Dein Traumhaus am Meer: So baust du an der Küste, ohne Schiffbruch zu erleiden
Strandhäuser, die den Atem rauben! Entdecken Sie architektonische Meisterwerke, die selbst den grauesten Herbsttag erhellen.
„Die Wellen flüstern Geheimnisse, während die Sonne die Häuser in goldenes Licht taucht.“ Ein fiktives Zitat von einem unbemerkt gebliebenen Architekten, der an einem Strandhaus arbeitete, könnte kaum treffender sein. Inmitten der bunten Blätter des Herbstes entführen uns diese einzigartigen Strandhäuser in eine Welt voller Träume und Inspiration. Lassen Sie sich von ihrer Schönheit verzaubern und vergessen Sie für einen Moment die kühle Jahreszeit!
Viele träumen vom eigenen Haus am Meer, und ganz ehrlich? Ich kann das total verstehen. Der Blick auf die Wellen, die salzige Brise im Gesicht und das Geschrei der Möwen – das hat einfach eine magische Anziehungskraft. Ich habe über die Jahre viele solcher Träume an der rauen Nordsee und der etwas sanfteren Ostsee wahr werden lassen und dabei eins gelernt: Ein Haus an der Küste ist so viel mehr als nur ein schönes Gebäude an einem tollen Ort.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Warum an der Küste alles anders anfängt
- Die Gebäudehülle: Die Rüstung gegen Salz und Sturm
- Das Dach: Die am meisten unterschätzte Fläche
- Das Innenleben: Gutes Klima statt Schimmel
- Der Papierkram: Bauen auf deutsche Art
- Die ehrliche Rechnung: Was es kostet und was es braucht
- Ein letzter Gedanke…
- Bildergalerie
Es ist ein ständiger Dialog mit den Elementen. Ein Kräftemessen mit Wind, Wasser und Salz, das niemals aufhört. Ich habe Bauten gesehen, die nach wenigen Jahren aussahen, als hätten sie ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Falsche Materialien, ein ungeeignetes Fundament, mangelhafte Planung… die Reparaturen waren am Ende oft teurer als ein solider Bau von Anfang an. Aber ich habe auch Häuser errichtet, die heute noch dastehen wie eine Eins und jedem Herbststurm die Stirn bieten. Der Unterschied? Wissen und Respekt vor der Natur. In diesem Beitrag packe ich mal alles aus, was ich direkt von der Baustelle gelernt habe. Nicht aus staubigen Lehrbüchern, sondern vom Gerüst und aus der Werkstatt. Damit dein Traum vom Haus am Meer nicht zum Albtraum wird.

Das Fundament: Warum an der Küste alles anders anfängt
Das Fundament ist das A und O bei jedem Haus. An der Küste gilt das aber gleich dreifach. Der Baugrund ist hier oft der größte Gegenspieler des Bauherrn. Sand, Torf oder Kleiboden sind alles andere als stabile Partner. Eine normale Bodenplatte, wie man sie im Binnenland mal eben gießt, ist hier fast immer ein No-Go. Das Gewicht des Hauses würde den Boden ungleichmäßig setzen lassen, und Risse im Mauerwerk wären nur eine Frage der Zeit.
Stell dir den Küstenboden wie einen zähen Pudding vor. Wenn du etwas Schweres draufstellst, sinkt es ein und drückt die Masse zur Seite. Richtig fies wird es, wenn der Untergrund nicht einheitlich ist. Eine Ecke deines Hauses steht vielleicht auf einer Sandschicht, die andere auf einer versteckten Torflinse. Das Ergebnis sind Setzungsrisse, die sich gnadenlos durchs ganze Gebäude ziehen können.
Kleiner Tipp: Der allererste Schritt ist IMMER ein Baugrundgutachten. Ohne das zu bauen, ist wie ohne Seekarte in See zu stechen. Ein Geotechniker entnimmt dafür Bodenproben und sagt dir ganz genau, wie tragfähig der Boden in welcher Tiefe ist. Rechne dafür mal mit Kosten zwischen 1.500 € und 3.000 €. Das Geld ist aber die beste Investition in deine Sicherheit. Solche Experten findest du online unter „Baugrundgutachter“ oder „Geotechniker“ in deiner Region.

