Nostril-Piercing: Alles, was du WIRKLICH wissen musst, bevor du ins Studio gehst
Nasenpiercings haben eine Geschichte, die bis in die Antike reicht. Entdecke, wie dieser Klassiker zum modischen Statement wurde!
„Würde ich mich je trauen, meine Nase durchstechen zu lassen?“ fragte Cleopatra einst, während sie an ihrem goldenen Nasenring spielte. Ein Nostril Piercing ist weit mehr als ein einfacher Schmuck – es ist ein kulturelles Erbe, das Geschichten erzählt und Identitäten formt. Von den Straßen Indiens bis hin zu den Bühnen der westlichen Welt, die Faszination für Nasenpiercings hat Generationen überdauert. Tauche ein in die Welt des Nostril Piercings und entdecke seine Bedeutung, Pflege und die aufregendsten Styles!
Über die Jahre habe ich wirklich unzählige Nasenpiercings gesehen und gestochen. Trends kommen und gehen, aber der kleine Stecker oder Ring im Nasenflügel? Ein absoluter Klassiker. Oft ist es das erste Piercing, das man sich nach den Ohrlöchern zutraut. Aber genau weil es so alltäglich scheint, gibt es unglaublich viele Mythen und gefährliches Halbwissen da draußen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Basis für alles: Warum die Platzierung so verdammt wichtig ist
- Werkzeug & Material: Nadel statt Pistole – keine Diskussion!
- Im Studio: Worauf du achten solltest
- Die Heilung: Ein Marathon, kein Sprint (mit praktischen Alltags-Tipps!)
- Hilfe, ein Knubbel! Was tun, wenn Probleme auftauchen?
- Und was, wenn es mir doch nicht gefällt?
- Die Kosten: Warum Geiz hier absolut nicht geil ist
- Ein paar letzte Gedanken…
- Bildergalerie
Ganz ehrlich? Viele unterschätzen, dass das hier ein echter Eingriff in den Körper ist. Ich habe alles erlebt – von blitzsauber verheilten Schmuckstücken bis zu üblen Entzündungen und Narben, weil an der falschen Stelle gespart oder gepfuscht wurde. Mein Ziel ist es, dir ehrliches Wissen aus der Praxis mitzugeben, damit du eine sichere Entscheidung für deinen Körper triffst und jahrelang Freude an deinem Piercing hast.
Die Basis für alles: Warum die Platzierung so verdammt wichtig ist
Bevor die Nadel auch nur in die Nähe deiner Haut kommt, passiert der wichtigste Schritt überhaupt: das Anzeichnen. Ein Laie denkt vielleicht, man sticht einfach irgendwo in den Nasenflügel. Großer Fehler. Jede Nase ist anders, und als Profi suche ich immer nach dem sogenannten „Sweet Spot“.

Dieser Punkt liegt meistens in der natürlichen Falte deines Nasenflügels. Dort ist das Gewebe oft etwas dünner, was die Heilung erleichtert und den Stich weniger schmerzhaft macht. Viel wichtiger ist aber, was die Platzierung für die Zukunft bedeutet. Setze ich das Piercing zu hoch, wird ein Ring später nie schön anliegen, sondern komisch abstehen. Setze ich es zu tief, wirkt es schnell unharmonisch und ist beim Naseputzen ständig im Weg.
Ein guter Piercer nimmt sich für diesen Schritt Zeit, schaut sich deine Nase von allen Seiten an und fragt dich, was für Schmuck du später tragen möchtest. Ein kleiner, dezenter Stecker braucht eine andere Position als ein Ring, der bündig anliegen soll. Du musst mit dem markierten Punkt 100 % happy sein, bevor es losgeht. Wer hier hetzt, macht Fehler.
Ach ja, und was ist mit Brillen? Ein super wichtiger Punkt! Wenn du Brillenträger bist, sag das unbedingt vorher. Ein Profi wird die Platzierung so wählen, dass dein Brillengestell nicht ständig auf das frische Piercing drückt oder daran hängen bleibt. Das kann sonst die Heilung zur Qual machen.

