Dein neues Bad: Was es wirklich kostet und wie du teure Fehler vermeidest

Ich stecke seit über zwei Jahrzehnten bis zum Hals in Bädern. Klingt komisch, ist aber so. Als Installateur- und Heizungsbaumeister habe ich wirklich alles gesehen: Bäder, die nach 30 Jahren noch aussehen wie neu, und andere, die nach fünf Jahren ein Totalschaden waren. Und glaub mir, das ist selten einfach nur Pech. Meistens sind es die gleichen Fehler: falsche Planung, gefährliches Halbwissen oder Sparen an der absolut falschen Stelle.

Die erste Frage, die mir fast jeder stellt, ist: „Was kostet denn so ein neues Bad?“ Verständlich, aber ehrlich gesagt führt die Frage oft in die Irre. Eine nackte Zahl sagt gar nichts. Ein Bad für 2.000 Euro, das dir nach drei Jahren einen Wasserschaden beschert, ist am Ende viel teurer als das für 15.000 Euro, das die nächsten 25 Jahre hält. Es geht nicht um den Preis, es geht um den Wert. Und darum, die Sache von Anfang an richtig zu machen. Hier kommt der Klartext aus der Praxis, nicht aus dem Hochglanzprospekt.

Das Unsichtbare zählt: Warum die Technik hinter der Fliese wichtiger ist als die Fliese selbst

Ein Badezimmer ist ein hochtechnischer Raum, kein Zweifel. Wasser, Strom, extreme Feuchtigkeit – hier kommt einiges zusammen. Wenn die unsichtbaren Grundlagen nicht stimmen, kannst du dir die teuerste Designer-Armatur sparen. Konzentrieren wir uns also auf das, was wirklich zählt.

Die Abdichtung: Deine wichtigste Versicherung gegen Wasserschäden

Okay, bei diesem Thema werde ich streng. Viele Heimwerker leben in dem Glauben, Fliesen und Fugen wären wasserdicht. Das ist ein fataler Irrtum! Zementfugen sind porös, die saugen Wasser auf wie ein Schwamm. Nur eine professionelle Abdichtung unter den Fliesen schützt dein Haus. Das ist keine nette Empfehlung, sondern eine anerkannte technische Regel, festgehalten in den entsprechenden Fachnormen.

Was heißt das konkret? Wir tragen spezielle, flüssige Dichtfolien auf oder kleben Dichtbahnen auf den Boden und die Wände. Jede Ecke, jeder Wasseranschluss, jede Rohrdurchführung wird penibel mit Dichtbändern und Manschetten eingearbeitet. Das ist Millimeterarbeit. Ein winziges Loch, eine schlampige Ecke, und das ganze System kann versagen. Ich hab schon Schäden begutachtet, wo Wasser aus der Dusche bis in den Keller gelaufen ist. Die Sanierungskosten? Ein Vielfaches des ursprünglichen Badpreises.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Der größte Feind hier ist Ungeduld. Es sind immer zwei Schichten Dichtmasse nötig, und jede einzelne muss komplett durchtrocknen, bevor es weitergeht. Wenn dein Handwerker hier hetzt, sollten bei dir die Alarmglocken schrillen.

Wasserleitungen & Druck: Das Herz deines Wohlfühlbades

Träumst du von einer riesigen Regendusche? Super Idee! Aber dafür muss auch die Leitung passen. Eine Standardleitung mit 15 mm Durchmesser reicht da oft nicht aus. Der Druckverlust ist zu groß, und am Ende tröpfelt es nur kläglich aus der teuren Brause. Für solche Wellness-Duschen planen wir meistens Leitungen mit mindestens 20 mm Durchmesser ein, je nachdem, was dein Hausanschluss hergibt.

Ganz wichtig ist auch der Schallschutz. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als wenn du nachts im Bett liegst und die Klospülung vom Nachbarn hörst, als stünde er neben dir. Dafür werden Rohre mit speziellen, schallgedämmten Schellen befestigt und Wände entsprechend isoliert. Das sind die kleinen Details, die am Ende den großen Unterschied machen.

Die Lüftung: Dein bester Kämpfer gegen Schimmel

Ein Bad ohne Fenster ist heute absolut kein Problem mehr – vorausgesetzt, die Lüftung stimmt. Eine gute Lüftungsanlage ist Pflicht, um die feuchte Luft rauszubekommen. Sonst ist der Schimmel quasi vorprogrammiert. Einfache Ventilatoren, die ans Licht gekoppelt sind, sind okay. Besser sind aber moderne Geräte mit einem Feuchtigkeitssensor und Nachlauffunktion. Die springen nur an, wenn’s wirklich nötig ist, und laufen genau so lange, wie sie müssen. Das spart Energie und ist viel effektiver.

