Badsanierung: Was es WIRKLICH kostet – Die ungeschminkte Wahrheit vom Profi
Ein Badezimmer ist mehr als nur ein Raum – es ist Ihr persönlicher Rückzugsort. Entdecken Sie, wie Sie diesen Ort in eine Oase der Entspannung verwandeln können!
„Das Wasser flüstert Geheimnisse des Wohlbefindens, während die Fliesen Geschichten von Entspannung erzählen.“ In einem Badezimmer, wo jeder Tropfen zählt, beginnt die Reise zur Selbstfindung und Erholung. Es ist nicht nur ein Ort der Hygiene, sondern ein Refugium, das darauf wartet, mit Ihrer persönlichen Note gefüllt zu werden. Warum nicht die Kunst des Einrichtens zelebrieren und Ihr Badezimmer in einen Raum verwandeln, der Ihre Seele streichelt?
Ich hab über die Jahre unzählige Bäder gesehen, ganz ehrlich. Manche waren 40 Jahre alt, mit lindgrünen Fliesen und einem Charme, der, sagen wir mal, längst verflogen war. Andere waren das Ergebnis von gut gemeinten, aber schlecht gemachten Heimwerker-Projekten. Aber egal wie, irgendwann kommt der Punkt, da muss was Neues her. Und die erste Frage, die mir dann fast immer gestellt wird, ist: „Herr Meister, was wird das kosten?“
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Bevor wir jetzt aber in die Zahlen eintauchen, ein kleiner Tipp: Schnapp dir doch mal kurz ein Maßband und miss dein Bad aus. Einfach Länge mal Breite. Hast du die Quadratmeterzahl im Kopf? Super, denn dann kannst du die folgenden Zahlen viel besser auf deine eigene Situation beziehen!
Im Internet geistern ja oft diese „Traumbäder für 2.000 Euro“ herum. Da muss ich immer ein bisschen schmunzeln. Klar, für 2.000 Euro kann man ein Bad aufhübschen. Neue Armaturen, ein frischer Anstrich, vielleicht ein schicker Spiegelschrank von IKEA. Das ist aber Kosmetik, keine Sanierung. Wenn wir von einer richtigen Kernsanierung sprechen, bei der wir an die Substanz gehen, dann reden wir eher über 1.500 bis 3.000 Euro pro Quadratmeter. Je nach Ausstattung und dem, was wir unter den alten Fliesen so finden.

Mein Ziel hier ist es, dir eine ehrliche Übersicht zu geben. Ich zeige dir, wo die Kosten wirklich lauern, wo du sinnvoll sparen kannst und wo Geiz am Ende richtig teuer wird. Denn ein gutes Bad ist eine Investition, die dir 20 bis 30 Jahre Freude macht. Ein schlecht gemachtes hingegen… naja, das wird ein teures Dauerthema.
Das unsichtbare Fundament: Worauf es unter den Fliesen ankommt
Bevor wir über schicke Regenduschen reden, müssen wir das Wichtigste klären: das, was man am Ende gar nicht mehr sieht. Das ist der teuerste und entscheidendste Teil, der über die Langlebigkeit deines neuen Bades entscheidet.
Die Abdichtung: Deine Versicherung gegen teure Wasserschäden
Das absolute Herzstück jeder Sanierung. Wasser ist gnadenlos, es findet jeden Weg. Ein winziger Riss in der Fuge, eine schlampig verklebte Ecke, und schon kriecht die Feuchtigkeit über Jahre unbemerkt in die Wand. Wenn du es dann merkst, weil der Schimmel blüht oder die Fliesen wackeln, ist es zu spät. Die Sanierung des Schadens ist dann um ein Vielfaches teurer als eine saubere Abdichtung am Anfang gekostet hätte.

Wir Profis halten uns hier an knallharte technische Regeln, die genau vorschreiben, wie Wände und Böden in Feuchträumen geschützt werden müssen. Da wird mit speziellen Dichtbändern für Ecken und Anschlüsse und flüssigen Dichtfolien gearbeitet. Das ist absolut nicht verhandelbar. Ich habe schon Azubis ganze Flächen neu machen lassen, weil ein Dichtband nicht korrekt überlappt war. Da gibt’s keine Kompromisse.
Rohrleitungen und Elektrik: Das Nervensystem im Bad
Wenn wir alles aufreißen, kommen oft alte Wasserleitungen zum Vorschein. Manchmal verzinkte Stahlrohre oder sogar noch uralte Bleirohre. Die fliegen natürlich raus. Moderne Verbund- oder Kupferrohre sind hygienischer und halten ewig. Klingt einfach, aber die Anschlüsse zu verlegen, ist oft ein Riesenaufwand. Mal eben die Toilette einen halben Meter versetzen? Das bedeutet, den Estrich aufzustemmen und das Abflussrohr mit exaktem Gefälle neu zu verlegen. Das kostet Zeit und damit dein Geld.
Gleiches Spiel bei der Elektrik. In alten Bädern fehlt oft der lebenswichtige FI-Schutzschalter, der heute absolute Pflicht ist. Steckdosen am Waschbecken? Nur mit Sicherheitsabstand. Diese Arbeit darf NUR ein zertifizierter Elektriker machen. Der nimmt die Installation am Ende auch ab – das ist deine Sicherheit, auch für die Versicherung.

