Strähnchen selber machen? Dein ehrlicher Guide für ein Ergebnis wie vom Profi (ohne Katastrophe)

Hand aufs Herz: Ich habe in meiner Zeit im Salon so ziemlich alles gesehen. Wunderschöne Verwandlungen, aber eben auch die Tränen nach einem missglückten Farbexperiment zu Hause. Wenn jemand mit orange-fleckigem, strohigem Haar verzweifelt auf meinem Stuhl sitzt, sehe ich vor allem eins: den Wunsch nach Veränderung, der furchtbar schiefgelaufen ist. Und ganz ehrlich? Die Reparatur ist oft kompliziert und kostet richtig Geld – wir reden hier schnell von 400 bis 800 Euro.

Deshalb gibt es diesen Guide. Nicht, um dich vom Friseurbesuch abzuhalten. Sondern weil ich weiß, dass es viele trotzdem zu Hause probieren wollen. Wenn du also diesen Weg gehst, dann bitte mit dem nötigen Wissen. Lass uns dafür sorgen, dass du am Ende stolz in den Spiegel schaust und nicht verzweifelt nach einem Notfalltermin suchst.

Erst mal die Basics: Was passiert da eigentlich auf deinem Kopf?

Bevor wir auch nur an Farbe denken, müssen wir kurz über dein Haar reden. Es ist keine leblose Faser, sondern eine ziemlich komplexe Struktur. Das zu verstehen, ist der Schlüssel zu allem.

Stell dir dein Haar wie ein Seil vor. Außen ist eine schützende Schicht, die Schuppenschicht. Bei gesundem Haar liegt sie flach an wie Dachziegel, das Haar glänzt. Um es aufzuhellen, müssen wir diese Schicht mit chemischen „Türöffnern“ (wie Ammoniak in Blondierungen) aufrauen und öffnen. Das ist der heikle Teil: Ist diese Schicht einmal stark beschädigt, wird sie nie wieder ganz glatt. Das Resultat: mattes, poröses und brüchiges Haar.

Im Inneren des Seils, in der sogenannten Faserschicht, sitzen die Farbpigmente. Es gibt dunkle (Eumelanin) und rötlich-gelbe (Phäomelanin). Beim Blondieren zerstören wir diese Pigmente. Der Haken an der Sache: Die dunklen Pigmente geben schneller auf als die super hartnäckigen roten und gelben. Deshalb durchläuft JEDES dunkle Haar beim Aufhellen immer die unschönen Phasen von Rot über Orange bis hin zu Gelb. Wer den Prozess zu früh stoppt, bleibt genau dort hängen.

Die Einkaufsliste: Was du wirklich brauchst (und was es kostet)

Gutes Werkzeug ist die halbe Miete – das gilt nicht nur für Handwerker. Der Inhalt einer Drogerie-Packung für 15 € ist oft ein Kompromiss, der für alle irgendwie passen soll. Das Ergebnis ist dann aber eben auch oft nur… ein Kompromiss.

Wenn du es richtig machen willst, investiere lieber einmal in ein gutes Setup. Das meiste davon kannst du immer wieder verwenden. Als Normalo bekommst du diese Profi-Produkte ganz einfach online im Friseurbedarfshandel. Hier ist deine Einkaufsliste:

