Vom Faden zum Lieblingsstück: So erkennst du echte Qualität bei Schals (und fällst nie wieder drauf rein)
Ein Halstuch kann mehr als nur warm halten – es ist ein Fashion-Statement, das deinem Look das gewisse Etwas verleiht!
„Die Farben der Welt tanzen um deinen Hals, während du mit jedem Schritt ein neues Kapitel deiner Stilgeschichte schreibst.“ Was, wenn dein Halstuch der Schlüssel zu unendlichen Modemöglichkeiten ist? Wie ein Chamäleon passt es sich deinem Gemütszustand an und verwandelt sich von einem schlichten Accessoire in den Star deines Outfits. Entdecke die magische Vielseitigkeit, die in diesem einfachen Stück Stoff verborgen liegt.
Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, wie ich als kleiner Junge in der Werkstatt meines Großvaters stand. Dieser Geruch von Wolle und Maschinenöl, den vergesse ich nie. Er drückte mir ein Stück Stoff in die Hand, einen schweren, dichten Wollstoff. „Fühl mal, Junge“, hat er gesagt. „Das ist ehrlich. Das hält dich warm.“ Diese Lektion ist hängen geblieben. Für mich ist ein Schal oder ein Tuch nie nur ein Mode-Accessoire. Es ist Handwerk, Schutz und vor allem ein Gefühl auf der Haut.
Inhaltsverzeichnis
Heute sehe ich täglich Tücher, und ganz ehrlich: Die Spanne ist riesig. Von grandiosen Stücken bis hin zu echten Enttäuschungen ist alles dabei. Und der Preis? Der ist oft ein schlechter Ratgeber. Ich habe schon teure Schals gesehen, die schlecht verarbeitet waren, und günstige, die eine ehrliche Haut waren. Es kommt einfach darauf an, worauf man achtet. In diesem Guide verrate ich dir die Tricks vom Fachmann – nicht vom Verkäufer. Damit du selbst fühlst und siehst, was Qualität ausmacht.

Das Herzstück des Schals: Was wirklich drinsteckt
Ein Tuch ist immer nur so gut wie die Faser, aus der es gewebt wurde. Jede Faser hat ihre ganz eigenen Superkräfte. Wer die kennt, versteht, warum ein Schal wärmt, kühlt oder kratzt. Das ist kein Geheimnis, sondern pures Materialwissen.
Wolle: Der ungeschlagene Wärmemeister
Wolle ist nicht gleich Wolle, das ist mal klar. Die Magie der Schafwolle liegt in ihrer natürlichen Kräuselung. Stell dir Millionen winziger Sprungfedern vor, die Luft einschließen. Und genau diese eingeschlossene Luft ist es, die uns wärmt – nicht die Faser selbst.
- Merinowolle: Das ist sozusagen der Alleskönner für jeden Tag. Die Fasern sind extrem fein und stark gekräuselt, weshalb gute Merinowolle absolut nicht kratzt. Sie ist weich, robust und einfach ein treuer Begleiter.
- Kaschmir: Der pure Luxus. Gewonnen aus dem superfeinen Unterhaar der Kaschmirziege, isoliert es um ein Vielfaches besser als Schafwolle. Aber Achtung: Kaschmir ist eine kleine Diva und nicht für den rauen Alltag gemacht. Pilling, also die Bildung kleiner Knötchen, ist am Anfang normal. Aber hier ist ein Tipp, um schon vor dem Kauf die Spreu vom Weizen zu trennen: Reibe eine unauffällige Ecke des Schals kräftig zwischen den Fingern. Bilden sich sofort kleine Fusseln? Lieber liegen lassen. Hochwertiges Kaschmir fühlt sich oft eher „trocken“ an, nicht übermäßig flauschig. Dieser extraweiche Eindruck kommt oft von Weichmachern, die sich schnell auswaschen.
- Alpaka: Die Faser der Alpakas ist innen hohl. Das macht sie wahnsinnig leicht und zu einem fantastischen Isolator. Ein riesiger Vorteil: Sie enthält fast kein Lanolin (Wollfett) und ist deshalb oft die Rettung für Leute, die auf normale Schafwolle empfindlich reagieren.
Kleiner Sicherheits-Check: Wolle ist von Natur aus schwer entflammbar. Sie verkohlt eher, als dass sie brennt. Ein wichtiger Punkt, wenn man einen Schal nahe am Gesicht trägt, vielleicht am Lagerfeuer oder bei Kerzenschein.