Werkzeug & Material: Nadel statt Pistole – keine Diskussion!
Hier gibt es absolut nichts zu diskutieren. Ein Nasenpiercing wird IMMER mit einer sterilen, hohlen Einwegnadel gestochen. Niemals, unter gar keinen Umständen, mit einer Piercingpistole. Ich muss das so deutlich sagen, weil es leider immer noch Juweliere oder ungeschulte Leute gibt, die diese Dinger benutzen.
Warum die Nadel die einzige richtige Wahl ist, ist eigentlich ganz einfach:
- Präzision pur: Mit einer Nadel kann der Piercer den Winkel exakt bestimmen und das Gewebe sauber durchtrennen. Ein sauberer Schnitt heilt am besten.
- Keine Gewebetrümmer: Eine Pistole ist brutale Gewalt. Sie schießt einen stumpfen Stecker durch deine Haut und zertrümmert dabei das Knorpelgewebe. Die Folge? Massive Schwellungen, eine ewig lange Heilung und ein hohes Risiko für Komplikationen.
- Sauberkeit ist alles: Eine Piercingnadel ist einzeln steril verpackt und wird vor deinen Augen geöffnet. Eine Pistole aus Plastik kann man gar nicht richtig sterilisieren. Da können sich Blutreste festsetzen und Krankheiten übertragen. Finger weg!
Genauso wichtig ist das Material deines Erstschmucks. Dein Körper hat monatelang direkten Kontakt damit. Billiger „Chirurgenstahl“ ist oft keine gute Idee, da der Begriff nicht geschützt ist und Nickel enthalten kann – der Allergieauslöser Nummer eins.

Für den Anfang sind nur zwei Materialien wirklich top:
- Implant grade Titan (ASTM F136): Das ist der Goldstandard. Absolut nickelfrei, federleicht und super verträglich. Aus dem Zeug werden auch medizinische Implantate wie Hüftgelenke gemacht.
- Nickelfreies Echtgold (14k oder 18k): Wenn du unbedingt einen Goldton möchtest, dann nur hochwertiges, nickelfreies Echtgold. Aber Achtung: Vergoldeter Schmuck ist ein No-Go für ein frisches Piercing, weil die dünne Goldschicht abplatzen und für Ärger sorgen kann.
Als Erstschmuck ist ein kleiner Stecker mit einer flachen Platte auf der Innenseite (ein sogenannter Labret-Stecker) die beste Wahl. Die flache Platte liegt innen schön an und reizt nicht. Ein Ring als Erstschmuck ist ein klassischer Anfängerfehler. Durch die ständige Bewegung reizt er den Stichkanal und führt oft zu unschönen Knubbeln, dem sogenannten Wildfleisch.
Im Studio: Worauf du achten solltest
Ein professioneller Ablauf schafft Vertrauen. Schau genau hin, ob dein Studio diese Punkte erfüllt:
Es sollte immer mit einem ausführlichen Gespräch losgehen, in dem du über Risiken und die Heilung aufgeklärt wirst und eine Einverständniserklärung ausfüllst. Der Piercer sollte seine Hände und deinen Nasenflügel gründlich desinfizieren und frische Handschuhe anziehen. Ganz wichtig: Er muss die sterile Verpackung der Nadel und des Schmucks direkt vor deinen Augen öffnen. Wenn du das nicht siehst, ist das eine rote Flagge! Der Stich selbst ist dann eine Sache von Sekunden. Tief ein- und langsam ausatmen hilft enorm. Auf einer Schmerzskala von 1-10 würden die meisten den Moment des Stichs als eine schnelle 6 beschreiben, die aber sofort wieder auf eine 2 runtergeht. Ein leichtes Tränen im Auge auf der gleichen Seite ist übrigens eine total normale Nervenreaktion. Danach sollte dir die Pflege nochmal ganz genau erklärt werden. Ein guter Piercer lässt dich nach dem Stechen nicht allein.

Die Heilung eines Nostril-Piercings dauert länger, als die meisten erwarten. Die erste Phase dauert etwa 3 Monate, aber bis der Stichkanal komplett stabil und ausgereift ist, können gut und gerne 6 bis 12 Monate vergehen. Geduld ist hier alles.
Am Anfang wird die Stelle gerötet und geschwollen sein – völlig normal. Dein Piercer setzt deshalb einen etwas längeren Erstschmuck ein. Nach ca. 4 bis 8 Wochen, wenn die Schwellung weg ist, kommt ein entscheidender Schritt: das Downsizing. Du gehst wieder ins Studio und lässt den langen Stab gegen einen kürzeren, passgenauen austauschen. Das ist super wichtig, damit das Piercing nicht hängen bleibt und in Ruhe weiterheilen kann.
Gut zu wissen: Der Tausch selbst ist bei guten Studios oft eine Serviceleistung, die im Preis inbegriffen ist. Für das neue, kürzere Schmuckstück aus Titan musst du aber meist extra zahlen, rechne hier mit etwa 15 bis 30 Euro.

