Badewanne einbauen wie ein Profi: Dein Guide gegen teure Wasserschäden
Badewannen mit Schürze – nicht nur praktisch, sondern auch ein echter Hingucker! Entdecken Sie 85 inspirierende Designs für Ihr Traumbad.
„Manchmal träumen Badezimmer von Badewannen.“ So könnte es der Raum selbst formulieren, während er sich in den sanften Wellen einer neuen Schürzenbadewanne wiegt. Diese Designs sind nicht bloß funktionale Objekte, sie sind die stille Bühne für Entspannung und Momente der Selbstfürsorge. In einer Welt, wo der Stress oft überhandnimmt, verwandelt sich das Badezimmer in einen Rückzugsort, in dem Wasser und Stil harmonisch verschmelzen.
Ganz ehrlich? In all den Jahren, in denen ich Bäder saniere, hab ich schon alles gesehen. Bäder, die aussahen wie aus dem Katalog und nach 20 Jahren noch top waren. Und andere, die nach kurzer Zeit ein Fall für die Abrissbirne waren. Der Unterschied lag fast nie am Preis der Badewanne selbst, sondern an dem, was drunter war.
Inhaltsverzeichnis
Eine Badewanne mit Schürze einzubauen, sieht auf den ersten Blick total simpel aus. Hinstellen, anschließen, Silikonfuge ziehen, fertig. Klingt nach einem entspannten Samstagnachmittag, oder? Aber genau hier lauern die teuersten Fehler. Ein unsachgemäßer Einbau kann zu Wasserschäden führen, die schnell mal 8.000 € oder mehr kosten. Und dann fängt der Ärger mit Schimmel und Versicherungen erst richtig an. Deshalb zeige ich dir hier, wie wir Profis das machen – ohne Fachchinesisch, aber mit allen Tricks, die dich vor dem Super-GAU bewahren.
Die Gretchenfrage: Schicke Schürze oder stabiler Wannenträger?
Bevor wir auch nur einen Schraubendreher in die Hand nehmen, steht die wichtigste Entscheidung an. Das ist keine reine Geschmacksfrage, sondern hat was mit Physik, Komfort und Langlebigkeit zu tun. Also, was nehmen wir?
Option 1: Die klassische Wanne mit Acrylschürze
Die kennst du aus jedem Baumarkt: Du kaufst eine Wanne und bekommst die passende Verkleidung aus Acryl oft gleich im Set dazu. Die wird am Ende einfach drangeklippt.
Klingt erstmal gut, weil es schnell geht und auf den ersten Blick günstiger ist. Man spart sich ja das Abmauern und Fliesen. Und bei einer Reparatur am Abfluss kommt man theoretisch leichter wieder ran. Aber, und das ist ein großes Aber aus der Praxis: Billige Schürzen sind oft hauchdünn und wackelig. Wenn du dich mal dagegenlehnst, gibt sie nach und knarzt. Das fühlt sich einfach nicht solide an. Außerdem ist der Schallschutz quasi nicht vorhanden – jeder im Haus hört, wenn du badest. Und weil der Hohlraum dahinter nicht gedämmt ist, kühlt dein Badewasser spürbar schneller ab.
Option 2: Die Profi-Lösung mit Wannenträger aus Hartschaum
Wir im Handwerk greifen fast immer zu dieser Variante. Ein Wannenträger ist ein massiver Block aus hochverdichtetem Styropor (EPS), der exakt zur Form deiner Wanne passt. Die Wanne wird da quasi reingelegt wie in ein Bett.
Die Vorteile sind einfach unschlagbar: Die Wanne liegt komplett auf, da wackelt und knarzt absolut nichts. Wusstest du, dass eine volle Wanne mit einer Person drin locker 300-400 kg wiegen kann? Das ist wie ein kleines Pferd im Badezimmer! Der Träger verteilt dieses Gewicht perfekt auf dem Boden. Außerdem ist er eine 1A-Wärme- und Schalldämmung. Das Wasser bleibt viel länger warm und du hörst im Raum nebenan quasi nichts. Der Träger kann dann direkt vom Fliesenleger bearbeitet werden.
Ja, ein guter Wannenträger von Marken wie Wedi oder Poresta kostet extra, rechne mal mit 150 bis 300 Euro. Und das Verfliesen kommt noch obendrauf. Aber ganz ehrlich: Diese Investition lohnt sich auf ganzer Linie. Es ist der Unterschied zwischen einer Lösung für ein paar Jahre und einer für Jahrzehnte.
