Bad fliesen: Was es WIRKLICH kostet – Die ungeschminkte Wahrheit eines Profis
Wussten Sie, dass die richtigen Fliesen Ihr Badezimmer in eine Wohlfühloase verwandeln können? Entdecken Sie kreative Ideen, die beeindrucken!
„Das Badezimmer ist der einzige Raum, in dem man gleichzeitig entspannen und sich auf den Tag vorbereiten kann“, sagte einst ein weiser Fliesenleger. Doch was, wenn die Wände mehr als nur Kalkflecken erzählen könnten? Wenn sie Geschichten von Ruhe und Stil, von Reisen und Träumen flüstern? Lassen Sie uns gemeinsam auf eine kreative Fliesenreise gehen, die Ihre tägliche Routine in ein Kunstwerk verwandelt.
Ich hab in meiner Laufbahn schon unzählige Bäder gesehen. Vom glänzenden Neubau bis zum Sanierungsfall, bei dem man am liebsten direkt wieder rückwärts rausgegangen wäre. Und fast immer kommt irgendwann die eine Frage: „Was kostet es denn, mein Bad neu zu fliesen?“ Ganz ehrlich? Das ist, als würde man fragen: „Was kostet ein Auto?“ Es kommt eben drauf an.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Fundament: Ohne perfekten Untergrund geht gar nichts
- 2. Die Lebensversicherung für dein Bad: Die Abdichtung
- 3. Die Fliesenwahl: Mehr als nur eine Frage der Optik
- 4. Butter bei die Fische: Eine ehrliche Kostenaufstellung
- 5. So findest und prüfst du den richtigen Fachbetrieb
- 6. Richtig sparen – aber bitte nicht am falschen Ende
- Fazit: Eine Investition, die sich jeden Tag auszahlt
- Bildergalerie
Der Preis für ein Traumbad wird nicht durch die schicke Fliese aus dem Prospekt bestimmt. Die wirklich wichtigen Kosten entstehen durch die vielen unsichtbaren, aber absolut entscheidenden Arbeitsschritte davor. Ein Bad ist ein System, bei dem jedes Rädchen ins andere greifen muss. Wird hier gepfuscht, rächt es sich später bitterlich. Lass uns das mal zusammen aufdröseln, ganz ohne Hochglanz-Blabla, dafür mit echtem Wissen aus der Praxis.
1. Das Fundament: Ohne perfekten Untergrund geht gar nichts
Bevor auch nur eine einzige Fliese die Baustelle sieht, passiert das Wichtigste: die Vorbereitung des Untergrunds. Genau hier machen die meisten Heimwerker aus Unwissenheit die teuersten Fehler. Eine Fliese kann immer nur so gut sein wie die Wand oder der Boden, auf dem sie klebt.

Stell dir vor, du baust ein Haus auf einem Sumpf. Kann nicht gut gehen, oder? Genauso ist es mit Fliesen auf einer unebenen oder rissigen Wand. Wir Profis arbeiten hier nach strengen Vorgaben für Ebenheit. Bei großformatigen Fliesen, die ja gerade total im Trend liegen, ist das super kritisch. Jede kleine Delle im Putz erzeugt eine Hohlstelle unter der Fliese. Fällt dir später mal die Parfumflasche drauf, gibt’s sofort einen Sprung.
In der Praxis heißt das: Wir rücken mit einer langen Wasserwaage an und prüfen alles. Finden wir Dellen, müssen wir sie ausgleichen. An der Wand mit speziellem Putz, am Boden oft mit einer selbstverlaufenden Ausgleichsmasse. Das kostet extra Material und vor allem Zeit, inklusive der Trocknung. Viele übersehen das, kaufen teure Fliesen für 80 € pro Meter und klatschen sie auf eine wellige Wand. Das Ergebnis? Ein optisches und technisches Desaster.
Kleines Beispiel aus dem echten Leben: Ein Kunde wollte sparen und hat die alten Fliesen selbst abgeklopft. Dabei hat er mit dem Hammer riesige Löcher in den Estrich gehauen und meinte, der Fliesenkleber würde das schon richten. Falsch gedacht! Dicke Kleberschichten trocknen ungleichmäßig und geben keine Stabilität. Wir mussten den Boden erst aufwendig sanieren. Das hat zwei Tage extra gedauert und war am Ende teurer als die erhoffte Ersparnis. Aber nur so konnten wir eine Arbeit garantieren, die auch hält.

