Tattoos ohne Reue: Was dir dein Tätowierer wirklich erzählen sollte
Tattoo-Motive sind mehr als nur Kunst auf der Haut – sie erzählen Geschichten, wecken Erinnerungen und tragen tiefere Bedeutungen. Entdecke die Welt der Tattoos!
„Die Haut ist die Leinwand der Seele“, sagte einst ein weiser tätowierter Philosoph. Tattoos sind nicht nur permanent – sie sind Erzählungen, die von Liebe, Verlust oder Freiheit zeugen. In einer Welt voller schneller Trends und flüchtiger Schönheiten sind diese Kunstwerke ein mutiger Ausdruck der Identität, der tief in unseren Geschichten verwurzelt ist.
Ein ehrlicher Blick hinter die Nadel: Das musst du wissen
Seit gefühlt einer Ewigkeit stehe ich jetzt in meinem Studio. Ich hab unzählige Nadeln surren hören und noch viel mehr Lebensgeschichten aufgeschnappt. Wer ich bin? Spielt keine Rolle. Was zählt, ist die Erfahrung, die sich über die Jahre angesammelt hat. Ich nenne mich einen Handwerker, weil ich jeden Tag dazulerne. Jede Haut ist eine neue Leinwand, jeder Mensch eine neue, spannende Herausforderung.
Inhaltsverzeichnis
- Ein ehrlicher Blick hinter die Nadel: Das musst du wissen
- Das Handwerk verstehen: Was da wirklich abgeht
- Die Motivwahl: Mehr als nur ein hübsches Bild
- Das gute Studio: Deine Checkliste für Sicherheit
- Der Prozess: Von der Nadel bis zur Heilung
- Für Fortgeschrittene: Cover-ups und Narben
- Ein letztes Wort…
- Bildergalerie
Ganz ehrlich: Das hier ist kein Werbetext. Ich will dir nichts aufschwatzen. Ich möchte dir einfach mal die Tür zu meiner Welt aufmachen – einer Welt, die oft total verklärt oder einfach falsch dargestellt wird. Es geht hier um so viel mehr als nur coole Bildchen. Es ist ein uraltes Handwerk, das Präzision, Wissen und vor allem Respekt verlangt. Respekt vor deiner Haut, vor der Farbe und vor deiner Entscheidung.
Ich zeige dir, was beim Tätowieren wirklich unter der Haut passiert, woran du ein gutes Studio erkennst und wie du dafür sorgst, dass dein Tattoo auch nach Jahren noch knallt. Das ist das Wissen, das du brauchst, bevor du diesen großen Schritt gehst.

Das Handwerk verstehen: Was da wirklich abgeht
Viele glauben, Tätowieren sei wie Malen auf Papier. Falsch. Unsere Leinwand lebt, atmet, blutet und heilt. Um ein sauberes, haltbares Ergebnis zu bekommen, müssen wir ganz genau wissen, was wir tun. Das ist keine Zauberei, sondern pure Biologie und ein bisschen Physik.
Deine Haut: Unsere Arbeitsfläche
Stell dir deine Haut in drei Schichten vor. Ganz oben die Epidermis, die sich ständig erneuert. Würden wir die Farbe nur hier parken, wäre dein Tattoo nach ein paar Wochen weg. Darunter liegt die Dermis – die stabile Schicht. Genau da muss die Tinte hin. Gehen wir zu tief, landen wir im Unterhautfettgewebe. Das Ergebnis? Ein unsauberer, bläulicher Fleck, den wir Profis „Blowout“ nennen. Ein klares Zeichen für schlechte Technik und mangelnde Erfahrung.
Die wahre Kunst ist es also, mit der Nadel tausendfach pro Minute exakt in diese mittlere Schicht zu treffen. Nicht zu flach, nicht zu tief. Das ist reines Gefühlssache in den Fingern. Man spürt, wie die Haut die Nadel annimmt.

