Welche Katzenrasse ist die richtige für mich?

von Anna Müller
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Soll ein neuer Mitbewohner in Form von Katze oder Kater ins Haus geholt werden, so müssen zunächst einige grundlegende Dinge geklärt werden. Gerade der Charakter des Tieres spielt dabei eine wichtige Rolle und sollte gut zum Herrchen oder Frauchen passen, damit die Wohngemeinschaft langfristig harmonisch bleibt und alle zufrieden sind. Zudem gibt es in der Regel bestimmte Ausgangssituationen, in die der Stubentiger hineinpassen muss. Sei es das Zusammenleben mit Hunden, einer großen Familie, der längeren Abwesenheit von Menschen oder fehlendem Freigang – die Auswahl der richtigen Katzenrasse kann zumindest dabei helfen, die Suche zu vereinfachen. Grundsätzlich gelten diese typischen Charakteristika allerdings nur als grobe Empfehlung. Jede Katze hat einen einzigartigen Charakter und muss nicht zwangsläufig dem Idealbild der Rasse entsprechen.

  1. Zusammenleben mit Hunden – geeignete Rassen für die Vergesellschaftung

Grundsätzlich können Hunde und Katzen durchaus friedlich und sogar sehr freundschaftlich miteinander zusammenleben, sofern sie richtig zusammengeführt werden und keine traumatischen Erfahrungen mit der jeweils anderen Rasse gemacht haben. Problematisch ist hier vor allem die unterschiedliche Körpersprache. Das freundliche Schwanzwedeln des Hundes wird vom Stubentiger beispielsweise als Drohung verstanden, eine warnend erhobene Katzentatze stellt für den Hund hingegen eine typische Bettelgeste dar und ein entspannt hochgetragener Katzenschwanz wird vom Hund als Imponiergehabe empfunden. Es gibt also zahlreiche Situationen, in denen Missverständnisse vorprogrammiert sind. Idealerweise sollten Hund und Katze sich daher im Kindesalter kennenlernen und gemeinsam aufwachsen, sodass sie einander über die Jahre genau kennenlernen. Dennoch gibt es einige Katzenrassen, die sich für die Vergesellschaftung mit dem Hund besonders gut anbieten:

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  • Maine Coon – sie gilt als die schwerste und größte Katzenrasse der Welt und wird häufig auch als sanfter Riese bezeichnet. Maine Coons gelten als sehr unkompliziert, freundlich und ausgeglichen, dank ihres ruhigen Wesens lassen sie sich nicht so schnell durch einen neuen Mitbewohner aus der Ruhe bringen und können es dank ihres massiveren Körperbaus durchaus auch in Raufereien mit einem Hund aufnehmen.
  • Abessinier – die Abessinier sind meist sehr neugierig und mutig, sie suchen die Herausforderung und verstehen sich in der Regel sehr gut mit Hunden. Die intelligenten und sehr aktiven, verspielten Abessinier haben einen ausgeprägten Jagd- und Spieltrieb, sie sind im Alltag also keinesfalls als ruhig zu bezeichnen und können mit einem ebenfalls verspielten tierischen Spielkameraden bestens beschäftigt und unterhalten werden.
  • American Shorthair – sie ist eine angenehme Mischung, die in nahezu jeden Haushalt passt. Die American Shorthair ist nicht unbedingt extrem aktiv, aber auch nicht durchgehend gemütlich. Sie verlangt keine durchgehende Aufmerksamkeit, möchte aber auch nicht immer nur auf Distanz gehen. Mit Hunden wie auch Menschen kann sie sich sehr gut arrangieren.

Abgesehen davon ist außerdem auch die gewählte Hunderasse nicht ganz unwichtig. So  machen kleine, hektische Hunde Katzen beispielsweise eher nervös, weshalb größere Hunde mit einem ruhigen, freundlichen Wesen oft die bessere Wahl sind.

