42 €) pro Nacht einplanen. Alles darüber ist schon gehobener Standard.
Der 500-Euro-Plan: Geht das wirklich?
Ja, aber nur, wenn du in der lokalen Wirtschaft lebst. Rechnen wir mal grob für eine Woche (7 Nächte):
- Unterkunft: 7 Nächte à ca. 30 € = 210 €
- Essen & Trinken: Wenn du isst, wo die Einheimischen essen, kommst du mit 10-15 € pro Tag locker aus. Das sind ca. 105 € für die Woche.
- Transport: Mit Tram und Petit Taxis bist du mit ca. 20 € für die ganze Woche dabei.
- Eintritte & Kleinkram: Planen wir mal einen Puffer von 50 € ein.
Zusammen sind das etwa 385 €. Das heißt, du hast noch über 100 € Puffer für Souvenirs, einen schöneren Teppich oder ein etwas teureres Abendessen. Es ist also absolut machbar.

Handeln im Souk: Eine Kunst, kein Kampf
Der Souk – der riesige Markt in der Medina – ist ein Fest für die Sinne. Es riecht nach Leder, Gewürzen und Zedernholz. Man hört das Hämmern der Kupferschmiede. Ein faszinierender Ort, aber auch eine Zone, in der du als Neuling schnell Lehrgeld zahlst. Handeln gehört hier zur Kultur. Sieh es nicht als Streit, sondern als ein respektvolles Spiel.
Ein kurzer Dialog als Beispiel:
Stell dir vor, dir gefällt eine Ledertasche. Du fragst nach dem Preis.
Verkäufer: „Für dich, mein Freund, ein besonderer Preis. Nur 600 Dirham.“ (Er lächelt breit.)
Du (lächelst zurück): „Wow, die ist wirklich schön. Aber 600 ist viel. Ich kann dir 250 anbieten.“ (Wichtig: Bleib freundlich, fast schon entschuldigend.)
Verkäufer (spielt empört): „250? Unmöglich! Das ist echtes Leder, Handarbeit! Das deckt nicht mal meine Kosten! Aber weil du es bist… 500.“
Du: „Ich verstehe. Die Arbeit ist toll. Mein letztes Angebot sind 300. Mehr habe ich nicht budgetiert.“

So nähert ihr euch an. Ein fairer Endpreis liegt oft bei 60-70% des ersten Preises. Wenn ihr euch nicht einigt, bedank dich höflich (`Shukran`) und geh langsam weiter. Oft ruft er dich zurück und akzeptiert dein letztes Angebot.
Dein sprachlicher Werkzeugkasten:
Ein paar Worte öffnen Türen und zeigen Respekt. Das ist wichtiger als jeder Cent, den du sparst.
- Hallo: Salam alaikum
- Danke: Shukran (Schuk-ran)
- Nein, danke: La, shukran (besonders nützlich bei aufdringlichen Verkäufern)
- Wie viel kostet das?: B’shal hada? (B-schal hada?)
- Den Zähler, bitte (im Taxi): Le compteur, afak. (Das ist das magische Wort!)
Unterwegs in der Stadt: Beweg dich wie ein Einheimischer
Wie du dich fortbewegst, entscheidet über dein Budget und deine Erfahrung. Ein Mietauto ist Quatsch. Der Verkehr ist heftig und Parken ein Albtraum.
Die roten „Petit Taxis“: Diese kleinen, roten Flitzer sind überall. Die goldene Regel: Bestehe IMMER darauf, dass der Fahrer das Taxameter (`compteur`) einschaltet. Sag vor dem Einsteigen klar und deutlich: „Le compteur, afak.“ Weigert er sich, steig einfach aus und nimm das nächste. Ohne Taxameter wird am Ende ein Fantasiepreis verlangt. Eine typische Fahrt quer durch die Stadt kostet selten mehr als 15-25 Dirham (ca. 1,40 – 2,30 €).


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Die moderne Tram: Rabat hat eine fantastische, moderne Straßenbahn. Sie verbindet die Neustadt mit der Medina und der Nachbarstadt Salé. Die Züge sind sauber, pünktlich und klimatisiert. Ein Ticket kostet nur wenige Dirham. Gut zu wissen: An den Automaten an jeder Haltestelle kannst du die Sprache auf Englisch umstellen, dein Ziel wählen und mit Münzen bezahlen. Super einfach.
Der Treibstoff: Gut und günstig essen
Vergiss die Touristenrestaurants. Das echte kulinarische Abenteuer findest du auf der Straße und in den kleinen Lokalen, wo sich die Einheimischen drängeln. Die Regel ist simpel: Wo eine Schlange ist, ist das Essen frisch, gut und der Preis stimmt.
Probier unbedingt mal Bissara, eine sämige Suppe aus Saubohnen zum Frühstück. Hält stundenlang satt und kostet fast nichts. Für frischen Fisch vom Grill geh einfach runter zum Fluss Bou Regreg, in die Nähe der Fischerboote. Frischer geht’s nicht. Für deftige Eintöpfe wie Loubia (weiße Bohnen) oder eine klassische Tajine, halte Ausschau nach kleinen, dampfenden Garküchen in den Seitengassen der Medina.