Seide: Die kühle Königin für Haut und Auge
Seide ist eine Proteinfaser und ihre glatte, dreieckige Struktur bricht das Licht wie ein Prisma – daher dieser einzigartige, edle Glanz. Physikalisch gesehen leitet Seide Wärme gut ab, weshalb sie sich im Sommer so herrlich kühl auf der Haut anfühlt. Im Winter kann sie aber auch isolieren, da sie Feuchtigkeit aufnimmt, ohne sich klamm anzufühlen.
Ein kleiner Trick vom Profi, um echte Seide zu erkennen, ist der sogenannte „Seidenschrei“. Klingt dramatisch, ist aber ganz einfach und du kannst ihn unauffällig im Laden machen: Nimm eine Ecke des Tuchs zwischen Daumen und Zeigefinger und reibe den Stoff direkt an deinem Ohr. Hörst du ein ganz feines, leises Knirschen, fast wie das Geräusch von frischem Pulverschnee? Das ist das Zeichen für echte, hochwertige Seide.
Pflanzenfasern & Co: Die unkomplizierten Atmer
Baumwolle, Leinen und moderne Fasern aus Holz sind die Meister der Atmungsaktivität. Ihre Stärke liegt darin, Feuchtigkeit aufzunehmen und sich angenehm auf der Haut anzufühlen.

- Baumwolle: Super saugfähig und robust. Der Nachteil: Wenn sie mal nass ist, trocknet sie langsam und fühlt sich kühl an. Also ideal für Sommerschals, aber weniger für Winterschals, die wirklich wärmen sollen. Achte hier auf langstapelige Sorten, deren längere Fasern für ein weicheres und haltbareres Garn sorgen.
- Leinen: Der Stoff für heiße Tage. Leinen kann Unmengen an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Die Faser ist von Natur aus unelastisch – daher kommt das „Edelknittern“, das wir so lieben.
- Modal und Tencel (Lyocell): Das sind die modernen Helden aus Buchen- oder Eukalyptusholz. Sie kombinieren die Weichheit von Baumwolle mit dem feinen Fall von Seide. Eine super hautfreundliche Alternative, die wunderschön fließt. Achte bei diesen Stoffen besonders auf Gütesiegel wie OEKO-TEX Standard 100 (garantiert schadstofffrei) oder GOTS (Global Organic Textile Standard) für Bio-Qualität.
Was ist mit Mischgeweben?
Mal ehrlich, die meisten Schals im Laden sind doch Mischungen. Und hier wird’s oft knifflig. Aber eine Mischung ist nicht automatisch schlecht! Manche sind sogar genial. Wolle mit einem Anteil Seide (z.B. 80/20) bekommt einen edlen Glanz und fällt viel schöner. Baumwolle mit Modal wird unglaublich weich und hautfreundlich. Kritisch wird es, wenn der Hauptanteil aus Synthetik wie Polyester oder Acryl besteht und nur 10 % Wolle beigemischt sind, damit „Wollschal“ auf dem Etikett stehen darf. Das wärmt kaum, fühlt sich schnell schwitzig an und ist am Ende nur teures Plastik. Da ist ein reiner Baumwollschal oft die ehrlichere Wahl.

Das Handwerk erkennen: Wo sich die Qualität versteckt
Die Faser ist die Basis, aber das Handwerk entscheidet über die Langlebigkeit. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Schau dir diese Details mal genau an.
Der ultimative Test: Die Kantenverarbeitung
Die Kante eines Tuchs verrät fast alles.
- Gekettelte Kante: Eine schnelle Overlock-Naht mit vielen Schlingen. Funktional, aber ein klares Zeichen für Massenproduktion.
- Maschineller Rollsaum: Schon besser. Die Kante wird schmal eingeschlagen und festgenäht. Eine saubere, gerade Naht ist hier ein gutes Zeichen.
- Handrollierte Kante: Das ist die Königsdisziplin, besonders bei Seide. Die Kante wird von Hand zur schönen Seite gerollt und mit winzigen Stichen fixiert. Sie ist nie 100% perfekt gerade – und genau diese kleinen Unregelmäßigkeiten sind das Zeichen für echte Handarbeit. Sie fühlt sich prall und weich an und ist ein echtes Luxusmerkmal.
- Offene Fransen: Bei Wollschals musst du genau hinsehen. Sind die Fäden am Ende wirklich in kleinen Bündeln verdreht und mit einem Knoten gesichert? Oder hängen sie nur lose herunter? Die losen werden sich auflösen und dein Schal franst immer weiter aus.

