Bananenschalen & Eierschalen mischen: Der geniale Trick

von Katrin Schubert
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Jeder Gärtner kennt es: Nach dem Frühstück oder Backen landen Bananen- und Eierschalen oft achtlos im Müll. Doch was, wenn genau dieser „Abfall“ ein wertvoller Schatz für Ihre Pflanzen ist? Wenn Sie diese beiden Zutaten mischen, entsteht ein natürlicher Dünger, der Ihre Blumen und Gemüsepflanzen auf ein neues Level heben kann. Ich zeige Ihnen, wie Sie diesen Power-Dünger richtig herstellen und anwenden, um häufige Fehler zu vermeiden.

Warum diese Kombination so wirkungsvoll ist

Die Magie dieser Mischung liegt in den Nährstoffen, die sich perfekt ergänzen. Es ist kein Wundermittel, sondern pure Pflanzenbiologie, die wir uns zunutze machen. Im Gegensatz zu chemischen Düngern geben diese organischen Materialien ihre Nährstoffe langsam und schonend an den Boden ab.

  • Bananenschalen: Sie sind eine fantastische Quelle für Kalium. Stellen Sie sich Kalium als den „Blüh- und Frucht-Booster“ für Ihre Pflanzen vor. Es ist entscheidend für die Blütenbildung, den Fruchtansatz und die allgemeine Widerstandsfähigkeit gegen Stress wie Trockenheit oder Krankheiten.
  • Eierschalen: Sie bestehen zu über 95 % aus Kalziumkarbonat. Kalzium ist wie das Skelett für die Pflanze. Es stärkt die Zellwände und sorgt für stabile, kräftige Stängel und Blätter. Ein Mangel an Kalzium führt bei Tomaten und Paprika oft zur gefürchteten Blütenendfäule.

Zusammen liefern sie eine Nährstoffkombination, die besonders blühenden und fruchttragenden Pflanzen zugutekommt, ohne den Boden zu überlasten.

Anleitung: So stellen Sie den Power-Dünger her

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Die Zubereitung ist einfach, aber ein paar Details sind entscheidend für den Erfolg. Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit, um es richtig zu machen – Ihre Pflanzen werden es Ihnen danken.

Was Sie benötigen:

  • Die Schalen von 2-3 Bananen (möglichst Bio, um Pestizidrückstände zu minimieren)
  • Die Schalen von 5-6 Eiern
  • Einen Mixer oder Pürierstab
  • ca. 500 ml Wasser

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Eierschalen vorbereiten: Spülen Sie die Eierschalen kurz aus und lassen Sie sie vollständig trocknen, am besten für ein oder zwei Tage an der Luft. Nur trockene Schalen lassen sich gut verarbeiten. Zerkleinern Sie die trockenen Schalen in einem Mörser oder einer alten Kaffeemühle zu einem feinen Pulver. Je feiner das Pulver, desto schneller kann die Pflanze das Kalzium aufnehmen.
  2. Bananenschalen vorbereiten: Waschen Sie die Bananenschalen gründlich und schneiden Sie sie in kleine Stücke. Das entlastet Ihren Mixer.
  3. Alles mixen: Geben Sie das Eierschalenpulver, die Bananenschalenstücke und das Wasser in den Mixer. Pürieren Sie alles, bis ein sämiger, relativ homogener Brei entsteht. Erwarten Sie keine komplett flüssige Konsistenz; eine leicht faserige Struktur ist normal.

Die richtige Anwendung für gesunde Pflanzen

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Dieser Dünger ist besonders wertvoll für Pflanzen, die einen hohen Bedarf an Kalium und Kalzium haben. Man nennt sie auch Starkzehrer. Die beste Zeit für die Anwendung ist während der Hauptwachstumsphase von Mai bis Ende August.

Besonders geeignet für:

  • Tomaten, Paprika und Auberginen: Das Kalzium hilft, der Blütenendfäule vorzubeugen.
  • Rosen und Hortensien: Das Kalium fördert eine üppige und langanhaltende Blüte.
  • Gurken und Zucchini: Unterstützt den hohen Nährstoffbedarf für eine reiche Ernte.
  • Balkonblumen wie Geranien und Petunien: Sorgt für kräftige Farben und mehr Blüten.

Tragen Sie alle 3-4 Wochen 2-3 Esslöffel des Breis rund um den Pflanzenstamm auf und arbeiten Sie ihn leicht in die oberste Erdschicht ein. Gießen Sie anschließend wie gewohnt. Das Einarbeiten ist wichtig, damit der Dünger nicht an der Oberfläche schimmelt oder Fruchtfliegen anlockt.

Wichtige Expertentipps & häufige Fehler

Obwohl es ein Naturprodukt ist, kann man bei der Anwendung Fehler machen. Beachten Sie diese Punkte für beste Ergebnisse:

Fehler 1: Ungeduld. Dies ist ein Langzeitdünger. Die Nährstoffe werden erst durch Mikroorganismen im Boden für die Pflanze verfügbar gemacht. Erwarten Sie keine sichtbaren Ergebnisse über Nacht, sondern eine langfristige Stärkung der Pflanze.

Fehler 2: Kein Volldünger. Dieser Mix enthält kaum Stickstoff (N), der für das Blattwachstum wichtig ist. Für Blattsalate, Kräuter oder in der Anfangsphase des Wachstums benötigen Ihre Pflanzen zusätzlich einen stickstoffreichen Dünger wie Hornspäne oder Brennnesseljauche.

Fehler 3: Zu viel auf einmal. Eine dicke Schicht auf der Erde kann faulen und die Luftzufuhr zu den Wurzeln blockieren. Halten Sie sich an die empfohlene Menge. Hier gilt: Weniger ist oft mehr.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.