Die Tinte: Was wir dir unter die Haut bringen
Früher war Tinte oft eine hemdsärmelige Mischung aus Ruß und Wasser. Heute, zum Glück, sind wir da meilenweit voraus. Moderne Tätowierfarben sind Hightech-Flüssigkeiten. Seit einer weitreichenden EU-Verordnung (Stichwort REACH) sind die Anforderungen an die Inhaltsstoffe extrem streng. Das war für uns anfangs eine riesige Umstellung, hat die Sache aber unterm Strich viel sicherer gemacht.
Gut zu wissen: Ein seriöses Studio verwendet ausschließlich Farben, die diesen neuen, strengen EU-Regeln entsprechen. Frag ruhig danach! Ein echter Profi zeigt dir ohne zu zögern die Flaschen und erklärt dir, was Sache ist. Wenn jemand mauert oder von „Betriebsgeheimnis“ redet – nimm die Beine in die Hand und geh. Deine Gesundheit ist nicht verhandelbar.
Werkzeugkunde für Neugierige: Maschine und Nadeln
Die Maschine ist die Verlängerung unserer Hand. Im Grunde gibt es zwei Lager:
- Spulenmaschinen: Das ist der Klassiker. Du erkennst sie am lauten, charakteristischen Summen. Sie haben ordentlich Wumms und sind super für fette Linien und sattes Ausfüllen. Viele alte Hasen schwören drauf.
- Rotationsmaschinen: Die modernen, leisen Kollegen. Ein kleiner Elektromotor treibt sie an, was sie vibrationsärmer und oft leichter macht. Perfekt für sanfte Schattierungen und feine Linien.
Was besser ist? Reine Geschmackssache. Ein guter Künstler zaubert mit beidem. Viel wichtiger sind die Nadeln. Wir nutzen für jeden Kunden sterile Einweg-Nadelmodule. Davon gibt es hunderte: Runde „Liner“ für Konturen, flache „Magnums“ zum Ausmalen und „Soft Edge Magnums“ für butterweiche Schattierungen. Die richtige Nadel für den richtigen Job zu wählen, trennt die Spreu vom Weizen.

Die Motivwahl: Mehr als nur ein hübsches Bild
Klar, du kommst mit einer Idee. Meine Aufgabe ist es, daraus ein Tattoo zu machen, das auch in 20 Jahren noch gut aussieht und zu deinem Körper passt. Ein gutes Tattoo muss „fließen“.
Platzierung ist alles!
Ein häufiger Fehler: Das Motiv wird ohne Rücksicht auf die Anatomie geplant. Ein starres, geometrisches Muster auf einem runden Oberarm? Verzieht sich bei jeder Bewegung. Ein ultra-feines Porträt auf dem Fußrücken? Wird durch die ständige Reibung in Socken und Schuhen schnell unscharf. Ein ehrlicher Tätowierer sagt dir das auch und schlägt dir vielleicht eine bessere Stelle oder eine Anpassung des Designs vor.
Zeitlose Designs statt schneller Trends
Ach ja, die Trends… Ich habe sie alle gesehen. Bestimmte Muster aus den Neunzigern, Schriftzeichen zur Jahrtausendwende, später dann Unendlichkeitsschleifen mit Federn. Nichts davon ist schlecht, aber frag dich ehrlich: Liebe ich das auch noch, wenn es keiner mehr cool findet? Ein kleiner Rat aus der Praxis: Statt den Namen der frischen Liebe direkt zu verewigen, wähle lieber ein Symbol, das für eure gemeinsame Zeit steht. Das erspart dir vielleicht später den Gang zum Cover-up-Spezialisten.

So schreibst du deinen Tätowierer richtig an
Der wichtigste Termin ist die Beratung. Um uns allen Zeit und Nerven zu sparen, pack am besten schon in deine erste E-Mail oder Nachricht die wichtigsten Infos. Das zeigt auch, dass du dich vorbereitet hast.
Checkliste für deine Anfrage:
- Die Idee: Beschreib kurz und knackig, was du dir vorstellst.
- Referenzbilder: Häng 2-3 Bilder an, die den Stil und das Motiv zeigen, das dir gefällt.
- Größe & Platzierung: Wo soll das Tattoo hin? Und wie groß ungefähr (am besten in cm, z. B. „ca. 15×10 cm“).
- Stil: Soll es Black & Grey, in Farbe, Fineline oder eher traditionell sein?
Damit können wir sofort viel mehr anfangen und dir eine realistische Einschätzung geben.
Das gute Studio: Deine Checkliste für Sicherheit
Das beste Motiv ist nichts wert, wenn es in einer schmuddeligen Bude gestochen wird. Bei Hygiene gibt es keine Kompromisse. Hier sind die knallharten Fakten, auf die du achten musst.