Die richtige Pflege: Weniger ist mehr!
Vergiss Hausmittel wie Teebaumöl oder Kamillentee. Die moderne Pflege ist super simpel: Lass das Piercing so gut es geht in Ruhe (Leave It The Hell Alone). Das heißt: Zweimal täglich mit steriler Kochsalzlösung (gibt’s als Spray in der Apotheke oder im Studio) einsprühen, kurz einwirken lassen und mit einer fusselfreien Kompresse vorsichtig trockentupfen. FINGER WEG! Nicht drehen, nicht spielen, nicht anfassen.
Deine kleine Einkaufsliste für die ersten Wochen:
- Sterile Kochsalzlösung als Spray (z. B. von NeilMed oder H2Ocean)
- Fusselfreie Kompressen (wichtig: keine Wattepads, die fusseln!)
Rechne hier mal mit Ausgaben um die 15 bis 20 Euro für deine Erstausstattung.
Mini-Tutorial: Naseputzen bei Erkältung
Eine laufende Nase ist der Horror für ein frisches Piercing. So geht’s richtig: Halte das nicht gepiercte Nasenloch zu. Atme sanft durch das gepiercte Nasenloch aus (nicht schnäuzen!). Danach tupfst du den Bereich um das Piercing vorsichtig mit einer Kompresse und Kochsalzlösung sauber.

Der ultimative Schlaf-Hack für Seitenschläfer:
Bist du Seitenschläfer? Dann besorg dir ein Reise-Nackenhörnchen! Leg es flach auf dein Kissen und bette dein Ohr in das Loch. So schwebt deine Nase frei in der Luft und kommt nicht unter Druck. Ein echter Game-Changer!
Hilfe, ein Knubbel! Was tun, wenn Probleme auftauchen?
Fast jeder mit einem Knorpelpiercing kennt ihn: den gefürchteten „Knubbel“. In 99 % der Fälle ist das eine harmlose Irritationsbeule, die entsteht, weil das Piercing gereizt wurde – durch Hängenbleiben, Druck beim Schlafen oder zu frühen Schmuckwechsel. Die Lösung? Die Ursache der Reizung finden und beseitigen. Meistens heißt das: zurück zum passenden Titan-Stecker und die Pflege optimieren. Dann verschwindet die Beule von selbst. Ein echtes Keloid (eine Narbenwucherung) ist extrem selten.
Eine echte Infektion erkennst du an starkem, pulsierendem Schmerz, großflächiger Rötung, Hitze und grün-gelbem Eiter. Wenn das passiert: ab zum Arzt! Aber informiere trotzdem auch deinen Piercer.
Und was, wenn es mir doch nicht gefällt?
Das ist die Angst, die viele haben. Die gute Nachricht: Wenn du dich entscheidest, das Piercing doch nicht zu wollen, ist das kein Weltuntergang. Du solltest aber warten, bis die erste Heilungsphase vorbei ist (ca. 2-3 Monate). Nimmst du es dann raus, wächst das Loch meist sehr schnell wieder zu. Was bleibt, ist in der Regel nur ein winziger, heller Punkt, der wie eine verblasste Sommersprosse oder eine kleine Pore aussieht. Kaum sichtbar!

Die Kosten: Warum Geiz hier absolut nicht geil ist
Kommen wir zum Geld. Ein professionelles Nostril-Piercing gibt es nicht für 30 Euro. Ein realistischer und fairer Preis in einem guten deutschen Studio liegt zwischen 70 und 120 Euro. Und dieser Preis ist eine Investition in deine Gesundheit.
In diesem Preis ist normalerweise alles enthalten:
- Die Dienstleistung: Also die Zeit, das Fachwissen und die Erfahrung des Profis.
- Das Material: Nadel, Handschuhe, Desinfektionsmittel – alles steril und für den Einmalgebrauch.
- Der Erstschmuck: Ein hochwertiger Labret-Stecker aus Implantat-Titan.
- Die Nachsorge: Die Betreuung bei Fragen und der Kontrolltermin für das Downsizing.
Wer ein Piercing für 40 Euro anbietet, spart irgendwo. Meistens am Material, an der Hygiene oder an der Zeit für die Beratung. Die versteckten Kosten sind dann Arztbesuche oder die Reparatur beim Profi. Das willst du nicht, glaub mir.
Ein paar letzte Gedanken…
Ein Nostril-Piercing ist mehr als nur ein Loch in der Nase. Es ist eine kleine Wunde, die Zeit und die richtige Pflege braucht. Heute ist es vor allem ein Ausdruck deiner Persönlichkeit. Such dir ein Studio, wo du dich wohlfühlst und deine Fragen ernst genommen werden.

