Spülschwamm reinigen: So töten Sie Keime mit 2 Zutaten

Die unsichtbare Gefahr in Ihrer Küche
Die Sauberkeit in der Küche ist ein Grundpfeiler für ein gesundes Zuhause. Wir konzentrieren uns oft auf das Abwaschen von Geschirr und das Abwischen von Oberflächen, aber übersehen dabei den heimlichen Hauptdarsteller der Bakterienparty: den Spülschwamm. Dieser kleine, poröse Helfer ist oft der schmutzigste Gegenstand in der gesamten Wohnung – ja, oft sogar schmutziger als ein Toilettensitz.
Warum ist das so? Ein Spülschwamm ist durch seine ständige Feuchtigkeit, den Kontakt mit Speiseresten und seine saugfähige Struktur der ideale Nährboden für Mikroorganismen. Hier tummeln sich Bakterien wie E. coli, Salmonellen und Campylobacter, besonders wenn Sie rohes Fleisch zubereiten. Ohne regelmäßige und gründliche Desinfektion wird der Schwamm zur Keimschleuder. Mit jedem Wisch verteilen Sie die Bakterien auf Tellern, Besteck und Arbeitsflächen. Aus gesundheitlicher Sicht ist das keine triviale Angelegenheit; es geht um die aktive Vermeidung von Magen-Darm-Erkrankungen und Kreuzkontaminationen. Ein sauberer Schwamm ist also kein Luxus, sondern eine einfache, aber wirkungsvolle Präventionsmaßnahme.
Die Essig-Methode: Ein bewährter Klassiker

Die gute Nachricht ist, dass Sie keine teuren Spezialreiniger benötigen. Eine effektive Desinfektion gelingt mit zwei Zutaten, die Sie wahrscheinlich bereits zu Hause haben: Wasser und weißer Haushaltsessig. Die Methode ist denkbar einfach und nutzt die natürliche Kraft der Essigsäure.
So funktioniert es:
- Mischen Sie in einem sauberen Behälter zu gleichen Teilen weißen Haushaltsessig (den Sie für unter einem Euro in jedem Supermarkt oder bei dm und Rossmann finden) und Wasser.
- Tunken Sie Ihren Spülschwamm vollständig in diese Lösung. Drücken Sie ihn ein paar Mal aus, damit er sich vollsaugt.
- Lassen Sie den Schwamm für mindestens 15-20 Minuten einwirken. Länger ist hier besser, um der Essigsäure Zeit zu geben, ihre antimikrobielle Wirkung zu entfalten.
- Spülen Sie den Schwamm anschließend gründlich unter klarem, kaltem Wasser aus und drücken Sie ihn kräftig aus, bis keine Flüssigkeit mehr austritt.
Experten-Tipp: Der wichtigste Schritt kommt zum Schluss. Lassen Sie den Schwamm an einem luftigen Ort vollständig trocknen. Ein aufrecht stehender Schwamm in einer Halterung trocknet viel besser als einer, der flach in einer feuchten Spüle liegt. Feuchtigkeit ist der Feind! Diese Methode reduziert die Keimbelastung erheblich und ist eine sanfte, kostengünstige Option für die tägliche Pflege.
Zwei weitere, noch stärkere Methoden für die Tiefenreinigung

Während die Essig-Methode super für die tägliche Auffrischung ist, gibt es für eine noch gründlichere Desinfektion zwei weitere Methoden, die von Mikrobiologen empfohlen werden und die Sie einmal pro Woche anwenden können.
1. Die Mikrowellen-Methode (Der Keim-Killer)
Entgegen mancher Meinungen ist die Mikrowelle eine der effektivsten Waffen gegen Schwamm-Bakterien. Die Hitze tötet über 99 % aller Keime ab. Aber Vorsicht ist geboten:
- Der Schwamm darf keinerlei metallische Teile enthalten (z.B. in manchen Glitzerschwämmen). Brandgefahr!
- Machen Sie den Schwamm vollständig nass. Ein trockener Schwamm kann in der Mikrowelle Feuer fangen.
- Legen Sie den nassen Schwamm in die Mikrowelle und erhitzen Sie ihn auf höchster Stufe für ein bis zwei Minuten.
- Achtung, Verbrennungsgefahr! Der Schwamm und das Wasser darin sind extrem heiß. Lassen Sie ihn einige Minuten in der Mikrowelle abkühlen, bevor Sie ihn mit einer Zange herausnehmen.
2. Die Spülmaschinen-Methode (Die einfache Lösung)
Wenn Sie eine Spülmaschine haben, ist das der einfachste Weg. Legen Sie den Schwamm einfach in den Besteckkorb oder das obere Fach und lassen Sie ihn bei einem Programm mit mindestens 60°C und einem Trockengang mitlaufen. Die Kombination aus heißem Wasser, Reinigungsmittel und Trockenhitze desinfiziert den Schwamm sehr zuverlässig, ohne dass Sie aktiv etwas tun müssen.
Wann ist es Zeit für einen neuen Schwamm?
Selbst die beste Pflege kann das Leben eines Spülschwamms nicht unendlich verlängern. Die poröse Struktur zerfällt mit der Zeit und bietet Bakterien immer tiefere Nischen zum Überleben. Die oft empfohlene Regel, den Schwamm alle zwei Wochen zu wechseln, ist ein guter Richtwert. Achten Sie aber vor allem auf diese drei Anzeichen, die einen sofortigen Wechsel erfordern:
- Der Geruch: Wenn der Schwamm auch nach einer gründlichen Reinigung noch müffelt, ist der Biofilm im Inneren zu stark. Der Geruch kommt von Bakterien. Weg damit!
- Die Optik: Hartnäckige Verfärbungen oder sichtbare Abnutzungserscheinungen sind ein klares Zeichen, dass der Schwamm ausgedient hat.
- Die Haptik: Fühlt sich der Schwamm schmierig an oder zerfällt er langsam? Dann ist es höchste Zeit für einen neuen.
Ein Sechserpack Spülschwämme kostet oft nur ein bis zwei Euro. Diese kleine Investition in Ihre Gesundheit lohnt sich allemal.
Smarte und nachhaltige Alternativen zum Spülschwamm
Wenn Sie den ständigen Wechsel von Schwämmen aus Kosten- oder Umweltgründen vermeiden möchten, gibt es hervorragende Alternativen, die hygienischer und langlebiger sind:
- Waschbare Spültücher: Baumwoll- oder Bambustücher können Sie nach ein bis zwei Tagen Nutzung einfach bei 60°C in die Waschmaschine werfen. So haben Sie immer ein frisches Tuch zur Hand.
- Spülbürsten: Eine Bürste mit Kunststoff- oder Naturborsten trocknet viel schneller als ein Schwamm und bietet Bakterien weniger Angriffsfläche. Sie kann ebenfalls regelmäßig in der Spülmaschine gereinigt werden.
- Silikonschrubber: Diese sind nicht-porös, weshalb sich Bakterien kaum festsetzen können. Sie lassen sich leicht abspülen, trocknen blitzschnell und sind spülmaschinenfest. Die Anschaffung kostet zwar einmalig etwas mehr (ca. 5-10 €), aber sie halten monatelang, wenn nicht sogar Jahre.
Letztendlich ist die Pflege Ihres Spülschwamms oder die Wahl einer hygienischeren Alternative ein kleiner, aber entscheidender Baustein für Ihre Gesundheit. Es ist eine dieser einfachen Gewohnheiten, die im Hintergrund wirken und Ihr Wohlbefinden Tag für Tag schützen.