Die „Red Flag“ Liste: Wann du sofort gehen solltest
- Druck & Hektik: Der Tätowierer will dich zu einer schnellen Entscheidung drängen? Raus da.
- Keine geheilten Tattoos: Im Portfolio sind nur frische, leicht blutige Bilder? Ein Profi ist stolz auf seine abgeheilten Arbeiten und zeigt sie auch. Nur die beweisen die wahre Qualität.
- Hygienemängel: Der Arbeitsplatz ist nicht komplett in Folie verpackt? Die Nadeln werden nicht vor deinen Augen aus der sterilen Verpackung geholt? Der Mülleimer ist ein normaler Papierkorb statt eines durchstichsicheren Behälters? Das sind absolute No-Gos.
- Deine Bedenken werden abgetan: Du hast Fragen oder Sorgen und wirst nicht ernst genommen? Such dir jemanden, der auf dich eingeht.
Übrigens: Ein guter Tätowierer wird dich vor dem Start auch nach Allergien (z.B. Latex), Krankheiten oder Medikamenten fragen. Das gehört zur Professionalität einfach dazu.
Der Preis der Qualität
Ein gutes Tattoo kostet. Ein Stundensatz zwischen 100 € und 200 € ist in Deutschland völlig normal. Wer deutlich drunter liegt, spart garantiert am falschen Ende – meistens bei der Hygiene, dem Material oder der eigenen Ausbildung. Die neuen, EU-konformen Farben sind zum Beispiel deutlich teurer als die alten.

Damit du dir das besser vorstellen kannst: Für ein handflächengroßes Tiergesicht im Blackwork-Stil kannst du mit 2-4 Stunden rechnen, also etwa 250 € bis 600 €. Eine komplexe Rose mit Schattierungen kann auch mal 4-5 Stunden dauern. Das sind natürlich nur grobe Schätzungen, aber es gibt dir ein Gefühl dafür.
Der Prozess: Von der Nadel bis zur Heilung
So, es ist so weit. Deine Vorbereitung und die Nachsorge sind mindestens genauso wichtig wie meine Arbeit.
Der Schmerz: Wo tut’s am meisten weh?
Die Frage aller Fragen! Ja, es tut weh. Aber wie sehr, ist total individuell. Hier mal eine kleine, ganz persönliche Schmerz-Landkarte von mir (auf einer Skala von 1-10):
- Oberarm außen / Unterarm / Wade: Der Einsteiger-Modus. Meist gut auszuhalten. (3-5/10)
- Schulterblatt / Oberschenkel außen: Schon etwas zwickiger, aber immer noch im grünen Bereich. (5-6/10)
- Rippen / Brustbein / Fußrücken / Kniekehle: Willkommen in der Oberliga. Hier wird’s intensiv. (7-9/10)
- Kopf / Handflächen / Achselhöhle: Das ist die Endgegner-Zone. Respekt an jeden, der das durchzieht. (9-10/10)
Aber keine Sorge: Komm ausgeruht und iss vorher gut. Das stabilisiert den Kreislauf ungemein. Und bitte: kein Alkohol oder zu viel Kaffee vor dem Termin!


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Die Nachsorge: Jetzt bist du dran!
Meine Arbeit ist getan, jetzt liegt’s an dir. Die klassische Methode ist, das Tattoo mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife zu waschen und dann dünn mit Wund- und Heilsalbe einzucremen. Das machst du 2-3 Mal täglich.
Kleiner Tipp: Statt irgendeiner Creme, hol dir was Vernünftiges aus der Apotheke oder online. Bewährt haben sich zum Beispiel Bepanthen Wund- und Heilsalbe, Pegasus Tattoo-Creme oder Hustle Butter. Kostenpunkt: um die 5-15 Euro.
Immer beliebter wird auch die moderne Methode mit einem selbstklebenden Folienverband. Der bleibt 3-5 Tage drauf und schafft ein optimales Wundklima. Dein Tätowierer wird dir erklären, was für dein Tattoo am besten ist.
Ganz wichtig: Wenn es nach ein paar Tagen juckt und sich die Haut pellt – KEINE PANIK! Das ist völlig normal und ein gutes Zeichen. Die alte Haut macht Platz für dein Kunstwerk. Bloß nicht kratzen!
Was, wenn’s doch Probleme gibt?
Selten, aber kann passieren: eine allergische Reaktion oder Entzündung. Woran merkst du das? Wenn die Rötung nach 2-3 Tagen nicht besser, sondern schlimmer wird, die Stelle stark anschwillt, heiß ist oder gar Pusteln bildet. Dein erster Ansprechpartner ist dann dein Tätowierer. Schick ihm ein Bild und frag um Rat. Bei starken Symptomen oder wenn du unsicher bist: ab zum Arzt! Sicher ist sicher.