Kleiner Tipp für Sparfüchse: Wenn das Budget absolut nicht für einen Träger reicht, dann investiere wenigstens in eine wirklich hochwertige, verstärkte Acrylschürze. Als Notlösung kannst du dann von innen selbstklebende Dämmmatten für den Schall- und Wärmeschutz anbringen. Das ist zwar nicht die Profi-Lösung, aber deutlich besser als nichts!
Die Vorbereitung: Das A und O für ein dichtes Bad
Der teuerste Fehler, den du machen kannst, ist eine schlampige Abdichtung. Wasser ist gnadenlos und sucht sich jeden Weg. Einmal hinter der Wanne, richtet es unbemerkt über Jahre massive Schäden an. Deshalb ist die Vorbereitung heilig. Wir halten uns hier an die Vorgaben der DIN 18534 (Abdichtung von Innenräumen). Das ist keine Empfehlung, sondern die Regel der Technik – und deine Versicherung wird im Schadensfall genau danach fragen.
Die Drei-Zonen-Abdichtung am Wannenrand
Pass jetzt gut auf, denn das ist der wichtigste Teil. Die Silikonfuge, die du am Ende siehst, ist NICHT die eigentliche Abdichtung! Sie ist nur die letzte, optische Barriere. Die echte Sicherheit schaffen wir eine Ebene tiefer:
- Das Wannendichtband: Das ist ein spezielles, selbstklebendes Band, das direkt auf den Wannenrand geklebt wird, bevor die Wanne an die Wand kommt. Achtung: Der Wannenrand muss dafür absolut sauber und fettfrei sein! Reinige ihn am besten mit Isopropanol oder Spiritus aus der Drogerie. Das überstehende Vlies des Dichtbands wird dann in die flüssige Wandabdichtung eingearbeitet. Das schafft eine bombenfeste, flexible Verbindung.
- Das Schallschutzband: Zwischen Wannenrand und Wand kleben wir zusätzlich ein schmales Schaumstoffband. Das verhindert, dass Geräusche von der Wanne auf die Wand übertragen werden und es bei Temperaturschwankungen knarzt.
- Die Silikonfuge: Sie kommt erst ganz zum Schluss nach dem Fliesen und ist eine reine Wartungsfuge. Sie muss alle paar Jahre kontrolliert und bei Bedarf erneuert werden.
Ich hatte mal einen Fall, da hat eine winzige, gerissene Silikonfuge über Monate Wasser in eine Trockenbauwand sickern lassen. Niemand hat es bemerkt. Die Sanierung des verschimmelten Badezimmers und der Wand dahinter hat den Besitzer am Ende über 8.500 € gekostet. Nur wegen einer Fuge, der blind vertraut wurde.
Der Einbau Schritt für Schritt: So geht’s
Wenn die Vorbereitung stimmt, ist der Rest fast schon Routine. Plane dafür als Heimwerker am besten ein ganzes Wochenende ein: Samstag für die Vorbereitung und Abdichtung, Sonntag für den Einbau und den wichtigen Dichtigkeitstest.
Einbau mit Wannenfüßen und Schürze:
- Füße montieren & Ausrichten: Schraub die Füße an die Wanne und stell sie an ihren Platz. Jetzt kommt die lange Wasserwaage zum Einsatz. Die Wanne muss in Längs- und Querrichtung 100% waagerecht sein!
- Typische Fehlerfalle: Viele denken, sie müssen ein Gefälle zum Abfluss einbauen. FALSCH! Das Gefälle ist bereits in der Wannenform eingearbeitet. Wenn du sie schräg stellst, bleiben später unschöne Wasserpfützen stehen.
- Wannenanker befestigen: Fixiere die Wanne mit speziellen Metallklammern, den Wannenankern, an der Wand. Das gibt Stabilität und presst die Dichtbänder an.
- Ab- und Überlauf montieren: Sei hier vorsichtig. Die Dichtungen müssen perfekt sitzen. Zieh die Verschraubungen nur handfest an. Wenn du hier mit der Rohrzange loslegst, kann das Acryl reißen oder das Gewinde ist hinüber.
