Schluss mit Wegwerf-Mode: So findest du Kinderkleidung, die WIRKLICH was aushält
Ganz ehrlich? Es macht mich fuchsig. Letztens stand wieder eine Mutter bei uns im Laden, fast verzweifelt. Die nagelneue Hose ihres Sohnes war im Schritt komplett aufgerissen – nach einer Woche Spielplatz. Als ich mir die Naht angesehen habe, war alles klar: billigster Faden, viel zu weite Stiche. Da geht es mir nicht nur um das verschwendete Geld. Es ist eine Frage des Respekts vor guter Arbeit und gutem Material.
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O: Warum der richtige Stoff die halbe Miete ist
- Der Blick des Profis: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
- Der Second-Hand-Jackpot: Qualität für kleines Geld finden
- Pflege-Tipps, die wirklich was bringen (und Geld sparen)
- Achtung, Gefahr! Worauf du bei der Sicherheit achten musst
- Das Zwiebelprinzip für Profis: So ist dein Kind immer richtig angezogen
- Bildergalerie
In der Welt der Kindermode wird oft an den falschen Ecken gespart. Aber keine Sorge, du musst kein Profi sein, um den Schrott von den echten Schätzen zu unterscheiden. In diesem Ratgeber zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt. Wir reden nicht über die neuesten Trends, sondern über das, was Kleidung robust, bequem und langlebig macht. Bereit? Dann lass uns mal einen genauen Blick auf Stoffe, Nähte und die kleinen, aber entscheidenden Details werfen.
Das A und O: Warum der richtige Stoff die halbe Miete ist
Alles fängt beim Material an. Man kann aus einem schlechten Stoff kein gutes Kleidungsstück machen, so einfach ist das. Der Stoff entscheidet über Tragekomfort, Haltbarkeit und sogar darüber, ob sich dein Kind wohlfühlt. Wer hier ein bisschen Grundwissen hat, kauft einfach cleverer.
Naturfasern: Die beste Wahl für empfindliche Kinderhaut
Kinderhaut ist super sensibel, viel dünner als unsere. Deshalb sind Naturfasern fast immer die erste Wahl. Sie atmen, nehmen Feuchtigkeit auf und fühlen sich einfach gut an.
- Baumwolle: Der unangefochtene Klassiker. Robust, saugfähig und super für die Haut. Aber Achtung, es gibt riesige Unterschiede! Für T-Shirts ist Interlock-Jersey eine fantastische Wahl. Er ist dicker, viel formstabiler als der dünne Single-Jersey und auf beiden Seiten gleich weich. Bei Hosen, die was aushalten müssen, sind robuste Webstoffe wie Twill oder Canvas aus Baumwolle ideal.
- Wolle (besonders Merinowolle): Wolle ist ein echtes Naturwunder. Sie wärmt, wenn’s kalt ist, und kühlt, wenn dein Kind schwitzt. Das Beste: Sie kann enorm viel Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Perfekt für aktive Kids! Und keine Sorge vor Kratzen: Moderne Merinowolle hat superfeine Fasern und ist butterweich. Ein Body aus einem Wolle-Seide-Gemisch ist übrigens die beste erste Schicht für den Winter, die es gibt.
- Leinen: Unschlagbar im Sommer! Leinen kühlt, ist extrem reißfest und von Natur aus schmutzabweisend. Ja, es knittert – aber das gehört zum lässigen Look dazu. Eine Leinenhose ist an heißen Tagen tausendmal angenehmer als jede kurze Hose aus Synthetik.
Wann ein Schuss Synthetik wirklich Sinn macht
Ich bin ein großer Fan von Naturmaterialien, aber man muss auch fair sein: Manchmal ist eine kleine Beimischung von Kunstfasern super praktisch. Es kommt eben auf den Zweck an.
- Elasthan: Eine Prise von 2-5 % in Leggings oder Baumwollhosen ist Gold wert. Sie sorgt dafür, dass nichts ausleiert und die Kleidung jede Bewegung mitmacht.
