Die Wahrheit über Haarfarbe: Was im Salon wirklich passiert (und was Drogeriepackungen verschweigen)
Entdecken Sie, wie Ihre Haarfarbe Ihre Persönlichkeit unterstreichen kann – die perfekte Nuance wartet auf Sie!
Ein geheimnisvolles Flüstern durchzieht die Luft, während Sie vor dem Spiegel stehen – ist es die Haarfarbe, die Ihr wahres Ich enthüllt? Kleidungsstücke und Make-up können die Oberfläche kratzen, doch die richtige Haarfarbe hat die Macht, Sie in eine Ikone zu verwandeln. Tauchen Sie ein in die Welt der Farben und finden Sie heraus, welche Nuance Ihre innere Schönheit zum Strahlen bringt.
Hinsetzen, anschnallen, wir reden Tacheles. In all den Jahren hinterm Friseurstuhl habe ich eines gelernt: Haarfarbe ist keine Magie, sondern pures Handwerk – und eine ordentliche Portion Chemie. Viele glauben, man sucht sich einen Ton aus dem Farbfächer aus, rührt was zusammen und pinselt es drauf. Ganz ehrlich? So einfach ist das nicht. Es ist ein Prozess, der Wissen und Respekt vor dem Haar verlangt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Basis: Was dein Haar wirklich ausmacht
- Die Chemie in der Schale: Salon-Geheimnisse vs. Drogerie-Packung
- Der Farbkreis: Das mächtigste Werkzeug eines Coloristen
- Die Beratung: Die 15 Minuten, die alles entscheiden
- Ups! Erste Hilfe bei Färbe-Unfällen zu Hause
- Die Königsdisziplin: Eine Farbkorrektur beim Profi
- Die Farbe ist top – und jetzt? So bleibt sie es auch
- Wann du WIRKLICH zum Profi gehen solltest
- Ein ehrliches Fazit
- Bildergalerie
Ich vergesse nie, wie ich als junger Geselle mal richtig danebengegriffen habe. Eine Kundin wollte ein kühles Aschblond, hatte aber von Natur aus dunkles Haar mit einem warmen, rötlichen Schimmer. Ich dachte mir: Blondierung drauf, aschige Tönung drüber, fertig. Das Ergebnis? Ein fleckiges, leicht grünliches Desaster. Mein Meister hat mich damals zur Seite genommen und mir in aller Ruhe den Farbkreis erklärt, die Macht der Komplementärfarben und die fiesen kleinen Untertöne, die im Haar lauern. Diese Lektion war mehr wert als jedes Lehrbuch. Es geht nicht darum, Farbe hinzuzufügen. Es geht darum, die vorhandenen Pigmente zu verstehen und gezielt auszutricksen.

Dieser Guide ist für alle, die es wirklich wissen wollen. Statt „5 Schritten zur Traumfarbe“ gibt’s hier echtes Wissen aus der Praxis. Wir tauchen tief ein in die Chemie, die Tücken des eigenen Haares und woran man eine wirklich gute Färbung erkennt. Bereit?
Die Basis: Was dein Haar wirklich ausmacht
Bevor wir auch nur an Farbe denken, müssen wir über dein Haar sprechen. Jedes Haar hat seine eigene Persönlichkeit, und die müssen wir kennen. Die Hauptrollen spielen dabei die Pigmente und die Haarstruktur.
Eumelanin & Phäomelanin: Die zwei Strippenzieher deiner Naturfarbe
Die Natur hat uns genau zwei Arten von Farbpigmenten geschenkt. Das war’s. Deine Haarfarbe ist nichts anderes als eine individuelle Mischung dieser beiden Typen:
- Eumelanin: Das ist der Boss für die dunklen Töne, von Braun bis Schwarz. Die Moleküle sind recht groß und lassen sich beim Aufhellen vergleichsweise gut aus dem Haar kicken.
- Phäomelanin: Dieses kleine, aber hartnäckige Biest ist für die hellen Töne zuständig – also Rot und Gelb. Genau dieses Pigment ist der Grund, warum dunkles Haar beim Blondieren erst rot, dann orange und schließlich gelb wird. Es klammert sich einfach fest.
Dieses Wissen ist alles. Will eine Brünette ein kühles Blond, weiß ich sofort: Ich ziehe in den Kampf gegen ihr Phäomelanin. Das bedeutet, erst aufhellen und die warmen Töne freilegen, um sie dann mit einer Gegenfarbe gezielt zu neutralisieren. Das ist kein Job für eine einzige Tube Farbe.