- Der Moment der Wahrheit – Dichtigkeitstest: Bevor auch nur ein Gedanke an die Schürze verschwendet wird, füll die Wanne mit Wasser, bis es in den Überlauf läuft. Lass sie so für ein paar Stunden, am besten über Nacht, stehen. Leuchte mit einer Taschenlampe alle Anschlüsse ab. Profi-Tipp: Leg trockenes Zeitungspapier unter den Siphon und die Anschlüsse. Darauf siehst du jeden noch so kleinen Tropfen sofort!
- Schürze anbringen: Wenn alles trocken ist, kannst du die Schürze nach Anleitung anklipsen. Mit Gefühl, die Plastikhalter brechen gern.
Einbau mit Wannenträger:
- Träger vorbereiten: Säge die Aussparungen für den Abfluss und die Revisionsöffnung (die kleine Tür für spätere Reparaturen) aus dem Hartschaumblock.
- Träger verkleben: Trag Fliesenkleber mit einer Zahnspachtel auf den Boden und die Rückseite des Trägers auf und setz ihn passgenau an die Wand.
- Wanne einsetzen: Gib ein paar dicke Kleckse Sanitärsilikon oder Montagekleber in den Träger, setz die Wanne vorsichtig rein und richte sie aus.
- Abdichten & Testen: Jetzt kommt das oben beschriebene Prozedere: Wannenrand mit Dichtband an die Wandabdichtung anbinden, Ab- und Überlauf montieren und den obligatorischen Dichtigkeitstest machen.
- Verfliesen: Ist alles dicht, kann der Fliesenleger loslegen. Die Revisionsöffnung wird mit einer speziellen, verfliesbaren Klappe (oft mit Magneten) fast unsichtbar verschlossen.
Was kostet der Spaß wirklich? Eine ehrliche Rechnung
Vergiss die Werbeversprechen. Hier sind realistische Zahlen für Selbermacher:
- Badewannen-Set (Wanne + gute Schürze): ca. 300 – 700 €
- Wannenträger (optional, aber empfohlen): ca. 150 – 300 €
- Ab- und Überlaufgarnitur (hier nicht sparen!): ca. 40 – 80 € für Qualitätsmarken wie Viega
- Abdichtungsmaterial (Flüssigfolie, Dichtbänder etc.): ca. 100 – 150 €
- Kleinkram (Silikon, Schallschutzband, Anker): ca. 50 €
Summa summarum landest du also bei ca. 500 € für die absolute Sparvariante und eher bei 800 – 1.200 € für die solide, langlebige Lösung mit Wannenträger. Hinzu kommen Werkzeugkosten, falls nicht alles da ist.
Dein Werkzeugkasten für die Mission Badewanne
- Lange Wasserwaage (mind. 1 Meter, sonst wird’s ungenau)
- Zollstock & Bleistift
- Bohrmaschine & passende Bohrer
- Schraubendreher-Set
- Rohrzange (mit Gefühl einsetzen!) oder passender Siphon-Schlüssel
- Kartuschenpresse für Silikon
- Cuttermesser
- Eimer und Lappen
- Und ganz wichtig: Arbeitshandschuhe und eine Schutzbrille!
Wann du den Profi rufen solltest
Selbermachen ist super, aber man muss seine Grenzen kennen. In diesen Fällen solltest du zum Telefon greifen und einen Fachbetrieb anrufen – das erspart dir am Ende Geld und Nerven:
- Bei Anschlüssen an die feste Wasserinstallation: Das Anschließen der Armaturen an die Eckventile in der Wand sollte aus Versicherungsgründen immer ein zugelassener Installateur machen.
- Wenn der Untergrund marode ist: Ein bröseliger, unebener Estrich oder eine wackelige Holzbalkendecke (typisch in Altbauten) sind ein Fall für den Experten.
- Wenn du dir bei der Abdichtung unsicher bist: Ganz ehrlich, wenn du beim Thema Dichtbänder und Verbundabdichtung nur Bahnhof verstehst, lass es machen. Der Seelenfrieden ist unbezahlbar.
- In Mietwohnungen: NIEMALS ohne schriftliche Genehmigung des Vermieters! Du haftest für alle Schäden.
Ein gut gemachtes Bad ist eine echte Investition in deine Lebensqualität. Nimm dir also die Zeit, mach es sorgfältig und spare nicht bei der unsichtbaren, aber entscheidenden Abdichtung. Dann hast du auch in 20 Jahren noch Freude an deiner Wellness-Oase.