• Professionelles Blondierpulver: Such nach Produkten mit „Plex“ oder „Bonding“ Technologie im Namen. Diese schützen die Haarstruktur schon beim Aufhellen. Eine Dose (ca. 400-500g) kostet zwischen 15 € und 30 €, reicht aber für unzählige Anwendungen.
• Entwickler (Oxidationsmittel): Den kaufst du extra in einer großen Flasche (ca. 5-10 € pro Liter). So kannst du die Stärke selbst wählen.
• Digitale Küchenwaage: Absolut unverzichtbar! Das Mischverhältnis von Pulver zu Entwickler muss exakt stimmen. Löffelangaben sind reines Glücksspiel. Kostet ca. 10-15 €.
• Nichtmetallische Färbeschale und Pinsel: Metall reagiert mit der Blondierung und kann die Mischung unbrauchbar machen. Ein Set aus Plastik bekommst du für unter 10 €.
• Stielkamm und Haarklammern: Zum sauberen Abteilen der Haare. Gibt’s oft im Set mit der Schale.
• Friseur-Alufolien: Die sind stabiler als Haushaltsfolie und verrutschen nicht so leicht (ca. 5-10 € für eine Rolle).
• Abmattierung (Toner): Das ist deine Geheimwaffe für ein schönes Finish. Eine Tube kostet ca. 10-15 €.

Kleiner Kassensturz: Das Profi-Setup kostet dich beim ersten Mal also etwa 60-90 €. Das ist deutlich mehr als eine Drogerie-Box, aber du hast Material für viele Anwendungen und ein ungleich besseres Ergebnis.

Welchen Entwickler nehme ich denn nun?

Das ist die wichtigste Entscheidung! Hier eine einfache Faustregel für zu Hause:

• 3 % Entwickler: Perfekt für eine sehr sanfte Aufhellung auf bereits blondem Haar oder zum Anmischen deiner Abmattierung (Toner).
• 6 % Entwickler: Das ist der Allrounder und für die meisten die sicherste Wahl. Ideal für mittel- bis dunkelblondes oder hellbraunes Haar, um sichtbare, aber natürliche Strähnen zu erzielen.
• 9 % und 12 % Entwickler: FINGER WEG! Das ist reines Profi-Material für sehr dunkles oder widerstandsfähiges Haar unter ständiger Beobachtung. Das Risiko für Haarbruch oder Verätzungen der Kopfhaut ist zu Hause einfach viel zu hoch.

Die Technik: So geht’s Schritt für Schritt

Achtung, ganz wichtiger Hinweis zuerst: Hast du bereits gefärbtes Haar, vor allem dunkler gefärbtes? Dann sei extrem vorsichtig. Blondierung auf alter Farbe reagiert oft unvorhersehbar, führt zu Flecken und unschönen warmen Tönen. Ein Sprichwort unter Profis lautet: „Farbe kann Farbe nicht aufhellen“. Das bedeutet, das Ergebnis wird selten ein klares Blond. In diesem Fall ist der Gang zum Salon wirklich die bessere Wahl.

Sicherheit geht vor: Deine 2 Pflicht-Tests

1. Der Allergietest: Mische eine winzige Menge Blondierung an und tupfe sie in deine Armbeuge. 48 Stunden warten! Juckt, brennt oder rötet sich was? Dann darfst du das Produkt auf keinen Fall verwenden.
2. Die Probesträhne: Deine Generalprobe! Nimm eine dünne Strähne aus dem Unterhaar (da, wo man es nicht sieht), trage die Blondierung auf und wickle sie in Folie. Kontrolliere alle 10 Minuten. So siehst du genau, wie lange dein Haar braucht und ob es die Prozedur überhaupt aushält. Fühlt sich das Haar an wie Kaugummi? Projekt sofort abbrechen!

Die klassische Folientechnik – Präzision ist alles

Das ist die Methode für gleichmäßige, definierte Strähnen vom Ansatz bis zur Spitze.

Kleiner Tipp: Unsicher, wie das „Weben“ der Strähnen genau aussieht? Such auf YouTube mal nach „Foil Weaving Technique“. Das visuell zu sehen, hilft ungemein!

