Lissabons Küste verstehen: Dein ehrlicher Guide für Wellen, Strände und Sicherheit

Entdecke, wie der Lissabon Strand dein Herz im Sturm erobern kann – mit atemberaubenden Bildern und einem Hauch von Magie.

von Anna Müller

Ich erinnere mich noch gut an unzählige Tage an der Costa da Caparica. Mal war es ein fast unberührtes Paradies für Surfer, mal ein wuseliger Hotspot. Eines hat sich aber nie geändert: Der Atlantik ist eine Naturgewalt, die man respektieren muss. Das lernt man hier schnell, manchmal auf die harte Tour.

Versteh mich nicht falsch, dies ist kein typischer Reiseführer, der dir „geheime Tipps“ verspricht, die am Ende sowieso jeder kennt. Ehrlich gesagt, will ich dir praktisches Wissen an die Hand geben. Wissen, das über Jahre im Wasser und an Land gewachsen ist. Wir reden darüber, warum kein Tag am Meer wie der andere ist, wie du den richtigen Strand für dich findest und, ganz wichtig, wie du sicher bleibst. Mein Ziel? Dass du die Küste bei Lissabon wirklich verstehst und eine verdammt gute Zeit hast – egal ob beim Sonnen, Planschen oder Surfen.

Die unsichtbaren Kräfte: Warum du das Meer lesen lernen solltest

Viele sehen den Strand als eine Art Postkartenmotiv, das immer gleich aussieht. Aber die Küste ist ein lebendiges System, das von unsichtbaren Kräften geformt wird. Das zu verstehen ist keine trockene Theorie, sondern die Basis für jede gute Entscheidung am Wasser.

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Wellen-Energie: Warum die Höhe nicht alles ist

Jeder schaut immer nur auf die Wellenhöhe. Ein Meter, zwei Meter, klar. Aber der viel entscheidendere Wert ist die Wellenperiode, also der zeitliche Abstand zwischen zwei Wellen, gemessen in Sekunden. Stell es dir so vor: Eine kurze Periode von 6-8 Sekunden ist wie ein kurzer, flacher Atemzug. Die Wellen haben wenig Kraft aus der Tiefe, sind oft unorganisiert und brechen schnell. Das sind typische Windwellen, die irgendwo in der Nähe entstanden sind.

Eine lange Periode von über 10 Sekunden ist dagegen wie ein tiefer, langer Atemzug des Ozeans. Diese Wellen, auch Dünung oder Swell genannt, haben oft tausende Kilometer hinter sich und transportieren eine immense Energie. Eine 1,5-Meter-Welle mit 12 Sekunden Periode ist um ein Vielfaches kraftvoller als eine 2-Meter-Welle mit 7 Sekunden Periode. Sie kann dich selbst im knietiefen Wasser von den Füßen reißen. Also, kleiner Tipp: Wenn du einen Wetterbericht checkst (z.B. auf Magicseaweed oder Surfline), schau immer auf die Periode. Sie verrät dir die wahre Kraft des Tages.

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Gezeiten: Der unterschätzte Rhythmus des Meeres

Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut, der Tidenhub, ist hier am Atlantik massiv und kann mehrere Meter betragen. Das verändert einen Strand komplett. Was bei Ebbe ein ewig breiter Sandstrand war, kann bei Flut eine schmale Falle sein, wo die Wellen direkt an die Felsen klatschen. Ich habe schon unzählige Leute gesehen, die panisch ihre Handtücher vor der auflaufenden Flut retten mussten.

Wirklich gefährlich wird es an felsigen Küsten wie bei Sintra. Eine Bucht, die bei Ebbe locker zugänglich war, kann dir bei Flut den Rückweg abschneiden. Prüf also IMMER einen Gezeitenkalender, den findest du online bei den offiziellen hydrografischen Instituten oder in jeder Surf-App. Plane deinen Tag um die Gezeiten herum, nicht gegen sie. Übrigens: Bei Voll- und Neumond ist der Tidenhub besonders stark (Springtide), bei Halbmond schwächer (Nipptide).