Der „Touch-Up“: Das kleine Nachstechen
Manchmal kann es sein, dass nach der kompletten Heilung (ca. 4-6 Wochen) eine winzige Stelle nicht perfekt ist oder ein bisschen Farbe fehlt. Das ist kein Drama und meistens kein Fehler des Tätowierers, sondern liegt am individuellen Heilungsprozess. Ein kurzes Nachstechen, das sogenannte Touch-Up, ist bei den meisten Studios im Preis inbegriffen. Melde dich einfach nach ein paar Wochen bei deinem Künstler.
Für Fortgeschrittene: Cover-ups und Narben
Ein Cover-up, also das Überdecken eines alten Tattoos, ist die Königsdisziplin. Das neue Motiv muss größer und dunkler sein und das alte strategisch verstecken. Das ist technisch super anspruchsvoll. Auch auf Narben kann man tätowieren, aber erst, wenn diese mindestens ein bis zwei Jahre alt und komplett verheilt sind. Das Gewebe ist anders und nimmt Farbe oft ungleichmäßig an. Hier ist eine ehrliche Beratung das A und O.
Ein letztes Wort…
Ein Tattoo ist eine Entscheidung fürs Leben. Es ist Kunst, die du immer bei dir trägst. Nimm dir die Zeit, den richtigen Künstler für dich zu finden, hör auf dein Bauchgefühl und sei bereit, für Qualität und Sicherheit zu bezahlen. Und wenn du dein Tattoo hast: Trag es mit Stolz.

Ich hoffe, dieser kleine Einblick hat dir geholfen. Ein gutes Tattoo ist eine Partnerschaft zwischen dir und einem Handwerker, der seinen Job liebt. Wähl diesen Partner mit Bedacht.
Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Die Nacht davor ist entscheidend: Dein Körper wird gleich beansprucht. Gönn ihm also eine Mütze voll Schlaf und iss eine ordentliche Mahlzeit, bevor du ins Studio kommst. Eine gute Grundlage hilft deinem Kreislauf, stabil zu bleiben, und dir, die Sitzung entspannter durchzustehen. Mit leerem Magen zur Nadel zu gehen, ist eine der schlechtesten Ideen überhaupt.


- Portfolio genau prüfen: Passt der Stil des Künstlers zu deiner Idee?
- Spezialisierung checken: Ein Meister der Blackwork-Porträts ist nicht automatisch der Experte für feine Fineline-Letterings.
- Persönliche Chemie: Ein Vorgespräch zeigt, ob ihr auf einer Wellenlänge seid. Du vertraust dieser Person deine Haut an.
Die Wahl des richtigen Tätowierers ist die halbe Miete für ein Tattoo, das du ewig lieben wirst.


Wusstest du, dass die ältesten bekannten Tattoos auf der Haut von „Ötzi“, der Gletschermumie, gefunden wurden? Seine über 60 Strich- und Kreuz-Tattoos sind mehr als 5.300 Jahre alt.
Man geht davon aus, dass sie nicht zur Zierde, sondern zur Schmerzlinderung dienten – eine frühe Form der Akupunktur. Das zeigt, wie tief die Tradition des Tätowierens in der menschlichen Geschichte verwurzelt ist.



Tut es weh? Und wie sehr?
Ja, es tut weh. Aber das Schmerzempfinden ist extrem individuell und hängt stark von der Körperstelle ab. Rippen, Füße, Wirbelsäule oder Kniekehlen gelten als besonders schmerzhaft, da hier Haut und Knochen nah beieinander liegen. Oberarme, Oberschenkel oder Waden sind meistens gut auszuhalten. Denk daran: Der Schmerz ist temporär, das Kunstwerk bleibt.


Bepanthen Salbe: Der Klassiker aus der Apotheke. Sie ist fettreich und hält die Haut geschmeidig, wurde aber nicht speziell für Tattoos entwickelt.
Spezielle Tattoo-Cremes (z.B. Hustle Butter, TattooMed): Diese Produkte sind oft auf pflanzlicher Basis, ziehen schnell ein, sind weniger fettig und enthalten Inhaltsstoffe, die gezielt den Heilungsprozess der tätowierten Haut unterstützen und die Farbe schützen. Oft sind sie auch vegan.
Für die ersten Tage schwören viele Künstler auf die Spezialcremes, danach kann auch Bepanthen eine gute, preiswertere Option sein.