Die Profi-Lösung: Die Pfahlgründung
An der deutschen Küste führt in den meisten Fällen kein Weg an einer Pfahlgründung vorbei. Was ist das? Dabei werden lange Pfähle aus Stahlbeton so tief in den Boden getrieben oder gebohrt, bis sie auf eine wirklich tragfähige Schicht stoßen. Dein Haus steht dann quasi auf Stelzen, die tief im festen Grund verankert sind, und „schwebt“ über dem wabbeligen Oberboden.
Es gibt da verschiedene Methoden. Rammpfähle werden mit schwerem Gerät in den Boden gehauen – das ist laut und die Nachbarn werden dich nicht lieben. Die schonendere Variante sind Bohrpfähle, bei denen erst ein Loch gebohrt und dann mit Beton gefüllt wird. So oder so, günstig ist das nicht. Alleine die Gründung kann locker 20.000 € bis 50.000 € extra kosten. Viele schrecken da zurück, aber ich sage immer: Wer am Fundament spart, zahlt später dreifach für die Reparaturen.
Die Gebäudehülle: Die Rüstung gegen Salz und Sturm
Wenn das Fundament sicher steht, kommt die Hülle dran: Außenwände, Fenster, Fassade. Das ist die Rüstung deines Hauses, und die muss an der Küste einiges aushalten. Die größten Feinde sind der unerbittliche Wind und das allgegenwärtige Salz in der Luft.

Materialien, die den Job erledigen
Die richtige Materialwahl entscheidet über Langlebigkeit und wie viel Zeit du später mit Streichen und Reparieren verbringst.
- Klinker & Ziegel: Der klassische rote Klinker ist nicht umsonst das Gesicht der Friesenhäuser. Hart gebrannte Klinker nehmen kaum Wasser auf, sind extrem robust und brauchen fast keine Pflege. Eine Investition für Generationen! Preislich liegt eine Klinkerfassade bei etwa 150 bis 250 € pro Quadratmeter, aber dafür hast du Ruhe.
- Holz: Eine Holzfassade sieht natürlich und lebendig aus, aber Holz ist nicht gleich Holz. Eine normale Fichte ist an der Küste nach wenigen Jahren hinüber. Besser ist Lärchen- oder Douglasienholz. Die sind von Natur aus widerstandsfähiger und liegen bei ca. 100 bis 180 € pro Quadratmeter. Noch wichtiger ist aber der „konstruktive Holzschutz“. Das bedeutet: Die Fassade wird so gebaut, dass Wasser schnell abläuft und die Luft dahinter zirkulieren kann (Stichwort: vorgehängte hinterlüftete Fassade).
- Metall: Achtung, Falle! Bei Geländern, Fallrohren oder Fensterbänken ist die Wahl des Metalls entscheidend. Normaler verzinkter Stahl rostet dir unterm Hintern weg. Auch bei Edelstahl musst du aufpassen. Der oft verwendete V2A-Stahl ist NICHT seewasserbeständig und kriegt schnell hässlichen Flugrost. Du musst auf V4A-Stahl bestehen. Klar, der ist teurer – rechne mit einem Material-Aufpreis von 30-50 % – aber dafür bleibt er schön.

Fenster: Die Augen des Hauses
Fenster an der Küste sind Hochleistungssportler. Sie müssen dem Winddruck standhalten, dem Salznebel trotzen und die starke UV-Strahlung abkönnen. Reine Kunststofffenster können da schnell vergilben und spröde werden. Die beste, aber auch teuerste Lösung, sind Holz-Aluminium-Fenster. Innen das gemütliche Holz, außen eine schützende Alu-Schale. Achte auf Dreifachverglasung – nicht nur wegen der Wärme, sondern auch, weil ein Herbststurm verdammt laut sein kann!
Das Dach: Die am meisten unterschätzte Fläche
Das Dach ist die fünfte Fassade und kriegt bei Sturm die volle Breitseite ab. Hier wirkt nicht nur der Winddruck, sondern vor allem der Windsog. Der Wind, der übers Dach pfeift, erzeugt einen Unterdruck, der die Ziegel anheben will wie ein Deckel auf einem Topf.
In den Küstenregionen (offiziell „Windlastzonen 3 und 4“) muss deshalb fast jeder einzelne Dachziegel mit speziellen Sturmklammern gesichert werden. Das ist Vorschrift! Leider wird hier oft gespart, weil man es von unten ja nicht sieht. Die Folge? Nach dem ersten heftigen Sturm sammelst du deine Dachziegel im Garten ein. Eine kleine Klammer für wenige Cent entscheidet über einen Schaden von Tausenden von Euro.

