Waschmaschine reinigen: Der Trick mit Zitrone & Zahnpasta

von Holda Freud
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Eine Waschmaschine, die nicht mehr frisch riecht, ist wie eine Küche mit einem verstopften Abfluss – sie beeinträchtigt das ganze Ergebnis. Selbst die beste Wäsche kann einen muffigen Unterton annehmen, wenn sich im Inneren der Maschine Ablagerungen, Kalk und Bakterienfilme gebildet haben. Als Koch weiß ich: Die Sauberkeit der Werkzeuge ist die Grundlage für jedes gute Resultat. Bevor Sie zu teuren Spezialreinigern greifen, werfen Sie einen Blick in Ihren Küchen- und Badezimmerschrank. Mit zwei einfachen Zutaten, die fast jeder zu Hause hat, bringen Sie Ihre Maschine wieder auf Vordermann: einer halben Zitrone und etwas Zahnpasta.

Das Grundrezept für eine blitzsaubere Maschine

Betrachten Sie diese Methode wie ein einfaches, aber wirkungsvolles Rezept. Die Vorbereitung (Mise en Place) ist minimal, aber die Technik ist entscheidend für den Erfolg. Sie brauchen keine speziellen Geräte, nur das, was in jedem deutschen Haushalt zu finden ist.

Die Zutatenliste:

  • 1/2 Bio-Zitrone: Es ist wichtig, eine Bio-Zitrone zu verwenden, da wir die Schale mitbenutzen und sicherstellen wollen, dass keine Pestizidrückstände in der Maschine landen.
  • ca. 1 EL einfache weiße Zahnpasta: Verwenden Sie eine Standard-Zahncreme ohne Gel-Streifen, starke Bleichmittel oder grobe Kristalle. Eine einfache Sorte wie die Basis-Version von Signal oder eine Eigenmarke von dm oder Rossmann für unter einem Euro ist perfekt.
  • 150 g reines Natron: Achten Sie darauf, echtes Natron (Natriumhydrogencarbonat), wie z.B. „Kaiser Natron“, zu verwenden, nicht Backpulver. Backpulver enthält zusätzliche Säuerungs- und Trennmittel, die wir hier nicht benötigen.
  • Ein kleines Wäschenetz: Unverzichtbar, um zu verhindern, dass Zitronenstücke den Filter verstopfen.

Die Zubereitung: Schritt für Schritt zum Erfolg

Eine saubere Maschine in unter fünf Minuten Vorbereitungszeit? So geht’s:

  1. Die „Zitronenbombe“ vorbereiten: Drücken Sie die Zahnpasta großzügig auf die Schnittfläche der halben Zitrone. Verteilen Sie sie mit einem kleinen Löffel oder Messer, sodass die gesamte offene Fruchtfleischseite bedeckt ist.
  2. Sicher verpacken: Legen Sie die präparierte Zitronenhälfte in das Wäschenetz und verschließen Sie es gut. Dieser Schritt ist entscheidend, denn er verhindert, dass Fruchtfleisch und Kerne in die Pumpe oder den Filter gelangen und dort Schaden anrichten.
  3. Natron richtig dosieren: Geben Sie etwa die Hälfte des Natrons (ca. 75 g) direkt in die leere Waschtrommel. Die andere Hälfte füllen Sie in das Hauptwaschmittelfach. So wirkt das Natron sowohl direkt auf die Trommel als auch auf die Zulaufschläuche und das Fach selbst.
  4. Der „Kochvorgang“: Legen Sie das Wäschenetz mit der Zitrone in die Trommel. Wählen Sie das heißeste Programm Ihrer Maschine, idealerweise ein 90°C- oder 95°C-Koch-/Buntwäscheprogramm ohne Vorwäsche. Starten Sie die leere Maschine.
  5. Auskühlen und trocknen lassen: Nach Ende des Waschgangs lassen Sie die Tür und das Waschmittelfach weit offen stehen. Das ist genauso wichtig wie das Reinigen selbst, denn nur so kann die Restfeuchtigkeit vollständig verdunsten und die Bildung von neuem Schimmel wird verhindert.

Warum dieser Trick funktioniert: Die Küchenchemie dahinter

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Was hier passiert, ist keine Magie, sondern einfache Chemie, die wir auch in der Küche nutzen. Die Kombination der Zutaten und der hohen Temperatur erzeugt eine kraftvolle Reinigungswirkung.

