Kinderwagen-Kauf ohne Reue: Der ehrliche Ratgeber aus der Werkstatt

Ganz ehrlich? Wer zum ersten Mal vor dem riesigen Regal mit Kinderwagen steht, fühlt sich meistens komplett erschlagen. Ich weiß das, denn ich stand da auch mal. Und das ist lange her. Seitdem habe ich beruflich unzählige Kinderwagen nicht nur verkauft, sondern vor allem repariert, zerlegt und wieder zusammengebaut. Ich kenne die Schwachstellen, die nach einem Winter plötzlich quietschen und die Gelenke, die nach zu vielen Bordsteinkanten nachgeben.

Dieses Wissen möchte ich hier teilen. Nicht mit sterilem Marketing-Blabla oder komplizierten Datenblättern, sondern so, wie ich es einem guten Freund erklären würde. Es geht nicht darum, den teuersten Kinderwagen zu finden, sondern den richtigen. Einen, der zu eurem Alltag, eurem Auto und eurem Budget passt. Einen, der sicher ist und sein Geld wert ist – egal ob er 300 € oder 1.800 € kostet.

Das Fundament: Warum das Gestell über alles entscheidet

Stell dir das Gestell wie das Skelett des Wagens vor. Es trägt alles, fängt alles ab und muss bombenfest sein. Hier trennt sich wirklich die Spreu vom Weizen, und zwar schon beim ersten Anfassen.

Materialkunde für Eltern: Alu, Stahl und ein Hauch von Luxus

Die meisten Gestelle sind heute aus Aluminium. Das ist super, denn es ist leicht und rostet nicht. Perfekt, wenn man den Wagen oft ins Auto heben oder in den dritten Stock tragen muss. Aber Achtung: Es gibt dünne, klapprige Alurohre und dicke, stabile Profile. Wackel mal kräftig am Schiebegriff. Wenn sich der ganze Wagen verwindet wie Wackelpudding, ist das kein gutes Zeichen. Ein gutes Alugestell wiegt meist um die 10-12 kg.

Manche, oft günstigere Modelle, setzen auf Stahl. Das ist extrem robust, keine Frage, aber auch deutlich schwerer. Da bist du schnell bei 14 kg und mehr. Für eine Familie im Erdgeschoss mit viel Platz vielleicht okay, aber für die meisten ist das im Alltag eine echte Plackerei. Ein weiterer Nachteil: Wenn der Lack mal eine Macke bekommt, kann Stahl anfangen zu rosten.

Und dann gibt es da noch Carbon. Das Hightech-Material ist superleicht und ultrastabil. Ehrlich gesagt ist das aber meistens Luxus. Es spart vielleicht ein oder zwei Kilo im Vergleich zu einem guten Alugestell, kostet dafür aber einen saftigen Aufpreis. Muss jeder selbst wissen, aber für die meisten Familien ist das nicht der entscheidende Faktor.

Kleiner Tipp für Paare: Achtet unbedingt auf einen höhenverstellbaren Schieber! Wenn zwischen euch ein Größenunterschied von 20 cm liegt, ist das kein Komfort-Feature, sondern ein absolutes Muss, um Rückenschmerzen zu vermeiden. Das ist eines der Details, für die man später unglaublich dankbar ist.

Die Verbindungen: Warum eine Schweißnaht mehr wert ist als Nieten

Schau dir die Gelenke und Verbindungen ganz genau an. Bei günstigeren Modellen findest du oft viele genietete Verbindungen und Kunststoffgelenke. Nieten können sich mit der Zeit lockern – das ist die häufigste Ursache für Quietschen und Wackeln. Kunststoffteile können bei Kälte spröde werden und brechen. Ich hab schon Gelenke gesehen, die nach einem Winterurlaub einfach gerissen sind.

Ein hochwertiger Kinderwagen hat saubere Schweißnähte. Eine gute Naht sieht aus wie eine gleichmäßige kleine Raupe und ist um ein Vielfaches stabiler. Drück und zieh an den Gelenken. Da darf nichts nachgeben oder Spiel haben.

Räder und Federung: Der Kontakt zur Straße

Die Räder entscheiden darüber, ob die Fahrt für dein Kind eine sanfte Reise oder eine Ruckelpartie wird. Hier gibt es drei gängige Varianten, und keine ist pauschal die beste – es kommt auf deinen Wohnort an.