Achtung bei der Hygiene: Iss, was vor deinen Augen gekocht oder gebraten wird. Bei rohen Salaten und ungeschältem Obst würde ich vorsichtig sein. Wasser nur aus der Flasche oder einer Filterflasche trinken. Dann steht dem Genuss nichts im Weg.
Die Sehenswürdigkeiten: Ein Blick mit dem Auge des Handwerkers
Natürlich willst du auch die berühmten Orte sehen. Aber schau genau hin, auf die Details und die Handwerkskunst.
Die Kasbah der Udayas: Das ist die alte Festung direkt am Meer, quasi die Sicherheitszentrale von damals. Spür die Kühle in den engen, blau-weißen Gassen. Das Blau ist übrigens nicht nur Deko, es soll traditionell Insekten fernhalten – eine geniale, funktionale Architektur.
Hassanturm und das königliche Mausoleum: Der unvollendete Turm ist ein Zeugnis von gigantischem Ehrgeiz. Das wahre Meisterwerk ist aber das gegenüberliegende Mausoleum, ein modernes Denkmal zu Ehren eines ehemaligen Monarchen. Achte hier mal auf die Handwerkskunst: die filigranen Mosaike (`Zellige`), die von Hand geschnitzten Gipsdecken und die kunstvollen Holzarbeiten. Hier siehst du, was marokkanische Meister bis heute können.

Die Chellah: Außerhalb der Stadtmauern liegt diese faszinierende Mischung aus römischen Ruinen und einer späteren islamischen Nekropole. Ein friedlicher, fast mystischer Ort, wo Störche auf den alten Mauern nisten.
Ein letztes Wort des Meisters
Rabat ist nicht Marrakesch. Die Stadt schreit nicht um deine Aufmerksamkeit. Sie belohnt die, die bereit sind, genauer hinzusehen und zuzuhören. Du kannst 3.000 Euro für ein Luxushotel ausgeben und die Stadt durch die Scheibe einer Limousine sehen. Oder du kannst mit 500 Euro in der Tasche ins echte Leben eintauchen, im Souk um eine Tasche feilschen und abends an der Promenade zusehen, wie die Sonne im Atlantik versinkt.
Dein wichtigstes Werkzeug ist deine Einstellung. Sei neugierig, respektvoll und geduldig. Dann kommst du nicht nur mit gespartem Geld nach Hause, sondern mit etwas viel Wertvollerem: einer echten, soliden Erfahrung, die dir niemand nehmen kann.
Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
- Vergiss die teuren Flaschenwasser-Sixpacks aus dem Supermarkt.
- Kaufe stattdessen eine wiederverwendbare Flasche und halte Ausschau nach den „Hanouts“ (kleinen Läden), die große 5-Liter-Wasserkanister verkaufen.
Das ist nicht nur günstiger auf die Woche gerechnet, sondern auch umweltfreundlicher. Du füllst einfach deine kleine Flasche für den Tag auf. So machen es die Einheimischen auch. Praktisch, sparsam, authentisch.

Petit Taxi vs. Grand Taxi: Die kleinen blauen „Petit Taxis“ sind dein Freund für Fahrten innerhalb der Stadt. Bestehe immer auf das Taxameter („le compteur, s’il vous plaît“). Eine typische Fahrt kostet selten mehr als 15-25 Dirham. Die alten, weißen „Grand Taxis“ sind für längere Strecken oder Sammelfahrten zu festen Zielen gedacht und deutlich teurer, wenn du sie alleine nimmst.


Marokko ist der weltweit größte Exporteur von Sardinen.
Und die besten gibt es nicht im schicken Restaurant, sondern oft direkt am Hafen oder in kleinen Grillbuden in der Nähe des Strandes von Salé. Für wenige Dirham bekommst du eine Portion frisch gegrillte Sardinen mit Brot – eine Mahlzeit, die nach Ozean und echtem Marokko schmeckt.

Der Geruch von Leder in der Medina ist betörend, aber wie erkennt man Qualität?
Achte auf die Nähte. Handgemachte Nähte sind oft dicker und etwas unregelmäßiger als maschinelle. Rieche am Produkt. Echtes, gut gegerbtes Leder hat einen erdigen, reichen Duft, keinen chemischen Gestank. Fasse es an: Gutes Leder, insbesondere für Taschen oder Babouches, ist geschmeidig und nicht steif wie Pappe. Frag nach der Herkunft – die besten Gerbereien sind oft in Fès oder Marrakesch, aber die Handwerker in Rabat wissen genau, wo sie ihr Material beziehen.