Dein frisches Tattoo ist eine offene Wunde. Die richtige Pflege in den ersten Wochen entscheidet darüber, wie es in 10 Jahren aussieht. Halte dich exakt an die Anweisungen deines Tätowierers – er weiß, was für seine Arbeit am besten funktioniert. Zu viel oder zu wenig Creme, zu langes Duschen oder das Abkratzen von Schorf sind die häufigsten Fehler, die ein perfektes Ergebnis ruinieren können.


Laut einer Umfrage von YouGov aus dem Jahr 2019 bereut etwa jeder fünfte Deutsche mit Tattoo (21 %) mindestens eine seiner Tätowierungen.



- Trage lockere, dunkle Kleidung aus Baumwolle.
- Vermeide enge Bündchen oder kratzige Stoffe auf der tätowierten Stelle.
- Rechne damit, dass etwas Farbe oder Wundflüssigkeit auf die Kleidung gelangen kann.


Das A und O der Langlebigkeit: Der größte Feind deines Tattoos ist die Sonne. UV-Strahlung zerlegt die Farbpigmente in der Dermis und lässt dein Kunstwerk verblassen und die Konturen verschwimmen. Eine schwarze Linie kann über die Jahre gräulich und unscharf werden. Trage deshalb IMMER einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50+) auf deine Tattoos auf, sobald sie vollständig verheilt sind. Das ist keine Option, sondern ein Muss.


Darf ich vor dem Termin Alkohol trinken, um mich zu entspannen?
Absolut nicht. Alkohol verdünnt das Blut, was zu stärkeren Blutungen während des Tätowierens führt. Das erschwert dem Künstler die Arbeit, da die Farbe schlechter in der Haut bleibt und die Sicht auf die Linien behindert wird. Zudem kann es die Heilung negativ beeinflussen und das Endergebnis beeinträchtigen. Erscheine nüchtern – deinem Tattoo und deinem Tätowierer zuliebe.



- Klare Linien, die auch nach Jahren noch scharf sind.
- Leuchtende Farben, die nicht verblassen.
- Ein Design, das sich harmonisch an die Muskulatur und die Bewegung des Körpers anpasst.
Das Geheimnis? Die richtige Platzierung. Ein guter Tätowierer „liest“ deinen Körper und platziert das Motiv so, dass es mit dir lebt und sich bewegt, anstatt nur flach auf der Haut zu kleben.


Der sogenannte „Tattoo Flu“ ist keine echte Grippe, aber eine reale Reaktion des Körpers. Direkt nach einer langen oder intensiven Sitzung kannst du dich schlapp, müde oder leicht fiebrig fühlen. Das ist normal. Dein Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, um die tausenden kleinen Nadelstiche als Wunden zu behandeln und den Heilungsprozess zu starten. Gönn dir Ruhe, dann ist das Gefühl meist nach einem Tag vorbei.


Seit Januar 2022 gilt in der EU die REACH-Verordnung, die über 4.000 Chemikalien in Tätowierfarben verbietet.
Das führte anfangs zu Engpässen, besonders bei bunten Farben. Seriöse Studios verwenden heute ausschließlich REACH-konforme Farben von Herstellern wie World Famous Ink, Intenze oder Eternal Ink. Frag ruhig nach, wenn du unsicher bist – ein Profi wird dir transparent Auskunft geben.


Fineline: Zarte, dünne Linien sind aktuell extrem beliebt, altern aber oft weniger gut. Die feinen Pigmentlinien können mit der Zeit leicht verschwimmen („bleeden“) oder teilweise verblassen, was das Motiv unscharf wirken lässt.
Bold-Line (Traditional): Kräftige, dicke Linien halten die Tinte kompakt in der Haut. Sie sind extrem langlebig und sehen auch nach Jahrzehnten noch klar und definiert aus. Eine bewährte Technik für maximale Haltbarkeit.



Viele Künstler bieten beides an: „Flash“ sind vorgefertigte Designs, die oft im Studio aushängen und sofort gestochen werden können. Sie spiegeln den persönlichen Stil des Tätowierers wider. „Custom“ bedeutet, dass ein einzigartiges Design speziell für dich und nach deinen Vorstellungen entworfen wird. Das ist persönlicher, aber auch zeit- und kostenintensiver.


Ein gutes Tattoo ist Teamarbeit. Bring Referenzbilder mit, aber erwarte keine 1:1-Kopie. Erkläre deinem Künstler die Idee, das Gefühl und die Elemente, die dir wichtig sind. Ein professioneller Tätowierer wird deine Vision aufgreifen und sie in seinen eigenen Stil übersetzen, sodass ein einzigartiges Kunstwerk entsteht, das technisch umsetzbar ist und auf deiner Haut funktioniert. Vertraue auf seine Expertise.


