Indischer Schmuck: Wie du echte Schätze erkennst und teure Fehler vermeidest
Schmuck ist nicht nur ein Accessoire – er erzählt Geschichten! Entdecke die faszinierende Welt des indischen Schmucks und lass dich inspirieren.
In einem geheimnisvollen Markt, wo der Duft von Gewürzen die Luft erfüllt, funkeln goldene Armreifen im Sonnenlicht wie vergessene Träume. Indischer Schmuck ist mehr als nur ein glänzendes Accessoire – er ist ein Kunstwerk, das Tradition und Moderne miteinander verbindet. Lass dich von der Farbenpracht und der Vielfalt der Formen mitreißen und erfahre, wie dieser Schmuck die Seele eines jeden Outfits zum Strahlen bringt.
Ich habe in meiner Werkstatt über die Jahre wirklich schon alles gesehen. Ringe aus Deutschland, feine Ketten aus Italien, elegante Stücke aus Frankreich. Aber ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, als mir ein Kunde zum ersten Mal ein altes indisches Hochzeitsarmband zur Begutachtung gab. Das Ding war schwer. Nicht nur, was das Gewicht anging, sondern auch in seiner ganzen Ausstrahlung. Das Gold hatte einen tiefen, fast warmen Glanz, den ich so von unserem europäischen 18-Karat-Gold einfach nicht kannte. Die kleinen Steine waren nicht perfekt geschliffen, aber, ganz ehrlich, sie hatten eine Seele. Jede Delle, jede winzige Unregelmäßigkeit schien eine Geschichte zu erzählen. In diesem Moment habe ich kapiert: Indischer Schmuck ist so viel mehr als nur Zierde. Er ist ein technisches Meisterwerk und ein Kulturgut in einem.
Inhaltsverzeichnis
Viele Leute fragen mich, warum diese Stücke so wahnsinnig teuer sein können. Sie hören von Preisen um die 10.000 Euro und hoffen, ich verrate ihnen einen geheimen Trick, wie sie das Gleiche für 500 Euro bekommen. Da muss ich sie leider enttäuschen. Diesen Trick gibt es nicht. Echte Qualität und meisterhaftes Handwerk haben nun mal ihren Preis, egal ob in Hamburg oder in Jaipur. Mein Ziel ist es nicht, dir unmögliche Versprechen zu machen. Ich möchte dir als Handwerksmeister das Wissen an die Hand geben, damit du echten Wert selbst erkennen kannst. Du sollst verstehen, was du da kaufst, und die Arbeit dahinter wertschätzen lernen. Dann kannst du am Ende selbst entscheiden, was ein fairer Preis ist und welches Stück wirklich dein Herz erobert.

Die Grundlage von allem: Das Material verstehen
Bevor wir über atemberaubende Designs schwärmen, müssen wir über das Fundament reden. Und das ist das Metall. In Europa sind wir ja meistens an 14 Karat (585er Gold) oder 18 Karat (750er Gold) gewöhnt. In Indien ticken die Uhren anders. Dort ist 22-karätiges Gold der absolute Standard, besonders für traditionellen Schmuck.
Der ewige Kampf: 18 Karat vs. 22 Karat
Stell dir mal unser typisches 18-Karat-Gold vor. Es ist robust, alltagstauglich und hat diesen etwas kühleren, eleganten Glanz. Es ist das vernünftige Arbeitstier unter den Goldlegierungen. Und jetzt kommt das indische 22-Karat-Gold: Das ist die Diva. Es besteht zu 91,6 % aus reinem Gold, was ihm diesen unglaublich satten, warmen Gelbton verleiht – fast wie flüssiger Honig. Diese Weichheit ist ein Traum für jeden Goldschmied, der filigrane Muster von Hand formen will, ohne dass das Metall bricht.
Aber genau diese Weichheit ist auch der Haken. Ein Armband aus 22-Karat-Gold ist deutlich kratz- und dellenanfälliger. Einmal kurz an der Türklinke hängen geblieben, und schon hast du eine kleine Erinnerung drin. Es ist eben Schmuck für besondere Anlässe, nicht für die Gartenarbeit. In Indien sieht man Gold aber auch als sichere Geldanlage, und der hohe Goldanteil sichert natürlich den Wert.