Die Haarstruktur: Vom Schutzschild zum Farbspeicher
Ein einzelnes Haar hat mehrere Schichten. Fürs Färben sind aber vor allem zwei entscheidend:
- Die Schuppenschicht (Cuticula): Stell sie dir wie die Schuppen eines Tannenzapfens vor. Bei gesundem Haar liegen sie flach an, das Haar glänzt. Beim Färben müssen wir diese Schicht mit alkalischen Mitteln (wie Ammoniak) sanft öffnen, damit die Farbe überhaupt reinkommt.
- Die Faserschicht (Cortex): Das ist das Herzstück. Hier sitzen deine natürlichen Pigmente, und genau hier müssen auch die künstlichen Pigmente hin, um dauerhaft zu halten. Die Gesundheit des Cortex entscheidet, wie gut die Farbe hält und wie dein Haar das Ganze übersteht.
Ach ja, und dann gibt es noch die Porosität. Geschädigtes, poröses Haar ist wie ein Schwamm. Es saugt Farbe gierig auf, lässt sie aber genauso schnell wieder los. Das Ergebnis? Fleckige Farben, die sich nach drei Haarwäschen verabschieden. Profis erkennen das sofort und arbeiten oft mit speziellen Strukturaufbau-Produkten vor. Stichwort Olaplex oder K18? Genau solche Helfer reparieren die Haarstruktur von innen, sodass die Farbe gleichmäßig aufgenommen wird und auch länger hält.

Die Chemie in der Schale: Salon-Geheimnisse vs. Drogerie-Packung
Jetzt wird’s spannend. Wenn wir im Salon eine Farbe anmischen, sind das immer zwei Komponenten: die Farbcreme und der Entwickler. Und genau hier liegt der gewaltige Unterschied zur Packung aus dem Supermarkt.
Der Entwickler: Die Zündkerze für deine Farbe
Der Entwickler ist eine Wasserstoffperoxid-Lösung (H2O2). Er kann zwei Dinge: die Naturpigmente aufhellen und die künstlichen Pigmente in der Farbcreme aktivieren. Die Stärke wird in Prozent angegeben und ist der Schlüssel zum Erfolg.
Hier liegt der Hund begraben: In einer Drogeriepackung ist EIN Entwickler für ALLE. Meist ein 6%iger oder sogar 9%iger, egal ob dein feines Haar nur eine sanfte Tönung bräuchte. Das ist, als würde man mit einem Vorschlaghammer eine Reißzwecke in die Wand schlagen. Im Salon wählen wir dagegen haargenau aus:
- 1,9 % bis 3 %: Ideal für Tönungen oder wenn du dunkler werden willst. Minimale Belastung fürs Haar.
- 6 %: Der Allrounder für Färbungen auf gleicher Höhe, leichte Aufhellung und perfekte Grauabdeckung.
- 9 %: Für eine sichtbare Aufhellung um zwei bis drei Töne. Hier ist schon Vorsicht geboten.
- 12 %: Die stärkste Variante, die wir nur bei sehr gesundem, dickem Haar und niemals direkt auf der Kopfhaut einsetzen.
Ein Profi wird also vielleicht für deinen Ansatz 6 % nehmen, für die schon gefärbten Längen aber nur eine 1,9%ige Emulsion. Das schont das Haar massiv. Diese Möglichkeit hast du mit einer Fertigpackung einfach nicht.

Die Farbcreme: Mehr als nur bunte Paste
Die Creme selbst enthält winzige, farblose Pigment-Vorstufen. Erst wenn sie mit dem Entwickler gemischt werden, dringen sie ins Haar ein, reagieren dort und werden zu großen, farbigen Molekülen. Und weil sie jetzt so groß sind, stecken sie im Haar fest. Das ist das Prinzip der permanenten Farbe. Übrigens enthalten professionelle Farben oft eine viel höhere Pigmentdichte und bessere Pflegestoffe als ihre günstigen Verwandten aus dem Regal.
Der Farbkreis: Das mächtigste Werkzeug eines Coloristen
Ein guter Friseur ist auch ein Künstler, und der Farbkreis ist unser Pinsel. Er verrät, welche Farben sich gegenseitig neutralisieren. Das ist das ganze Geheimnis hinter schönen Blondtönen ohne Gelbstich.
Die Regeln sind simpel:
- Grün killt Rot
- Blau killt Orange
- Violett killt Gelb
Ich hatte mal einen jungen Kunden, der sich zu Hause die Haare blondiert hatte – und mit einem leuchtend orangen Kopf dastand. Statt nochmal aggressiv zu blondieren, habe ich ihm eine Intensivtönung mit Blau-Pigmenten verpasst. Nach 15 Minuten war das Orange weg, und er hatte ein cooles, neutrales Dunkelblond. Keine Hexerei, nur angewandte Farbenlehre.

