Fugenloses Bad: Der ehrliche Praxis-Guide – Was wirklich funktioniert (und was nicht)
Fliesen im Badezimmer? So old school! Entdecke kreative Alternativen, die deinem Raum eine frische Note verleihen.
„Die Fliesen sind tot, es lebe das Badezimmer!“ könnte man meinen, wenn man die neuesten Trends betrachtet. Ein Raum, der einst mit keramischen Platten gefangen war, entfaltet sich nun in einem aufregenden Spiel aus Paneelen, Laminat und sogar Tapeten. Was wäre, wenn dein Badezimmer ein Ort der Kreativität und des persönlichen Stils sein könnte, statt einer konventionellen Fliesenlandschaft? Lass dich von unkonventionellen Ideen inspirieren, die nicht nur stilvoll, sondern auch praktisch sind!
Hey, schön, dass du hier bist! Seit über zwei Jahrzehnten stehe ich auf Baustellen und habe unzählige Bäder kommen und gehen sehen. Früher war die Sache klar: Fliese an Fliese, von oben bis unten. Das ist solide, bewährt und, wenn es gut gemacht ist, absolut in Ordnung. Aber die Zeiten ändern sich, und immer öfter höre ich die Frage: „Geht das auch ohne Fliesen?“
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O: Die unsichtbare Schicht, die alles rettet
- Materialien im Realitäts-Check: Was passt zu dir?
- Der heimliche Held: Warum die Versiegelung alles entscheidet
- Sonderfall Boden: Hier gelten noch strengere Regeln
- Wie du einen echten Profi erkennst
- Der Realitäts-Check: Altbau und Wasserhärte
- Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
- Mein Fazit: Eine geniale Sache, wenn man es richtig macht
- Bildergalerie
Und ob das geht! Ich verstehe den Wunsch total. Wer träumt nicht von glatten, warmen Wänden ohne eine einzige Fuge, in der sich Schmutz oder Schimmel festsetzen kann? Ein fugenloses Bad kann eine echte Wohlfühloase sein. Aber, und das sage ich dir ganz ehrlich: Es ist keine Abkürzung und meistens auch nicht billiger. Es ist eine andere Philosophie, die ein tiefes Verständnis für Materialien und eine penible Ausführung erfordert.
Dieser Beitrag ist keine Hochglanzbroschüre. Hier packe ich aus, was in der Praxis wirklich zählt, wo die Fallstricke lauern und wann du unbedingt einen Profi an deiner Seite brauchst. Denn der größte Fehler im Bad ist selten das Material, sondern fehlendes Wissen bei der Verarbeitung.

Das A und O: Die unsichtbare Schicht, die alles rettet
Bevor wir über schicke Oberflächen wie Mikrozement oder edlen Kalkputz philosophieren, müssen wir über das Wichtigste überhaupt reden: die Abdichtung. Das ist die Lebensversicherung für dein Bad und dein gesamtes Haus. Denk immer daran: Wasser ist gnadenlos und findet jeden Weg. Unsere Aufgabe ist es, ihm keinen zu bieten.
Im Bad kämpfen wir an zwei Fronten: gegen das direkte Spritzwasser in der Dusche und gegen den unsichtbaren Wasserdampf, der sich überall verteilt. Eine Wand hinter dem WC wird natürlich weniger beansprucht als der Boden einer ebenerdigen Dusche. Die geltenden Fachregeln für die Abdichtung von Innenräumen geben hier klare Vorgaben, an die sich jeder Profi halten muss.
Stell dir das so vor: Wir bauen eine Art flexible, gummiartige „Wanne im Raum“. Diese Schicht wird direkt auf den Estrich und den Putz aufgetragen. Alle Ecken, Kanten und Rohranschlüsse werden mit speziellen Dichtbändern und Manschetten versiegelt. Erst wenn diese innere Wanne 100% dicht ist – und wirklich erst dann – kommt die schöne sichtbare Oberfläche drauf. Viele Heimwerker glauben, der Spachtel oder die Wandplatte sei die Abdichtung. Ein fataler Irrtum, der zu Schäden führen kann, die schnell fünfstellige Summen erreichen. Ich hab schon Wände geöffnet, hinter denen es schwarz blühte, nur weil hier gespart wurde.

