Dein Hochzeitsanzug: Worauf es wirklich ankommt – Ein Profi packt aus
Bräutigam Mode ist nicht nur ein Anzug – es ist eine Aussage! Entdecken Sie inspirierende Looks, die das Herz jeder Hochzeit höher schlagen lassen.
„Wenn der Bräutigam im Anzug erscheint, erblüht die Welt in Farben, die man nie zuvor gesehen hat.“ Ein fiktives Zitat von einem alten Schneider, der wusste, dass Mode mehr ist als nur Stoff. Sie ist ein Ausdruck der Seele, ein Versprechen von Liebe und Stil. In einer Welt, in der Hochzeitskleider oft im Rampenlicht stehen, gerät die Bräutigam Mode schnell in den Hintergrund. Doch sie hat Geschichten zu erzählen, die so vielfältig und individuell sind wie die Paare selbst. Tauchen Sie ein in die kreative Welt der Bräutigam Mode und lassen Sie sich inspirieren!
Ganz ehrlich? Ein Anzug für den großen Tag ist so viel mehr als nur ein Kleidungsstück. Es ist deine Rüstung, dein Statement, das, was dir Haltung gibt, wenn die Knie weich werden. Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Werkstatt weiß ich: Der richtige Anzug kann den Unterschied machen. Und ich spreche hier nicht von einem astronomischen Preis, sondern von dem richtigen Wissen.
Inhaltsverzeichnis
- Alles fängt beim Stoff an: Was du fühlen musst
- Dein Weg zum Anzug: Konfektion, Maßkonfektion oder Maßschneiderei?
- Die Anprobe: Worauf es wirklich ankommt
- Die Weste: Dein geheimes Ass im Ärmel?
- Die Details: Hier zeigt sich der Kenner
- Planung, Pannen und die Trauzeugen
- Das komplette Budget: Eine ehrliche Rechnung
- Bildergalerie
Ich werde nie die Geschichte eines jungen Mannes vergessen, der wenige Wochen vor seiner Hochzeit völlig verzweifelt zu mir kam. Er hatte online einen vermeintlich „maßgeschneiderten“ Anzug bestellt, um Geld zu sparen. Was ankam, war eine Katastrophe. Der Stoff fühlte sich an wie Plastik, die Schultern hingen und ein Ärmel war kürzer als der andere. Statt gespart zu haben, hatte er nur Stress und ein unbrauchbares Stück Stoff. Wir haben es gerade noch geschafft, aber diese Geschichte ist leider kein Einzelfall. Lass uns also dafür sorgen, dass dir das nicht passiert.

Alles fängt beim Stoff an: Was du fühlen musst
Vergiss für einen Moment die Farbe. Der erste und wichtigste Kontaktpunkt ist der Stoff. Er entscheidet über Komfort, Fall und letztlich darüber, wie du dich den ganzen Tag fühlst.
Schurwolle: Der ungeschlagene Champion
Wenn es einen Stoff gibt, den du kennen solltest, dann diesen. Hochwertige Schurwolle, oft Merinowolle, ist aus gutem Grund die erste Wahl. Sie ist atmungsaktiv (weniger Schwitzen!), von Natur aus knitterarm und fällt einfach elegant. An einem langen Tag voller Umarmungen, Tanzen und Emotionen ist das Gold wert.
Achte mal auf die Angabe „Super S“. Zahlen wie Super 120s oder 150s beschreiben die Feinheit der Faser. Je höher, desto luxuriöser. Aber Achtung: Extrem hohe Zahlen (über 180s) machen den Stoff auch empfindlicher. Für eine Hochzeit ist alles zwischen Super 120s und 150s ein fantastischer Kompromiss aus Luxus und Alltagstauglichkeit.
Kleiner Tipp für den Laden: Mach den Knitter-Test! Schnapp dir unauffällig eine Ecke des Sakkos und knülle sie für ein paar Sekunden fest in deiner Faust. Ein guter Wollstoff springt danach fast faltenfrei wieder auf. Eine billige Synthetikmischung wird aussehen wie ein zerknülltes Papier. So einfach entlarvst du die Qualität.