Die Beratung: Die 15 Minuten, die alles entscheiden
Der wichtigste Teil des Färbens findet statt, bevor die erste Farbe überhaupt angerührt wird. Hier geht es darum, zuzuhören und realistische Ziele zu setzen.
Hautton & Augenfarbe: Was passt zu dir?
Die beste Haarfarbe ist die, die dich strahlen lässt. Wir unterscheiden grob zwischen kühlen und warmen Typen. Kleiner Tipp: Mach den Test sofort selbst! Halte dir abwechselnd Silber- und Goldschmuck ans Gesicht. Was lässt dich frischer und wacher aussehen?
- Team Silber (Kühler Typ): Deine Haut hat einen rosigen oder bläulichen Unterton. Dir stehen kühle Farben wie Aschblond, Platin, kühles Schokobraun oder Blauschwarz.
- Team Gold (Warmer Typ): Deine Haut hat einen goldenen oder pfirsichfarbenen Schimmer. Dir schmeicheln warme Töne wie Goldblond, Honig, Kupfer oder warme Brauntöne.
Deine Haargeschichte: Sei ehrlich!
Ich frage meine Kunden immer, was in den letzten Jahren mit ihrem Haar passiert ist. Jede Färbung, jede Blondierung, jede Henna-Kur hinterlässt Spuren. Besonders wichtig: Hast du Pflanzenfarben benutzt? Henna kann Metallsalze enthalten, die mit chemischer Farbe eine katastrophale Reaktion auslösen können – bis hin zum Haarbruch. Hier ist absolute Ehrlichkeit überlebenswichtig fürs Haar.

Ups! Erste Hilfe bei Färbe-Unfällen zu Hause
Mal ehrlich, es kann jedem passieren. Aber bevor du in Panik zur nächsten Drogeriepackung greifst, atme tief durch.
- Hilfe, Grünstich im Blond! Ein Klassiker nach dem Bad im Chlorwasser oder bei falscher Abmattierung. Bevor du zur Chemie greifst, versuch es mit einer alten Hausfrauen-Weisheit, die wirklich funktioniert: eine Kur mit Tomatenketchup. Die Rotsäure neutralisiert das Grün. 15 Minuten einwirken lassen, ausspülen. Alternativ funktionieren auch pigmentierte Masken mit Rot- oder Rosa-Anteil.
- Hilfe, es ist fleckig geworden! Hier lautet der Rat ganz klar: Hände weg und ab zum Profi. Flecken bedeuten, dass verschiedene Haarpartien die Farbe unterschiedlich angenommen haben. Das zu korrigieren erfordert unterschiedliche Rezepturen für jede einzelne Strähne. Jeder weitere Selbstversuch macht es nur schlimmer (und teurer).
Die Königsdisziplin: Eine Farbkorrektur beim Profi
Hier landen die ganz harten Fälle. Ein typisches Szenario: zu Hause von Dunkel auf Hell gefärbt. Ergebnis: oranger Ansatz, braune Längen, schwarze Spitzen. Das ist der Moment, in dem wir unser ganzes Können auspacken.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
So eine Rettungsaktion ist nichts für die Mittagspause. Plane mal gut und gerne 3 bis 6 Stunden ein, manchmal sogar einen ganzen Tag. Zuerst wird die alte, künstliche Farbe oft mit einem schonenden Farbabzug entfernt. Danach werden die Partien gezielt und sanft aufgehellt. Zum Schluss wird mit einer Tönung der neue, gewünschte Farbton kreiert und unerwünschte Untertöne neutralisiert.
Klar, das hat seinen Preis. Rechne hier, je nach Aufwand und Stadt, mit Kosten zwischen 150 € und 500 €. Aber es ist der einzige Weg, das Haar zu retten und ein Ergebnis zu erzielen, mit dem du wieder auf die Straße gehen kannst.
Die Farbe ist top – und jetzt? So bleibt sie es auch
Die beste Farbe ist nichts wert, wenn sie nach zwei Wochen verblasst ist. Die Pflege danach ist mindestens genauso wichtig wie das Färben selbst. Hier sind die absoluten Basics:
- Sulfatfreie Shampoos: Sulfate sind aggressive Reiniger, die deine teuren Farbpigmente förmlich aus dem Haar spülen. Investiere in ein gutes, sulfatfreies Shampoo (gibt’s ab ca. 8-10 € in jeder Drogerie).
- Hitzeschutz ist Pflicht: Föhn, Glätteisen, Lockenstab? Niemals ohne Hitzeschutz! Hitze ist der Feind Nummer eins für die Farbbrillanz.
- Kühler waschen: Heißes Wasser öffnet die Schuppenschicht und lässt die Farbe entweichen. Versuche, deine Haare so kühl wie möglich zu waschen.
- Farbmasken sind deine Freunde: Einmal pro Woche eine Kur oder eine Maske, die speziell für coloriertes Haar entwickelt wurde, macht einen riesigen Unterschied. Für Blond- oder Rottöne gibt es sogar Masken mit Pigmenten, die die Farbe zwischen den Friseurbesuchen auffrischen.