• Hartgummiräder: Das ist die „Sorglos“-Variante. Sie sind pannenfrei, leicht und perfekt für glatte Böden in der Stadt oder im Einkaufszentrum. Auf Kopfsteinpflaster, Schotter oder Waldwegen wird es aber ungemütlich, da jeder Stoß recht direkt weitergegeben wird.
• Luftreifen: Die Sänfte unter den Rädern. Sie bieten die beste Federung und den höchsten Komfort, gerade für Neugeborene. Ideal fürs Landleben oder holprige Parkwege. Der Nachteil: Sie können einen Platten bekommen und du musst alle 4-6 Wochen den Luftdruck prüfen (meist um 1,5 bis 2,0 Bar). Eine kleine Fahrradpumpe für 15 € ist hier eine lohnende Investition.
• Luftkammerräder: Der clevere Kompromiss. Sie sehen aus wie Luftreifen, sind aber mit einem Spezialschaum gefüllt. Sie bieten eine deutlich bessere Federung als Hartgummi und sind trotzdem pannenfrei. Für die meisten, die einen Mix aus Stadt und Natur haben, ist das die goldene Mitte.

Eine gute Federung ist übrigens kein Gimmick, sie schont den Rücken deines Kindes. Drück den Wagen im Laden mal kräftig nach unten. Federt er sanft ein oder stoppt er abrupt? Im Idealfall hat er eine einstellbare Federung, die du je nach Untergrund anpassen kannst.

Die Bremse: Dein wichtigstes Sicherheitsteil

Ich kann das nicht oft genug betonen: Die Bremse muss 100% zuverlässig sein. Sie sollte mit einem deutlichen „Klick“ einrasten und auf beide Hinterräder wirken. Teste sie im Laden: Bremse feststellen und versuchen, den Wagen kräftig zu schieben. Er darf sich keinen Millimeter bewegen. Achte auch darauf, ob du die Bremse mit Sandalen oder dicken Winterstiefeln gut bedienen kannst. In hügeligen Gegenden ist eine zusätzliche Handbremse am Schieber Gold wert – sie hilft beim Bergabgehen und gibt enorme Sicherheit.

Das „Travel System“: Geniale Abkürzung oder überflüssig?

Ach ja, das berühmte Travel System! Das bedeutet ganz einfach, dass du die Babyschale vom Auto mit einem Adapter direkt auf das Kinderwagengestell klicken kannst. Für viele ist das die beste Erfindung überhaupt. Wenn das Baby im Auto eingeschlafen ist, musst du es nicht wecken, sondern hebst die ganze Schale raus und klickst sie auf den Wagen. Super praktisch für kurze Erledigungen wie den Gang zum Supermarkt oder zur Post.

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Aber Achtung: Die Babyschale ist kein Ersatz für die flache Babywanne! Babys sollten darin nicht stundenlang liegen. Für kurze Wege top, für lange Spaziergänge immer die Wanne nehmen. Die notwendigen Adapter kosten je nach Marke übrigens extra, meist so zwischen 30 € und 50 €.

Stoffe, Bezüge und die unsichtbaren Gefahren

Die Stoffe sind mehr als nur Deko. Sie schützen vor Sonne, Wind und Wetter. Fasse sie an: Fühlen sie sich billig und dünn an oder fest und wertig? Sind die Nähte sauber und doppelt vernäht? Ein hoher UV-Schutz im Verdeck (UPF 50+) ist heute quasi Standard, aber achte darauf, dass es auch explizit draufsteht. Belüftungsfenster mit Netzgewebe sind an warmen Tagen unverzichtbar, damit sich die Hitze nicht staut.

Und dann der Geruchstest: Wenn ein neuer Kinderwagen stechend chemisch riecht, ist das ein Alarmzeichen. Das können Ausdünstungen von Schadstoffen sein. Ein verlässlicher Indikator für gesundheitliche Unbedenklichkeit ist das OEKO-TEX Standard 100 Siegel. Wenn das dran ist, wurden die Textilien geprüft. Trotzdem ein Tipp aus der Praxis: Lass den neuen Wagen nach dem Kauf ein paar Tage auf dem Balkon oder im Keller auslüften.

Die Preisfrage: Was rechtfertigt die Unterschiede?