Bildergalerie
Das unsichtbare Detail, das alles entscheidet?
Das Gefälle des Abflussrohrs. Es mag banal klingen, aber ein unzureichendes Gefälle von weniger als 2 % ist eine der Hauptursachen für verstopfte und schlecht riechende Abflüsse. Das Wasser fließt zu langsam ab, Seifenreste und Haare lagern sich ab und bilden über die Zeit einen hartnäckigen Pfropfen. Profis nutzen eine Wasserwaage nicht nur auf der Wanne, sondern auch am HT-Rohr selbst, um sicherzustellen, dass die Schwerkraft ihr bester Helfer ist.
„Eine schlecht abgedichtete Badewanne ist wie ein offenes Fenster im U-Boot. Das Problem ist nicht, ob es Ärger gibt, sondern wann.“
Dieses Zitat eines erfahrenen Sachverständigen bringt es auf den Punkt. Die Abdichtung unter der Wanne ist das wichtigste, aber unsichtbare Element. Hier kommen spezielle Dichtbänder und Dichtschlämme (z.B. von Sopro oder Ardex) zum Einsatz, die eine wasserundurchlässige Wanne-in-Wanne-Sicherheit schaffen, lange bevor die erste Silikonfuge gezogen wird.
Acrylwanne: Leicht, warm im Griff und preisgünstiger. Ideal für den Selbsteinbau, aber empfindlicher gegenüber Kratzern und weniger formstabil als Stahl.
Stahl-Emaille-Wanne: Extrem robust, kratzfest und recyclebar. Fühlt sich kälter an und ist schwerer, leitet aber Wärme gut, sobald sie gefüllt ist. Ein Klassiker von Marken wie Kaldewei.
Die Wahl hängt von Budget und Prioritäten ab: Flexibilität oder Langlebigkeit?
Schon mal vom „Wannenanker“ gehört? Das sind kleine Metallklammern, die den Wannenrand fest mit der Wand verbinden. Sie verhindern, dass sich die Wanne durch das Gewicht von Wasser und Person auch nur einen Millimeter von der Wand wegbewegt. Diese Bewegung ist der Hauptgrund, warum Silikonfugen mit der Zeit abreißen und undicht werden. Eine kleine Investition, die spätere Silikon-Akrobatik erspart.
- Kein lautes „Plong“, wenn der Wasserstrahl auf den Wannenboden trifft.
- Das Badewasser bleibt spürbar länger auf Temperatur.
- Ein sattes, solides Gefühl, wenn man sich an den Rand lehnt.
Das Geheimnis dahinter? Der im Artikel erwähnte Wannenträger aus Hartschaum. Er wirkt wie ein maßgeschneiderter Kokon, der Schall und Kälte schluckt und der Wanne eine unübertroffene Stabilität verleiht.
Der ultimative Dichtheitstest, bevor alles zu ist: Nachdem der Abfluss angeschlossen ist, aber bevor die Schürze montiert oder die Wanne verfliest wird, kommt der Moment der Wahrheit. Füllen Sie die Wanne komplett mit Wasser und lassen Sie sie mindestens 12 Stunden, am besten über Nacht, stehen. Legen Sie trockenes Zeitungspapier unter die Siphon-Verschraubungen und den Überlauf. Am nächsten Tag zeigt jeder feuchte Fleck sofort, wo nachgebessert werden muss.
Silikonfuge ist doch Silikonfuge, oder?
Absolut nicht! Für das Badezimmer ist ausschließlich Sanitär-Silikon die richtige Wahl. Im Gegensatz zu einfachem Bau-Silikon enthält es Fungizide, die Schimmelbildung aktiv hemmen. Achten Sie auf Markenqualität wie bei Otto-Chemie (z.B. das S100), das für seine Langlebigkeit und Farbvielfalt bekannt ist. Eine günstige Kartusche aus dem Wühlkorb kann bedeuten, dass Sie die Fugen schon nach einem Jahr erneuern müssen.
Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entsteht alle 30 Sekunden ein Leitungswasserschaden in Deutschland.
Ein großer Teil davon ist auf fehlerhafte Installationen und Materialermüdung im Bad zurückzuführen. Eine Investition in hochwertige Dichtmaterialien und einen professionellen Einbau, wie im Artikel beschrieben, ist die beste Versicherung gegen einen Platz in dieser unrühmlichen Statistik.