  1. Familienfreundliche Katzen – aktive und zutrauliche Spielkameraden

Tiere und Kinder sind häufig eine gute Kombination, die sich für beide Seiten auszahlt. Die Kids lernen einerseits sich um ein hilfsbedürftiges Lebewesen zu kümmern und übernehmen erste Verantwortung, die Katze freut sich andererseits über einen energiegeladenen Spielgefährten. Damit es zwischen Katze und Kind jedoch harmonisch bleibt und nicht zu Kratzern oder gar Bissen kommt, sollte nach Möglichkeit nicht unbedingt zu den temperamentvollsten Rassen gegriffen werden und auch Kindergeschrei ist für manch eine Samtpfote eher verstörend als interessant. Gerade dann, wenn beide gemeinsam aufwachsen, kann so jedoch ein unschlagbares Team entstehen.

süßes baby und kleine katze schlafen zusammen

  • Bengalkatze – schon die besondere Musterung der Bengalkatze erinnert an ein Raubtier und tatsächlich gilt die Rasse als sehr aktiv mit ausgeprägtem Jagdtrieb. Sie sind extrem sozial und lieben den Kontakt sowohl mit Menschen als auch Artgenossen, andererseits sind sie aber auch dominant und lassen sich nicht immer alles von ihrem Herrchen oder Frauchen sagen. Die Wurzeln der Bengalkatze liegen in Amerika, die Züchtung selbst ist noch relativ jung und entstand erst 1999. Dank ihres freundlichen Wesens können sie auch problemlos gehalten werden, wenn Kinder zum Haushalt gehören. Anders als viele andere Katzen liebt der Bengale übrigens das Wasser und hält sich allgemein gern am oder im Wasser auf. Trotzdem haben die Bengalen auch ihre ruhigen Momente, in denen sie gern mit ihren Menschen entspannen und Streicheleinheiten genießen. Wie die Züchterin Anja Patz in einem Interview auf Katzenkitten.com erwähnt, sind Bengalkatzen übrigens keine Freigänger, denn sie würden aufgrund ihrer wilden Abstammung ein so großes Gebiet beanspruchen und verteidigen, dass es zu Problemen mit der Nachbarschaft kommt. Über einen eingezäunten Garten freuen sie sich aber dennoch.
  • Somali-Katze – die langhaarige Somali ist mit den Abessiniern verwandt, ist sehr munter und liebt die Nähe zum Menschen. Mitunter wird sie auch als „Mini-Puma“ bezeichnet, was vor allem ihrer Fellfarbe zuzuschreiben ist. Da sie sehr offen und liebevoll mit ihren Menschen umgeht, versteht sie sich meist auch wunderbar mit Kindern, ist anhänglich und folgt ihren Zweibeinern gern auf Schritt und Tritt. In den sogenannten Flegeljahren ist die Somali gern zu Streichen aufgelegt, sie wird jedoch im Laufe der Zeit ruhiger. Zudem gilt sie als sehr neugierig, weshalb Somalis alles und jeden genau untersuchen, wenn sie die Chance dazu haben.
  • Siamkatze

Laut einfachtierisch.de ist auch die Siamkatze prädestiniert für einen großen Haushalt, sie ist ebenfalls sehr menschenbezogen und sucht sich meist eine bestimmte Bezugsperson. Da ihr Spieltrieb sehr ausgeprägt ist, benötigt sie regelmäßige Beschäftigung. Aufgrund ihres ausgeprägten Sozialverhaltens sollte sie zudem nicht allein gehalten werden, denn als Einzelkatze wird sie schnell unglücklich. Ist hingegen ein Artgenosse im Haushalt, so sind sie sehr lebhaft, gutmütig und sorgen allein schon beim Zusehen für Unterhaltung. Apropos Unterhaltung: Siamkatzen reden viel und haben eine recht laute Stimme, mit der sie den Menschen bei Bedarf auf sich aufmerksam machen. Außerdem werden sie oft mit Hunden verglichen, denn mit etwas Training laufen sie auch mit Begeisterung an der Leine.

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  1. Ideale Wohnungskatzen – diese Rassen brauchen nicht zwangsläufig Freigang

Werden Katzen nur in der Wohnung gehalten, so hat der Halter oftmals nicht die Möglichkeiten, zusätzlichen Freigang zu bieten. Mitunter werden Rassekatzen jedoch auch gestohlen oder die Verkehrssituation ist zu risikoreich, sodass die Stubentiger aus Sicherheitsgründen nur in der Wohnung gehalten werden. Grundsätzlich freut sich nahezu jede Katze über regelmäßigen Auslauf im Freien, dennoch gibt es einige Katzenrassen, die für die Wohnungshaltung besonders gut geeignet sind. Wer also nicht auf eine Katze als Mitbewohner verzichten möchte, aber aus den unterschiedlichsten Gründen keinen Freigang bieten kann, ist mit folgenden Rassen am besten beraten:

