Ohne Schlüssel draußen eingesperrt – fachliche Tipps und Tricks zum Entkommen

von Dagmar Brocken
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Wenn die Tür zufällt

Nur kurz einmal unaufmerksam gewesen, die Post geholt und die Tür fällt hinter dem Rücken zu. Ohne Schlüssel. Viele Male geht es gut, wenn man die Tür angelehnt lässt, um etwa die Wäsche zu holen oder die Zeitung zum Frühstück zu besorgen. Doch irgendwann ereilt einen das Pech. Alleine sind Betroffene hierbei nicht. Es ist zwar ärgerlich sich auszuschließen, doch es gibt ausreichend Möglichkeiten, wieder ins Haus zu kommen. Außerdem gibt es zahlreiche Tipps und Tricks, wie man eine unglückliche Situation verhindern und damit sogar eine Menge Geld sparen kann.

So ein Pech!

Schlüssel und die Tür

Tür zu – was nun?

Wer sich ausgesperrt hat, der wird zunächst an einen Schlüsseldienst denken. Besonders, wer in einem Wohnblock lebt, hat selten eine andere Wahl. Doch wer denkt, dass das Schloss immer aufgebohrt werden muss, der irrt sich. Schlüsseldienste haben eine breite Auswahl an verschiedenen Werkzeugen und Methoden, um Betroffenen ihre Wohnung wieder zugänglich zu machen. Ist die Tür nur zugeschlagen und nicht abgeschlossen, können Schlüsseldienste eine Schlinge unter die Tür hindurchführen und damit die Türklinke herunterdrücken. Die Tür ist so ganz ohne Bohren und Lärm geöffnet. Eine solche Schlinge können sich Mieter und Eigentumsbesitzer auch selber kaufen oder basteln. Anleitungen gibt es hierzu im Internet.

Wenn die Tür allerdings eng am Boden verläuft, haben Schlingen keine Chance. Hier können noch spezielle Metallkarten helfen, die zwischen Rahmen und Tür geschoben werden können. Ist die Tür nicht abgeschlossen, so kann die Türfalle zurückgedrückt werden und die Tür öffnet sich. Nur in Härtefällen muss die Tür aufgebohrt werden. Das kann man tatsächlich sogar selbst machen, doch bei Spezialschlössern lässt man hier lieber den Schlüsseldienst ran. Der wird auch ein provisorisches Schloss einbauen, mit dem die Tür bis zum Einsatz eines neuen, richtigen Schlosses abschließbar ist.

Schlüssel Instrumente

Instrumente

Schlüsseldienst und Versicherungen?

Übernehmen Versicherungen den Verlust des Schlüssels oder das Öffnen der Tür oder doch nicht? Viele Versicherungsnehmer sind sich nicht sicher, ob ihre Versicherung für diese Fälle aufkommt. Hierzu kann es sich lohnen, den Vertrag genau durchzulesen und den Wortlaut zu verstehen. Für Firmenschlüssel und Schlüssel Dritte gilt aber: Gehen diese verloren, so haftet in der Regel die Haftpflichtversicherung für den Verlust und den entstandenen Schaden. Bei Privatschlüsseln kommt die Hausratversicherung auf, wenn es im Vertrag festgelegt ist. Bei vielen Versicherungen ist diese Leistung nämlich nur bei den Premiumangeboten zu finden. Hier liegt die Kostenübernahme zwischen 500 Euro und 3000 Euro. Nach dem Malheur sollte also immer zuerst die Versicherung gerufen werden, die oft in Kooperation mit unterschiedlichen Schlüsseldiensten stehen.

Die Versicherung ist eine gute Idee

Es gar nicht so weit kommen lassen

Um sich den Stress, die Kosten und den Aufwand zu sparen, kann es ratsam sein, einige Maßnahmen zu treffen. So ist es ratsam einen Zweitschlüssel anzufertigen, der dann außerhalb der Wohnung platziert wird. Am besten an einem Ort, den niemand sonst finden kann. Die Fußmatte und der Blumentopf sind aber ganz schlechte Verstecke, die bei Einbrechern schon längst bekannt sind. Ratsam kann es auch sein, dem Nachbarn des Vertrauens oder Freunden einen Zweitschlüssel zu überreichen. Im Fall der Fälle können diese den Schlüssel dann vorbeibringen. Außerdem sollte niemals ein Schlüssel im Schloss stecken bleiben, denn schließt man sich dann aus, wird es auch für den Schlüsseldienst nicht ganz einfach.

Ein zusätzlicher Schlüssel im Notfall

Zweitschlüssel

No-Gos

Wer sich aussperrt, der gerät nicht selten in Panik und kommt auf ganz schlechte Ideen. Niemals über eine Leiter klettern, um ans Fenster oder den Balkon zu gelangen. Je nach Höhe kann ein Sturz lebensgefährlich sein. Der Preis für das Öffnen der Tür ist im Gegensatz dazu ein Spottpreis. Außerdem sollte man nie versuchen über Fenster einzusteigen oder die Tür mit dem Körpergewicht aufzustemmen. Das nämlich sind klassische Filmmythen. Dumme Ideen sollte man lassen und dann doch lieber auf Experten setzen, die sachlich und ruhig arbeiten.

Ein Sturz ist lebensgefährlich

Schlüssel, keine dumme Ideen

Dagmar Brocken

Dagmar Brocken hat Medienwissenschaft in Bonn absolviert und innerhalb fünf Jahren ist Teil von bekannten deutschen Nachrichtenteams.