Stirnholz oder Längsholz? Dein Guide für das perfekte Schneidebrett, das ewig hält
Wussten Sie, dass ein Schneidebrett mehr als nur ein Küchenhelfer ist? Entdecken Sie 27 außergewöhnliche Modelle, die Ihre Kochkunst revolutionieren!
In einer Welt, in der die Zeit stillzustehen scheint, schnitt ein einsames Holzbrett in der Küche die Stille mit einem leisen Knacken. „Ich bin mehr als nur ein Untergrund für Gemüse“, flüstert es, während es bereit ist, die Geheimnisse der Gourmetkunst zu enthüllen. Lassen Sie sich von 27 einzigartigen holzgeschnitzten Meisterwerken inspirieren!
Kennst du das? Du stehst im Laden und siehst Holzschneidebretter. Eins kostet 20 Euro, das andere, scheinbar ähnliche, satte 250 Euro. Verrückt, oder? Ich hab in meiner Werkstatt schon unzählige Bretter in den Händen gehalten und kann dir sagen: Der Unterschied liegt nicht nur im Preis. Er steckt tief im Holz, in der Art, wie es zusammengesetzt ist, und – ganz wichtig – im Wissen, wie man es pflegt.
Inhaltsverzeichnis
Ein gutes Schneidebrett ist keine Angeberei. Es ist eine echte Investition. In die Schärfe deiner Messer, in die Hygiene deiner Küche und, ehrlich gesagt, auch in die Freude am Kochen. Ein gutes Brett wird zu deinem treuesten Küchenhelfer, vielleicht sogar ein Leben lang. Ich will dir hier nichts verkaufen, sondern einfach mal aus dem Nähkästchen plaudern und mein Wissen teilen. Damit du verstehst, worauf es wirklich ankommt.
Die Gretchenfrage: Stirnholz oder Längsholz?
Okay, das ist der wichtigste Punkt überhaupt. Wenn du das verstanden hast, bist du schon weiter als die meisten. Es geht um die Ausrichtung der Holzfasern, und die entscheidet über fast alles.

Längsholzbretter: Der solide Allrounder
Stell dir vor, man sägt einen Baumstamm der Länge nach in Dielen. Die Holzfasern verlaufen dabei parallel zur Oberfläche. Die meisten Bretter, die du so im Handel findest, sind genau so gemacht. Man nimmt Streifen von diesen Dielen und leimt sie seitlich aneinander. Fertig.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind einfacher und mit weniger Materialverlust herzustellen. Das macht sie natürlich günstiger. Ein gutes Längsholzbrett aus Eiche oder Ahorn bekommst du oft schon für 40 € bis 80 €. Außerdem sind sie etwas unkomplizierter in der Pflege, weil die geschlossene Oberfläche nicht ganz so viel Öl schluckt.
Aber es gibt einen Haken: Jedes Mal, wenn du darauf schneidest, trifft deine Messerklinge quer auf die harten Holzfasern und kappt sie. Das macht deine Messer auf Dauer schneller stumpf. Man hört es auch oft am härteren, fast schon „klackenden“ Geräusch. Jeder Schnitt hinterlässt eine kleine Kerbe, und mit der Zeit wird die Oberfläche rau. In diesen Rillen sammeln sich dann gerne mal Bakterien.

Ein Längsholzbrett ist super für den Alltag, zum Brotschneiden oder um mal schnell eine Zwiebel zu würfeln. Auf jeden Fall besser als jedes Plastikbrett!
Stirnholzbretter: Die Königsklasse für Messerfans
Jetzt wird’s spannend. Stell dir wieder den Baumstamm vor. Diesmal schneiden wir ihn aber in dicke Scheiben, wie eine Salami. Aus diesen Scheiben schneidet man kleine Klötze, die dann so aufgestellt werden, dass die Schnittfläche – also das Stirnholz – nach oben zeigt. Die Holzfasern stehen also senkrecht zur Schneidefläche.
Was bringt das? ALLES! Wenn dein Messer auf das Brett trifft, gleitet die Klinge einfach zwischen die aufrechten Fasern. Sie werden nicht durchtrennt, sondern nur zur Seite gedrückt. Hebst du das Messer an, richten sich die Fasern wieder auf. Man nennt das den „selbstheilenden“ Effekt. Das ist unfassbar schonend für deine teuren Messer. Der Klang ist auch ganz anders: satter, dumpfer, weicher.
Durch diesen Trick bleibt die Oberfläche viel länger glatt und hygienisch. Ein massiver Stirnholzblock kann bei guter Pflege wortwörtlich Generationen überdauern. In Metzgereien werden solche Blöcke ja auch nicht umsonst seit jeher genutzt.

