Das ultimative Spielhaus aus Holz: Warum Selberbauen die beste Idee ist – und wie es wirklich klappt!

Sechs Jahre voller Abenteuer, Lächeln und königlicher Momente – entdecke die süßen Seiten von Prinz George an seinem besonderen Tag!

von Dagmar Brocken

Ein eigenes kleines Reich im Garten: Mehr als nur vier Wände

Mal ganz ehrlich: Was gibt es Schöneres für Kinder als ein eigenes kleines Haus im Garten? Ein geheimer Club, eine Räuberhöhle, ein Ort für die wildesten Abenteuer. Viele Eltern denken da sofort an die fertigen Bausätze aus dem Baumarkt. Verständlich, denn es soll ja schnell gehen und das Budget nicht sprengen.

Aber als jemand, der schon gefühlt ewig mit Holz arbeitet, sehe ich das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich hatte schon Kunden in der Werkstatt, deren brandneues Baumarkt-Häuschen nach dem ersten Herbststurm aussah wie ein umgefallenes Kartenhaus. Die Wände waren oft nur dünne Brettchen, zusammengehalten von Schrauben, die den Namen kaum verdienen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich.

Deshalb will ich hier mal aus dem Nähkästchen plaudern und dir zeigen, wie du ein Spielhaus richtig baust. Eines, das Stürmen trotzt, sicher ist und vielleicht sogar von deinen Enkeln noch genutzt wird. Ja, das ist mehr Arbeit als ein Bausatz-Wochenende. Aber am Ende steht da nicht nur ein Spielhaus, sondern ein Stück echtes Handwerk im Garten, auf das du verdammt stolz sein kannst. Und das ist die Mühe doch wert, oder? Also, krempeln wir die Ärmel hoch!

zwei Prinzen Prinz William und Prinz George bei seiner Taufe, mit einem gelben Gewände

Das A und O: Die Planung, bevor der erste Span fliegt

Jedes gute Projekt beginnt im Kopf, nicht im Baumarkt. Bevor du auch nur eine Schraube kaufst, müssen wir über ein paar grundlegende Dinge sprechen. Das klingt vielleicht erstmal trocken, aber glaub mir, hier legst du den Grundstein für Sicherheit und Langlebigkeit.

Der perfekte Platz im Garten

Wo soll das kleine Paradies denn hin? Die Wahl des Standorts ist superwichtig. Überleg dir mal Folgendes:

  • Alles im Blick? Kannst du das Haus vom Küchenfenster oder der Terrasse sehen? Gold wert, um ein Auge auf die spielenden Kids zu haben, ohne ständig danebenstehen zu müssen.
  • Sonne oder Schatten? Ein Platz in der prallen Mittagssonne wird im Sommer schnell zum Backofen. Ein Fleckchen, das durch einen Baum oder das Wohnhaus zeitweise Schatten bekommt, ist ideal.
  • Der Untergrund: Der Boden sollte so eben wie möglich sein. Ein kleines Gefälle ist kein Drama, das gleichen wir später aus. Eine krasse Hanglage macht alles unnötig kompliziert und teuer.
  • Platz zum Toben: Kinder rennen! Lass um das Haus herum genug Freiraum. Als Faustregel gilt: Mindestens 1,5 Meter Platz zu Zäunen, Mauern oder dem Gartenteich sind Pflicht, um Unfälle zu vermeiden.
der kleine Prinz als er noch ein Baby war, er trägt ein blauer Pullover und ein weißes Hemdchen

Die Wahl des Holzes: Mein klarer Favorit und gute Alternativen

Draußen muss Holz richtig was aushalten. Sonne, Regen, Schnee – das volle Programm. Fichte oder Tanne, das Standardholz vieler Billig-Bausätze, ist ohne massive chemische Behandlung nach wenigen Jahren nur noch Kompost. Hier sind die Optionen, die wirklich Sinn machen:

Die Königsklasse: Lärche oder Douglasie
Ganz ehrlich, das ist das beste Holz für so ein Projekt. Es hat von Natur aus einen hohen Harzanteil, der wie eine eingebaute Imprägnierung gegen Fäulnis und Schädlinge wirkt. Es ist robust und sieht mit der Zeit einfach toll aus, wenn es diese typische silbergraue Patina bekommt. Das ist nur Optik, die Qualität bleibt. Rechne hier mit Preisen zwischen ca. 5 € und 8 € pro laufendem Meter für ein gutes Kantholz. Es ist jeden Cent wert.