Leinen & Baumwolle: Die Lässigen für den Sommer
Heiratest du im Hochsommer am See? Dann ist Leinen eine Überlegung wert. Es kühlt und atmet wie kein anderer Stoff. Sein Markenzeichen ist der sogenannte „Edelknitter“ – ja, Leinen knittert, das gehört zum lässigen Charme. Wer das hasst: Finger weg! Eine gute Alternative sind Mischungen aus Wolle, Seide und Leinen, die das Beste aus beiden Welten vereinen.
Samt & Tweed: Charakter für die kalte Jahreszeit
Eine Winterhochzeit in einer alten Scheune oder einem Schloss verlangt nach besonderen Stoffen. Ein Sakko aus dunkelgrünem Samt ist mutig und unglaublich stilvoll. Die robustere Alternative ist Tweed, ein widerstandsfähiger Wollstoff, der Wärme und eine tolle Textur mitbringt. Perfekt für rustikale Herbst- oder Winterhochzeiten.
Dein Weg zum Anzug: Konfektion, Maßkonfektion oder Maßschneiderei?
Okay, jetzt wird’s persönlich. Welcher Weg ist der richtige für dich? Das hängt von deinem Körperbau, deinem Budget und deiner Zeit ab. Hier eine ehrliche Einschätzung der drei Optionen.

1. Von der Stange (Konfektion)
Das ist der klassische Weg: rein ins Geschäft, anprobieren, kaufen. Ideal für dich, wenn du eine Standardgröße hast und es schnell gehen muss. Das A und O ist die Passform an den Schultern! Die Naht muss exakt auf deinem Schulterknochen enden. Ist das nicht der Fall, lass den Anzug hängen, egal wie gut der Preis ist. Alles andere (Ärmellänge, Hosenlänge, Taille) kann ein guter Änderungsschneider anpassen. Plane dafür aber nochmal 100 € bis 250 € extra ein und mindestens zwei Wochen Zeit. Ein guter Konfektionsanzug aus Schurwolle fängt so bei 400 € bis 800 € an.
2. Maßkonfektion (Made-to-Measure)
Der beste Kompromiss aus Preis und Individualität. Hier wirst du in einem Studio vermessen und kannst dir aus unzähligen Stoffen und Optionen (Knöpfe, Futter, Kragenform) deinen Anzug zusammenstellen. Auf Basis eines bestehenden Grundschnitts wird dann dein persönlicher Anzug gefertigt. Das ist perfekt für alle, die keine Standardfigur haben oder einfach mehr wollen. Der Erfolg steht und fällt mit der Kompetenz des Beraters. Schau dir vorher Bewertungen an! Preislich bewegst du dich hier meist zwischen 800 € und 2.000 €, und du solltest 6 bis 10 Wochen Lieferzeit einplanen.

3. Die Maßschneiderei (Bespoke)
Das ist die Königsdisziplin. Hier wird ein komplett eigener Schnitt nur für dich gezeichnet. Alles ist reine Handarbeit, von den Knopflöchern bis zur Einlage. Der Prozess dauert mit mehreren Anproben gut und gerne 3 bis 6 Monate und ist eine echte Investition. Rechne ab etwa 3.500 € aufwärts. Dafür bekommst du ein Unikat, das wie eine zweite Haut sitzt und bei guter Pflege ein Leben lang hält. Für Männer, die das Nonplusultra suchen und den Wert von echtem Handwerk schätzen.
Die Anprobe: Worauf es wirklich ankommt
Egal, für welchen Weg du dich entscheidest, bei der Anprobe musst du ehrlich zu dir selbst sein. Hier sind die Knackpunkte:
- Schultern: Nicht verhandelbar! Die Naht sitzt auf dem Knochen. Ein schneller Test: Stell dich seitlich an eine Wand. Berührt das Schulterpolster die Wand deutlich vor deiner eigentlichen Schulter, ist das Sakko zu breit.
- Kragen: Er muss den Hemdkragen lückenlos und sanft umschließen. Steht er im Nacken ab, ist das ein grober Fehler.
- Schließknopf: Schließe den oberen Knopf (der untere bleibt immer offen!). Es darf keine X-förmigen Falten werfen. Es muss deine Taille dezent betonen, nicht einquetschen.
- Ärmellänge: Der Ärmel endet am Handgelenksknochen, sodass die Hemdmanschette immer etwa 1 bis 1,5 cm herausschaut. Sieht einfach sauberer aus.
- Sakko-Länge: Eine gute Faustregel ist, dass das Sakko das Gesäß bedecken sollte. Moderne Schnitte sind oft kürzer, aber Vorsicht: Zu kurz staucht die Figur.
- Hosenbund: Die Hose muss ohne Gürtel perfekt sitzen. Nicht rutschen, nicht kneifen.
- Hosenlänge: Ein leichter Knick vorne auf dem Schuh („Slight Break“) ist klassisch und sicher. Alles andere ist Modetrend und für eine Hochzeit oft zu gewagt.