Ach ja, und das Reetdach: Wunderschön, traditionell, super isolierend. Aber es ist auch eine Wissenschaft für sich, braucht eine steile Dachneigung (mindestens 45 Grad) und ist wegen der Brandgefahr bei Versicherungen deutlich teurer. Eine ehrliche Abwägung ist hier Gold wert.
Das Innenleben: Gutes Klima statt Schimmel
Moderne Häuser sind nach den aktuellen Energiesparvorschriften super dicht gebaut. Das spart Heizkosten, schafft aber ein neues Problem: Die Feuchtigkeit (durch Atmen, Kochen, Duschen) kann nicht mehr raus. Sie kondensiert an kalten Stellen und bildet den perfekten Nährboden für Schimmel. In einem Ferienhaus, das oft wochenlang leer steht, ist das eine tickende Zeitbombe.
Die beste technische Lösung dagegen ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) mit Wärmerückgewinnung. Sie sorgt für permanent frische Luft, ohne dass Heizwärme verloren geht. So eine Anlage ist kein Pappenstiel, rechne mal mit 5.000 bis 10.000 Euro, aber sie ist die beste Versicherung gegen Schimmel und schützt den Wert deines Hauses. Alternativ helfen auch feuchteregulierende Materialien wie Kalk- oder Lehmputz, das Raumklima zu puffern.

Der Papierkram: Bauen auf deutsche Art
An der Küste zu bauen, bedeutet auch, sich durch einen Dschungel an Vorschriften zu kämpfen. Das hat aber seinen Grund – es geht um Natur- und Hochwasserschutz.
Der ultimative erste Schritt: Bevor du auch nur einen Architekten anrufst, mach Folgendes: Geh auf die Website deiner Wunschgemeinde und such nach „Bebauungsplan“ oder „B-Plan“. Das ist meist ein PDF, in dem klipp und klar steht, was erlaubt ist: Dachneigung, Fassadenmaterial, manchmal sogar die Farbe der Ziegel. So siehst du sofort, ob dein Traum vom schwarzen Dach überhaupt möglich ist.
Engagiere für alles Weitere am besten einen lokalen Architekten. Er kennt die Vorschriften, die zuständigen Leute im Bauamt und die ungeschriebenen Gesetze. Das Baugenehmigungsverfahren selbst kann übrigens gut und gerne 3 bis 6 Monate dauern – plane das unbedingt ein!
Die ehrliche Rechnung: Was es kostet und was es braucht
Seien wir ehrlich: Ein Haus am Meer ist teurer im Bau und im Unterhalt. Rechne für einen soliden, langlebigen Neubau an der Küste mit Baukosten von mindestens 3.500 bis 5.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche – ohne Grundstück. Wer dir deutlich weniger anbietet, spart an den falschen Ecken.

Und mit dem Bau ist es nicht getan. Ein Küstenhaus braucht Liebe und Pflege. Hier ist deine jährliche Checkliste, am besten nach den Winterstürmen im Frühling:
- Der Blick nach oben: Nimm ein Fernglas und schau dir dein Dach genau an. Liegen alle Ziegel noch gerade? Siehst du irgendwo Risse oder Verschiebungen?
- Fassaden-Check: Geh einmal um dein Haus. Gibt es Risse im Putz oder in den Fugen des Klinkers? Muss die Holzfassade mal wieder geölt oder gestrichen werden?
- Fenster & Türen: Fühle die Dichtungen. Sind sie noch weich und elastisch oder schon hart und spröde? Schließen alle Fenster und Türen noch dicht?
- Metall-Inspektion: Prüfe alle Metallteile – Geländer, Lampen, Fallrohre – auf die ersten Anzeichen von Rost. Früh erkannt, ist es oft nur eine Kleinigkeit.
- Entwässerung: Sind die Dachrinnen frei von Laub und Dreck? Läuft das Wasser gut ab?
Ein letzter Gedanke…
Ein Haus an der Küste ist eine wundervolle Sache. Ich habe selbst das Glück, in einem zu leben. Wenn der Sturm ums Haus pfeift, sitze ich drinnen im Warmen und habe volles Vertrauen in die Statik und die Materialien. Dieses Gefühl von Sicherheit ist unbezahlbar.