Wusstest du übrigens? In der ayurvedischen Medizin wird der linke Nasenflügel oft mit den weiblichen Fortpflanzungsorganen in Verbindung gebracht, weshalb Frauen in Indien traditionell oft links ihr Nasenpiercing tragen. Ein kleiner Fakt am Rande!
Ich hoffe, dieser ehrliche Einblick hilft dir. Ein gut gemachtes Piercing ist eine Bereicherung. Ein schlecht gemachtes ist ein Risiko, das sich nicht lohnt.
Bildergalerie


Hilfe, es hat sich ein kleiner Knubbel neben meinem Piercing gebildet! Was ist das?
Keine Panik, das ist meist eine Reizungsbeule (Irritation Bump), kein echtes Keloid. Sie entsteht oft durch Hängenbleiben, ungeeigneten Schmuck oder zu viel Bewegung. Die Lösung ist fast immer, die Ursache der Reizung zu beseitigen. Berühre es nicht, reinige es sanft mit steriler Kochsalzlösung (z.B. von NeilMed Piercing Aftercare) und stelle sicher, dass dein Schmuck aus hochwertigem Titan besteht. Der Knubbel verschwindet in der Regel von selbst, sobald das Piercing wieder zur Ruhe kommt.


Der Nasenring, oder „Nath“, ist in vielen Teilen Indiens seit Jahrhunderten weit mehr als nur Schmuck. Er ist ein tief verwurzeltes Kultursymbol, das oft mit dem sozialen Status, der Heirat und sogar mit Fruchtbarkeitsritualen verbunden ist.


Erstschmuck-Dilemma: Stecker ist nicht gleich Stecker.
Nostril Screw: Ein gebogener Stab, der sich an die Innenseite der Nase schmiegt. Sicher, aber für Anfänger fummelig beim Wechseln.
Labret-Stecker (Flat Back): Ein gerader Stab mit einer flachen Scheibe innen. Die sicherste und komfortabelste Option für die Heilung, da er sich am wenigsten bewegt und leicht zu reinigen ist. Top-Studios wie Maria Tash oder BVLA setzen fast ausschließlich darauf.
Für die Heilphase ist der Labret-Stecker meist die überlegene Wahl.


Die Wahl des Metalls hat nicht nur qualitative, sondern auch ästhetische Gründe. Roségold schmeichelt warmen Hauttönen besonders, während Weißgold oder Platin bei kühlen Untertönen strahlen. Klassisches Gelbgold ist ein Allrounder, der einen warmen, sonnigen Akzent setzt. Überlege dir, welche Farbe deine bestehende Schmucksammlung hat, um einen harmonischen Gesamtlook zu kreieren.


- Vermeide es, in den ersten zwei Nächten auf der gepiercten Seite zu schlafen.
- Wechsle deinen Kissenbezug am ersten Tag und danach alle paar Tage.
- Berühre das Piercing nur mit frisch gewaschenen Händen und nur zur Reinigung.
- Vorsicht beim Abtrocknen des Gesichts – tupfe den Bereich nur sanft ab.


Wichtiger Punkt: Lass dir niemals, unter gar keinen Umständen, ein Nasenpiercing mit einer Pistole schießen. Diese Geräte können nicht sterilisiert werden und zertrümmern das Knorpelgewebe durch stumpfe Gewalt. Das Resultat sind oft schlechte Heilung, übermäßiges Narbengewebe und eine ungenaue Platzierung. Ein professioneller Piercer verwendet immer eine sterile, scharfe Einwegnadel – das ist der einzig sichere Weg.


