Harz für Insider: Mein ehrlicher Guide für dein perfektes Abenteuer
Entdecken Sie den Harz: Ein Ort voller Geheimnisse, magischer Legenden und unvergesslicher Abenteuer wartet auf Sie!
„Die Berge flüstern Geschichten, die nur die Mutigen hören können.“ Ein Zitat von einem unbekannten Reisenden, der sich in die geheimnisvollen Wälder des Harzes wagte. Hier, wo Hexenlegenden und Naturwunder aufeinandertreffen, entfaltet sich ein Abenteuer, das nicht nur die Sinne beflügelt, sondern auch die Seele berührt. Der Harz ist mehr als nur ein Reiseziel – er ist ein Erlebnis, das darauf wartet, entdeckt zu werden.
Ich streife schon seit Jahrzehnten durch den Harz. Als junger Kerl mit meinem Vater, später in der Ausbildung im Forst und heute als erfahrener Hase, der jungen Leuten die Natur zeigt. Ich hab den Harz bei 30 Grad im Schatten erlebt und bei Schneestürmen, die dir das Gesicht peitschen. Ich kenne das Knacken im Unterholz und die unglaubliche Stille auf den Hochflächen in der Nacht. Und genau deshalb schreibe ich das hier – nicht als Werbe-Blabla, sondern als ehrlicher Ratgeber von jemandem, der diesen Flecken Erde wirklich liebt.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Diese Lockangebote mit „Harz für 300 Euro“ oder „Luxus-Trip für 2000 Euro“ gehen mir auf die Nerven. Ein guter Urlaub hängt doch nicht am Preisschild, sondern am Erlebnis. Man kann mit ganz wenig Geld eine unvergessliche Zeit haben und man kann ein Vermögen ausgeben und den wahren Harz komplett verpassen. Mein Ziel ist, dir zu zeigen, wie du das Beste aus deiner Zeit hier machst. Mit Tipps, die du nicht googeln kannst, und Warnungen, die aus Erfahrung kommen.
Vergiss die Klischees. Der Harz ist so viel mehr als Hexenfiguren im Souvenirladen. Er ist raue Erdgeschichte, ein Denkmal harter Arbeit und ein Ort, an dem die Natur uns jeden Tag ihre Kraft zeigt. Komm mit, ich zeig’s dir.
Die Basics verstehen: Was den Harz wirklich ausmacht
Fels und Boden: Warum deine Schuhe das Wichtigste sind
Man kann nicht über den Harz reden, ohne über Steine zu reden. Klingt langweilig, ist aber entscheidend für jeden deiner Schritte. Der Oberharz, also die Gegend um den Brocken, ist vor allem Granit. Hart, kantig, uneben. Wege wie der Aufstieg von Schierke sind oft reine Geröllpisten. Wer hier mit Turnschuhen auftaucht, riskiert nicht nur nasse Füße, sondern auch einen verstauchten Knöchel.
Ein Muss sind knöchelhohe Wanderschuhe mit einer festen Sohle. Rechne mal mit 120 bis 200 Euro für ein gutes Paar. Das ist eine Stange Geld, ja, aber es ist deine Versicherung gegen eine ruinierte Tour. Weiter östlich findest du oft Schiefer. Der ist weicher, die Wege sind sanfter. Aber Achtung! Wenn Schiefer nass wird, verwandelt er sich in eine spiegelglatte Rutschbahn. Eine griffige Profilsohle, zum Beispiel von Vibram, ist hier Gold wert.
Das Wetter: Der Brocken macht seine eigenen Regeln
Das Harzer Wetter ist unberechenbar, und der Brocken ist der Chef im Ring. Er ist zwar kein Alpengipfel, hat aber ein Klima wie einer. Er ist die erste große Hürde für Wolken vom Atlantik, was zu über 300 Nebeltagen im Jahr führt. Ich hab’s oft genug erlebt: Unten in Wernigerode scheint die Sonne, du schwitzt bei 20 Grad. Oben auf dem Gipfel hat es 5 Grad, der Wind pfeift dir um die Ohren und du siehst keine zehn Meter weit.
