Schimmelvermeidung in Wohnräumen

von Anna Müller
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Schimmelvermeidung in Wohnräumen

Viele Mieter oder Hausbesitzer kennen das Problem – Schimmel tritt auf. Besonders im Herbst oder im Winter, wenn es draußen kalt und nass ist, bildet sich Schimmel an Wänden, Decken, Böden, aber auch an feuchtigkeitsanfälligen Möbeln. Schimmel ist auf vielerlei Weise eine wenig erfreuliche Erscheinung. Nicht nur, weil er unhygienisch aussieht, sich schnell ausbreitet und das Raumklima verschlechtert, sondern auch weil er äußerst gesundheitsschädlich ist und unbedingt entfernt werden sollte, sobald er auftritt.
Doch bereits vorher können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um dem Schimmelpilz vorzubeugen.

Richtig heizen

Schimmel bildet sich vor allem in falsch geheizten Räumen. Das liegt daran, dass kalte Luft weniger Wasser aufnimmt als warme Luft und die überschüssige Feuchtigkeit sich somit an Tapeten oder Möbeln niederlässt. Dementsprechend ist bedachtes Heizverhalten unerlässlich. Doch wie heizen Sie richtig?

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Alle Räume heizen
In der kalten Jahreszeit gilt vor allem eines: Heizen Sie alle Räume, auch die, die Sie weniger oft benutzen. Die richtige Temperatur für einen Wohnraum beträgt in etwa zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Küche, Keller und Badezimmer liegen etwas darunter. Um die richtige Raumtemperatur aufrecht zu erhalten und zusätzlich auch noch Strom zu sparen, sollten Sie Türen, insbesondere zu kühleren Zimmern, immer geschlossen halten.

Die Heizung nie ganz drosseln
Selbstverständlich müssen Sie diese Temperaturen nicht immer beibehalten. Nachts oder bei längerer Abwesenheit können Sie die Heizungen etwas drosseln. Wichtig ist dabei nur, dass Sie sie nie ganz ausschalten, da es sonst zu einem raschen Temperaturabfall und in der Folge auch zu Schimmelbefall kommt.

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Richtig lüften

Neben dem falschen Heizen ist auch das falsche Lüften ein großer Faktor für unerwünschten Schimmelbefall. Frische Luftzufuhr trägt Feuchtigkeit von innen nach außen und beugt somit Schimmel vor. Wie und wann Sie lüften müssen hängt vor allem von der Funktion und der Nutzung der Räume ab.

Lüften in Wohn- und Schlafräumen
In Wohn- und Schlafräumen ist es unerlässlich, regelmäßig zu lüften. Der Mensch gibt permanent Feuchtigkeit ab, deshalb sind die Räume, in denen er sich am öftesten aufhält, besonders schimmelanfällig. Da besonders nachts wenig Luftzirkulation in den Zimmern herrscht, ist es ratsam, bei leicht geöffnetem Fenster zu schlafen. Sollte dies jedoch zu kalt oder zu laut sein, sollten Sie morgens nach dem Aufstehen einmal für 5 Minuten kräftig stoßlüften.

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Lüften in Bad und Küche
Vor allem in Bad und Küche kommt es oft zu extremer Feuchtigkeit nach dem Kochen oder dem Duschen. Dann ist es besonders wichtig, diese direkt auszuleiten. Dafür eignet es sich am besten, die Fenster weit aufzureißen und Durchzug zu erzeugen, bis die Luft wieder trocken ist.

Tipps für richtiges Lüften
Generell lässt sich das richtige Lüften durch ein paar Tricks erleichtern.
So ist es zum Beispiel sinnvoll, Wäsche nicht innerhalb der Wohnung aufzuhängen. Sollte die Möglichkeit bestehen, feuchte Kleidung in einem Trockner, einem Wäschekeller oder in einem Garten aufzuhängen, sollten Sie diese unbedingt nutzen.
Außerdem sollten Sie beachten, dass es immer am besten ist, Durchzug zu erzeugen und für kurze Zeit alle Fenster weit aufzureißen. Weniger ratsam ist es hingegen, wenn Sie ein Fenster für längere Zeit auf Kipp stehen lassen. Dadurch kühlt der Raum zu sehr aus und beschert Ihnen unnötige Heizkosten.
Ein sicheres Zeichen, das Ihnen bei dem richtigen Lüften hilft, ist die Bildung von Kondenswasser an Fensterscheiben. Das Wasser entsteht, wenn sich die hohe Raumfeuchtigkeit an dem kalten Glas niederlässt und ist ein klares Indiz für ein falsches Lüftungsverhalten. Kondenswasser sollten Sie immer sofort mit einem Lappen entfernen und ihre Raumsituation überdenken.

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Wohn- und Raumsituation bedenken

Auch die Architektur kann einiges zur Schimmelprävention beitragen. Es hilft sowohl vor dem Bau eines Hauses als auch bereits in einem schimmelbefallenen Haus, über die Wohn- und Raumsituation nachzudenken. In welcher Weise Ihnen das behilflich sein kann, wird im Folgenden aufgeführt.

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Was es vor dem Hausbau zu beachten gilt
Bereits vor dem Hausbau gilt es mehrere Faktoren gegen Schimmelbefall in die Planung miteinzubeziehen. So sollte zum Beispiel jeder Raum, vor allem Wohnräume, beheizbar sein. Außerdem sollte eine vernünftige Dämmung an den Häuserwänden angebracht werden, um Kälte- oder Wärmebrücken zu vermeiden. Denn gerade die Außenwände sind oft besonders anfällig für Pilzbefall. Sogenannte ALDs, Außenluftdurchlässe, können für eine zusätzliche Verbesserung des Raumklimas sorgen. Sie sind dafür da, um Luft von außen in abgedichtete Räume hineinzulassen, wenn es nötig ist.

Wie Sie Ihre Wohnsituation dauerhaft verbessern können
Auch wenn Sie schon in Ihrem Haus oder in Ihrer Wohnung wohnen, können Sie etwas tun, um die Raumstruktur noch zu verbessern. Zum ersten ist es unerlässlich, alle Heiz- oder Belüftungsanlagen regelmäßig und gründlich warten zu lassen. Dadurch vermeiden Sie unnötige Risiken, Kosten und auch Zeitaufwand. Wichtig ist es auch, dass Sie Ihre Heizkörper nicht blockieren, sodass die warme Luft frei im Zimmer zirkulieren kann. Gleiches gilt auch für die Zimmerwände. Alle Möbel sollten stets mit ausreichend Abstand von den Wänden entfernt sein, damit sich die Feuchtigkeit nicht hinter den Möbeln staut und sich Schimmel ansammelt.

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Sollten Sie bemerken, dass Ihre Wohnung oder Ihr Haus trotz der Beachtung all der genannten Hilfen von Pilzen befallen werden, können Sie zusätzlich noch eine spezielle Wandfarbe in Betracht ziehen, die den Schimmel von Ihren Wänden fernhält. Diese ist jedoch kein Ersatz für richtiges Lüften und Heizen und sollte stets nur als zusätzliche Maßnahme ergriffen werden.

Wenn Sie all diese Tipps zum richten Heizen, Lüften und Wohnen beachten, sollte sich der Schimmel in Zukunft ohne weiteres vermeiden lassen.

Weitere Tipps zum Thema:

https://www.rehau.com/de-de/schimmelvermeidung

https://www.verbraucherzentrale.de/schimmel-vermeidung

https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/schimmel/richtig-lueften-schimmelbildung-vermeiden

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.