- Polyamid/Polyester: Bei Matsch- und Regenkleidung sind diese Fasern unverzichtbar. Sie halten Wasser ab und sind extrem robust. Eine gute Matschhose hat oft an den Knien und am Po extra verstärkte Partien aus einem solchen Gewebe. Das hält wirklich was aus! Auch bei Socken erhöht eine Beimischung die Haltbarkeit an Ferse und Spitze enorm.
Kleiner Tipp: Finger weg von Kleidung, die zu 100 % aus Polyester oder Acryl besteht und direkt auf der Haut getragen wird (z.B. Sweatshirts). Diese Stoffe sind wie eine Plastiktüte. Dein Kind schwitzt, die Feuchtigkeit staut sich, und es kühlt blitzschnell aus. Das ist eine sichere Eintrittskarte für die nächste Erkältung.
Was Siegel wie OEKO-TEX® und GOTS wirklich bedeuten
Um sicherzugehen, dass keine fiesen Chemikalien auf die Haut deines Kindes kommen, gibt es Siegel. Die beiden wichtigsten solltest du kennen:
- OEKO-TEX® Standard 100: Stell es dir wie ein „Schadstoffgeprüft“-Siegel vor. Es garantiert, dass im fertigen Produkt keine schädlichen Substanzen enthalten sind. Für Babykleidung gilt die strengste Klasse I. Das ist schon mal eine gute Basis, sagt aber nichts über die Herkunft der Faser oder die Arbeitsbedingungen aus.
- GOTS (Global Organic Textile Standard): Das ist die Königsklasse. Hier wird die gesamte Kette geprüft – vom Bio-Anbau der Baumwolle über eine umweltfreundliche Verarbeitung bis hin zu fairen Arbeitsbedingungen. Ein GOTS-Teil ist die beste Wahl für Haut, Umwelt und Gewissen. Klar, das hat seinen Preis, aber die Qualität ist oft auch spürbar besser.
Der Blick des Profis: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Ein guter Stoff ist super, aber wenn die Verarbeitung Mist ist, hilft das auch nicht. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du die Qualität eines Kleidungsstücks in Sekunden beurteilen.
Die Naht – Das Rückgrat jedes Kleidungsstücks
Eine Naht muss halten, Punkt. Besonders an Belastungspunkten wie im Schritt, an den Schultern oder den Armausschnitten. Nimm den Stoff links und rechts der Naht und zieh mal sanft. Siehst du kleine Löcher oder dehnt sich der Faden? Schlechtes Zeichen.
- Stichdichte: Schau dir eine normale Steppnaht am Saum an. Viele kleine Stiche (ca. 3-4 pro Zentimeter) sind viel stabiler als wenige große.
- Die „Panzer-Naht“: Die robusteste Naht überhaupt ist die sogenannte Kappnaht. Du kennst sie von den Seiten deiner Jeans: Der Stoff wird doppelt umgeschlagen und mit zwei parallelen Nähten festgenäht. Diese Naht ist quasi unzerstörbar. Findest du die an einer Kinderhose, ist das ein absolutes Qualitätsmerkmal.
- Verstärkungen: Ein winziges, aber feines Detail: Schau mal in den Schritt einer Hose. Siehst du da eine kurze, dichte Zickzacknaht, einen sogenannten Riegel? Er sichert die Naht an der schwächsten Stelle. Daran wird bei Billigware fast immer gespart.
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Mitwachs-Funktionen: Clever geschnitten ist halb gewonnen
Gute Kinderkleidung wächst mit. Das ist kein Marketing-Gag, sondern cleveres Design, das dir auf lange Sicht Geld spart.
- Umschlagbündchen: Extra lange Bündchen an Ärmeln und Hosenbeinen, die man anfangs umschlagen kann, verlängern die Tragezeit locker um eine ganze Saison.
