Sie drängen ins Haus und stinken: So werden Sie Wanzen los

von Katrin Schubert
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Wenn die Tage im Herbst kühler werden, tauchen sie plötzlich auf: Große, bräunliche Insekten, die laut brummend an Fensterscheiben sitzen oder durch die Wohnung fliegen. Viele halten sie für Käfer oder Schaben, doch meist handelt es sich um die Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentalis). Sie ist für Menschen und Haustiere völlig harmlos, kann aber zur echten Plage werden. Denn wenn sie sich bedroht fühlt, sondert sie ein unangenehm riechendes Sekret ab. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die ungebetenen Gäste sanft loswerden und ihr Zuhause für die Zukunft wanzensicher machen.

Wer ist dieser laute Untermieter?

Die Amerikanische Kiefernwanze, oft auch Zapfenwanze genannt, ist eine relativ neue Erscheinung in deutschen Gärten und Häusern. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wurde sie vermutlich mit Holztransporten nach Europa eingeschleppt und breitet sich seit den frühen 2000er Jahren auch in Deutschland aus. Sie erkennen sie an ihrem etwa 1,5 bis 2 cm langen, länglichen Körper, den langen Fühlern und einem feinen Zickzack-Muster auf den Flügeldecken. Ein markantes Merkmal sind die blattartig verbreiterten Hinterbeine.

Das Wichtigste vorweg: Die Wanze ist kein Schädling im Haus. Sie frisst weder Ihre Lebensmittel an, noch beschädigt sie Möbel oder Textilien. Sie überträgt auch keine Krankheiten. Ihr einziges Ziel ist es, einen warmen und trockenen Platz zum Überwintern zu finden.

Warum kommen die Wanzen gerade jetzt ins Haus?

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Im Herbst, meist ab Ende September und an sonnigen Oktobertagen, suchen die Wanzen aktiv nach einem Winterquartier. In der Natur würden sie sich in Felsspalten oder unter Rinde verstecken. Unsere Häuser bieten mit ihren vielen Ritzen und Nischen den perfekten, frostfreien Unterschlupf. Angelockt von der Wärme, versammeln sie sich an sonnenbeschienenen Hausfassaden und nutzen dann jede noch so kleine Öffnung, um ins Innere zu gelangen.

Wenn Sie Nadelbäume wie Kiefern, Fichten oder Douglasien im Garten haben, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Besuch besonders hoch. Dort ernähren sich die Wanzen im Sommer von den Samen in den Zapfen. Ihr Haus ist für sie dann der nächstgelegene und komfortabelste Ort für die Winterruhe.

Die besten Methoden: Wanzen sanft entfernen

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Haben Sie eine oder mehrere Wanzen im Haus entdeckt, ist Panik unangebracht. Das Wichtigste ist, die Tiere niemals zu zerdrücken! Dadurch wird das stinkende Abwehrsekret freigesetzt, das viele an Koriander oder eine künstliche Apfelnote erinnert und sehr hartnäckig sein kann.

Greifen Sie stattdessen zu diesen bewährten Methoden:

  • Die Glas-und-Papier-Methode: Stülpen Sie ein leeres Glas langsam über die Wanze. Schieben Sie dann vorsichtig ein stabiles Stück Papier oder dünnen Karton unter die Glasöffnung. So können Sie das Insekt sicher einfangen und draußen wieder freilassen.
  • Der Staubsauger-Trick: Wenn Sie sich nicht trauen, der Wanze nahezukommen, können Sie den Staubsauger verwenden. Stülpen Sie einen alten Nylonstrumpf über das Saugrohr und befestigen Sie ihn mit einem Gummiband. Saugen Sie die Wanze auf niedrigster Stufe an. Sie wird im Strumpf gefangen, ohne in den Beutel zu gelangen. Draußen können Sie den Strumpf einfach ausschütteln. So vermeiden Sie, dass der Geruch im Staubsauger verteilt wird.

Vorbeugen: So bleibt Ihr Zuhause wanzenfrei

Am effektivsten ist es, den Wanzen den Weg ins Haus von vornherein zu versperren. Ein kleiner Rundgang ums Haus im Spätsommer kann Wunder wirken. Konzentrieren Sie sich auf folgende Punkte:

  • Fliegengitter anbringen: Die wirksamste Methode sind gut sitzende Fliegengitter an Fenstern und Balkontüren, besonders an der Süd- und Westseite des Hauses. Diese kosten im Baumarkt ab ca. 15 € pro Fenster und halten auch andere Insekten fern.
  • Risse und Fugen abdichten: Überprüfen Sie Fenster- und Türrahmen auf undichte Stellen. Auch kleine Risse im Mauerwerk oder an Rollladenkästen sind Einfallstore. Mit etwas Silikon oder Acryl aus dem Baumarkt (Kosten: ca. 5-10 € pro Kartusche) lassen sich diese Lücken schnell schließen.
  • Lüftungsschlitze sichern: Lüftungsöffnungen, zum Beispiel vom Wäschetrockner, sollten mit einem feinen Gitter versehen sein.
  • Kaminholz meiden: Stapeln Sie Brennholz nicht direkt an der Hauswand. Die Lücken im Holzstapel sind ein idealer Rückzugsort, von dem aus die Wanzen leicht ins Haus gelangen können.

Mit diesen einfachen Vorkehrungen machen Sie es den harmlosen, aber lästigen Untermietern deutlich schwerer und können den Herbst in Ihrem Zuhause ungestört genießen.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.