Ich erinnere mich an einen Herbsttag, an dem ich dachte, die Handschuhe im Rucksack wären übertrieben… Pustekuchen. Nach einer Stunde auf dem Brocken bei eisigem Wind hätte ich ein Vermögen für sie gegeben. Die Zwiebeltechnik ist hier keine Modeerscheinung, sondern überlebenswichtig. Mehrere dünne Schichten, eine wind- und wasserdichte Jacke im Rucksack (ja, auch im Hochsommer!) und eine Mütze sind Pflicht.
Wald im Wandel: Was ist mit den toten Bäumen los?
Wer heute durch den Harz wandert, erschrickt oft. Große Flächen mit abgestorbenen Fichten. Viele reden vom „Waldsterben“. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Ja, der Borkenkäfer hatte leichtes Spiel mit den Fichten-Monokulturen, die hier für schnelles Holz gepflanzt wurden. Die trockenen Sommer haben den Rest erledigt.
Aber schau mal genauer hin, besonders im Nationalpark. Hier lässt man die Natur einfach machen. Das Totholz bleibt liegen und ist ein Paradies für Insekten, Pilze und den Nährboden für die nächste Generation. Zwischen den kahlen Stämmen wachsen schon junge Buchen, Ebereschen und Ahornbäume. Du wanderst also nicht durch einen toten Wald, sondern durch die Kinderstube eines neuen, viel stärkeren Mischwaldes. Das live zu sehen, ist echt faszinierend.
Die Unterkunft: Wo du dein Lager aufschlägst
Bevor wir über Zimmerpreise reden, eine kleine Orientierungshilfe, die dir bei der Planung hilft:
- Für Kultur-Fans und Stadtbummler: Such dir was in den wunderschönen Altstädten von Quedlinburg oder Goslar. Fachwerk-Idylle pur!
- Für Wander-Freaks, die Ruhe suchen: Kleinere Orte wie Altenau oder Sankt Andreasberg sind perfekt. Direkt am Berg, weniger Trubel.
- Für Familien mit Action-Bedarf: Orte wie Hahnenklee (mit Bocksberg) oder Schierke bieten eine gute Mischung aus Natur und Angeboten für Kinder.
Pensionen und Gasthöfe: Das ist meine klare Empfehlung für das authentische Harz-Gefühl. Hier bekommst du für 40 bis 70 Euro pro Nacht (Doppelzimmer mit Frühstück) nicht nur ein Bett, sondern auch den direkten Draht zu den Locals. Die Wirtin kennt die geheimen Pfade und der Wirt den besten Schnaps.
Ferienwohnungen: Ideal für Familien oder Gruppen. Ihr könnt euch selbst versorgen und spart so richtig Geld beim Essen. Achtet auf die Lage und lest die Bewertungen. Eine FeWo gibt’s ab 60 Euro, für was Schickes in Top-Lage können es auch mal 120 Euro pro Nacht sein.
Wanderheime und Jugendherbergen: Die Low-Budget-Option. Einfach, sauber und unschlagbar günstig (oft nur 20-30 Euro). Hier triffst du Gleichgesinnte und tauschst abends am Tisch die besten Tourentipps aus. Perfekt für Weitwanderer.
Wellnesshotels: Klar gibt’s die auch. Nach einer harten Tour in die Sauna? Großartig. Aber sei dir bewusst, dass du hier schnell den Anschluss zur Region verlierst. Ein solches Hotel könnte überall stehen. Es ist eine Frage der Priorität.
Unterwegs im Harz: Die besten Wege und Touren
Wandern: Die Seele des Harzes
Das Wegenetz ist top, aber nicht jeder Weg ist für jeden gemacht.
Für Einsteiger und Familien: Der Liebesbankweg bei Hahnenklee ist super. Zertifiziert, kaum Steigungen, etwa 7 km lang und an vielen Stellen sogar kinderwagentauglich. Oder eine Runde um den Oderteich – flach, historisch und wunderschön. Plan dafür mal 2 bis 3 Stunden ein. Kleiner Tipp für die Motivation der Kids: Eine „Schatzkarte“ malen und Gummibärchen als Belohnung für erreichte Etappen wirken Wunder!
Für erfahrene Wanderer: Suchst du die Herausforderung? Der Harzer-Hexen-Stieg ist der Klassiker. Mein persönlicher Favorit für Trittsichere ist aber das Bodetal, der „Grand Canyon des Harzes“. Der Pfad ist schmal, steinig und oft direkt an der Kante. Schwindelfreiheit ist hier Pflicht!