2. Die Lebensversicherung für dein Bad: Die Abdichtung
Wenn du nur eine einzige Sache aus diesem Text mitnimmst, dann bitte diese: Spare NIEMALS an der Abdichtung. Niemals. Ehrlich.
Ein Bad ist ein Nassraum. Wasser ist clever und findet jeden, wirklich jeden Weg. Sickert Feuchtigkeit unbemerkt in die Wand, hast du den Salat: Schimmel und im schlimmsten Fall massive Bauschäden. Die Reparatur kostet dann ein Vielfaches einer sauberen Erstinstallation.
Früher dachte man, die Fuge sei dicht. Ein fataler Irrtum! Zementfugen sind nur wasserabweisend, aber nicht wasserdicht. Deshalb ist eine sogenannte Verbundabdichtung unter den Fliesen seit Jahren die anerkannte und zwingend vorgeschriebene Regel der Technik. Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern Pflicht.
Dafür gibt es im Grunde zwei gängige Systeme:
- Flüssigabdichtung: Stell dir eine Art gummiartige Farbe vor, die in mindestens zwei Schichten aufgetragen wird. In alle Ecken und an alle Rohranschlüsse (Dusche, Wanne, WC) arbeiten wir spezielle Dichtbänder und Manschetten ein. Eine saubere Arbeit erkennst du daran, dass diese Bänder faltenfrei und komplett in der Masse eingebettet sind.
- Abdichtungsbahnen: Das sind spezielle Matten, die wie eine Tapete mit Fliesenkleber an Wand und Boden geklebt werden. Die Stöße werden dann mit einem Spezialkleber und passenden Formteilen verbunden. Das ist oft die noch sicherere, wenn auch etwas teurere Lösung, weil die Schichtdicke überall garantiert gleich ist.
Ach ja, kleiner Tipp am Rande: Geh mal in dein altes Bad und klopf an verschiedene Fliesen an der Wand. Klingt eine irgendwie hohl? Bingo! Das ist eine sogenannte Hohlstelle – genau das, was eine fachgerechte Verlegung mit perfektem Untergrund verhindert.

3. Die Fliesenwahl: Mehr als nur eine Frage der Optik
So, jetzt kommen wir endlich zum spaßigen Teil, den Fliesen! Aber auch hier gibt es mehr zu beachten als nur Farbe und Muster.
Lass uns mal die gängigsten Materialien durchgehen, aber ganz ohne Fachchinesisch:
- Steingutfliesen: Das sind die klassischen, eher leichten Wandfliesen. Sie sind poröser und saugen relativ viel Wasser auf. Deswegen sind sie auch absolut nichts für den Boden. Ihr Vorteil: Sie lassen sich leicht schneiden und bearbeiten.
- Steinzeugfliesen: Schon deutlich robuster und dichter. Sie saugen kaum Wasser und sind daher frostfest und super für Böden geeignet. Ein echter Allrounder.
- Feinsteinzeugfliesen: Das ist heute quasi der Goldstandard für fast alles. Extrem hart, super dicht und widerstandsfähig. Perfekt für stark beanspruchte Böden im Bad. Die gibt’s in allen erdenklichen Optiken von Holz bis Beton. Aber Achtung! Poliertes Feinsteinzeug kann nass super rutschig werden. Fürs Bad ist eine matte oder leicht strukturierte Oberfläche die sicherere Wahl.
- Naturstein: Marmor, Schiefer, Granit… Wunderschön und jede Platte ein Unikat. Aber Naturstein ist eine Diva. Er ist oft säureempfindlich (Vorsicht mit scharfen Reinigern!), muss regelmäßig imprägniert werden und braucht speziellen Kleber und Fugenmörtel. Definitiv nichts für Anfänger.
Gerade im Bad ist die Rutschgefahr ein Riesenthema. Für private Böden ist die Rutschhemmungsklasse R9 das Minimum. Für den Duschbereich, der ja ständig nass ist, würde ich aber immer zu R10 oder sogar R11 raten. Deine Sicherheit geht vor! Frag im Fachhandel gezielt danach.