Zwei Katzen im Wohnzimmer

  • Balinesen – die Balinesen mögen es gerne ruhig und gemütlich, wünschen sich im Haushalt jedoch auch viel Aufmerksamkeit. Da es sich in der Regel um sehr gesellige Tiere handelt, sollte allerdings von einer Einzelhaltung abgesehen werden.
  • Birma – bei der Birmakatze (oft auch als „heilige Birma“ bezeichnet) handelt es sich um eine ruhige und sehr sanftmütige Katze, die sich in einem familiären Umfeld wohlfühlt. Dank ihres entspannten Charakters ist sie bestens als Wohnungskatze geeignet, jedoch sollten ihre Menschen ihr ausreichend Zeit widmen. Sie ist meist auch ohne Freigang zufrieden, solange sie ausreichend Platz zum Spielen, Toben und Klettern hat. Tatsächlich ist die Birma manchmal schon fast zu vertrauensselig, weshalb Halter genau abwägen sollten, ob ein Freigang abseits des eigenen Gartens sinnvoll ist. Zudem besitzt sie kein wärmendes Unterfell, sodass sie nicht sehr gut gegen Wind, Wetter und Kälte gewappnet ist.

tolle birmakatze mit blauen augen

  • Karthäuser – bei den Karthäusern handelt es sich um eine französische Rassekatze, die als sehr intelligent gilt. Manchmal wird sie auch als Hund-Katze bezeichnet, denn sie beherrscht und liebt das Apportieren. Da sie keinen übermäßigen Bewegungsdrang verspürt, eignet sie sich als gute Wohnungskatze. Sollte sie doch einmal die Möglichkeit zum Freigang erhalten, so hält sie sich aber auch gern im Garten auf, was aufgrund ihres robusten Körperbaus und dem dichten Fall ganzjährig unproblematisch ist.
  1. Katze alleine Zuhause lassen – selbständige Rassen

Katzen sind auch deshalb als Haustiere sehr beliebt, weil sie anders als der Hund deutlich selbständiger sind und nicht durchgehend die Aufmerksamkeit ihres Menschen einfordern. Das hat den Vorteil, dass die Samtpfoten sich durchaus auch ein paar Stunden am Tag alleine beschäftigen und so beispielsweise ideal in das Arbeitsleben integriert werden können. Dabei jedoch ganz wichtig: auch Katzen, die gern ihre Ruhe haben, sollten auf einen Katzenfreund im Haushalt nicht verzichten müssen. Für eine artgerechte Haltung ist es daher unbedingt zu empfehlen, mindestens zwei Katzen im Haushalt zu halten – denn auch der freundlichste Mensch kann niemals einen echten Artgenossen ersetzen. Abgesehen davon sollten ausreichend Möglichkeiten zur Beschäftigung gegeben sein, damit die Stunden ohne Menschen nicht zu langweilig werden. Gut alleine sein können unter anderem folgende Rassen:

schöne katze - allein zu hause gelassen

  • Europäisch Kurzhaar – die Europäisch Kurzhaar ist eine klassische Wohnungskatze, die sehr unabhängig leben kann, aber auch verspielt und intelligent ist. Bekannt ist sie auch für ihre gute Gesundheit, denn sie ist robust wie kaum eine andere Rasse. Gerade weil sie viel Wert auf ihre Selbständigkeit legt, benötigt sie jedoch auch ihren Freiraum. Optimal wäre daher Freigang, ansonsten sollte die Wohnung aber zumindest ausreichend groß sein.
  • York Chocolate – bei der York Chocolate handelt es sich um eine weniger bekannte Rasse, sie stammt aus Amerika und zeichnet sich durch ihre elegante Statur, das halblange Fell und die dunkle Farbe aus. Grundsätzlich ist sie sehr anhänglich und treu gegenüber ihrem Menschen, bei Fremden braucht sie hingegen ausreichend Zeit, um Vertrauen zu fassen. Hat sie sich gut eingelebt, so ist sie jedoch sehr entspannt und gelassen. Sie kann sich sehr gut alleine beschäftigen, wobei sie aber nicht dazu neigt, im Eifer des Gefechts die Wohnung zu demolieren.
Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.