Der Preis-Leistungs-Sieger: Kesseldruckimprägnierte Kiefer (KDI)
Das ist die budgetfreundliche Alternative. Kiefernholz wird hier unter Druck mit Holzschutzsalzen behandelt, was es sehr haltbar macht. Du bekommst es schon für ca. 3 € bis 5 € pro Meter. Aber Achtung! KDI-Holz ist oft sehr feucht, wenn du es kaufst. Lass es unbedingt ein paar Wochen an einem trockenen, luftigen Ort liegen, sonst verzieht es sich beim Bauen in alle Richtungen.

Prinz George zwei Fotos im Garten mit einem weißen T-Shirt auf grünen Grass

Die Profi-Option: Konstruktionsvollholz (KVH)
KVH ist technisch getrocknet, super maßhaltig und verzieht sich kaum. Perfekt, oder? Fast. Für den Außenbereich musst du entweder die teurere Variante aus Lärche nehmen oder Fichten-KVH mit einem erstklassigen, schützenden Anstrich versehen. Sonst ist es nicht dauerhaft wetterfest.

Schlauer bauen: Der konstruktive Holzschutz

Der beste Schutz fürs Holz ist der, den man gar nicht erst streichen muss. Wir bauen einfach so clever, dass Wasser keine Chance hat, sich irgendwo festzusetzen. Nasse Füße mag Holz nämlich gar nicht. Die wichtigsten Regeln:

  • Abstand zum Boden: Das Haus darf niemals direkt auf der Wiese stehen. Es braucht „Schuhe“. Ein Abstand von mindestens 15 cm zum Erdreich ist Pflicht.
  • Großes Dach: Das Dach sollte an allen Seiten mindestens 20-30 cm über die Wände hinausragen. Das ist der beste Regenschirm für die Fassade.
  • Hinterlüftung: Die Fassadenbretter werden auf eine Unterkonstruktion geschraubt, sodass dahinter immer Luft zirkulieren kann. So trocknet alles schnell wieder ab.
Prinz George drei Fotos, die sein Wachstum zeigen, von 3 bis 6 Jahre alt

Ein Wort zu Normen und Sicherheit

Für private Spielgeräte gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Norm wie für öffentliche Spielplätze (das wäre die DIN EN 1176). Aber sich an die wichtigsten Punkte zu halten, ist einfach nur clever. Die Regeln wurden ja nicht zum Spaß erfunden, sondern meist nach traurigen Unfällen.

Schon gewusst? Die berühmte Regel, dass Spalten nicht zwischen 8 und 25 Millimeter breit sein dürfen, kommt daher, dass sich Kinder dort mit den Kordeln ihrer Kapuzenpullover verfangen und strangulieren könnten. Eine kleine Lücke kann also echt gefährlich werden. Das behalten wir im Hinterkopf!

Was du wirklich für dein Projekt brauchst: Die Einkaufs- und Werkzeugliste

Okay, genug der Theorie! Was musst du jetzt konkret besorgen? Hier ist eine Beispiel-Liste für ein stabiles Häuschen von ca. 1,50 m Breite und 2,00 m Tiefe. Die Mengen sind natürlich nur ein Anhaltspunkt.

Deine Einkaufsliste (Beispiel):

  • Für das Grundgerüst: Ca. 40 Meter Kanthölzer, am besten 80×80 mm (Lärche oder KDI).
  • Für die Wände: Etwa 12 m² Fassadenbretter, z.B. Stülpschalung oder Nut-und-Feder-Bretter aus Lärche (20 mm stark).
  • Für das Dach: Ca. 5 m² OSB-Platten (18 mm stark) als Untergrund und ein Paket Bitumenschindeln (reicht für ca. 3 m²) plus Dachpappnägel.
  • Für das Fundament: 4-6 Sack Fertigbeton und passende Pfostenträger zum Einbetonieren.
  • Schrauben: Das ist wichtig! Nimm hochwertige. Du brauchst ca. 50 Stk. Tellerkopfschrauben (8×160 mm) für den Rahmen und ca. 500 Stk. Edelstahl-Terrassenschrauben (4×40 mm) für die Fassade.
  • Sonstiges: Eine Platte Acrylglas (Plexiglas) für die Fenster, eine Tube wetterfestes Silikon, Scharniere für die Tür und natürlich Farbe oder Lasur.