Materialien im Realitäts-Check: Was passt zu dir?
Es gibt verschiedene Wege zu deinem fugenlosen Traum-Bad. Jedes Material hat seinen Charakter, seine Kosten und seine Tücken. Schauen wir uns die gängigsten mal ganz ohne Marketing-Blabla an.
Kalkputz & Tadelakt: Die atmende Diva
Das ist die absolute Königsdisziplin. Eine traditionelle Technik, bei der spezieller Kalkputz in vielen Schichten aufgetragen und mit einem Stein hochverdichtet wird. Das Ergebnis ist eine samtige, leicht wolkige Oberfläche, die sich unglaublich warm und natürlich anfühlt.
- Look & Feel: Lebendig, natürlich, luxuriös, fast wie Marmor.
- Vorteile: Kalk ist von Natur aus alkalisch und damit extrem schimmelhemmend. Er kann Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, was für ein super Raumklima sorgt.
- Nachteile & Pflege: Extrem arbeitsintensiv und daher teuer – rechne mal mit Preisen jenseits von 200 € pro Quadratmeter. Die Oberfläche ist empfindlich gegenüber Säuren (Essigreiniger, viele Shampoos sind tabu!). Sie muss regelmäßig, oft alle paar Monate, mit einer speziellen Pflegeseife nachbehandelt werden, um wasserabweisend zu bleiben.
- DIY-Faktor: Vergiss es. Das ist reine Profi-Sache von spezialisierten Handwerkern.

Mikrozement & Co.: Der moderne Alleskönner
Das ist meistens das, was die Leute meinen, wenn sie „fugenloses Bad“ sagen. Eine zement- oder kunstharzbasierte Spachtelmasse wird in hauchdünnen Schichten (insgesamt nur 2-3 mm dick) aufgetragen, geschliffen und am Ende versiegelt.
- Look & Feel: Minimalistisch, modern, von betonartig bis seidig-matt ist alles möglich.
- Vorteile: Riesige Farbauswahl, sehr robust und bei richtiger Versiegelung absolut wasserdicht und pflegeleicht.
- Nachteile & Pflege: Der Aufwand ist enorm. Viele Schichten, lange Trocknungszeiten dazwischen und eine riesige Staubentwicklung beim Schleifen. Fehler verzeiht das Material nicht. Bei der Pflege gilt: pH-neutrale Reiniger verwenden, auf Scheuermilch und harte Schwämme verzichten, um die Versiegelung nicht zu zerkratzen.
- DIY-Faktor: Für extrem ambitionierte Heimwerker vielleicht denkbar, aber das Risiko ist hoch. Ein kleiner Fehler ruiniert die ganze Fläche.
- Kosten: Plan hier mal zwischen 150 € und 250 € pro Quadratmeter für Material und die aufwendige Arbeit ein.
Großformatige Wandpaneele: Die pragmatische Lösung
Das sind große, dünne Platten aus Materialien wie Hochdrucklaminat (HPL), Alu-Verbund oder Acryl, die direkt auf die Wand geklebt werden. Ideal für die Sanierung, da sie oft direkt auf den alten Fliesenspiegel können.

- Look & Feel: Sehr clean und modern, oft in Stein-, Holz- oder Betonoptik. Wirkt weniger handgemacht als Spachtel.
- Vorteile: Extrem schnelle Montage, absolut wasserdicht und super einfach zu reinigen. Hier reicht ein normaler Badreiniger.
- Nachteile: Man wird immer eine feine Naht zwischen den Platten sehen. Ausschnitte für Armaturen müssen perfekt sitzen – ein Verschnitt, und die teure Platte ist ruiniert.
- DIY-Faktor: Mit handwerklichem Geschick und sehr genauem Messen machbar.
- Kosten: Das Material ist der Hauptfaktor, rechne mit 100 € bis 200 € pro Quadratmeter nur für die Platten.
Der heimliche Held: Warum die Versiegelung alles entscheidet
Gerade bei Mikrozement ist die Versiegelung der wichtigste Schritt. Und hier wird oft am falschen Ende gespart. Du wirst im Baumarkt vielleicht günstige 1-Komponenten-Versiegelungen finden. Finger weg! Das ist oft nicht viel mehr als ein besserer Lack.
Ein Profi wird immer eine 2-Komponenten-Polyurethan-Versiegelung (2K-PU) verwenden. Hier werden zwei Stoffe kurz vor dem Auftragen gemischt, die dann chemisch zu einer extrem widerstandsfähigen, porenfreien Schutzschicht aushärten. Das ist der Unterschied zwischen „sieht ein Jahr gut aus“ und „hält ein Jahrzehnt“.