Also, baue mit Verstand und Respekt vor der Natur. Wähle Handwerker, die Küstenerfahrung haben, und höre auf ihren Rat. Investiere in Qualität, nicht in kurzfristige Ersparnisse. Dann wird dein Haus am Meer ein sicherer Hafen für dich und deine Familie. Ein Ort, an dem du die Aussicht genießen kannst, weil du weißt, dass das Fundament darunter stark und die Hülle darum sicher ist.
Bildergalerie



Der unsichtbare Feind: Salznebelkorrosion ist mehr als nur ein Mythos. Die feinen Salzkristalle in der Luft greifen Metalle aggressiv an. Deshalb ist bei Geländern, Lampen oder sogar Schrauben die Wahl des richtigen Materials entscheidend. Setzen Sie unbedingt auf Edelstahl V4A (seewasserbeständig) statt auf das günstigere V2A, das an der Küste schnell Rost ansetzen würde.



- Windlasten standhalten
- UV-Strahlung abwehren
- Salzluft trotzen
- Den Blick maximieren
Die Antwort auf diese Herausforderungen? Hochwertige Aluminiumfenster. Im Gegensatz zu Holz verziehen sie sich nicht und benötigen kaum Pflege. Hersteller wie Schüco oder Reynaers bieten spezielle „Marine Grade“-Beschichtungen an, die für den Einsatz an der Küste optimiert sind.


Wussten Sie schon? Ein Reetdach kann bei fachgerechter Eindeckung und Pflege über 40 Jahre halten und wirkt wie eine natürliche Klimaanlage – kühl im Sommer, warm im Winter.



Welche Pflanzen überleben den ständigen Wind und das salzige Klima im Garten?
Vergessen Sie empfindliche Rosen. Setzen Sie auf robuste Küstenkünstler! Strandhafer (Ammophila arenaria) und Strandroggen (Leymus arenarius) sind perfekt zur Befestigung von sandigen Böden. Für Farbtupfer sorgen Sanddorn (Hippophae rhamnoides) mit seinen orangen Beeren und die anspruchslose Kartoffel-Rose (Rosa rugosa), die sogar mit salziger Gischt klarkommt.



Die Fassade ist der Schutzschild Ihres Hauses. Die Wahl des Materials prägt nicht nur die Optik, sondern auch den Pflegeaufwand für Jahrzehnte.
- Klinker: Extrem witterungsbeständig, farbecht und nahezu wartungsfrei. Einmal gebaut, für immer geschützt. Ideal für raue Lagen.
- Holzverschalung: Verleiht eine natürliche, warme Ästhetik. Benötigt jedoch regelmäßige Pflege (Öl, Lasur), um gegen Feuchtigkeit und UV-Licht zu bestehen. Sibirische Lärche oder Accoya-Holz sind hier besonders langlebige Optionen.


Das Licht an der Küste ist anders – intensiver, klarer und durch die Wasserreflexion ständig in Bewegung. Um diese einzigartige Atmosphäre ins Haus zu holen, ist ein durchdachtes Beleuchtungskonzept entscheidend. Kombinieren Sie eine helle, schattenfreie Grundbeleuchtung mit dimmbaren Spots, um gezielt Akzente zu setzen und abends eine gemütliche Stimmung zu erzeugen. Indirekte Lichtleisten in Decken oder Nischen können den Eindruck von Weite noch verstärken.



An der deutschen Nordseeküste können Windgeschwindigkeiten in Orkanböen über 150 km/h erreichen. Das erzeugt einen Druck von über 1,25 Kilonewton (ca. 127 kg) auf jeden Quadratmeter Ihrer Fenster und Fassade.
Diese enorme Kraft verdeutlicht, warum die statische Berechnung und die Qualität der Bauelemente keine Kompromisse dulden. Jedes Bauteil muss für die an Ihrem Standort geltende Windlastzone ausgelegt sein – ein Faktor, den Ihr Architekt von Anfang an berücksichtigen muss.



Checkliste vor dem Sturm:
- Alle losen Gegenstände im Garten und auf der Terrasse sichern oder ins Haus holen (Möbel, Grill, Sonnenschirm).
- Fenster und Türen fest verschließen und Rollläden herunterlassen.
- Prüfen, ob die Regenrinnen und Abflüsse frei von Sand und Laub sind.
- Eine Taschenlampe und geladene Powerbanks für den Fall eines Stromausfalls bereithalten.