Webart und Druck: Wie der Schal fällt und aussieht
Die Webart bestimmt den Fall des Stoffes. Eine Köperbindung, erkennbar am diagonalen Grat (wie bei Jeans), ist meist weicher und fließender als die einfache Leinwandbindung. Viele hochwertige Schals nutzen diese Technik.
Beim Druck ist der Unterschied riesig. Der einfachste Test: Dreh das Tuch um. Ist die Rückseite fast weiß? Dann wurde die Farbe nur oberflächlich aufgedruckt – ein Zeichen für günstigen Digitaldruck. Bei hochwertigem Siebdruck dringt die Farbe tief in die Faser ein. Der Druck ist scharf und die Rückseite ist fast so farbintensiv wie die Vorderseite.
Ein Tuch fürs Leben: Auswahl, Pflege und Aufbewahrung
Ein gutes Tuch ist eine Anschaffung für Jahre – wenn man es richtig behandelt. Hier sind meine praxiserprobten Tipps.
Was du für dein Geld erwarten kannst
Reden wir mal Klartext über Preise. Es geht nicht darum, das Billigste zu finden, sondern das Preis-Werteste.
- Unter 50 Euro: Hier findest du gute Tücher aus Baumwolle, Leinen oder Modal. Einfache Wollschals sind auch drin. Achte auf saubere Nähte und meide billige Synthetikmischungen.
- 50 bis 150 Euro: Das ist der Sweet Spot für sehr gute Qualität. Feine Merinowolle, Seiden-Woll-Mischungen oder sauber verarbeitete Seidentücher von kleineren Spezialisten.
- Über 150 Euro: Hier beginnt die Luxusklasse mit Kaschmir, Alpaka oder aufwendiger Handarbeit wie handrollierten Kanten oder handgewebten Unikaten.

Die richtige Pflege (damit nichts schiefgeht)
Falsche Pflege ruiniert die beste Faser. Glaub mir, ich habe schon genug verfilzte Kaschmir-Tragödien gesehen. Damit dir das nicht passiert:
Was du für die Tuch-Pflege brauchst: – Ein pH-neutrales Woll- oder Seidenwaschmittel (kostet zwischen 5 € und 10 €) – Einen Fusselrasierer für den Notfall (gibt’s ab ca. 15 €) – Ein paar Zedernholzblöcke für den Schrank (ein Set kriegst du schon für einen Fünfer bei dm oder online)
- Wolle & Kaschmir: Lüften, lüften, lüften! Waschen so selten wie möglich. Wenn es sein muss: Handwäsche in kaltem Wasser mit Wollwaschmittel. Nicht reiben! Nur sanft durchdrücken, in ein Handtuch rollen, um Wasser auszudrücken, und liegend trocknen. Niemals aufhängen!
- Seide: Am sichersten ist die professionelle Reinigung. Wenn du dich traust: Handwäsche wie bei Wolle. Im noch leicht feuchten Zustand von links bei niedriger Temperatur bügeln.
- Baumwolle & Leinen: Die sind hart im Nehmen und können meist in die Maschine. Leinen wird mit jeder Wäsche weicher und lässt sich am besten bügeln, wenn es noch klamm ist.

Die richtige Aufbewahrung: Ein sicheres Zuhause für deine Schätze
Wie lagerst du deine Tücher richtig? Ganz wichtig: Woll- und Kaschmirschals NIEMALS auf Bügel hängen, sie leiern sonst aus. Am besten locker gerollt oder gefaltet in einer Schublade oder Kiste aufbewahren. Die Zedernholzblöcke dazu, und Motten machen einen großen Bogen darum. Seidentücher kannst du ebenfalls rollen, das vermeidet unschöne Knicke. Leinen und Baumwolle sind da zum Glück unkomplizierter.
Kleiner Pro-Tipp: Fadenzieher selbst reparieren (und zwar richtig!)
Ein Fadenzieher ist ärgerlich, aber meist kein Drama. Hier die Mini-Anleitung:
Schritt 1: Leg den Schal flach hin. Ziehe den Stoff rund um die gezogene Schlaufe sanft in alle vier Richtungen (oben, unten, links, rechts). Oft reicht das schon und der Faden rutscht von selbst zurück ins Gewebe.
Schritt 2: Hilft das nicht, nimm eine feine Nadel (ohne Faden!), stich von der Rückseite direkt neben der Schlaufe ein und ziehe die Schlaufe vorsichtig komplett auf die Rückseite. Fertig.