Die Nachteile? Die Herstellung ist viel, viel aufwendiger. Das treibt den Preis nach oben. Rechne für ein solides Einsteiger-Stirnholzbrett mal mit 120 € bis 200 €, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Außerdem sind sie pflegeintensiver. Die offenen Fasern saugen Öl wie ein Schwamm. Ein neues Brett muss man erst mal richtig sättigen.
Das richtige Holz: Nicht alles, was Baum ist, taugt auch was
Die Holzart ist entscheidend. Es gibt klare Favoriten und Hölzer, von denen du die Finger lassen solltest.
Die bewährten Klassiker:
- Ahorn: Der absolute Champion. Hart, extrem feinporig und deshalb super hygienisch. Außerdem geschmacksneutral. Die helle, ruhige Optik passt in fast jede Küche. Mein persönlicher Favorit.
- Eiche: Sehr robust und langlebig. Der große Pluspunkt ist die Gerbsäure, die von Natur aus antibakteriell wirkt. Der Nachteil: Eiche ist grobporiger und muss wirklich gut geölt sein, damit sich nichts festsetzt.
- Nussbaum: Etwas weicher, aber dadurch noch messerschonender. Hat eine wunderschöne, edle dunkle Farbe. Praktisch: Flecken von Roter Bete oder Beeren fallen darauf kaum auf.
- Kirsche: Bekannt für ihre warme, rötliche Farbe, die mit der Zeit noch schöner wird. Sehr formstabil, aber auch etwas empfindlicher für Dellen.

Finger weg von diesen Hölzern:
- Nadelhölzer (Kiefer, Fichte): Viel zu weich. Nach ein paar Mal Kochen sieht das Brett aus wie ein Acker. Außerdem kann das Harz den Geschmack deiner Lebensmittel ruinieren.
- Buche: Wird oft für günstige Bretter verwendet, aber ich rate davon ab. Buche „arbeitet“ extrem, das heißt, sie verzieht sich bei Feuchtigkeit wie verrückt. Ich habe schon so viele „Bananenbretter“ aus Buche gesehen, die nach einmal falsch Abwaschen reif für den Müll waren.
- Bambus & Tropenhölzer: Bambus ist eigentlich ein Gras, kein Holz. Es ist extrem hart – oft zu hart für gute Messerklingen – und enthält meist Unmengen an Leim. Bei Tropenhölzern stellt sich oft die Frage nach der Herkunft. Manche Exoten enthalten zudem mineralische Einlagerungen, die auf deine Klinge wirken wie feines Schmirgelpapier.
Pflege ist alles: So wird dein Brett zum Erbstück
Das beste Brett ist wertlos, wenn du es falsch behandelst. Aber keine Sorge, das ist keine Wissenschaft. Es braucht nur ein bisschen Routine.

Kleiner Test für zu Hause: Tropfe etwas Wasser auf dein Brett. Perlt es schön ab? Perfekt, dein Brett ist gut gesättigt und glücklich. Zieht der Tropfen sofort ein und hinterlässt einen dunklen Fleck? Dann schreit dein Brett förmlich nach Öl! Das ist dein Projekt fürs Wochenende.
Die erste Ölkur: Die wichtigste Mahlzeit
Ein neues Brett ist quasi „ausgehungert“. Nimm dir dafür einen Abend Zeit. Erwärme etwas Pflegeöl vorsichtig im Wasserbad (warmes Öl zieht tiefer ein) und trage es großzügig auf ALLE Seiten auf. Lass es über Nacht einziehen. Am nächsten Morgen wischst du den Überschuss ab. Diesen Vorgang wiederholst du die ersten Tage zwei, drei Mal, bis das Brett kaum noch Öl aufnimmt.
Das richtige Öl – und warum Olivenöl tabu ist
Ganz wichtig: Benutze NIEMALS Speiseöle wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl! Diese Öle werden ranzig, fangen an zu stinken und bilden eine klebrige Schicht – ein Paradies für Bakterien.
Die beste und einfachste Lösung ist raffiniertes Mineralöl in Lebensmittequalität (manchmal auch als „Weißöl“ verkauft). Es ist farb-, geruch- und geschmacklos, wird nicht ranzig und ist absolut sicher. Das bekommst du für ein paar Euro in der Apotheke, im gut sortierten Baumarkt oder online. Eine Flasche für 5-10 € reicht dir ewig. Eine gute Alternative sind spezielle „Holzbutter“-Produkte, die oft noch Bienenwachs enthalten. Das Wachs sorgt für eine zusätzliche Schutzschicht.