Warum kostet ein Wagen 300 € und der andere 1.800 €? Es ist eine Mischung aus Material, Verarbeitung, cleveren Details und Service.

• Die Einsteigerklasse (bis ca. 500 €): Hier findest du funktionale Basismodelle, oft von Eigenmarken der großen Babymärkte. Meistens mit Stahlgestell, Hartgummirädern und einfacheren Stoffen. Sie erfüllen die Sicherheitsnormen, aber du machst Abstriche bei Komfort und Langlebigkeit. Für seltene Nutzung bei den Großeltern oder nur für kurze, asphaltierte Wege kann das reichen.
• Die Mittelklasse (ca. 500 € – 1.200 €): Hier tummeln sich die meisten Bestseller von Marken wie ABC Design, Joie oder Hartan. Du bekommst leichte Alugestelle, gute Federungen, oft Luftkammerräder und hochwertige Stoffe. Die Klappmechanismen sind durchdachter und die Wagen sind für den täglichen, intensiven Gebrauch gebaut. Das ist oft die vernünftigste Wahl für die meisten Familien.
• Die Oberklasse (ab 1.200 €): Hier spielen Marken wie Bugaboo, Cybex (in den Top-Linien) oder Joolz. Ja, du zahlst auch für den Namen. Aber oft auch für echte Innovationen, edlere Materialien, ein butterweiches Fahrgefühl und extrem durchdachte Details. Ein riesiger Pluspunkt ist hier oft der Service: Selbst nach Jahren bekommst du noch jedes Ersatzteil. Wer den Wagen extrem viel nutzt oder für mehrere Kinder plant, für den kann sich die Investition lohnen.

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Der ultimative 5-Minuten-Test im Laden (und die Kofferraum-Falle!)

Bevor du dich im Laden in ein Modell verliebst: Miss deinen Kofferraum aus! Höhe, Breite, Tiefe. Speichere die Maße im Handy. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Traumwagen nicht ins Auto passt. Das ist die Kofferraum-Falle, in die so viele tappen.

Wenn du dann ein Modell ins Auge gefasst hast, mach diesen 5-Minuten-Praxistest:

1. Wackel-Test: Rüttel kräftig am Schieber. Wirkt alles stabil oder gibt es viel Spiel?
2. Klapp-Test: Klappe den Wagen mindestens fünfmal auf und zu. Geht es leicht? Versuch es mal mit einer Hand. Rastet alles sicher ein?
3. Brems-Test: Bremse feststellen und mit Schmackes schieben. Der Wagen darf nicht nachgeben.
4. Bordstein-Test: Leg eine schwere Tasche (ca. 10 kg) in den Wagen und versuche, ihn über eine kleine Kante oder Stufe zu hebeln. Geht das gut oder brauchst du viel Kraft?
5. Ergonomie-Test: Passt die Schieberhöhe für dich UND deinen Partner?

Übrigens, kleiner Tipp am Rande: Viele fragen, wann der Wechsel von der Wanne zum Sportsitz ansteht. Die Faustregel lautet: Sobald dein Kind selbstständig und stabil sitzen kann oder der Kopf am oberen Ende der Wanne anstößt. Dann ist es Zeit für mehr Ausblick!

Das liebe Zubehör: Was ist dabei und was kostet extra?

Achte genau darauf, was im Lieferumfang enthalten ist. Oft ist es nur das Gestell mit Wanne und Sportsitz. Manchmal ist ein Regenschutz dabei. Fast alles andere kostet extra und das kann sich summieren.

• Fußsack für den Winter: Ein Muss! Rechne hier mit 50 € bis 150 €, je nach Marke und Material.
• Sonnenschirm oder Sonnensegel: Wichtig für den Sommer. Kosten: ca. 20 € bis 40 €.
• Wickeltasche: Gibt es oft passend zum Wagendesign. Preis: ca. 40 € bis 120 €.
• Getränkehalter: Ein kleiner Luxus, den viele Eltern lieben. Kostet um die 10 € bis 25 €.