Zahlen, bitte! Was die einzelnen Posten wirklich kosten
Okay, machen wir es konkret. Nehmen wir ein typisches Bad mit 8 Quadratmetern als Beispiel. Die Preise sind natürlich nur grobe Richtwerte und können je nach Region und deinen Wünschen schwanken, aber sie geben dir ein gutes Gefühl für die Verteilung.
- Abriss und Entsorgung (ca. 800 – 1.500 €): Alte Fliesen abklopfen, Sanitärkeramik rausreißen und den ganzen Schutt fachgerecht entsorgen. Der Container und die Deponiegebühren sind da schon drin.
- Roh-Installation Sanitär & Heizung (ca. 2.000 – 4.000 €): Neue Wasserleitungen, Abflüsse anpassen, vielleicht ein neuer Handtuchheizkörper. Willst du eine Fußbodenheizung? Dann wird’s entsprechend teurer.
- Elektroinstallation (ca. 800 – 1.800 €): Neue Kabel für Licht, Steckdosen, eventuell einen elektrischen Lüfter. Die Abnahme durch den Meister ist hier Pflicht und im Preis enthalten.
- Trockenbau und Verputzen (ca. 1.000 – 2.500 €): Die neuen Vorwandinstallationen für WC und Waschtisch müssen verkleidet werden. Wände glatt spachteln, damit die Fliesen später perfekt aussehen.
- Estricharbeiten (ca. 500 – 1.200 €): Oft nötig, wenn der Bodenaufbau geändert wird, zum Beispiel für eine bodengleiche Dusche. Achtung: Estrich braucht Zeit zum Trocknen, manchmal mehrere Wochen! Das verlängert die Baustelle.
- Abdichtungsarbeiten (ca. 500 – 900 €): Der unsichtbare, aber wie gesagt, absolut entscheidende Posten.
- Fliesenlegen (ca. 2.500 – 5.000 €): Hier hängt alles vom Materialpreis (eine solide Fliese kostet ca. 30-60 €/m², nach oben offen) und dem Aufwand ab. Mosaik oder riesige XXL-Fliesen zu verlegen, ist anspruchsvoller und damit teurer.
- Malerarbeiten (ca. 400 – 800 €): Decke und nicht geflieste Wände streichen. Hier nimmt man spezielle Feuchtraumfarbe, um Schimmel vorzubeugen.
- Endmontage (ca. 1.000 – 2.000 €): Endlich wird’s schön! Toilette, Waschtisch, Armaturen, Duschkabine und Möbel werden montiert und angeschlossen.
- Die sichtbaren Dinge (Sanitärobjekte, Fliesen etc.): Hier ist die Spanne gigantisch und liegt bei ca. 2.000 € bis über 10.000 €. Ein WC-Set aus dem Baumarkt gibt’s für 150 €, ein wandhängendes Set von einem Markenhersteller startet bei ca. 400 €. Eine Standard-Armatur von einem Profi-Hersteller kostet um die 150 €, ein Designerstück kann schnell 500 € und mehr kosten.
Zusammengefasst: Für eine saubere Kernsanierung eines 8-m²-Bades landest du realistisch schnell bei 12.000 bis 25.000 Euro. Bei Luxuswünschen ist das Ende der Skala offen.

Und wie lange dauert der ganze Spaß?
Die Frage nach der Dauer ist fast so wichtig wie die nach den Kosten. Keiner will wochenlang zur Tankstelle zum Duschen. Rechne mal grob mit diesem Ablauf:
- Woche 1: Lärm, Staub und Chaos. Der Abriss. Das ist die schmutzigste Phase. Am Ende der Woche stehen nur noch die nackten Wände.
- Woche 2-3: Die Technik zieht ein. Neue Rohre und Stromkabel werden verlegt, die Vorwandelemente montiert, Wände verputzt und der Estrich gegossen. Dann heißt es oft: warten, bis alles trocken ist.
- Woche 4: Die Grundlage für die Optik. Jetzt wird sorgfältig abgedichtet und mit den Fliesenarbeiten begonnen.
- Woche 5: Es wird endlich schön! Die Fliesen sind fertig, die Fugen drin. Die Wände werden gestrichen, und die Endmontage von WC, Dusche und Waschtisch beginnt.
Realistisch solltest du dich also auf vier bis fünf Wochen Baustelle einstellen, in denen das Bad komplett unbenutzbar ist. Manchmal geht es schneller, aber Puffer einzuplanen ist immer eine gute Idee.