Die tägliche Reinigung nach dem Kochen
Das ist ganz einfach. Nach dem Benutzen mit einem feuchten Lappen und vielleicht einem winzigen Tropfen mildem Spüli abwischen. Und jetzt kommt der entscheidende Teil: SOFORT abtrocknen und am besten hochkant zum Trocknen aufstellen, damit von allen Seiten Luft rankommt.
Und bitte, tu mir einen persönlichen Gefallen: STELL DEIN HOLZBRETT NIEMALS IN DIE SPÜLMASCHINE. Niemals. Ich musste mal mit ansehen, wie ein Kunde sein wunderschönes, teures Nussbaum-Stirnholzbrett zurückbrachte. Es kam aus der Spülmaschine raus wie ein verdrehter Propeller. Die Hitze und die Wassermassen zerstören den Leim und das Holz komplett. Eine teure Lektion, die du dir sparen kannst.
Erste Hilfe für Küchen-Notfälle
Keine Panik, für die häufigsten Pannen gibt es einfache Lösungen:
- Problem: Das Brett riecht nach Zwiebeln oder Knoblauch.
Lösung: Nimm eine halbe Zitrone und etwas grobes Salz. Reibe das Brett damit kräftig ab, kurz einwirken lassen, abspülen, trocknen. Der Geruch ist weg. - Problem: Flecken von Roter Bete oder Beeren.
Lösung: Auch hier ist die Zitronen-Salz-Mischung die erste Wahl. Wenn der Fleck schon eingezogen ist, verblasst er meist mit der Zeit und bei der nächsten Ölbehandlung. - Problem: Tiefe Kratzer und ein raues Gefühl.
Lösung: Zeit für eine kleine Wellness-Kur!

Rettungs-Anleitung: Mach aus Alt wieder Neu
Hast du so ein altes, trockenes und zerschnittenes Brett in der Schublade? Wirf es nicht weg! Mit wenig Aufwand machst du es wieder wie neu.
- Schritt 1: Schleifen. Besorg dir im Baumarkt Schleifpapier. Starte mit einer 120er-Körnung, um die tiefen Schnitte zu glätten. Danach nimmst du eine feine 240er-Körnung für eine babyglatte Oberfläche. Immer in Richtung der Holzmaserung arbeiten!
- Schritt 2: Wässern & Feinschliff. Wische das Brett kurz feucht ab. Dadurch stellen sich die feinsten Fasern auf. Sobald es trocken ist, gehst du nochmal ganz sanft mit dem feinen Schleifpapier drüber. Das ist der Profi-Trick für eine dauerhaft glatte Oberfläche.
- Schritt 3: Ölen. Nach dem Schleifen ist dein Brett wieder richtig durstig. Gönn ihm eine intensive Ölkur wie bei einem neuen Brett. Du wirst staunen, wie es danach aussieht!
Ganz ehrlich? Alles, was du für die perfekte Pflege brauchst, ist eine Flasche Mineralöl, ein paar alte Baumwolltücher und eventuell zwei Blätter Schleifpapier. Eine Investition von vielleicht 15 Euro, die dein Brett über Jahre hinweg in Topform hält.

Bildergalerie zur Inspiration


Das leise, satte „Tock“ eines scharfen Messers, das auf ein Stirnholzbrett trifft – das ist pure Küchen-Poesie. Anders als beim harten „Klack“ auf Längsholz, taucht die Klinge hier sanft zwischen die aufrechtstehenden Holzfasern ein. Diese geben nach und schließen sich nach dem Schnitt wieder. Es ist mehr als nur ein Geräusch; es ist das hörbare Zeichen, dass du und deine Messer gerade bestens behandelt werden. Ein Gefühl von Qualität, das jeden Schnitt begleitet.

Mein Brett riecht nach Zwiebeln und Knoblauch. Was jetzt?
Keine Panik, das ist ein Klassiker! Die Natur hat die Lösung parat. Streuen Sie eine großzügige Schicht grobes Salz auf die trockene Oberfläche des Bretts. Nehmen Sie eine halbierte Zitrone und schrubben Sie das Salz mit der Schnittfläche der Zitrone kräftig in das Holz. Die Säure der Zitrone neutralisiert die Gerüche, während das Salz wie ein Peeling wirkt und tiefsitzende Partikel entfernt. Kurz einwirken lassen, dann gründlich mit warmem Wasser abspülen und senkrecht trocknen lassen. Danach freut sich Ihr Brett über eine dünne Schicht Pflegeöl.