Wann du WIRKLICH zum Profi gehen solltest
Man kann sich die Haare zu Hause färben, klar. Aber in manchen Fällen rate ich dir dringend davon ab:
- Bei starken Veränderungen (mehr als zwei Töne heller oder dunkler).
- Bei jeder Art von Blondierung oder Aufhellung. Das ist der riskanteste chemische Prozess.
- Wenn dein Haar schon geschädigt ist.
- Wenn du über 50 % graue Haare hast. Warum? Graues Haar hat keine Pigmente mehr und ist oft drahtiger. Es braucht eine spezielle Vorbehandlung und eine andere Farbrezeptur, sonst wird die Farbe fleckig oder gar nicht erst angenommen.
- Wenn du vorher mit Pflanzenfarben wie Henna gefärbt hast.
Glaub mir, die Kosten für eine professionelle Korrektur sind am Ende immer höher als die Ersparnis durch die Heimpackung.
Ein ehrliches Fazit
Haare färben ist eine faszinierende Mischung aus Kunst, Chemie und Erfahrung. Es ist so viel mehr als nur das Auftragen eines Produkts. Es ist eine bewusste Veränderung, die Wissen und Sorgfalt erfordert. Egal, ob du dich für den Salon entscheidest oder es selbst wagst – ich hoffe, du tust es jetzt mit einem besseren Verständnis und mehr Respekt für dein Haar. Denn das ist es, was am Ende zählt.

Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)



Kostenfalle Farbkorrektur: Ein unglücklicher Griff zur Drogeriepackung kann teuer werden. Was im Laden 10 Euro kostet, kann in der Reparatur im Salon schnell 300 Euro und mehr kosten. Eine professionelle Farbkorrektur erfordert oft mehrere Stunden, spezielles Know-how und hochwertige Produkte, um unerwünschte Farbstiche zu neutralisieren und die Haarstruktur zu retten. Diese Investition ist oft der einzige Weg, um ein fleckiges, orangefarbenes oder grünes Desaster in die gewünschte Traumfarbe zu verwandeln.




Die größte Herausforderung ist nicht, das Haar aufzuhellen, sondern den perfekten kühlen Ton zu erzielen und zu erhalten. Gelb ist der hartnäckigste Feind jeder Blondine.
Dieses Zitat des Star-Coloristen Guy Tang bringt es auf den Punkt. Das Phäomelanin, das für die gelben und roten Untertöne verantwortlich ist, wird beim Blondieren als letztes abgebaut. Es mit der exakten Komplementärfarbe (Violett) zu neutralisieren, ohne dass das Haar grau oder matt wirkt, ist die wahre Kunst.




Was steckt wirklich hinter dem Hype um Olaplex oder K18?
Stellen Sie sich die Haarstruktur wie eine Leiter vor. Beim Färben und Blondieren brechen die Sprossen dieser Leiter – die sogenannten Disulfidbrücken. Produkte wie Olaplex wirken wie winzige Reparatur-Trupps, die diese Brücken wieder flicken und stabilisieren. Es ist keine Pflege im klassischen Sinne, sondern eine echte Restrukturierung von innen, die Haarbruch während des chemischen Prozesses drastisch reduziert.