Strömungen: Die unsichtbaren Flüsse im Ozean

Die größte Gefahr für Schwimmer ist die Rippströmung (Rip Current). Sie entsteht, wenn Wasser, das von den Wellen an den Strand gespült wird, in einem Kanal gebündelt zurück ins Meer fließt. Dieser Sog ist stärker als jeder Olympiaschwimmer. Du erkennst so eine Stelle oft daran, dass dort keine Wellen brechen, das Wasser aufgewühlt aussieht oder Schaum und Sand aufs Meer hinausgezogen werden.

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Die wichtigste Regel überhaupt: Wenn du in eine Rippströmung gerätst, kämpfe niemals direkt dagegen an! Du verlierst nur Kraft. Schwimm parallel zum Ufer, bis du aus dem Sog herauskommst. Meistens sind diese Kanäle nur 10-20 Meter breit. Sobald du merkst, dass der Zug nachlässt, kannst du schräg zurück zum Strand schwimmen. Panik ist dein größter Feind.

Vorbereitung ist alles: Dein Plan für den perfekten Strandtag

Ein guter Tag am Meer beginnt nicht erst am Parkplatz, sondern schon zu Hause bei der Planung. Die Profis überlassen nichts dem Zufall, und das kannst du auch lernen. Das ist kein Hexenwerk, sondern einfach nur clever.

Wann ist die beste Reisezeit?

Ganz ehrlich, das kommt drauf an, was du willst:

  • Für absolute Anfänger & Familien (Juni – August): Im Sommer sind die Wellen oft kleiner und sanfter. Perfekt, um die ersten Stehversuche auf dem Brett zu wagen oder sicher zu planschen. Das Wasser ist mit 19-21°C am wärmsten, aber die Strände sind auch am vollsten und die Preise für Unterkünfte am höchsten.
  • Für Fortgeschrittene & Lernwillige (April/Mai & September/Oktober): Die Übergangsmonate sind oft der Sweet Spot. Die großen Touristenmassen sind weg, die Wellen sind konsistenter und kräftiger, und das Wetter ist immer noch super. Das Wasser ist etwas frischer, aber mit einem guten Neoprenanzug kein Problem.
  • Nur für Experten (November – März): Im Winter schickt der Atlantik die ganz großen Stürme. Die Wellen können riesig und extrem kraftvoll sein. Das ist nur etwas für sehr erfahrene Surfer. Viele Strandbars haben geschlossen und das Wetter kann rau sein.
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Dein erster Surftag: Ausrüstung und Kosten

Wenn du das erste Mal surfen gehst, investiere in eine Lektion. Das ist der beste Tipp, den ich dir geben kann. Ein Kurs bei einer lizenzierten Schule kostet meist so zwischen 40€ und 60€ für ca. zwei Stunden und beinhaltet Brett und Anzug. Das ist Gold wert, weil du sofort die Basics zur Sicherheit und Technik lernst.

Willst du auf eigene Faust losziehen? Hier eine kleine Pack- und Kostenliste:

  • Boardmiete (Soft-Top für Anfänger!): ca. 15-25€ pro Tag. Nimm ein großes, dickes Brett, damit fängst du leicht Wellen. Versuch bloß nicht, mit so einem kleinen Profi-Board anzufangen, das wird nur frustrierend.
  • Neoprenanzug (Wetsuit): ca. 10-15€ Miete pro Tag. Ein 4/3mm Anzug ist fast das ganze Jahr über eine gute Wahl. Die Zahlen stehen für 4mm dickes Neopren am Rumpf und 3mm an Armen und Beinen für mehr Beweglichkeit.
  • Sonnencreme & Zink: Unbezahlbar! Wasserfeste LSF 50 ist Pflicht.
  • Wasser & Snack: Nach dem Paddeln hast du Hunger. Ein Bifana (Schweineschnitzel im Brötchen) an einer Strandbude kostet um die 3-5€.
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Die 3 Küsten bei Lissabon: Welcher Strand passt zu dir?

Die Küste um Lissabon hat drei komplett unterschiedliche Gesichter. Die Wahl hängt ganz davon ab, was du suchst, wie du unterwegs bist und welches Level du hast.