1. Abteilen: Teile dein trockenes, ungewaschenes Haar in vier Partien auf und steck sie fest. Beginne im Nacken, da das Haar dort am widerstandsfähigsten ist.
2. Weben: Nimm eine dünne, horizontale Haarpartie. Halte sie straff und fahre mit der Spitze des Stielkamms abwechselnd über und unter kleinen Haarsträhnen hindurch. Die Haare, die auf dem Kamm liegen, werden gefärbt.
3. Folie & Farbe: Schieb eine Folie direkt unter die gewebten Strähnen bis an den Ansatz. Trage die Blondierung satt auf, aber lass etwa einen Zentimeter Abstand zur Kopfhaut. Die Wärme dort beschleunigt den Prozess, diesen Bereich kannst du ganz zum Schluss bepinseln, um einen leuchtenden Ansatz („Hot Roots“) zu vermeiden.
4. Falten & Fortfahren: Falte die Folie sauber zu einem Päckchen und arbeite dich systematisch Strähne für Strähne nach oben. Arbeite zügig, damit der Zeitunterschied zwischen der ersten und letzten Folie nicht zu groß wird.

Ach ja, der Hinterkopf… der blinde Fleck für uns alle. Der Trick: Stell dich mit dem Rücken zu deinem Badezimmerspiegel und halte einen Handspiegel vor dein Gesicht. So siehst du im Handspiegel das Spiegelbild deines Hinterkopfs. Braucht etwas Übung, aber rettet dich vor unschönen Flecken.

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Der entscheidende Moment: Einwirkzeit & Veredelung

Die Farbe ist drauf. Jetzt bloß nicht blind dem Wecker vertrauen. Dein Haar gibt das Tempo vor!

Kontrolliere alle 10 Minuten eine Folie. Streich die Blondierung kurz weg und prüfe die Helligkeit und den Zustand des Haares. Das Ziel ist ein helles, blasses Gelb – etwa wie das Innere einer Bananenschale. Ist das Haar noch fest? Super. Fühlt es sich matschig an? SOFORT ausspülen, egal was die Uhr sagt!

Wenn die Einwirkzeit um ist, spülst du zuerst die Strähnen aus, die du als Erstes eingepinselt hast, während der Rest noch einwirkt. Spüle mit lauwarmem Wasser, bis es komplett klar ist. Erst dann kommt alles raus und wird sanft shampooniert.

Die Geheimwaffe: Abmattieren (Toning)

Das ist der Schritt, den fast alle zu Hause vergessen – und der den Unterschied zwischen „selbst gefärbt“ und „wie vom Profi“ ausmacht. Blondiertes Haar hat IMMER einen leichten Gelb- oder Orangestich. Ein Toner neutralisiert das.

Das Prinzip ist simple Farbenlehre:

• Violett neutralisiert Gelb
• Blau neutralisiert Orange

Du mischst also eine Tönung (den Toner) mit einem schwachen 3%igen Entwickler an und trägst sie auf das handtuchtrockene Haar auf. Such nach Nuancen mit „Asch“, „Violett“, „Perl“ oder „Silber“ im Namen. In den Farbnummern sind das oft die Ziffern .1 (Asch/Blau) oder .2 (Violett) nach dem Punkt. Nach 5-20 Minuten Einwirkzeit hast du statt Kanarienvogel ein edles, kühles oder neutrales Blond.

SOS-Plan: Wenn doch etwas schiefgeht

Okay, tief durchatmen. Hier sind die häufigsten Pannen und ehrliche Lösungen.

• Der Orangestich: Das Haar wurde nicht hell genug aufgehellt. Hier mit einem blau-basierten Toner zu arbeiten, kann helfen, es in ein kühleres Hellbraun oder Dunkelblond zu verwandeln. Ein helles Blond ist damit aber nicht mehr zu erreichen. Alles andere ist ein klarer Fall für einen Profi.
• Der Gelbstich: Das klassische Problem. Hier hilft ein violetter Toner oder ein gutes Silbershampoo. Aber Vorsicht: Nicht zu lange einwirken lassen, sonst kann es grau oder lila werden!
• Leoparden-Flecken: Die Farbe wurde ungleichmäßig aufgetragen. Ehrlich gesagt: Das kriegst du allein nicht mehr hin. Jeder Versuch macht es schlimmer. Beiß in den sauren Apfel und buch einen Termin zur Farbkorrektur.
• Leuchtender Ansatz („Hot Roots“): Passiert, wenn die Kopfhautwärme die Blondierung am Ansatz zu stark beschleunigt hat. Die Lösung: Mische einen Toner an, der eine Nuance dunkler und aschiger ist, und trage ihn gezielt NUR auf den zu hellen Ansatz auf. Oft reichen schon wenige Minuten.
• Haarbruch: Der GAU. Das Haar fühlt sich nass wie Kaugummi an. Hier gibt es keine Reparatur. Nur die Schere hilft. Investiere in hochwertige Aufbaukuren, um zu retten, was zu retten ist, und lass für mindestens ein Jahr die Finger von jeglicher Chemie.