Klassische Foliensträhnen: Sorgen für ein gleichmäßiges, definiertes Ergebnis vom Ansatz bis in die Spitzen. Die Wärmeentwicklung in der Folie intensiviert den Aufhellungsprozess.
Freihand-Technik Balayage: Der Colorist




- Mit lauwarmem oder kühlem Wasser waschen, um die Schuppenschicht geschlossen zu halten.
- Hitzeschutz vor dem Föhnen oder Glätten ist Pflicht.
- Im Sommer einen UV-Schutz-Spray für Haare nutzen (z.B. von Aveda).
Das Geheimnis langanhaltender Farbe? Es liegt in Ihrer täglichen Routine. Hitze und heißes Wasser sind die größten Farb-Killer, da sie die Haarstruktur öffnen und die eingelagerten Pigmente entweichen lassen.




Um die Brillanz Ihrer neuen Farbe zu schützen, ist der Griff zum richtigen Shampoo entscheidend. Sulfathaltige Produkte reinigen oft zu aggressiv und ziehen die teuren Farbpigmente förmlich aus dem Haar.
- Sulfatfreie Formulierungen (z.B. von Kérastase Chroma Absolu oder Redken Color Extend Magnetics) reinigen sanfter.
- Sie helfen, den pH-Wert des Haares stabil zu halten, was die Farbe einschließt.




Der unscheinbare Strähnchentest ist die wichtigste Versicherung vor einer Farbkatastrophe. Dabei wird die geplante Farbmischung an einer kleinen, verdeckten Haarsträhne im Nacken getestet. Nur so kann der Friseur exakt sehen, wie das Haar reagiert, wie lange die Einwirkzeit sein muss und ob das Wunschergebnis überhaupt realistisch ist. Diesen Schritt zu überspringen, ist pures Glücksspiel.





Der Kardinalfehler bei Drogeriefarbe: Die Abbildung auf der Packung ignorieren. Das Ergebnis hängt zu 90 % von Ihrer aktuellen Haarfarbe und -geschichte ab, nicht vom Foto des Models. Eine Box-Farbe enthält eine standardisierte Menge an Entwickler, die auf dunklem Haar niemals das gleiche leuchtende Ergebnis erzielen kann wie auf hellblondem. Das ist der häufigste Grund für orangefarbene Enttäuschungen zu Hause.




Warmer oder kühler Farbtyp? Ein schneller Test.
Schauen Sie sich die Adern an Ihrem Handgelenk bei Tageslicht an. Sind sie eher grünlich? Dann haben Sie wahrscheinlich einen warmen Hautunterton, und Goldtöne, Kupfer, Karamell oder Honigblond werden Ihnen schmeicheln. Erscheinen die Adern bläulich oder violett? Dann gehören Sie zum kühlen Typ, dem aschige Töne, Platin, kühles Schokobraun oder ein sattes Bordeauxrot besonders gut stehen.




Poröses, also geschädigtes Haar, saugt Farbe ungleichmäßig auf. Das führt oft zu fleckigen Ergebnissen, bei denen die Spitzen dunkler und matter werden als der gesündere Ansatz.
Ein guter Friseur erkennt dies sofort. Deshalb ist ein sogenannter




Denken Sie an die ikonische Verwandlung von Kim Kardashian oder Kylie Jenner von tiefem Schwarz zu Platinblond. Das war kein einzelner Friseurbesuch. Solch ein extremer Sprung erfordert mehrere, über Wochen oder Monate verteilte Sitzungen. Dazwischen sind intensive Pflegerituale mit Bond-Buildern und Masken unerlässlich, um das Haar am Leben zu erhalten. Ein Paradebeispiel dafür, dass Geduld und ein hohes Budget der Schlüssel zu drastischen Veränderungen sind.




Pflanzenfarbe (z.B. Henna): Legt sich wie eine stärkende Lasur um das Haar. Die Farbauswahl ist begrenzt (meist Rot- und Brauntöne) und das Ergebnis schwer vorherzusagen. Wichtig: Ein späteres chemisches Aufhellen ist oft unmöglich, da Metallsalze in den Pflanzenfarben mit der Blondierung reagieren können.
Chemische Farbe: Bietet eine unendliche Palette an Nuancen und ermöglicht präzise, planbare Ergebnisse. Sie greift jedoch in die Haarstruktur ein und erfordert mehr Pflege.