Die Brockenbesteigung – dein Weg zum Gipfel: Es gibt viele Wege hoch, aber nicht alle sind gleich gut. Hier eine ehrliche Einordnung:
- Der Bequeme (und Langweilige): Die asphaltierte Brockenstraße ab Schierke. Kann man machen, ist aber eher ein Spaziergang an einer Straße.
- Der Klassiker für Genießer: Der Goetheweg ab Torfhaus. Etwa 8 km (eine Strecke), fantastische Ausblicke und für jeden mit normaler Fitness gut machbar.
- Die echte Herausforderung: Der Teufelsstieg ab Elend. Das ist eine richtige Bergtour. Steil, anspruchsvoll und nur was für Leute mit Kondition. Plan dafür einen ganzen Tag ein.
Die Brockenbahn: Mehr als nur Nostalgie
Eine Fahrt mit der Dampflok zum Gipfel ist ein Erlebnis, keine Frage. Der Geruch, das Stampfen – Gänsehaut! Aber es ist auch teuer, eine Hin- und Rückfahrt kostet schnell über 50 Euro pro Person. Mein Profi-Tipp: Kombinieren! Fahrt nur eine Strecke mit der Bahn hoch. Genießt die Aussicht. Und wandert dann gemütlich wieder runter. Das spart Geld, ihr habt beides erlebt und entgeht dem Gedränge im Zug bei der Talfahrt. Übrigens: Die Selketalbahn ist günstiger und führt durch eine mindestens genauso schöne, wildromantische Landschaft.
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Meine besten Profi-Tipps (die dir wirklich was bringen)
Was tun bei Regen und Menschenmassen?
Ein guter Plan hat immer einen Plan B. Wenn das Wetter nicht mitspielt, besucht eines der Bergwerke, die Tropfsteinhöhlen bei Rübeland oder verbringt einen Tag in einer Therme (z.B. in Bad Harzburg). Gegen die Menschenmassen an den Hotspots (Brocken, Thale) hilft nur eins: früh aufstehen oder antizyklisch unterwegs sein. Die Magie des Waldes erlebst du sowieso am besten zwischen 7 und 9 Uhr morgens.
Profi-Tipp zum Parken: Spart euch die Nerven und das Geld für die überfüllten Hotspot-Parkplätze. Oft gibt es eine Ortschaft weiter kostenlose Parkmöglichkeiten, und mit dem HATIX-Ticket kommt ihr super easy und gratis zum Startpunkt eurer Tour.
Geld sparen wie ein Fuchs: Das HATIX-Ticket
Das ist der beste Spar-Tipp überhaupt, und kaum jemand nutzt ihn richtig! Wenn du in einem der teilnehmenden Orte übernachtest und Kurtaxe zahlst, hast du Anspruch auf das Harzer Urlaubsticket (HATIX). Damit fährst du im gesamten Busnetz der Region kostenlos. Und so geht’s: Frag deinen Vermieter beim Check-in aktiv danach! Oft ist es ein Abschnitt auf deiner Gästekarte. Lade dir dann die INSA-App für die Fahrpläne aufs Handy. So kannst du Hinfahrten zu Wanderungen machen und von einem anderen Punkt wieder zurück – genial!
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Essen und Trinken: Ehrlich und deftig
Die Harzer Küche ist bodenständig. Probier mal eine „Harzer Vesper“. Und wenn du richtig gute, lokale Wurst dafür willst: Geh in die kleinen Fleischereien in den Dörfern, nicht in den Supermarkt. Da schmeckt man den Unterschied. Der berühmte Harzer Käse ist übrigens ein Sauermilchkäse – sehr intensiv, man muss ihn mögen, aber er ist authentisch!
Sicherheit: Nimm das hier bitte ernst!
Zum Schluss noch ein paar ernste Worte. Die Natur ist wunderschön, aber sie verzeiht keine Dummheiten. Deine Sicherheit ist das Wichtigste.
Was wirklich in den Rucksack gehört (ohne Ausreden):
- Feste, knöchelhohe Wanderschuhe (hatten wir schon, ist aber wichtig!)
- Wind- und wasserdichte Jacke
- Eine wärmende Schicht (Fleece oder Pulli)
- Mütze und Handschuhe (ja, immer!)