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Letzte Worte vom Profi & deine Checkliste

Die Ausbildung zum Friseur dauert nicht ohne Grund mehrere Jahre. Wir lernen Chemie, Biologie und eine Menge über Ästhetik. Es geht darum, dein Haar, deinen Hautton und deinen Lebensstil zu analysieren, um die perfekte Farbe für DICH zu finden.

Wenn du es also selbst machst, dann informiert und mit Respekt vor deinem Haar. Hier ist deine finale Checkliste:

Bist du wirklich bereit?
Allergietest vor 48h gemacht?
Probesträhne war erfolgreich?
Alles Werkzeug liegt parat?
Du hast mindestens 3-4 Stunden ungestörte Zeit eingeplant?
Dein Notfall-Plan (Toner gegen Gelb/Orange) ist im Haus?

Wenn du alle Punkte mit Ja beantworten kannst: Viel Erfolg! Aber sei ehrlich zu dir. Bei Unsicherheit, stark geschädigtem oder sehr dunklem Haar ist der Gang zum Salon keine Geldausgabe, sondern eine Investition. Das erspart dir am Ende viel mehr als nur Geld – nämlich eine Menge Nerven.

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Der ultimative Test, bevor es losgeht?

Die Probesträhne! Sie ist nicht verhandelbar. Mischen Sie eine winzige Menge Blondierung an und tragen Sie sie auf eine unauffällige Strähne im Nacken oder hinter dem Ohr auf. Wickeln Sie sie in Folie und prüfen Sie alle 5-10 Minuten das Ergebnis. So sehen Sie nicht nur, wie Ihr Haar aufhellt und wie lange es dafür braucht, sondern testen auch auf allergische Reaktionen. Das rettet im Zweifel die gesamte Frisur.

• Vermeidet einen unschönen, fleckigen Ansatz.
• Sorgt für gleichmäßige und saubere Übergänge.
• Ermöglicht ein professionelles, „gewebtes“ Ergebnis.

Das Geheimnis? Akkurates Abteilen! Arbeiten Sie immer mit sauberen, präzisen Scheiteln und fixieren Sie die Partien, an denen Sie gerade nicht arbeiten, mit Klemmen. Profis nutzen oft vier Quadranten: zwei vorne, zwei hinten. Das bringt Struktur ins Chaos und ist der erste Schritt zu einem Ergebnis, das nicht nach DIY aussieht.

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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Wussten Sie, dass der globale Markt für Haarfarben bis 2025 voraussichtlich über 29 Milliarden US-Dollar erreichen wird? Ein Großteil davon entfällt auf Heim-Anwendungen.

Dieser Trend zeigt, wie viele den Schritt zu Hause wagen. Umso wichtiger ist es, auf professionelle Produkte zurückzugreifen, die online oder im Friseurbedarf erhältlich sind. Marken wie L’Oréal Professionnel, Schwarzkopf Professional oder Wella Professionals bieten deutlich potentere und schonendere Formulierungen als die meisten Drogerie-Boxen.