Die Punze: Dein wichtigstes Vertrauenssiegel
In Deutschland muss jedes Goldstück einen Stempel haben, der den Feingehalt angibt, also „585“ oder „750“. In Indien gibt es ein ähnliches, staatlich kontrolliertes System vom Bureau of Indian Standards (BIS). Ein echtes, in Indien geprüftes Goldstück sollte eine BIS-Punze tragen. Achte auf diese Zeichen:
- Das BIS-Logo: Ein kleines, stilisiertes Dreieck.
- Karat und Feingehalt: Meistens steht da „22K916“. Das ist die Bestätigung für 22 Karat bzw. 91,6 % Goldanteil.
- Ein Logo des Prüfzentrums und oft auch eines des Juweliers.
Ganz ehrlich: Wenn du in Indien Schmuck kaufst, ist diese Punze dein bester Freund. Ohne sie kaufst du die Katze im Sack. Ich hatte schon Stücke im Labor, die als „22 Karat“ verkauft wurden und sich als simpel vergoldetes Messing entpuppten. Der finanzielle Verlust für den Käufer war gigantisch.
Silber und andere Schätze
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Besonders im Norden Indiens, etwa in Rajasthan oder Gujarat, gibt es eine uralte Tradition für fantastischen Silberschmuck. Oft ist das schwerer, massiver Stammesschmuck. Meist wird hier Sterlingsilber (925er) verwendet. Manchmal wird es absichtlich geschwärzt (oxidiert), um den Gravuren mehr Tiefe zu geben. Keine Sorge, wenn es mit der Zeit anläuft – das ist eine natürliche Reaktion und kein Qualitätsmangel.

Die Seele des Schmucks: Ein Blick in die Werkstatt
Der wahre Wert liegt aber nicht nur im Material. Er liegt in der Kunstfertigkeit, die über Generationen weitergegeben wurde. Einige dieser Techniken sind so komplex, dass sie nur noch eine Handvoll Meister (Ustads) wirklich beherrschen. Als deutscher Handwerker ziehe ich da meinen Hut.
Kundan: Steine fassen wie von Zauberhand
Eine der berühmtesten Techniken ist Kundan. Hier werden Steine, oft ungeschliffene Diamanten (Polki) oder farbiges Glas, in einen Rahmen aus hochreinem Gold gesetzt. Das Verrückte daran: Es gibt keine Krallen oder Zargen, wie wir sie kennen. Stattdessen wird der Stein in eine mit Harz gefüllte Vertiefung gedrückt. Dann nimmt der Meister hauchdünne Folien aus reinstem, 24-karätigem Gold und arbeitet sie mit einem winzigen Meißel Schicht für Schicht in den Spalt zwischen Stein und Rahmen. Das butterweiche Gold füllt jede Lücke und hält den Stein bombenfest. Eine Kunst, die unfassbares Fingerspitzengefühl erfordert. Achtung: Kundan-Schmuck ist empfindlich! Niemals mit Wasser reinigen oder ins Ultraschallbad legen, sonst kann sich das Harz lösen und die Steine fallen raus.

Meenakari: Mit Feuer malen
Meenakari ist die hohe Kunst des Emaillierens, die man oft als geheime Schönheit auf der Rückseite von Kundan-Schmuck findet. Zuerst werden feine Muster ins Gold graviert. Diese Rillen werden dann mit farbigem Emaille-Pulver – im Grunde zermahlenes Glas – gefüllt. Dann geht’s in den Ofen. Jede Farbe hat einen anderen Schmelzpunkt, also muss der Künstler das Stück für jede Farbe einzeln brennen, von der höchsten zur niedrigsten Temperatur. Ein Fehler im Timing, und die Arbeit von Tagen ist ruiniert.
Steine: Wo ungeschliffen manchmal wertvoller ist
Bei uns dreht sich alles um die „vier Cs“ bei Diamanten. In Indien gelten oft andere Werte.
Polki: Die rohe Schönheit
Polki sind ungeschliffene, flache Diamanten. Sie funkeln nicht wie ein Brillant, sondern haben einen weichen, fast kerzenartigen Glanz. Ihr Wert liegt in ihrer natürlichen Klarheit und Form. Die Kunst ist es, passende Steine für ein harmonisches Design zu finden. Kleiner Tipp für Laien: Wenn du unsicher bist, ob es echtes Polki oder nur Glas ist – Glas sieht oft „zu perfekt“ und fast schon scharfkantig aus. Echte Polki haben oft winzige natürliche Einschlüsse und diesen sanfteren Schimmer. Halte es mal unter verschiedenes Licht, dann siehst du den Unterschied oft schon.