Das Geheimnis der besten Tajine: Sie wird nicht für dich gemacht, sondern für alle. Halte Ausschau nach kleinen, unscheinbaren Lokalen, in denen mittags die Handwerker und Arbeiter essen. Dort blubbern oft nur zwei oder drei große Tajines auf dem Feuer. Eine mit Huhn, eine mit Lamm, vielleicht eine vegetarische. Hier isst du, was auf den Tisch kommt. Der Preis? Meist unter 50 Dirham. Der Geschmack? Unbezahlbar.

- Geduld beim Verhandeln beweisen.
- Immer lächeln und freundlich bleiben.
- Bereit sein, wegzugehen, wenn der Preis nicht stimmt.
Das Geheimnis beim Handeln im Souk? Es ist kein Kampf, es ist ein Gespräch. Der erste genannte Preis ist eine Einladung. Deine Antwort ist der Beginn eines Spiels, bei dem am Ende beide Seiten zufrieden sein sollten.


Der Hassan-Turm, das Wahrzeichen von Rabat, sollte eigentlich das Minarett der größten Moschee der Welt werden. Der Bau wurde 1199 nach dem Tod des Sultans Yacoub al-Mansour abrupt gestoppt.
Was du siehst, ist also kein fertiges Bauwerk, sondern ein 800 Jahre altes, monumentales „Projekt auf Eis“. Ein passender Gedanke für jeden Handwerker: Manchmal ist das Unvollendete am beeindruckendsten.

Brauche ich eine SIM-Karte?
Unbedingt. Vergiss teures Roaming. Geh in einen Laden von Maroc Telecom, Orange oder Inwi. Für etwa 50 Dirham (ca. 5 €) bekommst du eine SIM-Karte mit genug Datenvolumen für eine Woche, um Google Maps zu nutzen, Öffnungszeiten zu prüfen oder schnell einen Preis umzurechnen. Das ist ein kleines Investment, das dir viel Zeit und Nerven spart.

Statt nach Postkarten, suche nach den kleinen Schreibwarenläden („Maktaba“). Dort findest du oft Hefte und Notizbücher mit einem einfachen, aber charmanten marokkanischen Design. Perfekt als Reisetagebuch und ein authentischeres Souvenir als jeder Magnet.


Münzen sind dein Kapital: Habe immer, wirklich immer, eine Handvoll 1-, 2-, 5- und 10-Dirham-Münzen in der Tasche. Für Trinkgeld („Bakschisch“ für kleine Dienstleistungen, nicht als Almosen), für ein Glas Tee, für die öffentlichen Toiletten oder um exakt im Taxi zu bezahlen. Mit einem 200-Dirham-Schein für einen Kaffee zu wedeln, outet dich sofort als unvorbereiteter Tourist.

- Frisch gepresster Orangensaft am Djemaa el-Fna in Marrakesch ist berühmt.
- In Rabat findest du die gleiche Qualität ohne die Menschenmassen.
Halte in den Gassen der Medina Ausschau nach kleinen Ständen mit hoch aufgetürmten Orangen. Für 4-5 Dirham bekommst du ein Glas puren Sonnenschein. Ein perfekter, gesunder Energieschub für zwischendurch.


Die Kasbah des Oudayas mit ihren blau-weißen Gassen ist kein Museum, hier leben Menschen. Sei respektvoll, mache keine Fotos von Personen ohne zu fragen und sei leise. Am Ende deines Spaziergangs wartet das Café Maure. Bestelle einen Minztee und ein „Cornes de Gazelle“ (Gazellenhörnchen) und genieße den unbezahlbaren Blick auf die Mündung des Bou Regreg Flusses.

Der durchschnittliche Marokkaner trinkt täglich mindestens drei Gläser Minztee. Er ist Symbol für Gastfreundschaft, Freundschaft und Geschäft.
Wenn dir Tee angeboten wird, nimm ihn an. Es ist unhöflich, abzulehnen. Auch wenn er sehr süß ist – es ist ein Zeichen des Respekts und der Willkommenskultur. Oft ist dieser Moment der Beginn eines echten Gesprächs.


Wo finde ich echte Handwerkskunst?
Geh zur „Rue des Consuls“. Ja, hier gibt es auch viel Touristenkram. Aber zwischen den Teppichhändlern und Lampenverkäufern findest du in den Seitenstraßen noch echte Werkstätten. Wo es nach Leim, Holz und Metall riecht. Wo du zusehen kannst, wie ein Instrument gebaut oder Leder punziert wird. Hier kannst du direkt beim Hersteller kaufen.