Und bitte, BITTE schneide den Faden niemals ab. Das erzeugt ein Loch, das du nicht mehr reparieren kannst!
Ein Tuch ist so viel mehr als nur Stoff. Es ist ein treuer Begleiter, der wärmt, schmückt und eine Geschichte erzählt. Ich hoffe, ich konnte dir ein paar nützliche Einblicke geben. Fass Stoffe an, vergleiche, sei neugierig und vertrau deinen Händen. Ein gutes Tuch spürt man einfach. Genau so, wie mein Großvater es mich damals gelehrt hat.
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Woran erkenne ich einen wirklich guten Kaschmirschal?
Achten Sie auf die Länge der Fasern. Hochwertiges Kaschmir, wie es beispielsweise von Traditionsmarken wie Johnstons of Elgin verwendet wird, hat längere Haare. Das Resultat: Der Schal pillt deutlich weniger und wird mit der Zeit sogar noch weicher. Ein einfacher Test im Laden: Reiben Sie eine kleine Ecke des Stoffes zwischen den Fingern. Bilden sich sofort kleine Knötchen und Fusseln, deutet das auf kürzere, minderwertigere Fasern hin.

- Falten Sie schwere Strickschals (Wolle, Kaschmir) und lagern Sie sie liegend. Auf einem Bügel würden sie durch ihr Eigengewicht ausleiern.
- Leichte Seiden- oder Viskosetücher können locker über einen gepolsterten Bügel gehängt werden.
- Ein paar Kugeln aus Zedernholz oder ein Lavendelsäckchen im Schrank schützen Wollfasern natürlich vor Motten.

Der Trick mit dem Licht: Halten Sie den Schal gegen eine Lampe oder ein Fenster. Ein dichtes, gleichmäßiges Webbild ohne Unregelmäßigkeiten ist ein klares Qualitätsmerkmal. Wirkt das Gewebe löchrig oder ungleichmäßig, wurden wahrscheinlich minderwertige Garne verwendet oder an der Materialdichte gespart.


„Die Wolle der Alpakas ist innen hohl, was sie zu einem der leichtesten und zugleich wärmsten Naturmaterialien der Welt macht.“
Diese einzigartige Struktur schafft winzige Luftkammern, die wie eine Thermoskanne wirken – sie isolieren exzellent gegen Kälte, ohne den Träger mit Gewicht zu belasten. Deshalb fühlt sich ein Schal aus Baby-Alpaka oft federleicht an, wärmt aber so intensiv wie ein viel dickerer Wollschal.

Ein Schal ist oft das erste, was Ihr Gegenüber an Ihrem Outfit wahrnimmt. Nutzen Sie das! Ein leuchtender Farbtupfer kann einen schlichten grauen oder schwarzen Mantel komplett verwandeln. Ein sattes Kobaltblau, ein kräftiges Senfgelb oder ein tiefes Smaragdgrün setzen ein selbstbewusstes Statement und bringen Licht in dunkle Wintertage.

Seide: Der Inbegriff von Eleganz. Kühlt im Sommer, wärmt im Winter und besitzt einen unnachahmlichen Glanz. Ideal für formelle Anlässe oder als farbiges Accessoire an einer Handtasche. Empfindlich gegenüber Wasserflecken.
Modal: Die smarte Alternative. Diese aus Buchenholz gewonnene Faser ist seidig-weich, atmungsaktiv und pflegeleichter. Sie knittert weniger und nimmt Farben brillant auf. Perfekt für den täglichen Luxus.


Das Etikett lügt nicht, aber es kann verwirren. „70% Wolle, 30% Polyester“ klingt vielleicht nicht schlecht, aber die Kunstfasern können die positiven Eigenschaften der Wolle (wie Atmungsaktivität) zunichtemachen. Eine Mischung aus zwei Naturfasern, z.B. Wolle mit Seide oder Kaschmir mit Modal, kann hingegen die besten Eigenschaften beider Welten vereinen und für einen besonderen Fall oder Glanz sorgen.