Eine Studie der University of Wisconsin fand heraus, dass 99,9 % der Bakterien auf Holzoberflächen innerhalb von drei Minuten absterben, während sie auf Kunststoffbrettern überleben und sich sogar vermehren können.
Das liegt an den natürlichen Gerbstoffen im Holz, die eine antibakterielle Wirkung haben. Ein gut gepflegtes Holzbrett ist also nicht nur schöner, sondern oft auch die hygienischere Wahl, solange es nach Gebrauch richtig gereinigt und getrocknet wird.

Der ultimative Fauxpas: Die Spülmaschine. Die Kombination aus extremer Hitze, aggressiven Reinigungsmitteln und langem Wasserkontakt ist der sichere Tod für jedes Holzbrett. Das Holz quillt unkontrolliert auf, der Leim löst sich und es entstehen tiefe Risse, die irreparabel sind. Ein Holzbrett gehört niemals, wirklich niemals, in die Spülmaschine.

Schon mal von einer „Saftrille“ gehört? Dieses kleine Detail kann den entscheidenden Unterschied machen. Besonders wenn Sie saftiges Fleisch wie ein Steak oder Braten tranchieren oder Tomaten schneiden, ist sie Gold wert.
- Ohne Saftrille: Flüssigkeit läuft über den Rand des Bretts und verteilt sich auf Ihrer Arbeitsfläche. Eine kleine Überschwemmung ist vorprogrammiert.
- Mit Saftrille: Die eingefräste Rinne fängt den Saft zuverlässig auf und hält die Küche sauber. Ein kleines Detail mit großer Wirkung für alle, die gerne kochen.

Ahorn: Der helle, harte Klassiker aus Nordamerika. Seine dichte Faserstruktur macht ihn extrem hygienisch und langlebig. Ideal für alle, die einen robusten, neutralen Look bevorzugen.
Nussbaum: Die dunkle, edle Alternative. Walnussholz ist etwas weicher als Ahorn, was es noch schonender für sehr hochwertige Messer macht. Seine satte, schokobraune Farbe mit lebhafter Maserung ist ein echter Hingucker. Die amerikanische Marke John Boos Block schwört auf beide Hölzer für ihre legendären Butcher Blocks.

Ihr neues Brett kommt quasi „durstig“ bei Ihnen an. Die erste Ölung ist die wichtigste und legt den Grundstein für ein langes Leben. So geht’s:
- Das Brett muss absolut sauber und trocken sein.
- Geben Sie reichlich lebensmittelechtes Mineralöl (Apotheke oder Baumarkt) auf die Oberfläche.
- Verteilen Sie das Öl mit einem sauberen, fusselfreien Tuch gleichmäßig auf allen Seiten – auch an den Kanten!
- Lassen Sie das Brett über Nacht aufrecht stehend trocknen, damit das Öl tief einziehen kann.
- Wiederholen Sie den Vorgang am nächsten Tag. Wenn das Holz kein Öl mehr aufnimmt, ist es gesättigt und perfekt geschützt.

- Es schützt die Klinge und sorgt für unvergleichliche Schärfe.
- Es fühlt sich beim Schneiden satter und stabiler an.
- Es verhindert, dass sich das Brett verzieht oder wackelt.
Das Geheimnis? Ein dickes, schweres Brett! Während dünne Brettchen (unter 3 cm) bei Feuchtigkeitsschwankungen schnell krumm werden, bleibt ein massives Stirnholzbrett von 4-5 cm Stärke oder mehr formstabil liegen. Sein Eigengewicht sorgt für Rutschfestigkeit – ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsaspekt in der Küche.

„Ein gutes Messer verdient ein gutes Brett. Alles andere ist, als würde man einen Ferrari mit Billigreifen fahren.“ – Thomas Keller, Sternekoch

Ist Bambus eine gute Alternative zu Holz?
Bambusbretter sind populär, aber es ist wichtig zu wissen: Bambus ist kein Holz, sondern ein verholztes Gras. Die Halme werden gespalten, zu Blöcken verleimt und dann verarbeitet. Bambus ist sehr hart und günstig, aber diese Härte ist auch sein Nachteil. Die Klingen Ihrer Messer leiden auf Bambus stärker als auf Stirnholz oder sogar Längsholz. Zudem enthält Bambus oft viel Leim, dessen Qualität nicht immer ersichtlich ist. Für das schnelle Gemüseschneiden okay, für Ihre teuren japanischen Messer aber eher nicht die erste Wahl.

