Lorbeer in der Schublade: Omas Trick gegen Motten & für Glück

Manche Traditionen sind so einfach wie genial. Meine Mutter legte immer ein paar Lorbeerblätter in die Küchenschubladen. Sie sagte, das halte Motten fern und bringe Glück ins Haus. Heute, Jahre später, führe ich diese kleine Gewohnheit fort – und ich verstehe besser denn je, warum sie so wirkungsvoll ist.
Es ist mehr als nur ein alter Aberglaube. Dieses simple Ritual verbindet bewährte Hausmittel mit der Kraft der Natur und einem Hauch von Familiengeschichte. Jedes Mal, wenn ich die Schublade öffne und dieser würzige Duft aufsteigt, ist es eine kleine Erinnerung an die Küche meiner Kindheit.
Warum dieser alte Trick wirklich funktioniert
Hinter Omas Weisheit steckt tatsächlich handfeste Wissenschaft. Der Echte Lorbeer (Laurus nobilis) enthält ätherische Öle, allen voran Eukalyptol und Linalool. Diese Stoffe verströmen einen Duft, den wir als angenehm empfinden, den viele kleine Plagegeister aber absolut nicht ausstehen können.
Besonders wirksam ist Lorbeer gegen:
- Lebensmittelmotten: Deren Larven sich gerne in Mehl, Müsli oder Nüssen einnisten. Der Duft stört die Falter bei der Eiablage.
- Silberfischchen: Diese kleinen Insekten mögen dunkle, feuchte Orte und werden vom intensiven Aroma des Lorbeers abgeschreckt.
- Brotkäfer und Mehlkäfer: Auch diese Vorratsschädlinge meiden Bereiche, die nach Lorbeer duften.
Experten-Tipp: Um die Wirkung zu maximieren, die getrockneten Blätter vor dem Auslegen ganz leicht zwischen den Fingern anknicken oder zerdrücken. So brechen die Zellwände auf und die ätherischen Öle werden stärker freigesetzt.
So einfach geht’s: Die Anleitung für Ihre Küche

Die Anwendung ist denkbar unkompliziert und kostet fast nichts. Alles, was Sie brauchen, sind ein paar getrocknete Lorbeerblätter, die Sie in jedem Supermarkt für etwa 1-2 € pro Päckchen finden.
So holen Sie das Beste heraus:
- Platzierung: Legen Sie 3-5 getrocknete Lorbeerblätter in die Ecken Ihrer Küchenschubladen, Vorratsschränke oder direkt neben empfindliche Lebensmittel wie Mehl- und Reistüten.
- Erneuerung: Die ätherischen Öle verflüchtigen sich mit der Zeit. Tauschen Sie die Blätter alle zwei bis drei Monate aus, um einen durchgehenden Schutz zu gewährleisten. Wenn die Blätter kaum noch duften, ist es Zeit für frische.
- Kombination: Für einen noch stärkeren Schutz können Sie die Lorbeerblätter mit ein paar Gewürznelken oder einem kleinen Säckchen mit getrocknetem Lavendel kombinieren. Diese Düfte verstärken die abwehrende Wirkung.
Vom Garten in die Schublade: Lorbeer selbst anbauen

Am wirksamsten und nachhaltigsten ist es, wenn Sie Ihre Lorbeerblätter selbst ernten. Der Echte Lorbeer ist eine wunderbare Pflanze für den Garten oder Balkon und erstaunlich pflegeleicht.
Wichtiger Hinweis: Verwenden Sie nur den Echten Lorbeer (Laurus nobilis). Verwechseln Sie ihn auf keinen Fall mit dem Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), der in vielen deutschen Gärten als Hecke wächst – dessen Blätter sind giftig!
So gelingt der Anbau in Deutschland:
- Standort: In den meisten Regionen Deutschlands ist Lorbeer nicht vollständig winterhart. Pflanzen Sie ihn am besten in einen Kübel (mindestens 20 Liter Volumen). So kann er den Sommer an einem sonnigen, geschützten Platz verbringen. Eine kleine Pflanze bekommen Sie im Gartencenter ab ca. 15-20 €.
- Überwinterung: Stellen Sie den Topf im Winter an einen hellen, kühlen und frostfreien Ort, idealerweise bei 5 bis 10 °C. Ein unbeheiztes Treppenhaus oder eine helle Garage sind perfekt. Wenig gießen, nur damit der Ballen nicht austrocknet.
- Ernte & Trocknung: Ernten Sie immer ganze, voll ausgebildete Blätter. Die beste Zeit ist der Spätsommer, dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Breiten Sie die Blätter an einem luftigen, schattigen Ort aus und lassen Sie sie einige Wochen trocknen, bis sie rascheln.
Ein Lorbeerblatt in der Schublade ist also weit mehr als nur ein Trick gegen Motten. Es ist ein Stück gelebte Tradition, ein Beweis für die Kraft der Natur und – wenn Sie es selbst anbauen – eine direkte Verbindung von Ihrem Garten zu Ihrem Zuhause. Ein kleines Blatt mit großer Wirkung, das Schutz und vielleicht ja auch eine Prise Glück bringt.