So findest du einen guten Handwerker (und erkennst ein faires Angebot)

Okay, du willst also einen Profi. Aber wie findest du einen, der sein Geld auch wert ist? Mundpropaganda ist super, aber du kannst auch selbst ein paar Dinge abklopfen.

Bevor du jemanden beauftragst, stell ihm diese Fragen:

• Arbeiten Sie nach den aktuellen Fachnormen für die Badabdichtung? (Ein Profi wird sofort wissen, was gemeint ist und mit „Ja, natürlich“ antworten.)
• Können Sie mir Bilder von ähnlichen Projekten zeigen, die Sie kürzlich abgeschlossen haben?
• Arbeiten Sie mit festen Partnern für andere Gewerke wie Elektrik oder Malerarbeiten zusammen?
• Haben Sie eine Betriebshaftpflichtversicherung? (Ein Muss, falls doch mal was schiefgeht!)

Und dann das Angebot. Ein gutes Angebot ist detailliert und transparent. Du solltest sofort erkennen können, was drinsteckt. Achte darauf, dass alle Gewerke (Installateur, Elektriker, Fliesenleger, Maler) einzeln aufgeführt sind. Sind die Kosten für die Entsorgung des alten Bauschutts enthalten? Sind Material- und Lohnkosten getrennt ausgewiesen? Nur so kannst du Preise vergleichen und bist vor bösen Überraschungen sicher.

Die Badsanierung Schritt für Schritt: Wie lange dauert der ganze Spaß?

Eine der wichtigsten Fragen: Wie lange bin ich ohne Dusche? Für ein durchschnittliches Bad von ca. 8 m² musst du mit drei bis vier Wochen reiner Bauzeit rechnen. Das klingt lang, aber gute Arbeit braucht eben Zeit, vor allem wegen der Trocknungszeiten.

Hier mal ein grober Fahrplan:

• Woche 1: Abriss, Vorbereitung & Rohinstallation. Die alte Keramik fliegt raus, neue Wasser- und Abwasserleitungen werden verlegt und die Leerrohre für die Elektrik kommen in die Wand.
• Woche 2: Verputzen, Estrich & Trocknungszeiten. Die Wände werden begradigt, der Boden für die Dusche vorbereitet und dann kommt die Abdichtung drauf. Danach heißt es: Warten. Die Trocknung ist heilig!
• Woche 3: Fliesen & Fugen. Jetzt wird es endlich wieder schön! Die Fliesen kommen an Wand und Boden. Das Verfugen passiert meist ein, zwei Tage später.
• Woche 4: Feininstallation & Abschluss. WC, Waschtisch und Armaturen werden montiert, der Maler macht die Decke schick und am Ende werden die Silikonfugen gezogen. Fertig!

What's Hot

Haushalt

Duschkabine reinigen: Hausmittel und Tipps für eine perfekte Hygiene!

Deine Hausaufgabe: Die perfekte Vorbereitung

Bevor der Handwerker überhaupt zur Tür reinkommt, kannst du schon die wichtigste Vorarbeit leisten. Erstelle eine Liste mit allem, was dich an deinem alten Bad nervt. Zu wenig Ablage? Schlechtes Licht? Ständig nasse Handtücher? Sammle außerdem ein paar Bilder, zum Beispiel auf Pinterest, von Bädern, die dir gefallen. Das ist die beste Grundlage für das erste Planungsgespräch.

Wo du sparen kannst – und wo auf keinen Fall!

Jeder will sparen, ist doch klar. Aber es gibt kluge und dumme Wege, das zu tun.

Hier kannst du Geld sparen (mit Köpfchen):

1. Muskelhypothek: Den Abriss und die Entsorgung kannst du oft selbst übernehmen. Denk aber an das richtige Werkzeug! Ein Bohrhammer kostet im Baumarkt um die 30-40 € Leihgebühr pro Tag. Schutzbrille und Handschuhe sind Pflicht! Auch die Malerarbeiten am Ende sind für geschickte Heimwerker machbar.
2. Materialauswahl: Du musst nicht die teuerste italienische Designer-Armatur für 800 € nehmen. Eine solide Marken-Armatur aus dem mittleren Preissegment für 150-250 € tut es genauso gut und hält ewig. Bei Fliesen ist ein gängiges Format wie 30×60 cm in der Verlegung oft günstiger als riesige Platten oder winziges Mosaik.