Die Weste: Dein geheimes Ass im Ärmel?
Eine Frage, die immer wieder kommt: Dreiteiler, ja oder nein? Eine Weste kann ein fantastisches Upgrade sein. Sie verleiht dem Outfit sofort mehr Formalität und hat einen unschätzbaren praktischen Vorteil: Wenn du am späten Abend dein Sakko ausziehst, siehst du immer noch top gekleidet aus und nicht „halb nackt“. Außerdem kann eine gut geschnittene Weste optisch ein wenig schlanker machen. Achte aber darauf, dass sie eng anliegt und nicht beult.
Die Details: Hier zeigt sich der Kenner
Der Teufel steckt im Detail. An den Accessoires zu sparen, wäre, als würde man einen Porsche mit Radkappen aus Plastik fahren.
- Das Hemd: Investiere in ein wirklich gutes Hemd aus Vollzwirn-Baumwolle (ca. 80-200 €). Strahlend weiß oder Elfenbein, am besten mit Umschlagmanschette für Manschettenknöpfe – das ist die eleganteste Wahl.
- Die Schuhe: Kauf rahmengenähte Lederschuhe (ca. 250-500 €). Du erkennst sie an der sichtbaren Naht, die Sohle und Schaft verbindet. Sie halten ewig, sind bequem und können immer wieder neu besohlt werden. Wichtig: Trage sie vor der Hochzeit ein! Nichts ist schlimmer als schmerzende Füße am Altar.
- Krawatte oder Fliege: Reine Geschmackssache. Wenn Fliege, dann bitte eine zum Selbstbinden. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
- Das Einstecktuch: Es ergänzt die Krawatte, ist aber NIE aus dem gleichen Stoff. Ein weißes Leinentuch, sauber gefaltet, geht immer.
- Und bitte, die Socken! Klingt banal, aber ich habe schon alles gesehen. Investiere in Kniestrümpfe in der Farbe deiner Hose. Nichts ruiniert einen Look mehr als ein Stück behaartes Männerbein, das beim Sitzen zwischen Hose und Socke hervorblitzt.

Planung, Pannen und die Trauzeugen
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Beginne spätestens 6-9 Monate vorher mit der Recherche und gib den Anzug spätestens 4-6 Monate vorher in Auftrag.
Was, wenn ich zu- oder abnehme?
Keine Panik! Ein guter Anzug hat immer etwas Stoffreserve in den Nähten. Ein guter Schneider kann in der Regel eine Größe rauf oder runter anpassen. Melde dich einfach so früh wie möglich bei ihm, wenn du merkst, dass sich dein Gewicht stark verändert.
Hilfe, ein Fleck!
Bei einem kleinen Fleck auf der Feier: Nicht reiben! Nur mit einem sauberen, leicht feuchten Tuch ganz vorsichtig tupfen. Alles andere macht es schlimmer. Für größere Malheure nach der Feier: ab zum Profi in die Reinigung.
Und was ist mit den Trauzeugen?
Eine häufige Frage! Sie müssen nicht exakt das Gleiche tragen. Es sieht oft sogar besser aus, wenn sie sich vom Bräutigam abheben. Eine gute Lösung ist, dass sie Anzüge in einer ähnlichen Farbfamilie tragen (z.B. du Dunkelblau, sie Mittelgrau) und die Accessoires wie Krawatten oder Einstecktücher aufeinander abgestimmt sind. Das schafft ein harmonisches Gesamtbild, ohne dass du in der Menge untergehst.