Terrassendielen am Meer: WPC vs. Tropenholz
WPC (Wood-Plastic-Composite): Sehr pflegeleicht, splitterfrei und unempfindlich gegenüber Salz und Nässe. Kann sich in der prallen Sonne aber stark aufheizen.
Tropenholz (z.B. Cumaru): Fühlt sich natürlich an und hat eine wunderschöne Optik. Benötigt regelmäßiges Ölen zum Schutz vor Vergrauung und ist meist teurer.
Die Entscheidung ist eine Frage der Priorität: maximaler Komfort bei minimaler Pflege (WPC) oder eine natürliche Haptik mit etwas mehr Aufwand (Holz).



Sand im Haus ist unvermeidlich, aber man kann ihn in Schach halten. Der Trick ist eine „Schmutzschleuse“: ein überdachter Eingangsbereich oder ein kleiner Vorraum (Mudroom) mit einer Bank zum Schuheausziehen, Haken für Jacken und einem widerstandsfähigen Bodenbelag wie Fliesen oder Vinyl. Eine hochwertige, grobe Fußmatte davor fängt bereits das Gröbste ab.



Wie schaffe ich Privatsphäre, ohne den wertvollen Meerblick zu opfern?
Eine clevere Lösung sind sogenannte Raffstores – Außenjalousien mit verstellbaren Lamellen. Sie ermöglichen es Ihnen, den Lichteinfall und den Grad der Einsicht von außen präzise zu steuern. So können Sie die tiefstehende Nachmittagssonne blockieren, neugierige Blicke abhalten und trotzdem den Blick auf den Horizont genießen.


Ein häufiger Fehler bei Küstenhäusern ist die Unterschätzung der seitlichen Windkräfte auf Zäune und Sichtschutzwände. Ein einfacher Holzzaun kann bei einem Sturm wie ein Segel wirken.
Planen Sie daher von vornherein mit winddurchlässigen Lösungen. Bepflanzungen, Lattenzäune mit breiten Abständen oder moderne Gabionenwände (mit Steinen gefüllte Drahtkörbe) brechen den Wind, anstatt ihm eine massive Angriffsfläche zu bieten.



Die Farbpalette Ihres Interieurs sollte die Umgebung widerspiegeln, nicht mit ihr konkurrieren. Denken Sie an die Farben eines Strandspaziergangs:
- Sand & Beige: Warme, erdende Töne für Wände und große Möbel.
- Treibholz-Grau: Perfekt für Böden, Holzelemente oder als Akzentfarbe.
- Himmel- & Meerblau: In sanften Abstufungen für Textilien und Deko.
- Wolken-Weiß: Sorgt für Helligkeit und unterstreicht die Weite.
Farbhersteller wie Farrow & Ball oder Little Greene bieten eine Vielzahl solcher von der Natur inspirierten, matten Farbtöne an.


Wo Sie niemals sparen sollten: Bei allen Bauteilen der äußeren Hülle. Dazu gehören das Fundament, die Qualität der Fenster und Außentüren sowie die Dacheindeckung samt Abdichtung. Mängel in diesen Bereichen führen fast zwangsläufig zu Feuchtigkeitsschäden, deren Behebung ein Vielfaches der ursprünglichen Ersparnis kosten kann.



- Vermeidet aufgewirbelten Staub und Sand.
- Sorgt für eine gleichmäßige, behagliche Wärme.
- Ist unsichtbar und schafft mehr Gestaltungsfreiheit.
Das Geheimnis dieses Wohnkomforts? Eine Fußbodenheizung. Gerade in Häusern mit oft hohen Decken und großen Fensterflächen verhindert sie kalte Füße und unangenehme Zugluft. Gekoppelt mit einer effizienten Wärmepumpe ist sie die ideale Heizlösung für ein modernes Küstenhaus.



Inspiration Hamptons: Der berühmte Stil von der US-Ostküste ist perfekt für das Leben am Meer. Charakteristisch sind Fassaden mit grauer Holzverschalung (Shingles), weiße Sprossenfenster, große Veranden und ein luftig-leichtes Interieur mit vielen Naturmaterialien wie Leinen, Baumwolle und hellem Holz. Es ist ein Look, der zeitlose Eleganz und entspannte Lässigkeit vereint.