Aber Achtung! Hände weg von diesen Dingen:

• Abdichtung, Wasserleitungen, Elektrik. Ich kann es nicht oft genug sagen. Ein Fehler hier wird IMMER teurer als die gesparte Handwerkerstunde. Garantiert.
• Gefährliche Altlasten: In Gebäuden aus älteren Bauphasen kann im Fliesenkleber oder alten Bodenbelägen Asbest stecken. Bei Verdacht muss ein Profi eine Probe nehmen. Das ist kein Spaß, sondern hochgradig gesundheitsgefährdend.

Was kostet ein gutes Bad denn nun wirklich?

Verabschiede dich von der Vorstellung, ein komplettes Bad fachgerecht für 2.000 Euro zu sanieren. Das deckt oft nicht mal die Materialkosten für eine vernünftige Abdichtung.

Für ein solides, langlebiges Bad (ca. 8 m²) von einem Fachbetrieb ist ein Rahmen von 15.000 € bis 25.000 € absolut realistisch. Ja, das ist eine Menge Geld. Aber das teilt sich auf:

• Handwerkerleistungen: Rechne hier mit ca. 11.000 – 17.000 €. Das umfasst alle Arbeiten von Abriss über Installation bis zur Endmontage.
• Material & Ausstattung: Hier kommt der Rest rein. Für Fliesen, WC, Waschtisch, Dusche, Armaturen und Möbel kannst du mit 4.000 – 8.000 € für gute Markenqualität rechnen. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.

What's Hot

Kinder

Baby-Pullover stricken: Dein kompletter Guide für ein perfektes Ergebnis (auch für Anfänger!)

Noch ein paar Profi-Tipps für spezielle Fälle

Wasserhärte: Hartes, kalkhaltiges Wasser ist der Erzfeind von Armaturen und Duschköpfen. Um herauszufinden, wie es bei dir aussieht, google einfach „Wasserhärte [deine Stadt]“. Die Info findest du meistens auf der Webseite deiner Stadtwerke. Bei sehr hartem Wasser kann sich eine zentrale Wasserenthärtungsanlage für das ganze Haus lohnen.

Altbau-Charme: Krumme Wände und Holzbalkendecken sind im Altbau normal. Bevor gefliest wird, müssen die Wände perfekt begradigt werden. Und auf Holzböden kommen spezielle Entkopplungsmatten, damit die neuen Fliesen durch die Bewegung des Holzes keine Risse bekommen.

Silikonfugen pflegen (Quick Win!): Die elastischen Fugen in den Ecken und am Boden sind Wartungsfugen. Sie halten nicht ewig. Überprüfe sie einmal im Jahr. Wenn sie rissig werden oder sich Schimmel festsetzt, kannst du sie selbst erneuern. Altes Silikon rausschneiden, alles sauber machen, mit Malerkrepp abkleben und mit Sanitärsilikon neu verfugen. Das kostet dich vielleicht 15 € und eine Stunde Arbeit, verhindert aber, dass Wasser dahinterläuft.

Warum sich der Profi am Ende immer auszahlt

Wenn du einen Meisterbetrieb beauftragst, kaufst du nicht nur Arbeit, sondern auch Sicherheit. Du hast eine gesetzliche Gewährleistung von mehreren Jahren. Wenn in dieser Zeit eine Undichtigkeit auftritt, die auf einen Fehler von uns zurückgeht, müssen wir den Schaden kostenlos beheben. Diese Sicherheit hast du bei Eigenleistung oder Schwarzarbeit nicht.

Ganz ehrlich: Ein neues Bad ist eine große Sache. Aber es ist eine Investition in deine tägliche Lebensqualität und den Wert deines Zuhauses. Mein letzter Rat ist deshalb ganz einfach: Plane gut, hör auf die Profis und spare auf keinen Fall an der unsichtbaren Technik hinter der Wand. Dann wirst du auch in 20 Jahren noch jeden Morgen gerne in dein Bad gehen.

Bildergalerie

What's Hot

Weihnachten und Silvester

Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust

What's Hot

Weihnachten und Silvester

Basteln wie die Profis: So wird eure Weihnachtswerkstatt zum vollen Erfolg

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Acryl- und einer Stahlemaille-Badewanne?