1. Die „Linha“ (Lissabon bis Cascais)
Der Vibe: Städtisch, gut erreichbar, immer was los.
Am besten für: Familien, Surf-Anfänger und alle ohne Auto.
Anfahrt: Super einfach. Vom Bahnhof Cais do Sodré in Lissabon fährt alle 20 Minuten ein Zug die Küste entlang. Eine Fahrt kostet nur ein paar Euro und dauert je nach Haltestelle 20-40 Minuten.
Die Realität: Der bekannteste Strand ist Carcavelos, ein riesiger Sandstrand, der wegen seiner Südausrichtung oft vor dem typischen Nordwind geschützt ist. Ideal für Surfschulen, aber im Sommer kann es hier brechend voll werden, sowohl im Wasser als auch am Sand. Die kleineren Buchten weiter Richtung Cascais (z.B. São Pedro do Estoril) sind hübsch, aber bei Flut ist der Strand oft weg.

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2. Die Costa da Caparica
Der Vibe: Weitläufig, entspannt, klassisches Surfer-Feeling.
Am besten für: Surfer aller Level, Sonnenanbeter, die Platz suchen.
Anfahrt: Etwas aufwendiger. Entweder mit dem Bus über die große Brücke oder, viel schöner, mit der Fähre von Belém oder Cais do Sodré über den Tejo und dann weiter mit dem Bus. Dauert insgesamt ca. eine Stunde.
Die Realität: Ein fast 30 Kilometer langer, durchgehender Sandstrand. Die ersten Kilometer im Ort Caparica sind bebaut und belebt. Je weiter du nach Süden kommst (im Sommer mit der kleinen Strandbahn „Transpraia“), desto ruhiger und naturbelassener wird es. Für Surfer ist es ein Paradies mit unzähligen Sandbänken. Man muss oft ein bisschen suchen, um den besten Spot des Tages zu finden, aber dafür hat man Platz ohne Ende.

3. Die Küste von Sintra
Der Vibe: Wild, dramatisch, atemberaubend schön.
Am besten für: Abenteurer, erfahrene Surfer und Naturfotografen.
Anfahrt: Geht eigentlich nur mit dem Auto. Die öffentlichen Verbindungen sind langwierig.
Die Realität: Hier zeigt der Atlantik seine ganze Kraft. Strände wie Praia Grande oder Praia da Adraga sind von hohen Klippen umgeben. Die Wellen sind oft groß, die Strömungen stark – definitiv nichts für Schwimmanfänger. Der Zugang zur berühmten Praia da Ursa ist eine kleine Wanderung über einen steilen Pfad. Ich werde nie vergessen, wie ich Leute in Flip-Flops auf halber Strecke umkehren sah. Festes Schuhwerk ist hier absolute Pflicht! Diese Strände belohnen dich mit einer unglaublichen Kulisse, aber sie fordern Respekt.

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Die Top 3 Fehler, die du vermeiden solltest

Ich sehe sie immer wieder, diese typischen Fehler. Wenn du diese drei Dinge beherzigst, bist du schon einen großen Schritt weiter:

  1. Die Gezeiten ignorieren: Du packst deine Sachen an einem felsigen Strand aus, döst ein und merkst zu spät, dass die Flut dir den Rückweg abgeschnitten hat. Passiert öfter, als man denkt.
  2. Den Nordwind („Nortada“) unterschätzen: Du freust dich über einen sonnigen Tag, aber am Nachmittag frischt ein eiskalter, starker Wind von Norden auf und macht jeden Strandaufenthalt an der Westküste ungemütlich und das Meer unsurfbar.
  3. Das falsche Material wählen: Als Anfänger ein zu kleines Surfbrett leihen. Ergebnis: null Erfolg, 100% Frust. Sei ehrlich zu dir selbst und nimm das große Anfängerbrett.

Sicherheit geht vor (Der langweilige, aber wichtigste Teil)

Ja, ich weiß, das ist der Part, den alle überfliegen. Aber bitte nimm dir kurz Zeit dafür.