- Verstellbarer Bund: Ein Gummizug mit Knöpfen im Hosenbund ist ein Lebensretter. So passt die Hose auch schmalen Kindern und kann in der Weite mitwachsen.
Knöpfe, Reißverschlüsse & Co: Die kleinen Teufel im Detail
Was nützt die beste Hose, wenn nach drei Wochen der Reißverschluss klemmt?
- Knöpfe: Sind sie fest angenäht? Ein guter Knopf hat einen kleinen „Stiel“ aus Faden, der ihm etwas Abstand zum Stoff gibt. Das macht das Zuknöpfen leichter und schont den Stoff.
- Reißverschlüsse: Fühlen sie sich stabil und leichtgängig an? Robuste Metallreißverschlüsse sind oft ein gutes Zeichen. Bei Jacken für kleine Kinder ist ein Kinnschutz – diese kleine Stoffgarage am oberen Ende – unverzichtbar.
- Bündchen: Fass mal die Bündchen an. Fühlen sie sich fest und elastisch an oder sind sie schon im Laden labberig? Wenn ja, werden sie nach der ersten Wäsche nur noch schlimmer.
Der Second-Hand-Jackpot: Qualität für kleines Geld finden
Mal ganz ehrlich: Der beste Ort, um langlebige Kleidung zu finden, ist oft der Second-Hand-Markt! Warum? Weil Kleidung, die bereits ein oder zwei Kinder überlebt hat und immer noch gut aussieht, ihre Qualität bewiesen hat. Das ist der ultimative Praxistest. Auf Plattformen wie Vinted, Kleinanzeigen oder dem örtlichen Kinderflohmarkt kannst du echte Schnäppchen machen. Oft bekommt man für 30-50 € einen Wollwalk-Anzug, der neu 120 € gekostet hat.
Meine persönliche Second-Hand-Checkliste:
- Knie, Ellbogen & Po: Halte die Hose oder den Pulli gegen das Licht. Ist der Stoff an den typischen Belastungsstellen schon papierdünn?
- Bündchen-Test: Zieh die Ärmel- und Saumbündchen auseinander. Schnappen sie sofort wieder in ihre Form zurück oder bleiben sie ausgeleiert?
- Reißverschluss-Ruckler: Mach den Reißverschluss drei-, viermal schnell auf und zu. Hakt oder klemmt er irgendwo?
- Geruchsprobe: Riecht das Teil stark nach Keller oder Rauch? Manchmal geht der Geruch auch nach dem Waschen nicht mehr raus.
Pflege-Tipps, die wirklich was bringen (und Geld sparen)
Die beste Kleidung geht kaputt, wenn man sie falsch pflegt. Die gute Nachricht: Meistens reicht weniger.
- Runter mit der Temperatur: 30 oder 40 Grad reichen für normale Wäsche vollkommen aus. Das schont die Fasern, die Farben und deinen Geldbeutel.
- Wolle liebt frische Luft: Wollkleidung musst du nur selten waschen. Oft reicht es, sie über Nacht auszulüften. Wenn gewaschen wird, dann kalt im Wollprogramm mit speziellem Wollwaschmittel. Und bitte, bitte niemals Weichspüler benutzen – er verklebt die feinen Wollfasern.
- Flecken-Hacks: Handele schnell! Gallseife ist ein Wundermittel für viele organische Flecken. Bei frischen Grasflecken hat sich bewährt, sie vor der Wäsche mit etwas Zahnpasta einzureiben. Beerenflecken? Beträufle sie mit Zitronensaft und leg das Teil in die Sonne – die UV-Strahlung wirkt wie ein Bleichmittel.
- Der Knopf-Trick: Ist ein Knopf locker? Reparier ihn, bevor er abreißt! Nimm Nadel und Faden, stich mehrmals durch die Löcher und den Stoff und wickle den Faden dann ein paar Mal um die Fäden unter dem Knopf, um einen kleinen „Stiel“ zu bilden. Erst dann verknoten. Das dauert keine fünf Minuten und der Knopf sitzt bombenfest.