Eigenleistung: Wo Sparen sinnvoll ist (und wo nicht)
Klar will man sparen, wo es geht. An den richtigen Stellen ist das super. An den falschen wird es zur teuren Falle.
Hier kannst du selbst anpacken und sparen:
- Abbrucharbeiten: Fliesen von der Wand schlagen und Schutt wegräumen. Aber bitte: Schutzbrille und Handschuhe tragen! Und vorher klären, wo die Leitungen liegen.
- Malerarbeiten: Decke und Wände streichen ist eine super Aufgabe für Heimwerker.
- Möbelmontage: Den neuen Badschrank nach Anleitung aufbauen? Kriegen die meisten hin.
Achtung, Finger weg! Das gehört in Profihände:
- Alles, was mit Wasser zu tun hat: Ich kann es nicht oft genug sagen. Eine undichte Stelle hinter der neuen Wand merkst du erst, wenn der Schaden riesig ist. Ein Fachbetrieb gibt dir eine Gewährleistung auf seine Arbeit. Machst du es selbst, haftest du auch selbst – und die Versicherung zahlt bei grober Fahrlässigkeit keinen Cent.
- Abdichtung: Das ist Millimeterarbeit für Profis. Die Materialkosten sind gering, der potenzielle Schaden immens. Lass das den Fachmann machen.
- Elektroinstallation: Lebensgefahr. Brandrisiko. Keine Diskussion. Job für den Elektriker.
Ich hatte mal einen Kunden, der eine supergünstige, schicke Armatur im Internet bestellt hat. Sah toll aus. Problem war nur: Die Anschlüsse passten nicht zu den deutschen Normen. Der ganze Zeitplan geriet durcheinander, weil wir auf Adapter warten mussten. Und nach zwei Jahren war die Kartusche im Inneren kaputt – Ersatzteile? Gab es nicht. Er musste am Ende eine komplett neue Armatur kaufen und einbauen lassen. Das hat die anfängliche Ersparnis mehr als zunichtegemacht.

Die Qual der Wahl: Materialien und clevere Planung
Gute Planung ist die halbe Miete. Nimm dir Zeit und überlege, was du wirklich brauchst.
Übrigens, ein Tipp für kleine Bäder: Große, helle Fliesen und ein großer Spiegel lassen den Raum sofort größer wirken. Und frag dich ehrlich: Brauchst du wirklich eine Badewanne oder schenkt dir eine großzügige, bodengleiche Dusche nicht viel mehr Lebensqualität im Alltag?
Muss es immer Fliese sein? Fugenlose Alternativen
Fliesen sind der Klassiker, aber fugenlose Bäder sind total im Trend und super pflegeleicht. Denk mal über Alternativen nach:
- Mikrozement oder Kalkputz: Schafft eine coole, moderne Betonoptik. Sieht mega aus, ist wasserfest, muss aber von einem echten Spezialisten aufgetragen werden und ist nicht ganz billig (rechnen mit 120-200 €/m²).
- Wandpaneele: Große Platten aus Acryl oder Verbundstoffen, die direkt auf die Wand geklebt werden. Geht super schnell, ist absolut wasserdicht und fugenlos. Die Designauswahl wird immer besser. Eine tolle Option, besonders für die Duschecke.
Kleiner Bonus: Gibt’s dafür eigentlich Geld vom Staat?
Ja, tatsächlich! Wenn du dein Bad barrierearm umbaust – also zum Beispiel eine bodengleiche Dusche einbaust – kannst du oft Zuschüsse beantragen. Die KfW-Bank hat da zum Beispiel spezielle Förderprogramme. Das sind oft ein paar tausend Euro geschenkt! Die Programme ändern sich immer mal wieder, also einfach mal nach „KfW Zuschuss Badumbau“ googeln, bevor du loslegst. Das ist bares Geld, das viele auf der Straße liegen lassen.
Worauf du bei einem Angebot achten solltest
Wenn du Angebote einholst, achte auf diese Punkte. Ein seriöser Betrieb listet das alles auf:
- Sind alle Arbeitsschritte einzeln und detailliert aufgeführt (vom Abriss bis zur Endreinigung)?
- Sind Lohn- und Materialkosten getrennt ausgewiesen?
- Gibt es einen klaren, aber realistischen Zeitplan?
- Sind die Zahlungsmodalitäten klar (z.B. Abschlagszahlungen nach Baufortschritt)?
Fazit: Eine Investition in deine Lebensqualität
Eine Badsanierung ist ein komplexes Projekt. Die Kosten explodieren selten wegen einer goldenen Armatur, sondern durch die Summe der notwendigen Arbeiten an der unsichtbaren Substanz. Die Abdichtung, die Rohre, die Elektrik – das ist das Fundament, auf dem dein Traumbad steht.
Mein Rat als Meister ist deshalb immer derselbe: Spar nicht an der Qualität der Ausführung und an dem Material, das in der Wand verschwindet. Spar lieber bei den sichtbaren Dingen. Eine einfache, aber perfekt verlegte Fliese sieht tausendmal besser aus als die teuerste Designerfliese auf einem krummen Untergrund. Ein solides WC von einem etablierten Hersteller ist langfristig die klügere Wahl als ein kurzlebiger Trend aus dem Netz.
Hol dir mehrere, detaillierte Angebote ein und sprich mit den Handwerkern. Ein guter Profi nimmt sich die Zeit, dir alles zu erklären. Denn am Ende ist es dein Bad. Und wenn wir unsere Arbeit gut gemacht haben, wirst du die nächsten Jahrzehnte jeden einzelnen Tag Freude daran haben.