Hör auf die Flaggen! Sie stehen da nicht zur Dekoration. Grün = alles ok. Gelb = Vorsicht, nur im flachen Wasser bleiben. Rot = Badeverbot, Lebensgefahr! Und die Schachbrettflagge markiert die Zone nur für Surfer. Die Rettungsschwimmer (Nadadores Salvadores) wissen, was sie tun. Diskutiere nicht mit ihnen.

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Die Sonne: Der kühle Atlantikwind ist trügerisch. Man spürt die brutale UV-Strahlung nicht. LSF 50, wasserfest, und regelmäßig nachcremen ist keine Option, sondern ein Muss. Zinkcreme für das Gesicht ist im Wasser der beste Schutz.

Wertsachen: Lass nichts unbeaufsichtigt am Strand liegen und schon gar nicht sichtbar im Auto. Ein Rucksack auf dem Beifahrersitz ist eine Einladung. Nimm nur mit, was du wirklich brauchst.

Und falls doch mal was passiert: Die europaweite Notrufnummer ist die 112. Sei bereit, deinen genauen Standort durchzugeben (Strand, Abschnitt), das kann Leben retten. Der Ozean ist kein Spielplatz, aber mit dem richtigen Wissen und einer guten Portion Respekt wirst du hier eine unvergessliche Zeit haben.

Bildergalerie

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Nichts fühlt sich nach einer Session in den kühlen Atlantikwellen besser an als ein warmes, getoastetes Sandwich und ein Kaffee. Bestelle in einer der Strandbars einen „Galao“ (Milchkaffee im Glas) und eine „Tosta Mista“ (getoastetes Sandwich mit Schinken und Käse). Es ist der einfache, perfekte Abschluss eines Tages am Meer und der inoffizielle Geschmack der portugiesischen Surfkultur.

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Fünf Kleider für fünf Anlässe – diese Modelle dürfen in deinem Kleiderschrank nicht fehlen

  • Frühling/Herbst (April-Juni, Sept-Okt): Ein 4/3mm Neoprenanzug ist ideal. Das Wasser ist noch kühl.
  • Sommer (Juli-Aug): Ein 3/2mm Anzug oder sogar ein Shorty reicht oft aus, besonders an sonnigen Tagen.
  • Winter (Nov-März): Unbedingt ein 5/4mm Anzug, oft mit Haube und Füßlingen.

Marken wie Rip Curl oder Xcel bieten hierfür exzellente, langlebige Modelle.

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Der stille Feind: die Rissströmung (Agueiro). Sie zieht dich nicht unter Wasser, sondern aufs offene Meer hinaus. Panik ist dein größter Gegner. Schwimme niemals direkt gegen die Strömung an – das erschöpft dich nur. Schwimme parallel zum Strand, bis du aus der Strömung heraus bist, und dann erst zurück zum Ufer.

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Eine Welle von nur 60 cm Höhe kann einen Erwachsenen umwerfen. Die wahre Kraft des Ozeans wird fast immer unterschätzt.

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Die richtige Surfschule kann den Unterschied zwischen Frust und Begeisterung ausmachen. Achte auf diese Punkte:

  • Zertifizierte Lehrer (oft von der Federação Portuguesa de Surf).
  • Kleine Gruppengrößen (maximal 5-6 Schüler pro Lehrer).
  • Gutes, passendes Material wird gestellt.
  • Der Unterricht beinhaltet immer eine Sicherheits- und Theorie-Einheit am Strand.
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Warum wird es am Nachmittag oft so windig und ungemütlich am Strand?

Das ist die „Nortada“, ein thermischer Wind, der typisch für die portugiesische Küste im Sommer ist. Er entsteht durch den Temperaturunterschied zwischen dem kühlen Meer und dem erhitzten Land. Für Sonnenanbeter kann er lästig sein, für Kitesurfer am Praia do Guincho ist er jedoch der Grund zur Freude.

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Carcavelos: Der Stadtstrand. Leicht mit dem Zug von Lissabon erreichbar, oft überfüllt, aber mit vielen Surfschulen und einer sanfteren Welle, ideal für Anfänger.