Gebraucht kaufen? So machst du ein Schnäppchen ohne Reinfall

Ein guter gebrauchter Marken-Kinderwagen ist oft klüger als ein neuer Billig-Wagen. Aber nur, wenn du weißt, wo die Tücken lauern. Nimm dir Zeit und nutze diese Werkstatt-Checkliste:

• Gestell prüfen: Stehen alle vier Räder plan auf dem Boden? Wackelt oder quietscht etwas? Den Klappmechanismus mehrfach testen!
• Räder und Achsen: Laufen die Räder rund oder eiern sie? Mahlende Geräusche deuten auf kaputte Kugellager hin.
• Bremse testen: Nicht verhandelbar! An einer leichten Schräge testen, ob sie den Wagen sicher hält.
• Stoffe und Gurte: Bei Tageslicht auf Stockflecken (kleine schwarze Punkte) prüfen, besonders unter der Matratze. Das ist ein Gesundheitsrisiko! Funktionieren alle Gurtschlösser?
• Die wichtigste Frage: Frag den Verkäufer direkt nach Unfällen. Ein Sturz die Treppe runter kann unsichtbare Haarrisse im Gestell verursachen. Im Zweifel: Finger weg!

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Pflege: Damit der Wagen lange fit bleibt

Dein Kinderwagen ist ein Fahrzeug – ein bisschen Pflege verlängert sein Leben enorm. Sand und Schmutz aus Gelenken und Radachsen mit einer alten Zahnbürste entfernen. Wenn etwas quietscht, nimm kein normales Öl, sondern Silikonspray (gibt’s im Baumarkt für ca. 8 €). Das zieht keinen Schmutz an. Und nach dem Winterspaziergang kurz das Streusalz vom Gestell wischen, um Rost zu vermeiden. Das dauert zwei Minuten und wirkt Wunder.

Ein letztes Wort

Lass dich nicht verrückt machen. Vertrau auf deine Hände und deinen gesunden Menschenverstand. Fass alles an, probier alles aus und stell dir vor, wie der Wagen in dein Leben passt. Ein guter Kinderwagen ist ein treuer Begleiter, der euch Mobilität und Freiheit schenkt. Und wenn du weißt, worauf du achten musst, wirst du eine Wahl treffen, die auf Wissen beruht, nicht auf Werbung. Viel Erfolg dabei!

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Fünf Kleider für fünf Anlässe – diese Modelle dürfen in deinem Kleiderschrank nicht fehlen

Der berüchtigte Kofferraum-Test ist kein Mythos, sondern die wichtigste Prüfung vor dem Kauf. Nehmen Sie Ihr eigenes Auto mit zum Fachgeschäft. Ein Kinderwagen, der auf dem Papier passt, aber nur nach Abmontieren eines Rades und der Hutablage hineinpasst, wird im Alltag zum Ärgernis. Diese fünf Minuten im Laden sparen Ihnen Monate voller Frust.

• Luftkammerräder: Der pannenfreie Allrounder. Sie bieten guten Komfort ähnlich wie Luftreifen, können aber keine Panne haben. Ideal für die Stadt und leichte Parkwege.
• Echte Luftreifen: Unschlagbar in Sachen Federung. Perfekt für Kopfsteinpflaster, Waldwege und unebenes Gelände. Modelle von TFK (Trends for Kids) sind dafür bekannt. Nachteil: Sie können einen Platten bekommen.

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Das Ein-Hand-Faltprinzip: Das ist kein Luxus-Feature, sondern ein Game-Changer im Eltern-Alltag. Stellen Sie sich vor, Sie halten Ihr Baby auf dem Arm und müssen mit der anderen Hand den Wagen zusammenklappen, um ihn ins Auto zu heben. Marken wie Cybex oder Babyzen (mit dem YOYO) haben diesen Mechanismus perfektioniert. Unbedingt im Laden ausprobieren!

Wussten Sie schon? Das GS-Zeichen („Geprüfte Sicherheit“) ist bei Kinderwagen freiwillig. Produkte mit diesem Siegel wurden jedoch von einer unabhängigen Stelle wie dem TÜV auf Herz und Nieren geprüft und erfüllen die strengen Anforderungen des deutschen Produktsicherheitsgesetzes.

Brauche ich wirklich eine Handbremse am Schieber?

Für die meisten Eltern im flachen Stadtgebiet ist eine solide Feststellbremse, die per Fuß arretiert wird, absolut ausreichend. Wohnen Sie aber in einer hügeligen Gegend, gehen gerne joggen oder sind viel auf Inlinern unterwegs, ist eine Handbremse Gold wert. Sie erlaubt ein kontrolliertes, sanftes Bremsen bergab und gibt ein enormes Plus an Sicherheit.