Das komplette Budget: Eine ehrliche Rechnung
Damit du nicht aus allen Wolken fällst, hier eine realistische Übersicht, was am Ende zusammenkommt. Das sind natürlich nur Richtwerte, aber sie helfen bei der Planung.
- Der Anzug: Konfektion mit Änderungen (500-1.000 €), Maßkonfektion (800-2.000 €), Maßschneiderei (ab 3.500 €)
- Das Hemd: Ein gutes Maß- oder Konfektionshemd kostet zwischen 80 € und 200 €.
- Die Schuhe: Für rahmengenähte Qualitätsschuhe solltest du 250 € bis 500 € einplanen.
- Die Weste (optional): Je nach Stoff und Machart zusätzlich 150 € bis 400 €.
- Accessoires: Für Krawatte/Fliege, Einstecktuch, Manschettenknöpfe und einen guten Gürtel kommen schnell 150 € bis 300 € zusammen.
Du siehst, das Gesamtpaket kann schnell bei 1.000 € bis 3.000 € oder mehr liegen. Aber es ist eine Investition in einen der wichtigsten Tage deines Lebens – und in Fotos, die du dir noch in Jahrzehnten mit Stolz anschauen wirst.
Am Ende zählt nur eines: Wenn du in den Spiegel schaust und dich nicht verkleidet fühlst, sondern einfach wie die beste Version deiner selbst. Dann, und nur dann, hast du alles richtig gemacht.

Bildergalerie


„Eine gut gebundene Krawatte ist der erste ernste Schritt im Leben.“ – Oscar Wilde
Dieser Gedanke gilt umso mehr für den Hochzeitstag. Die Wahl zwischen einer klassischen Krawatte, einer verspielten Fliege oder einem eleganten Plastron definiert den Charakter des gesamten Looks. Es ist nicht nur ein Accessoire, sondern das zentrale Statement unterhalb des Gesichts.


Die goldene Regel der Knöpfe: Oben, optional. Mitte, immer. Unten, niemals. Diese einfache Eselsbrücke für ein Zwei- oder Drei-Knopf-Sakko sorgt für die perfekte Silhouette, egal ob du stehst oder gehst. Der unterste Knopf bleibt immer offen – das ist kein Fauxpas, sondern ein Zeichen von Stilbewusstsein, das die Jacke besser fallen lässt und Bewegungsfreiheit schenkt.

Der Teufel steckt im Detail – und bei Anzügen ist es die Schulternaht.
Achte darauf, wo die Naht, die den Ärmel mit dem Körper des Sakkos verbindet, sitzt. Sie sollte exakt auf dem Ende deines Schulterknochens aufliegen. Liegt sie weiter innen, spannt der Anzug. Hängt sie darüber, wirkt er zu groß und unförmig. Kein anderer Aspekt verrät so schnell einen schlecht sitzenden Anzug wie eine falsche Schulterpartie.


Dreiteiler vs. Zweiteiler: Mehr als nur ein Teil mehr.
Der Zweiteiler: Der Klassiker. Modern, sauber und vielseitig. Perfekt für legere und standesamtliche Hochzeiten.
Der Dreiteiler: Sakko, Hose und Weste. Formeller, traditioneller und unglaublich elegant. Der große Vorteil: Auch wenn du das Sakko am Abend ablegst, siehst du mit der Weste immer noch top gekleidet aus.

Die Weste ist dein modischer Trumpf. Sie hält nicht nur das Hemd glatt, sondern formt auch den Oberkörper. Ein paar Ideen:
- Kontrastfarbe: Eine Weste in einer anderen Farbe als der Anzug (z.B. silbergrau zu einem marineblauen Anzug) setzt einen bewussten Akzent.
- Gleicher Stoff: Wirkt besonders harmonisch und formell, wie aus einem Guss.
- Zweireihig: Ein starkes modisches Statement für den selbstbewussten Bräutigam, das an die Eleganz der 20er Jahre erinnert.


Maßkonfektion oder Maßanfertigung – wo liegt der Unterschied?
Bei der Maßkonfektion (Made-to-Measure) wird ein bestehendes Schnittmuster eines Herstellers wie Suitsupply oder Dolzer an deine Körpermaße angepasst. Du kannst Stoffe und Details wählen. Bei der Maßanfertigung (Bespoke) wird ein komplett eigener Schnitt nur für dich erstellt. Das ist die absolute Königsklasse, zeit- und kostenintensiver, aber mit einer unübertroffenen Passform.

Wusstest du schon? Studien der Farbpsychologie zeigen, dass die Farbe Blau Vertrauen, Loyalität und Stabilität ausstrahlt.
Kein Wunder also, dass Marineblau und tiefere Blautöne seit Jahren die beliebtesten Farben für Hochzeitsanzüge sind. Sie sind weniger hart als Schwarz, formeller als Grau und schmeicheln nahezu jedem Hauttyp. Eine sichere und stilvolle Wahl.