4. Butter bei die Fische: Eine ehrliche Kostenaufstellung
Vergiss pauschale Quadratmeterpreise aus dem Internet. Eine seriöse Kalkulation schlüsselt dir alles einzeln auf. Hier mal eine realistische Übersicht, damit du ein Gefühl dafür bekommst.
Materialkosten:
- Die Fliesen selbst: Die Spanne ist gigantisch. Solide, schicke Feinsteinzeugfliesen bekommst du für 30–60 €/m². Echter Naturstein oder besondere Designerfliesen können aber auch schnell 150 €/m² und mehr kosten.
- Die unsichtbaren Helden (Hilfsstoffe): Rechne mit zusätzlichen 25–40 €/m² für alles, was man später nicht mehr sieht. In diesem Betrag stecken zum Beispiel: die Haftgrundierung (ca. 2 €), eventuelle Ausgleichsmasse (ca. 5–10 €), das komplette Abdichtungssystem mit Bändern und Manschetten (ca. 10–15 €), der hochwertige Flexkleber (ca. 5 €) und guter Fugenmörtel plus Qualitätssilikon (ca. 3 €). Man sieht also: Das Geld steckt in der Sicherheit.
Arbeitskosten (Lohn):
Ein guter Fliesenleger kostet in Deutschland je nach Region zwischen 60 und 80 € pro Stunde. Ein Meisterbetrieb liegt eher am oberen Ende, bietet aber auch die entsprechende Gewährleistung und Erfahrung.

Rechnen wir doch mal ein Beispiel durch:
Nehmen wir ein Standardbad mit 8 m² Grundfläche und ca. 25 m² zu fliesender Wand- und Bodenfläche. Dafür kommen schnell mal 40–50 Arbeitsstunden zusammen. Bei einem mittleren Stundensatz von 70 € sind das allein schon ca. 3.150 € für den reinen Arbeitslohn.
Dazu kommen die Materialien:
- Fliesen: 25 m² à 45 €/m² = 1.125 €
- Hilfsstoffe: 25 m² à 30 €/m² = 750 €
Unterm Strich liegst du also schnell bei über 5.000 € – und das ist nur die reine Fliesenlegerarbeit, ohne Sanitär, Elektro oder Abriss. Das ist kein Wucher, sondern der ehrliche Preis für Qualitätsarbeit, die 30 Jahre halten soll.
5. So findest und prüfst du den richtigen Fachbetrieb
Der Markt ist voll, aber wie trennt man die Spreu vom Weizen? Die meisten wissen gar nicht, welche Fragen sie stellen sollen. Hier eine kleine Checkliste für dein Bauchgefühl:
Frag den Handwerker beim Besichtigungstermin ganz direkt:

- „Arbeiten Sie bei der Abdichtung nach den aktuell anerkannten Fachregeln?“
- „Kommen in alle Ecken und an die Rohre Dichtbänder und Manschetten?“
- „Verwenden Sie bei großen Fliesen das kombinierte Verfahren (Buttering-Floating), also Kleber auf Wand UND Fliese?“
Wer bei diesen Fragen stottert, ausweicht oder sagt „Ach, das braucht man nicht“, ist vielleicht der Falsche für den Job. Ein echter Profi wird dir das alles geduldig erklären.
6. Richtig sparen – aber bitte nicht am falschen Ende
Klar, jeder will ein tolles Bad, ohne ein Vermögen auszugeben. Hier ein paar ehrliche Tipps, wo das geht und wo auf keinen Fall.
Hier darfst du NICHT sparen:
- Untergrund & Abdichtung: Ich kann es nicht oft genug sagen. Das ist das Fundament und deine Versicherung. Jeder hier gesparte Euro kann dich später Tausende kosten.
- Kleber & Fugenmörtel: Die Markenprodukte der Profis sind teurer, aber sie sind als System aufeinander abgestimmt und garantieren Halt.
- Der Handwerker: Ein Dumping-Angebot für 30 € die Stunde? Da kann was nicht stimmen. Meist wird dann an der Abdichtung oder der Vorbereitung gespart.
Hier kannst du clever sparen:


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- Die Fliese selbst: Eine gut gemachte Feinsteinzeugfliese für 40 €/m² in einer zeitlosen Farbe sieht fantastisch aus. Es muss nicht die italienische Designerfliese für 180 €/m² sein.
- Eigenleistung beim Abriss: Wenn du geschickt bist, kannst du alte Fliesen selbst entfernen. ABER: Sprich das Vorgehen unbedingt VORHER mit deinem Fliesenleger ab! Frag ihn, wie er den Untergrund haben will, damit du nicht aus Versehen mehr kaputt machst und teure Nacharbeiten verursachst.
- Keep it simple: Jede Nische, jede Bordüre, jeder Musterwechsel bedeutet mehr Zeit und mehr Verschnitt. Ein klares, einfaches Design ist oft nicht nur zeitloser, sondern auch günstiger.
Profi-Tipp für alle, die nie wieder Fugen schrubben wollen: Frag deinen Fliesenleger mal nach Epoxidharzfugen, zumindest für den Duschbereich. Die sind zwar aufwendiger in der Verarbeitung und teurer, aber dafür 100 % wasserdicht, schimmelfest und extrem leicht zu reinigen. Eine Investition für die Ewigkeit.
Fazit: Eine Investition, die sich jeden Tag auszahlt
Ein neues Bad ist eine große Sache, keine Frage. Aber sieh es als Investition in deine Immobilie und vor allem in deine tägliche Lebensqualität. Ein fachmännisch gemachtes Bad bereitet dir 20, 30 oder mehr Jahre Freude. Wenn du die Kosten auf diese lange Zeit umlegst, sieht die Welt schon ganz anders aus.

Mein Rat ist daher ganz klar: Nimm dir Zeit, hol dir einen Profi ins Haus und lass dir ein detailliertes Angebot machen. Frag ihm Löcher in den Bauch. Und wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein… dann ist es das meistens auch. Am Ende zählt nur, dass du eine Arbeit bekommst, die dich jahrzehntelang glücklich macht.
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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)


„Die beliebteste Fliese im deutschen Bad ist nach wie vor die Keramikfliese im Format 30×60 cm.“
Dieser Klassiker ist ein Allrounder: einfacher zu verlegen als XXL-Formate und erzeugt weniger Fugen als kleine Mosaike. Marken wie Villeroy & Boch oder Marazzi bieten hier eine riesige Auswahl an Farben und Oberflächen, die eine zeitlose Basis für fast jeden Bad-Stil schaffen.




Macht eine große Fliese einen kleinen Raum wirklich größer?
Ja, dieser optische Trick funktioniert. Großformatige Fliesen (z. B. 60×120 cm oder sogar größer) reduzieren die Anzahl der Fugen drastisch. Das menschliche Auge nimmt die Fläche dadurch als ruhiger, geschlossener und somit weitläufiger wahr. Wichtig ist jedoch, dass die Verlegung absolut perfekt ist – jede kleine Unebenheit fällt bei diesen Formaten sofort auf.




- Verhindert das Eindringen von Wasser und Schmutz.
- Ist extrem widerstandsfähig gegen Schimmel und aggressive Reiniger.
- Behält seine Farbe über Jahre ohne zu vergilben.
Die Lösung für dauerhaft schöne Fugen heißt Epoxidharzfuge. Sie ist zwar aufwendiger in der Verarbeitung als zementäre Fugenmörtel, aber in stark beanspruchten Bereichen wie der bodengleichen Dusche eine Investition, die sich langfristig auszahlt.




Der Teufel im Detail: Die Abschlusskante. Nichts verrät mangelnde Sorgfalt so sehr wie eine unsaubere Fliesenkante. Hier gibt es zwei Profi-Lösungen:
Jolly-Schiene: Ein Profil aus Aluminium oder Edelstahl (z. B. von Schlüter-Systems), das einen sauberen und robusten Abschluss bildet.
Gehrungsschnitt („Jolly-Kante“): Hier werden die Kanten zweier Fliesen im 45-Grad-Winkel geschnitten und stoßen exakt aufeinander. Sehr edel, erfordert aber höchstes handwerkliches Können.




Denken Sie über den Tellerrand hinaus! Fliesen müssen nicht immer die ganze Wand bedecken. Ein halbhoch gefliester Bereich, abgeschlossen mit einer schönen Bordüre oder einem Wandprofil, bietet Raum für Farbe. Eine wasserfeste Farbe (Latexfarbe oder spezielle Badfarbe) im oberen Wandbereich lockert die Optik auf, spart Materialkosten und lässt sich bei einem neuen Farbwunsch leicht verändern.




Wussten Sie schon? Feinsteinzeug hat eine Wasseraufnahme von unter 0,5 %. Das macht es nicht nur frostsicher für den Außenbereich, sondern im Bad extrem widerstandsfähig gegen Flecken und Kalk.
Im Gegensatz zu poröserem Steingut dringen Flüssigkeiten kaum in die Oberfläche ein. Das bedeutet: Weniger Sorgen bei einem umgekippten Fläschchen Haarfärbemittel und eine deutlich einfachere Reinigung im Alltag.