Deine Werkzeug-Checkliste:

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  • Das brauchst du unbedingt: Ein guter Akkuschrauber mit Bits, eine Stichsäge oder Fuchsschwanz, eine Wasserwaage, ein Zollstock, ein Winkel und ein paar Schraubzwingen.
  • Das macht dein Leben leichter: Eine Kappsäge für präzise, schnelle Schnitte und eine kleine Tischkreissäge. Kann man sich oft auch im Baumarkt leihen!

Jetzt geht’s ans Eingemachte: Das Haus wächst in die Höhe

Denk immer dran: Zweimal messen, einmal sägen! Hektik ist der größte Feind jedes Heimwerkers.

Das Fundament für Einsteiger – kein Hexenwerk!

Ein stabiles Fundament ist alles. Punktfundamente sind dafür ideal und einfacher gemacht, als sie klingen:

  1. Löcher graben: An jeder Ecke des zukünftigen Hauses ein Loch graben. Etwa 30×30 cm breit und 80 cm tief. Ja, so tief! Das nennt sich frostsicher, damit im Winter nichts hochfriert.
  2. Kies rein: Eine 10 cm dicke Schicht Kies unten ins Loch füllen. Das ist die Drainage.
  3. Beton mischen: Den Fertigbeton aus dem Sack nach Anleitung mit Wasser anrühren. Nicht zu flüssig!
  4. Träger rein: Den Beton in die Löcher füllen und die metallenen Pfostenträger hineindrücken. Mit der Wasserwaage exakt senkrecht und auf die richtige Höhe ausrichten. Jetzt heißt es: Warten, bis der Beton hart ist (meist 1-2 Tage).

Das Skelett des Hauses: Das Ständerwerk

Wenn die Fundamente fest sind, baust du den Bodenrahmen aus den Kanthölzern und schraubst ihn auf die Pfostenträger. Miss die beiden Diagonalen des Rahmens: Sie müssen exakt gleich lang sein, sonst ist dein Rahmen schief und das ganze Haus wird es auch. Danach kommen die senkrechten Eckpfosten dran. Mit Schraubzwingen und Latten provisorisch fixieren, mit der Wasserwaage ausrichten und dann mit den dicken Tellerkopfschrauben festknallen.

Die Wände: Eine schützende Hülle

Jetzt bekommt das Haus seine Haut. Am besten eignet sich eine Stülpschalung, bei der die Bretter sich überlappen, damit Regenwasser super abläuft. Alternativ gehen Nut-und-Feder-Bretter. Kleiner Tipp: Press die Bretter nicht zu fest zusammen. Holz arbeitet! Lass eine winzige Fuge von 1-2 Millimetern, damit es sich bei Feuchtigkeit ausdehnen kann, ohne sich zu wölben. Und ganz wichtig: Alle Schnittkanten an Fenstern und Türen immer sorgfältig abschleifen. Keine Splitter, keine Verletzungen!

Das Dach: Damit drinnen alles trocken bleibt

Ein einfaches Satteldach ist perfekt. Die Dachsparren sollten ebenfalls aus stabilem Holz sein. Für den richtigen Winkel an den Sparren gibt es einen kleinen Trick, aber für den Anfang reicht es, wenn du die Sparren oben am First (der höchsten Stelle) und unten am Rahmen sicher befestigst. Die Dachneigung sollte mindestens 15 Grad betragen, damit Regen gut abläuft.

Auf die Sparren schraubst du dann die OSB-Platten. Darauf kommen die Bitumenschindeln. Fang immer unten an und arbeite dich Reihe für Reihe nach oben. So überlappen sich die Schindeln wie bei einem Ziegeldach und alles wird dicht.