Der ewige Kampf: Ring oder Stecker als Erstschmuck?
Obwohl ein Ring oft das gewünschte Ziel ist, raten die meisten Profis dringend davon ab, mit einem Ring zu starten. Ein Ring bewegt sich naturgemäß viel mehr im Stichkanal, was die Heilung massiv stört, zu Reizungen führen und die Heilungszeit verdoppeln kann. Ein Stecker (ideal: ein Titan-Labret) sitzt ruhig und gibt dem Gewebe die Chance, ungestört zu heilen. Den Traumring kannst du dir nach vollständiger Abheilung (meist nach 6-9 Monaten) immer noch einsetzen.


- Schützt vor versehentlichem Herausziehen beim Schlafen.
- Verhindert Reizungen an der Nasenscheidewand.
- Ermöglicht eine schnellere und unkompliziertere Heilung.
Das Geheimnis? Ein Flat-Back-Labret aus implantierfähigem Titan (ASTM F-136). Diese Art von Schmuck wird von innen eingesetzt und mit einem Aufsatz verschraubt, was ihn zur stabilsten und gewebefreundlichsten Option für ein frisches Nostril-Piercing macht.


Ein Nostril-Piercing durch Knorpelgewebe benötigt durchschnittlich 6 bis 9 Monate, um vollständig und belastbar auszuheilen – auch wenn es sich schon nach wenigen Wochen gut anfühlt.
Diese lange Heilungsphase bedeutet, dass der Stichkanal im Inneren noch sehr empfindlich ist. Zu frühes Wechseln des Schmucks, insbesondere zu einem Ring, kann den Heilungsprozess zurückwerfen und zu Komplikationen führen. Geduld ist hier wirklich der Schlüssel zum Erfolg.


Der neueste Schrei in der Piercing-Welt? Gepaarte Nostril-Piercings. Ob zwei Stecker nebeneinander auf demselben Nasenflügel oder ein symmetrisches Piercing auf jeder Seite – diese Konfigurationen bieten eine moderne, ausgewogene Ästhetik. Sie erfordern jedoch eine extrem präzise Platzierung durch einen erfahrenen Piercer, um die Symmetrie perfekt zu treffen.


Und wie sieht es mit Make-up aus?
Während der gesamten Heilungsphase ist der Bereich um das Piercing eine absolute Tabuzone für Foundation, Puder, Bronzer und Co. Die Partikel können in den Stichkanal gelangen und schwere Entzündungen oder Infektionen verursachen. Wenn du nicht auf Make-up verzichten kannst, trage es mit großem Abstand zum Piercing auf und sei beim Abschminken extrem vorsichtig.


- Achte auf die Zertifizierung „implant grade“ oder „ASTM F-136“ für Titan.
- Wähle nickelfreies Echtgold (14 oder 18 Karat), um Allergien zu vermeiden.
- Suche nach Studios, die renommierte Marken wie Anatometal, Neometal oder Industrial Strength führen.


Die richtige Pflege: Weniger ist oft mehr.
Verzichte auf aggressive Substanzen wie Alkohol, Wasserstoffperoxid oder Teebaumöl. Diese trocknen die Haut aus und reizen das empfindliche Gewebe. Eine sterile Kochsalzlösung (0,9%), 1-2 Mal täglich aufgesprüht und sanft mit einer fusselfreien Kompresse getrocknet, ist alles, was ein heilendes Piercing braucht. Alles andere stört den natürlichen Heilungsprozess des Körpers.


Die Dicke des Schmucks (Gauge) spielt eine große Rolle. Standard für Nostrils ist meist 18g (1,0 mm). Dünnerer Schmuck (20g oder 0,8 mm) kann leichter durch das Gewebe „schneiden“ (der sogenannte „Cheese-Cutter-Effekt“) und das Loch unschön dehnen, besonders bei Ringen. Ein seriöser Piercer wird dich immer mit der richtigen Stärke piercen, um langfristige Stabilität zu gewährleisten.


Laut einer Studie der Mayo Clinic ist Nickel die häufigste Ursache für Kontaktallergien, von der bis zu 17 % der Frauen und 3 % der Männer in der westlichen Welt betroffen sind.
Deshalb ist die Materialwahl so entscheidend. Billiger „Chirurgenstahl“ enthält oft Nickel und kann bei empfindlichen Personen zu Rötungen, Juckreiz und Heilungsproblemen führen. Implantierfähiges Titan ist von Anfang an die sicherere Wahl, da es komplett nickelfrei ist.