Ein Schneidebrett ist längst nicht mehr nur ein Arbeitsgerät. Insbesondere Bretter aus Olivenholz oder Akazie mit ihrer spektakulären Maserung werden zur Bühne für Ihre Speisen. Arrangieren Sie Käse, Wurst, Oliven und Früchte darauf – fertig ist die stylische Charcuterie- oder Antipasti-Platte. So wird der Übergang vom Vorbereiten zum Servieren fließend und elegant.

Wichtiger Hinweis: Verwenden Sie niemals Speiseöle wie Oliven-, Sonnenblumen- oder Rapsöl zur Pflege! Diese Öle sind nicht harzfrei und werden mit der Zeit ranzig. Das führt nicht nur zu einem unangenehmen Geruch, sondern bildet auch eine klebrige Schicht, die Bakterien anzieht. Greifen Sie immer zu geschmacksneutralem, lebensmittelechtem Mineralöl oder speziellen Holzpflegeölen auf Mineralöl- oder Bienenwachsbasis.


Hat Ihr altes Lieblingsbrett schon tiefe Schnitte und sieht müde aus? Kein Grund, es zu entsorgen! Mit etwas Schleifpapier können Sie ihm ein neues Leben schenken.
- Beginnen Sie mit einer mittleren Körnung (z.B. 120) und schleifen Sie die gesamte Oberfläche gleichmäßig ab, bis die tiefsten Kratzer verschwunden sind.
- Wischen Sie den Staub ab, befeuchten Sie das Holz leicht (dadurch stellen sich feine Fasern auf) und lassen Sie es trocknen.
- Führen Sie einen zweiten, feineren Schleifgang mit 180er oder 240er Körnung durch.
- Das Ergebnis ist eine samtweiche Oberfläche. Nun folgt eine großzügige Ölkur, und Ihr Brett sieht aus wie neu!

Der Begriff „Butcher Block“ (Metzgerblock) stammt aus dem 19. Jahrhundert. Damals wurden massive Blöcke aus Stirnholz gefertigt, die dem täglichen Hacken mit schweren Beilen in den Fleischereien standhalten mussten. Ihre Robustheit und messerschonende Eigenschaft haben sie zur Legende gemacht.
Noch heute sind Marken wie die amerikanische Firma Boos Blocks, gegründet 1887, Inbegriff dieser Tradition und stellen Schneideblöcke her, die als unzerstörbar gelten und oft über Generationen weitergegeben werden.

Die japanische Küche zelebriert Präzision, und das Werkzeug ist Teil dieser Philosophie. Traditionelle japanische Schneidebretter werden oft aus dem Holz der Hinoki-Scheinzypresse gefertigt. Dieses Holz ist weich, leicht und hat einen dezenten, zitrusartigen Duft. Es ist extrem sanft zu den ultrascharfen Klingen japanischer Messer (Hocho) und besitzt von Natur aus starke antibakterielle Eigenschaften. Ein Hinoki-Brett ist weniger ein rustikaler Block als vielmehr ein feines, durchdachtes Instrument.

Wann braucht mein Brett wieder Öl? Der Wassertropfen-Test verrät es.
Sind Sie unsicher, ob Ihr Brett eine neue Ölung vertragen könnte? Machen Sie den Test: Spritzen Sie ein paar Tropfen Wasser auf die trockene Oberfläche. Perlen die Tropfen schön ab, ist der Schutz intakt. Zieht das Wasser jedoch sofort ins Holz ein und hinterlässt einen dunklen Fleck, schreit Ihr Brett förmlich nach einer neuen Schicht Pflegeöl. Eine einfache Methode, um die Lebensdauer Ihres Küchenhelfers massiv zu verlängern.

Sie wollen Ihrem Brett eine Extraportion Pflege gönnen? Mischen Sie Ihre eigene „Board Butter“. Sie ist reichhaltiger als reines Öl und versiegelt die Oberfläche besser.
- Schmelzen Sie im Wasserbad vorsichtig 4 Teile lebensmittelechtes Mineralöl mit 1 Teil Bienenwachs-Pellets (gibt’s online oder im Bastelbedarf).
- Rühren Sie, bis alles homogen vermischt ist.
- Füllen Sie die noch flüssige Mischung in ein sauberes Schraubglas und lassen Sie sie abkühlen.
- Die Paste können Sie dann wie Schuhcreme mit einem Tuch dünn auftragen und einpolieren.