- Mindestens 1,5 Liter Wasser und energiereiche Snacks
- Ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflaster
- Eine aufgeladene Powerbank für dein Handy
- Eine Rettungsdecke (wiegt nichts, kann Leben retten)
Bleib auf den markierten Wegen, nimm deinen Müll wieder mit und füttere keine Wildtiere. Das sind einfache Regeln des Respekts. Und noch was: Such dich nach jeder Wanderung gründlich nach Zecken ab. Der Harz ist Risikogebiet für Borreliose und FSME. Sprich am besten vor der Reise mal mit deinem Arzt.
All diese Ratschläge kommen aus jahrelanger Erfahrung, aber jede Tour machst du natürlich auf eigene Verantwortung. Die Bedingungen können sich schnell ändern. Wenn du dir unsicher bist, frag in der Tourist-Info nach oder buche einen geführten Guide. Der Harz ist kein Freizeitpark. Aber wer ihn mit Respekt und guter Vorbereitung besucht, wird Erlebnisse mit nach Hause nehmen, die man mit keinem Geld der Welt kaufen kann.
Bildergalerie
Der Zwiebellook – mehr als nur eine Floskel. Im Harz bedeutet das: Ein feuchtigkeitsableitendes Shirt direkt auf der Haut (z.B. aus Merinowolle), darüber ein Fleece (wie ein klassischer Patagonia R2) und als Außenschicht eine wind- und wasserdichte Jacke. So bist du auf den schweißtreibenden Anstieg, den windigen Gipfel und den plötzlichen Regenschauer im Tal vorbereitet. Nichts ist schlimmer als ein nassgeschwitztes Baumwoll-T-Shirt, das dir auf dem Brocken die Wärme aus dem Körper saugt.
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Der Brocken verzeichnete im Jahr 1954 an 330 Tagen Nebel – ein europäischer Rekord, der bis heute für Mittelgebirge gilt.
Was bedeutet das für dich? Verlasse dich niemals auf die gute Sicht im Tal. Pack immer ein GPS-Gerät oder eine App wie Komoot mit Offline-Karten ein. Wenn der Nebel kommt, kommt er schnell und erstickt jede Orientierung. Die Sichtweite kann binnen Minuten auf unter 20 Meter fallen.
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Der größte Anfängerfehler: Die Distanzen unterschätzen. 15 Kilometer im flachen Land sind ein Spaziergang. 15 Kilometer im Harz, zum Beispiel auf dem Teufelsstieg, bedeuten ständiges Auf und Ab, unebene Pfade und können locker 5-6 Stunden dauern. Plane deine Touren lieber konservativ und genieße die Pausen, anstatt am Ende gegen die Dämmerung anrennen zu müssen.
- Sammeltrieb und Gipfelstolz in einem.
- Motiviert Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
- Führt dich an Orte, die du sonst nie finden würdest.
Das Geheimnis? Die Harzer Wandernadel! Mit 222 Stempelstellen im gesamten Harz ist dieses kleine grüne Heftchen der beste Vorwand, um die entlegensten Winkel zu erkunden. Vom einfachen Spaziergang bis zur anspruchsvollen Tagestour ist für jeden Stempel etwas dabei.
Lohnt sich die HarzCard wirklich?
Das kommt drauf an. Wenn du planst, innerhalb von 48 Stunden oder 4 Tagen mehrere der großen Attraktionen wie die Baumwipfelpfade, die Rübeländer Tropfsteinhöhlen und diverse Seilbahnen zu besuchen, kann sie sich absolut rechnen. Für reine Wanderer, die nur die Natur genießen wollen, ist sie oft zu teuer. Rechne vorher genau durch, welche Eintritte du wirklich nutzen würdest. Manchmal ist der Einzelkauf günstiger.
„Die nackten Felsen, mit Moos und Tannen bewachsen, die tiefen Schluchten, worin die wilden Waldbäche schäumen und stürzen – das alles hat einen eigenen, furchtbar wohltätigen Charakter.“ – Heinrich Heine, Die Harzreise (1826)
Ein oft übersehener, aber entscheidender Ausrüstungsgegenstand: Trekkingstöcke. Gerade auf den steilen, gerölligen Abstiegen vom Brocken oder den Wurmberg entlasten sie deine Knie enorm. Modelle von Marken wie Leki oder Black Diamond sind eine Investition, für die dir deine Gelenke am Abend danken werden. Sie geben dir auf rutschigem Schieferboden oder nassem Laub den entscheidenden Halt.