Farbe über Reinheit
Bei Rubinen und Smaragden ist eine leuchtende, intensive Farbe oft wichtiger als perfekte Reinheit. Kleine Einschlüsse werden akzeptiert. Aber sei clever: Viele Smaragde werden geölt, um feine Risse zu füllen. Das ist gängig, muss aber gesagt werden. Und frag bei günstigeren Stücken, besonders bei südindischem Tempelschmuck, gezielt nach: Oft werden hier synthetische Rubine verwendet. Optisch kaum zu unterscheiden, aber im Wert nur ein Bruchteil des Originals.
Dein praktischer Leitfaden für den Kauf
Okay, Klartext. Du willst jetzt also ein Stück kaufen. Hier sind ein paar ehrliche Ratschläge aus meiner Werkstatt-Erfahrung.
Wo kauft man am besten?
Am sichersten fährst du bei einem alteingesessenen Familienjuwelier mit exzellentem Ruf. Diese Läden leben von ihrer Reputation. Wenn du dich nicht traust, in kleinen Läden zu verhandeln, oder einfach auf Nummer sicher gehen willst, sind große, landesweit bekannte Markengeschäfte wie Tanishq oder Malabar Gold & Diamonds eine gute, wenn auch oft etwas teurere, Anlaufstelle. Finger weg von dubiosen Shops in reinen Touristengebieten oder von Online-Angeboten, die zu gut klingen, um wahr zu sein.

Das Geheimnis der Preiszusammensetzung (und wie du verhandelst)
Ein seriöser Juwelier wird dir den Preis immer aufschlüsseln. Frag danach! Der Preis setzt sich so zusammen:
- Goldpreis: Basiert auf dem Gewicht und dem tagesaktuellen Kurs. Nicht verhandelbar.
- Making Charges (Herstellungskosten): Der Lohn für die Arbeit. Und hier, mein Freund, liegt dein Spielraum! Rechne mal mit 10–18 % des Goldwerts für einfachere Stücke. Bei aufwendigem Kundan oder Meenakari können es aber auch 25–40 % sein. Scheu dich nicht, höflich einen Rabatt von 5–10 % auf diese Kosten zu erfragen. Das ist völlig normal und wird oft erwartet, besonders wenn du mehrere Teile kaufst.
- Stein-Preis & Steuern: Der Wert der Edelsteine und die lokale Steuer (GST).
Dein Spickzettel für den Kauf
Bevor du die Kreditkarte zückst, geh im Kopf diese Checkliste durch:
1. Die Punze finden: Sieh dir das Stück genau an. Ist das BIS-Dreieck und die „916“ für 22 Karat drauf?
2. Nach der Aufschlüsselung fragen: Lass dir den Preis für Gold, Arbeit, Steine und Steuern getrennt zeigen.
3. Bei Steinen nachhaken: „Sind die Smaragde geölt? Sind diese Rubine natürlich oder synthetisch?“
4. Papiere verlangen: Bestehe auf einer detaillierten Rechnung und, bei teuren Stücken, einem Echtheitszertifikat.

Pflege: Damit dein Schatz ein Schatz bleibt
Diese Stücke sind für die Ewigkeit gemacht, aber nur mit der richtigen Pflege. Die Regeln sind simpel: trocken halten, Chemikalien wie Parfum oder Haarspray meiden und immer als Letztes anlegen. Reinige sie nur mit einem weichen, trockenen Tuch. Und bewahre jedes Stück einzeln auf, um Kratzer zu vermeiden. Übrigens, ein super Tipp: Heb die Originalverpackung auf! Diese Schachteln sind oft perfekt für die Lagerung gemacht.
Fazit: Ein Wert, der weit über Geld hinausgeht
Kannst du indischen Schmuck für 500 Euro kaufen? Ja, klar. Das wird dann wahrscheinlich ein wunderschönes Silberstück sein oder ein Paar kleiner, schlichter Goldohrstecker. Aber ein handgefertigtes Meisterwerk mit echten Edelsteinen wie Kundan hat seinen Preis. Und das ist auch gut so. Es würdigt das Material, die unzähligen Stunden und das Können eines Menschen, der sein Leben dieser Kunst gewidmet hat.
Mein Rat an dich ist also: Kauf nicht blind nach dem Preis, sondern mit Wissen und Gefühl. Lerne, die Details zu sehen. Fühle das Gewicht in deiner Hand. Betrachte die Rückseite. Ein Schmuckstück, das du verstehst und wirklich liebst, hat einen Wert, den man nicht in Euro messen kann. Es schmückt nicht nur dich, sondern trägt auch die Geschichten einer faszinierenden Kultur weiter. Und das, mein Freund, ist eine Investition, die sich immer lohnt.