- Wärmt auch bei Feuchtigkeit.
- Ist von Natur aus schmutzabweisend und geruchsneutral.
- Knittert kaum und ist elastisch.
Das Geheimnis? Die komplexe Faserstruktur der Merinowolle. Ihre natürliche Kräuselung sorgt für Wärmeisolation, während die schuppige Oberfläche (die Cuticula) Schmutz abweist und Feuchtigkeit ableitet.

Ein karierter Schal ist mehr als nur ein Muster, er kann ein Stück Geschichte sein. Viele Karos, wie der berühmte „Burberry Check“ oder die schottischen Tartans, sind tief in der Kultur verwurzelt. Ein Black-Watch-Tartan erzählt von schottischen Regimentern, ein Prince-of-Wales-Check von britischer Eleganz. So tragen Sie nicht nur ein Accessoire, sondern auch eine Geschichte.


Der globale Markt für Schals und Tücher wurde 2022 auf rund 18,5 Milliarden US-Dollar geschätzt und wächst stetig.
Diese enorme Zahl zeigt, warum der Markt von Fast-Fashion-Produkten überschwemmt wird. Es lohnt sich, bewusst nach kleinen Manufakturen oder nachhaltigen Labels zu suchen, die auf Handwerk und langlebige Materialien setzen, anstatt kurzlebige Trends zu produzieren. Qualität setzt sich hier oft gegen Quantität durch.

Wie wasche ich meinen teuren Wollschal, ohne ihn zu ruinieren?
Handwäsche ist der sicherste Weg. Verwenden Sie lauwarmes Wasser (nie heiß!) und ein spezielles Wollwaschmittel oder sogar ein mildes Babyshampoo. Den Schal nur sanft im Wasser bewegen, nicht reiben oder wringen. Zum Trocknen in ein Handtuch einrollen, um überschüssiges Wasser vorsichtig auszudrücken, und dann flach auf einem Wäscheständer ausbreiten.

Unterschätztes Material: Leinen. Für den Frühling und Sommer ist ein Leinenschal unschlagbar. Er ist atmungsaktiv, kühlend und von Natur aus antibakteriell. Seine charakteristische, leicht knittrige Struktur verleiht jedem Look eine lässige, unangestrengte Eleganz. Anfangs etwas steif, wird Leinen mit jeder Wäsche und jedem Tragen weicher und geschmeidiger.


Sogenannte „Infinity“- oder Schlauchschals sind praktisch, aber oft modisch limitierend. Ein klassischer, langer Schal bietet unendlich mehr Styling-Möglichkeiten: locker um den Hals geschlungen, als „Pariser Knoten“ gebunden, über die Schultern drapiert oder bei Kälte sogar als Kapuzenersatz. Die Investition in einen Schal von mindestens 180 cm Länge zahlt sich in Vielseitigkeit aus.

Der Kanten-Check: Werfen Sie einen genauen Blick auf die Säume des Schals. Sind die Kanten sauber vernäht, gekettelt oder von Hand gerollt (ein Merkmal extrem hochwertiger Seidentücher)? Ausgefranste Fäden oder eine unsaubere Naht sind oft ein Zeichen für eine schnelle, kostengünstige Produktion und mangelnde Langlebigkeit.

- Der „Blanket Scarf“: Übergroße Schals, wie man sie oft bei Acne Studios findet, sind Statement und Wärmespender in einem. Man kann sich regelrecht darin einwickeln.
- Schmale Seidenschals („Skinny Scarves“): Ein Hauch von 70er-Jahre-Flair, der locker um den Hals geknotet oder als Haarband getragen wird.
- Logomania: Auffällige Markenlogos und Monogramme sind weiterhin ein starker Trend bei Designermarken.


Die Weichheit eines Schals ist nicht immer ein Qualitätsgarant. Gerade bei günstigerem Kaschmir wird oft mit Silikonen oder Weichmachern nachgeholfen, um eine luxuriöse Haptik vorzutäuschen. Dieser Effekt wäscht sich jedoch nach kurzer Zeit aus und zurück bleibt ein kratziges, lebloses Gestrick. Ein wirklich hochwertiger Schal fühlt sich anfangs oft etwas „trockener“ und kerniger an.