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Dekoration

Schneeflocken aus Holz & Papier: Die Werkstatt-Anleitung, die wirklich funktioniert

Der „Money Piece“: So nennt man die beiden helleren Strähnen, die direkt das Gesicht einrahmen. Es ist der schnellste Weg, um den gesamten Look aufzufrischen und ihm Leuchtkraft zu verleihen, ohne das gesamte Haar färben zu müssen. Dieser Trend aus den 90ern ist zurück – aber subtiler und weicher. Für den Heimgebrauch ist dies ein perfektes Einstiegsprojekt, da man die Strähnen gut im Blick hat.

Foliensträhnen: Ideal für präzise, klar definierte Highlights vom Ansatz bis in die Spitzen. Die Folie isoliert die Wärme, was den Aufhellungsprozess intensiviert. Perfekt für stärkere Kontraste.

Kammsträhnen: Hier wird die Blondierung mit einem speziellen Strähnenkamm aufgetragen. Das Ergebnis ist meist weicher und natürlicher, aber auch weniger kontrolliert. Gut für einen sonnengeküssten Look auf unbehandeltem Haar.

Für Anfänger sind Folien oft die sicherere Wahl, da sie ein versehentliches Berühren anderer Haarpartien verhindern.

Die After-Care ist genauso wichtig wie der Färbeprozess selbst. Direkt nach dem Auswaschen der Blondierung schreit Ihr Haar nach Feuchtigkeit und Reparatur. Eine hochwertige Maske, zum Beispiel die Olaplex No. 8 Bond Intense Moisture Mask oder die Kérastase Blond Absolu Masque Ultra-Violet, hilft, die aufgeraute Schuppenschicht zu schließen und erste Schäden zu reparieren. Mindestens 10 Minuten einwirken lassen!

„Der größte Fehler, den ich bei Heim-Colorationen sehe, ist das Überlappen. Menschen blondieren immer wieder über bereits aufgehelltes Haar, was zu massivem Haarbruch führt.“ – Tracey Cunningham, Celebrity Colorist

Hilfe, meine Strähnen sind gelb geworden! Was jetzt?

Keine Panik, das ist eine normale Zwischenstufe. Hier kommt der Toner ins Spiel, nicht eine zweite Runde Blondierung! Ein Toner ist eine demi-permanente Farbe, die unerwünschte Pigmente neutralisiert. Bei Gelbstich benötigen Sie einen Toner mit violetten Pigmenten (z.B. Wella Color Touch /86 oder Redken Shades EQ 09V). Er wird wie eine Tönung auf das handtuchtrockene Haar aufgetragen und wirkt nur wenige Minuten. Er ist der magische letzte Schritt zum kühlen, edlen Blond.

Achtung, Entwickler-Stärke: Die Prozentzahl auf dem Entwickler (Oxidant) ist entscheidend. 6 % (20 Vol.) ist der Standard für eine normale Aufhellung um 2-3 Stufen. 9 % (30 Vol.) ist deutlich stärker und sollte nur auf sehr dunklem, gesundem Haar und mit äußerster Vorsicht angewendet werden, da das Risiko für Schäden stark steigt. 12 % hat im Heimbereich absolut nichts verloren!

Die Konsistenz der Blondiercreme ist entscheidend. Ist sie zu flüssig, tropft sie und kann Flecken auf Partien verursachen, die dunkel bleiben sollen. Ist sie zu dick, lässt sie sich schwer verteilen und das Ergebnis wird ungleichmäßig. Die ideale Textur ist wie die von cremigem Joghurt oder Quark. Mischen Sie das Pulver und den Entwickler langsam mit einem Färbepinsel in einer nicht-metallischen Schüssel, bis alle Klümpchen verschwunden sind.

• Ein tiefenreinigendes Shampoo, um Rückstände vor dem Färben zu entfernen.
• Ein altes Handtuch und ein altes T-Shirt, das schmutzig werden darf.
• Vaseline oder eine fette Creme zum Schutz des Haaransatzes.
• Ein Wecker oder Handy-Timer, um die Einwirkzeit exakt zu stoppen.