Details machen den Unterschied: Von der Kiste zum Traumhaus

Das Grundgerüst steht. Jetzt kommt der spaßige Teil, der dem Haus Charakter verleiht.

Fenster und Türen ohne Gefahren

Bitte, bitte, bitte: Niemals echtes Glas verwenden! Die Verletzungsgefahr ist viel zu hoch. Nimm bruchsicheres Acrylglas (Plexiglas). Das kannst du einfach zuschneiden und mit Holzleisten festschrauben. Achte bei der Tür und den Fensterläden darauf, dass es keine gefährlichen Spalten gibt, in denen sich kleine Finger einklemmen können. Entweder kleiner als 8 mm oder größer als 25 mm – alles dazwischen ist eine potentielle Falle.

Extras wie Veranda oder Sandkasten

Eine kleine Veranda mit Geländer ist ein tolles Extra. Achte darauf, dass der Abstand zwischen den senkrechten Geländerstäben maximal 11 cm beträgt, damit kein Kinderkopf durchpasst. Ein angebauter Sandkasten ist auch super, aber bau ihn unbedingt mit einer Abdeckung, um Regen und unliebsame Besucher (Katzen!) fernzuhalten. Bei Anbauteilen wie Rutschen oder Klettergriffen gilt: Kaufe geprüfte Produkte aus dem Fachhandel. Hier selbst zu experimentieren, ist grob fahrlässig.

Der letzte Schliff: Schutz, Pflege und Kosten

Fast geschafft! Jetzt sorgen wir dafür, dass deine Arbeit auch lange schön bleibt.

Die richtige Farbe für kleine Entdecker

Wenn du das Haus streichen willst, musst du auf eine bestimmte Norm achten: DIN EN 71-3. Das steht für „Sicherheit von Spielzeug“ und bedeutet, dass die Farbe speichel- und schweißecht ist. Absolut entscheidend, denn Kinder nehmen bekanntlich alles in den Mund. Eine gute, kindersichere Lasur auf Ölbasis ist Lacken oft vorzuziehen. Sie lässt das Holz atmen. Rechne mit etwa 30 € bis 50 € für einen Eimer, der locker ausreicht.

Was kostet der Spaß am Ende?

Seien wir realistisch. Ein solches Projekt ist eine Investition. Je nach Holzart und Größe landest du am Ende bei Materialkosten zwischen 800 € und 1.500 €. Das ist mehr als ein Bausatz, aber du baust hier auch einen kleinen Panzer für die Ewigkeit und keinen Wegwerfartikel.

Plane für den Bau als geübter Heimwerker mindestens 4-5 volle Tage ein. Wenn du Anfänger bist, verdopple die Zeit lieber. Stress hat auf der Baustelle nichts zu suchen.

Die finale Abnahme: Dein letzter Sicherheits-Check

Bevor die Kinder das Haus stürmen, geh bitte nochmal auf die Knie und sieh dir alles aus ihrer Perspektive an.

  • Splitter-Check: Fahr mit der Hand über alle erreichbaren Oberflächen. Alles glatt?
  • Schrauben-Check: Steht irgendwo eine Schraube heraus? Sind alle Köpfe versenkt?
  • Rüttel-Test: Rüttel kräftig am ganzen Haus, am Geländer, am Dach. Nichts darf wackeln.
  • Fangstellen-Check: Nochmal alle Spalten und Öffnungen auf die gefährlichen Maße prüfen.

Wartung ist alles

Schau jedes Frühjahr einmal nach dem Rechten. Schrauben nachziehen, raue Stellen abschleifen, eventuell den Anstrich auffrischen. Das ist in einer Stunde erledigt und sichert die Freude für viele weitere Jahre.

Am Ende zählt nur eines: Die leuchtenden Augen der Kinder, wenn sie ihr eigenes kleines Reich erobern. Und dieses Gefühl, etwas Stabiles und Sicheres mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, ist unbezahlbar. Viel Spaß beim Bauen!

Dagmar Brocken

Dagmar Brocken hat Medienwissenschaft in Bonn absolviert und innerhalb fünf Jahren ist Teil von bekannten deutschen Nachrichtenteams.