Eine häufige Frage im Schauraum. Acrylwannen fühlen sich wärmer an und sind oft günstiger in der Anschaffung. Stahlemaille, wie sie etwa von Herstellern wie Kaldewei oder Bette angeboten wird, ist extrem robust, kratzfest und recyclebar. Sie hält die Wärme des Wassers länger, fühlt sich aber zunächst kühler an. Ihre Wahl hängt also von der Priorität ab: Haptik und Budget oder ultimative Langlebigkeit und Robustheit.

What's Hot

Weihnachten und Silvester

Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

„Die häufigste Ursache für Bauschäden in Wohngebäuden ist austretendes Leitungswasser. Pro Jahr regulieren die Versicherer rund 1,1 Millionen Leitungswasserschäden.“

Diese Zahl des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unterstreicht, was der Meister sagt: Die unsichtbare Abdichtung ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Jeder Euro, der hier gespart wird, kann sich in Tausenden von Euro für die Schadensanierung niederschlagen.

• Weniger Fugen bedeuten weniger Angriffsfläche für Schmutz und Schimmel.
• Der Raum wirkt optisch größer und ruhiger.
• Die Reinigung wird drastisch vereinfacht.

Das Geheimnis? Großformatige Fliesen. Platten von 120×60 cm oder sogar größer minimieren den Fugenanteil und schaffen ein modernes, klares Bild. Beachten Sie jedoch: Die Verlegung erfordert absolute Präzision und einen perfekt ebenen Untergrund – definitiv ein Job für den Profi.

Der Teufel steckt im Detail: Denken Sie bei der Planung an die korrekte Höhe der Installationen. Ein Waschtisch, der zu tief hängt, führt zu Rückenschmerzen, eine zu hoch montierte Toilette ist unbequem. Die Standard-Montagehöhe für einen Waschtisch liegt bei ca. 85-90 cm Oberkante, kann aber je nach Körpergröße der Nutzer angepasst werden. Sprechen Sie dies explizit mit Ihrem Installateur ab!

Die richtige Beleuchtung verwandelt ein funktionales Bad in eine Wohlfühloase. Planen Sie nicht nur eine einzige Deckenleuchte, sondern denken Sie in Zonen:

• Grundbeleuchtung: Helle, gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes, oft durch Decken-Spots.
• Spiegelbeleuchtung: Schattenfreies Licht für die tägliche Routine, idealerweise von beiden Seiten oder von oben.
• Akzentlicht: Dimmbare Lichtleisten in Nischen oder unter dem Waschtisch für eine entspannte Atmosphäre am Abend.

Schwarze Armaturen und Duschprofile sind ein starker Trend. Sie sehen edel aus, aber bedenken Sie den Pflegeaufwand. Auf mattschwarzen Oberflächen sind Kalkflecken und Seifenreste besonders gut sichtbar. Um die Optik zu erhalten, sollten sie nach jeder Nutzung mit einem weichen Tuch trockengelegt werden. Produkte von Marken wie Hansgrohe oder Grohe bieten oft spezielle, pflegeleichtere Oberflächen (z.B. „Hard Graphite“), die den Aufwand reduzieren.

Ein fugenloses Bad ist der Traum vieler. Neben großen Fliesen gibt es Alternativen wie Kalk-Marmor-Putz oder spezielle Wandpaneele. Sie schaffen eine durchgehende, wasserfeste Oberfläche, die nicht nur edel aussieht, sondern auch extrem hygienisch ist.

Die Lüftung ist der unsichtbare Held jedes Badezimmers. Ein gekipptes Fenster reicht oft nicht aus, um die feuchte Luft nach dem Duschen schnell genug abzutransportieren. Besonders in innenliegenden Bädern ist ein elektrischer Lüfter unverzichtbar. Moderne Geräte sind leise, energieeffizient und oft mit einem Feuchtigkeitssensor ausgestattet, der sie bei Bedarf automatisch aktiviert. Eine gute Lüftung ist die beste Prävention gegen Schimmel.

Stauraum, Stauraum, Stauraum: Einer der häufigsten Planungsfehler ist zu wenig Platz für Handtücher, Kosmetik und Reinigungsmittel. Ein Spiegelschrank ist ein guter Anfang, aber oft nicht ausreichend. Planen Sie einen Hochschrank oder einen Waschtischunterschrank mit tiefen Auszügen ein. Selbst eine kleine Nische in der Wand kann mit Regalböden zu wertvollem Stauraum werden. Denken Sie praktisch, nicht nur an die Hochglanz-Optik.

Lohnt sich ein Dusch-WC wirklich?