Die Strähnchenhaube feiert ein kleines Comeback, ist aber mit Vorsicht zu genießen. Man zieht sie über das trockene Haar und zupft mit einer Nadel einzelne Strähnen durch die Löcher. Der Vorteil ist, dass der Rest des Haares geschützt ist. Der Nachteil: Es ist oft schmerzhaft, man sieht nicht genau, welche Strähnen man erwischt, und das Ergebnis kann sehr unnatürlich und „gesprenkelt“ wirken. Für weiche, moderne Looks sind Folien die bessere Technik.

Nur etwa 2 % der Weltbevölkerung sind von Natur aus blond.

Das erklärt, warum Blondtöne so faszinieren und begehrt sind. Beim Aufhellen imitieren wir im Grunde, was die Natur nur wenigen mitgegeben hat. Das Ziel sollte dabei immer ein Ton sein, der zum eigenen Hautunterton passt: Kühle, aschige Blondtöne schmeicheln rosiger Haut, während goldene oder Honig-Nuancen einen warmen, pfirsichfarbenen Teint zum Strahlen bringen.

Heißer Ansatz oder „Hot Roots“ vermeiden: Ihre Kopfhaut produziert Wärme, wodurch Blondierung am Ansatz viel schneller und intensiver wirkt als in den Längen. Tragen Sie die Mischung deshalb immer zuerst auf die Längen und Spitzen auf und bearbeiten Sie den Ansatz erst in den letzten 10-15 Minuten der Einwirkzeit. So wird das Ergebnis schön gleichmäßig.

Lila Shampoo: Enthält violette Pigmente und ist der Feind von Gelbstich. Ideal für alle, die ein kühles, platinfarbenes oder aschiges Blond erhalten möchten.

Blaues Shampoo: Enthält blaue Pigmente und neutralisiert Orangestich. Perfekt für aufgehelltes brünettes Haar, das oft zu kupferfarbenen Reflexen neigt.

Wenden Sie diese Spezialshampoos nur 1-2 Mal pro Woche an, um ein Überlagern der Pigmente (und einen Grauschleier) zu vermeiden.

Der größte Luxus bei blondem Haar ist aktuell ein weicher, herausgewachsener Ansatz. Dieser „Lived-in“-Look ist nicht nur pflegeleichter, sondern wirkt auch moderner und natürlicher. Beim Selbermachen bedeutet das: Setzen Sie die Strähnen nicht direkt an der Kopfhaut an, sondern lassen Sie bewusst 1-2 Zentimeter Ihres Naturtons frei. Das verzeiht kleine Fehler und verlängert die Zeit bis zum nächsten Färben erheblich.

Kann ich eine Balayage selbst machen?

Ehrlich gesagt: Es ist extrem schwierig. Balayage ist eine Freihandtechnik, bei der die Farbe auf das Haar „gemalt“ wird, um einen natürlichen, sonnengeküssten Verlauf zu erzeugen. Das erfordert ein tiefes Verständnis für Lichts- und Schattenspiele im Haar und eine sehr geübte Hand. Das Risiko für harte Kanten und Flecken ist enorm hoch. Für den Heimgebrauch sind klassische Foliensträhnen die weitaus sicherere und kontrollierbarere Methode.

• Schützt die Haarstruktur während des chemischen Prozesses.
• Repariert gebrochene Disulfidbrücken im Haarinneren.
• Sorgt für spürbar gesünderes, kräftigeres Haar nach der Blondierung.

Das Geheimnis? Bond-Builder! Produkte wie Olaplex, K18 oder Wellaplex waren einst nur im Salon erhältlich. Inzwischen gibt es erschwingliche Heimpflege-Serien (z.B. Olaplex No. 3 Hair Perfector), die man vor der Haarwäsche anwendet, um Haarschäden proaktiv zu bekämpfen. Eine absolute Empfehlung für jeden, der regelmäßig blondiert.