Was ist eigentlich ein




- Zwei breite, strategisch platzierte Strähnen, die das Gesicht umrahmen.
- Sorgt für einen sofortigen aufhellenden Effekt und betont die Gesichtszüge.
- Ein relativ geringer Aufwand für eine maximale optische Veränderung.
Der sogenannte




Eine gute Beratung ist die halbe Miete. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie gut vorbereitet zum Termin erscheinen:
- Bringen Sie Bilder von dem, was Ihnen gefällt, aber auch von dem, was Sie NICHT mögen. Begriffe wie
Der Traum von Platinblond: Von Dunkelbraun zu Eisblond in einer Sitzung? Ein gefährlicher Mythos. Dieser Prozess strapaziert das Haar aufs Äußerste. Ein verantwortungsvoller Stylist wird den Weg dorthin auf mehrere Termine aufteilen, um Haarbruch zu minimieren. Alles andere ist ein Spiel mit dem Feuer – oder besser gesagt, mit einem
Laut einer Studie der Professional Beauty Association ist
Für alle, die nicht alle vier Wochen zum Nachfärben gehen möchten, ist ein
Die Hartnäckigkeit von Rot: Einmal gefärbtes rotes Haar wieder loszuwerden, ist eine der größten Herausforderungen im Friseurhandwerk. Die künstlichen roten Pigmente sind extrem klein, dringen tief ins Haar ein und klammern sich dort fest. Ein Wechsel zu Blond oder einem kühlen Braunton erfordert oft mehrere Durchgänge eines professionellen Farbabzugs, was viel Geduld und ein hohes Pflegebudget verlangt.
Lust auf eine kurzfristige Farb-Eskapade in Pink, Blau oder Grün? Dafür sind semi-permanente direktziehende Farben ideal.
- Produkte von Marken wie Manic Panic, La Riche Directions oder Pulp Riot legen sich nur auf die äußere Haarschicht.
- Sie enthalten kein Ammoniak oder Peroxid und waschen sich nach und nach wieder aus.
Wichtig: Für leuchtende Ergebnisse muss das Haar vorher professionell aufgehellt werden, da die Farben auf dunklem Haar kaum sichtbar sind.
Exklusiver Salon: Oft spezialisierte Coloristen, die kontinuierlich auf Techniken und Produkte von Marken wie Wella, L’Oréal Professionnel oder Schwarzkopf Professional geschult werden. Meist wird mehr Zeit für eine individuelle Beratung eingeplant.
Günstigere Friseurkette: Schnellerer Durchlauf, standardisierte Prozesse. Die Ergebnisse können gut sein, aber für komplexe Techniken wie Balayage oder Farbkorrekturen fehlt oft die Zeit für eine tiefgehende Analyse.
Für eine radikale Typveränderung lohnt sich die Investition in einen spezialisierten Coloristen.
Es ist mehr als nur eine neue Farbe. Es ist das Gefühl, wenn der Umhang abgenommen wird und man sich im Spiegel zum ersten Mal mit dem fertigen Look sieht. Ein Gefühl von Erneuerung, Selbstbewusstsein und manchmal sogar ein bisschen Mut. Diese psychologische Wirkung einer gelungenen Haarveränderung ist der unsichtbare, aber vielleicht wichtigste Teil des gesamten Salon-Erlebnisses.
Eine permanente Haarfarbe ist ein chemischer Prozess in drei Schritten: Ammoniak öffnet die Schuppenschicht, Wasserstoffperoxid zerstört die natürlichen Pigmente, und künstliche Farbmoleküle dringen ein und entwickeln sich.
Dieser aggressive, aber notwendige Vorgang ist der Grund, warum professionelle Nachbehandlungen mit sauren Spülungen und Kuren so entscheidend sind. Sie schließen die aufgeraute Schuppenschicht wieder, um die neuen Pigmente zu versiegeln und dem Haar Glanz zurückzugeben.
Bevor Sie Ihren Friseurtermin wahrnehmen, sollten Sie Ihre Haare idealerweise ein bis zwei Tage nicht waschen. Die natürliche Talgschicht auf der Kopfhaut wirkt wie eine Schutzbarriere gegen die Chemikalien in der Farbe und kann so Irritationen und Juckreiz während des Färbeprozesses reduzieren. Kommen Sie also ruhig mit






