Muss es immer ein Steildach sein?
Auch wenn ein klassisches Sattel- oder Walmdach Regen und Wind optimal ableitet, sind moderne Flachdächer an der Küste möglich. Die Voraussetzung: eine absolut kompromisslose Ausführung der Abdichtung und Entwässerung. Es braucht mehrere Lagen hochwertiger Dichtungsbahnen, perfekt ausgeführte Anschlüsse an Wänden und Lichtkuppeln sowie ein Notüberlaufsystem, falls die regulären Abflüsse bei Starkregen überlastet sind.



Laut einer Studie der University of Exeter kann das bloße Hören von Meeresrauschen Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern.
Berücksichtigen Sie diese Akustik bei der Planung des Grundrisses. Positionieren Sie Schlaf- und Wohnräume zur Wasserseite, um von diesem natürlichen „Sound-Wellness“ maximal zu profitieren. Eine gute Schalldämmung zur Straßenseite hin wird dadurch umso wichtiger.



Außenbeleuchtung, die standhält: Günstige Außenlampen aus dem Baumarkt sind an der Küste oft nach einem Winter reif für den Schrott. Achten Sie auf die Schutzart (mindestens IP65 gegen Strahlwasser und Staub) und das Material. Leuchten aus pulverbeschichtetem Aluminium, Polycarbonat oder Edelstahl V4A von Marken wie Bega oder Delta Light sind zwar teurer, halten aber den aggressiven Bedingungen über Jahre stand.


Der Traum vom nahtlosen Übergang von drinnen nach draußen wird an der Küste durch bodentiefe Hebe-Schiebe-Türen Wirklichkeit. Im Gegensatz zu normalen Terrassentüren ermöglichen sie riesige Öffnungen ohne störende Schwellen. Wichtig sind eine hohe Dichtigkeit im geschlossenen Zustand und eine leichtgängige Bedienung, um auch bei steifer Brise noch komfortabel lüften zu können.



Jährlicher Wartungs-Check:
- Alle beweglichen Teile von Fenstern und Türen reinigen und mit einem harzfreien Öl schmieren.
- Dichtungen auf Risse prüfen und bei Bedarf ersetzen lassen.
- Die Fassade auf kleine Schäden oder Abplatzungen untersuchen.
- Dachrinnen von Sand und Laub befreien, um Verstopfungen zu vermeiden.



Denken Sie über den Tellerrand – oder besser: über das Dach. Eine Dachterrasse bietet oft den spektakulärsten und privatesten Blick auf das Meer. Wichtig hierfür ist eine absolut sichere Statik und ein Geländer, das nicht nur der Windlast standhält, sondern dessen Material (z.B. Glas oder V4A-Stahlseile) den Ausblick so wenig wie möglich einschränkt.


Achtung, Versicherungslücke: Schäden durch Sturmflut sind in der Regel nicht von der normalen Wohngebäudeversicherung abgedeckt.
Um sich gegen dieses existenzielle Risiko abzusichern, ist der Abschluss einer zusätzlichen Elementarschadenversicherung unerlässlich. Die Verfügbarkeit und die Kosten hängen stark von der genauen Lage und der Risikobewertung (ZÜRS-Zone) Ihres Grundstücks ab.



Küche mit Aussicht: Platzieren Sie die Spüle direkt vor einem Fenster mit Meerblick. Studien zeigen, dass der Blick in die Natur während alltäglicher Aufgaben entspannend wirkt. Eine robuste Arbeitsplatte aus Quarzkomposit von Marken wie Silestone oder Caesarstone ist dabei ideal, da sie fleckenresistent, hygienisch und unempfindlich gegenüber der hohen UV-Einstrahlung ist.

Es ist ein besonderes Gefühl, einen Herbststurm im eigenen Haus an der Küste zu erleben. Das Heulen des Windes, das Prasseln des Regens gegen die dreifach verglasten Scheiben – und drinnen herrscht absolute Ruhe und Geborgenheit. Man fühlt sich nicht bedroht, sondern wie in einer sicheren Loge, die den besten Platz für das Schauspiel der Natur bietet. Dieses Gefühl ist der wahre Luxus und die schönste Belohnung für eine durchdachte und solide Bauweise.