Praia do Guincho: Wild und windig. Bekannt für Wind- und Kitesurfen. Die Wellen sind kräftiger und die Natur ist rauer. Ein Ort für erfahrene Wassersportler.

Wähle Carcavelos für Komfort und erste Versuche, Guincho für Abenteuer und Naturgewalt.

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Die Portugiesische Galeere (Caravela-portuguesa) ist keine echte Qualle, sondern eine Kolonie von Polypen.

Ihr Gift ist potent und verursacht starke Schmerzen. Auch wenn sie tot am Strand liegen, können ihre Tentakel noch nesseln. Sie werden oft bei starkem auflandigem Wind an die Küste gespült. Siehst du eine, geh weiträumig drumherum und informiere die Rettungsschwimmer.

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  • Du fängst mehr Wellen, ohne anderen in die Quere zu kommen.
  • Du vermeidest gefährliche Kollisionen und Diskussionen im Wasser.
  • Du verdienst dir den Respekt der Locals und hast eine bessere Zeit.

Das Geheimnis? Lerne die Vorfahrtsregeln im Wasser: Der Surfer, der am nächsten am brechenden Teil der Welle ist, hat Vorfahrt. Paddle niemals einem anderen Surfer in seine Welle (Drop-in).

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Lass dich nicht von der heißen Sonne täuschen. Der Atlantik bei Lissabon ist auch im Hochsommer selten wärmer als 19-20°C. Das liegt an den kalten Strömungen aus dem Norden. Ein Sprung ins Wasser ist immer erfrischend, aber für längere Zeit im Meer ist ein Neoprenanzug, selbst im August, eine gute Idee.

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  • Grün: Baden erlaubt und sicher.
  • Gelb: Baden erlaubt, aber Schwimmen verboten (nur im flachen Wasser aufhalten).
  • Rot: Baden komplett verboten. Lebensgefahr!
  • Kariert: Strandabschnitt temporär unbewacht.
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UV-Schutz ist nicht verhandelbar. Die Kombination aus direkter Sonne und der Reflexion des Wassers verdoppelt die Belastung. Ein wasserfester Sonnenschutz mit LSF 50+ ist Pflicht. Für Surfer ist ein Zink-Stick für Gesicht und Lippen unerlässlich, und ein Lycra-Shirt von Marken wie O’Neill oder Rip Curl schützt den Oberkörper effektiver als jede Sonnencreme.

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Ericeira, nur eine kurze Autofahrt nördlich von Lissabon, wurde 2011 zur ersten World Surfing Reserve Europas ernannt.

Diese Auszeichnung schützt nicht nur die Weltklasse-Wellen, sondern auch das gesamte Küsten-Ökosystem. Ein Besuch dort zeigt, wie eine Gemeinschaft Surfen als wertvolles Kulturerbe feiert und bewahrt.

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Während der Sommermonate rattert ein kleiner Zug, der „Transpraia“, entlang der endlosen Strände der Costa da Caparica. Er startet in der Nähe des Hauptortes und fährt Dutzende von Strandabschnitten an, von den belebten Familienstränden bis zu den ruhigeren Bereichen weiter südlich. Es ist eine charmante Art, dem Trubel zu entkommen und seinen eigenen perfekten Platz im Sand zu finden.

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Spielt es wirklich eine Rolle, ob ich bei Ebbe oder Flut an den Strand gehe?

Absolut. Der Tidenhub verändert das Gesicht eines Strandes komplett. Bei Ebbe kann ein riesiger Sandstrand freigelegt werden, der bei Flut verschwindet. Felsen und Riffe, die bei Flut unsichtbar und gefährlich sind, liegen bei Ebbe frei. Für Surfer ist es entscheidend: Manche Wellen funktionieren nur bei auflaufendem Wasser, andere nur bei Ebbe. Checke immer einen Tidenkalender!

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  • Du siehst die Sonne direkt über dem Atlantik untergehen.
  • Die Klippen und der Sand färben sich in unglaublichen Gold- und Rottönen.
  • Die Atmosphäre ist magisch, oft untermalt vom Rauschen der Wellen.