Sonderfall Boden: Hier gelten noch strengere Regeln
Am Boden, besonders in der Dusche, steht das Wasser. Deshalb sind die Anforderungen hier noch höher. Gussböden aus Epoxid- oder Polyurethanharz sind eine Option. Sie sind extrem robust, aber die Verarbeitung ist absolute Profi-Sache und erfordert wegen der Dämpfe strikten Arbeitsschutz.
Eine tolle und fußwarme Alternative sind hochwertige Design- oder Vinylböden, die vollflächig verklebt werden. Wichtig: Niemals Klick-Vinyl im Duschbereich! Wasser würde durch die Klick-Fugen sickern. Nur ein fest verklebter Boden bildet eine dichte Oberfläche.
Wie du einen echten Profi erkennst
Okay, du hast verstanden: Du brauchst einen guten Handwerker. Aber wie findest du den? Stell ihm einfach ein paar clevere Fragen:
- „Mit welchem kompletten System arbeiten Sie?“ (Ein Profi mischt nicht einfach Produkte verschiedener Hersteller.)
- „Wie genau stellen Sie die Abdichtung nach aktuellen Fachregeln sicher?“ (Er sollte von Dichtbändern und Manschetten sprechen.)
- „Können Sie mir Fotos von ähnlichen Bädern zeigen, die Sie gemacht haben?“
- „Wie gehen Sie mit meinem Altbau-Boden um?“ (Wenn du eine Holzbalkendecke hast.)

Der Realitäts-Check: Altbau und Wasserhärte
Kleiner Tipp für Altbauten: Stell dich mal in die Mitte deines Badezimmers und wippe ein paar Mal. Federt oder schwingt der Boden? Das ist typisch für Holzbalkendecken. Sprich den Handwerker darauf an! Er muss dann ein spezielles entkoppeltes System verwenden, um spätere Risse in der Oberfläche zu vermeiden.
Und noch was: Mach mal den Test! Google „Wasserhärte“ und den Namen deiner Stadt. Ist der Wert hoch (z.B. über 14 °dH)? Dann sind sehr dunkle, matte Oberflächen pflegeintensiver, weil man Kalkflecken schneller sieht. Eine hellere Farbe oder eine seidenmatte Versiegelung kann da viel Ärger ersparen.
Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
Ein fugenloses Bad ist keine Sparmaßnahme. Meistens ist es teurer als eine gute Verfliesung. Um dir mal ein Gefühl zu geben: Nehmen wir ein Standardbad mit 8 qm. Du möchtest nur die Wände im Duschbereich (sagen wir mal 10 qm Fläche) mit Mikrozement gestalten lassen. Inklusive Untergrundvorbereitung, professioneller Abdichtung und der aufwendigen Spachtel- und Versiegelungsarbeit solltest du hierfür grob mit 2.000 € bis 3.000 € rechnen. Nur für diese Duschwände.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Ein Trick vom Profi, um die Qualität zu sichern: Wir leuchten eine frisch gespachtelte Wand immer mit einer Taschenlampe ganz flach an (das nennt sich Streiflicht). Nur so sieht man jede kleinste Welle oder Unebenheit, bevor die finale Versiegelung alles für immer einschließt.
Mein Fazit: Eine geniale Sache, wenn man es richtig macht
Ich liebe fugenlose Bäder. Sie sehen fantastisch aus und fühlen sich toll an. Aber der Erfolg steht und fällt mit drei Dingen:
- Die perfekte Abdichtung: Das ist die nicht verhandelbare Basis.
- Ein hochwertiges System: Alle Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein.
- Ein sorgfältiger Profi: Erfahrung ist hier durch nichts zu ersetzen.
Wenn du diese Punkte beachtest, wirst du jahrelang Freude an deinem Traumbad haben. Einem Bad, das nicht nur wunderschön ist, sondern sich auch so anfühlt – jeden einzelnen Tag.
Bildergalerie


Eine fugenlose Fläche fühlt sich anders an – wärmer, weicher und irgendwie ursprünglicher als kalte Keramik. Besonders barfuß am Morgen spürt man den Unterschied. Materialien wie Mikrozement oder polierter Kalkputz nehmen die Raumtemperatur schnell an und bieten ein samtiges Gefühl unter den Füßen. Es ist ein subtiler, aber täglicher Luxus, der das Bad von einem reinen Funktionsraum in eine echte Wohlfühlzone verwandelt.