  • Zitronensäure: Wirkt wie ein natürlicher Entkalker, ganz ähnlich wie beim Entkalken eines Wasserkochers oder einer Kaffeemaschine. Sie löst effektiv Kalkablagerungen von der Trommel und vor allem von den Heizstäben. Ein kalkfreier Heizstab erhitzt das Wasser effizienter und spart so Energie.
  • Zahnpasta: Die feinen Schleifpartikel (Putzkörper) in der Zahncreme wirken wie ein sanftes Scheuermittel. Sie entfernen mechanisch den hartnäckigen Biofilm – eine schleimige Schicht aus Bakterien und Waschmittelresten –, ohne die Edelstahltrommel zu zerkratzen.
  • Natron: Dieses Wundermittel ist ein Geruchsneutralisator par excellence (genau wie die offene Packung im Kühlschrank). Es bindet und neutralisiert üble Gerüche. Zudem wirkt es als milder Reiniger und enthärtet das Wasser, was die Wirkung der Zitronensäure unterstützt.
  • Hitze (90°C+): Die hohe Temperatur ist der entscheidende Faktor. Sie tötet Keime, Bakterien und Schimmelsporen ab (thermische Desinfektion) und löst fettige, verhärtete Waschmittelrückstände, die sich über Monate angesammelt haben.

Die komplette Tiefenreinigung: Vergessen Sie diese Stellen nicht

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Die Zitronen-Methode ist fantastisch für die Trommel und das System. Für ein perfektes Ergebnis sollten Sie alle 1-2 Monate eine manuelle Tiefenreinigung der Problemzonen durchführen. Das ist wie das Säubern der Ecken in einer Profi-Küche.

Das Flusensieb: Der Abfluss der Maschine

Hier sammeln sich Haare, Münzen und Fasern. Ein verstopftes Sieb kann zu Wasser in der Maschine und schlechter Pumpleistung führen. Legen Sie ein altes Handtuch und eine flache Schale unter die Klappe, bevor Sie das Sieb langsam aufdrehen, um das Restwasser aufzufangen. Reinigen Sie das Sieb unter fließendem Wasser, am besten mit einer alten Spülbürste.

Die Gummidichtung: Brutstätte für Schimmel

In den Falten des Türgummis sammelt sich Wasser und bildet den perfekten Nährboden für schwarzen Schimmel und schlechte Gerüche. Mischen Sie eine dicke Paste aus Natron und etwas Wasser. Tragen Sie diese mit einer alten Zahnbürste in den Falten der Dichtung auf, lassen Sie sie kurz einwirken und wischen Sie sie dann mit einem feuchten Tuch sauber. Zum Schluss gründlich trocknen!

Das Waschmittelfach: Die klebrige Schublade

Waschmittel- und Weichspülerreste bilden hier eine klebrige, oft schimmelige Masse. Die meisten Schubladen lassen sich durch Drücken einer markierten Stelle (oft blau oder grau) komplett herausziehen. Weichen Sie die Schublade für 30 Minuten in warmem Wasser mit einem Schuss Essigessenz ein. Hartnäckige Reste lassen sich dann mit einer Flaschenbürste leicht entfernen. Reinigen Sie auch die Öffnung, in der die Schublade sitzt.

Profi-Tipps für dauerhafte Frische und Effizienz

Regelmäßige Pflege ist der Schlüssel. Mit diesen einfachen Gewohnheiten bleibt Ihre Waschmaschine länger leistungsfähig und Ihre Wäsche riecht immer frisch.

  • Richtig dosieren: Viel hilft nicht viel! Eine Überdosierung von Waschmittel führt zu mehr Ablagerungen. Beachten Sie die Dosierempfehlung auf der Verpackung und passen Sie sie an die Wasserhärte in Ihrer Region an (Informationen dazu gibt es bei Ihrem lokalen Wasserversorger/Stadtwerke).
  • Häufigkeit der Reinigung: In Gebieten mit hartem Wasser und bei häufigem Waschen (z. B. bei Familien mit Kindern) empfiehlt sich die Grundreinigung alle 3-4 Wochen. Ansonsten reicht ein Rhythmus von 6-8 Wochen völlig aus.
  • Nach dem Waschen: Tür offen! Die wichtigste und einfachste Regel: Lassen Sie nach jedem Waschgang die Tür und das Waschmittelfach einen Spalt offen. Das verhindert Staunässe und Schimmelbildung effektiv.
  • Sicherheitswarnung: Mischen Sie diese Hausmittel niemals mit chlorhaltigen Reinigern oder Bleichmitteln. Es können gefährliche Gase entstehen.

Eine gepflegte Waschmaschine ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für hygienisch saubere Wäsche und die Langlebigkeit Ihres Geräts. Mit diesem einfachen „Rezept“ sparen Sie nicht nur Geld, sondern sorgen auch dafür, dass eines der wichtigsten Geräte in Ihrem Haushalt effizient und zuverlässig arbeitet.

Holda Freud

Holda Freud ist Werbetexterin aus dem Herzen, mit vielseitigen Interessen und umfassender Erfahrung im Publishing-Bereich. Als erfahrene Texterin verbindet sie ihre Freude am geschriebenen Wort mit einem präzisen Fokus auf aktuellen Reportagen.