- Ein verborgenes, eingesticktes Datum.
- Ein Muster, das eine persönliche Geschichte erzählt.
- Ein Gefühl von Luxus bei jeder Bewegung.
Das Geheimnis? Ein individuelles Innenfutter für dein Sakko. Viele Ateliers bieten an, das Futter mit Mustern, Farben oder sogar aufgedruckten Fotos zu personalisieren. Ein Detail, das nur du (und deine Partnerin) kennst und das den Anzug wahrhaft einzigartig macht.

Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Beginne mit der Suche nach deinem Anzug idealerweise sechs bis acht Monate vor der Hochzeit. Das gibt dir genug Zeit für die Auswahl, Bestellung und vor allem für mehrere Anproben und eventuelle Änderungen. Gerade bei Maßanfertigungen oder bei speziellen Stoffwünschen von Marken wie Wilvorst sind längere Lieferzeiten die Regel. Last-Minute-Stress ist das Letzte, was du gebrauchen kannst.


Die Revers-Frage: Dein Stil im Kragen
Achte auf die Form des Revers (den Kragenaufschlag am Sakko), sie hat großen Einfluss auf die Wirkung:
- Fallendes Revers (Notch Lapel): Der universelle Standard. Passt immer und ist die sichere Wahl für fast jeden Anlass.
- Steigendes Revers (Peak Lapel): Breiter und spitz nach oben zulaufend. Wirkt formeller, extravaganter und streckt die Figur optisch. Perfekt für Smokings und elegante Dreiteiler.
- Schalkragen (Shawl Lapel): Eine durchgehend runde Form, fast ausschließlich bei Smokings zu finden. Sehr elegant und festlich.

Nicht vergessen: Die Socken! Sie sind unsichtbar, bis du dich hinsetzt. Vermeide den Fauxpas weißer Tennissocken. Die klassische Regel lautet: Die Socken sollten farblich zur Hose passen, nicht zu den Schuhen. Das streckt das Bein optisch. Wer mutiger ist, wählt Socken mit einem dezenten Muster oder einer Akzentfarbe, die sich zum Beispiel im Einstecktuch wiederfindet.


„Ein Mann sollte so aussehen, als hätte er seine Kleidung mit Intelligenz gekauft, sie sorgfältig angezogen und dann alles darüber vergessen.“ – Hardy Amies, Schneider der Queen

Muss das Einstecktuch zum Muster der Krawatte passen?
Nein, und es sollte es auch nicht! Ein Tuch aus exakt demselben Stoff wie die Krawatte wirkt oft billig und uninspiriert. Wähle stattdessen ein Einstecktuch, das eine Farbe aus der Krawatte, dem Hemd oder dem Anzug aufgreift und in einem anderen Muster oder Material interpretiert. Ein Seidentuch mit Paisleymuster zu einer gepunkteten Krawatte? Perfekt.


Schuh-Duell: Oxford vs. Derby
Oxford: Hat eine „geschlossene Schnürung“, bei der die Seitenteile unter das Vorderblatt genäht sind. Er gilt als der eleganteste und formellste Schuh. Perfekte Wahl für den klassischen Hochzeitsanzug.
Derby: Besitzt eine „offene Schnürung“, bei der die Seitenteile auf das Vorderblatt genäht sind. Er wirkt etwas sportlicher und ist bequemer für Männer mit einem hohen Spann.
Für einen formellen Look ist der Oxford von Marken wie Crockett & Jones oder Church’s die erste Wahl.

Ein oft übersehener Held: der Hosenbund. Ein Anzug mit seitlichen Verstellern (Side Adjusters) anstelle von Gürtelschlaufen wirkt besonders clean, elegant und maßgeschneidert. Es entsteht eine ununterbrochene Linie von der Hose zum Oberkörper, was die Silhouette streckt. Zudem entfällt die Frage nach dem passenden Gürtel. Frag deinen Schneider nach dieser hochwertigen Option.


Der kleine Kniff mit großer Wirkung: Das „Dimple“ (Grübchen) direkt unter dem Krawattenknoten. Es ist ein winziges Detail, das zeigt, dass du dir Mühe gegeben hast. Du erzeugst es, indem du beim Festziehen des Knotens mit dem Zeigefinger eine kleine Falte in die Mitte der Krawatte drückst. Das verleiht dem Stoff eine elegante Tiefe und Textur.