Der Ort? Fahre zum Praia da Adraga, nahe Sintra. Er wurde oft zu einem der schönsten Strände Europas gewählt und bietet bei Sonnenuntergang ein unvergessliches Spektakel.

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Dünen sind die natürliche Schutzbarriere der Küste gegen Stürme und Erosion.

Jeder Tritt auf die empfindliche Vegetation schädigt dieses Ökosystem. Die Pflanzen halten den Sand fest und verhindern, dass er ins Landesinnere geweht wird. Nutze deshalb immer die ausgewiesenen Holzstege und Wege zum Strand. So schützt du nicht nur die Natur, sondern auch die Zukunft des Strandes selbst.

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Die europaweite Notrufnummer ist auch in Portugal die 112. Speichere sie dir ein. Wenn du jemanden im Wasser in Not siehst, alarmiere sofort die Rettungsschwimmer (Salva-vidas) oder rufe die 112 an. Gib eine genaue Beschreibung des Ortes und der Situation. Gehe niemals selbst ein Risiko ein, um jemanden zu retten, wenn du nicht dafür ausgebildet bist.

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Ein Lächeln und ein

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Neben dem Surfen hat Portugal eine riesige und leidenschaftliche Bodyboard-Community. An vielen Stränden wirst du Weltklasse-Bodyboarder in den steilsten und hohlsten Wellen sehen. Spots wie Praia Grande sind berühmt für ihre kraftvollen Beachbreaks, die oft besser für Bodyboards geeignet sind. Es ist eine beeindruckende Disziplin und ein fester Bestandteil der portugiesischen Wellenreitkultur.

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  • Cascais Linie: Nimm den Zug vom Bahnhof Cais do Sodré in Lissabon. Er hält an vielen Stränden wie Carcavelos, Estoril und Cascais. Einfach und schnell.
  • Costa da Caparica: Nimm die Fähre von Cais do Sodré nach Cacilhas und von dort den Bus 135 zur Küste.
  • Mietwagen: Bietet die meiste Flexibilität, um abgelegenere Strände bei Sintra oder südlich von Caparica zu erkunden.
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Kann man in Lissabon wirklich im Winter surfen? Ist das nicht viel zu kalt?

Ja, und es ist oft die beste Zeit des Jahres! Die Wellen sind im Winter beständiger und kraftvoller, und die Strände sind herrlich leer. Mit der richtigen Ausrüstung – einem guten 5/4mm Neoprenanzug von Marken wie Vissla, Füßlingen und eventuell einer Haube – ist die Kälte gut auszuhalten. Die Belohnung sind perfekte Wellen, die du fast für dich alleine hast.

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Portugal hat einen der höchsten Pro-Kopf-Verbräuche von Fisch in Europa.

Das bedeutet, dass die Qualität in den Restaurants an der Küste oft hervorragend ist. Achte auf die Aufschrift „Peixe do Dia“ (Fisch des Tages) auf der Karte. Frage den Kellner, was frisch vom Markt kommt. Gegrillte Sardinen (Sardinhas Assadas) im Sommer oder ein Arroz de Marisco (Meeresfrüchtereis) sind authentische und köstliche Erlebnisse.

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Dein erstes Surfbrett sollte ein Soft-Top (Foamie) sein. Es ist fehlerverzeihend, hat viel Volumen für Stabilität und minimiert das Verletzungsrisiko. Viele Surfschulen verleihen auch Bretter von Marken wie Softech oder Torq. Miete dir eines für ein paar Tage, bevor du über einen Kauf nachdenkst. So findest du heraus, welche Größe und Form zu dir passt.

Diebstahl am Strand: Leider ein Thema an belebten Stränden wie Carcavelos oder Caparica. Lass niemals Wertsachen unbeaufsichtigt am Handtuch liegen. Nutze wasserdichte Beutel für Schlüssel und etwas Geld, die du mit ins Wasser nehmen kannst, oder lasse alles Unnötige im Auto oder Hotel. Eine gesunde Portion Vorsicht sorgt für einen entspannten Tag.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.