Achtung, Gefahr! Worauf du bei der Sicherheit achten musst
Bei aller Liebe zur Qualität – die Sicherheit steht immer an erster Stelle. Es gibt eine Regel, die jeder Elternteil kennen muss.
Kordeln und Bänder an Kapuzen und am Hals sind bei Kleidung für Kinder bis 7 Jahre ABSOLUT TABU. Es gibt eine glasklare europäische Sicherheitsnorm, die das verbietet, und das aus gutem Grund. Kinder können damit an Spielgeräten hängen bleiben, die Strangulationsgefahr ist real. Seriöse Hersteller halten sich daran, aber gerade bei günstiger Ware aus dem Ausland findet man sie immer wieder. Siehst du so eine Kordel? Zögere nicht und schneide sie sofort ab. Sicherheit geht immer vor Design.
Achte auch auf Kleinteile wie Perlen oder Pailletten bei Kleidung für die ganz Kleinen. Zieh mal kräftig dran. Wenn sie sich leicht lösen, besteht Verschluckungsgefahr.
Das Zwiebelprinzip für Profis: So ist dein Kind immer richtig angezogen
Jeder kennt das Zwiebelprinzip, aber die meisten machen einen entscheidenden Fehler. Es geht nicht darum, möglichst viel übereinanderzuziehen, sondern die RICHTIGEN Schichten zu kombinieren.
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- Schicht 1 (direkt auf der Haut): Diese Schicht muss Feuchtigkeit vom Körper wegleiten. Ideal sind Wolle, Wolle-Seide oder gute Funktionsfasern. Der größte Fehler, den du machen kannst, ist Baumwolle! Ein Baumwoll-Unterhemd saugt sich mit Schweiß voll, klebt nass auf der Haut und kühlt den Körper massiv aus.
- Schicht 2 (Isolation): Diese Schicht wärmt. Hier sind ein Fleece-Pullover (aus recyceltem Polyester eine gute Sache) oder ein dicker Wollpulli perfekt.
- Schicht 3 (Wetterschutz): Sie schützt vor Wind und Regen. Eine wind- und wasserdichte Jacke oder eine Matschhose. Wichtig ist, dass auch diese Schicht atmungsaktiv ist, damit der Schweiß von innen entweichen kann.
Wenn du das einmal verinnerlicht hast, ist dein Kind für jedes Abenteuer gewappnet. Es kann eine Schicht ausziehen, wenn’s warm wird, und friert nicht, wenn es beim Toben geschwitzt hat. Das ist praktisches Wissen, das mehr wert ist als jedes Markenlogo.
Am Ende ist es ganz einfach: Nimm dir beim Kauf einen Moment Zeit. Fühle den Stoff, zieh an den Nähten, prüfe die Details. Investiere lieber in ein wirklich gutes Teil, das vielleicht 30 € kostet statt drei billige für je 10 €, die nach kurzer Zeit kaputt sind. Gute Kleidung macht Freude, hält ewig und kann noch an Geschwister oder Freunde weitergegeben werden. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern am Ende auch viel günstiger. Und das Wichtigste: Dein Kind fühlt sich darin einfach pudelwohl.
Bildergalerie
„Die Textilindustrie ist für bis zu 10 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.“ – Europäisches Parlament
Diese Zahl ist erschreckend, aber sie zeigt auch unsere Macht als Verbraucher. Jedes Mal, wenn wir uns für ein langlebiges, gut gemachtes Kleidungsstück entscheiden, das vielleicht sogar weitervererbt wird, setzen wir ein Zeichen gegen die Wegwerf-Mentalität. Qualität ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine Haltung.
Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der Reißtest für Nähte: Ziehen Sie den Stoff an einer Naht sanft auseinander. Sehen Sie große Lücken zwischen den Stichen oder wirkt der Faden dünn und unter Spannung? Finger weg! Eine gute Naht ist dicht, gleichmäßig und der Faden füllt die Stichlöcher gut aus. Bei hochwertiger Kinderkleidung, wie z.B. von finkid oder Patagonia, sind an Belastungspunkten wie dem Schritt oder den Achseln die Nähte oft doppelt ausgeführt (Kappnaht).
- Kleine Löcher werden zu großen Rissen
- Abgefallene Knöpfe machen Kleidung unbrauchbar
- Offene Nähte lösen sich immer weiter auf
Das Geheimnis, um dies zu verhindern? Ein kleines Reparatur-Set. Sie brauchen nur eine Nadel, Faden in Basisfarben (Schwarz, Weiß, Blau, Beige), ein paar Ersatzknöpfe und vielleicht einige coole Flicken zum Aufbügeln. 10 Minuten investiert, und das Lieblingsstück ist für Monate gerettet.
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Was sind eigentlich „Mitwachshosen“?
Eine geniale Erfindung! Dahinter steckt Kleidung, die durch cleveres Design über mehrere Größen passt. Meist haben Hosen und Ärmel extra lange Bündchen, die anfangs umgeschlagen und später einfach lang getragen werden. Marken wie Disana oder ManyMonths sind Meister darin. Das spart nicht nur Geld, sondern reduziert auch den Konsum erheblich, weil ein Teil nicht nur eine Saison, sondern oft ein ganzes Jahr oder länger passt.
Wussten Sie, dass ein hochwertiges Kleidungsstück aus Wolle seltener gewaschen werden muss?
Wollfasern haben eine selbstreinigende Eigenschaft. Oft reicht es, ein Woll- oder Wolle-Seide-Teil über Nacht an die frische Luft zu hängen. Der natürliche Lanolin-Gehalt wirkt antibakteriell und neutralisiert Gerüche. Das schont nicht nur das Material, sondern auch die Umwelt und Ihren Zeitplan.
Cord: Der samtige Klassiker ist extrem robust und perfekt für Hosen und Latzhosen. Feincord ist weicher, Breitcord widerstandsfähiger.
Denim: Eine gute Jeans ist fast unzerstörbar. Achten Sie auf Denim mit einem kleinen Elasthan-Anteil (2-3 %) für mehr Bewegungsfreiheit.
Beide Stoffe entwickeln mit der Zeit eine schöne Patina und erzählen die Abenteuer Ihres Kindes mit.
Der Geruchstest im Laden ist wichtiger, als Sie denken. Riecht ein Kleidungsstück stark chemisch oder nach „Plastik“? Das ist ein Warnsignal. Oft sind es aggressive Farbstoffe oder Appreturen, die nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch potenziell reizend für empfindliche Kinderhaut sind. Gut zertifizierte Kleidung (z.B. nach GOTS-Standard) riecht neutral oder dezent nach dem Naturmaterial selbst.
- Verstärkte Knie: Ein Muss für alle Krabbel- und Spielplatzkinder. Aufgesetzte Flicken aus robustem Material wie Canvas oder Leder verlängern die Lebensdauer einer Hose enorm.
- Verstellbarer Bund: Ein Gummizug mit Knöpfen im Hosenbund sorgt für perfekten Sitz, auch bei schmalen Kindern, und lässt die Hose länger mitwachsen.
- Hochwertige Reißverschlüsse: Achten Sie auf Marken wie YKK. Sie sind der Goldstandard und gehen nicht so schnell kaputt.
Ist Bio-Baumwolle wirklich haltbarer?
Nicht zwangsläufig, aber oft ist sie es. Der Grund liegt weniger in der Faser selbst, sondern im Gesamtpaket. Hersteller, die in Bio-Baumwolle und GOTS-Zertifizierung investieren, legen meist auch Wert auf eine bessere Verarbeitung: dichtere Webarten (wie Interlock statt Single-Jersey), stärkere Garne und sorgfältigere Nähte. Sie kaufen also nicht nur ein schadstofffreies Produkt, sondern oft auch ein qualitativ hochwertigeres Gesamtpaket.