Die Revisionsöffnung – das ungeliebte, aber unverzichtbare Detail. Niemand mag die kleine Klappe in der Fliesenwand, aber sie ist Gold wert, wenn der Abfluss mal verstopft ist oder die Exzentergarnitur klemmt. Moderne Lösungen sind fast unsichtbar:
- Magnetisch befestigte Fliesen, die sich mit einem Saugnapf abnehmen lassen.
- Kaum sichtbare Revisionsrahmen, die sich perfekt ins Fugenbild integrieren.
Wichtig zu wissen: Die Füße tragen die Last. Auch wenn Sie einen Wannenträger aus Hartschaum verwenden, müssen die mitgelieferten Wannenfüße korrekt montiert und justiert werden. Der Träger dient primär der Stabilisierung, Schalldämmung und Wärmeisolation. Die Hauptlast des Wassers und der Person wird aber über die Füße in den Estrich abgeleitet. Ein Überspringen dieses Schrittes kann zu Spannungsrissen in der Wanne führen.
Eine Innovation, die oft übersehen wird, ist Quaryl®, ein von Villeroy & Boch entwickelter Werkstoff. Er kombiniert die besten Eigenschaften von Acryl und Quarzsand. Das Ergebnis ist eine Wanne, die sich warm und glatt wie Acryl anfühlt, aber die Robustheit und Präzision von Mineralguss besitzt. Dies ermöglicht extrem dünne Ränder und scharfe Kanten für minimalistische Designs, die mit reinem Acryl nicht machbar wären.
- Wannendichtband (z.B. von wedi oder Mepa)
- Schallschutzband (wird zwischen Wannenrand und Wand geklebt)
- Cutter-Messer mit frischen Klingen
- Kartuschenpresse (eine hochwertige, keine für 5 €!)
- Fugenglätter-Set aus Silikon
Kann ich einen Wannenträger aus Hartschaum selbst verfliesen?
Ja, und das ist einer seiner großen Vorteile! Die Oberfläche von Marken-Wannenträgern (z.B. von Poresta oder wedi) ist bereits für das direkte Verfliesen vorbereitet. Nach dem Einsetzen und Abdichten der Wanne können Sie den Träger mit flexiblem Fliesenkleber und den gleichen Fliesen wie an der Wand verkleiden. So entsteht ein absolut homogener, wie aus einem Guss wirkender Look ohne sichtbare Kunststoff-Schürze.
Ein Bad sollte nicht nur sauber, sondern auch leise sein.
Das Geräusch von Wasser, das in die Wanne prasselt, oder das Knarzen beim Einsteigen kann die entspannende Atmosphäre stören. Ein entscheidendes Detail ist das Schallschutzband: ein selbstklebendes PE-Schaumstoffband, das auf den Wannenrand geklebt wird, bevor die Wanne an die Wand geschoben wird. Es entkoppelt die Wanne akustisch vom Baukörper und reduziert die Schallübertragung ins Mauerwerk und angrenzende Räume massiv.
Die Armatur ist das Schmuckstück Ihrer Wanne. Überlegen Sie sich vor dem Einbau, wo sie platziert werden soll:
- Wandarmatur: Klassisch und platzsparend. Die Anschlüsse müssen aber exakt geplant werden.
- Wannenrandarmatur: Modern und elegant, erfordert jedoch eine spezielle Bohrung im Wannenrand.
- Freistehende Armatur: Ein echtes Design-Statement, braucht aber Platz und eine Bodeninstallation.
Die Entscheidung beeinflusst die Rohrleitungsführung maßgeblich!
Standard-Ablaufgarnitur: Funktionell, mit Drehknopf für den Stöpsel und separatem Überlaufgitter. Bewährt und günstig.
Multiplex Trio (z.B. von Viega): Hier ist der Wassereinlauf direkt in den Überlauf integriert. Es gibt keine separate Armatur, was für einen extrem cleanen Look sorgt. Die Wanne wird über einen Drehknopf an der Wannenwand gefüllt.
Letztere ist eine Design-Entscheidung, die vor der Rohrinstallation getroffen werden muss.