Ein guter Färbepinsel ist keine Nebensache. Die billigen, breiten Pinsel aus Drogerie-Sets sind oft zu unpräzise. Investieren Sie in einen professionellen Pinsel mit schmaleren, abgeschrägten Borsten. Damit können Sie die Farbe viel feiner „einweben“ und saubere, dünne Strähnen ziehen. Der Stiel sollte spitz sein, um das Haar sauber abteilen zu können – ein 2-in-1-Werkzeug, das den gesamten Prozess erleichtert.

„Haar, das mit Henna oder metallhaltigen Pflanzenfarben behandelt wurde, darf unter keinen Umständen chemisch blondiert werden. Die Reaktion kann zu extremer Hitzeentwicklung, Haarschäden bis hin zum ‚Schmelzen‘ der Haare und unvorhersehbaren grünen oder orangen Farbergebnissen führen.“ – Warnhinweis von professionellen Haarfarbenherstellern.

Der Traum vom kalifornischen Surfer-Look lässt sich mit einer simplen Technik nachempfinden: Konzentrieren Sie die Highlights auf die Partien, die auch von der Sonne natürlich aufgehellt würden. Das sind die vorderen Strähnen, das Deckhaar und einige Akzente in den Spitzen. Die unteren Haarpartien können dunkler bleiben. Das schafft Dimension und sieht mühelos und natürlich aus.

Wann sollte ich die Blondierung auswaschen?

Es gibt keine pauschale Zeitangabe! Die richtige Einwirkzeit hängt von Ihrer Haarfarbe, Ihrer Haarstruktur und der gewünschten Helligkeit ab. Kontrollieren Sie den Prozess visuell! Kratzen Sie nach 20 Minuten mit dem Pinselstiel etwas Blondierung von einer Probesträhne, um den Aufhellungsgrad zu prüfen. Wiederholen Sie das alle 5-10 Minuten, bis der gewünschte Unterton (meist ein helles Gelb, wie das Innere einer Bananenschale) erreicht ist. Niemals länger als vom Hersteller empfohlen einwirken lassen.

• Die Mischung reicht nicht für den ganzen Kopf.
• Der Ton ist viel zu warm oder orange.
• Die Strähnen sind fleckig oder zu dick geworden.

Der Plan B? Haben Sie immer eine semi-permanente Tönung in Ihrem Naturton oder eine Nuance dunkler zur Hand. Produkte wie L’Oréal Dia Richesse oder Goldwell Colorance können im Notfall das Ergebnis abmildern, kaschieren und dem Haar Glanz zurückgeben, bis ein Profi die Situation retten kann.

Profiprodukt (z.B. Schwarzkopf BlondMe): Meist ein System aus Pulver und passendem Entwickler. Bietet maximale Aufhellung bei gleichzeitig integrierter Bond-Technologie zum Schutz des Haares. Das Ergebnis ist kontrollierbarer und der Farbton klarer.

Drogerie-Set (z.B. Garnier Nutrisse): Eine All-in-One-Lösung. Die Blondierung ist oft weniger stark und der Entwickler für eine breite Masse konzipiert, was zu wärmeren Ergebnissen führen kann. Der enthaltene Conditioner pflegt nur oberflächlich.

Die Investition in Profiprodukte (ca. 30-40€ für mehrere Anwendungen) zahlt sich durch ein besseres Ergebnis und gesünderes Haar oft aus.

Denken Sie daran: Blondiertes Haar ist wie ein feiner Kaschmirpullover. Es braucht besondere Pflege, um schön zu bleiben. Vermeiden Sie aggressive, sulfathaltige Shampoos, die die Farbe auslaugen und das Haar austrocknen. Setzen Sie stattdessen auf sulfatfreie Alternativen, zum Beispiel von Marken wie Pureology, Redken oder Maria Nila, und gönnen Sie Ihren Haaren wöchentlich eine feuchtigkeitsspendende Kur. Das bewahrt den Glanz und die Leuchtkraft Ihrer neuen Strähnchen.