Qualität hat ihren Preis: Ein Nostril-Piercing für 20 Euro inklusive Schmuck? Ein klares Warnsignal. Ein professionelles Studio, das sterile Instrumente, hochwertigen Erstschmuck aus Titan und einen erfahrenen Piercer bietet, verlangt in der Regel zwischen 50 und 90 Euro. Bei deiner Gesundheit zu sparen, ist die schlechteste Idee – die Kosten für die Behandlung einer Infektion sind weitaus höher.


Kann ich mit einem frischen Piercing schwimmen gehen?
Absolut nein. Chlorwasser in Schwimmbädern, Bakterien in Seen oder Salz und Sand im Meer sind Gift für einen frischen Stichkanal. Sie können zu schweren Infektionen führen. Du solltest mindestens 4-6 Wochen auf das Schwimmen verzichten und danach sicherstellen, das Piercing gründlich mit klarem Wasser und Kochsalzlösung zu reinigen.


Sobald dein Piercing vollständig verheilt ist, kannst du deinen Look variieren. Ein zarter Ring aus 14-karätigem Gold von einer Marke wie LeRoi oder Maria Tash verleiht Eleganz, während ein kleiner Stecker mit einem echten Diamanten oder einem Swarovski-Kristall für ein subtiles Funkeln sorgt. Die Investition in hochwertigen Schmuck lohnt sich, da er nicht anläuft und die Haut nicht reizt.


- Es ist ein Ausdruck von Individualität, der sich dezent in jeden Stil integrieren lässt.
- Es betont die Symmetrie und die Konturen des Gesichts.
- Es kann das Selbstbewusstsein stärken und einem das Gefühl geben, „vollständiger“ zu sein.
Der Reiz? Ein Nostril-Piercing ist wandelbar. Mit einem winzigen Stecker ist es bürotauglich und kaum sichtbar, mit einem auffälligen Ring wird es zum modischen Statement.


High Nostril vs. Standard Nostril:
Standard Nostril: In der natürlichen Falte des Nasenflügels platziert, geeignet für Ringe und Stecker.
High Nostril: Höher auf dem Nasenrücken angesiedelt, oft als Paar getragen. Diese Platzierung ist ausschließlich für Stecker gedacht, da ein Ring hier nicht passen würde. Die Heilung kann etwas länger dauern.
Die Wahl hängt rein von der gewünschten Ästhetik ab, erfordert aber einen Piercer, der die anatomischen Unterschiede genau kennt.


Vergiss nicht die Reinigung deines Schmucks, auch nach der Heilung! Seifenreste, Hautschüppchen und Talg können sich am Schmuck festsetzen. Nimm ihn ab und zu heraus (sobald das Piercing robust genug ist) und reinige ihn mit einer weichen Zahnbürste und milder Seife. Das hält nicht nur die Hygiene aufrecht, sondern lässt deinen Diamanten oder dein Gold auch wieder strahlen.


Die neuesten Runway-Looks und Editorials zeigen einen kühnen Trend: die Nasenkette. Eine feine Kette, die zwei Nostril-Piercings (entweder auf derselben Seite oder symmetrisch) oder ein Nostril- mit einem Septum-Piercing verbindet. Ein Look für Fortgeschrittene, der aber maximale Wirkung erzielt und oft bei Schmuckdesignern wie z.B. Pupil Hall zu finden ist.


Wichtiger Punkt: Dein Körper gibt dir Signale. Ein leichtes Ziepen in den ersten Tagen ist normal. Anhaltende Rötung, gelblicher Ausfluss, starke Schwellung oder pochende Schmerzen sind es nicht. Zögere niemals, bei Anzeichen einer Infektion sofort deinen Piercer oder einen Arzt zu kontaktieren. Experimentiere nicht selbst mit Salben oder Hausmitteln.
Kann ich direkt nach dem Piercen die Nase putzen?
Ja, aber mit äußerster Vorsicht. Eine laufende Nase ist unvermeidlich, besonders in der kalten Jahreszeit. Anstatt kräftig zu schnäuzen, tupfe die Nase sanft von unten mit einem sauberen Taschentuch ab. Du kannst auch versuchen, ein Nasenloch zuzuhalten und vorsichtig durch das andere auszuatmen. Sei dir bewusst, dass jede Bewegung am frischen Piercing reizend wirken kann.