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
„Tadelakt, die traditionelle marokkanische Putztechnik, bedeutet wörtlich ‚reiben‘ oder ‚einmassieren‘. Die Oberfläche wird mit Steinen poliert und mit schwarzer Seife hydrophobiert – eine jahrhundertealte Kunst für die Hammams von Marrakesch.“


Kann man eine beschädigte fugenlose Wand einfach reparieren?
Ja und nein. Kleine Kratzer oder Macken lassen sich oft punktuell ausbessern, aber das Geheimnis liegt in der Hand des Verarbeiters. Da jede Spachtelmasse eine individuelle Handschrift trägt, ist eine zu 100 % unsichtbare Reparatur eine echte Herausforderung. Anders als bei einer einzelnen austauschbaren Fliese kann eine größere Beschädigung bedeuten, dass die gesamte Wandfläche neu gespachtelt und versiegelt werden muss, um ein fleckiges Ergebnis zu vermeiden.

Der ultimative Schutz: Die Polyurethan-Versiegelung. Sie ist der unsichtbare Held Ihres fugenlosen Bades. Nachdem der mineralische Putz wie Mikrozement oder Kalkzement mühsam aufgetragen und geschliffen wurde, ist er noch offenporig und saugfähig. Erst eine hochwertige, zwei-komponentige PU-Versiegelung (z.B. von Herstellern wie Ardex, Sto oder Pandomo) macht die Oberfläche absolut wasserdicht, fleckenresistent und alltagstauglich. An dieser Schicht zu sparen, ist der schnellste Weg zu dauerhaften Problemen.


Bei der Wahl des Materials stehen sich im Grunde zwei Philosophien gegenüber:
- Mineralische Systeme: Kalkputz, Tadelakt oder zementbasierte Spachtelmassen wie Mikrozement. Sie sind atmungsaktiv und können das Raumklima positiv beeinflussen.
- Synthetische Systeme: Epoxidharz- oder Acrylharzbeschichtungen. Sie bilden eine komplett geschlossene, extrem robuste Kunststoffoberfläche, sind aber nicht diffusionsoffen.


Mikrozement: Besteht aus Zement, Polymeren und feinen Zuschlagstoffen. Ergebnis ist eine sehr harte, widerstandsfähige Oberfläche mit moderner Betonoptik. Ideal für hoch beanspruchte Bereiche wie Duschböden.
Kalkputz: Ein rein natürliches Material, das alkalisch und somit von Natur aus schimmelhemmend ist. Die Optik ist weicher, wolkiger und wärmer. Im direkten Spritzwasserbereich benötigt er eine spezielle Behandlung wie eine Verseifung oder eine PU-Versiegelung.
Beide erfordern einen Fachmann, aber das Endergebnis und die Haptik unterscheiden sich deutlich.


- Vermeiden Sie säurehaltige oder scheuernde Reiniger (kein Essigreiniger, keine Scheuermilch!).
- Nutzen Sie weiche Tücher oder einen Wischmopp, keine harten Bürsten.
- Ideal sind pH-neutrale Reiniger oder spezielle Pflegeprodukte des Materialherstellers.
- Stehendes Wasser, besonders in der Dusche, nach Gebrauch immer mit einem Abzieher entfernen.
So bleibt die edle Oberfläche jahrelang makellos.

Laut einer Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ereignet sich in Deutschland alle 30 Sekunden ein Leitungswasserschaden.
Das unterstreicht, warum die unsichtbare Abdichtungsebene unter dem schicken fugenlosen Belag wichtiger ist als die Optik selbst. Jeder Kompromiss bei Dichtbändern, Manschetten und Flächenabdichtung ist ein unkalkulierbares Risiko für die gesamte Bausubstanz.


Denken Sie an das Licht! Eine durchgehende, fugenlose Wandfläche reflektiert Licht völlig anders als eine geflieste Wand. Es gibt keine Fugenraster, die das Licht brechen. Streiflicht von einem seitlichen Fenster oder einer gezielt platzierten LED-Leiste kann die feine Textur der Spachteltechnik wunderschön betonen und eine fast malerische Tiefe erzeugen. Spielen Sie mit direkter und indirekter Beleuchtung, um die einzigartige Wirkung des Materials voll zur Geltung zu bringen.