Die Farbe der Fuge hat einen enormen Einfluss auf die Optik. Während „Jasmin“ oder „Manhattan-Grau“ zu beigen oder grauen Fliesen passen, ist bei weißen Fliesen Vorsicht geboten. Eine reinweiße Silikonfuge kann schnell einen Blaustich haben und steril wirken. Ein helles „Altweiß“ oder ein sehr heller Grauton wirkt oft harmonischer und ist weniger anfällig für sichtbare Verfärbungen.
- Der Wannenrand wurde nicht mit Primer vorbehandelt.
- Die Fuge wurde zu dünn oder zu dick gezogen.
- Es wurde zu viel Glättmittel (Spüli-Wasser) verwendet.
- Die Fuge wurde zu früh Wasser ausgesetzt (mind. 24h Trocknungszeit!).
Das Ergebnis? Eine Fuge, die nicht richtig haftet oder schnell reißt. Sorgfalt hier ist bares Geld wert.
Eine durchschnittliche Badewanne fasst 150-200 Liter Wasser. Das entspricht einem Gewicht von 150-200 kg, plus das Gewicht der Person.
Diese enorme Last muss sicher vom Untergrund getragen werden. Das unterstreicht die Wichtigkeit einer perfekten Ausrichtung mit der Wasserwaage und der stabilen Auflage, sei es durch Füße oder einen Wannenträger. Ein wackeliger Einbau ist ein Sicherheitsrisiko und der sichere Tod jeder Abdichtung.
Der häufigste Fehler beim Schürzen-Einbau: Die Schürze wird montiert und die Wanne dann mit Silikon zum Boden hin abgedichtet. Falsch! Sollte Wasser hinter die Schürze gelangen (z.B. durch eine übergelaufene Wanne oder eine undichte Armatur), kann es nicht ablaufen. Es staut sich unsichtbar und führt zu Schimmel und Schäden. Profis lassen unten einen kleinen Spalt oder sorgen für eine Belüftung, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
Schon mal über die Haptik des Wannenrands nachgedacht?
Moderne Badewannen, insbesondere aus Mineralguss oder hochwertigem Acryl, bieten heute oft extrem schmale Ränder von nur 1-2 cm. Das sieht nicht nur elegant und minimalistisch aus, sondern erleichtert auch den Ein- und Ausstieg und maximiert das Innenvolumen der Wanne. Ein Detail, das ein Standard-Badezimmer sofort hochwertiger wirken lässt.
Bevor Sie die finale Silikonfuge zwischen Wannenrand und Fliesen ziehen, gibt es einen Profi-Trick: Füllen Sie die Badewanne etwa zur Hälfte mit Wasser. Durch das Gewicht senkt sich die Wanne minimal und der Spalt zur Wand wird etwas breiter. Wenn Sie die Fuge in diesem Zustand ziehen, kann sie später die Bewegungen zwischen leerem und vollem Zustand viel besser aufnehmen, ohne zu reißen.
Wichtig für die Pflege: Acryloberflächen sind weicher und sollten niemals mit scheuernden Pulvern oder kratzenden Schwämmen gereinigt werden. Ein weiches Tuch und ein milder Essig- oder Zitronenreiniger sind ideal. Für hartnäckige Kalkränder auf Stahl-Emaille kann auch ein spezieller Emaille-Reiniger verwendet werden. Die richtige Pflege sorgt dafür, dass der Glanz über Jahrzehnte erhalten bleibt.
- Die Duschwand ist direkt auf dem Wannenrand montiert, ohne Dichtprofil.
- Der Flansch der Duschwand wurde nicht zusätzlich mit Silikon abgedichtet.
- Die Schrauben zur Befestigung wurden nicht in mit Silikon gefüllte Dübel gedreht.
Konsequenz? Wasser kriecht unter die Duschwand-Schiene, läuft am Wannenrand entlang und dringt hinter der Wanne in die Wand ein. Ein klassischer, teurer Fehler.
Am Ende ist der Einbau einer Badewanne mehr als nur ein technischer Akt. Es ist die Schaffung eines Ortes der Entspannung. Die Solidität eines perfekt justierten Wannenträgers, die Sicherheit einer unsichtbaren, aber perfekten Abdichtung und die Wärme, die länger im Wasser bleibt – all das trägt zu einem Gefühl von Luxus und Geborgenheit bei. Diese Qualität spürt man bei jedem einzelnen Bad, Jahr für Jahr.