Denk über einen zweiten Look für die Party nach. Niemand erwartet, dass du bis 4 Uhr morgens im vollen Dreiteiler tanzt. Eine tolle Option ist es, das Sakko und die Weste gegen ein hochwertiges Party-Sakko auszutauschen – vielleicht aus Samt oder mit einem auffälligeren Muster. So bleibst du der bestangezogene Mann des Abends, aber mit einem entspannteren Vibe für die Feier.


- Dein Hemd sitzt perfekt.
- Die Ärmel haben die richtige Länge.
- Du hast alles für Notfälle dabei.
Das Geheimnis? Die finale Anprobe ist mehr als nur Reinschlüpfen. Nimm dein Hochzeitshemd und deine Schuhe mit. Prüfe, ob die Hose den richtigen „Break“ (Falte auf dem Schuh) hat und ob etwa ein Zentimeter der Hemdmanschette unter dem Sakkoärmel hervorschaut.

Ein Detail für die Ewigkeit: Das Monogramm. Lass deine Initialen und vielleicht sogar das Hochzeitsdatum dezent auf der Innenseite des Sakkos oder an der Hemdmanschette einsticken. Es ist eine subtile, unglaublich persönliche Note, die den Anzug zu einem echten Erinnerungsstück macht, weit über den großen Tag hinaus.


Kann ich meinen Hochzeitsanzug später noch tragen?
Absolut, wenn du klug wählst! Ein klassischer Anzug in Marineblau oder Anthrazit ist ein Allrounder. Das Sakko kannst du später leger zur Chino tragen, die Hose mit einem Strickpullover. Die Weste wertet jedes Business-Outfit auf. Vermeide extrem trendige Farben oder Schnitte, wenn du auf Langlebigkeit setzt. So wird dein Anzug zu einer Investition, nicht zu einem Einweg-Produkt.

Trend-Alarm: Mut zu Mustern. Uni-Stoffe sind klassisch, aber subtile Muster verleihen deinem Look eine besondere Tiefe. Besonders im Kommen:
- Glencheck: Ein Karomuster, das aus der Ferne wie eine einheitliche Farbe wirkt, aber aus der Nähe raffiniert aussieht.
- Birdseye (Vogelauge): Ein feines, punktartiges Muster, das dem Stoff eine interessante Textur verleiht, ohne aufdringlich zu sein.
- Fischgrat (Herringbone): Ein zeitloser Klassiker, der besonders bei Tweed-Anzügen für eine rustikale Eleganz sorgt.


Der richtige Hosenfall: Die Länge der Hose, der sogenannte „Break“, ist entscheidend. Ein „Full Break“ (die Hose hat eine tiefe Falte auf dem Schuh) wirkt oft altbacken. Modern und elegant ist ein „Slight Break“ oder „Quarter Break“, bei dem der Hosenstoff den Schuh nur ganz leicht berührt und eine minimale Falte wirft. Bei einem sehr modischen, schmalen Schnitt ist sogar ein „No Break“ (die Hose endet genau über dem Schuh) eine Option.

Smoking: Ja oder Nein? Ein klassischer Anzug ist immer eine gute Wahl, aber für eine glamouröse Abendhochzeit oder ein „Black Tie“-Motto ist ein Smoking unschlagbar. Der Hauptunterschied liegt in den Details: Ein Smoking hat typischerweise ein seidenbesetztes Revers (Schalkragen oder steigendes Revers) und einen Seidenstreifen (Galon) an der seitlichen Hosennaht. Dazu trägt man eine Fliege, niemals eine Krawatte.


Allein in Deutschland werden jährlich über 1,5 Milliarden Euro für Hochzeitsmode ausgegeben.
Dein Anzug ist mehr als nur ein Kostenpunkt – er ist eine Investition in dein Wohlbefinden und deine Ausstrahlung an einem der wichtigsten Tage deines Lebens. Ein perfekt sitzender Anzug, in dem du dich stark und selbstsicher fühlst, ist auf jedem Foto und in jeder Erinnerung unbezahlbar.
Was, wenn der Anzug nicht traditionell sein soll?
Für Herbst- oder Winterhochzeiten mit rustikalem Charme sind Stoffe wie Tweed oder Samt eine fantastische Alternative. Ein moosgrüner Cord-Anzug für eine Waldhochzeit oder ein burgunderroter Samt-Blazer für eine Feier im Schloss? Marken wie TZIACCO, die auf extravagante Hochzeitsmode spezialisiert sind, bieten hier oft mutige und stilvolle Optionen abseits des klassischen Looks.