Papierkarte: Unabhängig von Akku und Netzempfang, bietet den besten Überblick über das große Ganze. Eine gute Wahl sind die reiß- und wasserfesten Karten von Publicpress.
Wander-App (z.B. Komoot): Perfekt für die genaue Navigation am Wegpunkt, zur Aufzeichnung der Tour und zum Entdecken von Routenvorschlägen. Aber: Der Akkuverbrauch ist hoch.
Die beste Lösung ist die Kombination aus beidem. Die App für den Weg, die Karte als Backup und für die große Planung am Abend.
In deinem Rucksack sollte mehr sein als nur Wasser. Für den Notfall gehören hinein:
- Eine Rettungsdecke (wiegt nichts, kann Leben retten)
- Blasenpflaster (Compeed ist der Klassiker)
- Desinfektionsspray und ein paar Pflaster
- Eine Zeckenzange oder -karte
- Eine aufgeladene Powerbank fürs Handy
Der Geschmack des Harzes: Klar, Windbeutel und Harzer Roller kennt jeder. Aber probier mal eine echte Harzer Schmorwurst in einer Waldgaststätte wie dem Molkenhaus bei Bad Harzburg. Oder halte an einem der vielen Forellenteiche an und kauf dir eine frisch geräucherte Forelle direkt vom Erzeuger. Das ist der authentische Geschmack, der nach einer langen Wanderung unbezahlbar ist.
Das leise Knistern trockener Fichtennadeln unter den Stiefeln. Das ferne Pfeifen der Brockenbahn, das durch die Täler hallt. Das plötzliche, ohrenbetäubende Schweigen, wenn du aus einem dichten Waldstück auf eine weite Hochfläche trittst. Der Harz ist auch ein akustisches Erlebnis. Nimm dir die Zeit, einfach mal stehenzubleiben und nur zu lauschen.
Über 1.000 Kilometer Schienennetz, betrieben mit Dampf. Das ist kein Museum, das ist die Harzer Schmalspurbahn (HSB).
Die Fahrt auf den Brocken ist ein teures, aber unvergessliches Erlebnis. Ein Tipp für Sparfüchse: Wandere von Schierke bis zur Station Eckerloch und fahre nur das letzte, steilste Stück. Oder nutze die Züge im Selketal – dort sind die Fahrten günstiger und die Landschaft ist genauso zauberhaft und deutlich weniger überlaufen.
Was, wenn ich einem Wildschwein begegne?
Keine Panik. In 99% der Fälle haben die Tiere mehr Angst vor dir als du vor ihnen. Bleib ruhig stehen, sprich laut und bestimmt, und zieh dich langsam zurück. Komme niemals zwischen eine Bache (Muttertier) und ihre Frischlinge. Und die wichtigste Regel, die immer gilt: Füttere niemals Wildtiere!
- Der Borkenkäfer hat ganze Arbeit geleistet.
- Einst grüne Hänge sind nun von abgestorbenen Fichten geprägt.
Das ist kein trauriger Anblick, sondern ein faszinierender Wandel. Der Waldumbau ist in vollem Gange. Wo die Fichtenmonokulturen verschwinden, wächst ein neuer, vielfältiger Mischwald heran. Du wanderst also nicht durch einen toten Wald, sondern erlebst live die kraftvolle Erneuerung der Natur. Eine einmalige Chance.
Wichtig für deine Sicherheit: Dein Handy ist dein wichtigstes Werkzeug, aber verlasse dich nicht darauf. In vielen Harzer Tälern gibt es absolut keinen Handyempfang. Lade Karten vorher herunter und sag immer jemandem Bescheid, welche Route du planst und wann du ungefähr zurück sein willst. Eine kleine Powerbank im Rucksack ist Pflicht.
Die Titan RT Hängebrücke an der Rappbodetalsperre ist beeindruckend, aber oft überlaufen. Suchst du eine ruhigere Alternative mit genauso viel Nervenkitzel? Versuch dich am Baumwipfelpfad in Bad Harzburg mit seiner gläsernen Aussichtsplattform oder erkunde die weniger bekannten, aber faszinierenden Ruinen der Burg Anhalt oder der Königsburg.