Pilling, die Bildung kleiner Faserkügelchen, ist kein Fehler, sondern bei neuen Wollprodukten oft ein Zeichen von Natürlichkeit.
Diese Knötchen entstehen, wenn sich durch Reibung kurze Fasern aus dem Garn lösen. Bei hochwertiger Wolle hört dies nach den ersten paar Malen Tragen und einer sorgfältigen Entfernung (am besten mit einem speziellen Kaschmirkamm, nicht rasieren!) auf. Dauerhaftes, starkes Pilling deutet hingegen auf minderwertige, zu kurz gesponnene Fasern hin.

Muss ein guter Schal immer teuer sein?
Nein. Eine exzellente Alternative zu teurem Kaschmir ist beispielsweise feine Merinowolle oder Baby-Alpaka. Diese Materialien bieten eine wunderbare Weichheit und hervorragende Wärmeeigenschaften zu einem zugänglicheren Preis. Halten Sie Ausschau nach Marken, die sich auf diese Fasern spezialisieren, statt einen günstigen Schal zu kaufen, der nur den Namen „Kaschmir“ trägt.


Denken Sie über den Hals hinaus! Ein schönes Tuch kann vielseitig eingesetzt werden: als farbiger Akzent an die Henkel Ihrer Lieblingstasche geknotet, als Gürtelersatz durch die Schlaufen einer Jeans gezogen, im Sommer als improvisiertes Haarband oder Turban oder elegant um das Handgelenk gewickelt. So wird aus einem Accessoire ein echter Alleskönner.

Der Geruchstest: Vertrauen Sie Ihrer Nase. Hochwertige Naturfasern haben einen neutralen, oft leicht erdigen oder „wolligen“ Eigengeruch. Riecht ein Schal hingegen stark chemisch oder künstlich, ist das ein Warnsignal. Oft wurden aggressive Farbstoffe oder chemische Ausrüstungen verwendet, die die Haut reizen können und auf eine minderwertige Produktion hindeuten.

Investition statt Konsum: Berechnen Sie die „Cost per Wear“ (Kosten pro Tragen). Ein Schal für 20 Euro, der nach einer Saison verschlissen ist, ist teurer als ein qualitativ hochwertiges Stück für 120 Euro, das Sie zehn Jahre oder länger begleitet. Qualität ist die nachhaltigste Wahl – für Ihren Geldbeutel und für die Umwelt.


- Fühlt sich auf der Haut fast kühl an.
- Besitzt einen unvergleichlichen, dezenten Glanz.
- Ermöglicht extrem feine und detaillierte Drucke.
Das Material? Echte Seide. Gewonnen aus dem Kokon der Seidenraupe, besteht die Faser aus einem Protein, das dem der menschlichen Haut sehr ähnlich ist. Das macht sie besonders hautfreundlich und temperaturausgleichend.

Die Farbe eines Schals sollte mit Ihrem Hautton harmonieren. Menschen mit einem kühlen Hautunterton (bläulich, rosig) stehen Farben wie Saphirblau, Silber, Lavendel oder Fuchsia besonders gut. Wer einen warmen Hautunterton hat (goldig, pfirsichfarben), strahlt in Erdtönen wie Terrakotta, Olivgrün, Senfgelb und Creme.

Der Begriff „Pashmina“ ist rechtlich nicht geschützt.
Deshalb findet man ihn oft auf Etiketten von Tüchern aus Viskose oder Polyester. Ursprünglich bezeichnete er ausschließlich Tücher aus der feinsten Kaschmirwolle von Changthangi-Ziegen aus dem Himalaya. Echte Kenner suchen daher nicht nach dem Wort „Pashmina“, sondern nach der Angabe „100 % Kaschmir“ auf dem Pflegeetikett.
Ein häufiger Fehler ist, einen Schal nur nach dem Muster auszuwählen, ohne die Größe zu bedenken. Ein kleiner, quadratischer Seidenschal lässt sich anders binden als ein 2 Meter langer, breiter Wollschal. Überlegen Sie vor dem Kauf, wie Sie den Schal tragen möchten: Eng am Hals geknotet? Locker über die Schultern geworfen? Als voluminöser Schutz vor Kälte? Die Maße sind entscheidend für die Funktion.