Tipp für den kleinen Hunger: Halte Ausschau nach Verkäufern mit kleinen Handkarren, die „Sfenj“ verkaufen. Das sind marokkanische Krapfen, frisch im Öl ausgebacken, oft in Zucker gewälzt. Heiß, fettig, süß und unglaublich lecker. Kostet fast nichts und gibt dir Energie für die nächste Erkundungstour.


Fliege, wenn möglich, nicht direkt nach Rabat (RBA), sondern prüfe auch Flüge nach Casablanca (CMN). Vom Flughafen in Casablanca fährt ein direkter, komfortabler Zug (ONCF) zum Bahnhof „Rabat Ville“ im Zentrum von Rabat. Die Fahrt dauert etwa eineinhalb Stunden und kostet nur einen Bruchteil dessen, was du durch einen günstigeren Flug sparen kannst.

- Der Geruch von Gewürzen, Minze und gegrilltem Fleisch.
- Das Hämmern der Kupferschmiede in einer Seitengasse.
- Das Knattern der Mopeds, die sich durch die Menge schlängeln.
Die Medina ist ein Angriff auf die Sinne. Schließe für einen Moment die Augen und nimm es einfach nur wahr. Das ist das wahre Erlebnis, das man nicht fotografieren kann.

Die Chellah, eine mittelalterliche befestigte Totenstadt am Rande von Rabat, ist von einer römischen Siedlung unterbaut.
Hier verschmelzen römische Ruinen und eine islamische Nekropole. Es ist ein unglaublich ruhiger, fast magischer Ort, besonders am späten Nachmittag. Berühmt ist er auch für seine große Storchenpopulation, die auf den alten Mauern nistet.


Das Brot-Prinzip: In Marokko ist Brot („Khobz“) heilig. Du wirst es zu fast jeder Mahlzeit bekommen, es dient oft als Besteckersatz zum Aufnehmen von Speisen aus der Tajine. Kaufe dein Brot nicht im Supermarkt, sondern in einer der vielen kleinen Bäckereien, wo es mehrmals täglich frisch aus dem Ofen kommt. Ein warmes, rundes Brot kostet nur wenige Dirham.

Kann ich das Leitungswasser trinken?
Kurze Antwort: Lieber nicht. Auch wenn die Einheimischen es oft tun, ist dein Magen nicht daran gewöhnt. Das heißt aber nicht, dass du dir damit nicht die Zähne putzen kannst. Zum Trinken bleibe bei Flaschenwasser, um kein Risiko einzugehen und deinen Trip nicht mit Magenproblemen zu ruinieren.


Der Freitags-Couscous: Freitag ist der heilige Tag im Islam, und traditionell gibt es in vielen Familien und Restaurants Couscous. Wenn du die Chance hast, an einem Freitag in einem lokalen Restaurant einen „Couscous Royal“ zu essen, nutze sie. Es ist oft die beste Version der ganzen Woche.

Zellij, die kunstvollen marokkanischen Mosaikfliesen, bestehen aus individuell von Hand gehauenen und glasierten Terrakottastücken.
Achte auf die Details in Riads, an Brunnen oder in Moscheen. Die Präzision, mit der diese kleinen Teile zu komplexen geometrischen Mustern zusammengefügt werden, ist ein Meisterwerk des Handwerks. Es ist die Mathematik der Schönheit.


Für eine kurze Pause vom Trubel der Medina: Nimm die kleine, blaue Barke, die für 2,5 Dirham zwischen Rabat und Salé pendelt. Die fünfminütige Überfahrt über den Fluss Bou Regreg bietet eine fantastische Perspektive auf die Kasbah des Oudayas und die Stadtmauern. In Salé ist die Medina weniger touristisch und noch ursprünglicher.

Ras el-Hanout: Diese berühmte Gewürzmischung bedeutet wörtlich „Kopf des Ladens“ und enthält die besten Gewürze, die ein Händler zu bieten hat. Die Zusammensetzung variiert, kann aber bis zu 30 verschiedene Zutaten umfassen. Kaufe es nicht im Supermarkt, sondern bei einem Gewürzhändler im Souk, der seine eigene Mischung mahlt. Dein Mitbringsel für eine authentische Tajine zu Hause.
Vergiss das Hotel-Frühstück. Geh stattdessen in ein kleines Café und bestelle ein typisch marokkanisches Frühstück: einen „Nous-Nous“ (Halb-Halb, starker Kaffee mit Milch), frisch gepressten Orangensaft und Msemen (eine Art dünner, quadratischer Pfannkuchen) mit Honig oder Frischkäse. Kostet zusammen vielleicht 20-25 Dirham und du startest den Tag wie ein Einheimischer.