Wer es einmal genutzt hat, möchte es oft nicht mehr missen. Dusch-WCs, wie das Geberit AquaClean oder Modelle von Villeroy & Boch, reinigen mit einem warmen Wasserstrahl und bieten je nach Ausstattung Funktionen wie einen Föhn, Geruchsabsaugung oder eine Sitzheizung. Es ist nicht nur ein Plus an Komfort und Hygiene, sondern kann auch den Bedarf an feuchtem Toilettenpapier reduzieren, was wiederum die Abwasserrohre schont.

• Abriss der alten Fliesen und Sanitärobjekte
• Entsorgung des Bauschutts
• Malerarbeiten an nicht gefliesten Wänden und der Decke

Das sind typische Arbeiten, die ein handwerklich geschickter Bauherr nach Absprache selbst übernehmen kann, um Kosten zu sparen. Finger weg aber von allem, was mit Wasser und Strom zu tun hat: Abdichtung, Rohrverlegung und Elektroinstallation sind absolute Profi-Sache!

Spülrandloses WC: Praktisch alle namhaften Hersteller wie Duravit, Keramag oder Villeroy & Boch bieten heute spülrandlose Toiletten an. Der offene Rand verhindert, dass sich unter ihm Schmutz und Bakterien festsetzen können. Die Reinigung ist deutlich einfacher und hygienischer.

Standard-WC: Der klassische, geschlossene Spülrand ist ein bekannter Schmutzfänger und erfordert oft den Einsatz von WC-Bürste und scharfen Reinigern.

Die Entscheidung für ein spülrandloses Modell ist ein kleiner Aufpreis, der sich über Jahre in Zeitersparnis und Hygiene bezahlt macht.

„Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.“ – Dieter Rams

Dieser Grundsatz des legendären Braun-Designers gilt auch im Bad. Setzen Sie auf zeitlose Formen und Farben bei Fliesen und Keramik. Modische Akzente lassen sich viel einfacher und günstiger durch Textilien, Accessoires oder eine farbige Wand setzen, die Sie in ein paar Jahren problemlos ändern können.

Eine Fußbodenheizung im Bad ist purer Luxus – und erstaunlich erschwinglich. Elektrische Heizmatten lassen sich direkt unter den Fliesen verlegen und sorgen für eine angenehme, gleichmäßige Strahlungswärme. Nie wieder kalte Füße am Morgen! Zudem hilft die Wärme, den Boden nach dem Duschen schneller zu trocknen, was der Schimmelbildung entgegenwirkt. Der Energieverbrauch ist bei gezieltem Einsatz (z.B. per Zeitschaltuhr) überschaubar.

Wichtig vor dem Start: Bestehen Sie auf einem detaillierten Angebot, das jeden einzelnen Posten auflistet – von der Demontage über die Abdichtung mit exakter Produktnennung (z.B. „Schlüter-KERDI-Abdichtungssystem“) bis hin zur letzten Silikonfuge. Pauschalangebote wie „Bad komplett für 10.000 €“ sind eine Einladung für spätere Diskussionen über „nicht enthaltene Leistungen“. Klarheit von Anfang an schützt beide Seiten.

Barrierefreiheit ist kein Thema nur fürs Alter. Eine bodengleiche Walk-in-Dusche ist nicht nur sicher und zukunftsorientiert, sondern auch extrem komfortabel und optisch ansprechend. Sie lässt das Bad größer wirken und ist viel einfacher zu reinigen als eine Duschkabine mit hoher Tasse und Schiebetüren. Eine Investition, die sich in jeder Lebensphase auszahlt.

Eine solide Armatur ist eine Investition für Jahrzehnte. Achten Sie auf diese Punkte:

• Das Innenleben: Eine hochwertige Keramikkartusche sorgt für leichtgängige Bedienung und Dichtheit. Billigprodukte nutzen oft Kunststoff, der schneller verschleißt.
• Das Material: Ein massiver Messingkörper ist Standard bei Qualitätsherstellern.
• Die Oberfläche: Eine dicke, saubere Verchromung ist widerstandsfähig. Bei Billigarmaturen kann die Chromschicht dünn sein und abplatzen.
• Ersatzteile: Für Markenprodukte von Kludi, Ideal Standard & Co. bekommen Sie auch nach 10 Jahren noch Ersatzteile.

Wie lange dauert eine komplette Badsanierung wirklich?