Bildergalerie


Was ist der Unterschied zwischen Polki und Kundan?
Eine häufige Verwechslung! Polki bezieht sich auf die Verwendung von ungeschliffenen, natürlichen Diamanten, die so wie sie sind in die Fassung gesetzt werden. Ihr Wert liegt in ihrer Klarheit und ihrem rohen Charakter. Kundan ist hingegen die Technik, mit der Steine (oft Glas, aber auch Edelsteine) durch hochreine, hauchdünne Goldfolie in eine Fassung eingearbeitet werden. Man kann also Polki-Diamanten mit der Kundan-Technik setzen – das ist die absolute Königsklasse.

„In Indien ist Schmuck kein Accessoire, er ist eine Sprache. Er verkündet den Status, feiert die Heirat und schützt vor dem Bösen.“
Diese Wahrnehmung erklärt, warum Stücke oft über Generationen weitergegeben werden. Ein Armreif ist nicht nur Gold und Stein; er trägt die Hoffnungen einer Großmutter und die Erinnerungen einer Mutter in sich. Er ist ein lebendiges Erbstück, dessen emotionaler Wert oft den materiellen übersteigt.

Die geheime Kunst des Meenakari: Was oft wie bunte Steine aussieht, ist in Wahrheit eine aufwendige Emailliertechnik. Dabei werden feine Rillen in das Gold graviert und mit farbigem Glaspulver gefüllt. Jede Farbe wird einzeln bei hohen Temperaturen eingebrannt. Die Rückseite eines Kundan-Anhängers zu betrachten, offenbart oft die wahre Meisterschaft – ein versteckter Garten aus leuchtenden Farben, nur für die Trägerin bestimmt.

- Vermeiden Sie direkten Kontakt mit Parfüm und Haarspray.
- Lagern Sie jedes Stück einzeln in einem mit Samt ausgekleideten Beutel.
- Reinigen Sie es sanft mit einem weichen, trockenen Tuch.
Das oberste Gebot? Behandeln Sie Ihren indischen Schmuck wie ein Kunstwerk. Die filigranen Fassungen und weichen Materialien sind empfindlich gegenüber Chemikalien und Kratzern.

Achten Sie auf die „Making Charges“: Anders als in Europa wird der Preis für indischen Schmuck oft in zwei Teile zerlegt: den reinen Goldwert (basierend auf dem tagesaktuellen Gewicht und Preis) und die „Making Charges“ – die Herstellungskosten. Diese können je nach Komplexität des Designs zwischen 10 % und über 30 % des Goldwertes betragen. Hier liegt der Verhandlungsspielraum und das Zeichen echter Handwerkskunst!

Der moderne Twist? Suchen Sie nach Designs von Visionären wie Sabyasachi Mukherjee. Er hat es meisterhaft verstanden, schwere, fast vergessene traditionelle Stücke neu zu interpretieren und sie für eine globale, modebewusste Generation wieder begehrenswert zu machen. Seine Kampagnen zeigen, wie man einen opulenten Rani Haar (lange Kette) zu einem schlichten Seidensari oder sogar einem westlichen Abendkleid stylen kann.

Warum sind die Steine oft nicht perfekt geschliffen?
Was wir als Makel ansehen könnten, ist oft Absicht und Tradition. Bei Techniken wie Polki geht es darum, die natürliche Form des Rohdiamanten zu ehren. Man verzichtet bewusst auf den perfekten Facettenschliff, um den ursprünglichen, organischen Charakter des Steins zu bewahren. Diese „Unvollkommenheit“ ist in Wahrheit ein Zeichen für Authentizität und eine andere Philosophie von Schönheit.