Achten Sie auf das GOTS-Siegel!
Das „Global Organic Textile Standard“-Siegel ist mehr als nur ein Bio-Label. Es garantiert nicht nur den biologischen Anbau der Fasern, sondern stellt auch strenge Anforderungen an die gesamte Produktionskette – von der Färbung bis hin zu fairen Arbeitsbedingungen. Es ist das umfassendste und vertrauenswürdigste Siegel für nachhaltige Kindermode.
Manchmal sind es die zeitlosen Muster, die ein Kleidungsstück zum langlebigen Liebling machen. Streifen, Punkte oder kleine, grafische Prints kommen nie aus der Mode. Im Gegensatz dazu können große Aufdrucke von aktuellen Comic-Helden schnell „out“ sein. Ein schlichtes, geringeltes Shirt von Petit Bateau oder Frugi wird oft viel länger und lieber getragen als ein Shirt mit einem Trend-Motiv.
Der Trick mit der Sonne: Haben Sie einen hartnäckigen Fleck von Karottenbrei oder Tomatensauce auf einem weißen Body? Waschen Sie das Teil und legen Sie es nass in die pralle Sonne. Die UV-Strahlen wirken wie ein natürliches Bleichmittel und zaubern viele organische Flecken einfach weg – ganz ohne Chemie.
- Sie fühlen sich weicher an auf der Haut.
- Sie verhindern Reibung und Irritationen.
- Sie sind extrem dehnbar und langlebig.
Die Rede ist von Flatlock-Nähten. Man erkennt sie daran, dass sie – wie der Name sagt – ganz flach auf dem Stoff aufliegen, anstatt eine spürbare Kante zu bilden. Besonders bei Unterwäsche, Bodys und Schlafanzügen für Babys und Kleinkinder sind sie ein echtes Qualitätsmerkmal.
Denken Sie in „Cost-per-Wear“ (Kosten pro Tragen). Eine Billig-Hose für 10 €, die nach fünf Mal Tragen kaputt ist, kostet Sie 2 € pro Einsatz. Eine hochwertige Hose für 50 €, die 50 Mal getragen und dann vielleicht noch für 15 € weiterverkauft oder vererbt wird, kostet Sie am Ende nur 70 Cent pro Tragen. Qualität ist auf lange Sicht oft die günstigere Wahl.
Wie erkenne ich gute Second-Hand-Qualität online?
Bitten Sie bei Plattformen wie Vinted oder Kleinanzeigen um Detailfotos! Fragen Sie gezielt nach Bildern von den typischen Schwachstellen: Knie, Ellenbogen, der Bereich zwischen den Beinen und die Bündchen. Lassen Sie sich auch die Innenseite mit dem Etikett zeigen. So können Sie den Zustand und die Originalmarke besser einschätzen.
„Das nachhaltigste Kleidungsstück ist das, das bereits in deinem Schrank hängt.“ – Orsola de Castro, Gründerin von Fashion Revolution
Bevor Sie etwas Neues kaufen, schauen Sie, was da ist. Kann man etwas reparieren? Kann ein Fleck mit einem coolen Aufnäher verdeckt werden? Kann die zu kurze Hose im Sommer als Bermuda getragen werden? Kreativität ist der Schlüssel zu einem wirklich nachhaltigen Kleiderschrank.
Der Pilling-Effekt: Diese kleinen Knötchen auf der Oberfläche von Kleidung (Pilling) entstehen durch Reibung, bei der sich kurze Fasern lösen. Es ist oft ein Zeichen für minderwertiges, kurzes Fasermaterial. Hochwertige langstapelige Baumwolle oder gute Merinowolle neigen deutlich weniger zum Pilling. Ein Fusselrasierer kann zwar helfen, aber die beste Strategie ist, von vornherein auf bessere Stoffqualität zu setzen.