Schauen Sie sich den Einkaufskorb genau an. Ist er groß und leicht zugänglich oder klein und durch Rahmenstreben blockiert? Ein guter Korb fasst nicht nur den Spontaneinkauf, sondern auch Wickeltasche, Jacken und Spielzeug. Modelle von Joolz oder Uppababy sind oft für ihre riesigen und stabilen Körbe bekannt – ein im Alltag unschätzbarer Vorteil.

Wiederverkaufswert: Ein Kinderwagen ist eine Investition. Gut gepflegte Modelle von Premium-Marken wie Bugaboo, Joolz oder Cybex haben einen erstaunlich hohen Wiederverkaufswert. Manchmal bekommt man nach zwei Jahren Nutzung noch 50-60% des Neupreises zurück. Das kann den anfänglich höheren Preis deutlich relativieren.

„Ein guter Kinderwagen passt sich der Familie an, nicht umgekehrt.“ – Martin Pos, Gründer von Cybex.

Dieser Gedanke steckt hinter den modularen „Travel-Systemen“. Die Möglichkeit, die Babyschale vom Auto direkt auf das Kinderwagengestell zu klicken, ist für kurze Erledigungen unbezahlbar. So kann das schlafende Baby ungestört weiterträumen, während Sie schnell zum Bäcker gehen.

3-Rad-Modelle: Oft die sportlichere Wahl. Das einzelne Vorderrad macht sie extrem wendig, perfekt für enge Supermarktgänge. Zum Joggen wird es für mehr Stabilität einfach festgestellt.

4-Rad-Modelle: Der Inbegriff von Stabilität. Sie liegen satter auf der Straße und sind an gekippten Bordsteinen weniger kippanfällig. Dank schwenkbarer Vorderräder sind moderne 4-Rad-Wagen aber kaum weniger wendig.

• Rahmengelenke auf Risse oder übermäßiges Spiel prüfen.
• Bremsen – greifen sie sofort und fest auf beiden Seiten?
• Räder – sind die Reifen porös oder die Lager ausgeschlagen?
• Stoffe auf Stockflecken (kleine schwarze Punkte) oder starken Geruch untersuchen.

Dies sind die wichtigsten Checks bei einem gebrauchten Kinderwagen. Ehrliche Verkäufer werden Ihnen diese Punkte gerne zeigen.

Die Schieberhöhe ist entscheidend für Ihren Rücken. Ein nicht verstellbarer Griff, der für eine Person 1,90 m groß ist, wird für eine Person von 1,60 m zur Qual. Achten Sie auf einen Teleskop- oder Knickschieber mit großem Verstellbereich. Das schont den Rücken und macht die Spaziergänge für alle Beteiligten angenehmer.

Was bedeutet „nachhaltig“ bei einem Kinderwagen wirklich?

Es ist mehr als nur recycelte Stoffe. Marken wie Joolz gehen weiter: Sie bieten eine lebenslange Garantie, pflanzen für jeden verkauften Wagen einen Baum und gestalten ihre Verpackungen so, dass man daraus Spielzeug basteln kann. Auch die einfache Verfügbarkeit von Ersatzteilen trägt zur Langlebigkeit und somit zur Nachhaltigkeit bei.

Laut ADAC-Tests ist ein wirksamer UV-Schutz am Verdeck essenziell. Ein zertifizierter UPF 50+ Schutz, wie ihn viele Marken wie Bugaboo oder Nuna standardmäßig bieten, blockiert über 98% der schädlichen UV-Strahlen und ist damit effektiver als viele Sonnencremes für Babys.

• Ein guter, passgenauer Regenschutz (oft nicht inklusive!)
• Ein warmer Fußsack für den Winter – viel praktischer als Decken.
• Ein Sonnensegel oder -schirm für den Sommer.
• Getränkehalter für die Kaffeetasse oder die Babyflasche.

Der Bordstein-Feind: Die Federung. Eine gute Federung schont nicht nur den Rücken des Babys, sondern auch Ihre Nerven. Günstige Modelle haben oft gar keine oder nur eine sehr harte Federung. Testen Sie es, indem Sie den Wagen im Laden kräftig nach unten drücken. Er sollte sanft einfedern und nicht abrupt stoppen. Besonders wichtig bei Modellen mit harten Kunststoffrädern.