Tempelschmuck: Schwere, matte Goldstücke, oft mit Abbildungen von Gottheiten wie Lakshmi oder Ganesha verziert. Typisch für Südindien.
Mughal-Schmuck: Filigrane, von persischer Kunst inspirierte Designs mit floralen und geometrischen Mustern. Hier dominieren Techniken wie Meenakari und Kundan.
Beide Stile sind Ikonen, erzählen aber völlig unterschiedliche Geschichten über die reiche und vielfältige Kulturgeschichte Indiens.

Wussten Sie schon? Indien ist der weltweit größte Verbraucher von Gold. Schätzungen zufolge befinden sich über 25.000 Tonnen des Edelmetalls in privaten Haushalten, oft in Form von Schmuck.

Die Magie der Jhumkas! Diese glockenförmigen Ohrringe sind ein zeitloser Klassiker. Ihr sanftes Klingeln bei jeder Bewegung ist Teil ihres Charmes. Ob klein und dezent für den Alltag oder mehrstöckig und opulent für eine Hochzeit – Jhumkas verkörpern eine verspielte Eleganz, die zu fast jedem Anlass passt. Besonders begehrt sind Modelle aus dem Hause Amrapali Jewels, die traditionelle Handwerkskunst mit modernem Design verbinden.

- Die Bedeutung des Navratna: Neun Edelsteine in einem einzigen Schmuckstück.
- Jeder Stein repräsentiert einen Himmelskörper der hinduistischen Astrologie.
- Man glaubt, dass sie dem Träger kosmische Harmonie und Schutz bringen.
Die Zusammensetzung? Diamant, Rubin, Smaragd, gelber Saphir, Granat, blauer Saphir, Perle, Katzenauge und Koralle. Eine mächtige Kombination und ein tiefgründiges Amulett.

Das Geheimnis liegt im Siegel: Suchen Sie nach dem BIS-Hallmark. Dieses offizielle indische Gütesiegel, eingeführt vom Bureau of Indian Standards, garantiert die Reinheit des Goldes. Es besteht aus dem BIS-Logo, der Karatzahl (z.B. 916 für 22 Karat) und einem Identifikationszeichen des Juweliers. Ohne dieses Siegel kaufen Sie auf eigenes Risiko.

Haben Sie schon einmal von Thewa-Schmuck gehört? Diese seltene Kunstform aus Pratapgarh in Rajasthan ist über 400 Jahre alt. Dabei wird eine filigran gearbeitete Folie aus 23-karätigem Gold kunstvoll mit geschmolzenem Glas verschmolzen. Das Ergebnis sind leuchtende, fast malerische Motive, die im Glas zu schweben scheinen. Ein echtes Sammlerstück!

Ist Silberschmuck in Indien auch ein Thema?
Absolut! Besonders in den Stammesregionen von Rajasthan und Gujarat hat Silberschmuck eine immense Bedeutung. Er ist oft massiv, oxidiert für einen antiken Look und mit großen, einfachen Steinen wie Türkis oder Lapislazuli besetzt. Während Gold für Hochzeiten und Reichtum steht, symbolisiert Silber oft einen nomadischen, erdverbundenen Geist.

- Ein atemberaubender Glanz, der von innen zu kommen scheint.
- Einzigartige, unregelmäßige Formen voller Charakter.
- Ein Wert, der auf Seltenheit und nicht auf maschineller Perfektion beruht.
Das Material? Echte Basra-Perlen. Diese natürlichen Salzwasserperlen aus dem Persischen Golf sind extrem selten und in antikem indischen Schmuck hochgeschätzt. Ihre unnachahmliche cremefarbene bis leicht rosafarbene Leuchtkraft ist bei Kennern begehrter als die makellose Rundung von Zuchtperlen.

Budget-Alternative mit Stil: Wenn echtes 22-Karat-Gold Ihr Budget sprengt, schauen Sie nach hochwertig vergoldetem Schmuck von Marken wie Tribe by Amrapali oder Curio Cottage. Sie bieten authentische Designs, die von echten Handwerkern gefertigt werden, aber eine Basis aus Sterlingsilber oder einer Metalllegierung verwenden. So bekommen Sie den opulenten Look für einen Bruchteil des Preises – perfekt für besondere Anlässe.