Helle Küche im Skandi-Look: Hier passen helle Hölzer wie Ahorn, Birke oder Esche perfekt. Sie unterstreichen den leichten, minimalistischen Stil.
Moderne, dunkle Küche: Ein Brett aus sattem amerikanischem Nussbaum oder geräucherter Eiche setzt einen warmen, luxuriösen Akzent.
Landhausküche: Hier sind Bretter aus Eiche oder Kirsche mit ihrer charaktervollen Maserung zu Hause. Sie strahlen Wärme und Tradition aus.
Betrachten Sie Ihr Schneidebrett nicht nur als Werkzeug, sondern auch als bewusstes Design-Element.

Wichtiger Punkt: Achten Sie beim Kauf auf das FSC®-Siegel (Forest Stewardship Council). Dieses Zertifikat garantiert, dass das Holz aus Wäldern stammt, die verantwortungsvoll bewirtschaftet werden. Das bedeutet Schutz für bedrohte Arten, faire Arbeitsbedingungen und den Erhalt des Ökosystems Wald. Eine kleine Markierung mit großer Bedeutung für alle, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt.

Rund oder eckig – gibt es funktionale Unterschiede?
Abgesehen vom persönlichen Geschmack hat die Form durchaus praktische Aspekte. Ein großes, rechteckiges Brett bietet maximale Arbeitsfläche und ist ideal, um viel Gemüse zu schneiden oder Teig zu kneten. Ein rundes Brett hingegen wirkt oft harmonischer und eignet sich hervorragend zum Servieren von Pizza, Kuchen oder einer Käseauswahl. Es kann auch leichter in runden Spülbecken gereinigt werden. Viele Köche besitzen beides und wählen je nach Aufgabe das passende Brett.

Lassen Sie sich nicht von der Idee abschrecken, dass ein gutes Brett immer teuer sein muss. Für den Anfang oder kleinere Budgets ist ein massives Längsholzbrett aus Buche, wie man es oft bei IKEA (z.B. das Modell „LÄMPLIG“) findet, eine absolut solide Wahl. Es ist robust, pflegeleicht und um Welten besser als jedes Plastikbrett. Es ist der perfekte Einstieg, um die Vorteile von Holz zu entdecken, bevor man vielleicht später in ein hochwertiges Stirnholzbrett investiert.

- Verhindert unschönes Verziehen des Holzes.
- Sorgt für eine schnelle und hygienische Trocknung.
- Vermeidet Staunässe und Schimmelbildung an der Unterseite.
Das Geheimnis? Die richtige Lagerung! Lassen Sie Ihr Holzbrett nach dem Reinigen niemals flach auf der Arbeitsplatte liegen. Die Unterseite kann nicht trocknen, was zu Verformungen (Schüsseln) führt. Stellen Sie es immer hochkant oder legen Sie es in einen speziellen Ständer, sodass die Luft von allen Seiten zirkulieren kann.

Die faszinierende Schachbrett-Optik eines Stirnholzbretts ist kein reines Design-Element, sondern das Ergebnis seiner aufwendigen Herstellung. Kleine Holzklötze werden so angeordnet, dass ihre Jahresringe, also das Stirnholz, nach oben zeigen. Anschließend werden sie unter hohem Druck verleimt. Dieses Mosaik aus Holzfasern ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch der Grund für die einzigartige, messerschonende „selbstheilende“ Eigenschaft des Bretts.

Franke: Der Schweizer Spülenspezialist bietet perfekt auf seine Spülbecken abgestimmte Schneidebretter aus massivem Holz an. Sie lassen sich verschieben und schaffen so eine flexible Arbeitsfläche direkt über dem Becken.
Lurch: Bekannt für innovatives Küchenzubehör, hat Lurch oft Bretter aus Bambus oder Akazie im Programm, die Funktionalität und modernes Design verbinden.
Es lohnt sich, bei Marken zu schauen, die Küche als Gesamtsystem verstehen.
Ein Stirnholzbrett aus Ahorn oder Nussbaum kann bei richtiger Pflege buchstäblich ein Leben lang halten – und oft sogar an die nächste Generation weitergegeben werden.
Es ist eines der wenigen Küchenutensilien, das mit der Zeit nicht an Wert verliert, sondern an Charakter gewinnt. Die leichten Gebrauchsspuren erzählen Geschichten von unzähligen gemeinsamen Mahlzeiten. Eine Investition, die sich nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten rechnet.