Der unsichtbare Held: Die Abdichtung. Bevor die erste Fliese an die Wand kommt, muss eine nahtlose, wasserdichte Schicht aufgetragen werden, besonders im Dusch- und Wannenbereich. Hier sind Dichtbänder für Ecken und Anschlüsse (wie das PCI Pecitape®) sowie spezielle Dichtanstriche entscheidend. An dieser Stelle zu sparen, ist der direkte Weg zu einem teuren Wasserschaden in der Zukunft.




- Rutschhemmung R9: Geringste Anforderung, für trockene Bereiche wie den Flur.
- Rutschhemmung R10: Standard für die meisten privaten Bäder.
- Rutschhemmung R11/R12: Für bodengleiche Duschen empfohlen, da hier die Rutschgefahr am höchsten ist.
Achten Sie beim Kauf von Bodenfliesen auf diese „R-Klasse“. Sie ist ein entscheidendes Sicherheitsmerkmal, gerade für Familien mit Kindern oder im Hinblick auf barrierefreies Wohnen im Alter.




Was tun mit den übrig gebliebenen Fliesen?
Heben Sie unbedingt ein Paket auf! Sollte eine Fliese in ein paar Jahren durch ein Missgeschick springen, haben Sie exakt den gleichen Farbton und die gleiche Charge für eine unsichtbare Reparatur zur Hand. Aus kleineren Resten lassen sich zudem kreative Dinge gestalten: Untersetzer, ein Mosaik für einen Beistelltisch oder eine verflieste Nische im Garten.




Der Trend geht zur Textur. Statt hochglänzender Oberflächen fühlen sich Fliesen heute oft spannend an. Matte, samtige Oberflächen im Stil von Beton oder Kalkstein schaffen eine ruhige, spa-ähnliche Atmosphäre. Fliesen mit leichter Reliefstruktur, die an Naturstein oder handgeformte Zellige-Fliesen erinnern, brechen das Licht auf interessante Weise und verleihen der Wand eine subtile Lebendigkeit.




Die Fuge ist ein Gestaltungselement, kein notwendiges Übel.
Spielen Sie mit Kontrasten! Dunkle Fliesen mit einer hellgrauen Fuge wirken modern und grafisch. Weiße Metro-Fliesen erhalten mit einer anthrazitfarbenen Fuge einen coolen Industrial-Look. Farbige Fugenmassen, z.B. von Mapei oder Sopro, können einen Akzent setzen, der die Farbe von Accessoires oder Badmöbeln wieder aufgreift.




Der Härtetest für Fliesenkleber: Großformat. Je größer die Fliese, desto wichtiger ist der richtige Kleber. Ein flexibler Fliesenkleber (gekennzeichnet mit „S1“ oder „S2“) ist hier Pflicht. Er kann minimale Bewegungen des Untergrunds ausgleichen, ohne dass die Spannung auf die Fliese übertragen wird. Ein Standardkleber würde hier auf Dauer zu Rissen oder hohlen Stellen führen.




Ein kleines Detail mit großer Wirkung: die Duschrinne. Statt eines klassischen runden Ablaufs ermöglichen moderne Duschrinnen von Marken wie Geberit oder Dallmer eine durchgehende, fast fugenlose Optik im Duschbereich. Besonders elegant sind befliesbare Rinnen, bei denen der Ablauf fast unsichtbar wird und sich perfekt in das Gesamtbild des Bodens einfügt.




- Zementfuge: Der Klassiker. Günstig und leicht zu verarbeiten, aber poröser und anfälliger für Verfärbungen.
- Epoxidharzfuge: Wasser- und schmutzabweisend, chemikalienbeständig und extrem langlebig. Ideal für Duschen.
Für den Heimwerker ist die Zementfuge oft die praktischere Wahl, während der Profi für maximale Haltbarkeit in Nassbereichen oft zur Epoxidharz-Variante rät.




Wie viel Verschnitt muss ich einplanen?
Eine goldene Regel unter Fliesenlegern: Bestellen Sie immer 10-15 % mehr Fliesen als die reine Quadratmeterzahl Ihrer Fläche. Bei diagonalen Verlegungen oder sehr verwinkelten Räumen sogar eher 15 %. Dieser Puffer ist für den Verschnitt an Kanten, für eventuelle Bruchstücke und als Reserve für zukünftige Reparaturen unerlässlich.