Eine Studie der „India Gold Policy Centre“ ergab, dass über 60% des in Indien gekauften Golds für Hochzeiten bestimmt ist.
Das unterstreicht die tiefe Verwurzelung von Goldschmuck im kulturellen und sozialen Gefüge. Es ist nicht nur eine Investition, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil des wichtigsten Rituals im Leben vieler indischer Familien.

Der Haath Phool (wörtlich „Handblume“) ist ein spektakuläres Schmuckstück, das den Handrücken ziert. Es besteht typischerweise aus einem Armreif, der durch eine oder mehrere Ketten mit einem oder mehreren Ringen verbunden ist. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf die kunstvollen Henna-Malereien (Mehndi) an den Händen der Braut und vervollständigt den Hochzeitslook auf einzigartige Weise.

Warum fühlt sich indisches Gold so anders an?
Es liegt an der Weichheit. 22-karätiges Gold (91,6 % reines Gold) ist deutlich biegsamer als unser europäisches 14- oder 18-Karat-Gold. Nehmen Sie ein schweres indisches Armband in die Hand: Sie spüren eine gewisse „Wärme“ und ein sattes Gewicht. Diese Eigenschaft ermöglicht es den Goldschmieden, die unglaublich feinen Details von Hand zu formen, die mit härteren Legierungen unmöglich wären.

Der Klang der Freude: Ein Set aus Armreifen, Chooda genannt, ist mehr als nur Schmuck. Es ist ein akustisches Symbol des Ehelebens. In vielen Traditionen trägt eine frisch verheiratete Frau diese Armreifen für eine bestimmte Zeit. Ihr sanftes Klimpern im Haus signalisiert ihre Anwesenheit und ihren neuen Status. Es ist ein Klang, der mit Glück, Wohlstand und dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts verbunden ist.

- Fragen Sie nach dem genauen Gewicht des Goldes und den „Making Charges“ separat.
- Erkundigen Sie sich nach der Reinheit (Karat) und dem BIS-Hallmark.
- Lassen Sie sich die Art der Steine (Glas, Halbedelstein, Edelstein) genau erklären.
- Bitten Sie um ein Echtheitszertifikat und eine detaillierte Rechnung.
Ein seriöser Juwelier wird diese Fragen transparent und gerne beantworten.

Die `Nath` (Nasenring) ist ein kraftvolles Statement. Von einem winzigen Stecker bis hin zu einem großen, mit Perlen verzierten Ring, der mit einer Kette am Haar befestigt wird – die `Nath` ist ein zentrales Element des Brautschmucks. Historisch symbolisierte sie die Heirat und Tugend einer Frau. Heute ist sie auch ein modisches Accessoire, das von Bollywood-Stars wie Deepika Padukone und Sonam Kapoor wieder populär gemacht wurde.

Ein häufiger Fehler: Sich nur auf das Gewicht zu konzentrieren. Zwei Armbänder können das gleiche Gewicht haben, aber eines kostet das Doppelte. Warum? Wegen der Komplexität der Arbeit. Ein filigranes Jadau-Stück mit hunderten von Arbeitsstunden hat einen viel höheren Handwerksanteil („Making Charges“) als ein einfacher, maschinell gegossener Reif. Sie zahlen nicht nur für das Material, sondern vor allem für die Kunst.

Pachchikam-Schmuck, ursprünglich aus Gujarat und Kutch, ist ein wunderbares Beispiel für rustikale Eleganz. Ähnlich wie Kundan werden hier Steine in eine Fassung gesetzt, aber die Technik ist gröber und verwendet Silber anstelle von Gold. Das verleiht den Stücken einen roheren, antiken Charme, der besonders bei Boho-Liebhabern beliebt ist. Es ist die weniger polierte, aber vielleicht seelenvollere Cousine des königlichen Kundan.
„Der Zweck von Schmuck ist nicht, eine Frau reich aussehen zu lassen, sondern sie zu schmücken.“ – Coco Chanel
Auch wenn dieses Zitat aus einem anderen Kulturkreis stammt, trifft es den Kern. Der schönste indische Schmuck ist der, der Ihre Persönlichkeit unterstreicht und Ihnen das Gefühl gibt, eine Königin zu sein – unabhängig vom Preisschild. Wählen Sie das Stück, das zu Ihnen spricht.