Das Grüne Band, die ehemalige innerdeutsche Grenze, ist heute Deutschlands längstes Biotop.
Im Harz kannst du auf weiten Strecken diesem historischen Streifen folgen. Wandernd auf dem Kolonnenweg bei Braunlage spürst du die absurde Stille eines Ortes, der einst von Wachtürmen und Stacheldraht geprägt war. Es ist eine Tour, die Naturerlebnis und deutsche Geschichte auf einzigartige Weise verbindet.
Lebhaftes Wernigerode: Perfekt, wenn du abends die Auswahl zwischen Restaurants und Bars haben möchtest und das bunte Fachwerk liebst.
Ruhiges Sankt Andreasberg: Ideal, wenn du nach der Wanderung absolute Stille und einen klaren Sternenhimmel suchst. Die Infrastruktur ist kleiner, die Natur dafür direkt vor der Haustür.
Beide Orte haben ihren Charme, aber sie bieten völlig unterschiedliche Urlaubserlebnisse. Entscheide, was dir nach einem Tag in den Bergen wichtiger ist.
Vergiss die großen, bekannten Wege für einen Tag. Probier mal diese Alternativen:
- Der Liebesbankweg bei Hahnenklee: Ein liebevoll gestalteter, einfacher Rundweg, perfekt für einen entspannten Tag.
- Das Ilsetal von Ilsenburg zum Brocken: Gilt als der schönste Aufstieg, folgt dem wilden Fluss Ilse durch eine märchenhafte Schlucht.
- Die Wanderung zur Wolfswarte: Einer der besten, aber weniger bekannten Aussichtspunkte im Westharz mit 360°-Panorama.
„Als alter Harzer Retter kann ich nur sagen: Die meisten Einsätze haben wir nicht bei Stürzen, sondern wegen Erschöpfung und Orientierungsverlust. Die Leute packen sich den Tag zu voll.“ – Fiktives Zitat, das die Realität widerspiegelt.
Kann ich das Wasser aus den Bächen trinken?
Generell: Nein. Auch wenn das Wasser klar und kalt aussieht, kann es durch Tiere oder Sickerwasser aus alten Bergwerksstollen verunreinigt sein. Das Risiko einer Magen-Darm-Erkrankung willst du im Urlaub nicht eingehen. Packe immer genug Wasser ein (mindestens 1,5 Liter pro Person für eine Tagestour) oder nutze einen Wasserfilter wie den Sawyer Squeeze, wenn du auf Nummer sicher gehen willst.
Die Zecke – das einzige Tier, vor dem du wirklich Respekt haben solltest. Der Harz ist FSME-Risikogebiet. Das bedeutet: Lange Hosen tragen, auch wenn es warm ist. Nach jeder Wanderung den ganzen Körper gründlich absuchen, besonders Kniekehlen, Achseln und den Haaransatz. Eine Zeckenzange gehört in jedes Erste-Hilfe-Set.
- Du erlebst den Wald in magischem Licht.
- Du hast die beliebten Wege für dich allein.
- Du bist vor der Mittagshitze oder den Nachmittagsschauern zurück.
Das Geheimnis? Steh früh auf. Wer um 7 Uhr morgens am Wanderparkplatz steht, erlebt den Harz von seiner besten Seite. Der Sonnenaufgang über den nebligen Tälern ist eine Belohnung, die kein Langschläfer je zu sehen bekommt.
Der Harz ist nicht nur Wandern. Miete dir an einem sonnigen Tag ein E-Gravelbike in Clausthal-Zellerfeld und erkunde das Oberharzer Wasserregal. Die breiten Forstwege entlang der historischen Gräben und Teiche sind perfekt dafür geeignet. Du kommst schnell voran, siehst viel von der Landschaft und erlebst die Montangeschichte aus einer ganz neuen Perspektive.
Umarme das, was andere als „schlechtes Wetter“ bezeichnen. Ein nebliger Tag im Harz ist kein verlorener Tag. Es ist der Tag, an dem die Wälder am geheimnisvollsten sind, die Geräusche gedämpft werden und du das Gefühl hast, die Welt für dich allein zu haben. Mit der richtigen Kleidung ist eine Wanderung im Nieselregen oft intensiver und unvergesslicher als bei strahlendem Sonnenschein.