Nachhaltigkeit im Bad: Es gibt sie, die Öko-Fliese. Einige Hersteller wie Agrob Buchtal bieten Fliesen mit einer „HT“-Veredelung (hydrophile Oberfläche) an. Diese spezielle Oberfläche ist nicht nur extrem reinigungsfreundlich, sondern baut auch aktiv Schadstoffe und Gerüche in der Luft ab. Eine Investition in ein gesünderes Raumklima.




Die Illusion von Holz, die Wärme von Keramik. Fliesen in Holzoptik sind eine der beliebtesten Entwicklungen der letzten Jahre. Sie kombinieren die wohnliche, warme Ausstrahlung von Holzdielen mit der unübertroffenen Robustheit und Pflegeleichtigkeit von Feinsteinzeug. Perfekt für ein Badezimmer, das sich wie eine Wellness-Oase anfühlen soll.




Der Untergrund ist die Wahrheit. Der Belag ist die Meinung.
Dieses Sprichwort unter Handwerkern bringt es auf den Punkt. Eine teure Designfliese von Mutina oder Porcelanosa auf einem schlecht vorbereiteten, unebenen Untergrund ist eine Verschwendung von Geld. Die Qualität der Vorarbeit bestimmt zu 80 % die Langlebigkeit und Optik des Endergebnisses.




- Spart erheblich bei den Arbeitskosten für das Entfernen alter Fliesen.
- Reduziert Schmutz, Staub und Lärm während der Renovierung.
- Verkürzt die gesamte Projektdauer.
Das Geheimnis? Die „Fliese auf Fliese“-Technik. Mit speziellen Grundierungen und Klebern ist es oft möglich, direkt auf den alten, intakten Fliesenbelag zu fliesen. Voraussetzung ist ein absolut fester und ebener alter Belag. Ein Profi kann schnell beurteilen, ob diese Methode für Ihr Bad in Frage kommt.




Der Charme des Unperfekten: Zellige-Fliesen. Diese handgefertigten, glasierten Tonfliesen aus Marokko sind gerade extrem angesagt. Jede Fliese ist ein Unikat mit leichten Abweichungen in Farbe und Form. Das Ergebnis ist eine lebendige, schimmernde Wandfläche mit einem authentischen, mediterranen Flair, das sterile Bäder sofort aufwertet.




Eine beleuchtete Nische in der Dusche oder über der Badewanne ist nicht nur praktisch, sondern auch ein echtes Design-Statement. Mit wasserdichten LED-Profilen lässt sich hier ein warmes, indirektes Licht erzeugen, das Ihre Lieblings-Duschgels in Szene setzt und eine stimmungsvolle Atmosphäre für ein entspannendes Bad schafft.




Gibt es eine Alternative zur Fliese in der Dusche?
Ja, großformatige, fugenlose Wandpaneele sind auf dem Vormarsch. Materialien wie Acryl, Mineralguss oder Verbundplatten (z.B. von HSK oder Schulte) bieten eine komplett glatte Oberfläche ohne eine einzige Fuge. Das macht die Reinigung extrem einfach und verhindert Schimmelbildung. Sie können oft direkt auf alte Fliesen geklebt werden und sind eine moderne, schnelle Sanierungslösung.




Laut einer Studie der KfW-Bankengruppe steigert ein modernisiertes, barrierearmes Badezimmer den Wiederverkaufswert einer Immobilie im Schnitt um 4,2 Prozent.
Eine Badsanierung ist also nicht nur eine Investition in den eigenen Komfort, sondern auch in den langfristigen Wert Ihres Zuhauses. Die Verwendung hochwertiger, zeitloser Materialien zahlt sich dabei doppelt aus.




Der häufigste Fehler nach dem Verfugen: Zu frühes oder zu scharfes Reinigen. Der frische Zementfugenmörtel braucht Zeit zum Aushärten. Wer hier zu schnell mit aggressiven Reinigern arbeitet, wäscht die Pigmente aus und riskiert fleckige, bröselige Fugen. Halten Sie sich exakt an die Trocknungszeiten des Herstellers und verwenden Sie in den ersten Wochen nur klares Wasser oder pH-neutrale Reiniger.



Denken Sie vertikal! Schmale, längliche „KitKat“- oder „Stäbchen“-Fliesen, senkrecht verlegt, strecken die Wand optisch in die Höhe. Das lässt niedrige Räume höher und großzügiger wirken. In einer Duschnische oder als Akzentwand hinter dem Waschtisch erzeugen sie eine elegante, moderne und fast architektonische Wirkung.