Wie rutschfest ist ein fugenloser Boden in der Dusche?
Das hängt stark von der finalen Versiegelung ab. Während die Spachtelmasse selbst eine gewisse Griffigkeit hat, bestimmt die Versiegelung die endgültige Rutschhemmungsklasse (R-Klasse). Für Duschböden ist mindestens die Klasse R10 vorgeschrieben. Seriöse Handwerker verwenden spezielle Versiegelungen mit feinsten Partikeln, die eine rutschhemmende Oberfläche erzeugen, ohne die Optik oder das Reinigungsverhalten negativ zu beeinflussen. Fragen Sie explizit danach!

Die Budget-Frage: Ein fachmännisch erstelltes fugenloses Bad ist in der Regel teurer als eine Standard-Fliesenlösung. Warum? Der Materialpreis ist nur ein Teil. Der Hauptfaktor ist die extrem hohe Arbeitszeit: mehrere Spachtelgänge, präzise Schleifarbeiten und lange Trocknungszeiten zwischen den Schichten. Ein Profi kann oft nur wenige Quadratmeter pro Tag bearbeiten. Das Ergebnis ist ein Unikat, aber eben auch Handwerkskunst, die ihren Preis hat.


- Keine Fugen, die brechen oder verschmutzen können.
- Absolut wasserdicht und leicht zu reinigen.
- Ermöglicht riesige, durchgehende Designs ohne störendes Raster.
Das Geheimnis? Großformatige Keramik- oder Mineralwerkstoffplatten. Marken wie Kerlite, Dekton oder Villeroy & Boch bieten Platten von bis zu 3 Metern Länge, die ein Bad mit nur wenigen, kaum sichtbaren Fugen verkleiden. Eine High-Tech-Alternative zum Spachteln.


Fugenlose Bäder leben vom Zusammenspiel der Materialien. Kombinieren Sie die glatten, mineralischen Wände mit warmem Echtholz – etwa bei einem Waschtischunterschrank oder einem Regal aus Eiche. Schwarze oder messingfarbene Armaturen von Marken wie Grohe (in „Phantom Black“) oder Hansgrohe (in „Brushed Bronze“) setzen dazu markante, edle Akzente und verhindern, dass der Raum zu steril wirkt.


„Der Trend geht zur Monomaterialität. Wenn Boden, Wände und sogar der Waschtisch aus demselben Material gegossen scheinen, entsteht eine archaische Ruhe und Großzügigkeit, die mit kleinteiligen Fliesen kaum erreichbar ist.“ – Zitat eines Innenarchitekten

Alternative für den kleinen Geldbeutel: Moderne wasserfeste Wandfarben.
Für Bereiche außerhalb der direkten Duschzone kann eine spezielle Latexfarbe oder eine „Feuchtraumfarbe“ eine Option sein. Achten Sie auf Produkte mit der Kennzeichnung „Nassabriebklasse 1“. Sie sind extrem scheuerbeständig und oft mit fungiziden Zusätzen versehen. Beispiele sind „Schöner Wohnen Badspezialfarbe“ oder Alpina „Bad- und Küchenfarbe“. Es ist nicht so robust wie Mikrozement, aber eine schnelle und kostengünstige Methode für einen fugenlosen Look.


Müssen die alten Fliesen immer raus?
Nicht zwingend! Viele moderne Spachtelsysteme können direkt auf alte, intakte Fliesen aufgetragen werden. Voraussetzung ist ein absolut fester, tragfähiger Untergrund. Der Profi wird die Fliesen zuerst gründlich reinigen, entfetten und dann mit einer speziellen Haftgrundierung und einer Kratzspachtelung die Fugen egalisieren. Das spart enorm viel Schmutz, Lärm und Zeit, da der alte Belag nicht herausgestemmt werden muss.


Die Ästhetik wird maßgeblich durch das Finish bestimmt:
Mattes Finish: Wirkt sehr natürlich, modern und zurückhaltend. Es absorbiert Licht, kaschiert kleine Unebenheiten besser und verleiht dem Raum eine ruhige, samtige Atmosphäre im Wabi-Sabi-Stil.
Seidenglänzendes Finish: Reflektiert mehr Licht und lässt den Raum heller und größer wirken. Die Farben erscheinen intensiver und die Oberfläche ist oft noch etwas robuster und leichter zu reinigen. Es wirkt eleganter, aber auch weniger puristisch.