Qualität hat ihren Preis: Ein Schnäppchen-Tattoo kann dich am Ende teuer zu stehen kommen – durch Nachstechen, Korrekturen oder sogar eine kostspielige Laser-Entfernung. Ein hoher Preis rechtfertigt sich durch Erfahrung, Hygiene, hochwertige Materialien und die Zeit, die in ein individuelles Design investiert wird. Bei Kunst, die du ein Leben lang trägst, sollte man nicht am falschen Ende sparen.



Sind vegane Tattoofarben genauso gut?
Ja, absolut. Traditionell enthielten manche Farbpigmente (besonders Schwarz) tierische Bestandteile wie Knochenkohle oder Schellack. Moderne, hochwertige vegane Farben, z.B. von I AM INK oder World Famous Ink, verzichten komplett auf tierische Produkte und Tierversuche. Sie sind genauso farbintensiv, sicher und haltbar wie ihre nicht-veganen Vorgänger. Viele Studios haben bereits komplett auf vegane Produkte umgestellt.


- Der Arbeitsplatz ist mit Folie abgedeckt.
- Die Nadeln werden vor deinen Augen aus einer sterilen Verpackung genommen.
- Der Künstler trägt durchgehend Handschuhe und desinfiziert deine Haut vor dem Aufbringen des Stencils.
Hygiene ist nicht verhandelbar. Wenn du bei einem dieser Punkte ein schlechtes Gefühl hast, geh.


„Good tattoos ain’t cheap, and cheap tattoos ain’t good.“ – Sailor Jerry
Diese alte Weisheit des legendären Tätowierers Norman „Sailor Jerry“ Collins bringt es auf den Punkt. Die Investition in einen erfahrenen Künstler ist eine Investition in deine eigene Haut und deine Zufriedenheit für die nächsten Jahrzehnte.


Vorsicht vor „Scratchern“: Das sind Hobby-Tätowierer, die ohne Ausbildung und oft unter unhygienischen Bedingungen zu Hause arbeiten. Die günstigen Preise sind verlockend, aber das Risiko ist enorm. Infektionen, Hepatitis, HIV und dauerhaft vernarbte, unschöne Tattoos sind die möglichen Folgen. Ein professionelles Studio ist immer die sicherere Wahl.



Die Platzierung eines Tattoos ist oft mehr als nur Ästhetik. Studien der polnischen Universität für Sozial- und Geisteswissenschaften deuten darauf hin, dass die Wahl der Körperseite unbewusst eine Rolle spielt. Motive auf der linken Körperhälfte werden oft mit persönlichen, emotionalen und vergangenheitsbezogenen Themen assoziiert, während die rechte Seite eher für zukunftsorientierte, rationale und nach außen gerichtete Symbole gewählt wird. Eine faszinierende Verbindung von Körper und Psyche.


Was ist mit Betäubungscremes wie Emla?
Sie können den Schmerz für etwa eine Stunde reduzieren, haben aber Nachteile. Die Haut quillt durch die Creme leicht auf und verändert ihre Textur, was das Tätowieren erschweren kann. Manche Künstler arbeiten ungern auf betäubter Haut, weil das Ergebnis unsauberer werden kann. Außerdem kehrt der Schmerz oft schlagartig und intensiver zurück, sobald die Wirkung nachlässt. Sprich unbedingt vorher mit deinem Tätowierer, bevor du eine solche Creme verwendest.


Kleine, feine Tattoos nur mit roter Tinte sind ein anhaltender Trend. Die Farbe wirkt weicher und subtiler auf der Haut als hartes Schwarz. Bedenke jedoch, dass rote Pigmente bei manchen Menschen eher zu allergischen Reaktionen führen können und im Vergleich zu Schwarz anfälliger für das Verblassen durch UV-Licht sind. Konsequenter Sonnenschutz ist hier also noch wichtiger.

- Kein Baden, Schwimmbad oder Sauna für mindestens 3-4 Wochen.
- Keine direkte Sonneneinstrahlung oder Solarium auf das frische Tattoo.
- Kein intensiver Sport, der die tätowierte Stelle stark dehnt oder zu übermäßigem Schwitzen führt.
Gib deiner Haut die Ruhe, die sie zum Heilen braucht. Geduld zahlt sich aus.