Hand-me-downs sind mehr als nur gebrauchte Kleidung. Sie sind gelebte Geschichten. Der Wollpullover, den schon der große Bruder im Waldkindergarten trug, oder das Taufkleid, das von Generation zu Generation weitergereicht wird, tragen Erinnerungen in sich. Diese Stücke mit emotionalem Wert werden oft sorgsamer behandelt und geschätzt als jedes neue Teil von der Stange.
Färbemittel & Allergien: Die leuchtendsten Farben, besonders bei günstiger Kleidung, werden oft mit Azo-Farbstoffen erzielt. Einige davon stehen im Verdacht, bei Hautkontakt Allergien auszulösen. Ein Grund mehr, auf vertrauenswürdige Siegel wie Oeko-Tex Standard 100 oder GOTS zu achten, die den Einsatz solcher Chemikalien streng reglementieren oder verbieten.
- Gallseife: Ein Wundermittel gegen Fett- und Eiweißflecken. Einfach den Fleck anfeuchten, mit der Seife einreiben, einwirken lassen und dann normal waschen.
- Zitronensäure/Essig: Wirkt gegen Obst- oder Deoflecken und enthärtet das Wasser.
- Natron/Backpulver: Hilft bei säurehaltigen Flecken und kann Gerüche neutralisieren.
Ein häufiger Fehler: Kleidung viel zu groß kaufen, damit das Kind „hineinwächst“. Das Ergebnis? Die Ärmel und Hosenbeine schleifen am Boden und verschleißen viel schneller. Zudem stolpern die Kinder leichter und fühlen sich in den riesigen Sachen unwohl. Besser: Auf „Mitwachskleidung“ mit verstellbaren Elementen setzen oder gezielt eine Nummer größer kaufen, aber nicht mehr.
Was ist bei Regenkleidung zu beachten?
Achten Sie auf verschweißte Nähte! Nur so ist die Jacke oder Hose wirklich wasserdicht. Zudem wird oft zwischen PU-Beschichtung (robust, aber weniger atmungsaktiv) und Membranen mit PFC-freier Imprägnierung (umweltfreundlicher und atmungsaktiver, z.B. bei Marken wie Vaude) unterschieden. Für den Waldkindergarten ist Robustheit entscheidend, für den Weg zur Schule reicht oft die leichtere Variante.
Eine einzige Waschladung mit Synthetikkleidung kann bis zu 700.000 Mikroplastikfasern ins Abwasser spülen.
Diese winzigen Partikel können von Kläranlagen kaum gefiltert werden und gelangen so in unsere Flüsse und Meere. Jeder Body aus Baumwolle, jede Hose aus Leinen oder Wolle ist also auch ein kleiner Beitrag zum Schutz unserer Gewässer. Ein Grund mehr, Naturfasern den Vorzug zu geben.
Der Knopf-Check: Schauen Sie sich an, wie ein Knopf angenäht ist. Wurde er nur mit wenigen Stichen befestigt oder ist der Faden fest und mehrfach vernäht, vielleicht sogar mit einem „Stiel“ aus Faden für mehr Abstand zum Stoff? Ein gut angenähter Knopf ist ein kleines, aber feines Indiz für die allgemeine Sorgfalt bei der Herstellung eines Kleidungsstücks.
Eine Kinder-Capsule-Wardrobe? Ja, das geht! Anstatt eines überquellenden Schranks, setzen Sie auf wenige, hochwertige und gut kombinierbare Teile. Zum Beispiel:
- 3 robuste Hosen (z.B. Jeans, Cord, Twill)
- 5-6 Oberteile aus Naturfasern (Langarm, Kurzarm)
- 2-3 Pullover oder Strickjacken (z.B. aus Merinowolle)
- 1 wetterfeste Jacke
Alles in aufeinander abgestimmten Farben. Das Ergebnis: Weniger Stress am Morgen, weniger Wäsche und Kinder, die immer gut angezogen sind.