Ein Profi-Team benötigt für ein durchschnittliches Bad von der Entkernung bis zur finalen Übergabe in der Regel 10 bis 15 Arbeitstage. Planen Sie also realistisch mit zwei bis drei Wochen, in denen das Bad nicht nutzbar ist. Wichtig sind die Trocknungszeiten für Estrich und Abdichtung, die nicht beschleunigt werden können und für die Langlebigkeit entscheidend sind. Ein Handwerker, der verspricht, in fünf Tagen fertig zu sein, spart wahrscheinlich an diesen kritischen Stellen.

Holzoptik-Fliese: Bietet die warme, wohnliche Ästhetik von Echtholz, ist aber absolut wasserfest, kratzfest und pflegeleicht. Ideal für den Boden und sogar in der Dusche.

Echtholz im Bad: Nur bedingt geeignet. Thermisch behandeltes Holz oder spezielle, gut geölte Hölzer wie Teak können funktionieren, erfordern aber intensive Pflege und sind anfällig für Kratzer und Wasserflecken. Eine Option für Liebhaber mit Pflegebereitschaft.

Für die meisten ist die hochwertige Keramikfliese in Holzoptik die weitaus praktischere Wahl.

• Garantierte Dichtigkeit dank Systemkomponenten.
• Schutz vor Entkopplung und Rissen im Belag.
• Integrierte Lösungen für Ecken, Anschlüsse und Abläufe.

Das Geheimnis? Verbundabdichtungssysteme. Marken wie Wedi oder Schlüter-Systems bieten nicht nur eine einzelne Dichtbahn, sondern ein komplettes, aufeinander abgestimmtes System aus Bauplatten, Dichtbändern, Manschetten und Klebern. Die Verwendung eines solchen geprüften Systems gibt die maximale Sicherheit, dass hinter der Fliese alles dicht bleibt.

Denken Sie über den Tellerrand hinaus. In Japan ist das Bad (O-furo) ein Ort der rituellen Reinigung und Entspannung, oft mit einer tiefen Sitzbadewanne, die vom Duschbereich getrennt ist. Diese funktionale Trennung von Nass- und Trockenbereich kann auch für europäische Bäder eine Inspiration sein. Eine offene Duschecke und ein separater, gemütlicher Bereich für die Wanne schaffen eine ganz neue Raumqualität.

Rund 30% des täglichen Wasserverbrauchs pro Person entfallen auf die Körperpflege.

Moderne Technik hilft, diesen Verbrauch ohne Komfortverlust zu senken. Achten Sie auf Armaturen und Duschköpfe mit der Kennzeichnung „Eco“ oder integrierten Wasserspartechnologien. Ein Duschkopf von einem Hersteller wie Neoperl kann den Durchfluss von 15 Litern pro Minute auf unter 9 Liter reduzieren, indem er dem Wasser Luft beimischt. Das fühlt sich trotzdem nach einem vollen Strahl an, schont aber Umwelt und Geldbeutel.

Hier sollten Sie nicht sparen:

• Abdichtung und alle Arbeiten hinter der Wand.
• Qualität der Armaturen und des Unterputz-Elements (z.B. der iBox von Hansgrohe).
• Fachgerechte Ausführung durch einen zertifizierten Handwerksbetrieb.

Hier können Sie Kosten optimieren:

• Wählen Sie eine Standard-Fliesengröße statt eines XXL-Formats.
• Verzichten Sie auf eine teure, freistehende Wanne zugunsten eines Einbaumodells.
• Übernehmen Sie nach Absprache einfache Arbeiten wie den Abriss oder das Streichen selbst.

Der ewige Schwachpunkt: Silikonfugen sind Wartungsfugen. Das bedeutet, sie halten nicht ewig und müssen je nach Beanspruchung und Pflege alle paar Jahre erneuert werden. Reinigen Sie Silikonfugen nie mit essighaltigen Reinigern, da diese die Dichtmasse angreifen. Um Schimmel vorzubeugen, die Fugen nach dem Duschen mit einem Abzieher oder Tuch trocknen. Ein kleiner Handgriff mit großer Wirkung für die Langlebigkeit.

Ein Bad ist heute mehr als nur ein Funktionsraum. Es ist ein privater Rückzugsort, ein Mini-Spa für den Alltag. Der Wert eines gut geplanten Badezimmers bemisst sich nicht nur in der korrekten Technik, sondern auch in der täglichen Lebensqualität, die es Ihnen über Jahrzehnte schenkt. Der Moment der Ruhe in der Wanne nach einem langen Tag oder die belebende Dusche am Morgen – das ist die eigentliche Rendite Ihrer Investition.