Bevor Sie einen Handwerker beauftragen, stellen Sie diese Fragen:
- Welches konkrete System (Marke, Produktname) werden Sie verwenden?
- Können Sie mir Referenzprojekte zeigen, die älter als 2 Jahre sind?
- Wie genau stellen Sie die normgerechte Abdichtung nach DIN 18534 sicher?
- Welche Versiegelung kommt zum Einsatz und welche Rutschhemmklasse hat sie?
- Wie sieht der genaue Pflegeplan für die fertige Oberfläche aus?


Wussten Sie schon? Eine fugenlose Beschichtung wie Mikrozement wiegt pro Quadratmeter nur ca. 2-3 kg bei einer Schichtdicke von 2-3 mm.
Das macht sie statisch unbedenklich und ideal für Renovierungen, auch in Altbauten. Im Vergleich dazu kann eine dicke Fliese mit Kleberbett schnell über 20 kg pro Quadratmeter auf die Waage bringen.


Gerade in einem fugenlosen, stark abgedichteten Bad ist eine gute Belüftung noch wichtiger als sonst. Da mineralische Putze zwar Wasserdampf aufnehmen, ihn aber auch wieder abgeben müssen, ist regelmäßiges Stoßlüften oder eine mechanische Lüftungsanlage (z.B. ein dezentrales System von Blauberg oder Maico) unerlässlich. So wird die Feuchtigkeit effektiv abtransportiert und das Risiko von Schimmelbildung an Kältebrücken, wie z.B. an Fensterlaibungen, minimiert.


Fugenlose Wände sind die perfekte Leinwand für Farbe. Aktuell im Trend liegen erdige, warme Töne, die an Lehm oder Terrakotta erinnern und eine mediterrane oder Wüsten-Atmosphäre schaffen. Ein tiefes Salbeigrün oder ein rauchiges Blau können hingegen eine Oase der Ruhe schaffen. Der Vorteil: Da die Farbe oft direkt in die Spachtelmasse eingemischt wird, entsteht eine unvergleichliche Farbtiefe, die mit einem einfachen Anstrich nicht zu erreichen ist.

Der Wasserdruck aus einer modernen Regendusche kann bis zu 1,5 Bar erreichen. Das ist ein permanenter Angriff auf die Wandoberfläche.
Dies verdeutlicht, warum eine rein optische Spachtelung ohne professionelle Abdichtung und eine robuste Versiegelung im Duschbereich keine Chance hat. Es geht nicht nur um Spritzwasser, sondern um Wasser, das mit Druck einen Weg sucht.


Gibt es auch fugenlose Lösungen aus der Natur?
Absolut! Tadelakt ist hier der Klassiker. Aber auch Lehmputz kann im Bad verwendet werden, allerdings nur in Bereichen ohne direkte Wasserbelastung. Er ist ein Meister der Feuchtigkeitsregulierung und sorgt für ein unübertroffen gesundes Raumklima. Für den Spritzwasserbereich kann er wunderbar mit anderen fugenlosen Techniken oder einzelnen Platten aus Naturstein kombiniert werden.


- Fühlt sich selbst im Winter angenehm warm unter den Füßen an.
- Besitzt eine einzigartige, lebendige und leicht glänzende Oberfläche.
- Ist diffusionsoffen und wirkt auf natürliche Weise antibakteriell.
Das Geheimnis? Die marokkanische Tradition des Tadelakts. Dieser spezielle Kalkputz wird in einem aufwendigen Verfahren verdichtet, poliert und verseift, was ihn wasserabweisend und gleichzeitig atmungsaktiv macht – die ursprünglichste Form des fugenlosen Bades.
DIY-Kits für Mikrozement: Eine Warnung. Auch wenn es verlockend klingt: Die Verarbeitung von Mikrozement ist eine Kunst. Die richtige Konsistenz anmischen, das Material in der kurzen Topfzeit gleichmäßig aufziehen, Kanten perfekt ausbilden und ohne Ansätze arbeiten – das erfordert viel Erfahrung. Ein häufiger Fehler von Laien ist die falsche Beurteilung des Untergrunds und unzureichendes Schleifen, was zu einer fleckigen, unebenen Oberfläche führt, die man nicht mehr korrigieren kann.