Vergessen Sie nicht die „versteckten“ Maße: Passt der Kinderwagen durch Ihre Wohnungstür, in den Hausflur oder in den Aufzug? Messen Sie die engste Stelle aus, bevor Sie sich verlieben. Ein paar Zentimeter zu viel können den Alltag zur täglichen Logistik-Herausforderung machen.

In Skandinavien, wo Kinder bei fast jedem Wetter draußen schlafen, sind riesige, gut isolierte Babywannen und robuste Gestelle Standard.

Dieser Einfluss zeigt sich bei Marken wie Emmaljunga. Sie sind vielleicht schwerer, bieten aber unübertroffenen Schutz und Komfort bei Wind und Wetter. Eine Inspiration für alle, die viel draußen unterwegs sind und Wert auf maximale Geborgenheit legen.

Stoffpflege leicht gemacht: Achten Sie darauf, ob die Bezüge leicht abnehmbar und maschinenwaschbar sind. Ein umgekippter Becher oder ein Keks-Unfall sind vorprogrammiert. Wenn Sie den Bezug erst mühsam vom Gestell schrauben müssen, bleibt der Fleck oft länger als einem lieb ist. Bei Marken wie Cybex sind die Bezüge meist mit Reißverschlüssen und Druckknöpfen befestigt und bei 30 Grad waschbar.

• Leicht zu reinigende Oberflächen.
• Pannensichere Räder, die keine Wartung benötigen.
• Ein extrem einfacher und schneller Faltmechanismus.

Das sind die Kennzeichen eines perfekten Stadtwagens. Er ist für den schnellen Einsatz zwischen U-Bahn, Café und Supermarkt konzipiert, wo Wendigkeit und unkomplizierte Handhabung wichtiger sind als Geländegängigkeit.

Luxus-Kinderwagen von Versace oder in Kooperation mit Jeremy Scott – ist das nur Show?

Nicht nur. Ja, der Preis wird stark vom Markennamen und dem exklusiven Design getrieben. Oft basieren diese Modelle aber auf den bewährten High-End-Gestellen von Herstellern wie Cybex. Man bekommt also erstklassige Technik und Sicherheit, verpackt in extravagante Stoffe und Applikationen. Für designverliebte Eltern, die das Besondere suchen und bereit sind, dafür zu zahlen.

Winter-Check: Vor der kalten Jahreszeit eine kleine Wartung einplanen. Sprühen Sie die Radachsen und Gelenke mit Silikonspray (kein fettiges Öl, das Schmutz anzieht!) ein. Das verhindert Quietschen durch Kälte und schützt vor Korrosion durch Streusalz. Überprüfen Sie auch den Luftdruck bei Luftreifen, da dieser bei Kälte sinkt.

Der deutsche Kinderwagenmarkt hat ein Volumen von über 300 Millionen Euro pro Jahr. Das erklärt die riesige Auswahl und den enormen Innovationsdruck bei den Herstellern.

Die Farbe des Gestells ist mehr als nur Optik. Ein klassisch silbernes Aluminium-Gestell ist unempfindlich und zeitlos. Schwarz oder graphit lackierte Rahmen wirken oft edler und moderner, sind aber anfälliger für Kratzer, die dann heller durchscheinen können. Wer den Wagen oft im Auto transportiert, sollte dies bedenken.

Kombikinderwagen: Die beliebteste Lösung. Man kauft ein Gestell mit Babywanne und Sportsitz im Set. Das ist meist günstiger und alles passt perfekt zusammen.

Separate Anschaffung: Manche Eltern kaufen erst einen reinen Liegewagen mit großer Wanne und steigen später auf einen leichten, wendigen Buggy um. Das kann sinnvoll sein, wenn die Prioritäten sich ändern (z.B. von Waldspaziergängen zu Städtereisen).

Denken Sie einen Schritt weiter: Kann das Kind später im Sportsitz eine komplett flache Liegeposition einnehmen? Viele Modelle bieten nur eine ergonomische Sitzschale, die gekippt wird, wobei die Beine angewinkelt bleiben. Für längere Schläfchen ist eine echte, flache Liegefläche oft gesünder und bequemer. Fragen Sie gezielt nach der „Liegeposition“, nicht nur nach der „Ruheposition“.